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Last Desire 6

L x BB
von

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Wartezeit

Es waren inzwischen acht Tage vergangen, seit sich der Zwischenfall auf dem Highway ereignet hatte, bei dem Beyond ums Leben gekommen war und Andrew ihm daraufhin den elektrischen Gedankenschaltkreis eingesetzt hatte, um ihn wiederzubeleben. Alles hatte problemlos funktioniert und auch die Werte waren in den letzten Tagen stabil, dennoch hatte Beyond noch im künstlichen Koma gelegen und L wartete unruhig darauf, dass sich endlich etwas tat und der Serienmörder endlich die Augen öffnen würde. Hester hatte ihm mehrmals versprochen, sich sofort zu melden, wenn sich etwas tun sollte. Die Warterei war quälend und umso dankbarer war er, dass Rumiko und die anderen oft bei ihm waren und ihn aufmunterten. Insbesondere Jamie war die meiste Zeit ein Optimist und sagte „Es wird alles gut werden. Beyond ist am leben und wird schon bald aufwachen, wenn er lange genug geschlafen hat.“ Schön und gut, er hatte ja auch eigentlich Recht, aber L beschlich so diese Sorge, dass der Serienmörder wahrscheinlich noch monatelang im Koma liegen würde. Vielleicht wachte er ja auch gar nicht mehr auf! Aber diese Sorge konnte Andrew ihm nehmen, der selber knapp ein Jahr im Koma gelegen hatte. „Jetzt mach dir mal keine Sorgen, L. Beyond ist ja nicht vom Dach des dritten Stocks gesprungen so wie ich damals. Seine Verletzungen sind vergleichsweise sehr gering und er wacht schon bald aus dem künstlichen Koma auf. Oliver und ich haben die letzten Einstellungen vorgenommen, jetzt liegt es einzig und allein an ihn.“

„Dann ist der Schaltkreis also fertig eingestellt?“

„Nicht ganz. Wir haben erst mal einen First Fit vorgenommen. Das ist ähnlich wie bei… Hörgeräten zum Beispiel. Wir testen die erste Einstellung und wenn irgendetwas nicht richtig sein sollte, wird es immer weiter optimiert und das so lange, bis alles fehlerfrei läuft. Bei mir hat es ja nur deshalb so lange gedauert, weil mein Körper völlig hinüber war und sich die Reha deshalb so in die Länge gezogen hat. Außerdem trage ich den allerersten Schaltkreis, da hat es eben mehr Macken und Probleme gegeben. Mach dir keine Sorgen, es wird schon alles gut werden. Es ist sogar höchstwahrscheinlich, dass er heute wieder aufwachen wird.“ „Na Gott sei Dank“, rief Rumiko, als sie die Neuigkeiten hörte und setzte sich. Das gestaltete sich als etwas umständlich, denn durch die Tatsache, dass ihr Bauch durch die Schwangerschaft beachtlich geschwollen war, war sie bei weitem nicht mehr so beweglich wie sonst. Deshalb war sie umso dankbarer, dass sie ihren Mann Jamie bei sich hatte, der ihr helfen konnte. „Ich mach mir nämlich sonst echt Sorgen, dass ich mir da unten tatsächlich einen Korken reinstopfen muss, um die Geburt noch irgendwie hinauszuzögern. Ich will nämlich nicht, dass Beyond aufwacht und es ist alles vorbei!“ „Es zwingt dich ja keiner dazu, dich zurückzuhalten“, gab L ein klein wenig trocken zurück, woraufhin Rumiko beleidigt eine Schmollmiene zog. Aber sie kannte ihn schon gut genug und wusste, dass solche Kommentare von L ja nicht böse gemeint waren. Das war eben sein Charakter. „Hat sich eigentlich schon mit diesem Sam etwas ergeben?“

„Leider nein. Er ist wie vom Erdboden verschluckt und da er ja seine wahre Identität komplett ausgelöscht hat, ist es auch fast unmöglich, ihn aufzuspüren. Ebenso hab ich noch keine Spur von Dr. Brown.“ Oliver saß jetzt schon seit Stunden an seinem Laptop und versuchte erfolglos, irgendeine Spur zu den beiden zu finden. Aber L wusste, dass niemand von ihnen die beiden finden würde. Zumindest noch nicht jetzt. Ihm war nämlich schon längst aufgefallen, dass die Armbanduhr mit dem Sender, die Andrew Beyond vor dem Unfall gegeben hatte, verschwunden war. Da sie bei Clears Leiche nicht gefunden worden war und Sam der Einzige bei Beyond gewesen war, ließ das nur den Schluss zu, dass Sam die Uhr mitgenommen hatte. Wozu er sie mitgenommen hatte, konnte er nur spekulieren. Aber allein die Tatsache, dass er Clear verfolgt und getötet, Beyond aber nicht mitgenommen hatte, ließ einige Fragen offen. Womöglich hatte er seine Pläne geändert und hatte kein Interesse mehr daran, Beyond zu entführen und ihn für seine Verhaltensforschungen zu benutzen. Nur was er genau plante, ließ sich noch nicht erkennen, dazu müsste man ihn näher beobachten. Dumm nur, dass er untergetaucht war. Somit würde es mehr als schwierig sein, ihn zu finden. Aber irgendein Gefühl sagte ihm, dass sie Sam nicht das letzte Mal gesehen hatten. Nein, er würde wieder auftauchen, wenn die Zeit gekommen war. Und dann würde sich auch endlich zeigen, was er eigentlich vorhatte und welches Ziel er verfolgte. „Wenigstens müssen wir uns wegen Clear keine Sorgen mehr machen. Der Kerl hat den halben Highway in Schutt und Asche gelegt und bei der Bombenaktion knapp elf Menschen getötet und mindestens drei Mal so viele verletzt. Dann haben wir zumindest ein Problem weniger.“ Dem konnte L nur zustimmen. Zwar war es mehr als frustrierend, dass der Plan schief gelaufen war und Sam immer noch auf freiem Fuß war, aber wenigstens machte Clear ihnen keinen Ärger mehr. Nachdem er die Kontrolle über den Wagen verloren und den Unfall gebaut hatte, war er mit Sam in eine Schießerei geraten und von ihm schließlich hinterrücks durch einen Kopfschuss getötet worden. Es schien so, als wäre Sam gar nicht hinter Beyond, sondern einzig und allein hinter Clear her gewesen. Vor allem aber stellte sich für L die Frage, was ihn selbst mit Sam verband, der mit wahrem Namen „Jeremiel Lawliet“ hieß. War er tatsächlich sein Bruder bzw. Halbbruder? Warum nur hatte er nie etwas von ihm erfahren und wieso war Sam im Waisenhaus aufgewachsen? Das alles waren Fragen, die er auch persönlich gerne beantwortet haben wollte. Watari zufolge war seine Mutter nicht in der Lage gewesen, lebende Kinder zur Welt zu bringen, da sie an einem Gendefekt litt. Sie hatte L nur deshalb zur Welt bringen können, weil Frederica ihr geholfen hatte. Also musste es sich eigentlich logischerweise um seinen Halbbruder oder aber um einen entfernten Verwandten handeln. Watari jedenfalls hatte keine Ahnung von Jeremiel Lawliets Existenz gehabt, also musste vielleicht Sam bzw. Jeremiel selbst die Antwort kennen. Irgendwie ließ ihm diese Geschichte einfach keine Ruhe und es machte ihn fast verrückt, dass er nicht wusste, wer Sam war. Rumiko hatte sich zurückgelehnt und wirkte etwas müde und erschöpft. Die Aufregung hatte ihr nicht sonderlich gut getan und zwischendurch hatten L und die anderen wirklich Angst, dass es vielleicht zu Komplikationen kommen könnte. Das Letzte, was sie wollten war, dass ihr oder ihren ungeborenen Kindern noch etwas passierte. Schließlich aber lächelte sie und legte eine Hand auf ihren Bauch. „Wisst ihr, ich hätte mir nie träumen lassen, dass wir alle so gute Freunde werden. L und Andrew haben sich endlich vertragen, Zweiterer ist mit Oliver verlobt und beide werden bald heiraten und Beyond ist am leben. Ich weiß nicht, wie es euch so geht, aber seit wir alle zueinander gefunden haben, komm ich mir vor, als hätte ich endlich eine richtige Familie.“

„Da bist du nicht die Einzige“, meldete sich Oliver und schaltete schließlich den Laptop aus. „Wir alle haben früh unsere Familien verloren. L ist mit 5 Jahren Waise geworden, Beyond und Andy mit 8, ich mit 12 und du hattest nie eine richtige Familie. Und Jamie hat seine Mutter verloren, als er klein war und sein Vater hat ihn scheiße behandelt. Und obwohl wir alle irgendwie unsere Startschwierigkeiten hatten, sind wir durch diese ganzen Probleme immer mehr zusammengewachsen. Und wenn Beyond erst einmal wieder auf dem Damm ist, dann können Andy und ich heiraten und du kannst dich auf deine Mutterrolle stürzen. Einzig und allein bei Beyond und L würde eigentlich alles immer noch wie beim alten ablaufen: Ermittlungen und schmutziger Sex.“ L hätte sich beinahe an seinem Kaffee verschluckt, als Oliver das sagte und starrte ihn mit einem schon fast tödlichen Blick an. Rumiko prustete vor Lachen und nur Jamie behielt sein gutmütiges, kindliches und auch naives und unwissendes Lächeln. Andrew stieß seinem Verlobten strafend in die Seite und sagte ganz klar „Jetzt ist aber genug, Olli. Du bringst L ja noch in Verlegenheit.“

„Na und? Die berühmte Mama Ruby kann doch gar nichts mehr schocken und anhand ihres Mangas lässt sich ja sowieso erkennen, dass sie über so einiges im Bilde ist. Also brauchen wir uns doch mit solch intimen Sachen nicht zurückhalten.“

„Eben! Und außerdem ist Sex nur dann schmutzig, wenn er auch richtig gemacht wird!“

„Dann machen wir also auch schmutzigen Sex?“ fragte Jamie, der in seinem unschuldigen Denken als erwachsenes Kind nicht wirklich verstand, was Oliver damit sagen wollte und sich auch nichts dergleichen vorstellen konnte. Sogleich erklärte Rumiko ihm, was genau damit gemeint war und was man darunter verstand. Nun ja, in seiner Gegenwart redete sie nicht so locker daher, sondern erklärte es in einer etwas kinderfreundlicheren Version, da Jamie es sonst nicht ganz verstehen würde. Denn dieser war mit seinem IQ von gerade mal 75 der Einzige in der Gruppe, der nicht zu den Hochbegabten zählte, sondern als Lernbehinderter die Ausnahme machte, der zudem bei Stress ins Stottern geriet und als Kind erhebliche motorische Schwierigkeiten hatte. Deshalb wurde er auch anders behandelt, da er im Geiste ein Kind war, das zu keinem bösen Gedanken fähig war. Eine Art Forrest Gump eben. „Nun ja“, sagte L schließlich, um eine Antwort auf Olivers Bemerkung zu geben. „Ich werde mich verstärkt auf die Suche nach Sam konzentrieren um herauszufinden, ob wir wirklich miteinander verwandt sind und wenn er tatsächlich mein Halbbruder ist, dann will ich wissen, wieso ich nie etwas von ihm erfahren habe. Aber da ist noch etwas anderes, was mir seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf geht.“

„Und was?“

„Das, was Beyond vor seinem Tod gesagt hat, nämlich dass er Evas Zorn ist. Das erinnert mich an diese Geschichten, die Frederica mir damals immer erzählt hat. Es waren Märchen von Eva und ihrer Familie. Ich weiß nicht mehr genau, wie sie alle gingen, aber ich weiß, dass alle aus Evas Familie keine Namen hatten, sondern Eigenschaften verkörperten. Evas Kind war die Furcht vor dem Alleinsein. Die Furcht hatte als Ausgleich einen Gefährten, nämlich die Gelassenheit und diese verkörperte Evas Wunsch nach dem sorglosen Leben, das sie niemals führen kann. Dann gab es die Liebe und die Gutmütigkeit, die sich um den Zorn gekümmert haben und der Beschützer war der Partner an Evas Seite. Und dann gab es noch zwei weitere Personen in anderen Geschichten, an die ich mich aber nicht mehr erinnern kann. In einer von Fredericas Geschichten ist Evas gesamte Familie getötet worden und daraufhin verschwand Eva und wollte erst wieder zurückkehren, wenn ihre Familie zurückgekehrt und wieder vereint ist. Was ist, wenn das, was Beyond gesagt hat, eine tiefere Bedeutung hatte und er tatsächlich den Zorn Evas verkörpert? Dementsprechend müssten irgendwo die anderen Personen aus Fredericas Geschichten existieren. Das würde erklären, wieso Eva wieder aktiv geworden ist.“ Oliver und Andrew zeigten deutliches Interesse an L’s Geschichte, doch Rumiko schüttelte nur den Kopf und hatte da so ihre Zweifel. „Das passt doch gar nicht zu dir, dass du dich so ernsthaft mit solchen Kindergeschichten beschäftigst.“

„Tu ich ja für gewöhnlich auch nicht. Aber Frederica steht mit Eva in direkter Verbindung oder aber sie ist Eva selbst! Und letzte Nacht, da habe ich von dem Tag geträumt, als sie mir die Geschichte über den Zorn erzählt hat. Sie sagte mir, dass ich den Zorn besänftigen kann, wenn ich versuche, ihn zu verstehen und ihm nicht mit Angst oder Misstrauen begegne. Irgendwie musste ich daran denken, als ich Beyond getroffen habe. Ich wollte ihn verstehen und bin hartnäckig geblieben und nur deshalb ist es mir gelungen, dass er endlich seinen Hass ablegen konnte. Ich habe irgendwie das Gefühl, als hätte Frederica mir diese Geschichten damals nicht grundlos erzählt. Wenn sie schon so vorausschauend handeln kann und diese Gedankenschaltkreisforschung tatsächlich zu einem bestimmten Zweck diente und zum Plan dazugehörte, dann ist es doch möglich, dass Frederica genau weiß, wie sie vorgehen muss. Vielleicht hat sie mir diese Märchen erzählt, weil sie wollte, dass ich mich an sie erinnere, wenn der Zeitpunkt kommt und ich dann weiß, was zu tun ist, auch wenn es ganz unbewusst ist. Anfangs hatte ich ja so meine Zweifel, was Olivers Theorie angeht, aber im Nachhinein denke ich doch, dass da ein wahrer Kern ist. Immerhin hat diese Gedankenschaltkreisforschung nicht nur Andrew ein neues Leben ermöglicht, sodass er endlich sein Glück finden konnte, Beyond konnte auch damit gerettet werden. Jedenfalls muss ich sie finden und mir endlich Antworten holen. Ich will wissen, warum sie meiner Mutter geholfen hat, ob sie wirklich Eva ist und was sie vorhat.“

„Tja, scheint wohl als hättest du viel aus deiner Kindheit aufzuarbeiten“, kommentierte der Hacker und durchwanderte das Wohnzimmer. „Welche Geschichten hat die gute Frederica denn erzählt? Kannst du dich so ungefähr erinnern?“ Doch leider waren L’s Erinnerungen an seine früheste Jugend sehr lückenhaft. Immerhin war er da nicht älter als vier oder fünf Jahre gewesen und das war vor knapp zwanzig Jahren! Da war es ohnehin nicht verwunderlich, dass er sich kaum erinnerte. „Also da war einmal die Geschichte, wie Eva den Zorn besänftigte, dann gab es noch jene, als sie ihre Familie verlor und verschwand. Aber dazu gab es auch noch eine Geschichte, die ich aber nicht mehr im Kopf habe. Irgendwie handelte es von einem Wunsch. Dann gab es noch eine, in der Eva die Leere erschuf und ihr einen Inhalt gab, indem sie mit dieser ihr Herz teilte. Dann hat mir Frederica noch dieses Märchen erzählt, wo Eva gegen jemanden kämpfte, bis sie einen Weg fand, um Frieden zu schließen. Und dann erzählte sie mir eine Geschichte, wie die Leere auf jemanden traf und wieder zu ihm zurückkehrte, nachdem sie ein Herz bekam. Aber wie schon gesagt, ich kann mich nicht mehr an den genauen Inhalt erinnern.“

„Aber gewisse Parallelen sind da“, meinte Andrew und nickte bedächtig. „Jeremiel ist ein „leerer“ Mensch, weil er keine Gefühle empfinden kann. Und es war schon immer sein größtes Bestreben gewesen, Gefühle zu erlernen. Und wenn es wirklich stimmt und es gibt Parallelen zu Fredericas Geschichten, dann wäre es doch möglich, dass er die Leere verkörpert, wenn Beyond Evas Zorn ist. L, wie ging denn ungefähr die Geschichte?“ Da musste L wirklich überlegen, denn so ganz konnte er sich nicht erinnern und es fiel ihm wirklich schwer, sich an den genauen Inhalt zu erinnern. „Soweit ich weiß ging es darum, dass die Leere von niemandem verstanden wurde und deshalb fortging und die Familie verließ. Sie wanderte überall umher und letztendlich wurde sie von Eva gefunden. Diese teilte ihr Herz mit der Leere, damit diese nicht mehr ganz so leer war.“

„Und wenn wir bedenken, dass Eva eigene Pläne verfolgt und Jeremiel urplötzlich nicht mehr hinter Beyond her ist, dann könnte es doch sein, dass er gemeinsame Sache mit Eva macht. Denn wenn diese tatsächlich in der Lage ist, den Defekt in seinem Gehirn zu beheben und ihm Gefühle zu geben, dann ist es für ihn absolut logisch, dass er für sie arbeitet!“ L ließ sich diese Sache durch den Kopf gehen und konnte nachvollziehen, was Andrew damit sagen wollte. Demnach stand Sam in Kontakt mit Eva und das würde auch sein seltsames Verhalten erklären: er hatte sich auf ihre Seite geschlagen, weil sie in der Lage war, ihm zu helfen. Aber was genau plante Eva denn nun und was würde denn noch folgen? Das war die große Frage und für L stand fest, dass er es unbedingt herausfinden musste und das am besten schnellstmöglich, bevor es noch dazu kam, dass jemand erneut in Lebensgefahr geriet. „Also ich verstehe das alles noch nicht so wirklich“, seufzte Rumiko und schüttelte den Kopf. „Ist diese Frederica, die Andrew im Institut kennen gelernt hat, denn nun diese Eva oder nicht?“

„Das wissen wir nicht, aber es sprechen einige Dinge dafür. Eva ist unvergänglich, folglich also wird sie niemals aufhören zu existieren. Und Frederica besitzt Fähigkeiten, die ähnlich denen von Eva sind.“

„Und wieso ist sie unvergänglich und nicht unsterblich?“

„Wenn ein Mensch stirbt, dann geht die Seele ins Jenseits über und das Bewusstsein erlischt. Deshalb ist das Jenseits für uns das Nichts, weil alles verschwindet, was uns ausgemacht hat. Sowohl unsere Erinnerungen, als auch unsere ganze Persönlichkeit. Vielleicht stirbt Evas Körper immer wieder, aber ihr Bewusstsein bleibt intakt, was also bedeutet, dass sie immer die eine Eva bleiben wird und niemals ihre Erinnerungen verliert, wenn sie wiedergeboren oder wie auch immer sie zurückkehren wird. Dann macht sie das unvergänglich, aber nicht unsterblich.“ Trotzdem hatte Rumiko noch deutliche Skepsis, was diese ganze Eva-Theorie betraf, aber sie wollte sich da lieber raushalten. Sie musste sich auf ihre zukünftige Mutterrolle konzentrieren und deshalb war es nicht gerade ratsam für sie, sich da in irgendwelche eventuelle Gefahren zu begeben, auch wenn es sie nervte. „Das alles ist echt kompliziert. Also lass uns diese ganze Sache erst einmal auf später verschieben, ja? Ich hab echt das Gefühl, mir raucht hier noch der Schädel.“

„Na dann frag erst mal, wie es wohl Jamie gehen soll.“

„Mir geht es gut!“ antwortete er mit seinem typischen Sonnenscheinlächeln, aber so ganz schien er nicht verstanden zu haben, was Oliver damit sagen wollte. Also beendeten sie vorerst das Thema und Andrew und Oliver erzählten ein wenig von ihren Reisen und was sie sonst noch geplant hatten. „Wenn wir beide heiraten, wollen wir unsere Flitterwochen in Italien verbringen. Ich wollte schon immer den venezianischen Karneval besuchen, Rom und den Vatikan besichtigen und vielleicht auch noch nach Sizilien reisen. Eigentlich wollten wir das zusammen mit unserer fünfmonatigen Reise mit abhaken, aber dann kamen Thailand und China dazwischen und dann kam Andy ja in Japan mit der Idee an, dass wir das für unsere Flitterwochen einplanen sollten. Natürlich wollen wir dann auf jeden Fall im Lovely Evening noch richtig Party machen und die berühmte Mama Ruby auch hoffentlich mal in Aktion erleben.“

„Wenn ihr mit eurer Hochzeit noch so lange warten könnt, bis ich die beiden zur Welt gebracht habe, dann dürfte das kein Problem sein.“

„Ja, wir wollen auch nichts überstürzen. Erst einmal ist es wichtig, dass wir dafür sorgen, dass Beyond wieder auf die Beine kommt.“ Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile und gerade wollte Rumiko aufstehen und zusammen mit Jamie nach Hause gehen und das Mittagessen vorbereiten gehen, da klingelte plötzlich eines von L’s Handys und er sah sofort, dass es Hester war. Ihr Anruf konnte nur eines bedeuten: es war etwas mit Beyond! Sofort nahm er ab und fragte „Ja Hester, was gibt’s?“ Die Ärztin klang ein wenig aufgeregt am Telefon, allerdings hörte es sich nicht danach an, als wäre es irgendetwas Problematisches. „Ich hab eine gute Nachricht, L! Beyond wird bald aufwachen. Seine Werte sind eindeutig gestiegen und es kann sich wahrscheinlich nur um ein oder zwei Stunden handeln, bis er aufwacht.“ Diese Nachricht sorgte für eine allgemeine Aufbruchstimmung. Kaum, dass die Nachricht verkündet war, schnappten sich alle ihre Sachen und wollten sofort zum Krankenhaus fahren. Rumiko und L waren wohl diejenigen, die am meisten aufgeregt waren. Die hochschwangere Musiklehrerin war kaum zu bremsen und auch L konnte es kaum erwarten, dabei zu sein, wenn Beyond endlich aufwachte. Es wird alles wieder gut werden, dachte er sich und hatte Mühe, sich seine Gefühle nicht anmerken zu lassen. Beyond wird gesund werden und wir können wieder glücklich werden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, Praxisschulung ist vorbei und ich kann mich jetzt endlich wieder um Teil 6 kümmern. Und während meines Aufenthalts in Hannover sind mir sogar noch mehr Ideen eingefallen, weshalb es vielleicht sein könnte, dass Teil 6 nicht der letzte Teil bleiben könnte! Aber versprechen kann ich noch nichts. Ich guck erst einmal, wie sich Teil 6 entwickelt. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-10-20T07:22:35+00:00 20.10.2014 09:22
Ein echt cooles Kapi^^
*lächelt* Ich liebe deine Storys :3


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