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Shinri

von

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Die Harmonische Konvergenz

37. Kapitel - Die Harmonische Konvergenz
 

Korra rannte gefolgt von Bolin, Tenzin, Bumi, Kya und Mako durch das Südliche Geistertor. Asami hatte ihren Vater mit Oogie zu ihrer Mutter gebracht. Tenzin, Kya und Bumi würden Jinora in der Geisterwelt suchen. Mako und Bolin sollten Unalaq ablenken, während sie selbst die Tore schloss, damit Vaatu nicht entkommen konnte. Bis zur Harmonischen Konvergenz war es nicht mehr lange. Als sie durch das Tor geschritten waren, befanden sie sich auf der Ebene des Baumes der Zeit. Der majestätische Baum, der Vaatus Gefängnis war, erhob sich vor ihnen. Unalaq wirbelte herum, ganz so als hätten sie ihn bei etwas gestört. Korras Blick wanderte weiter und da sah sie den Körper, der wie ein klägliches Bündel zwischen den Wurzeln des Baumes der Zeit lag. Shinri! Der Blick des Avatars verfinsterte sich. Unalaq nutzte den Moment und sprang auf einen der dunklen Geister, die um den Baum kreisten und kam auf die Gruppe zu geflogen, begleitet von einem Schwarm der dunklen Wesen. „Tenzin, geh und such Jinora.“, befahl Korra eindringlich. „Los.“, rief der Luftbändigermeister aus und stürmte los. Seine Geschwister folgten ihm auf dem Fuße. Dann legte Korra die Fäuste aneinander und versetzte sich in den Avatar Zustand. Sie würde kämpfen. Sie würde die Tore schließen, die Welt retten und ihre Freunde beschützen. Mit einem einzigen Lufthieb wehrte sie die herannahenden Geister ab. Doch Unalaq wich diesem Angriff geschickt aus und startete einen Gegenangriff. Nun war Makos und Bolins Einsatz gekommen. Korra lief zum ersten Geistertor und berührte es konzentriert mit ihren Händen. Sie musste das Tor rechtzeitig schließen, um jeden Preis.
 

Ihr Kopf fuhr herum, als sie eine dunkle Stimme hörte: „Du wirst die Tore nicht rechtzeitig schließen können, Raava.“ Vaatu! „Meine Befreiung ist unausweichlich! Und dann werde ich die Welt in ewige Dunkelheit tauchen!“ „Das werde ich verhindern!“, lies Korra ihn lautstark wissen. Der Geist der Finsternis lachte hämisch. Unerwartet richtete er sich an den regungslosen Körper vor seinen Füßen: „Los! Steh auf!“, befahl er bestimmend. Shinri gehorchte. Sie erhob sich schwankend. Korra war erleichtert zu sehen, dass ihre Freundin wohlauf zu sein schien, doch etwas stimmte ganz und gar nicht. In dem Augenblick, in welchem das braunhaarige Mädchen seine Augen öffnete, wurde dem Avatar klar was es war. Die Augen ihrer Freundin strahlten ein unheimliches, finsteres Licht aus, wie jenes, welches von Vaatu ausging. „Shinri?“ Doch das Mädchen reagierte nicht. Es schien Korras Stimme gar nicht wahr zu nehmen. Mit ausdruckslosem Gesicht starrte sie Korra unverwandt an und schien auf Vaatus weitere Befehle zu warten. „Vernichte sie!“, donnerte der Geist der Finsternis. Korras Augen weiteten sich, als ihre Freundin, alle vier Elemente an ihrer Seite, auf sie zu gestürmt kam. „Shinri, nein!“ Als ein Steinhagel, unterstützt von Luft und Feuerstößen auf sie niederprasselte, sah sich der Avatar gezwungen mit einer Rolle auszuweichen. Hektisch besah sie das leuchtende Geisterportal. Sie hatte keine Zeit mehr. Sie musste die Tore schließen und zwar bald. Doch da nahte Shinri schon wieder herbei. Ihre Faust wurde von Flammen umschlossen. Geschickt wich Korra dem Schlag aus. „Shinri! Komm zu dir!“, bat sie eindringlich. Erreichte sie ihre Stimme gar nicht mehr? Konnte sie denn gar nichts tun? Sie wollte ihre Freundin nicht verletzten, konnte sich von ihr aber auch nicht aufhalten lassen. Das Schicksal der Welt stand auf dem Spiel. Korra´s Blick fixierte für den Bruchteil einer Sekunde Vaatu. Dieser verfluchte Geist! Beinahe wünschte sie, er würde aus seinem Gefängnis frei kommen, damit sie ihn persönlich in Empfang nehmen konnte, doch natürlich war das pure Spinnerei. Sie konnte es nicht riskieren, dass der dunkle Geist ausbrach. Gesteinsbrocken schossen auf sie zu, denen der Avatar mit Mühe ausweichen konnte, doch feine steinerne Brocken brachten ihr tiefe Schnitte an der Wange bei. Verdammt. Sie hatte sich zu sehr ablenken lassen. Mako und Bolin waren noch mit Unalaq beschäftigt und hielten diesen in Schach. Korra fixierte ihre Freundin. „Entschuldige, Shinri.“, sagte sie, ehe sie einen Wasserschwall aus dem Strom neben ihr bändigte und auf das Mädchen zu sausen lies. Doch diesem gelang es den Angriff abzuwehren und parierte seinerseits mit einem brutalen Feuerstoß. Korra lies diesen in der Luft verpuffen und setzte mit einem Luftwirbel nach. Shinri machte eine geschickte Ausweichbewegung, ehe sie eine steinerne Mauer errichtete, aus welcher sie einzelne Teile auf Korra zu fliegen lies. Mit ihren eigenen Geschossen wehrte Korra Shinris Angriffe ab und setzte erneut zu einer Wasserflut an. Diese brachte das Mädchen zu Fall und schleuderte es einige Meter über den Boden. „Los!“, ertönte erneut Vaatus Stimme, woraufhin sich Shinri wieder erhob und in Angriffsstellung ging. Den nächsten Angriffen wich Korra aus, ehe sie eine Mauer aus Eis errichtete, die sie schützen sollte. Fieberhaft überlegte sie. Sie musste das Mädchen handlungs- oder zumindest bewegungsunfähig machen, ohne sie groß zu verletzten. Also schloss Korra die Augen und konzentrierte all ihre Kräfte. „Es tut mir Leid, Shinri.“, sagte sie leise, ehe sie alle vier Elemente um sich sammelte und diese in einem großen Angriff auf Shinri schleuderte. Für einen Augenblick sah es so aus, als könnte das Mädchen bestehen, doch dann erwischte sie die Woge aus Wasser, sodass sie das Gleichgewicht verlor und beinahe ungebremst mit dem Kopf auf Stein schlug. Sie gab einen kurzen Schmerzenslaut von sich, dann rührte sie sich nicht mehr und blieb besinnungslos liegen. Korra warf ihr einen hastigen, prüfenden Blick zu. Sie würde wieder in Ordnung kommen. Gerne wäre sie ihrer Freundin zu Hilfe geeilt und hätte sie geheilt, doch dafür war keine Zeit. Hastig rannte sie zum Geisterportal, konzentrierte sich erneut auf ihre Kräfte und legte ihre Hände an den gleißenden Lichtstrahl. Ihre Augen begannen weiß zu glühen. Bitte, schließ dich. Schnell!, bat sie stumm. Vaatu lachte lediglich triumphierend. Der Sieg war ihm sicher. Mako und Bolin setzten sich in der Zwischenzeit tapfer gegen Unalaq zur Wehr, doch das Stammesoberhaupt des Nordens gewann schließlich die Oberhand und schleuderte die beiden Bändiger mit einem Wasserschwall von sich. „Die Zeit läuft dir davon, Raava.“, höhnte der Geist der Finsternis. „Du spürst, wie es immer näher rückt.“ Im nächsten Augenblick schleuderte eine pulsierende Energie, die aus dem Geisterportal strömte den Avatar zurück. Die beiden Energiestrahlen der Tore verbanden sich und beinahe im selben Moment brach Vaatu mit einem gewaltigen Energiestoß aus seinem Gefängnis aus. Er fixierte seine winzigen Gegner und lachte hämisch. Korra starrte mit vor Schreck geweiteten Augen den Geist voller Furcht an. Nein. Vaatu war frei. Sie hatte es nicht geschafft, die Tore rechtzeitig zu schließen. „Raava! Endlich ist der Moment gekommen.“, wandte sich Vaatu an Korra und somit auch an den Geist des Lichtes. „Die Harmonische Konvergenz steht kurz bevor.“ Das Mädchen ballte die Fäuste. „Ich lasse nicht zu, dass du dich mit Unalaq vereinst! Ich werde dich gleich wieder einsperren.“, lies sie ihn wissen. Sofort machte der Geist eine Kehrtwende in der Luft und hielt auf Unalaq zu, welcher ihn mit weit geöffneten Augen erwartete. Mit einem Feuerstoß stieß der Avatar Vaatu zurück. Dann beförderte sie mit einem Luftstoß Unalaq aus dem geöffneten Tor in die Materielle Welt. „Lasst Unalaq nicht mehr in die Geisterwelt!“, befahl sie ihren Freunden. Mako und Bolin nickten. „Geht klar.“, antwortete der Jüngere und beide sprangen durch das Geisterportal. Dann fixierte Korra Vaatu. Ihr Kampf um das Schicksal der Welt konnte beginnen.
 

Der Kampf um das Schicksal der Welt. Finsternis und Licht. Vaatu gegen Raava. Ein Kampf, der sich alle 10.000 Jahre wiederholte. Der Gewinner entschied sowohl über die Zukunft der Materiellen, als auch über die der Spirituellen Welt. Der Verlierer würde verschwinden und erst 10.000 Jahre später wiederkehren, doch falls dieser jemand Raava wäre, wäre die Welt nicht mehr dieselbe. Shinri konnte in ihrer Ohnmacht nicht ahnen, dass dieser in diesem Augenblick in ihrer unmittelbaren Nähe ausgefochten wurde. Sie konnte auch nicht ahnen, dass Unalaq mit Vaatu verschmolzen war, eben so wenig, wie sie wissen konnte, dass sich der Kampfplatz nun auf die materielle Ebene verschoben hatte. „Shinri...“ Wie aus weiter Ferne drang eine Stimme wie ein leises Echo an ihr Bewusstsein. Sie rührte sich nicht. „Shinri!“ Der Ruf wurde dringlicher. Das Mädchen stöhnte leise und ihre Augenlider flackerten. Langsam kehrte ihr Bewusstsein in ihren Körper zurück. Shinri konnte spüren, wie eine Hand auf ihrer Schulter lag und sie eindringlich rüttelte. „Shinri, komm zu dir!“ Endlich gelang es ihr, unter unglaublicher Kraftanstrengung, die Augen zu öffnen. Mako und Bolin hatten sich über sie gebeugt. „Gottseidank, es geht dir gut.“ Vorsichtig half Mako ihr dabei sich aufzusetzen. „Was....?“ Das Mädchen war völlig verwirrt. Es dauerte eine Weile, bis sie sich, zumindest grob, an die vergangenen Ereignisse erinnerte. Aber nicht alle Erinnerungen wollten sofort zu ihr zurück kehren. Doch eines fiel ihr sofort ein. „Korra!“ Sie sah die Brüder beide mit aufgerissenen Augen an. „Vaatu! Raava! Die Harmonische Konvergenz!“ Der Blick der Feuerbändigers wurde ernst und ihr Mut sank. „Vaatu hat sich mit Unalaq vereint.“, erklärte er dann. „Aber noch besteht Hoffnung!“, meinte Bolin aufmunternd. „Er kämpft gegen Korra.“ Shinri nickte langsam und stand mit Makos Hilfe auf. Er versicherte sich mit einem Blick, dass sie stehen konnte und die drei machten sich auf den Weg in die Materielle Welt.
 

Sie sahen, wie Unavaatu und Korra verbittert kämpften. Feuerstoß folgte auf Wasserschwall und Gesteinsbrocken zerstörten herannahende Eisprojektile. Es war nicht auszumachen, wer in diesem Kampf die Oberhand hatte, doch es galt keine Zeit zu verlieren. Die Drei sprinteten weiter auf die eisige Ebene zu, wo der Kampf tobte. Shinris Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sie näher heran waren. Korra lag benommen im Schnee und Unavaatu hatte Raava in einer Kugel aus Wasser gefangen. Oh nein., dachte sie entsetzt. Das durfte doch nicht wahr sein... „Korra!“, rief Mako besorgt. „Er hat den Geist des Lichts!“, stellte Bolin laut fest, ehe die beiden Brüder ihre Attacken auf den Gegner los liesen und Shinri folgte ihrem Beispiel. Unavaatu wehrte ihre Attacken beinahe lässig mit dicken Mauern aus Eis ab und mit einer einzigen Bewegung wandten sich Eis und Schnee gegen die drei Bändiger und sie wurden durch die Luft geschleudert, sodass sie unsanft zu Boden fielen. Schon wieder drohte Shinri das Bewusstsein zu entgleiten. Sie sah Mako und Bolin neben sich liegen. Korra streckte ihre zitternden Finger nach Raava aus, welche nur wenige Meter neben ihr im kalten Schnee lag. Unbarmherzig packte Unavaatu den Geist des Lichtes mit einem Wassertentakel und hielt ihn fest. Dann schleuderte er Raava gegen einen Felsen und im gleichen Augenblick zuckte Korra, wie von einem Schlag getroffen, zusammen. Erneut richtete Unavaatu seinen Wasserarm gegen Raava. Ohne jedes Mitglied und gnadenlos hieb er immer wieder auf den Geist ein, der unter seinen Angriffen zu schrumpfen schien. Korra war zu Boden gesunken und versuchte ihre Schmerzenschreie zu unterdrücken. Jeder Schlag gegen den Geist galt ihr ebenso. Verzweifelt versuchte Korra auf die Füße zu kommen und auch Shinri wünschte sich nichts mehr, als diese Gräueltat zu stoppen. Ein letzter brutaler Schlag traf Raava, den Geist des Lichts und der Harmonie, ehe sie in unzählige Lichtfunken zerstob und sich in der Nachtluft verflüchtigte. Damit wich die letzte Kraft aus Korras Körper. Ihre Augäpfel drehten sich nach innen und ihr Kopf sank kraftlos zu Boden. Im nächsten Augenblick erstarkte die Dunkelheit in dem finsteren Geist und er wuchs zu unmenschlicher Größe an. Shinri konnte ihr Entsetzten nicht verbergen und auch Mako und Bolin, welche zu sich gekommen waren, sahen dem Schauspiel mit wachsenden Bestürzung zu. Hastig eilten sie zu Korra, packten sie unter den Armen, um sie in Sicherheit zu bringen. In der Ferne sah Shinri, wie Eska und Desna, Unalaqs Kinder, durch das Geisterportal schritten und mit großen Augen das dunkle Wesen ansahen, das einst ihr Vater gewesen war. „Dies ist der Beginn von 10.000 Jahren Finsternis.“, verkündete Unavaatu finster mit donnernder Stimme, ehe er mit einer Hand den Geisterstrahl berührte. Lichtblitze tobten am Himmel und im nächsten Augenblick schien der Energiestahl Unavaatu zu verschlingen und das Monstrum war verschwunden. Shinri kämpfte sich mit letzter Kraft auf die Beine. Sie musste etwas tun. Sonst würde Vaatu die Welt in ewige Finsternis stürzen. „... ihn... aufhalten...“, keuchte sie und unternahm dabei einige schwache Schritte. Sie musste ihm hinterher. Irgendetwas tun. Und wenn es das letzte war, was sie tat. „Bist du verrückt?“, fragte Mako streng und hielt sie fest, ohne Korra loszulassen. „Mako...“ „Ich muss...“ Weiter kam sie nicht. Ein gewaltiger Energiestoß aus dunkler Energie implodierte und riss alle Menschen, die sich in Reichweite befanden von den Füßen. Auch Shinri, welche inzwischen wieder in die Knie gesunken war, wurde vom Energieimpuls erfasst und durch die Luft geschleudert. Danach verlor sich alles in Finsternis.



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