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Magi - The Labyrinth of MMORPG

von
Koautoren: Arcturus  _Delacroix_

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Familienprojekte

James Landreth streckte sich gemütlich auf seinem Sofa aus. Er mochte die Tage, bevor die Schule wieder begann. Er mochte sie sehr. Seine jüngeren Geschwister ließen ihn in Frieden, weil sie erahnten, dass er sie auf ihr Lernpensum hinweisen konnte, seine Schulkameraden hetzten von einer Erledigung zur nächsten und hatten darum keine Zeit für ihn und er optimierte ganz nebenbei Kouen Rens Rüstung.

Eigentlich fehlten ihm nur ein paar Chilischoten zur völligen Glücksseligkeit. Chilischoten oder noch ein neues Djinnequip.

Mit leuchtenden Augen musterte er Dungeon Nr. 45. Er hatte lange gebraucht um alle Items zu finden, die er benötigte um ihn einzunehmen, aber jetzt hatte er soweit alles zusammen und konnte es wagen, sich in das Abenteuer zu stürzen.

Sorgsam kontrollierte er noch einmal sein Inventar. Unvorbereitet in einen Dungeon zu gehen würde Kouen im schlimmsten Falle umbringen und dann wäre ihm der Spott der Anderen sicher.

Vielleicht sollte er besser doch noch ein paar Heilträn-

„James?“

Genervt drückte er auf „P“. Er kannte die leise Stimme, die von der Tür her zu ihm herübergeweht kam.

„Was willst du Abi?“, knurrte er seiner kleinen Schwester entgegen. So sehr er an ihr hing, so wenig passte es ihm, dass die Kleine sich gerade jetzt an ihn erinnert hatte.

„M-Mir ist so langweilig. D-Da dachte ich...“
 

James seufzte. Natürlich, da wollte er einmal in Ruhe einen Dungeon einnehmen und dann war Prinzessin Abigale langweilig. Ihm blieb auch nichts erspart. Unwirsch zeigte er auf das Sofa.

„Setz dich“, wies er sie an und beobachtete, wie die Kleine ins Zimmer huschte um seinen Wunsch zu erfüllen.

„Was machst du denn gerade?“, wollte sie wissen, während sie sich neben ihm nieder ließ.

„Eigentlich wollte ich gerade diesen Dungeon einnehmen“, antwortete James wahrheitsgemäß und drückte probeweise noch einmal auf das „P“ seiner Tastatur.

Der Pausebildschirm verschwand und Kouen erschien erneut.

„Aww, der ist aber niedlich“, quietschte es in sein Ohr. Klar... niedlich. Damit hätte er seinen Avatar ganz sicher auch beschrieben.

„Das ist Kouen Ren“, klärte er seine kleine Schwester auf, „Er ist mein Avatar und er ist nicht niedlich.“

„Find ich schon. Die roten Haare sind süß. Kann man ihn auch umziehen?“
 

James starrte seine Schwester an. „Das ist ein Online-Rollenspiel, natürlich kann man ihn umziehen. Je nach Rüstung, die er trägt, sieht er anders aus.“

Abi quietschte noch einmal. „Das Spiel gefällt mir“, verkündete sie und James spürte, wie er Kopfweh bekam. Sie hatte das Kampfsystem noch nie gesehen, wusste nicht worum es ging, aber sie mochte das Spiel, weil man seinen Avatar umziehen konnte.

Typisch Abi.
 

„Weißt du was?“, fragte er, während er eiligst auf den rettenden Log-Out-Button klickte, „Ich habe eine Idee. Wir machen dir jetzt einen Avatar. Dann kannst du Quests erledigen, ihn umziehen und etwas gegen deine Langeweile tun.“

„Aber brauche ich dafür nicht das Spiel?“

James nickte. „Eigentlich schon, aber wir können dir das Konto auf meinem Rechner einrichten und wenn es dir gefällt, dann kauf ich dir eins.“

Es quietschte ein drittes Mal, bevor sich seine kleine Schwester schwungvoll an seinen Arm hängte. Klar, immerhin hatte er gerade das magische Wort gesagt.
 

„Kaufen.“
 

Stumm klickte er auf den Button, mit dem sich ein neues Konto einrichten ließ, tippte Abis Namen, ihre E-Mailadresse und schließlich auch ihr Alter ein, um dann auf dem „Erstellen-Bildschirm“ heraus zu kommen.
 

„Hier kannst du dir deinen Avatar basteln“, erklärte er dem Mädchen neben sich. „Möchtest du einen Jungen oder ein Mädchen spielen?“

„Ein Mädchen“, kam die Antwort sofort, „Und ich will rote Haare, das passt so schön zu Conan.“

„Kouen!“

Abi kicherte und James drückte auf den Knopf.

„Jetzt musst du deine Klasse wählen“, redete er stur weiter, „Es gibt eine ziemlich breite Auswahl. Du könntest Magierin werden, dann kannst du ganz toll zaubern, oder du wirst Beschwörerin, dann kannst du mit Tieren reden, oder wie wäre Priester? Koumei ist Priester. Priester können sich heilen.“

„Wer ist Koumei?“, wollte Abi wissen, doch James antwortete nicht darauf.

„Eine Assasine wäre auch ganz praktisch. Dann könntest du Attentate verüben und Fallen entschärfen und sowas. Oder du wirst Abenteurerin, dann kannst du von allem ein bisschen was.“

„Was bist du denn?“

James grinste. „Was wohl? Krieger natürlich.“

Als hätte es für ihn je eine andere Klasse gegeben. Okay, der Abenteurer hatte ihm ein wenig in den Fingern gejuckt, der Drache hatte spannend ausgesehen und der Imuchakk war einfach nur auf eine seltsame Art cool, aber er war halt altmodisch. Er mochte Schwerter und andere Waffen und war kein großer Freund eines zu stark ausgeprägten Magie-Systems.

Er war ein Kriegertyp. Ziemlich eindeutig und Wasser konnte er dabei eigentlich nicht gebrauchen.

„Es gibt auch noch den Magi“, erzählte er, während Abi angestrengt zu überlegen schien, „aber das ist eine Sonderklasse. In einigen wenigen Spielen ist ein Code drin mit dem du dir die Klasse freischalten kannst. Sie ist besonders stark, aber eigentlich auch nicht zu kriegen.“

„James?“

Neugierig hielt er inne.

„K-Kann ich auch ein Krieger werden? So wie du?“

Braune Augen guckten ihn bettelnd an und James wusste, dass er keine Chance hatte. Wenn er jetzt „Nein“ sagte, würde Abi gar keine Ruhe mehr geben. Und warum sollte sie auch? Abi wollte keine Kopie von ihm bauen, sie wollte einfach nur einen Avatar, der sich an Kouens anpasste. Hoffte er zumindest.

James atmete tief durch.

„Wie wäre es, wenn wir aus dir Kouens kleine Schwester machen?“, schlug er dann vor. „Prinzessin Kourin zum Beispiel.“

„Kourin?“, wiederholte Abi, dann schüttelte sie den Kopf, „Kourin find ich blöde. Vielleicht lieber Kouha?“

„Das ist dein Bruder schon.“

„Prinzessin Kouha? Echt?“

Abi lacht und James erwischte sich dabei zumindest zu schmunzeln. Prinzessin Kouha, das würde Jason nicht gefallen. Vielleicht sollte er später gucken ob er es schaffte sein Passwort zu knacken. Dann konnte er ihn entsprechend umbenennen.

„Wie wäre Kouakou?“

„Das klingt wie „Wo quakst du?““

„Dann vielleicht Kougyoku?“

„Das...“, Abi stockte, „Das ist gar nicht so schlecht. Kougyoku Rin. Klingt gut.“

James seufzte.

„Dein Nachname ist Ren.“



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