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Abbygails Abenteuer

Road to Lavandia
von

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Kontakte knüpfen (Red XXL)

Ich verabschiede mich von Karin, dann mache ich mich endlich auf den Weg zum Radioturm. Ich kann gar nicht schnell genug hinkommen, meine Schritte sind beschwingt und die Passanten schauen mich komisch an, wenn ich unbewusst vor mich hin summe.

Als ich den Turm zum zweiten Mal in dieser Woche betrete, ist er weit voller als noch am Montag. Ich scheine nicht die einzige neugierige Besucherin zu sein. Ich stelle mich in der Schlange an der Rezeption an und lausche einigen der Gespräche. Die meisten sind hier, weil sie Golds Interview gehört haben und hoffen, irgendwo Spuren von ihm zu finden. Als hätte er hier absichtlich Hinweise hinterlassen. Ich denke an meinen kurzen Wortwechsel mit der Legende zurück und mir wird sofort warm ums Herz.

Als ich an der Reihe bin, zahle ich 500 PD Eintritt, aber damit kann ich leben. Das ganze Trinkgeld und mein Sieg gegen Eliott haben mein Vermögen ein wenig aufgestockt. Ich bin nicht reich, aber das hier muss drin sein.

Der Radioturm ist schön gestaltet. Rote Plüschteppiche auf grauen Fliesen, beige Wände mit großen Glasfenstern und Topfpflanzen, dazu Glastische mit blauen Sitzgelegenheiten. An den Wänden hängen Etagenschilder und das ein oder andere Bild von Dukatia Citys schönsten Attraktionen, dem Nationalpark oder dem Meer zum Beispiel. Sehr geschmackvoll.

Ich bin so in meine Umgebung vertieft, dass ich gar nicht bemerke, wie das Mädchen vor mir stehen bleibt, bis ich in sie hinein gelaufen bin. Sie stolpert und nur meine schnell nach vorne schnellende Hand hält sie von einem Sturz ab.

„Tut mir Leid! Geht es dir gut?“, frage ich geschockt und ziehe sie hoch. Sie dreht sich um und lässt ihren Blick blitzschnell über mich gleiten, dann lächelt sie gezwungen.

„Ja, nichts passiert.“ Ich lasse sie los. Das Mädchen ist etwas älter als ich, mit pechschwarzem, kinnlangem Haar, einem runden Gesicht und nussbraunen Augen. Ihre Kleider sind einfach gehalten, kurze Jeans und blaues T-Shirt, dazu einfache Sneakers. Als sie mich flüchtig ansieht, erreicht ihr Blick nicht ganz meine Augen, dann dreht sie sich schnell um.

Sie geht die Treppe hoch und ich folge ihr. Als wir das nächste Stockwerk betreten, geht sie schnurstracks weiter, während ich meine Schritte verlangsame und mich glücklich umsehe. Links von mir ist ein abgegrenztes Studio und am Ende des länglichen Raums stehen zwei Glastische mit Computern.

Ich biege nach links ab und spähe um die Ecke ins Studio hinein.

Mikrofone, Mischpulte und Computer bedecken dort den üppigen Holztisch und an den Wänden hängen Terminlisten und Codes. Neben einem der Mikrofone sitzt eine Frau mit eckiger Brille und braunem Dutt, ganz in Businessklamotten gekleidet und mit einem Telefonhörer in der Hand. Um ihren Hals ist ein rotes Halstuch gewickelt.

Als sie mich sieht, winkt sie mir zu und hält sich den Zeigefinger vor die Lippen. Ich erwidere ihre Geste und setze mich ihr gegenüber.

„Nein, wir können ihnen nicht entgegen kommen, tut mir Leid… Nein, da müssen sie ihn schon selber fragen. Er wird morgen live zu sehen sein, also Lavandia. Ja. Ja. Natürlich kann er ihnen das Interview verweigern, er ist eine Legende. Vielleicht sollten sie sich lieber an jemand höher Gestelltes wenden. Soll ich sie durchstellen? Ja, einen Moment.“ Sie nimmt den Hörer von ihrem Ohr, tippt ein paar Zahlen und legt auf. „Puh“, sagt sie dann. „So hartnäckig.“

„Wer war das?“, frage ich interessiert.

„Ach, ein freiberuflicher Reporter aus Kanto. Wollte wissen, wo er Gold finden kann.“ Sie seufzt theatralisch. „Als wenn ich das wüsste. Er hat ein Lugia, mit dem er überall hinfliegen kann. Wie soll ich da wissen, wo er sich gerade aufhält?“

„Wie wird man freiberuflicher Reporter?“, frage ich.

„Kommt drauf an“, antwortet die Frau und stützt ihr Kinn auf ihre Hände. „Wenn wir dich schon kennen und du Kontakte hast, melden wir uns bei dir und du kannst den Auftrag übernehmen oder wir geben ihn an jemand anderen weiter. Wenn du noch unbekannt bist oder erst ins Geschäft kommen willst, dann brauchst du eine richtig gute Story oder Verbindungen zu jemandem, der eine gute Story hat.“

„Wie sieht es mit Empfehlungsschreiben aus?“

„Empfehlungsschreiben?“ Sie schaut mich neugierig an. „Wieso, hast du schon eins?“

„Nicht dabei.“

„Holla, Mädchen, du bist doch kaum sechzehn Jahre alt.“

„Fünfzehn“, korrigiere ich sie grinsend.

„Na, wenn du da schon jemanden so beeindruckt hast, dass er dir ein Empfehlungsschreiben gibt, dann hast du vielleicht eine strahlende Zukunft vor dir. Aber wenn ich dir einen Tipp geben darf…“ Sie beugt sich etwas nach vorne und ich reflektiere ihre Bewegung, bis unsere Köpfe ganz nah beieinander sind, als würde sie mir ein großes Geheimnis anvertrauen. „Wenn du einen Patron hast und ihn dazu benutzt, einen Auftrag zu bekommen, ist das gut und schön. Aber wenn du eine Story lieferst und danach durchblitzen lässt, dass du einen Patron hast...“ Sie macht eine Handgeste, die eine Explosion darstellen soll. „…dann bist du so was von drinne.“

„Hört sich gut an“, sage ich grinsend und die Frau mustert mich.

„Ich bin Patricia Riley. Wenn du mal irgendwelche Fragen hast, ruf mich an.“ Sie kritzelt eine Telefonnummer auf einen kleinen Notizzettel und ich stecke ihn dankbar ein. Dann stehe ich auf.

„Mein Name ist Abbygail Hampton“, stelle ich mich zum Abschied vor. „Sie werden bald von mir hören.“

„Das hoffe ich, Abby.“ Ich drehe mich schon um, dann ruft sie mir noch eine letzte Frage hinterher.

„Nur so aus Interesse. Wer hat dir das Empfehlungsschreiben ausgestellt?“

Ich drehe mich grinsend um. „Alfred“, sage ich und Patricia klatscht begeistert in die Hände.

„Ich werde wohl wirklich noch von dir hören, Abby! Mach dein Ding, Mädchen. Ich wette, du hast es drauf. Man sieht sich bald im Geschäft!“

Grinsend durchquere ich den Raum und nehme die nächste Treppe nach oben. Hier ist es schon wieder wesentlich voller, hauptsächlich deshalb, weil die meisten aus der Schlange einfach weiter gehen und nirgends länger als eine Minute bleiben.

Das zweite Obergeschoss ist vollgepackt mit Schreibtischen und Computern. Nur wenige sind besetzt weil Wochenende ist, aber drei Angestellte sitzen an ihren Schreibtischen. Einer von ihnen spricht mit einem jungen Mann, der wild gestikulierend von irgendetwas redet.

Als ich mich umsehe, entdecke ich das Mädchen mit dem Bopp. Sie steht etwas abseits und beobachtet die beiden anderen Angestellten. Ihre Hände sind in ihren Hosentaschen vergraben und sie sieht so aus, als wolle sie etwas sagen, sich aber nicht trauen. Ich winke ihr zu, aber sie bemerkt mich nicht, also gehe ich an ihr vorbei die Treppe hoch.

Der dritte Stock ist ähnlich aufgebaut wie der erste, mit einigen Schreibtischen und einem Studio. Hier ist wohl am allermeisten los. Ich komme kaum an den ganzen Besuchern vorbei, die vor dem Studio anstehen, dem Geschrei und den diversen T-Shirts und Fotos in ihren Händen entnehme ich, dass man hier Autogramme bekommt. Ich stelle mich auf meine Zehenspitzen, um wenigstens den Reporter zu erkennen, auf den alle so abfahren, aber außer einem braunen Haarschopf kann ich nicht viel erkennen. Weil sein Haar nicht gegelt aussieht und Alfred ohnehin derzeit in Kanto sein müsste, lasse ich die Menschenmasse in Ruhe und gehe stattdessen zur letzten Treppe. Sie wird von einem schwarz gekleideten Mann mit Glatze, Sonnenbrille und Headset bewacht. Als er mich sieht, verstellt er mir den Weg, lächelt aber.

„Tut mir leid, Zutritt verboten“, sagt er mit einer Stimme die so tief ist wie Schlitzers Knurren.

„Oh, okay“, sage ich und drehe mich nochmal zu dem Pulk um. „Welcher Reporter ist das?“ frage ich.

„Das ist Daniel. Er hat Gold interviewt, vielleicht hast du zugehört.“

„Ja, ich erinnere mich.“ Ich stelle mich wieder auf die Zehenspitzen. Ich kann eine sonnengebräunte Stirn erkennen, aber da endet mein Sichtfeld auch schon wieder.

„Waren sie hier, als Gold da war?“, frage ich neugierig und schaue zu dem Türsteher hoch. Er ist mindestens 1,90m groß und gebaut wie ein Tauros.

Ein breites Lächeln stiehlt sich auch sein Gesicht. „Oh ja. Mein bestes Erlebnis seit der Geburt meiner kleinen Tochter.“

„Herzlichen Glückwunsch!“, sage ich begeistert und er kratzt sich am Hinterkopf.

„Wahnsinns Ausstrahlung, dieser Gold. Kam hier rein und Bumm, du spürst regelrecht, was er drauf hat. Hatte eins seiner Pokémon draußen. Ein Nachtara. Hat dich nur angeschaut, das Ding, und dir sind alle Haare zu Berge gestanden. Cooler Typ, hat Witze gemacht, sein Pokémon lief neben ihm her und du wusstest, wenn ich dem nur einen Schritt zu nahe komme, reißt mir dieses Viech die Augen aus. Würde sie wahrscheinlich auch gleich essen, wenn es schon dabei ist.“

Ich lache und er grinst. „Ich habe sein Lugia gesehen“, vertraue ich ihm an und sein Mund öffnet sich in stummer Bewunderung. „Ich dachte, jetzt ist es aus mit mir, so schnell hat mein Herz geschlagen. Es ist so riesig!“

„Hat mir mein Freund erzählt“, sagt der Türsteher nickend. „Er war draußen stationiert, als Gold seinen Abgang gemacht hat. Die Videos kursieren bereits wie wild überall herum. Wenn eins der professionellen Kamerateams da gewesen wäre, hätte der jeweilige Sender über Nacht einen neuen Status gekriegt.“

„Ohne Zweifel“, stimme ich zu. „Ich finde es schon Hammer, dass wir ihn morgen live sehen können.“

„Oh ja. Das muss man sich mal vorstellen. Der Junge ist seit acht Jahren nirgends mehr gesehen worden. Ich frage mich eh, wie man so berühmt sein kann und trotzdem einfach untertaucht. Die Einschaltquoten am Sonntag werden nicht von dieser Welt sein.“

Wir nicken schweigend und ich werfe noch einen Blick zu den Daniel- und Goldfans. Die Menge hat sich etwas gelichtet und ich kann endlich Daniel erkennen. Hübsch ist er eigentlich nicht, er hat eine sehr breite Nase und ein fliehendes Kinn, aber irgendetwas an seiner Ausstrahlung nimmt mich sofort gefangen.

„Ich gesell mich mal zu den Hardcorefans“, sage ich und der Türsteher nickt.

„War nett, mit dir geredet zu haben.“

„Gleichfalls.“ Ich stelle mich hinten an und warte hinter einer korpulenten Frau und einem Jungen mit der Figur eines Zweigs. Es dauert mehrere Minuten, bis ich an die Reihe komme, aber zu meiner Erleichterung bin ich die Letzte. Zu Daniels auch, denn er zückt seinen Stift und hält mir ungeduldig seine Hand hin.

„Hi“, sage ich und lächle ihn an, ohne ihm irgendetwas zu geben. Daniel schaut mich gereizt an, dann lässt er den Stift sinken.

„Was willst du?“, fragt er und seine Stimme klingt weit weniger enthusiastisch als im Radio. Natürlich würde ich auch weit enthusiastischer klingen, wenn ich Gold interviewen dürfte.

„Reden“, erwidere ich fröhlich und gehe an ihm vorbei ins Studio, wo ich mich auf einen der Stühle setze. „Ich dachte, sie wollen vielleicht etwas Ablenkung, bevor die nächste Fanflut eintrudelt.“

Er setzt sich mir gegenüber, wirkt aber alles andere als dankbar.

„Worüber willst du reden?“

„Wenn jemand hier ankommt und sagt, er hat eine Wahnsinnsstory, die er an sie verkaufen will, welche Art von Story erwarten sie dann?“

Daniels Gesicht hellt sich etwas auf. „Hast du eine Story für mich?“, fragt er und schaut mich erwartungsvoll an.

„Leider nicht.“ Sein Gesichtsausdruck wird sofort wieder genervt. „Aber ich könnte irgendwann eine haben. Ich will nur wissen, wie groß sie sein müsste, um alle hier von den Socken zu hauen.“

„Das kann ich dir doch nicht einfach so sagen, Mädchen. Was weiß ich! Wenn du wüsstest, wo Red ist. Das wäre eine ziemliche Sensation. Wenn du Gold heiraten würdest. Das wäre der Hammer. Wenn du Team Rockets Hauptquartier kennst, eine neue Pokémonart entdeckst, wenn du die einzige Überlebende eines katastrophalen Desasters bist oder wenn du irgendeine neue Organisation ausfindig machst. Irgendwas Sensationelles, was die Leute interessiert. Wenn du Reporter werden willst, musst du ein Gespür dafür entwickeln, was die Leute sehen wollen. Es geht nicht um dich, es geht um sie. Capice?“

„Jap“, sage ich nickend und stehe auf. „Das war´s schon. Vielen Dank für die Hilfe.“

„Ja, bitte. Jetzt verschwinde.“

Bevor ich gehe, drehe ich mich nochmal um. „Wissen sie, wenn ich diese Unterhaltung aufgenommen hätte, wenn ich zu einem anderen Sender ginge und ihnen das Band gäbe, unter welchen Titel würden sie es veröffentlichen. Daniels wahrer Charakter entlarvt? Doch nicht so liebenswert wie seine Fans glauben?

Daniel schaut mich mit großen Augen an.

Ich drehe mich um und gehe die Treppe runter. Das Mädchen steht noch an genau demselben Ort wie zuvor. Sie muss schon über eine halbe Stunde dort stehen. Sie wirkt einen Hauch entschlossener, aber ihre Hände krallen sich weiterhin in ihre Hosentaschen.

„Hey“, begrüße ich sie und sie reißt den Kopf zu mir herum. Ihre entsetzte Miene weicht sofort ihrem gezwungenen Lächeln. „Willst du die irgendwas fragen?“

Ihre Wangen werden knallrot.

„Nein, alles okay“, sagt sie viel zu schnell.

„Du stehst hier seit dreißig Minuten“, erwidere ich. „Brauchst du Hilfe? Soll ich jemanden etwas für dich fragen?“

Sie starrt mich eine Sekunde lang an, dann wandert ihr Blick einige Zentimeter zur Seite, sodass sie an mir vorbei in die Ferne schaut.

„Hier wird die Pokémonmusik für das Radio komponiert“, sagt sie schließlich. Ihre Stimme, ist schrecklich leise, ihre Worte genau formuliert. „Ich will eine Ausbildung machen.“

„Geh einfach hin“, sage ich. „Kopf hoch, laut sprechen und nachfragen. Mach einen guten ersten Eindruck.“

Sie schaut mich an, als würde ich irgendein Kernproblem nicht verstehen. „Ich kann nicht einfach hingehen“, flüstert sie. „Was, wenn ich sie bei irgendetwas Wichtigem störe? Wenn es eine dumme Frage ist, wenn sie gar keine Auszubildenden annehmen, was wenn meine Stimme plötzlich stockt oder wenn ich falle…“ Ihre Hände beben und ich schaue sie verblüfft an.

Einerseits weil sie doch reden kann und zwar ziemlich viel, andererseits, weil mir nicht einer dieser Gründe eingefallen wäre, wenn man mich danach gefragt hätte.

„Soll ich sie für dich fragen?“, erkundige ich mich vorsichtig und sie schüttelt sofort den Kopf.

„Das ist peinlich.“

Ich sehe sie lange an, dann werfe ich einen kurzen Blick zu den Programmierern und Komponisten. „Okay. Moment, ich bin gleich wieder da.“

Ich gehe die Treppen runter und zurück zu Patricia, die immer noch in ihrem Studio sitzt und über einigen Verträgen brütet. „Kann ich mir ganz kurz dein Halstuch ausleihen?“, frage ich höflich und sie hebt überrascht den Kopf.

„Abby, du bist es.“ Sie fasst nach ihrem Halstuch. „Ich denke schon, aber wofür brauchst du es?“

„Ich muss jemandem helfen.“

„Oh, okay. Ich vertraue auf den Urteil.“ Sie öffnet den Knoten und reicht mir das Tuch. Ich bedanke mich, dann gehe ich wieder hoch. Das Boppmädchen schaut das Halstuch misstrauisch an.

Ohne zu zögern wickle ich es ihr um den Hals. „Hör zu.“ instruiere ich sie. „Du bist meine Schwester, wegen einer heftigen Erkältung kannst du nicht reden, deshalb bin ich mitgekommen, um für dich nach dem Ausbildungsplatz zu fragen. Was hältst du davon?“

Sie schaut mich merkwürdig an, dann lächelt sie das erste Mal authentisch. Es ist ein schmales Lächeln, aber sie wirkt sofort viel menschlicher.

„Das klingt gut“, sagt sie. „Ich heiße Ellen Myer.“

„Ellen Myer, okay. Dann bin ich jetzt Lisa Myer. Los geht´s.“

Gemeinsam gehen wir zu einem der Angestellten und ich werfe ihm ein strahlendes Lächeln zu.

„Entschuldigen sie die Störung, aber meine Schwester und ich hätten ein paar Fragen an sie...“

 

Zehn Minuten später weiß ich alles über Bewerbungsverfahren, Versicherungen, Fähigkeitenlisten, Soft-Skills und einen Haufen Fachbegriffe, die ich alle sofort wieder vergessen habe. Ellen und ich verlassen gemeinsam den Radioturm und auf dem Rückweg bringe ich Patricia ihr Tuch zurück. Sie bedenkt sich mit einem gutmütigen Kopfschütteln, dann wendet sie sich wieder ihrer Arbeit zu.

„Danke“, sagt Ellen und schaut mir zum ersten Mal in die Augen. „Alleine hätte ich das nicht durchgestanden.“

„Demnächst wirst du es alleine durchstehen müssen“, erinnere ich sie. Sie fängt in einigen Wochen an, aber sie schüttelt den Kopf.

„Das ist dann etwas anderes. Sie erwarten mich dann.“

Ich habe keine Ahnung, wie das etwas anderes sein soll, aber Ellen wirkt wie ein sehr individueller Typ auf mich.

„Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück“, sage ich und sie lächelt wieder.

„Ich dir auch“, erwidert sie etwas unbeholfen, dann geht sie an mir vorbei und die Straße entlang. Nach ein paar Schritten kramt sie schwarze Kopfhörer aus ihrer Umhängetasche und setzt sie sich auf den Kopf. Merkwürdiges Mädchen, denke ich, aber es muss schließlich auch solche Leute geben. Ich würde nie im Leben Komponistin werden, das ist mal klar.

Weil ich sonst nichts Besseres zu tun habe, beschließe ich, Raphael auf seine Mail zu antworten. Ich mache mich auf den Weg zurück zum Pokécenter, logge mich zum zweiten Mal an diesem Tag in den Computer ein und öffne seine Mail. Nachdem ich sie wieder durchgelesen habe, beginne ich mit meiner Antwort.

Hey Raphael. Ja, das mit dem Abhauen ging nicht anders. Mama hätte mich nie gehen lassen. Jetzt spammt sie mich mit E-Mails voll, aber das ist immer noch besser, als in Orania in meinem Zimmer zu hocken. Ich bin derzeit in Dukatia City, aber ich denke, ich werde nicht mehr lange bleiben. Ich habe viele neue Menschen kennen gelernt und den Radioturm unter Beschlag genommen. Und vor ein paar Tagen habe ich sogar Gold gesehen, ist das zu fassen?

Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Ordenjagd und hoffe, dass wir uns bald wieder sehen. Meld dich, wenn du von deiner Trainingsreise zurückkommst. Grüß Murphy und Penny von mir und halt die Ohren steif. Du bist jetzt ein Superstar, also mach deine Erschafferin stolz! ;)

Liebe Grüße und Küsse, Abby

ps. Ich habe ein neues Teammitglied. Rate was es ist! Tipp, ein Vogelpokémon namens Hunter. Bis dann! xoxo

 

Ich drücke auf Senden, logge mich aus und verlasse das Pokécenter. Dann ziehe ich meine Inliner an, rufe Hunter und nutze seinen Flugturbo, um mit jeder Menge Wind im Gesicht in Richtung Nationalpark zu fahren. Als wir die kleine Fontäne mit den Bänken vor den Käferwiesen erreichen, rufe ich auch Sku aus ihrem Pokéball und gemeinsam setzen wir uns auf den Boden. Ich packe die Muffins und Kekse aus und so beginnen wir unser Picknick.

Die Sonne scheint, es ist warm und ein bisschen windig und ich habe das Gefühl, dass es keinen Ort gibt, an dem ich in diesem Moment lieber wäre.

Es ist ein verdammt gutes Gefühl.

 

Pünktlich um 20:15 Uhr sitzen Karin und ich am Sonntagabend auf ihrem Sofa, Tee auf dem Tisch und eine große Schüssel Popcorn in unserem Schoß. Wenn Karin jünger wäre, würde sie glaube ich für die Rolle Abbys beste Freundin wie geschaffen sein. Sie ist einfach der Hammer.

 

„Meine Damen und Herren, es ist Zeit für das ultimative, das einmalige, das bisher nie dagewesene… RED XXL SPECIAL! Begrüßen sie mit mir unsere Moderatoren Alfred und… Jessy!“

„Danke Ralph, wie lieb von dir, uns anzumoderieren!“

„Keine Ursache, Alfred.“

„Hallo, liebe Zuschauer! Ich bin froh, dass sie heute eingeschaltet haben, denn was wir heute enthüllen, wird ihre Perspektive für immer verändern! Aber zunächst zu unserem Ablauf.Jessy, wärst du so gut?“

„Liebend gerne, Alfred. Nach einem spannenden, dramatischen Zusammenschnitt von Reds Leben, seinen größten Erfolgen und aufregendsten Kämpfen werden wir die Theorien diskutieren, die derzeit auf allen Netzwerken umher spuken und Reds langjährige Abwesenheit zu erklären versuchen. Aber das ist noch nicht alles! Ein Ehrengast wird heute live unsere Show besuchen und wenn sie noch nicht wissen, um wen es sich handelt, dann gebe ich ihnen einen Tipp: Er wird mit Red in einem Atemzug genannt, der Titel Legende beschreibt ihn besser als jeder andere und im Vergleich zu seinem Vorbild und Rivalen ist er vor wenigen Tagen zurückgekehrt! Na, wissen sie schon, von wem wir reden?“

„Wenn sie es wissen, rufen sie an unter 0220-999xxx und gewinnen sie ein einmaliges Geschenk, die gesammelten Kampfvideos der beiden Legenden, unterschrieben von unserem Ehrengast! Na, läuft ihnen schon das Wasser im Mund zusammen? Mir schon.“

„Ich glaube, dir läuft Speichel aus dem Mundwinkel, Alfred.“

„Oh, tatsächlich. Sie sehen es, liebe Zuschauer, dieser Preis bringt selbst hartgesottene Reporter wie mich zum Sabbern. Also, fangen wir an!“

 

Ein Intro startet und dann beginnt die ausführlichste Dokumentation über Reds Leben, die ich je gesehen habe. Sie fangen ganz vorne an. Zuerst wird seine Mutter interviewt, die davon berichtet, dass er schon immer Pokémontrainer werden wollte. Dass er ehrgeizig und willensstark war. Wie er mit zehn freudestrahlend das Haus verließ, um sich bei Prof. Eich sein erstes Pokémon abzuholen. Es folgt ein Schnitt zu dessen Gesicht und sein Kommentar.

„Red hat die Kampftechniken intuitiv verstanden. Sein erstes Match gewann er genau hier gegen meinen Enkel, Blue.“ Die Kamera schwenkt durch das Labor und bleibt auf dem Fußboden hängen, dem Fußboden, auf dem Red seinen ersten Pokémonkampf ausgetragen hat.

Das nächste Interview führen sie mit Blue und seiner Schwester.

„Ich habe ihm eine Karte gegeben“, gesteht Sarah. „Obwohl mein Bruder mich gebeten hatte, das nicht zu tun. Aber er war so ein liebenswerter Junge. Viel geredet hat er nicht, aber er hatte diese Ausstrahlung.“

„Ich war ihm immer einen Schritt voraus“, erklärt Blue mit einem nostalgischen Lächeln. Er hat die Arme verschränkt und lehnt in seinen Laborkittel gekleidet an Sarahs Tisch. „Ich fing mehr Pokémon als er, gewann meine Orden früher, trainierte härter, aber wann immer ich ihn herausforderte, würde er mich besiegen. Es war zum verrückt werden.“

Die nächste Station ist Vertania City, die Stadt mit der Verbindung zur Pokéliga.

„Hier habe ich ihn zum zweiten Mal getroffen“, berichtet Blue und schaut lange auf die verschlungene Route, die von dem Schild POKÉLIGA gesäumt wird. „Wie mich zog es ihn sofort hier her. Natürlich hatten wir beide einen langen Weg vor uns, bevor wir uns auf dem Indigo Plateau wiedersehen würden.“

So geht es die ganze Dokumentation über weiter. Die Arenaleiter werden interviewt, so wie ehemalige Schwester Joys und so ziemlich alle Bewohner jeder Stadt.

„Er kam manchmal dutzende Male ins Pokécenter, an einem Tag“, berichtet eine Schwester Joy, die noch immer aktiv ist. „Er hat trainiert wie ein Biest. Seine Pokémon waren immer völlig ausgelaugt, aber keins von ihnen wirkte unglücklich. Red wusste, wie man eine gute Beziehung zu seinen Pokémon pflegte. Und wenn er wieder vorbei kam, waren sie jedes Mal ein bisschen stärker.“

„Er hatte die Ruhe weg. Egal, wie eng es in einem Kampf wurde, er hat immer einen kühlen Kopf bewahrt und die Situation umgedreht.“

„Er hat mir mein Leben gerettet. Ohne seine Hilfe hätte Team Rocket mich entführt, erpresst, oder getötet. Ich kann ihm nicht genug danken.“

„Als ich gegen ihn kämpfte, spürte ich diese Energie. Als würde sie ihn einhüllen wie ein Mantel.“

„Seine Pokémon liebten ihn. Manchmal lief er mit allen sechs durch die Gegend und nahm die ganze Straße ein.“

„Als er zur Siegesstraße wollte, zeigte er mir seinen achten Orden an meiner Station. Die Siegesstraße ist hart, nur wenige schafften es damals durch die Höhle. Aber er grinste und ich spürte sofort, dass ich einen außergewöhnlichen Trainer vor mir habe.“

„Die Pokéliga rief mich an, als Blue den Champion besiegt hatte und ich machte mich sofort auf den Weg. Ich war so stolz. Aber ich war kaum angekommen, da sagten sie mir, der nächste Herausforderer trete gerade gegen Blue an. Ich war überrascht, so was gibt es nicht alle Tage. Zwei Trainer, die die Liga bezwingen, und das am selben Tag? Ungehört.“

„So war es immer mit uns. Es war ein einziges Rennen. Ich lief voran und er folgte mit nur wenigen Stunden Differenz. Als er mir dann den Titel abknöpfte, gleich nachdem ich ihn errungen hatte, war ich am Boden zerstört. Das ganze Jahr über hatte ich mich auf diesen einen Moment vorbereitet. Es kam mir wie Schicksal vor, dass er immer gewonnen hatte und ich diesen einen, diesen wichtigen Sieg über ihn erringen würde. Aber es war Red. Red verliert nicht. Ich glaube, bis zu diesem Tag hat er noch nie verloren.“

„Ich war damals zu hart zu meinem Enkel. Red war eine Naturgewalt. Egal wie gut Blue war, er konnte sich ihm nicht entgegen stellen. Aber ich bin froh, dass die beiden ihre Streitigkeiten begraben haben.“

„Wir sind ewige Rivalen, aber es ist mehr zwischen uns. Ein Jahr auf diese Weise zu verbringen, das hat Freundschaft zwischen uns aufblühen lassen. Es dauerte, bis ich ihm diesen letzten Sieg gegen mich verzeihen konnte, aber als ich mich damit abgefunden hatte, stand unserer Freundschaft nichts mehr im Weg.“

Sie schneiden zurück zu seiner Mutter. Sie hat ein Taschentuch in der Hand und tupft sich die tränenfeuchten Augen.

„Er kam auf seinen Reisen immer mal wieder vorbei. Aber ich sah ihn trotzdem den Großteil seines zehnten Lebensjahrs nicht wieder. Mit elf gewann er dann den Titel und ich dachte, vielleicht kommt er jetzt heim. Er besuchte mich noch einmal. Dann verschwand er. Es war das letzte Mal, dass ich ihn sah.“ Sie schluchzt leise. „Jetzt ist er dreiundzwanzig und ich habe meinen kleinen Jungen nie erwachsen werden sehen. Ich will doch nur, dass er endlich heimkommt.“

 

Bei diesen Worten kommen mir auch die Tränen. Fühlt Mama sich gerade genauso? Ich wische schnell die Tränen weg und stopfe mir eine Handvoll Popcorn in den Mund. Karin bemerkt es, aber sie schweigt und ich bin ihr sehr dankbar. Ich werde Mama nicht für zwölf Jahre alleine lassen.

 

„So ist Red“, sagt Blue mit dem Rücken zur Kamera, sein Blick schweift über den Abgrund, der sich vor seinen Füßen auftut. Er steht auf dem Vulkan, der vor vielen Jahren auf der Zinnoberinsel ausgebrochen ist. „Er braucht keine Menschen um sich herum. Seine Pokémon sind alles, was er will. Er kann jahrelang ohne Kontakt zu anderen Menschen auskommen und wenn man ihn dann in ein Gespräch verwickeln würde, wäre er des Redens innerhalb von Minuten müde. Es ist gut für einen Trainer, wenn er das kann. Aber er verletzt damit die Menschen um sich herum. Seine Mutter leidet sehr unter seiner Abwesenheit, aber er versteht das nicht. Er braucht es ja nicht. Er würde mich ohne Zögern als seinen besten Freund bezeichnen, und das obwohl ich seit Jahren kein Wort mehr mit ihm gewechselt habe. Er lebt nur für sich selbst und Einsamkeit kennt er nicht. Manchmal beneide ich ihn.“

Blue und seine Umgebung blenden langsam in schwarz über, bevor wir wieder Signale aus dem Studio in Lavandia erhalten. Alfred hat seine Brille abgenommen und schnäuzt sich geräuschvoll mit dem grünen Taschentuch aus der Brusttasche seines lila gestreiften Anzugs und auch Jessy wischt sich Tränen aus den Augenwinkeln.

„Das ist so rührend. So traurig. Eine so ambivalente Person, nicht wahr, Alfred?“

„Ja, Jessy. Aber seine arme Mutter, denk nur daran, was sie durchmacht! Ihr Kind ist erwachsen und sie hat es seit seinem elften Lebensjahr nicht mehr gesehen. Mir kommen sofort wieder die Tränen.“

„Aber, aber, Alfred. Denkst du nicht, dass Red irgendwann zurückkommen wird?“

„Ich hoffe es, Jessy, ich hoffe es inständig.“

„Wo wir schon bei Zurückkehren sind. Es gibt ja die verrücktesten Vermutungen über Reds Aufenthaltsort. Willst du sie hören?“

„Unbedingt.“

„Die meisten Redfans sowie seine Verwandten und Freunde glauben, dass Red an einen abgeschiedenen Ort gezogen ist und seine Pokémon dort unablässig trainiert. Aber es gibt auch gegensätzliche Stimmen. Maria aus Lavandia glaubt, dass Red tot ist. Sie kann sich nicht vorstellen, dass eine so bekannte Person so lange untertauchen kann und ich kann ihre Zweifel verstehen. Was hältst du von dieser Theorie, Alfred?“

„So plausibel sie klingt, ich glaube nicht daran, dass Red tot ist. Dieser Junge hat die sechs stärksten Pokémon. Er würde nicht stolpern und einfach von einer Klippe fallen. Ich glaube, Red lebt.“

„Gut. Joan aus Marmoria vermutet, dass Red Team Rocket beigetreten und der neue Anführer der Organisation ist. Das nenne ich eine interessante Wendung!“

„Es würde erklären, weshalb Team Rocket mit einem mal so stark ist und unsere Chancen extrem verringern, aber ich glaube nicht, dass Red so etwas tun würde. Er hat Team Rocket zerschlagen und Blue sagte selbst, er kümmere sich nicht um andere Menschen. Ich kann ihn mir nicht als Leiter einer ganzen Organisation vorstellen.“

„Andererseits scheint er außerordentliches Charisma zu haben. Er müsste nicht mal mit seinen Untergebenen interagieren, er schreibt seine Befehle auf Papier und schon haben wir einen Schattenanführer. Es ist schon eine reizvolle Idee, muss ich sagen.“

„Ich glaube an ein Happy End, Jessy. Mit dieser Theorie kann ich mich nicht anfreunden.“

„Willst du spannendste Theorie hören, Alfred?“

„Ich bitte darum.“

„Karlos aus Prismania glaubt, dass Red nie existierte. Er ist fest davon überzeugt, dass die Medien ihn erfunden haben, um immer ein Thema für ihre Sendungen zu haben.“

„Du hast natürlich völlig recht, Karlos! Red ist erfunden. Seine Familie, Freunde…allesamt bezahlte Schauspieler. Alle, die ihn gesehen haben? Gekauft und bezahlt. Die Arenaleiter und Top Vier? Alle erpresst.“

„Oh Alfred, du bist großartig!“

„Es geht weiter mit einer kurzen Pause, dann sehen wir uns wieder zu einem Interview mit der Legende, mit unserem Ehrengast! Rufen sie an, wenn sie wissen, wen ich meine! 0220-999xxx Wir sehen uns in ein paar Minuten.“

 

„Gibt es wirklich Leute die glauben, Red sei erfunden?“, frage ich und stopfe mir mehr Popcorn in den Mund. Karin folgt meinem Beispiel und zuckt mit ihren schmalen Schultern.

„Wer weiß. Es gibt ja alle möglichen komischen Vögel auf der Welt“, sagt sie fröhlich und trinkt einen Schluck Tee. „Oh, da fällt mir etwas ein.“

Sie stellt ihr Popcorn auf den Tisch und ich betrachte sie neugierig, während sie aufsteht und die Treppe hoch verschwindet. Als sie wiederkommt, hat sie einen Briefumschlag in der Hand.

„Das ist eine Vollmacht“, sagt sie und überreicht mir den Brief mit einem breiten Lächeln. „Du kommst aus Orania, nicht wahr? Dann ist Prismania City nicht weit. Du bist ein aufgewecktes, junges Mädchen und ich glaube, das kleine Evoli ist bei dir besser aufgehoben, als bei meinem Freund.“

Ich nehme den Umschlag ehrfürchtig entgegen. „Wow, ich… ich weiß nicht, was ich sagen soll.“

„Du sollst nichts sagen“, erwidert Karin fröhlich und setzt sich zurück zu mir aufs Sofa. Die Werbung plätschert leise im Hintergrund. „Du hast mir diese letzte Woche sehr versüßt. Ich hatte ganz vergessen, wie schön Besuch sein kann. Ich möchte dir als Dankeschön etwas geben und deshalb bekommst du das kleine Evoli. Sie wird nicht leicht zu handhaben sein, das kann ich dir sagen, aber ich glaube, du kannst zu ihr durchdringen.“ Sie schaut mich lange an, dann nimmt sie meine Hand. „Ich werde nicht ewig leben und dass ich dich kennen lernen durfte, war ein unvergleichliches Geschenk. Vielen Dank.“

Ich stelle das Popcorn zur Seite und umarme sie ganz fest. „Du bist eine wundervolle Person, Karin“, flüstere ich und sie streicht mir über den Kopf. „Ich bin froh, mit dir befreundet zu sein.“ Wir liegen uns eine Weile in den Armen und es fühlt sich wie ein Abschied an, aber dann geht die Erkennungsmelodie von PCN los und wir lösen uns voneinander. Man muss schließlich Prioritäten setzen.

 

„Und hier sind wir wieder, bei dem großen Red XXL Special. Jessy, sollen wir unseren Zuschauern endlich verraten, wer der ominöse Ehrengast ist?“

„Ich glaube, du unterschätzt unser Publikum, Alfred! Ich bin sicher, dass alle da draußen wissen, wer jetzt in diesem Moment durch die Tür kommt! Da ist er!“

„Gold, meine Damen und Herren, die lebende Legende! Begrüßen sie ihn mit mir! Gold, du siehst groß aus, bist du gewachsen?“

„Minimal Alfred, minimal. Maximal vierzig Zentimeter.“

„Also im Grunde nichts! Es ist wundervoll, dich hier zu haben. In Sachen Verschwinden stehst du Red in kaum etwas nach, lass mich dir das sagen. Aber immerhin kommst du ab und zu zurück. Wo warst du unterwegs, Gold?“

„Quer durch alle Regionen, mehr oder weniger. Ich habe meine Pokémon trainiert, neue Kampfstrategien entwickelt und bin jetzt stärker denn je.“

„Du hast in dem Radiointerview gesagt, dass du noch ein paar private Angelegenheiten klären musstest. Welche waren das, wenn man fragen darf?“

„Nichts Besonderes, wirklich. Ich habe meine Eltern besucht, Professor Lind und Professor Eich, meine Kindheitsfreundin Lyra… Mehr im Grunde nicht.“

„Meine Alarmglocken klingeln! Kann man zwischen dir und Lyra Neuigkeiten erwarten?“

„Vorerst nicht, Alfred. Aber wer weiß, ich will nichts ausschließen. Und da du ja zuschaust, hallo Lyra!“

„Hahaha, das ist köstlich, wirklich köstlich.“

„Das Herz einer Dame ist kompliziert, Gold. Du wirst dich bemühen müssen.“

„Das weiß ich Jessy, das weiß ich.“

„Zum Thema des Tages. Du hast den bisherigen Verlauf der Sendung mitverfolgt. Was hältst du von Red und von den Theorien, die sein Verschwinden umranken.“

„Zunächst einmal muss ich klarstellen, dass ich Red bei weitem nicht so gut kenne wie zum Beispiel Blue. Ich kann ihm allerdings zustimmen. Red ist ein einsamer Wolf und für ihn gibt es nichts Wichtigeres als seine Pokémon und sein Training. Er will Herausforderungen, aber er wird nicht zurückkehren. Wer sich mit ihm messen will, muss ihn finden und zu ihm gehen.“

„Wie soll man ihn finden?“

„Sowohl Blue als auch ich wissen, wo Red sich derzeit aufhält. Und bevor du fragst Alfred, wir werden kein Wort sagen.“

„Das ist wie ein Geschenk direkt vor meiner Nase und ich darf es nicht öffnen! Grausam!“

„Möchtest du uns nicht einen Tipp geben, Gold?“

„Es ist ein Ort, den niemand betreten kann, der nicht ein formidabler Pokémontrainer ist. Und niemand wird den Ort finden, wenn er nicht weiß, wo er suchen muss.“

„Wenn ich also ein wirklich starker Trainer wäre und Red herausfordern wollte, was müsste ich tun?“

„Du müsstest zuerst gegen Blue und mich antreten. Wenn wir entscheiden, dass du ein würdiger Gegner bist, finden wir heraus, wie vertrauenswürdig du bist. Wir geben Reds Aufenthaltsort nicht preis, wenn wir nicht sicher sind, dass sein Geheimnis gewahrt bleibt.“

„Wann hast du gegen Red gekämpft, Gold?“

„Nachdem ich die Pokéliga und Siegfried besiegt hatte, ging ich nach Kanto, um dort ebenfalls alle Orden zu sammeln. Weil ich bereits so ein bekannter Trainer war, kämpften alle Arenaleiter mit ihren echten Teams gegen mich. Als ich zum Schluss gegen Blue kämpfte, vertraute er mir Reds Aufenthaltsort an.“

„Kannst du uns diesen Ort nennen?“

„Red ist nicht mehr dort, deshalb ja. Er wartete auf der Spitze von Mount Silver. Es ist ein Berg zwischen Kanto und Johto. Seine Spitze wird von Schneestürmen heimgesucht und er beherbergt die stärksten wilden Pokémon der Regionen. Er ist gefährlicher als die Siegesstraße. Hinauf zu steigen kann unerfahrene Trainer ihr Leben kosten.“

„Warum hält Red sich an so einem abgelegenen Ort auf?“

„Weil er, wenn man genauer darüber nachdenkt, wie ein legendäres Pokémon denkt. Er ist stärker als die anderen. Er sucht einen echten Gegner, aber er weiß nicht, wie. Also besteigt er einen der abgelegensten und am schwersten zugänglichen Orte und wartet auf den Tag, an dem ein Trainer seinen Ansprüchen gerecht wird und ihm folgen kann.“

„Und du warst dieser Trainer?“

„Ja. Ich stieg hinauf. Er wartete auf mich inmitten des Blizzards, sein Pikachu auf der Schulter. Er sprach kein Wort. Wir kämpften und es war der härteste Kampf, den ich je führen musste. Und als ich verlor, schwang er sich auf sein Glurak und flog davon. Dank Blues Kontakt zu ihm wissen wir wieder, wo er ist, aber es hat mehrere Jahre gedauert, ihn zu erreichen.“

„Ich könnte weinen, wenn ich daran denke, dass der größte Kampf aller Zeiten auf der Spitze eines Berges ohne Publikum oder Kameras stattgefunden hat.“

Sie plaudern weiter, reden über Team Rocket, über Golds Training und über Red. Aber ich höre nicht mehr richtig zu. Ich weiß nicht warum, aber dass Red irgendwo im Nirgendwo auf einen Trainer wartet, der ihm ebenbürtig ist, macht mich traurig. Sie können sagen, was sie wollen. Aber ich glaube, Red ist einsam. Er ist einsam, weil er der stärkste ist und ein Genie ist immer irgendwie einsam. Einsam in seiner eigenen Welt. Ich bewundere ihn.

Und gleichzeitig habe ich Mitleid.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Kerstin-san
2017-04-02T14:21:31+00:00 02.04.2017 16:21
Hallo,
 
lol, irgendwie fahren alle Reporter voll auf Abby ab. Erst Alfred und jetzt auch noch Patricia. Bin schon sehr gespannt, was Abby so als Story für ihren Druchbruch plant. Und wie der Sicherheitsmann auch ein Fan von Gold ist und er und Abby da gemeinsam so ein bisschen schwärmen, richtig goldig. Ahh und ich dachte mir gerade, was ein unsympathischer Moderator dieser DAniel ist und dann haut Abby ihm den Titel für so ne Enthüllungsstory um die Ohren. Ha, daran wird er wohl erstmal zu knabbern haben.
 
Oha, das mit dem Ausbildungsplatz ging ja echt flott o O. Abby und ihr Helfersyndrom. Ich hab das Gefühl sie kann gar nicht anders als jeden anzuquatschen, der ein klein wenig verloren wirkt xD
 
Es hat wahnsinnigen Spaß gemacht das Red XXL-Special zu verfolgen. Ich meine es wurde ziemlich auf die Tränendrüse gedrückt, aber hey, das macht es so realistisch und das Ende mit seiner Mutter war wirklich bewegend. Ich meine, sie hat ihren Sohn die Hälfte seines Lebens nicht mehr gesehen? Das ist wirklich krass.. Ha und dann die ganzen Theorien, wo Red abgeblieben sein könnte, herrlich! Am besten fand ich die "Red hat es nie gegeben"-Theorie und wie Alfred die voll auf die Schippe nimmt.
 
Ui, das mit dem Evoli find ich klasse. Hatte schon beim ersten Treffen überlegt, ob es irgendwie seinen Weg zu Abby finden wird und bin froh, dass ich richtig lag. Hm, da hat Abby ja direkt ne Verwendung für ihren Wasserstein^^
 
Vielleicht braucht Red auch einfach nur Ruhe und hat Motivationsprobleme, gerade weil er der beste Trainer ist. Muss ja irgendwann ganz schön eintönig sein, wenn du alle Gegner wegputzt. Könnte mir von dahr rschon gut vorstellen, dass er keine Lust auf den ganzen Trubel umihn hat und sich deswegen irgendwo in die Wildnis zurückzieht.
 
Liebe Grüße
Kerstin
 
PS: Lieblingszitat: „Ich könnte weinen, wenn ich daran denke, dass der größte Kampf aller Zeiten auf der Spitze eines Berges ohne Publikum oder Kameras stattgefunden hat.“ Jaaa, das war bestimmt ein Augenschmauß *-*
Von:  _Risa_
2015-08-10T10:22:56+00:00 10.08.2015 12:22
Haha, das Kapitel verdient durchgängig die Note "zu geil". XD
Ich liebe deinen Humor, den habe ich unglaublich gerne. Bin hier Freitag - Montag bei meiner Mama und die sieht mich an, als wäre ich nicht ganz dicht, weil ich lachend vorm Handy sitze. Und wer lacht sein Handy an? XD

Göttlich wie Abby Daniel fertigmacht thaha
Aber mein wahres Highlight war das Red-Special - und ein bisschen Abbys Verweis auf ihre eigene Mutter.
Wie gesagt, mit dem Humor hast du dich in diesem Kapitel einfach selbst übetroffen. ^^

Also Lieblingszitaterunde!
>>Daniels wahrer Charakter entlarvt? Doch nicht so liebenswert wie seine Fans glauben?“<<
Die ganze FF müsste "Abby zeigt's allen" heißen :D

>>„Wenn sie es wissen, rufen sie an unter 0220-999xxx und gewinnen sie ein einmaliges Geschenk, die gesammelten Kampfvideos der beiden Legenden, unterschrieben von unserem Ehrengast! Na, läuft ihnen schon das Wasser im Mund zusammen? Mir schon.“<<
Wahrscheinlich eh nur 1.000 Pokedollar pro Anruf!

>>Viel geredet hat er nicht, aber er hatte diese Ausstrahlung.<<
[…]

>>Aber es war Red. Red verliert nicht. Ich glaube, bis zu diesem Tag hat er noch nie verloren.“<<
Wahrscheinlich hat er einen Bund mit dem Yveltal, Darkrai whatever o.o

>>Wir sind ewige Rivalen, aber es ist mehr zwischen uns. <<
='D JA BITTE, MACH DAS!

>>Gut. Joan aus Marmoria vermutet, dass Red Team Rocket beigetreten und der neue Anführer der Organisation ist. Das nenne ich eine interessante Wendung!“<<
Epic! XD

>>Karlos aus Prismania glaubt, dass Red nie existierte. Er ist fest davon überzeugt, dass die Medien ihn erfunden haben, um immer ein Thema für ihre Sendungen zu haben.“<<
Gibt es denn in jeder Welt irre Verschwörungstheoretiker? XD Oder du betreibst foreshadowing!?

>>Nichts Besonderes, wirklich. Ich habe meine Eltern besucht, Professor Lind und Professor Eich, meine Kindheitsfreundin Lyra… Mehr im Grunde nicht.“
„Meine Alarmglocken klingeln! Kann man zwischen dir und Lyra Neuigkeiten erwarten?“
„Vorerst nicht, Alfred. Aber wer weiß, ich will nichts ausschließen. Und da du ja zuschaust, hallo Lyra!“
„Hahaha, das ist köstlich, wirklich köstlich.“
„Das Herz einer Dame ist kompliziert, Gold. Du wirst dich bemühen müssen.“
„Das weiß ich Jessy, das weiß ich.“<<
Ach, hat er auch mit unerwiderter Liebe zu kämpfen? :/

>>Minimal Alfred, minimal. Maximal vierzig Zentimeter.“
„Also im Grunde nichts!}<<
Ooch, der Zwerg!
Antwort von:  yazumi-chan
10.08.2015 16:27
Oh, es freut mich, dass du das Kapitel lustig fandest xD Ich persönlich liebe es, Alfred in seinen Sendungen zu schreiben und muss gestehen, dass ich einen kleinen Red-Crush habe xD Blue und Red? YES! Count me in xD

Vielleicht werde ich die Fanfic tatsächlich umbenennen xD Würde auf jeden Fall passen :D
Von: abgemeldet
2015-03-08T22:08:23+00:00 08.03.2015 23:08
"und die Passanten schauen mich komisch an, wenn ich unbewusst vor mich hin summe." -> nicht lieber "weil"?

Aha! Da haben wir ja die Person, die mir von Anfang an aus unlogischen und völlig subjektiven Gründen unsympathisch ist! Ha! ... Was, wiebitte? Natürlich rede ich von Daniel, nicht von Patricia :D *hust* (sie hatte nicht viel Screentime, klang aber recht human, auch wenn ich das bei dem Namen nur ungern zugebe).
Aber wie Abby ihm Zunder gegeben hat, fand ich genial^^ Vielleicht ein wenig weit für ihr Alter, aber in einer Welt, in der Zehnjährige die Welt retten, soll das mal kein ausschlaggebener Faktor sein^^
Die Email an Raphael finde ich irgendwie voll niedlich :) Vor allem der Abschlussgruß. Sehr vertraulich^^

Oh! Oh Oh! Ich weiß die Antwort auf die Gewinnspielfrage! Kaninchen! Eindeutig Kaninchen!
Herrlich diese Sendung :D Erinnert mich beinahe an RTL xD Lobpreisungen über Lobpreisungen und dann der gewaltige Dramaschnitt, als sie die heulende Mutter zeigen. Fehlt nur noch die generische Dramatik-Musik von Rihanna oder irgend einem anderen aktuellen Popsternchen im Hintergrund xD Und dann kommt natürlich die obligatoische Moralkeule.
Wobei ich sagen muss, dass die zynische Antwort auf Karlos Verschwörungstheorie nicht zu RTL oder der BILD gepasst hätten >.> Vielleicht ist PCN doch ein Pseudo-seriöser Verein wie Spiegel oder Stern.
Antwort von:  yazumi-chan
08.03.2015 23:14
Abby summt ja nicht durchgängig, sondern nur hin und wieder :D
Ahh, da kam ja doch Patricia vor, verdammt xD Ich hab aber auch so Namen, die ich unbewusst dauernd verwende, weil ich denke, die habe ich noch nie benutzt. Ich glaube Holger wird dreimal auftauchen und jedes Mal war ich überrascht, dass ich den Namen schon hatte xD
Kaninchen ist goldrichtig! *hust* xD
Von:  Kalliope
2014-12-10T16:09:41+00:00 10.12.2014 17:09
Mal schauen, was das mit Red noch alles gibt. Dass Raphael gegen ihn kämpft, glaube ich nicht, dafür ist er nicht stark genug und wird es bestimmt auch nie sein. Aber wer weiß, vielleicht sehen wir am Ende ja doch mal Red vs Gold und Abby hat die Kamera dabei?
Antwort von:  yazumi-chan
10.12.2014 17:57
Wer weiß, wer weiß. Es wird auf jeden Fall nicht das letzte Mal sein, dass du von den beiden hörst ;) Damit hast du erfolgreich Saga 2 abgeschlossen und ich sehe dich in der dritten! :DD
Antwort von:  Kalliope
10.12.2014 18:35
Jap, Saga 2 ist fertig :3 Mit der 3. Saga werde ich aber erst anfangen, wenn ich den Rückstand von den Uni-Vorlesungen aufgeholt habe >.<
Antwort von:  yazumi-chan
10.12.2014 18:38
Kein Stress ;D
Von:  ZombieBabyHitlar
2014-10-14T15:56:13+00:00 14.10.2014 17:56
Ey, Karlos ist mir sympathisch. Red hat vielleicht wirklich nicht existiert. Gibt es Beweise für seine Geschichte? Hä? HÄ?
Das Kapitel war ein großer Spaß zu lesen, nicht nur wegen all dem übertriebenen (/realistischen) Medien-Humor, sondern auch wegen all den Infos über Red. Außerdem mag ich es, dass sich Abby hier an ihre ersten Stories ranwagt und ENDLICH mal reflektiert, wie die Sicht ihrer Mutter auf ihr Verschwinden sein muss. Big Plus


Big Saga Kritik:

Es gab zwei kleinere Szenen, die etwas aus der Reihe tanzten, einmal Karins überschwängliches Evoli-Geschenk an Abby und das darauf folgende Umarmung mit Tränen (ja, sie ist alt, aber die kennen sich echt nicht lange xD).
Zum anderen klingt der Schluss etwas zu melodramatisch. (Mein Tipp: Lass "Einsam in seinen Gedanken" weg. Ein Satz weniger bewirkt hier wahre Wunder) Aber das sind nur kleine Fehler in einem rundum gutem Kapitel.

Diese Saga hat ein eindeutiges Problem und das ist, zu viel Zeit auf etwas zu verschwenden, was unwichtig ist. [Just to make it clear: Ich kann dir aus dem Kopf sagen, dass Scherox gerne Rührei isst] Man hätte viele Szenen rauslassen können und stattdessen mehr Caros Charakter durchleuchten können. Das ist wichtig, denn der Hauptkonflikt dreht sich ja um sie und du hättest ihren Charakter dem Leser näher bringen sollen. Mich hat der Plot mit Robin eher schwach unterhalten, eben weil ich für Caro noch keinen Keks gegeben hatte. Ansätze mit Eva hattest du ja, aber Eva spielte nun eher weniger (fast gar nicht) in den Konflikt von Robin hinein. (Dass der Eva-Plot mich nicht so sehr zu Caro gezogen hat, konnte auch an der Umsetzung der jeweiligen Szenen liegen, siehe Kritik zu den jeweiligen Kapiteln).
Also mehr Caro und weniger Kekse essen und Tee schlürpfen. Von mir aus kann Karin auch Caros Charakter besser beleuchten, aber dann nicht so info dumbing =D
Trotzdem aber hat die Saga für einige Lacher gesorgt, wenn es um Caros subtiler Beziehung mit ihrem Scherox ging oder wenn Abby über Gold fangirlt. Dieses Kapitel gefiel mir ja auch gut.

So all in all... So Okay, it's Medicore
I look forward the next Saga

Honey
Antwort von:  yazumi-chan
14.10.2014 18:00
Freut mich, dass die langen TV-Stellen immer noch gut rüber kommen :D Ja, du hast Recht, ich werde mich sehr mit dieser Saga beschäftigen müssen, aber du weißt ja, wie das ist, man schreibt für sich, will nichts veröffentlichen und vergisst sich dann in nutzlosen Details xD
Auf zu Saga 3!

Honey


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