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Schuld

von

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Oneshot


 

Schuld
 

Die Dielen knarrten leise, als Haudrauf sich langsam wieder auf den Schemel setzte und eine kleine Schale mit kaltem Wasser auf den Beitisch neben dem Bett stellte. Er trug ein wehmütiges Seufzen auf den blassen Lippen, die Augen waren trübe und eine Sorgenfalte bildete sich immer wieder zwischen seinen Augenbrauen. Man brauchte das Stammesoberhaupt von Berk nur ansehen und wußte, das er die letzten Tage so gut wie nicht geschlafen hatte.
 

Verwunderlich war das nicht.

Nein, wirklich nicht.
 

Seit ihrer aller Rückkehr nach Hause, hielt er Wache.

Am Krankenbett seines Sohnes. Beinahe ohne Pause.

Nur mit viel Nachdruck konnte Grobian ihn dazu bewegen, seinen Platz an Hicks' Seite zu verlassen, um wenigstens ein paar Stunden Ruhe zu finden oder etwas zu Essen. Immer und immer wieder erwischte der Schmied seinen alten Freund dabei, wie er die Schuld an diesem Dilemma bei sich allein suchte. Und, so gern Grobian ihm auch sagen würde das dies der reinste Humbug war –

zum Teil hatte Haudrauf Recht.
 

Er trug Schuld.
 

Nicht vollkommen, aber genug um sich Gedanken zu machen.

Über das, was nun war und gewesen ist, all die Jahre über.

Und deswegen, so fand Grobian, war es besser, ihrem Chef diesen Floh im Ohr nicht auszutreiben.

Nicht gänzlich zumindest...
 

„Ich denke, der Jung' würde nicht wollen, das du dir so große Sorgen um ihn machst...“
 

Angesprochener seufzte tief, schüttelte sachte den Kopf.

Grobian schloss die Tür - ein Windzug riss an den Tüchern die die Wände zierten - und kam zum Bett.

Kurz war es ruhig zwischen ihnen.
 

„...ich habe alles falsch gemacht, was man als Vater nur falsch machen kann, Grobian. Ich habe ihm nie zugehört, habe ihn nie wirklich beachtet. Ich sah nur... die größte Schande, die mein Stamm je zu Gesicht bekommen hat...!“
 

Haudrauf hob den Blick, sah auf das schlafende Gesicht von Hicks, sah, wie sich dessen Brust langsam, schwach hob und senkte.

Er war seit vier Tagen ohne Bewußtsein. So vieles wollte er seinem Sohn sagen.

Wollte nach Vergebung suchen, seine Fehler wieder gut machen... doch jetzt...
 

„Ich habe Angst, Grobian... was, wenn er nicht mehr aufwacht? Wenn unsere Hilfe zu spät kam...? Was, wenn er-“
 

„Um Odins Willen, hör endlich auf damit. Das hilft dem Lütten am wenigsten...!“

Grobian stieß Haudrauf mit der flachen Seite seines Handharkens in die Schulter, um ihn zum Schweigen zu bringen. Auch sein Blick sprach Bände, war er doch regelrecht tadelnd und dieser Worte sichtlich müde. Mit einem Nicken deutete er wieder auf Hicks.
 

„Du weißt doch das er genauso stur und dickköpfig ist wie du. Er wird’s schon schaffen.

Hat er damals doch auch, als jeder damit rechnete, das dieser Wurm sein erstes Snoggletog nicht erleben würde.

Und ich sage dir noch etwas, Chef...“, Grobian kam näher, legte seinen Arm um die Schultern des Oberhaupts, „...wer hat denn, entgegen aller, daran festgehalten das Hicks durchkommen würde? Naaa...?“
 

Haudrauf senkte wieder den Blick.

Er nickte langsam, bedächtig. Erinnerungen kamen wieder, die er lange verbannt hatte.

Damals, als sein kleiner Sohn das Licht der Welt viel zu früh erblickte und alle Hoffnung schon fast aufgegeben war, hielt er eisern daran fest, das Hicks durchkommen würde. Das er einmal der stärkste Wikinger werden würde, der je auf Berk geboren worden war.
 

Hicks schaffte es.

Wie durch ein Wunder. Noch heute glaubte Haudrauf fest daran, das der Junge den Segen der Götter gehabt haben muss.

Doch was die darauf folgenden Jahre brachten... ihm und seinem Sohn... nach dem Verschwinden seiner geliebten Frau...
 

Viel Leid, Enttäuschung... auf beider Seiten, wohlgemerkt.

Hicks war enttäuscht von seinem Vater, weil er sich nie die Zeit nahm, seinem Jungen zuzuhören. Er sah nur das Äußere.

Nie das Innere, welches so viel mehr wert war. Und Haudrauf war enttäuscht von etwas, für das er seinen Sohn nicht einmal rügen konnte. Durfte man sein eigen Fleisch und Blut beschuldigen, weil man nicht das bekam, was man sich wünschte...?

Einen starken Nachfolger, standhaft und stolz? Ein Ebenbild seiner selbst...? Bei Thor, wie blind war er gewesen...?
 

„Ich bitte dich...wach auf, mein Junge...“, flüsterte er, ignorierte Grobian, der im Hintergrund agierte.

Haudrauf berührte sachte die kalte Hand seines Sohnes, welche unter der Bettdecke hervorlugte.

Sie war so klein und beinahe fragil im Gegensatz zu seiner.

Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr Sinn ergab das Verhalten von Hicks.

Er wollte von ihm gesehen und respektiert werden. Immer. Das schien der einzige Wunsch des Jungen gewesen zu sein.

Und er, als Stammesführer, der schon so vielen verschiedenen Menschen und Persönlichkeiten begegnet war, wollte oder konnte dies nicht sehen. Seine Angst, Hicks in Folge eines Drachenangriffs zu verlieren, war viel zu groß. Er hielt den Jungen von allem fern, was eine Gefahr bedeuten könnte. Letztlich wurde seine übertriebene Fürsorge, diese unbändige Furcht, zu seinem größtem Fehler. Einem Feind. Das wusste er nun. Sein Sohn war stärker als man glauben mochte. Nicht physisch, aber...
 

Es klopfte an der Tür.

Grobian murrte, zuckte mit den Schultern und wandte seinen Blick von dem großen Schatten, der von den Fackeln auf die Wand geworfen wurde.
 

„Wer stört...?“, fragte er, zog die Tür auf. Sein Gegenüber zuckte leicht zusammen. Es war Fischbein.
 

„Aaahh... ähm...es...es tut mir wirklich Leid, aber... es gibt Ärger, am Dorfplatz, und wir wissen nicht wie-“
 

„Naaah... Haudrauf wird sich schon darum kümmern...! Geh zu den Anderen, Fischbein!“

Grobian unterbrach ihn, schien sogar zu lächeln. Ein kleines Problem zwischen den Dörflern kam eigentlich wie gerufen.

So kam der Chef wenigstens einmal aus dem Haus und auf andere Gedanken. Wenn auch nur für kurze Zeit.

Grobian wandte sich um. Haudrauf hatte nicht reagiert.
 

„Hoch mit dir, dein Dorf braucht dich! Zwing mich nicht, dich eigenhändig nach draußen zu zerren...!“
 

Stille.

Ein Seufzen.

Die Dielen knarrten leise, als Haudrauf sich erhob und zur Tür kam.

Wehmütig.
 

„Bleib bei Hicks.“
 

Er schob Fischbein bei Seite, welcher noch immer etwas nervös an der Tür gestanden hatte.

Anstatt auf Grobian zu hören, hatte er seine Aufmerksamkeit etwas anderem gewidmet. Doch nun rückte er eilends seinen Helm zurecht und folgte Haudrauf zum Dorfplatz, erklärte viel zu hastig worin das besagte Problem bestand.
 

Grobian schüttelte den Kopf, schloss leise die Tür.

Auf halbem Weg zum Bett schielte er nach oben, auf die leise knarrenden Dachbalken.
 

„Na, dich scheint er ja überhaupt nicht bemerkt zu haben...“

Er legte den Kopf schief, deutete mit seiner Armprothese nach oben und zeichnete kleine Kreise in die Luft.

Wieder malte das Licht der Fackeln Schatten auf die Wände. Diesmal bewegten sich die Schatten sachte und aus der Dunkelheit heraus trat ein leuchtend grünes Augenpaar. Leise brummend stellte Ohnezahn die Ohren auf und betrachtete Grobian, während er dessen Bewegung mit dem Kopf folgte. Er hatte seit dem Morgen auf den Dachbalken ausgeharrt und ein Auge auf Hicks gehabt.
 

„Hast dich wohl rein geschlichen, was...?“, fuhr er fort und nahm auf dem kleinen Schemel platz.

Wieder herrschte Stille. Sie betrachteten sich. Abschätzend. Vorsichtig. Schließlich seufzte Grobian.
 

„Naah... kommt runter, du Untier. Willst doch sicher nach dem Jung' seh'n, oder...?

Die ganze Zeit da oben zu hocken und darauf zu warten das der Papi sich mal bewegt ist doch sicher ungemütlich... ahh, ich frage mich, wie er dich hat übersehen können...“
 

Ohnezahn gab ein Schnauben von sich, kniff kurz die Augen zusammen.

Sein Schweif, nun lose herunterbaumelnd, wedelte fast genau vor Grobians Nase. Dann schließlich, sprang er so leise wie möglich von dem Balken. Der Schmied sah kurz auf Hicks, doch der rührte sich kein Stück und war noch immer nicht ansprechbar.
 

Der Blick glitt wieder zu dem Nachtschatten.

Zugegeben, Grobian hatte vor kaum etwas wirklich Angst. Er war ein echter Wikinger. Aber einem Nachtschatten, dem ruchlosen Spross von Blitzschlag und Gevatter Tod so nah gegenüber zu stehen, das sorgte schon fast für Furore in seiner Unterhose. Dennoch bemühte Grobian sich um Ruhe und Gelassenheit. Nach dem was er im Kampf gegen den „roten Tod“ gesehen hatte – vor allem, was Hicks geleistet hatte – glaubte er tatsächlich an eine Koexistenz zwischen Menschen und Drachen. Es würde holprig werden und lange dauern, aber dieser stille Wunsch von Hicks konnte nun wirklich klare Formen annehmen.
 

Ohnezahn kam näher, stupste mit seiner Schnauze an das unter der Decke liegende, nun amputierte Bein seines Freundes.

Grobian ließ ihn, betrachtete den Drachen allerdings genau. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er meinen so etwas wie Trauer in den Augen des Tieres lesen zu können. Grobian konnte sich nicht helfen, aber er spürte eine aufkeimende Neugierde. Es war eine andere Neugierde, etwas das nicht von dem Gedanken herrührte erfahren zu wollen, wie sich Bestien dieser Art am schnellsten beseitigen lassen.

­

Der Drache gab ein enttäuscht klingendes Gurren von sich, schnaubte und ließ die Schnauze kurz auf der Bettkante ruhen.

Sein Schweif zuckte leicht hin und her. Hicks' Lehrmeister wagte einen Blick auf das hintere Ende. Die eine Hälfte der Flughaut war wirklich sauber abgetrennt worden. Der Nachtschatten musste hart aufgekommen oder in den Baumkronen hängen geblieben sein.

An der schuppigen Schwanzspitze konnte Grobian verknorpelte Wülste ausmachen, die letzten Überbleibsel eines Körperteils, das essentiell für das Bewegen in der Luft war.
 

Er strich sich über Bart und Kinn, dachte nach. Hicks hatte wirklich ganze Arbeit geleistet damals, hinter dem Rücken aller.

Sich eine Konstruktion auszudenken, die einem gefallenen Drachen wieder in die Luft half - die ihn davor bewahrte, einen jämmerlichen Tod an Land zu sterben – das war wahrlich eine reife Leistung und verdiente Respekt. Schade, das dass künstliche Luftsegel nun vollkommen zerstört und somit unbrauchbar geworden war. Grobian schloss die Augen, nickte bedächtig.

Sein Lehrling war ein intelligenter Junge, dessen Einfallsreichtum er wirklich sehr schätzte. Auch wenn viele von Hicks' Ideen nicht den gewünschten Effekt erzielten, so musste Grobian oft im Stillen zugeben, das der Sohn von Haudrauf einiges auf dem Kasten und gute Ansätze hatte. Er sagte es nur nie laut, hatte Hicks nie gesagt das er durchaus sah, was er da tat; meistens sogar bis spät in die Nacht. Ja, vielleicht sollte er ihm das einmal näher bringen. Von Angesicht zu Angesicht. Er hatte es verdient.
 

Grobian wiegte den Kopf von einer zur anderen Seite.

Beuge sich vor, um besser sehen zu können, trotz der relativ bescheidenen Lichtverhältnisse.

Vorsichtig linste er zu dem Drachen, der ihm so nah war und nur Augen für seinen kleinen, menschlichen Freund hatte.

Und schließlich streckte er seine Hand nach der Rute Ohnezahns aus. Ehe seine Fingerspitzen die Schuppen berührten, schlug das Tier den Schweif zur anderen Seite, weg von Grobian, und knurrte leise. Zusammengekniffene, grüne Augen schielten drohend zu ihm und Grobian verstand die Geste gut, tat jedoch entrüstet über jene Reaktion.
 

„Was denn? Ich wollte nur schauen ob sich da was machen lässt“, erklärte er mit gedämpfter Stimme und fragte sich im gleichen Zuge, warum er sich rechtfertigte. Resignierend ließ der Schmied die Schultern hängen, suchte den Blickkontakt mit dem Drachen.

Schließlich fuhr Grobian fort.
 

„Wenn der Lütte hier aufwacht, und ich kann nicht sagen wann, dann wollt ihr beide doch sicher ein paar Runden fliegen?

Das Wetter ist nicht schlechter als sonst und die Leute sollten sich langsam an deinen Anblick gewöhnen“.
 

Ohnezahn legte den Kopf schief, blinzelte und es sah so aus, als wenn er wirklich jedes Wort verstand.

Grobian hatte viele Drachen in seinem Leben gesehen, mehr als er je im Stande war zu zählen, aber dieser hier erschien ihm am cleversten von allen. Unweigerlich zog er eine Gemeinsamkeit zu Hicks daraus.
 

„Ich muss mir ansehen wie dein Schweif beschaffen ist, sonst kann ich schlecht einen Ersatz basteln“, sagte er und versuchte dem Drachen klar zu machen, das er nicht die Absicht besaß ihm irgendwie zu schaden. Eher im Gegenteil.

Grobian verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Also...? Lässt du mich einen Blick werfen oder nicht...?“
 

Der ruchlose Spross von Blitzschlag und Gevatter Tod neigte den Kopf und hob den Schweif in Grobians Blickfeld.
 


 

Er hatte immer geträumt. Lange und tief. Von fremden Welten, weit jenseits des Horizonts, weit hinter den harschen Wellen des Meeres und weit entfernt von einer kleinen Welt, die den Namen Berk trug. Diese Träume ließen ihn leben und die Realität vergessen die ihn einholte, sobald er erwachte. Es waren schöne Träume, Erinnerungen und sie waren selten von Albträumen heimgesucht.
 

Hicks war froh darum. Immer.
 

Es reichte, wenn sein wirkliches Leben nicht nach Plan verlief. Das tat es nie.

Doch jetzt hatte er Albträume. Schwere, schlimme Albträume die ihn jagten und nicht ruhen ließen.
 

Bilder, Momente.

Schreie. Schiffe die untergingen, Menschen die panisch davonrannten und nach Hilfe schrien.

Doch es kam keine Hilfe. Niemand. Hicks sah sich selbst auf einer Klippe stehend, über das Geschehen blickend.

Geschockt. Unfähig sich zu rühren. Hysterische Rufe, das Brüllen von Drachen.
 

Der Himmel stand in Flammen. Verschlang alles. Alles und jeden.

Er konnte nur zusehen, wie die Menschen die er kannte, die er liebte, untergingen durch die Gewalt Mutter Naturs.

Hicks wollte schreien, wollte nach seinem Vater rufen, nach Grobian oder Ohnezahn.

Doch seine Stimmbänder versagten. Der Junge zitterte. Er konnte es beinahe spüren. Es war alles so real.

Seine Beine versagten – und dann kam der Fall.

Unendliche Schwärze, Hitze – die Flammen die ihre Fänge nach ihm ausstreckten und ihn einhüllten...

Ein pfeiffender Ton durchzog sein Gehör, plötzlich war es still; Hicks wartete angespannt darauf, das sein Körper aufschlug, wartete, bangte, hoffte das es nun endlich vorbei war...!
 

Hicks...!
 

Warum schlug er nicht auf...? Warum-
 

Hicks!
 

Keuchend kam er zu Bewußtsein.

Jemand legte eine Hand auf seine Schulter, sprach Worte, die er kaum verstand. Seine Sicht war verschwommen und auch nachdem Hicks mühevoll geblinzelt hatte, wurde es nicht besser. Der Junge stöhnte, ihm tat buchstäblich alles weh. Doch er erkannte nun die Stimme, die zu ihm sprach. Es war sein Vater. Verschwommen baute sich dessen Schemen vor ihm auf.
 

„Hicks...? Ruhig, ganz ruhig... dir passiert nichts...!“
 

Haudraufs Stimme war sanft, leise und voller Erleichterung. Binnen weniger Sekunden war ihm eine Last von den Schultern genommen worden. Sein Sohn war wieder aufgewacht. Benommen, aber wach. Sachte für Haudrauf Hicks über die Stirn; das Haar war schweißnass und es sah so aus als wenn er noch immer fiebern würde.

Er schien wirklich heftig geträumt zu haben, hatte leise gestöhnt und den Kopf immer wieder zur Seite gedreht.
 

Berk's Oberhaupt war noch nicht lange wieder zurück. Das Dorf befand sich im Wandel, einem gravierendem Wandel und dementsprechend war seine Person gefragter denn je. Natürlich war sich Haudrauf bewusst, das er seine Pflichten gegenüber des Dorfes nicht vernachlässigen durfte – ein Oberhaupt stellte die Belange seines Volkes immer über die eigenen – dennoch würde er seine Zeit lieber an der Seite seines Sohnes verbringen.

Für den Fall, das sich sein Zustand verschlechterte – oder eben gegenteiliges tat.
 

Umso erleichterter war er, das Hicks aufwachte wenn er im Raum war; Grobian hatte sich bei seinem Auftauchen in die Schmiede geflüchtigt. Haudrauf wollte nicht das Hicks sich allein gelassen und ignoriert fühlte, wie all die Jahre zuvor. Sein Sohn sollte endlich spüren, das er einen Vater hatte, das er geliebt wurde. Zu viel war geschehen, so vieles, was hätte vermieden werden können.
 

„...V....Vater...“

Seine Stimme war nur ein tonloses, kratziges Wispern. Es erschreckte Hicks das er keine Kraft hatte zu antworten – dennoch erfüllte ihn eine Art Linderung. All dies, all die Bilder die er noch vor wenigen Momenten sah... waren nur ein Gespinst aus Traum und Fantasie. Er versuchte zu schlucken; seine Kehle war trocken wie der eisige Wind der, zu den kältesten Monaten, Berk fest im Griff hatte. Sein Vater bemerkte dies, griff nach einer Karaffe und einem kleinem Tongefäß. Sachte füllte er etwas Wasser ab, sah zu seinem Sohn. Die Frage, ob Hicks sich alleine Aufsetzen konnte, vermied Haudrauf. Es hätte wahrscheinlich nur wieder zu unangenehmen Situationen zwischen ihnen geführt. Betretene Stille oder der Versuch sich zu erklären.

Ohne etwas zu sagen, half er dem Jungen auf damit er etwas trinken konnte. Hicks verzog kurz das Gesicht. Schmerzen durchzuckten seinen Körper und er konnte aus einem ihm unerfindlichen Grund sein linkes Bein nicht spüren. Das kühle Nass benetzte seine Kehle und der Junge konnte nicht glauben, das frisches Wasser jemals so gut tat. Langsam legte er sich zurück und ignorierte das Bedürfnis sich zu bewegen. Jede noch so kleine Bewegung schmerzte unsagbar. Kurz war es still. Das Tongefäß klackerte, als sein Vater es wieder zurückstellte.
 

„Du hast geträumt. Recht heftig sogar...“, bemerkte Haudrauf leise, sein Blick glitt wieder auf Hicks, fragend.

Der Junge wich seinem Blick nicht aus, eher schien es als würde er abwägen, ob es gut wäre seinem Vater von seinem Traum zu erzählen. Hicks redete nie über solche Dinge, schon gar nicht mit seinem Vater. Als kleines Kind vielleicht, ja... aber das war zu Zeiten, in denen er noch auf Haudraufs Schoß saß und sich hat Geschichten erzählen lassen.

Dennoch gab er dem Blick seines Vaters nach.
 

„....ich...ich weiß nicht... dieser Traum war anders als alles, was ich vorher geträumt habe... es war fast wie-“

Hicks brach ab, benetzte seine Lippen und schielte einen Moment auf die Bettdecke. Seltsam. Etwas an dieser Situation war wirklich seltsam. Vielleicht lag es daran, das sein Vater an seinem Bett saß. Und daran, das er offensichtlich gewillt war, ihm zuzuhören. Hicks gab sich einen Schubs und fuhr fort.
 

„... das Ende der Welt. Ragnarök... da waren überall Flammen und Schreie und...“
 

Eine große, raue Hand ruhte auf den seinen. Hicks hatte nicht bemerkt, das sie zitterten.

Erschrocken sah er wieder zu seinem Vater, dem warmen Augenpaar, das auf ihm lag.
 

„Es ist gut, Hicks. Es war nur ein Traum. Du hast viel durchgemacht und bist erschöpft... dein Verstand spielt dir Streiche.“
 

Hicks schluckte und lies die Worte einen Moment auf sich wirken. Nur vage konnte er sich an die letzten Ereignisse erinnern.

Zu vage – und wenn er versuchte nach etwas zu greifen um zu verstehen was war, schmerzte sein Kopf so sehr, das er aufgab.

Aber was war passiert? Nachdem er von Ohnezahns Rücken gefallen war, wurde alles schwarz und dann...

Wo war sein bester Freund nun? Ging es ihm gut? Wie lange hatte er geschlafen und überhaupt...
 

„...warum... kann ich mein linkes Bein nicht richtig spüren...?“
 

Allein dadurch das Haudrauf abrupt zusammenzuckte – und wann zuckte Haudrauf der Stoische schon zusammen - erkannte Hicks das etwas nicht stimmte. Seine Augen brannten und langsam aber sicher schrie alles in ihm wieder nach Ruhe, aber diese Frage wollte er nun beantwortet haben. Ganz gleich, wie schwer seine Lider wurden.
 

Haudrauf seufzte tief, fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht und Hicks bemerkte, das sein Vater sichtlich nach Worten suchte.

Es machte ihn sehr nervös, das er keine Worte fand. Berks Oberhaupt wußte immer, was es zu sagen gab.
 

„Vater...“
 

„...du und dieser Nachtschatten...ihr seid tief gestürzt. Da waren Rauch und Trümmer, heiße Glut...oh, großer Odin...“
 

Kopfschüttelnd stützte Haudrauf seinen Kopf auf, beugte sich vor und Schwieg einen Moment. Er hatte nicht damit gerechnet, das es so schwer werden würde, Hicks die Wahrheit zu sagen. Es lag sicherlich auch daran, das es sich hier um sein eigen Fleisch und Blut handelte; jedoch schwang viel mehr die Angst mit, das sein Sohn die Nachricht nicht verkraften könnte.
 

„Der Unterschenkel war vollkommen verbrannt und zertrümmert...Gothi und Grobian mussten ihn...entfernen.“
 

Stille. Die Tür knarrte im Angesicht eines Windstoßes. Stimmen drangen von draußen an seine Ohren, doch er hörte nicht.

Hicks hörte überhaupt nichts mehr, außer die stetig widerhallenden Worte seines Vaters. Sein Bein. Weg...? Zertrümmert...?
 

Aus einem plötzlichem Impuls heraus griff Hicks hastig nach seiner Decke, wollte sie zur Seite schieben um den Beweis für die Worte seines Vaters zu sehen. Er traute seinen Ohren nicht und so mussten seine Augen ihn überzeugen. Der Junge glaubte nicht, das sein Vater log – er hatte nie gelogen, ganz gleich was passiert war – dennoch konnte und wollte er diese grausige Tatsache nicht wahrhaben. Seine Hände zitterten. Hicks bemerkte nicht wie die Panik in ihm aufstieg und die aufkommende Erschöpfung für einen kurzen Moment bei Seite schob. Er wollte es sehen. Jetzt gleich.
 

Haudrauf hinderte seinen Sohn daran. So sanft es ihm möglich war nahm er Hicks Hände und löste sie von der Bettdecke; es schmerzte ihn die Panik in dem Blick des Jungen zu sehen.
 

„Nicht, Junge. Noch nicht.“
 

„Lass mich! Vater!“
 

„Beruhige dich Hicks...!“
 

„Nein...nein nein nein...!“
 

„Hicks...!“
 

„Nein...!“
 

Es reichte.

Er konnte das nicht mehr mit ansehen.

Jäh, schnell, zog er ihn in seine Arme, gegen seine Brust.

Dem Jungen stockte der Atem.
 

„Glaub mir, Sohn... es ist besser, wenn du es noch nicht siehst.“
 

Seine Worte waren klar, deutlich und vor allem von Trauer erfüllt. Hicks' Bein war noch immer in einem ziemlich schlechtem Zustand. Der Stumpf war geschwollen, nässte immer wieder - die Brandwunden sahen einfach nur furchtbar aus. Hässliche Striemen zeichneten die Haut, ebenso wie schwarze Fetzen die noch nicht entfernt werden konnten.

Haudauf befürchtete, das sein Sohn dem Anblick nicht standhalten konnte. Nicht in seinem jetzigem Zustand.
 

Hicks krallte sich tief in die Kluft seines Vaters. Er roch nach Met, Heu und Rauch.

Wie lange war es her, das er seinem Vater so nah war? Das er seinen Atem, den Herzschlag hören konnte...?

Der Junge zitterte. Er hatte ein Bein verloren. Es war weg. Und jetzt lag er hier in den Armen seines Vaters – des Menschen, der ihn verstoßen hatte, der Mensch, dessen Respekt er um jeden Preis gewinnen wollte.

Verdammt noch mal, er hatte ihn als seinen Sohn bezeichnet.

Und das, nachdem Haudrauf vor nicht allzu langer Zeit noch das Gegenteil beteuerte und ihn praktisch mit Verbannung bestrafte.

Es war so unwirklich und doch fühlte er genau die Nähe und die starken Arme um seinen zitternden, schmerzenden Körper.

Hicks konnte sich nicht helfen.
 

Diese Nähe war etwas, das er sich so lange insgeheim gewünscht hatte. Er wollte gesehen werden. Nicht nur als Wikinger, nein.

Vor allem als Sohn. Als der Mensch, der er war: Sohn von Haudrauf dem Stoischen, sein rechtmäßiger Nachfolger.
 

„Es wird alles gut, Hicks... du wirst auch ohne dein Bein weiterleben können.

Grobian wird dir eine wunderbare Prothese zaubern, wirst schon sehen...“, erklärte Haudrauf leise, während er mit einer Hand sanft über das Haupt seines Sohnes strich. Ja, es würde alles besser werden, das hatte er sich geschworen. Und wenn sein Sohn ihn noch als solchen akzeptierte, dann würde er alles tun um endlich der Vater zu sein, den Hicks verdient hatte.
 

Tränen füllten seine Augen. Wikinger weinten nicht, das wusste Hicks genau. Sie erduldeten jeglichen Schmerz, Qualen von unwirklichem Ausmaß, nur um ihrer Ehre und ihrem Kodex gerecht zu werden. Doch da der Junge nie dem typischen Wikinger entsprach, erlaubte er sich einen Moment von Haltlosigkeit. Gab nach.
 

Er war nicht wie alle anderen. Er war nicht der, der er sein sollte oder der, der er glaubte sein zu müssen. Und deshalb, genau deshalb gab er den Tränen nach, ließ sich von ihnen einnehmen und weinte an der Schulter seines Vaters; obgleich sich sein Innerstes stark zusammenzog bei dem Gedanken diese Schwäche so offen zu zeigen.
 

Haudrauf sagte kein Wort. Er hielt ihn nicht auf oder rügte ihn für diesen Akt von Schwäche, der bei ihrem Volk so verschrien war. Nein. Das Oberhaupt von Berk tat, was in seiner Pflicht als Vater stand. Vielleicht zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren.
 


 

Ein lautes Zischen veranlasste Ohnezahn dazu, den Kopf zu neigen und sich dicht an den Boden zu drängen. Dieses Geräusch gefiel ihm nicht, es war fremd. Auch wenn es hier nach Feuer und Rauch roch, so konnte er nicht behaupten das ihm dieser Ort sympathischer erschien. Überall waren diese scharfen, kalten Gegenstände, mit denen die Menschen hantierten um Schmerz und Tod über andere zu bringen. Um seinem Unwohlsein etwas mehr Ausdruck zu verleihen knurrte er sachte und sah mit einem skeptischen Blick auf den Menschen, der unweit von ihm ein längliches Konstrukt in einen Bottich hielt. Würde es hier nicht entfernt nach seinem Reiter riechen, dann wäre er diesem Menschen wohl kaum bis hier gefolgt.
 

Grobian blickte auf den Drachen, schmunzelte. Langsam zog der Schmied eine dünne Metallstange aus dem Wasser und betrachtete sie im Licht der Lampen. Das Eisen knisterte und dampfte noch ein wenig von der plötzlichen Abschreckung, aber es war ein gelungenes Stück Arbeit. Er nickte zufrieden.
 

„Kein Grund so skeptisch zu schauen, Nachtschatten. Dieses Teil hier wird dir wieder in die Luft verhelfen, darauf gebe ich dir mein Wort...!“, erklärte Grobian, während er sich umdrehte und auf eine Ansammlung loser Zettel sah. Es waren Aufzeichnungen von Hicks, die er im Hinterzimmer der Schmiede gefunden hatte. Sie zeigten die genaue Konstruktion der Finne, die der Junge für seinen vierbeinigen, geflügelten Freund entworfen hatte. Jedes Einzelteil und der Mechanismus zur Bedienung, alles war penibel aufgezeichnet und dokumentiert worden; Hicks hatte schon immer einen Hang zum Perfektionismus. Und es zahlte sich aus.

Wenn Grobian nicht die leise Ahnung gehabt hätte, das solche Entwürfe existieren könnten, dann hätte er bei weitem viel länger für diese Arbeit gebraucht.
 

Ohnezahn rümpfte die Nase und setzte sich auf seine Hinterbeine. Nun gut, wenn der Mensch gewillt war zu helfen dann würde er warten... aber nicht zu lange. Er wollte Hicks ungern alleine lassen. Denn wer konnte schon sagen, was seine eigenen Leute mit ihm anstellen wollten...? Von dem, was der Drache mitbekommen hatte – und er war ein sehr schlauer Drache! - wusste er, das Hicks nicht den besten Stand in seinem Dorf genoss. Auch wenn es jetzt sehr friedlich wirkte und sich alle große Sorgen um seinen Reiter machten... wirklich an diesen Frieden glauben wollte Ohnezahn nicht. Noch nicht.

Er würde alles weiter beobachten und Hicks beschützen, sollte das in der Zukunft nötig sein. Denn Drachen kümmerten sich um die, die ihnen lieb waren. Ganz gleich, welcher Rasse sie angehörten oder welchen Ursprung sie haben mochten. Besagter Drache gab ein Grunzen von sich und sah weiter dabei zu, wie dieser Mensch – er konnte sich den Namen nicht merken – weiter an seiner Konstruktion arbeitete. Es kam Ohnezahn gewissermaßen bekannt vor.
 

Grobian schüttelte den Kopf. Ja, der Drache musste ihn verstehen können. Sonst wäre er nicht hier. Und sonst würde er nicht dort sitzen und ihn genau beobachten. Es störte den Schmied nicht sonderlich; er war es gewöhnt bei der Arbeit beobachtet zu werden.

Sorgfältig, wenn auch langsam, nähte Grobian die gestern erst zurecht geschnittenen Lederstriemen zusammen. Es war eine für ihn ziemlich anstrengende und fummelige Arbeit, weshalb er Lederarbeiten sonst mit Freuden an Hicks abtrat, doch da dies momentan natürlich nicht möglich war, musste er wieder selbst Hand anlegen. Es dauerte seine Zeit.
 

Als er schließlich fertig war und alle Teile zu einem neuem Geschirr für Ohnezahn verbunden waren, legte sich bereits der Schleier der Nacht über das Dorf. Von draußen konnte er die Wachablösung hören, das Schlagen von Türen ebenso wie das Heulen vereinzelter Wölfe, die sich wieder zu nah an die Herden herangewagt hatten. Der Schmied betrachtete seine Arbeit. Seine Augen brannten und das Zwielicht, das nun in seiner Werkstatt herrschte, machte es nicht besser.
 

„Mhm...Mhm. Sollte funktionieren...“, murmelte er zu sich selbst und trat wieder in den Vorraum, „...eh, Nachtschatten...!

Bist du noch da...?“
 

Stille. Grobian blickte sich um. In dem Raum waren einige Lichter und Öllampen entzündet, doch es brauchte zwei Blicke, um den Drachen ausfindig zu machen. Er lag zusammengerollt vor der Eingangstür und öffnete mühselig ein Auge; er hatte offensichtlich geschlafen oder zumindest gedöst. Langsam hob Ohnezahn den Kopf, gähnte herzhaft wobei er ein röhrendes Geräusch von sich gab.

Er schmatzte ein paar Mal und erbarmte sich dann erst dazu, Grobian direkt anzusehen und aufzustehen.
 

Eigentlich wollte er nicht bis zum Einbruch der Nacht bleiben und eigentlich wollte er auch nicht einschlafen. Doch als Ohnezahn einen Moment der Unaufmerksamkeit seitens Grobian nutzte um zu der Residenz des „Alpha“ zurückzukehren, wurde ihm nahe des Hauses etwas klar. Es roch nach Tränen. Nach bitteren Tränen. Als er noch näher kam, konnte der Drache Stimmen hören – und vor allem die Trauer und Reue darin. Dies war der Moment, in dem Ohnezahn entschied Hicks mit seinem Vater, dem Alpha der Menschen, alleine zu lassen. Beide hatten diesen Moment zu lange vor sich hergeschoben und es lag nicht in seinem Interesse, dieses Geschehen zu stören. Auch wenn er sehr von einem starken Beschützerinstinkt geprägt war und am liebsten durch das obere Fenster ins Haus eingedrungen wäre, so wie er es das erste Mal getan hatte. Ohnezahn trottete letztlich zur Schmiede zurück (und stellte dabei sicher, das niemand ihn sah), wo er auch wenig später einschlief.
 

Der Drache streckte seine steifen Glieder schüttelte den Kopf in einem letzten Versuch die verbliebene Müdigkeit loszuwerden und schaute Grobian schließlich erwartend an. Grobian trat näher.
 

„Dein neues Geschirr ist so gut wie fertig. Ich muss es nur einmal anlegen um zu sehen ob der Klimperkram auch richtig sitzt...“
 

Ohne eine Reaktion seitens des Drachen abzuwarten, knüpfte der Schmied das Geschirr auf und legte es Ohnezahn zuerst um den Hals. Dieser knurrte, wich ein wenig zurück um dann doch nachzugeben. Das Gefühl von Leder an seinen Schuppen erinnerte ihn unweigerlich an die vielen, vielen Versuche die Hicks seinerzeit unternommen hatte, bis er schließlich das perfekte Fluggeschirr für ihn entwickelt hatte. Ein weiches, traurig anmutendes Gurren entkam seiner Kehle und Ohnezahn neigte leicht den Kopf nach unten, als er ein Vorderbein anhob damit Grobian die Gurte richtig anlegen konnte.

Hicks' alter Mentor führte zwei längliche, starke Riemen an Ohnezahns Flanken entlang, über die Rückseite seines Schweifs bis hin zur verbliebenen Finne. Grobian richtete sich auf, beklagte sich kurz über seinen schmerzenden Rücken.

Dann wandte er sich ab und holte das Meisterstück seiner Arbeit hervor. Die künstliche Finne.

Er hatte sich für ein sehr elastisches, beständiges Material entschieden, welches er leicht einfärben konnte. Ein Detail fehlte noch, das er aber zu einem anderem Zeitpunkt hinzufügen würde. Grobian nahm den künstlichen Ersatz an sich, kniete nieder, linste noch einmal zu dem Drachen und machte sich daran, sie zu befestigen. Es wunderte ihn etwas, wie still dieses schwarze Ungetüm hielt – für ihn ganz klar ein Zeichen von Vertrauen.
 

Metall klimperte, ein Surren durchschnitt die Luft und einmal mehr spürte Ohnezahn das Gefühl von Vollkommenheit, welches er so sehr vermisste. Er legte die Ohren an, gurrte und sah Grobian mit großen weiten Augen an.

Der Schmied erwiderte den Blick und erlaubte sich ein Lachen.
 

„Nah, meinst du, die taugt auch nur halb so viel wie die Alte...?“, fragte er und stemmte die gesunde Hand in die Hüfte. Einen Moment wurde er noch ungläubig angesehen, ehe der Drache seinen Schweif hob und die Prothese betrachtete. Sie war etwas kleiner geschnitten und originalgetreuer als die Alte. Aus einem Impuls heraus versuchte er, die Finne zu öffnen doch nur seine Gesunde reagierte. Der Nachtschatten grummelte leise und sah Grobian wieder an. Dieser zuckte nur mit den Schultern.
 

„Öffnen können wirst du sie nur mit Hilfe von unserem Lütten, wenn ich gute Arbeit geleistet habe...“, bemerkte er, wandte sich an einen Tisch hinter ihm und nahm ein sehr seltsam geformtes Metallstück an sich. Der Drache legte den Kopf leicht schief, nun war er neugierig geworden. Grobian trat wieder dichter; er hatte mittlerweile so gut wie kein Problem mehr damit, dem Drachen näher zu kommen oder ihn zu berühren. Ohnezahn duldete es. Der Schmied drehte das „Metallstück“ und steckte es auf eine Art Pedal an dem Fluggeschirr. Grobian rüttelte kurz daran um sicher zu sein, das es eingerastet war. Dann drückte er das Pedal langsam ein paar Mal herunter und zu Ohnezahns Überraschung reagierte die Prothese an seinem Schweif sofort, öffnete und schloss sich mehrmals.
 

Er blickte mit Staunen auf die künstliche Finne und schenkte Grobian schließlich ein aufgeregtes, zahnloses Lächeln in welchem seine Zunge lose aus dem Maul glitt. Zumindest war sich Grobian sicher, das es ein Lächeln war. Er nahm das „Metallstück“ – welches später Hicks' Prothese werden sollte - von dem Pedal und hielt es Ohnezahn hin. Schmunzelnd betrachtete er den Drachen.
 

„Damit sollte der Lütte wieder laufen können!“
 

Neugierig wie er nun war neigte Ohnezahn den Kopf um an der Prothese zu schnüffeln.

Die Gelenke an besagtem Stück quietschten etwas als er mit der Schnauze dagegen stieß.

Der Drache hob den Kopf und grinste erneut auf diese seltsame und doch eindeutige Weise.
 

„...das nehme ich mal als deine Zustimmung, Nachtschatten.“

Nickend machte sich Grobian daran, die Lichter in der Schmiede zu löschen.
 

Für heute war er fertig.
 


 


 

Die Tage zogen sich schleichend dahin. Wann immer Haudrauf Zeit hatte – und das war bei weitem nicht oft – saß er am Bett seines Sohnes und wachte über ihn. Hicks erholte sich langsam, aber stetig. Nachdem der Junge das erste Mal wach geworden war und von dem Verlust seines Beines erfahren hatte, war er kein weiteres Mal zu Bewusstsein gekommen. Er hatte sich in den Schlaf geweint während Haudrauf in in seinen Armen hielt. Hicks hatte unter Tränen immer wieder betont wie Leid es ihm tat seinen Vater all die Jahre enttäuscht zu haben. Das er wohl nie der Wikinger sein könne, den Haudrauf so gern zum Nachfolger gehabt hätte.
 

Und mit jedem Wort schmerzte die Brust des Vaters umso mehr. Er fühlte sich so schuldig. Schuldig an allem was passiert war. Seinetwegen lag sein Sohn nun hier. Wäre er nur nicht so dickköpfig gewesen... hätte er Hicks' doch zugehört, dann...
 

So viele „wenn“ und „aber“ - und doch nur eine Wahrheit. Haudrauf seufzte und fuhr seine Hand zum Thor weiß wievieltem Mal über das Gesicht. Dunkle Augenringe zeichneten seine Mimik. Das Oberhaupt von Berk stand leise auf, streckte sich und ging ein paar Schritte auf und ab. Er durfte sich das nicht so zu Herzen nehmen. Doch die Situation nagte sehr an ihm, es ging schließlich um seinen Sohn, den zukünftigem Häuptling von Berk. Die einzige Familie die ihm geblieben war. Haudrauf stemmte die Hände in die Hüften und schüttelte in einem Anflug von Selbstmitleid den Kopf, ehe ein Geräusch von Oberhalb seine Aufmerksamkeit erregte. Zuerst meinte er es sich eingebildet zu haben, doch als ein weiteres Geräusch an seine Ohren drang reagierte er sofort.

Ohne weiter zu zögern nahm Haudrauf seinen Hammer von der Halterung an der Wand und ging die Treppen hinauf, zu Hicks' Zimmer.

In dem Moment war Haudrauf froh, das sein Junge unten schlief. Und wer auch immer auf die Idee kam, in das Haus des Stammesoberhauptes einzudringen, der würde es bitter bereuen. Odin stehe ihm bei.
 

Mit einem beherztem Satz stand Haudrauf schließlich oben, bereit den Hammer zu schwingen – nur um verblüfft festzustellen, das ihm der Eindringling durchaus bekannt war. Er senkte die Waffe und starrte zum Fenster.
 

Vollkommen in seiner Bewegung erstarrt sah Ohnezahn Hicks' Vater groß an.

Seine grünen, leuchtenden Augen schienen nur eines sagen zu wollen: er hat mich erwischt!

Der Drache hob den Kopf, glitt ganz in das Zimmer herein und setzte sich. Ohnezahn summte leise, so als wolle er sich entschuldigen. Beide starrten sich einen Moment an. Letztlich seufzte Haudrauf, sah kurz auf den Hammer, dann auf den Nachtschatten. Resignierend ließ er die Schultern hängen.
 

„Er ist unten. Du kannst auf ihn aufpassen... während ich mich...um das Dorf kümmere.“

Mit diesen Worten wandte er sich um und ging wieder. Die Stufen knarzten unter dem Gewicht. Haudraufs Blick glitt zu dem Bett an der Wand. Er konnte nicht glauben, das er einem Drachen erlaubt hatte, auf Hicks aufzupassen.

Seine Vorfahren würden ihn für verrückt halten! Oder ihn hinrichten lassen...!
 

Es ist nicht irgendein Drache, hallte es durch seinen Kopf. Es war die Kreatur, die Hicks gerettet hatte.

Die ihn lebend aus Schutt und Asche zurückbrachte.

Und war es nicht langsam an der Zeit, Vertrauen zu fassen...? Es zumindest zu versuchen...?
 

Die Treppenstufen knarrten leise, als eben jene Kreatur ihren Weg nach unten fand. Der Drache blickte kurz prüfend auf Haudrauf,

welcher nahe der Wand stand um den Hammer zurück an seinen Platz zu bringen. Aus Gewohnheit sah sich Ohnezahn vorsichtig um, den schwarzen schuppigen Leib dicht an den Boden gedrängt. Dann, als wenn es das Normalste auf der Welt wäre, trottete der Drache an die linke Seite des Bettes, in dem Hicks lag. Sanft stupste Ohnezahn gegen Hicks Wange und legte sich auf den Boden, ein wachsames Auge auf den Jungen gerichtet. Haudrauf beachtete er nicht mehr.
 

Es war doch wirklich erstaunlich, wie intelligent dieses Tier war. Er schien genau zu wissen, was er gesagt hatte und in welcher Situation Hicks steckte. Fast noch erstaunlicher war, das sein Sohn es geschafft hatte Kontakt zu diesen Biestern aufzubauen – wie, das würde Haudrauf erst sehr viel später erfahren. Ein Hauch von Unglauben zierte sein Gesicht als er an das Bett trat.

Der Nachtschatten schielte zu ihm; eines seiner Ohren zuckte dabei. Tief einatmend erhob Haudrauf seine Stimme.
 

„Das, was passiert ist... tut mir Leid. Ich war... ein Narr, geblendet von meinem Stolz und meiner Dickköpfigkeit.

Und deshalb möchte ich mich aufrichtig bei dir und deinesgleichen... entschuldigen. Für alles.

Mein Stamm und ich...werden die Jagd auf euch einstellen. Auf das bessere Zeiten unser Land segnen mögen.“
 

Er seufzte, sah auf Ohnezahn und wartete auf eine Reaktion. Irgendetwas. War seine Entschuldigung angekommen?

Bei Odin, er fühlte sich wirklich wie ein Narr, ein dummer alter Narr. Gerade als Haudrauf seinen Versuch, sich bei einem Drachen zu entschuldigen, als gescheitert abhaken wollte, reagierte Ohnezahn. Er stand auf, drehte sich vorsichtig und kam aus der Ecke am Bett hervor. Einen kleinen Augenblick hielt ihn ein Zögern, doch dann näherte er sich Hicks' Vater vorsichtig und stupste an dessen rechte Hand, welche ruhig an seiner Seite herabhing. Haudrauf stockte.
 

War das ein Versuch, das Friedensangebot anzunehmen...? Hatte er ihn tatsächlich gehört...?

Abwägend, etwas unschlüssig blickte Berks Oberhaupt in die leuchtend grünen Augen, die ihn abwartend und geduldig ansahen. Dann, wenn auch zögernd hob Haudrauf die Hand und berührte sachte die leicht feuchte Schnauze Ohnezahns.
 

Kein Grollen, kein Knurren, nur ein sachtes Schnauben. Er hatte die Entschuldigung akzeptiert. Momente strichen dahin, ehe Haudrauf seine Hand von ihm nahm und anerkennend nickte. Ohnezahn lockerte seine Schultern, wandte sich wieder zum Bett und nahm seinen vorherigen Platz an der Seite seines Reiters ein.
 

Haudrauf verließ zum ersten Mal seit Tagen guten Gewissens das Haus.
 


 


 

Warme Luft streifte sein Gesicht. Keine Reaktion.

Und wieder. Warme Luft, gefolgt von einer sanften Berührung. Hicks drehte den Kopf leicht bei Seite, in der Hoffnung den Störenfried abzuwimmeln. Er wollte einfach weiterschlafen, doch er hatte die Rechnung ohne seinen besten Freund gemacht.

So leicht würde Ohnezahn sich nicht abwimmeln lassen, oh nein! Wieder stupste er sachte Hicks' Wange, bis der Junge schließlich langsam die Augen öffnete. Die Lider waren schwer wie Blei, von Tränen verklebt. Sein Nachtschatten indes gurrte leise, wiederholte sein tun und wurde noch energischer, als Hicks schließlich doch wacher wurde.

„...ist ja gut Ohnezahn... ich freue mich auch dich zu sehen...“

Seine Stimme war nur ein leises, schläfriges Wispern doch der Drache war so erleichtert Hicks Stimme zu hören; er konnte die Freude nur schwer an sich halten. Er genoss die Berührung von Hicks' kalten Händen an seinem Kopf und in einem Versuch seinem Freund noch näher zu sein, trat Ohnezahn mit einer Pranke schließlich auf das Bett. Genauer gesagt mitten in Hicks' Magengrube.

Der Junge japste erschrocken und jagte aus seiner liegenden Position auf, hielt sich den Bauch. Jetzt war er wach.

Und genau in diesen Momenten geschah es, das er realisierte, wo er war.

In Valhalla sah sicher nicht so aus wie in seinem Zuhause...!

Hicks' Gedanken rasten.
 

„Ich...ich bin in meinem Haus...?“, fragte er ungläubig sich selbst, wandte den Kopf zu Ohnezahn, „...du bist in meinem Haus-“
 

Noch ehe er den Satz richtig zu Ende bringen konnte, brachen bei seinem Drachen alle Dämme.

Ungeduldig wie ein junges Reh wippte er hin und her, die Zunge fluppte aus seinem Maul und er begann, wie wild in dem kleinem Raum hin und herzuhüpfen. Über einen Eimer, vorbei an der Feuerstelle, bis hinauf auf den Dachbalken.

Hicks konnte ihm nur hilflos hinter hersehen.
 

„W- Weiß mein Vater das du hier bist...?“, fragte er, sichtlich verwirrt und mehr als besorgt über den Krach, den der Drache verursachte. Hicks wollte Aufstehen, wollte Ohnezahn beruhigen und gerade als er seine Beine aus dem Bett schwingen wollte, erstarrte er in der Bewegung. Ein kalter Schauer breitete sich auf seinem Rücken aus.

Der Hauch einer Erinnerung streifte seinen Verstand.
 

Vorsichtig lupfte er die Bettdecke an, um darunter zu sehen. Und mit dem was er sah, kam die bittere Erkenntnis zurück.

Seine Miene erstarrte und sein Gesicht verlor das letzte bisschen Farbe. Er hatte sich nicht geirrt...
 

Langsam stieg Ohnezahn vom Dachbalken, schaute vorsichtig und mit Schuld in den Augen zu Hicks. Er hatte alles getan, was in seiner Macht stand. Es war ein Moment, den beide gefürchtet hatten und Hicks wurde klar, das dass Gespräch mit seinem Vater weder Spuk noch Einbildung gewesen war. Hicks hatte nicht geträumt und war auch nicht dem Fieberwahn verfallen.
 

Sein Vater war wirklich bei ihm gewesen. An seiner Seite.
 

In den womöglich schwersten Stunden seines Lebens hatte er ihm Halt und Trost geschenkt.

Ob es eine Ironie des Schicksals war, das gerade dieser Verlust ihn daran erinnerte...? Wer konnte das schon sagen...

Der Junge atmete fahrig durch. Er setzte sich an die Bettkante, den rechten Fuß bereits auf dem Boden.

Mit dem Linken zögerte er; Angst und Unsicherheit fuhren durch seine Glieder.

Es dauerte einen Wimpernschlag, bis Hicks die Prothese vorsichtig aufsetzte.
 

Und in diesem kurzen Moment wurde ihm etwas klar.
 

Er war am Leben.


Nachwort zu diesem Kapitel:
A/N: Ja, da isser nun, mein Oneshot zu „Drachenzähmen leicht gemacht“! Ich hoffe, er hat euch gefallen und es war nicht zu anstrengend alles am Stück zu lesen. Ich hatte wirklich, wirklich Bedenken das es viel zu lang ist. Aber, eine richtig gute Stelle zum unterbrechen konnte ich meines Erachtens nach nicht finden, also habe ich es so gelassen wie es war.

Wie bin ich auf die Idee gekommen? Kurz gesagt habe ich mich immer gewundert, wie verhältnismäßig leicht Hicks' den Verlust seines Beines aufgenommen hat; für mich wäre eine ganze Welt zusammengebrochen. Und da ich so oder so dieses „gestörte“ Verhältnis von Haudrauf und Hicks näher beleuchten wollte... dun dun dun, die Idee war geboren :)

Ein bisschen Drama, ein bisschen Tiefsinn (hoffentlich!). Und falls sich der ein oder andere fragt, warum ich mich an die deutschen Namen der Charaktere gehalten habe (ich weiß, das viele die englischen bevorzugen – ich in manchen Fällen auch); es ist eine deutsche Fanfic. Ich hätte es daher etwas seltsam gefunden, „Stoic“ anstatt „Haudrauf“ zu verwenden. Wie dem auch sei, ich möchte hiermit jedem Danken, der bis zum Schluss durchgehalten hat!

Ganz liebe Grüße,

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Juju86
2017-03-03T20:21:48+00:00 03.03.2017 21:21
wirklich eine schöne FF :) ich bi n ein totaler Drachenzähmen leicht gemacht- Fan :-D

LG Juju
Von:  psycho-voldi
2016-01-16T22:26:01+00:00 16.01.2016 23:26
Und ich dachte das Wiedersehen von Haudrauf und Valka wäre rührend gewesen.
Was für eine schöne Geschichte.
Ich fand es auch sehr angenehm zu lesen.
Von:  Vegetale
2015-11-15T09:16:31+00:00 15.11.2015 10:16
Wirklich phantastisch beschrieben! Mir gefällt dieser One-shot sehr gut! Die Gefühle und alles ist sehr gut beschrieben! Hut ab!
Von:  scippu
2014-11-01T15:31:20+00:00 01.11.2014 16:31
Hallo hellbound,

also, ich als riesiger 'How to train your dragon' - Fan, hab deinen OneShot verschlungen, sag ich dir. Du hast den typischen Charme so fabelhaft eingefangen, ich bin wahnsinnig begeistert. Ich muss sagen, dass davon in der deutschen Synchro viel für mich verloren ging, aber in deinem Schreiben malte sich für mich total das "Originalgefühl". So schön. Verbunden mit den emotionalen Aspekten und den kleinen Eigenheiten ('zum Thor weiß wie vielten Mal' oder so - genial!!!!, oder deinem eigebauten Fakt dass Hicks eine Frühgeburt war - was so vieles erklären könnte!!), wird das zu einem überdurchschnittlich guten Stück Fanfiktion.
Persönlich hat mir die kurze Sequenz aus Toothless' Sicht nicht so gefallen, aaaaaber ich möchte ganz klar sagen, dass das ne ganz individuelle Sache ist, weil für mich ein Stückchen des Mysteriums -Drache- verloren geht. Objektiv betrachtet ist auch das logisch und nachvollziehbar und sehr gut geschrieben.

Generell fand ich es schreiberisch außerordentlich gut. Das meinte ich mit - du fängst den Charme der Story ein. In den Worten, die du die Charaktere sagen lässt (sie sind herrlich, so wie man sie im FIlm erwarten würde), was sie sich denken.

Mein Kritikpunkt und ich würde dir wirkklich, wirklich raten das mal zu überarbeiten (denn dann kann ich deine Story sofort auf den Podest stellen, auf dem ich sie haben möchte^^), ist die dass/das Geschichte. Und gute Nachricht - das lässt sich super schnell überarbeiten.
Du schreibst 'das', wenn du es als Konjunktion benutzt, immer ohne das doppelte -s das aber wichtig ist. Schau dir da einfach noch mal die Regelung an, sie ist echt einfach: dass wird geschrieben, wenn du das 'dass' nicht mit anderen Artikelwörtern wie 'diese, welche' ersetzen kannst.
Also: Er will, dass ich das tu. // Er möchte das (diese) hier nicht mehr anziehen.
Meist kommt vor das 'dass' dann auch ein Komma, da es ein Wort ist, das einen Haupt- und einen NEbensatz verbindet, oder zwei Hauptsätze miteinander.

Ansonsten ist dieses Stück Fanfiktion einfach nur top!
Top Top Top!

ps.: Das schreib ich echt nicht unter jede Geschichte!!!

Von:  Machiko_chan
2014-10-13T23:18:21+00:00 14.10.2014 01:18
So ich schreib jetzt schon einen kommi, obwohl ich noch nicht ganz fertig bin XD Aber schon auf den ersten Sieten musste ich schlucken. Dann, Seite 12 fing ich nun an zu weinen q.q Diese Szene, wenn er ihn in den Arm nimmt. Oh Odin, so herzerweichend! Und du hast die Arten zu Sprechen von allen Charakteren so drauf.
Bin gespannt wie es weitergeht <3

Grobian ist auch genial getroffen und ich bin so froh, dass du ihn mit eingebaut hast! Echt in jeder Zeile spüre ich von allen Seiten diese Gefühle. Das ist der Wahnsinn q.q

Auch die Stelle mit der "ersten begegnung" von Haudrauf und Ohnezahn war sehr emotional, auf eine andere Weise. Man hat wirklich gemerkt, wie Haudrauf es dennoch eigenartig findet, aber diesen neuen Schritt echt versucht. <3

Besonders gefällt mir aber...alles. Also alles drumherum. Du hast die Szene im Film super eingebaut und perfekt mit allem gefüllt, was mir, als emotionalen Fan gefehlt hat <3 Wirklich einmalig!
Antwort von:  sinistersundown
14.10.2014 16:59
Hey,
Oh, wow... ich hätte nicht gedacht das der OS einen so sehr mitnehmen kann *Taschentuch reich*
Es freut mich ungemein, das dir meine kleine Ergänzung so gut gefällt, danke für das Feedback :)
Von:  Tongari
2014-09-02T21:04:07+00:00 02.09.2014 23:04
Ich kann mich Easylein wirklich nur anschließen.
Es ist ein wunderbarer, herzergreifender OS mit so viel Gefühl, das ich einfach hin und weg davon bin.
Dein Schreibstil ist wirklich erst Klassik und macht das ganze erst richtig gefühlvoll.
Vor allem wie du die Bindung zwischen Grobian und Ohnezahn geschrieben hast, wie sie sich entwickelt. Einfach klasse und wunderschön. Und auch diese Momente zwischen Haudrauf und Hicks haben mich echt berührt.

Auch ich bin echt begeistert von dieser Story und ich wünschte mir, dass die von Dreamworks das wirklich so gemacht hätten ;)
Antwort von:  sinistersundown
03.09.2014 18:24
Hallo! :)
Das ist ein echt klasse Kompliment, vielen Dank!
Ich denke, es sind gerade diese kleinen Momente, die solche FFs zu etwas lesenswertem machen ;)
Von:  Easylein
2014-08-27T20:40:16+00:00 27.08.2014 22:40
Hi!
Ich bin begeistert! Du hast den Inhalt so einfühlsam und so gefühlvoll rüber gebracht - ich hatte ne Gänsehaut und Herzrasen beim Lesen. Trotz der Tragik war das so wunderschön geschrieben und geschildert. Einfach Klasse!
Dein Stil ist der Wahnsinn, ich bin hin und weg.
So und nicht anders hätte es gewesen sein können :) Herzlichst wie Ohnezahn langsam eine Beziehung zu Haudrauf und Grobian aufbaut und wie er an Hicks Bett wacht. Auch das Vater/Sohn Gespräch war sehr Emotional.

Ich bin einfach begeistert und tief berührt wie du das hier geschrieben hast. Hab lange nicht mehr so einen klasse OS gelesen. Respekt, schreib auch in Zukunft so super gute Storys ^-^

Man liest sich hoffentlich mal wieder, glg Easy
Antwort von:  sinistersundown
28.08.2014 19:42
Ein Hi zurück! :)
Und erstmal vielen Dank für dein ausführliches Feedback - ich freue mich wirklich tierisch darüber, das dir der OS und mein Stil an sich so gut gefallen hat (manchmal habe ich Angst das es ein bisschen zu aufgeblasen wirkt xD), vor allem weil viel Arbeit darin steckt :)

Ich werde sicher weiterschreiben, vielleicht auch nochmal etwas zu HttyD, aber das wird die Zeit zeigen (von der ich leider zu wenig besitze :'D).

Ganz liebe Grüße,

sinistersundown


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