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cause and effect

FF über Jack und Sam
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo lieber Leser,

ich weiß, es ist eine Ewigkeit her, dass ich ein neues Kapitel hinzugefügt habe. Ich hoffe trotzdem, euch gefällt mein neues Kap.

Eure LovelyPaine Komplett anzeigen

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Zusammenbruch á la Carter

 

Da stand Sie nun, inmitten des Chaos welches sie in der Nacht hinterlassen hatte. Nach einem kurzen Aufenthalt in ihrem Quartier steuerte sie ihr Labor an, welches ihr Geborgenheit und Sicherheit bot und immer und immer wieder durchlief sie geistig das Szenario auf dem Planeten PX4-587. Trotz der vielen Schleifen, die ihr Verstand seit nun mehr als 10 Stunden drehte, kam sie immer wieder zum gleichen Ergebnis: Sie hatte aus Überzeugung gehandelt. Sie hätte das Kind, auch ohne die Beziehung zu Jack, gerettet. So viel war sicher. Völlig erschöpft schaute Sam auf und erkannte das Ausmaß ihres kleinen Zusammenbruchs. Scheiße schoss es ihr durch den Kopf. Durch die aufkeimende Verzweiflung die sie nachts wie ein dunkler Schatten heimgesucht hatte, versuchte sie sich abzulenken und baute mit allen ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen eine neue wissenschaftliche Erfindung. Leider hatte selbst ihr Mobiliar gelitten.  Ihre Schreibtischlampe wurde zerlegt, Kabel zerschnitten, die Metallschränke verloren ihre Türen und auch sonst waren nicht mehr alle Möbel als DAS zu erkennen. Ihr Labor glich einer Müllhalde. Wie sollte sie das nur erklären? Sie war ein Genie, doch dieses Mal hatte sie es eindeutig übertrieben, zu mal sie noch nicht einmal wusste, WAS sie Neues entwickelt hatte. Jack wird ausflippen und Hammond wird mich kreuzigen. Was für ein toller Start in den Tag.

 

Genervt und peinlich berührt strich sich Sam entkräftet übers Gesicht. Sie war geschafft. Das Gespräch mit Jack hatte sie verängstigt. Die Hoffnung, er würde nach ihr sehen, hatte sich in Luft aufgelöst und nun auch noch DAS. Ein Major welcher den Verstand verlor… sie stand in einer Sackgasse und das nicht erst seit Gestern. Immer mehr wurde ihr bewusst, dass die Beziehung mit Jack keine Zukunft hatte. Sie war glücklich mit ihm, sie liebte ihn, doch die Heimlichtuerei hinterließ bei ihr Narben, Narben die in der tiefe ihrer Seele, ihres Seins, hafteten. Sie hatten keine Zukunft zusammen, warum sie das erst jetzt begriff, entschloss sich ihr nicht. Sie würden die Beziehung nie öffentlich bekannt geben können ohne das Kriegsgericht im Nacken zu haben. Er war ihr Vorgesetzter, sie die Untergebene. Nicht mehr, nicht weniger. Es gab keine Grauzone in ihrem Handeln, so gerne sie sich diese auch wünschte. Entweder einer von Ihnen kündigte bei der AirForce oder sie mussten zusammen die Beziehung beenden. Diese Erkenntnis traf sie hart und unvorbereitet. Ihr Herz füllte sich mit Trauer und Schmerz. Doch hatte sie nicht genau das all die Jahre gewusst? Dass eine Zukunft unmöglich ist? Doch warum hat sie sich dann solch einer Illusion hingegeben? Sich vollkommen in ihr ausgelebt? Warum war sie nicht schlauer, vorsichtiger gewesen? - Weil sie das all die Jahre über war. Vorsichtig, ängstlich und sie hatte immer das Gefühl, dass sie solch ein Glück nicht verdient hatte. Warum eigentlich? Sie hatte nie mit den Gefühlen anderer gespielt, war immer ehrlich und freundlich. Doch nie hatte sie geglaubt einen Mann zu finden, der in ihr solch tiefe Gefühle wecken konnte, wie Jack es tat. Diese ehrliche und innige Verbundenheit war einzigartig, doch irgendwie auch total grotesk. Jack war, durch den Tod von Charlie, ein gebrochener Mann. Hatte sie wirklich die Kraft diese Wunden zu heilen? Eine plötzlich auftretende Übelkeit ließ Sam würgen und ihr Mageninhalt entleerte sich postum auf ihrer Tastatur. Sie fühlte wie ein dumpfes Gefühl sich in ihrem Kopf ausbreitete und Schmerzen in ihrem Inneren hinaufkrochen wie kleine scharfe Scherben, die sich immer weiter ins Fleisch bohrten. „Was zum…“ doch weiter kam sie nicht, als ihre Kräfte sie verließen  und sie, in letzter Sekunde, auf ihrem Bürostuhl zusammensackte.

 

 

Wie in Trance öffnete Sam nach gerade mal 10 Minuten wieder die Augen und blickte sich orientierungslos um. Was zum Teufel war passiert? Immer noch schwer atmend leckte sie sich über die Lippen und bereute es auch sogleich wieder. Der stechende widerliche Geschmack ihres Erbrochenen durchkroch ihre Sinne und ließ Sam angewidert das Gesicht verziehen. Mit Mühe und Not hievte Sam ihren noch immer zittrigen Körper nach oben und spürte die heftigen Schläge in ihrem Kopf wiederhallen. Migräne… wie sie das hasste. Für einen kurzen Moment überlegte sie, ob sie diesen Vorfall melden und zu Janet gehen sollte, doch diese Idee ließ sie sofort wieder fallen. Janet würde ihre Gelegenheit nutzen und Sam strikte Bettruhe verordnen. Das war genau das, was sie jetzt so gar nicht brauchte! Mit bedachten und langsamen Schritten ging sie vorsichtig zu ihrem Waschbecken, spülte sich ihren Mund mit kaltem Wasser aus und ließ das kühle Nass über ihre Handgelenke laufen. Genießerisch schloss sie die Augen und fühlte wie das Wasser ihren Kreislauf allmählich wieder stabilisierte.  Erleichtert trocknete sie sich ihre Hände ab und nahm mehrere Papiertücher zur Hand, um das kleine Fiasko verschwinden zu lassen. Die Spuren konnte sie ohne Weiteres beseitigen, doch wie sie den penetranten Geruch aus ihrem Labor vertreiben sollte, wusste sie nicht. Doch in diesem Moment war es ihr auch herzlich egal. Wieder erinnerte sie sich an den Streit mit Jack, jede Sekunde die falsch gelaufen war und sie wusste,  dass sie mit jemanden über Jack reden musste. Sie brauchte einen Rat, jemand der sie aber auch Jack verstand, der ihr zuhörte und tröstete. Sie brauchte einen guten Freund, sie brauchte dieses eine Mal Daniel und nicht Janet. Sie liebte ihre Freundin, mit ihr konnte sie über alle wichtigen und unwichtigen Dinge reden, doch Daniel kannte auch Jack und genau das war es, was sie jetzt dringend brauchte. Doch wie sollte sie ihm all das erklären? Er hatte doch keine Ahnung von der Beziehung. Sam fühlte wie die Unsicherheit sich in ihrem Körper ausbreitete, fühlte wie ihr Herz immer schneller zu schlagen begann. Ihr Körper versteifte sich immer mehr und doch ging sie entschlossen aus ihrem Labor, geradewegs zu Daniels Quartier. Hoffentlich war er da. Kurz bevor sie Daniels Quartier erreichte, stieß sie völlig gedankenversunken mit Siler zusammen. „Major Carter, entschuldigen Sie. Ich habe sie nicht gesehen.“ Entschuldigte sich Siler prompt. Ihm war es sichtlich unangenehm. Er war so in seine Akten vertieft gewesen, dass er Sam gar nicht hat kommen sehen. Doch Sam winkte nur ab. „Alles in Ordnung, ich habe ebenfalls nicht aufgepasst. Wissen Sie, ob Daniel Jackson in seinem Quartiert ist?“ Silers konzentriertes Gesicht zeigte deutlich, dass er ernsthaft über Carters Frage nachdachte. „Ich glaube nicht. Vor einer halben Stunde hatte ich ihn noch in seinem Büro gesehen. Er war mit irgendeinem Artefakt beschäftigt.“ Grinsend schaute Sam zu ihrem Gegenüber. „Mit was auch sonst.“ Antworte Sam ihm und ging nickend an Siler vorbei. „Ist bei Ihnen wirklich alles in Ordnung Major? Sie sind etwas blass.“ Sam drehte sich zu Siler um und sah in sein besorgtes Gesicht. „Alles gut. Ich habe nur schlecht geschlafen. Ich muss dann auch.“ Und mit diesen Worten ging Sam ohne auf Silers Antwort zu warten weiter. Zu viel Angst beschlich sie, dass er den Braten riechen könnte. Doch im Moment kann sie sich mit solch Kleinigkeiten nicht befassen. Ein ernsteres Anliegen muss geklärt werden, und zwar mit Daniel! Gut, also nächster Versuch dachte sich Sam und machte sich auf den Weg zu Daniels Büro. Angekommen klopfte sie kurz an und öffnete zugleich schwungvoll die Tür. „Ich wollte dich nicht stör….“ Doch als sie die ihr so bekannten braunen Augenpaare erblickte, stoppte sie inmitten des Satzes. „Colonel“ entwich es ihr zaghaft. „Carter.“ Nickte Jack ihr zu und schaute sie unverhohlen an. Verdammt, mit Jack hatte sie nicht gerechnet. Entgeistert schluckte sie auch den Rest ihres Verstandes hinunter und hoffte inständig, dass keiner der Anwesenden merkte, wie schlimm es gerade um sie stand. Ihr Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig, kleine Schweißperlen benetzten ihre blasse Haut. Sie stand kurz vor einem erneuten Zusammenbruch. Ihn zu sehen, war in diesem Moment einfach zu viel. „Alles ok Carter?“ kam es nun von Jack, der zeitgleich sanft ihre Schulter berührte. Als Sam die vorsichtige Geste von Jack wahrnahm, wich sie hektisch zurück. Strafend schaute sie ihn an und auf einmal spürte sie wie die ihr bekannte Übelkeit sie überkam. Seit Wochen war sie täglich auf Mission, in den letzten Tagen hatte sie kaum geschlafen, nun noch die Differenzen mit Jack. Sie war am Ende. Die starke Samantha Carter war am Ende ihrer Kräfte angelangt.

 

„Sir. Ich wusste nicht, dass sie hier sind. Ich kann später noch einmal wiederkommen.“ Jacks Blick sprach Bände. Besorgnis, Trauer und Wut blitzten zeitglich in seinen wunderschönen braunen Augen auf. Sie wusste, es war noch nicht ausgestanden. „Schon gut Carter. Wir sind hier fertig. Ich muss sowieso noch Berichte lesen und Dannyboy freut sich, wenn er mich endlich los wird.“ Doch anstatt Jack mit einem Lächeln zu belohnen, blickte Sam stur zu Boden. Sie konnte ihn gerade nicht ertragen. Er hatte sie mit seiner Art verletzt. Es war nicht die Kritik, die er an ihr verübte, sondern wie er sie behandelt hatte. Der Rausschmiss aus seinem Büro, die Ignoranz seinerseits. Es kam zu viel zusammen. Panisch schlug sie ihre Hand vor ihrem Mund, als sie merkte wie die Übelkeit sie erneut übermannt, doch leider war es vergebens. Ihr kompletter Mageninhalt entleerte sich nun zum zweiten Mal an diesem Tage, direkt auf Daniels Schreibtisch und benetzte das goldene Artefakt, welches gerade eben noch mühsam von Daniel vom Staub befreit wurde. Mit geballten Fäusten stütze sie sich auf der Tischplatte ab und versuchte ihren Körper wieder unter Kontrolle zu bringen. Doch so sehr sie sich auch bemühte, es gelang ihr nicht. „Verdammt Sam, alles ok?“ fragte Daniel besorgt, doch immer und immer wieder musste Sam sich übergeben bis auch der letzte Rest ihrer Kräfte versagten und Blut sich immer mehr mit dem Erbrochenen vermischte. Wie ein Kartenhaus sackte ihr Körper in sich zusammen und obwohl Jack noch versuchte ihr Handgelenk zu packen, fiel sie ungebremst auf den harten Steinboden. Ihr Körper verkrampfte sich Zusehens und als plötzlich  wieder dieser stechende Schmerz in Ihrer Brust aufblitzte, schrie Sam laut auf und presste ihre Hand hart gegen ihren Brustkorb. Panisch versuchte sie den noch so kleinen Luftzug in Ihre Lungen zu saugen, doch sie fühlte wie die Müdigkeit, die Erschöpfung und die Schmerzen sie ummantelte.

 

Das Letzte, was Sam wahrnahm waren die aufgeregten Stimmen, die immer und immer wieder ihren Namen riefen. Doch so sehr sie sich auch bemühte, kein Wort verließ ihre Lippen. Die Ohnmacht überkam Sam und trieb sie fort in die grausame Dunkelheit.

 

 

Autsch hallte es in Ihrem Kopf. Aus noch für sie unerklärlichen Gründen fühlte Sam sich wie überfahren. Ihr Kopf pochte, jede Faser in ihrem Körper schmerzte wie unendlich viele Messerstiche. Was war passiert? So sehr sie auch versuchte, sich an das Geschehene zu erinnern, sie hatte keinen Erfolg.

 

„Dr. Fraiser, was ist los mit Carter? Sie müssen doch irgendwas wissen!“ War das Jack? Was hatte das zu bedeuten? „Colonel, wie ich Ihnen vorhin schon gesagt habe, müssen wir auf die Blutergebnisse warten. Zurzeit kann ich noch keine Diagnose stellen. Ich vermute das Major Carter einfach zu hart gearbeitet und viel zu wenig gegessen hat.“ Janet? Was war hier zur Hölle nochmal los?! „Aber Janet“ versuchte nun auch Daniel sein Glück. „Sam ist einfach vor uns zusammengebrochen. Von jetzt auf gleich war sie total blass, sie musste sich mehrmals übergeben, spuckte am Ende noch Blut und sie hatte definitiv Schmerzen in der Brust. Das ist doch nicht normal! Bitte Janet, wenn Sie etwas wissen, dann sagen Sie es uns.“ Janet schloss ihre Augen und schaute gequält zu Jack und Daniel. „Ich weiß wie sehr Sie Antworten brauchen. Die brauche ich auch. Doch ich habe wirklich noch keine endgültige Diagnose. Ich bitte Sie, geben mir die Zeit. Sobald ich etwas weiß und mit General Hammond gesprochen habe, werde ich Sie über Sams Zustand informieren. Aber jetzt braucht sie definitiv Ruhe. „Aber Dr. Fraiser…“ „Colonel, ich sage es zum letzten Mal. Raus hier.“ Schnitt Janet Jack das Wort ab. O´Neills Blick verfinsterte sich immer mehr, gab sich letztendlich aber geschlagen. Sein Blick schweifte zu Sam, die wie eine Tote gebettet im Krankenbett lag.  Sie war schneeweiß, ihre Lippen waren rau und aufgesprungen, ihre Augen waren zwar geschlossen doch die dunklen Augenringe waren deutlich zu erkennen. Obwohl Jack noch immer nicht wusste, was mit Sam nicht stimmte, beschlich ihm ein ungeheuerlicher Verdacht. Was ist, wenn Sam krank war? Ernsthaft krank? Egal wie überarbeitet sie auch schon einmal war, so hat er sie noch nie gesehen. Ihr ganzer Körper wirkte zerbrechlich, wie aus Glas. Ihr Atem war kaum hör- oder sichtbar. Er hatte das Gefühl sie würde jeden Monat diesen Raum für immer verlassen. Und er war Schuld. Hätte er sich nicht so verhalten, vielleicht wäre es dann nie dazu gekommen….vielleicht hatte ihn das Schicksal hiermit bestrafen wollen. Wer weiß.

 

Plötzlich spürte er zwei Hände auf seinen Schultern, die energisch ihn nach draußen auf den Korridor beförderten. Er versuchte sich gegen den Rausschmiss zu wehren, doch Janet schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Bitte nicht. Nimmt sie mir nicht. Bitte. Seine Gefühle übernahmen die Oberhand und vereinzelte Tränen sammelten sich in seinen Augenwinkeln. Sam musste gesund werden, er durfte sie nicht verlieren, dass würde ihn zerstören. „Jack“ begann Daniel, doch Jack schüttelte nur resigniert seinen Kopf. „Jetzt nicht, Dannyboy. Jetzt nicht.“ Und mit diesen Worten verschwand Jack in den kalten Gängen des Berges. Er musste allein sein. Er ertrug jetzt keine tröstenden oder aufmunternden Worte. Sam ging es schlecht. Wer weiß wie schlecht.


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Keb
2016-01-02T14:23:08+00:00 02.01.2016 15:23
Hi.^^
Na endlich geht es weiter. ;P
Arme, arme Sam! Hoffentlich hatte sie wirklich nichts schlimmes und wird schnell wieder fit.
Du hast das Kapitel wirklich sehr gut geschrieben. Konnte mir richtig gut vorstellen, wie es Sam geht und wie sie sich fühlte.
Mach weiter so. Und schreib schnell weiter! ;)

LG
Antwort von:  LovelyPaine
02.01.2016 23:46
Huhu. Ich danke dir für deinen Kommi und versuche schnellstmöglich ein neues Kap on zu stellen :)

Lg


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