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Last Desire 5

L x BB
von

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Planänderung

„…“
 

Sam schloss die Augen, als er wieder diese Stimme hörte. Diese Stimme, die seinen Namen rief… seinen wahren Namen. Schon seit seinem Gefängnisaufenthalt hatte er sie im Schlaf gehört und merkwürdige Bilder gesehen. Bilder von einer Gestalt, die er nicht richtig erkennen konnte und alte Erinnerungen aus seiner Kindheit. Die Menschen nannten so etwas „Träume“, dabei träumte er für gewöhnlich nicht. Und wenn, dann waren seine Träume leer und ihr Inhalt nichts Weiteres als eine Abspielung von Erinnerungen, mit denen er nichts Besonderes verband. Mit keiner seiner Erinnerungen verband er überhaupt irgendetwas Besonderes, denn sein Leben war monoton, ohne Höhen und Tiefen, geschweige denn, dass es positive oder negative Erlebnisse gab. Denn solche Einteilungen gingen mit persönlichen Gefühlen einher und die besaß er nicht. Für ihn hatte es nie so etwas wie Richtig oder Falsch, geschweige denn Gut oder Böse gegeben. Es interessierte ihn auch nicht, denn solche Moralvorstellungen waren für ihn ohnehin kaum nachvollziehbar, da er die Ideale der Menschen genauso wenig verstehen konnte wie ihre Gefühle.
 

„…“
 

Sam hatte sich nie die Frage gestellt, ob es Dinge in dieser Welt gab, die göttlicher Natur sein könnten und er hatte sich auch nie für die Kira-Morde interessiert. Warum denn auch? Ein Mann tötete Menschen mit einer Waffe, auch wenn diese Waffe ungewöhnlich war. Aber dennoch war es nicht sonderlich anders als so viele andere Mordfälle. Deshalb verstand er auch nicht, wieso über diese Mordserie so heftig diskutiert wurde und dermaßen von der Öffentlichkeit breitgetreten wurde. Sam hielt seine Augen geschlossen und hörte die Stimme nun deutlicher, die ihn rief. „…“ „Nenn mich nicht bei diesem Namen. Mit diesem Namen verbinde ich nichts. Nenn mich Sam.“ „Sam? Gut, dann werde ich dich also Sam nennen.“ Er sah eine schemenhafte Gestalt vor seinem inneren Auge. Doch er konnte sie nicht genau erkennen. So wie schon viele Male davor. Aber wer war diese Gestalt und wieso sprach sie zu ihm? Es war ihm ein Rätsel und er verstand auch nicht, was das für ein Wesen war und wieso es ausgerechnet ihm erschien. „Wer bist du?“ „Ich bin du“, antwortete die Stimme in seinem Kopf. „Und du bist ich. Ich bin ein Teil von dir, genauso wie du ein Teil von mir bist. Ich weiß, wonach du suchst, Sam. Du suchst nach einem Weg, um die Leere in deinem Inneren zu füllen. Du willst endlich Gefühle verspüren können, so wie jeder andere Mensch in dieser Welt und damit zu einem vollständigen Wesen zu werden. Du willst… endlich ein Mensch sein.“ Diese Stimme war er? Und er war ein Teil von jemand anderem? Sam konnte da keinen sonderlich logischen Sinn erkennen und deshalb erschien es ihm auch vollkommen irrsinnig und abwegig. „Wer genau bist du?“ fragte er und wartete, wartete mit Geduld, denn es dauerte immer eine Zeit lang, bis diese Stimme antwortete. „Ich habe viele Namen. Aber die meisten nannten mich Eva. Du bist ein Teil von mir, Sam. Ich kenne dich schon, bevor du überhaupt in diese Welt gekommen bist. Ein vergessenes Kind, das niemals geboren wurde und niemals die Liebe und Wärme einer Mutter erfahren hat. Ein unvollständiges Wesen, das nie seinen Platz in dieser Welt finden wird. Ich habe dich all die Jahre begleitet, vom Tag deiner Erschaffung an. Und ich kenne dich besser als du denkst. Denn du und ich, wir sind miteinander verbunden. Uns verbindet mehr als mit jedem anderen Menschen auf dieser Welt, deshalb war ich all die Jahre bei dir, allerdings konnte meine Stimme dich vorher nicht erreichen. Sie war einfach zu schwach dazu.“ Der namenlose Killer war immer noch verwirrt und verstand nicht, was das alles mit ihm zu tun hatte und was dieses Wesen von ihm wollte. Also fragte er „Was genau willst du von mir?“ Und daraufhin antwortete die Stimme „Ich will dir meine Hilfe anbieten, Sam. Ich werde dir zeigen, wer du wirklich bist und wenn du etwas für mich tust, werde ich dir helfen, deinen Wunsch zu erfüllen und endlich ein Ganzes zu werden.“ Sam sagte noch nichts dazu, sondern dachte nach. Eva… dieser Name weckte Erinnerungen. Erinnerungen an die Zeit, bevor er in das Norington Waisenhaus gebracht wurde. Damals war er zwar noch ein Baby gewesen, aber er erinnerte sich dennoch. Er hatte diesen Namen von dem Mann gehört, der wahrscheinlich so etwas Ähnliches wie sein Vater war. Aber wieso hörte er denn Evas Stimme in seinem Kopf? Und wieso sagte sie, er sei ein Teil von ihr? Er musste mehr darüber herausfinden, wenn sie tatsächlich wusste, wer er wirklich war. „Und was genau weißt du über mich und meine Vergangenheit?“ „Das werde ich dir sagen, Sam. Ich werde dir die Wahrheit zeigen und dich erkennen lassen, wer du wirklich bist. Wer deine Familie war und welche Rolle du in dieser Welt spielst. Und wenn du es erkennst, wirst du mir sagen, ob du mir diesen einen Wunsch erfüllen wirst.“ Was sollte er tun? Eva zuhören und mehr über seine Vergangenheit erfahren und vor allem endlich zu erkennen, wer oder was er überhaupt war? Er schien jedenfalls Verbindungen zu ihr zu haben und sie kannte seinen wahren Namen. Also schien sie tatsächlich mehr über ihn zu wissen. Darum sprach eigentlich nichts dagegen, wenn er sich ihre Version anhörte. „Wieso kann ich dich überhaupt hören?“

„Ich bin mit jedem Menschen auf dieser Welt verbunden… mit allem was lebt. Deshalb können sie meine Stimme und meinen Gesang hören. Aber meine Kraft reicht nicht mehr aus, um alle Menschen auf dieser Welt zu erreichen. Deshalb können nur noch sehr wenige meine Stimme wahrnehmen. Der Grund, warum ich zu dir spreche ist der, weil ich Sophies Wunsch erfüllen will, da sehr bald etwas passieren wird. Sie will eine alte Schuld wieder gut machen und ich möchte ihr dabei helfen. Deshalb brauche ich deine Hilfe. Wenn du mir hilfst, dann werde ich dir deinen Wunsch erfüllen. Und ich werde dir alles zeigen, was du wissen willst.“

„Hey Sam, was ist denn mit dir los?“ Sam öffnete die Augen und sah, dass Clear unruhig war und anscheinend schon die ersten Sprengsätze bastelte. Ausdruckslos sah er ihn an und wenn er Gefühle hätte, wäre er mit Sicherheit genervt. Warum hatte er ausgerechnet Clear befreit? Dieser Kerl machte doch sowieso nur Scherereien und er hatte auf ganzer Linie versagt. Er war nicht mehr von Nutzen, allerhöchstens zur Flucht. „Ich denke nach“, gab Sam tonlos zurück und schloss wieder seine Augen, um sich zu konzentrieren. „Penn mir aber bloß nicht weg, ja? Dieses Mal werden wir es garantiert schaffen und dann wird Beyond endlich mir gehören. Ich war beim letzten Mal so nah dran, wenn L und V uns nicht dazwischengefunkt wären. Aber dieses Mal werde ich nicht versagen. Beyond wird mein Eigentum sein. Meines allein!“ Sei doch still, dachte Sam und seufzte leise. Du hast doch keine Ahnung. Du bist doch nur allein deshalb rausgekommen, weil ich dir geholfen habe, diesen Sprengsatz zu bauen. Also hör endlich auf zu reden. Das Reden ist mir sowieso zuwider. Es gibt zu viele Wörter, deren Sinn ich nicht begreife, nur weil ich keine Gefühle empfinden kann. Immerzu frage ich mich, warum das so ist und wieso Beyond meinen Namen nicht sehen kann. Bin ich überhaupt ein Mensch? Was bin ich denn eigentlich? Eva weiß es. Sie kennt die Antwort und deshalb ist es für mich vorteilhafter, mich nach ihren Vorschlägen zu richten, als nach deinen, Clear. Oder sollte ich besser „Cassiel Cohen“ sagen? Der Sohn des jüdischen Diplomaten, der von Terroristen so lange gefoltert und missbraucht wurde, bis er zum wohl gefährlichsten Bombenleger der Welt wurde? Du hast keine Ahnung, dass dein Leben in meinen Händen liegt. Wenn du nicht mehr von Gebrauch bist, werde ich dich töten. Wir sind weder Partner noch Freunde, du bist nur ein Mittel zum Zweck für mich, werde dir mal klar darüber. Und an zwischenmenschlichen Konversationen oder Beziehungen habe ich eh kein Interesse.

„Also gut“, sagte er der Stimme in seinem Kopf nach einer Weile. „Dann zeig mir, was du über mich weißt und wer ich wirklich bin. Und dann sag mir, was du von mir verlangst.“ „Also gut. Dann werde ich dir meine Erinnerungen zeigen. Die von deinen Eltern und die des Mannes, der dich erschaffen hat. Und die jener Person, die dich ins Waisenhaus gebracht hat.“ Und Eva zeigte ihm alles. Sie zeigte ihm alles, was er wissen wollte und vor Sams Augen begannen sich Bilder abzuspielen. Bilder ihrer Erinnerungen und aller Menschen, die mit ihr verbunden waren und deren Erinnerungen seine Vergangenheit betrafen. Sein ganzes Leben wurde vor ihm offen dargelegt. Die ganze Wahrheit über seine Existenz und wer er wirklich war. Was er wirklich war. Und als er es endlich erkannte, fühlte er dennoch nur diese Leere. Hätte er Gefühle besessen, wäre er vielleicht zusammengebrochen und hätte geweint, sein Leben bedauert und diejenigen verflucht, die ihn auf diese Welt losgelassen hatten. Aber er tat es nicht. Er konnte es einfach nicht, egal ob er gewollt hätte oder nicht. Stattdessen blieb ihm nur die eiskalte Akzeptanz über sein Schicksal und über die Wahrheit, wer oder was er wirklich war. „Jetzt, da du die Wahrheit kennst, wer du wirklich bist, wie wirst du dich entscheiden? Was wirst du tun?“ Sam dachte eine Weile nach. Er ging wie immer kühl und objektiv die Fakten durch und wog die Vor- und Nachteile ab, mit wem er sich am besten zusammentun sollte und wie sinnvoll es wäre. Schließlich aber hatte er seine Entscheidung getroffen und so sagte er „Sag mir was ich tun muss. Wenn du einen Weg kennst, mich meinem Ziel näher zu bringen, dann werde ich dir helfen. Aber wieso brauchst du mich?“

„Weil ich momentan nicht die Kraft dazu habe und meine Möglichkeiten sind stark begrenzt. Deshalb bin ich auch ein Stück weit auf deine Hilfe angewiesen, um Sophies Wunsch Folge zu leisten. Ich werde dir alles genau erklären, Sam. Ich werde dir genaue Anweisungen geben und wenn du sie befolgst, werde ich dir helfen.“
 

Clear betrachtete Sam eine Weile, während er mit seinen Vorbereitungen beschäftigt war und verstand beim besten Willen nicht, was mit dem Kerl los war. Schon seit sie in den Hochsicherheitstrakt eingesperrt worden waren, benahm er sich so merkwürdig. Nun gut, Sam war überhaupt ein echt seltsamer Zeitgenosse, aus dem man beim besten Willen nicht schlau wurde, aber er hatte beim letzten Mal deutlich mehr Engagement gezeigt, als es darum ging, Beyond in ihre Gewalt zu bringen und das Monster in ihn zu entfesseln. Aber jetzt schien er irgendwie abgelenkt zu sein und das passte gar nicht zu jemandem wie Sam, der immer auf sein Ziel fokussiert war. Vielleicht ist es besser, ich sprenge den Kerl bei nächstbester Gelegenheit einfach in die Luft. Diesen gruseligen und eiskalten Freak wird eh keine Sau vermissen. Ernsthaft, wenn man dem heißes Wasser in den Rachen schüttet, kommen am anderen Ende doch nur Eiswürfel heraus. Ist mir echt ein Rätsel, was bei dem bloß kaputt ist. Der scheint ja nicht mal ein richtiger Mensch zu sein. Na was soll’s. Wenn ich Beyond habe, werde ich Sam ganz einfach umbringen, wenn ich ihn nicht mehr brauche. Sein Problem, denn er hätte wissen müssen, dass man sich nicht mit mir anlegen sollte. Der wird schon noch blöd gucken, wenn ich ihn in die Luft sprenge und seinen Körper damit in tausend Stücke reißen werde. Clear erinnerte sich an damals, als er zum ersten Mal den Klang der Detonationen gehört hatte. Den Anblick von Rauch und Feuer, wie Menschen schrieen und starben und wie dabei seine Eltern in Stücke gerissen wurden. Vor seinen Augen hatten durch eine Explosion aufgewirbelte Glassplitter seiner Mutter das Gesicht zerfetzt und ihr schließlich den Kopf abgetrennt. Überall Blut und Schreie und der Geruch von Feuer und Schwarzpulver… Jedes Mal, wenn er an den Terroranschlag von damals zurückdachte und wie er durch eine Explosion aus der Gewalt der Terroristen befreit worden war, schlug sein Herz schneller. Es war wie pures Adrenalin, was da durch seine Adern floss… wie eine Droge, nach der er süchtig war. Clear war von Chaos und Zerstörung in den Wahnsinn getrieben worden, jetzt war er selber Chaos und Zerstörung geworden. Diese Bomben, die ihm sein Zuhause, seine Familie und seine kindliche Unschuld für immer geraubt hatten, waren zu seiner Besessenheit geworden. Ein Leben ohne dieses Chaos, diese Schmerzen, diesem Wahnsinn und dieser Zerstörung war für ihn gänzlich unvorstellbar. Er brauchte es, um wenigstens für eine Weile seinen inneren Frieden zu finden. Wer dabei draufging, war ihm vollkommen egal. Die ganze Menschheit konnte ihm gestohlen bleiben. Diese dämlichen Homo Sapiens töteten doch aus so niedrigen Beweggründen, dass es eine Schande war, dass man sie noch nicht ausgerottet hatte. Man hatte seine Familie getötet und seine Freunde und Verwandten brutal abgeschlachtet, weil sie in den Augen der Terroristen Ungläubige waren. Sie waren für etwa so dämliches wie Religion getötet worden. Die Menschen töten doch immer nur aus selbstsüchtigen Gründen. Geld… Rache… Ehre… Diese Menschen waren so widerwärtige Insekten in seinen Augen, die am besten einfach nur krepieren sollten. Schließlich wandte sich Clear Sam zu, der immer noch so abwesend wirkte. Ob der Kerl irgendwie krank war oder so? „Sag mal Sam, wieso hast du dir diesen Namen eigentlich zugelegt?“ Nun öffnete der namenlose Killer seine Augen und seine Iris funkelte eisblau. Sie wirkten so leer und unmenschlich, als wären sie die Augen eines Monsters. Eine Weile schwieg er, bevor er antwortete „Mit meinem wahren Namen verbinde ich nichts. Er ist mir einfach gegeben worden, aber ich habe zu diesem Namen keinen Bezug, geschweige denn eine Identität. Deshalb habe ich mir eine eigene zugelegt. Eine, die nur mir allein gehört.“

„Und wieso hast du damals dieses Massaker angerichtet, als du acht warst?“

„Sie waren mir im Weg.“ Das war seine einzige Antwort und mit der musste sich Clear wohl oder übel zufrieden geben. Nun gut, dachte er sich. Sam ist schon anders als die anderen Menschen. Er tötet aus reiner Logik. „Und wieso legst du so viel Wert darauf, dass niemand erfährt, wer du bist?“ „Weil die Menschen etwas haben, was ich nie besitzen werde. Also warum sollte ich meine Identität nicht für mich alleine haben dürfen?“

„Aus dir soll mal einer schlau werden.“ Wortlos stand Sam auf und verschwand. Clear sah ihm nach und schüttelte den Kopf. Wenn ich Beyond habe, bringe ich ihn definitiv um. Irgendwie ist mir Sam noch weniger geheuer als sonst. Der plant garantiert irgendetwas und wenn ich nicht aufpasse, bin ich noch derjenige, der ein Loch zwischen den Augen hat. Der hat mich doch nur rausgeholt, weil er mich braucht, um an Beyond heranzukommen. Denn ich besitze im Gegensatz zu ihm genug Einfühlungsvermögen, um L zu durchschauen. Man hat ja gesehen, wie das endet, wenn Sam niemanden hat, der für ihn diesen Part übernimmt. Immerhin hat er die Entführung im Krankenhaus komplett vergeigt und war noch so dumm, in L’s Falle zu tappen. So ein Vollidiot, der soll sich mal nicht so wichtig nehmen. Beyond… schon bald wirst du mir gehören und daran wird mich rein gar nichts hindern. Dann werden wir zwei wieder genauso viel Spaß haben wie damals, als du meine Gastfreundschaft genossen hast. Und ich weiß genau, wie sehr du dich danach sehnst, wieder diese herrliche Mischung aus Lust und Schmerzen zu spüren.

Clear unterbrach kurz seine Arbeit und dachte nach. Irgendwie hatte er ein merkwürdiges Gefühl. Warum hatte Sam ihn eigentlich befreit, wenn er eigentlich versagt hatte? Wenn er versuchte, so logisch und objektiv wie Sam zu denken, gab es doch kaum einen triftigen Grund dafür, außer den, dass er Clear gebraucht hatte, um aus dem Hochsicherheitstrakt ausbrechen zu können. Aber jetzt? Jetzt gibt es doch keinen Grund mehr, mich am leben zu lassen, also warum hat er… oh verdammt! Sofort zog Clear eine Granate von seinem Gürtel und warf sie in Richtung Tür und das nicht zu früh, da Sam mit seiner Smith & Wesson direkt auf seinen Kopf gezielt hatte. Sofort brachten sich beide in Deckung und die Granate ging hoch. Ein ohrenbetäubender Knall erschütterte das Haus und Staub rieselte von der Decke. „Du verdammter Hurensohn willst mich also kalt machen?“ rief der Bombenleger wütend und machte sich bereit, gleich die nächste Granate zu werfen. „Glaubst du etwa, ich durchschau dich nicht? Ich bin nicht mehr von Nutzen für dich, deshalb wolltest du mich abknallen. Aber ich bin nicht so dumm, verstanden? Weißt du was? Ich werde ganz einfach dich umbringen, dann hol ich mir Beyond und werde ihn zu meinem Eigentum machen und daran wirst du mich nicht hindern, du Freak.“ Clear warf sogleich die nächste Granate auf den Flur und dieses Mal war die Explosion so verheerend, dass ein Teil der Decke herunterkrachte. Schnell sammelte Clear seine halbfertigen Bomben zusammen und kletterte durch das Fenster hinaus. Zum Glück hatte er sich schon immer auf sein Gefühl verlassen können. Sonst wäre er mit Sicherheit längst tot. Dieser elende Bastard hat einfach versucht, mich aus dem Hinterhalt umzubringen. Er hat wirklich versucht, mich einfach abzuknallen! Ein Schuss streifte ganz knapp sein Ohr und schnell ging Clear hinter ein paar Mülltonnen in Deckung. Erschwerend zu Sams Emotionslosigkeit kam leider noch hinzu, dass er ein verdammt guter Schütze war. Clear war aus dem zweiten Stock gesprungen und war sofort weitergelaufen, da war es eigentlich kaum möglich, ihn so exakt zu treffen mit nur einer lächerlichen Pistole. Der Bombenleger sah hoch und erkannte Sam am Fenster. Er blutete an der Stirn und schien offenbar einiges abbekommen zu haben. Na warte, dachte er und biss sich wütend auf die Unterlippe. Was du kannst, kann ich schon lange. Clear holte seine Glock hervor und begann zu schießen. „Verrecke du Scheißkerl!!!“ Sam seinerseits ging in Deckung und die Gelegenheit nutzte der israelischstämmige Bombenleger, um abzuhauen und sich in Sicherheit zu bringen. Mit Sam konnte er sich später noch beschäftigen. Er hatte jetzt andere Sachen, um die er sich kümmern musste. Es galt als allererstes, Beyond endlich in seine Gewalt zu bringen und da weiterzumachen, wo sie zuletzt aufgehört hatten. Dieser Sam konnte erst mal warten, er brauchte ihn sowieso nicht mehr. Wenn der mir noch mal in mein Blickfeld gerät, werde ich ihm zeigen, wie unsagbar schmerzhaft es ist, von einer Splitterbombe in Fetzen gerissen zu werden. Dieser kranke Freak wird sich noch wünschen, er wäre niemals geboren worden.

Ein rasender Schmerz durchfuhr Clears Bein und er stürzte zu Boden. „Ah! Fuck!!!“ schrie er und presste eine Hand auf seinen Oberschenkel. Die Kugel hatte ihn getroffen und jetzt hatte er den Salat. Warum auch musste Sam so ein guter Schütze sein? Clear wandte sich um und wollte erneut schießen, doch er war bereits so weit entfernt, dass er ihn unmöglich treffen konnte. Dafür aber Sam… So ein Mist, der Bastard kann mich von da oben aus echt gut treffen. Ich hätte gleich die ganze Wohnung sprengen sollen, dann hätte ich ihn auch garantiert erwischt. „Ich bring dich um, Sam! Verlass dich drauf. Wenn ich dich in die Finger kriege, dann schwöre ich dir, dass ich dich eigenhändig in die Hölle schicke!!!“ Damit verschwand Clear, schaffte es allerdings kaum vernünftig voran, da sein Bein schlimm blutete und er zudem starke Schmerzen hatte. Aber eines stand fest: er würde sich trotzdem nicht von seinem Plan abbringen lassen. Er hatte schon viel Schlimmeres erlebt, da war diese lächerliche Schusswunde ein glatter Witz. Nein, es ärgerte ihn bloß, dass er sich von Sam hatte so dermaßen übertölpeln lassen wie ein blutiger Anfänger. Aber der würde noch dafür büßen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-10-07T09:42:10+00:00 07.10.2014 11:42
*-* I like the kapi^^


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