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Born to Die

von

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Die Letzte in seinem Leben

Alles passierte so schnell.

Kaum hatte er es geschafft die Tür aus den Angeln zu brechen, musste Joker mit ansehen, wie Batman auf Harley einschlug.

Nein.

Mehrmals vergrub sich die schwarze Faust in ihren Magen.

Nein.

Die Kostümierte ging zu Boden und der Fledermausmann drehte sich mit dunklen Augen zu ihm um.

Nein.
 

Zum ersten Mal in seinem Leben, konnte er seinem Erzfeind keine Beachtung schenken, sondern nur der Frau, deren Unterleib sich soeben rot färbte.

Zur Hölle nein.

Er konnte sich nicht rühren, keinen Millimeter. Wie mit einem Schlag wurde er in die Vergangenheit zurück katapultiert.
 

Ein altmodisches Mobiltelefon ruhte an seinem Ohr. Soeben hatte er die Schicht in der Chemiefabrik beendet. Die Polizei am anderen Ende der Leitung. Mit weicher Stimme schilderte ihm die Frau das Geschehen. Jeannie, die hochschwanger war. Seine geliebte Frau, gestorben durch einen defekten Fläschchenwärmer.

Noch am Morgen erzählte sie ihm, dass sie das Ding, welches ihre Mutter bei ihr einst schon benutzte, ausprobieren wollte, ob es noch funktionierte.

Das Handy rutsche ihm aus der Hand und zerbrach auf dem harten Boden. Die ganze Welt schien sich um ihn herum aufzulösen.

Seine große Liebe, sein Kind, verschwunden, für immer. Er konnte sie noch spüren, die kleinen Tritte der Füßchen, auf seiner Handfläche. Konnte noch sehen, das Lächeln von Jeannie, als sie ihn beim tasten der Tritte beobachtete. Konnte noch den Duft ihrer blonden Haare riechen. All dass fühlte er genau jetzt, genau hier, erneut.

Nie wieder, nie wieder würde er ihre Stimme hören, niemals den ersten Schrei seines Kindes vernehmen. Tage verbrachte er, als ungeschickter Handwerker damit, das Kinderbett zusammen zubauen, für immer würde es ungenutzt bleiben. Strich mit Mühe und Not die Wände des kleinen Zimmers an, nie würde es sein kleiner Sonnenschein sehen können. Neutrale Farben, denn sie wollten sich überraschen lassen.

Später erfuhr er, es wäre ein Junge geworden. Sein Junge, ein kleines Ich. Verschwunden für immer.
 

Kurz zeichnete sich unter der Maske ein verwundertes Gesicht. Wie der Clown so da stand und sein Blick. So etwas hatte er noch nie bei ihm gesehen.

Aber höchst wahrscheinlich war es nur wieder einer seiner Spielchen. Nein, nicht erneut würde er auf Joker herein fallen.

„Glaubst du ich kauf dir das ab Joker?“, meinte er mit dunkler Stimme und stellte sich in Kampfposition.
 

Eine dunkle Stimme. Wer war das? Wo war er?

Schlagartig fand sich Joker in dem Raum mit Harley und der Fledermaus wieder. Doch noch immer schenkte er dem Kostümierten keine Beachtung. Nur sehr langsam, zumindest kam es ihm so vor, bewegte er sich auf die Blonde zu, die soeben Batman anbrüllte. Und sie hatte allen Grund, würde Joker auch, doch er konnte nicht.

Mit feuchten Augen sah er zu sich herab. Warum? Nein, nicht wieder, nicht wieder.

„Harl…“, kam es flüsternd über seine Lippen. Seine Augen verschlossen sich und drückten so, eine einzelne Träne heraus, welche langsam die weiße Wange hinab floss.
 

Die Letzte in seinem Leben.
 

Erneut war sein ungeborenes Kind gestorben. Doch anders als Damals, nicht durch einen Unfall, sondern durch Ihn. Ermordet durch dieses Monster. Das Monster in Fledermausgestallt, welches doch am allen Schuld war.

Ein Hass, braute sich in Joker auf. Ein Hass den man mit nichts vergleichen konnte. Dieser gab ihm die Kraft um seine grünen Agen wieder zu öffnen und sein Gesicht in einen neuen Ausdruck zu verformen.

Langsam drehte er sich zu der dunklen Gestallt. „Duuu…“, begann er leise und bedrohlich. „Du hast es getötet…du hast es getötet!!“
 

Erneute Verwunderung. Joker schien ihm nicht die geringste Beachtung zu schenken. Was war hier nur los?

Noch immer mit ausreichender Vorsicht, folgte er mit seinem Blick die Bewegungen von dem Clown. Und somit nahm er die liegende Frau, wieder unter Augenschein. Doch das Bild, was sich ihm präsentierte, war nicht das was er erwartet hatte. Sämtliche Farbe viel dem schwarzen Ritter aus dem Gesicht. Sie blutete, ihr ganzer Unterleib, dunkelrot gefärbt. Warum? Er war sich sicher sie nicht schwer verletzt zu haben.

Langsam drehte sich Joker wieder zu ihm, sein Gesicht nicht zu vergleichen mit dem zuvor. Einen mörderischen Hass strahlten die Teufelsaugen ihm entgegen.

Was sagte er da? Was soll er getötet haben? Das Blut, die Schläge in den Magen. Die Frau war doch nicht etwa…
 

Gut, die Worte beschäftigen den Mörder seines Kindes. Perfekt um an ihm die Wut, welche er jetzt empfand heraus zu lassen. Knurrend stürzte er sich auf Batman und prügelte mit all seiner Kraft auf ihn ein. Tritte unterstützen seine Fäuste. Doch die Fledermaus währte sich nicht. Wie festgefahren ließ er die Schläge über sich ergehen.

Das war der Moment, jetzt war er gekommen. Jetzt könne er ihn endlich töten. Sein Kopf drehte sich zu Harley. Der Anblick, versetzte ihm jedoch einen tiefen Stich ins Herz und er bereute es sogar kurz sie wieder angesehen zu haben.

„Dafür wirst du büßen.“

Sein Kopf fuhr zurück, doch musste er ins Leere blicken. Verschwunden, nein, er war verschwunden. Dieser Feigling, dieser Mörder. „Komm zurück du…ich werde dich töten, hörst du mich, wenn ich dich finde, werde ich dich töten!!!“
 


 

Tränen rannen ihr über die geröteten Wangen. Ihre Kehle war heißer vom Schreien und kraftlos kauerte sie noch immer auf dem Boden. Um sie herum hatte sich eine Lache aus Blut gebildet. Ihr Blick war voller Trauer und doch schien er ins leere zu führen.

Nein das durfte nicht gerade passiert sein. Sicherlich war das nur ein böser Traum! Nichts von alle dem war real.

Panisch versuchte sie das Blut wieder zurück in ihren Unterleib zu drängen, als könnte sie damit alles wieder rückgängig machen. Es war alles ihre Schuld. Warum hatte sie sich auch solch einer Gefahr ausgesetzt. Sie war die schlechteste Mutter und nun würde sie nie in die Augen des Kindes sehen können. Alles was ihr etwas bedeutet hatte wurde wie schon so oft getötet. Warum mussten nur alle die sie liebte sterben? Was für eine grausame Welt war das nur?
 

Harley konnte nicht aufhören zu weinen. Nie zuvor hatte sie solch eine Trauer verspürt. Etwas in ihr war heute wirklich gestorben. Ein kleiner Teil von ihr und ein kleiner Teil von ihrem Joker. Batman würde dafür büßen, was er ihr und ihrem Baby angetan hatte!

Übelkeit übermannte sie von neuem und der Blutverlust ließ sie langsam frösteln.

Nein, vielleicht war es noch nicht zu spät. Vielleicht hatte er auch nur versehentlich eine Arterie verletzt. Das konnte doch schon mal vorkommen.
 

Mit einem wahnsinnigen Lachen sah sie zu ihrem Clown empor.

War das etwa eine Träne, welche sich gerade ihren Weg bahnte? War ihr Joker tatsächlich zu solchen Gefühlen fähig?

Leise vernahm sie ihren Namen. Es war nur ein flüstern und dennoch konnte sie es hören. Das Lachen erstarb und sie wusste, dass all ihre Hoffnungen in diesem Moment gestorben waren. Er hatte es ihr soeben bestätigt. Ihre schlimmste Befürchtung bewahrheitete sich.
 

"Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiinnnnnnnnnn!!!" schrie sie gen Himmel. Ihre Augen waren weit aufgerissen und noch immer liefen Tränen daraus. Feste umschlang sie ihren Bauch und wiegte sich selber hin und her.

"Keine Sorge, Mami wird auf dich aufpassen. Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas geschieht." Sie wollte einfach nicht begreifen, dass es tot war. Nein das konnte nicht sein. Es war noch in ihr. All das hier war nicht geschehen.

"Hush little Baby don´t say a word, Mama´s gonna kill for you the whole damn world!" begann sie leise und dann immer lauter zu singen. Harley nahm nun nicht mehr um sich herum wahr. Singend und sich hin und her wiegend kauerte sie auf dem Boden in der Lache aus Blut.
 

Warum war ihr nur so kalt? Ihre Finger zitterten bereits und hatten eine bläuliche Färbung angenommen. War das etwa der Schock? Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Wie in einem Karussell drehten sich ihre Gedanken.

Das Baby! Was war mit dem Baby? Es war sicherlich alles ok. Nur ein böser Traum aus dem sie gleich aufwachen würde. Ihr Schluchzen verwandelte sich in ein ersticktes Lachen. Ihr Geist spielte ihr einen Streich. Ja das war die einzige logische Erklärung für all das. Wenn sie jetzt nur ganz feste die Augen schloss würde sie erwachen.

Feste presste sie ihre Lieder aufeinander um eine Sekunde später die Augen wieder aufzureißen. Verdammt. Noch immer befand sie sich hier. Verzweiflung kehrte wieder zurück auf ihre Züge und wütend schlug sie ihre Hände auf den Boden. Blut spritzte empor und wie eine Wahnsinnige hämmerte sie auf den Beton ein.

"Nein nein nein!", ihre Stimme klang mehr wie ein hysterisches Kreischen. Kraftlos sanken ihre Arme zu Boden. Langsam verebbte das Schluchzen und stumm vermischten sich ihre Tränen mit der Hoffnung, welche soeben gestorben war.



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