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Schicksalsfäden

Jeder verdient eine zweite Chance (Uchiha-center)
von

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Teil III: Lernen

Ein Zittern hatte seinen Körper ergriffen. Fest presste Sasuke seine Kiefer zusammen, spürte wie seine Finger anfingen zu zucken.

Von tief drinnen in seiner Brust wallte sie herauf, die Essenz, die Ladung seines Hasses, diese Gier, diese Versuchung. Was er da spürte, kannte er nur zu gut.

Es war Mordlust in ihrer reinsten Form.

Bis in die Zehenspitzen erfüllte sie ihn, nahm mehr und mehr von ihm Besitz, wollte ihn übernehmen. Es war, als würde sie ihn dazu beschwören, es geschehen zu lassen, seiner Wut Raum zu geben, in ihr aufzugehen, für einen kurzen Moment nur.

In Gedanken sah er diese Frau, Yuna wie sie sich nannte, bereits leblos auf dem Boden liegen, zu seinen Füßen, sah wie ihr Blut austrat, konnte es fast schon riechen, diesen Hauch von Metall wahrnehmen, der wie ein eiserner Schleier über ihm zu schweben schien.

Er sah ihre verfluchten Augen vor sich, glasig, weit aufgerissen, leer.

Sie verdiente es, würde es verdienen.
 

Aber er tat es nicht.
 

Er konnte das nicht zulassen, noch nicht.

Noch brauchte er sie zur Beantwortung seiner Fragen.
 

Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, sagte er sich.

Eigentlich, zumindest.
 

Aber sie hätte es verdient, meinte eine andere Stimme in seinem Kopf.
 

Eigentlich hatte die Stimme recht.

Zumindest konnte er ihr nicht widersprechen. Dennoch …
 

„Mein Bruder hat mich gerettet, damals.“

All das hat er getan, um dich zu beschützen.“
 

Erinnerungen wallten in ihm hoch, vermischten sich mit Yunas Worten.
 

„Ich habe ihm Unrecht getan, all die Jahre lang.“

Er war ein Verräter, ein Mitglied von Akatsuki! Er hatte den Tod verdient!“
 

Warum zur Hölle hatte sie nur ihren Mund aufgemacht?!
 

„Mein Bruder hat meine Eltern umgebracht.“

Warum, Nii-san? Warum hast du –“
 

Dieses verlogene Biest! Das konnte sie sich nur ausgedacht haben! Ausgeschlossen, dass diese Geschichte der Wahrheit entsprechen sollte!
 

Bist du sicher?
 


 

Ruckartig fuhr er auf und schleuderte seinen Stuhl dabei unbeabsichtigt zur Seite. Der Lärm schreckte jeden der Beteiligten auf.

Ehe sie sich versahen, hörte man Yuna auch schon aufschreien, als sie von Sasuke gegen die Wand gepresst wurde.

Ihre Finger versuchten krampfhaft den Griff seiner Hände zu lösen, von ihrer Kehle, schafften es nicht. Fest gruben ihre Nägel sich in sein Fleisch, aber er ließ nicht locker, kein Bisschen.

Ihre Versuche waren von vornherein zum Scheitern verurteilt.
 

Auch die anderen waren aufgesprungen und standen nun erschrocken da, sahen, was sich vor ihnen abspielte.

Sie konnten es nicht verstehen, wussten nicht um den Konflikt, um die stille Provokation. Denn genau das war es, zumindest in Sasukes Augen.
 

„Sasuke!“
 

Der scherte sich seinen Dreck darum, was Fugaku davon hielt, was irgendjemand davon hielt.

Sein Griff wurde noch fester, schnürte Yuna die Luft ab. Er hörte sie japsen.

Sie trat mit den Füßen nach ihm, aber das half genauso wenig wie ihr vorheriger Versuch.

Er lehnte sich näher zu ihr, neben ihr Ohr, fühlte ihren rasselnden Atem.
 

„Was bildest du dir eigentlich ein, Bitch?!“
 

Er merkte wie sie erzitterte, unbewusst.

Ihre Reaktion gab ihm ein perverses Gefühl von Befriedigung. Die Angst in ihren Augen, das Zittern ihrer Lippen, ihre Panik.

Sie hatte all das verdient.
 

„Hör auf, Sasuke!“
 

Sein Griff lockerte sich augenblicklich. Yuna nutzte die Chance, rang nach Luft, hustete.

Itachi hatte da geschrien. Sein Bruder, sein 13 Jahre alter Bruder, sein eigentlich toter Bruder.

Itachi schrie nicht, nie. Immer hatte er sich unter Kontrolle.

Warum war er laut geworden? Sasuke konnte es sich nicht erklären.
 

„Lass sie los, Sasuke.“
 

Diesmal war Itachi wieder ruhig, hatte seine Stimme im Griff.

Er drohte ihm nicht. Er verlangte, forderte, allerdings auf eine Art und Weise, die Sasuke ihm nicht übelnehmen konnte. Er bezweifelte, dass er seinem Bruder überhaupt jemals wieder wirklich böse sein konnte – zumindest nicht mehr so, wie er es vor wenigen Monaten noch gewesen war.
 

Er wollte nur das Beste für dich.“
 

Er fühlte, wie sein Innerstes entzwei gespalten wurde.

Einerseits war da nach wie vor der Zorn, der sein Herz entflammte, verbrannte beinahe, andererseits war da Itachi.
 

Er hat dich immer geliebt.“
 

Itachi wollte, dass er aufhörte. War er es ihm nicht irgendwie schuldig?

Sasuke war unentschlossen.
 

Sie hatte es doch verdient!

Hat sie das wirklich?
 

Da bemerkte er schließlich die Blicke, mit denen er bedacht wurde. Entsetzen, Schock, dieser entschlossene Ausdruck seines Bruders. Für einen Moment sahen sie einander an, wenige Sekunden bloß.

Es kam ihm vor wie eine unendlich lange Ewigkeit.
 

Es wird kein nächstes Mal geben, Sasuke.“
 

Sasuke schloss die Augen, kurz, betrachtete dann eingehend den Stuhl, den er umgeworfen hatte.
 

War das sein nächstes Mal? War es wirklich eine neue Chance? Erneut zweifelte er.

Er hoffte, schon die ganze Zeit über, obwohl er es nicht wollte, obwohl es gegen jede Art von Logik war.
 

Er hatte es doch gespürt, oder nicht?! Als sie sich gegenübergestanden hatten, da war es ihnen allen klar gewesen!

Warum konnte er sich jetzt nicht mehr sicher sein?!
 

Leise fluchte er, ließ gänzlich von Yuna ab, bemerkte kaum, wie Besagte keuchend zu Boden sank.

Zu viel auf einmal spielte sich ab in seinem Kopf.
 

Darf es sein? Kann es sein?

Lüge – Wahrheit – Illusion – Wunschtraum – Wahnsinn?
 

Es wurde einfach zu viel.

Ihm fehlte Schlaf, Nahrung, Ruhe und vor allem eine plausible Erklärung. Die Situation entglitt ihm vollkommen.

Was war mit Madara? War bereits Krieg?

War bereits alles entschieden?

Er wusste gar nichts, konnte nichts wissen und das machte ihn fertig.
 

Es tut mir leid, Sasuke.“
 

Er musste hier raus. Sofort.
 

Er stürzte in Richtung Ausgang, den, den Yuna zuvor geschaffen hatte, durch ihn hindurch. Er ignorierte alles um sich herum, blendete es einfach aus.

Seine Umgebung verschwamm. Ein Brei aus Farben zischte an ihm vorbei, als er rannte, einfach nur rannte.

Beiläufig wischte er sich über die Augen.

Sie waren feucht.
 

Sein Leben, diese Welt, alles, einfach alles.

Er wusste keine Worte, um zu beschreiben, was in ihm vorging.

Aber eine Sache war sicher.
 

Er würde die Antworten auf seine Fragen finden und dann, wenn es soweit war, würde er die Sache selbst in die Hand nehmen.

Niemand würde ihn mehr benutzen können.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Entschuldigt bitte die Lange Wartezeit.
Das Leben außerhalb hält mich momentan fest im Griff, daher kann ich auch nicht sagen, wann ich das nächste Mal hochladen werde.

Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel. :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zahra-chan
2014-10-20T18:38:39+00:00 20.10.2014 20:38
Hallo^^
Schönes Kapitel :)
Armer Sasuke, er tut mir wirklich leid.
Wie viele Teile wird es eigentlich geben?-Für mich sieht es so aus als würden wir uns dem Ende neigen :/
Ich freue mich auf das nächste Kapitel^^

LG Zahra
Antwort von:  Nakuj
20.10.2014 20:56
Danke mal wieder! :)
Also grob geschätzt werden es vier sein, aber das muss nichts heißen. Die Teile werden jetzt (wahrscheinlich) länger und vielleicht werden es doch noch mehrere. Soweit ich das bis jetzt sagen kann, sind wir in etwa bei der Hälfte. ^^

GLG Naku


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