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Geliebter der Nacht

Spuren der Vergangenheit HPxTR
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, meine Lieben,
da ich ja so freundlichst genötigt werde, schnell weiter zu schreiben XD gehts auch schon schnell weiter mit dem nächsten Kapitel.
Ich hoffe, es gefällt euch
Eure Eshek Komplett anzeigen

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Gast oder Geisel?

Kapitel 6 - Gast oder Geisel?
 

Schloss Hogwarts Anno 1100
 

"Lasst mich hier endlich raus!" seine Fäuste hämmerten gegen die dicke Holztür.
 

Frustriert trat er dagegen, aber anstatt, dass die vermaledeite Tür wie durch ein Wunder zu Staub zerfiel, hielt er sich nur fluchend den Fuß.

Resigniert sank er auf sein Bett. Das Zimmer war luxuriös. Dagegen ließ sich nichts sagen. Es beinhaltete ein großes Bett, zwei mit Fellen bedeckte hölzerne Stühle an einem offenen Kamin, einen Schreibtisch, einen Kleiderschrank, mehrere Truhen und eine Waschkommode.

Was ihn am meisten störte war die Tatsache, dass es kein Fenster gab. Er wusste nicht, wie lange er schon in diesem Raum eingesperrt war. Die Diener seines Entführers hatten ihn wortlos entkleidet und in eine Kupferwanne mit warmem Wasser gesteckt. Er wurde gewaschen und neu eingekleidet. Er hätte sich ja gewehrt, aber er wusste selber, dass er ein Bad und frische Sachen bitter nötig gehabt hatte.

Seufzend strichen seine Hände über den weichen Stoff seiner Kleidung. Er trug ausschließlich weiße Kleidung, was ihn ärgerte. Das würde ihn schnell erkennbar machen und er würde keine Chance haben, sich in einer dunklen Ecke zu verstecken. Zugegeben, die Hose war elegant geschnitten und weiße Hemden trug er ja ohnehin, aber was ihn störte war der halb durchsichtige Überwurf, der ihn wie ein zarter Schimmer umgab.

Erfreut hatte er vor wenigen Minuten einen Bodentiefen Spiegel entdeckt. Sein Ebenbild sah ihm entgegen. Die großen grünen Augen waren sanft, aber es lag ein wütendes Blitzen darin. Sein Haar war rasant gewachsen, was ihm Sorge bereitete. er wusste, dass es bis zu seiner Wandlung nicht mehr weit war und er saß hier fest, ohne Blutsverwandte und ohne einen Gefährten.

Er griff nach der goldenen Bürste und begann sein frisch gewaschenes Haar langsam auszubürsten. Das Schwarz war tief. Dunkler, als alles, was es auf dieser Erde gab, das hatte seine Mutter immer gesagt, ehe sie starb.

Er knurrte auf. Er hatte etwas gefunden, das noch schwärzer war, als sein Haar. Das Herz seines Entführers. Wütend knallte er die Bürste auf die Kommode. Sein Spiegelbild blitzte ihn wütend an.
 

"Dann wollen wir diesem miesen Entführer mal zeigen, dass er mich nicht brechen kann!"
 

Er griff nach kleinen Haarklemmen und steckte damit die vorderen Strähnen nach hinten. Ein Blick zu seinen Sachen ließ ihn lächeln. Immerhin waren keine Diebe unter den Dienern. Er griff nach seiner Tasche und zog einige Dinge heraus. Der Kamm seiner Mutter. Er war aus Jade und das letzte Geschenk von ihr. Mit ernster Mine steckte er ihn in sein Haar, wo er sich deutlich abhob.

Als nächstes zog er den Siegelring hervor und steckte ihn an, ebenso die Eheringe seiner toten Eltern. Den seines Vaters hatte er anpassen lassen.

Zufrieden musterte er sich im Spiegel. Sein Haar, dass ihm bis über den Rücken fiel glänzte mit den Kristallgläsern auf dem Tisch um die Wette. Seine Frisur betonte seine zarten Gesichtszüge und der Jadekamm hob seine Augen hervor.

Lächelnd berührte er den Spiegel. Ich sehe aus, wie sie! dachte er lächelnd und schloss beim Gedanken an seine Mutter kurz die Augen.
 

Das leise Quietschen der schweren Türe ließ ihn aufhorchen. Langsam drehte er sich um. Auf seinem Gesicht seine Maske aus Stolz.

Mit einem schnauben quittierte er die Worte des Dieners, der ihn im Namen des Fürsten zum Abendessen einlud.
 

"Ich habe ja sicher keine andere Wahl, oder?"
 

Abfällig lächelnd folgte er dem Diener, als dieser diese Vermutung bestätigte. Er wurde durch lange dunkle Gänge geführt. Hin und wieder flackerten an den Wänden Fackeln auf, aber sie waren wohl eher Zierde, vermutete Gabriel, denn Vampire hatten die Fähigkeit im Dunkeln zu sehen. Das sagten zumindest seine Lehrer.

Er hörte Stimmen, die verstummten, wenn er sich näherte und bei jedem Schritt spürte er Augen, die über seinen Körper glitten. Mit einem leisen Seufzen ließ er die angehaltene Luft aus, als sie schließlich an ihrem Ziel ankamen. Dieser Raum war warm und von unzähligen Kerzen und einem prasselnden Feuer hell erleuchtet.

Ein langer schwarzer Tisch dominierte den Raum. Darüber hing ein Kronleuchter mit schwarzen Kerzen, deren Wachs in unregelmäßigen Zapfen herabhingen. Dieser Raum hatte sogar Fenster. Draußen war es Stockfinster. Plötzlich unsicher und eingeschüchtert stand er mitten im Raum.

Ein Zittern bemächtigte sich seiner schlanken Glieder und unwillkürlich strich er sich über die Arme. Das Geräusch einer Tür, die geschlossen wurde ließ ihn herumwirbeln.
 

Vlad war in der Türe stehen geblieben. Er war versunken in den Anblick seines "Gastes". Es war weniger sein atemberaubendes Aussehen, als vielmehr die Ruhe und Eleganz, die er verströmte. Er hätte ihn noch Stunden einfach ansehen können, aber er wollte ihn nicht warten lassen.

Er griff nach der Tür und schloss sie lauter, als nötig hinter sich. Sofort wirbelte der Jüngere herum und der Erstaunte Ausdruck seines Gesichtes ließ den Fürsten unwillkürlich seufzen.
 

"Guten Abend." sagte er förmlich
 

Da stand er. Der Fürst der Vampire trug schwarze Hosen und ein schwarzes Hemd. Ebenso schwarze Stiefel bedeckten seine Waden bis zu den Knien und sein Haar war locker zurückgebunden.
 

"Guten Abend." antwortete er mechanisch.
 

Schwer schluckend verfolgte er jede Bewegung seines Gegenübers, der nun an den Stuhl rechts neben dem Kopfende herantrat und ihn zurückzog. Ein auffordernder Blick ließ ihn sich in Bewegung setzen. Der Vampir hatte anscheinend Manieren. Anmutig sank er auf den Thronartigen Stuhl, der für ihn hergeschoben wurde. Sein Peiniger setzte sich ans Kopfende und auf einen Wink seiner Hand hin deckte sich der Tisch mit den auserlesensten Speisen.
 

Er würde nichts nehmen. Wie könnte er auch das Essen eines Entführers annehmen? Nein, das verbot ihm sein Stolz. Leider hatte sein Stolz keinen Einfluss auf seinen Magen, der bei dem Duft des Essens nun vernehmlich knurrte.

Errötend wand er den Kopf ab, um nicht in die Augen des Vampirs blicken zu müssen. Als kein Kommentar kam hob er unendlich langsam den Blick und zuckte zusammen, als rote Augen sich in seine bohrten.
 

Vlad hatte seinen "Gast" beobachtet. Nach innen amüsierte er sich köstlich über sein schreckhaftes Herumfahren, nach außen jedoch stellte er seine übliche glatte Mimik zur Schau, die nicht verriet, was er dachte. Er wollte ungehalten auffahren, als der unfreiwillige Gast offensichtlich keine Anstalten machte etwas zu essen, aber der Magen des Jüngeren verriet diesen und das machte ihm offensichtlich Schande.

Mit festem Blick fixierte er sein Gegenüber. Als dieser schließlich seinen Blick hob trafen sich ihre Augen. Ohne, dass er es mitbekam wurde sein Blick weicher. Er schaffte es nicht, seinen Blick zu lösen. Erst, als ein Diener zu ihnen trat, um ihnen Wein einzuschenken schaffte er es, seinen Blick zu lösen.
 

Gabriel schluckte schwer, als sich der intensive Blick von ihm löste. Innerlich dankte er dem Mann für sein Erscheinen. Ein merkwürdiger Drang hatte sich in ihm an die Oberfläche gekämpft. Er war kurz davor sich zu erheben und dem Mann nahe zu kommen.

Er schüttelte hastig den Kopf, um seine Benommenheit loszuwerden. Sobald sein Glas gefüllt war, griff er danach und nahm einen großen Schluck. Mit geröteten Wangen wich er dem Blick des Vampirs gekonnt aus. Er weigerte sich nicht einmal, als der Diener ihm zu Essen auftat. Er begann sogar zu essen, ohne weiter nachzudenken. Genießend schloss er die Augen, als er schmeckte, was er da aß. Das Fleisch war butterzart und die Soße war würzig.
 

"Schmeckt es Euch?"
 

Diese unverhoffte Frage riss ihn aus seinen Gedanken. Sein Kopf ruckte nach oben und seine Augen versanken erneut für einen Moment in denen seines Gegenübers.
 

"Ja, danke." brachte er flüsternd hervor.
 

Gabriel verfluchte sich für seine schüchterne Stimme und dafür, dass er sich bei diesem...diesem...Ungeheuer auch noch bedankt hatte. Wütend führte er die Gabel zum Mund.

Nach wenigen Bissen legte er die Gabel zur Seite und faltete die Hände im Schoß. Die winkende Hand des Fürsten ließ ihn aufblicken. Der Diener trat erneut heran und entfernte das Geschirr. Kurz danach kehrte er zurück und stellte vor jeden einen kleineren Teller, auf dem klein geschnittenes Obst lag. Ohne die duftenden Früchte weiter zu beachten räusperte er sich und straffte die Schultern.
 

"Wie lange wollt Ihr mich gefangen halten?"

"Fühlt Ihr euch, wie ein Gefangener?" war die Gegenfrage.

"Mit einer Frage zu antworten ist unhöflich. Und ja, Ihr verbietet mir mich zu entfernen! Ihr nehmt mit die Freiheit zu gehen, wohin ich will! Wie sollte ich mich anders fühlen, als gefangen?"

"Ihr seid ungehörig! Vergesst nicht, wen Ihr vor euch habt!" knurrte Vlad.
 

Gabriel ballte die Hände zu Fäusten. Seine Augen funkelten wütend und als er aufsah stoben dem Vampir Blitze entgegen. Mit einem ruck, der seinen Stuhl gefährlich zum Wackeln brachte erhob er sich und starrte auf den Fürsten nieder.

Vlad Thepes war ebenfalls aufgestanden. Sie standen sich gegenüber. In Gabriel kochte es. Die Tatsache, dass er zu seinem Entführer aufblicken musste schürte seine Wut nur noch mehr.
 

"ICH bin ungehörig? Wie könnt Ihr es wagen? Ihr ward es, der mich gefangen nahm! Wie könnte ich da ungehörig sein? Ihr...ihr..."

"GENUG!" fauchte der Vampir und seine langen schneeweißen Fänge glänzten im Schein der Kerzen.
 

Gabriel zuckte heftig zusammen. Zitternd wich er vor dem Vampir zurück. Geschockt beobachtete er, wie dieser ihm mit einer Raubtierhaften Anmut immer näher kam.

Schritt für Schritt wich er zurück und Schritt für Schritt kam der Fremde ihm näher. Sein Atem stockte, als er plötzlich eine Wand in seinem Rücken spürte. er presste sich fest dagegen, als würde er hoffen, die Mauern glitten bei Seite und würden ihn verschlingen.
 

Langsam hob Vladimir die Hand und berührte damit sanft die Wange des Kleineren. Er roch die angst, die sein Gefangener aus jeder Pore verströmte. Er hörte das heftige Klopfen seines lebendigen Herzens und spürte die Hitze, die aus dem weichen Fleisch strahlte.

Er wollte ihn beißen. Seine Fänge verlängerten sich noch etwas und ein tiefes Grollen entkam seiner Kehle.
 

Ebenso präsent, wie seine Nähe war, traf ihn nun seine Abwesenheit. Immer noch zitternd öffnete Gabriel die Augen, die er vor Angst verschlossen hatte.

Sein zittriger Atem entwich ihm, als er bemerkte, dass er alleine war. Ein Diener räusperte sich und gebot ihm, zu folgen. Mit wackligen Knien folgte er dem Diener.
 

Die Türen seiner Zelle schlossen sich hinter ihm. Er war allein. Völlig erschöpft sank er in einen Stuhl am Kamin. Seine bebende Hand legte sich an seine Stirn.

Leises Schluchzen ließ seine Schultern beben. Seine Gefühle waren vollkommen verquer. Er hatte panische Angst, aber irgendetwas hatte ihn auch daran gehindert, zu kämpfen, oder weiter zu fliehen.

Alleine weinte er sich in den Schlaf und merkte dabei nicht, dass er beobachtet wurde.
 

Vlad schloss den Sehschlitz und lehnte seine Stirn gegen den kühlen Stein. Sein Stolz hatte ihn überrumpelt. Er hatte dem jungen Mann keine Angst machen wollen. Er hatte ihn sogar zum Weinen gebracht.

Sein innerstes Wesen geriet in Aufruhr. Es drängte ihn dazu, zu seinem gefährden zu gehen. Völlig Geräuschlos schlich er in das Zimmer. Ein kleiner Zauber sorgte dafür, dass der schlafende nicht erwachte.

Sanft hob er ihn auf seine Arme und trug dann seine leichte Last zum Bett. Sachte ließ er ihn darauf nieder und zog ihm die Schuhe und den Überwurf aus.

Er streifte ihm auch die Ringe ab und legte sie mit dem Badekamm auf die Kommode. Bevor er ging beugte er sich über den schlafenden und neigte den Kopf.
 

"Ich bin kein Monstrum....ich hoffe, dass Ihr das eines Tages seht." flüsterte er leise und hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Stirn.
 

Gabriel würde in dieser Nacht merkwürdige Dinge träumen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war es auch schon wieder.
Es ist wenig Konversation, aber ich wollte euch die Anfänge von Gabriel und Vlad Thepes nicht vorenthalten.
Im nächsten Kapitel geht es dann auch mit Harry und Tom weiter!
Versprochen.
Ich hoffe, es hat euch gefallen.
Liebe Grüße,
Eure Eshek Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Damien_Black
2014-11-03T20:29:44+00:00 03.11.2014 21:29
Gabriel tut mir wirklich leid, aber ich denke mal, dass mit Vlad einfach die Instinkte durchgegangen sind und er konnte sich ja noch rechtzeitig zurückhalten
Von:  sweet_tod
2014-11-02T16:54:09+00:00 02.11.2014 17:54
Wie versprochen zu jedem cap ein kommi :)

Seeehhhrrr schön geschrieben und beschrieben! Ich kann mir das so gut bestellen wie das geschehen sein konnte :)
Bin jetzt schon gespannt auf den nächsten Teil! Werd mich gleich drüber her machen

Lg sweet
Von:  Omama63
2014-11-02T08:16:07+00:00 02.11.2014 09:16
Ein klasse Kapitel.
Armer Gabriel. Ich hoffe, dass Tom Harry nicht so Angst macht, wie Vlad Gabriel.
Bin schon gespannt, wie es mit Harry und Tom weiter geht.

Lg
Omama63
Von:  Sayuri88
2014-11-01T22:04:43+00:00 01.11.2014 23:04
tolles kapi gleich das nächste lesen ^^


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