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Liebe

...macht manchmal mehr kaputt, als man denkt.
von

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Ein regnerischer Tag


 

Kapitel 7: Ein regnerischer Tag

Lächelnd lief Miako mittags durch das Dorf. Fröhlich summend. Eigentlich so, wie immer. Auf ihrer Schulter hing eine Umhängetasche. In einem hellen Braun gehalten. Ihre Schritte trugen sie zu einem ungewohnten Ort. Für sie zumindest. Es war das erste Mal, dass sie hier war. Das Uchiha-Viertel.

 

 

Vor einem ganz bestimmten Haus machte sie dann Halt. Ihre Hand legte sich auf die Türglocke. Drücke diese leicht herunter. Im nächsten Moment ging auch schon die Türe auf. Verwirrt sah Sasuke die Blonde an.

 

 

"Ich sagte doch, ich komme vorbei. Wegen der Nachuntersuchung."

 

 

Verstehend nickte der Schwarzhaarige nur und trat zur Seite. Damit sie eintreten konnte. Lächelnd trat sie ein. Sasuke schloss die Tür und führte Miako ins Wohnzimmer. Auf einem Sessel setzte sich der Uchiha an. Staunend sah Miako sich um. Alles sah so...sauber und geordnet aus. Bei ihr war es auch sauber, keine Frage. Aber nicht SO! Vor allem war dieses Haus so riesig. Und nur Sasuke wohnte hier.

 

 

War er denn nicht einsam? Hier wurde man doch verrückt! Es war so still. Zu still. Ja, schon fast unheimlich. Sasuke räusperte sich. Riss sie aus ihren Gedanken. Verlegen sah sie ihn an. Kratzte sich am Hinterkopf.

 

 

"Du suchst nicht zufällig einen Mitbewohner, oder?", grinste sie frech.

 

 

Fragend hob er eine Augenbraue. Verstand nicht ganz, was sie damit meinte. Miakos Blick schweifte noch einmal durch den Raum.

 

 

"Ich meine, es ist groß. Für eine einzelne Person aber ein wenig zu groß. Das ist wie bei Akira. Nur, dass dein Haus größer und noch stiller ist, als ihres. Also, wenn du Mitbewohner suchst, frag' einfach Akira."

 

 

Zum Ende grinste sie. Dann zuckte sie jedoch nur die Schultern. Sah ihn auffordernd an. Er zog sofort sein Oberteil aus und setzte sich aufrecht hin. Miako ließ sich auf der Lehne des Sessels nieder. Betrachtete ihn kurz. Dann seufzte sie.

 

 

"Da habe ich die Tasche ja ganz umsonst mitgeschleppt. Die Verletzungen sind gut verheilt und sind in ein bis zwei Tagen nicht mehr zu sehen."

 

 

Kurz legte sie ihre Hand auf seine Stirn.

 

 

"Und deine Temperatur ist auch völlig ok. Heißt: Du darfst offiziell wieder trainieren, aber übertreib' nicht gleich. Am besten trainierst du nicht allein, dann kannst du dich auch nicht unbeaufsichtigt überanstrengen. Apropos, Akira trainiert sowieso gerade im Wald. Hier in der Nähe. Leiste ihr doch Gesellschaft."

 

 

Damit stand sie auf.

 

 

"Ich werde dann auch wieder gehen. Sollte irgendetwas sein, zögere nicht mich anzurufen. Mein Handy hab ich immer dabei, aber ich werde sowieso zu Hause sein..."

 

 

Zum Ende wurde sie immer leiser. Wirkte irgendwie traurig. Ja, sie würde ganz allein in ihrer Wohnung vergammeln. Einsam. Schmollend. Sie seufzte und schüttelte den Kopf. Also wirklich! Sie war Miako Hayaku! Eine Miako Hayaku zeigte keine Schwäche, egal vor wem!

 

 

"Also, sollte etwas sein, kontaktiere mich. Man sieht sich dann. Ich finde die Tür schon allein. Also, tschüss und gute Besserung."

 

 

Dann war sie auch schon wieder weg. Der Schwarzhaarige seufzte. Die gewohnte Stille kehrte wieder zurück. Miako verließ das Uchiha-Viertel. Ihr Blick war gesenkt, während sie still vor sich hin grübelte. Ihre sonst so vor Freude strahlenden lilafarbenen Augen wirkten traurig. Nachdenklich. Nach einer Antwort auf eine bestimmte Frage suchend.

 

 

Wieso sind die meisten so zu mir?

 

 

Während sie durch die Straßen lief, bemerkte sie es wieder. Sie alle... Alle sahen sie dämlich von der Seite an. Abstoßend. Herablassend. Als wäre sie irgendein unerwünschtes Tier. Ein Insekt. Es war so deprimierend. Doch trotzdem lief sie erhobenen Hauptes an ihnen vorbei. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Und nur sie selbst wusste - in diesem Moment - dass dieses Lächeln eigentlich gar nicht echt war. Doch, was sich dahinter verbarg, behielt sie still und heimlich für sich.

 

 

Währenddessen bei Akira:

Tief atmete sie ein. Ballte die Hand zur Faust. Atmete aus. Spürte die Kraft in ihrer Faust. Wie sie sich sammelte. Wie sie stärker wurde. Dann schnellte ihre Faust nach vorne. Der gesamte Baum erzitterte unter ihrer Kraft. Krähen - sie saßen oben in der Baumkrone - kreischten erschrocken auf. Ergriffen die Flucht.

 

 

Es knackte laut. Für sie ein gutes Zeichen. Der Baum stürzte um. Keuchend ließ sie sich auf den Boden fallen. Setzte sich auf den Waldboden. Sah ein wenig geistesabwesend hoch. In den Horizont. Es sah ziemlich regnerisch aus. Sie seufzte laut, schreckte dann aber auf. Schnell zückte sie ein Kunai und erhob sich. Ging in Kampfposition.

 

 

"Wer ist da?", fragte sie sofort bedrohlich nach.

 

 

Sie sah geradeaus. Dann atmete sie aus. Sasuke kam hinter einem der Bäume hervor. Sie erleichterte. Nur Sasu-

 

 

WARTE MAL!

 

 

Noch einmal sah sie den jungen Uchiha prüfend an. Er war es wirklich. Keinen Zweifel. Aber was tat er hier? Und warum sah er ihr beim Training zu? Akira wurde urplötzlich rot im Gesicht. Glücklicherweise konnte sie es in dieser Situation auf die Anstrengung schieben. Glück gehabt, fürs Erste...

 

 

"Hey, Sasuke. Was tust du hier?"

 

 

Er kam ihr etwas näher. Drehte den Kopf ein wenig zur Seite und betrachtete den umgestürzten Baum. Zugegeben, Akira hatte Kraft und davon nicht gerade wenig. Eine ganze Weile sah er auf den Baum.

 

 

"Miako sagte mir, du trainierst hier."

 

 

"Du hast Miako schon gesehen? Ich habe sie, seit wir von der Mission wieder da sind, nicht richtig gesehen."

 

 

"Ja, sie war vorhin wegen ihrer unnötigen Nachuntersuchung da. Hab sie nicht lang gesehen. Aber sie benimmt sich seltsam, finde ich..."

 

 

Akira nickte nur und seufzte. Mittlerweile hatte sie das Kunai wieder weggepackt und sich wieder gesetzt. Sasuke sah sie nur an. Akira schien zu grübeln. Aber worüber? Er fragte nicht nach. Wenn sie wollte, dass er es wusste, würde sie es ihm wohl von sich aus sagen, oder? Ihre Blicke trafen sich. Dann grinste Akira leicht und sah in den Horizont.

 

 

"Man muss sie nicht immer verstehen. Miako war schon immer anders, als die anderen Mädels. Aber du hast Recht. Selbst für ihre Verhältnisse benimmt sie sich seltsam..."

 

 

Ich kann mir auch vortsellen, wieso sie so drauf ist...

 

 

Wieder seufzte sie. Sah dann zu dem Uchiha. Lässig - wie immer - hatte er seine Hände in den Hosentaschen seiner weißen Hose vergraben und sah sie an.

 

 

"Warum...warst du gleich nochmal hier? Um mich anzustarren, oder um mit mir zu trainieren?"

 

 

Er sah sie einmal genau an. Von oben nach unten. Und wieder zurück. Akira bemerkte es. Wie er sie ausgiebig musterte. Sofort fühlte sie sich etwas unwohl in ihrer Haut. Unsicher. Dann sahen die Beiden sich ins Gesicht.

 

 

"Hn. Trainieren."

 

 

Akira entgleisten die Gesichtszüge. Fassungslos starrte sie ihn an. Nicht wissend, was sie jetzt davon halten sollte. Sie hatte jetzt irgendwie mit allem gerechnet. Ein dummer Kommentar. Ein Scherz. Ein Anmachspruch. ABER DAS?! Ihr Blick wurde finster. Die Strähnen ihres Ponys fielen vor ihre Augen. Verdeckten sie mit einem Schatten. Der Schwarzhaarige hob eine Augenbraue. Akiras Augenbraue zuckte gefährlich.

 

 

"Uchiha...", meinte sie bedrohlich leise.

 

 

Er sah unverändert mit hochgezogener Augenbraue zu ihr hinüber. Bemerkte ihre sich verändernde Mimik. Er verstand es nicht. Noch nicht. Er hatte da gerade die Herausforderung zum Kampf ausgesprochen. Unbemerkt.

 

 

"...soll das jetzt etwa heißen, dass es an mir nichts zu sehen gibt, oder was? Das bedeutet Krieg, Sasuke."

 

 

Sie ging in Kampfstellung.

 

 

"Nur Taijutsu. Halt dich nicht zurück. Ich fasse dich auch nicht mit Samthandschuhen an, keine Sorge.", grinste sie.

 

 

Sasuke fing an, zu grinsen. Provokant. Herausfordernd. Er kam der Aufforderung sofort nach. Ging in Kampfposition.

 

 

"Das hatte ich auch gar nicht vor. Ladies first.", grinste er.

 

 

Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Sofort verschwand sie vor seinen Augen. Aufmerksam wie er war beobachtete er die Umgebung. Spürte sie hinter sich und drehte sich reflexartig zu ihr um. Genau im richtigen Moment, wie er feststellte. Gerade noch rechtzeitig blockte er mit dem Arm ihren Tritt. Sofort spürte er die Kraft, die in diesem Tritt steckte.

 

 

Gar nicht schlecht. Sie ist wirklich gut.

 

 

Am Fußgelenk packte er sie. Akira hatte sich während des Trittes leicht gedreht. Sofort riss sie ihren Oberkörper rum. Sammelte Chakra in ihrer rechten Faust und ließ diese nach vorne schnellen. Ihr Ziel war Sasukes Gesicht.

 

 

Dieser reagierte jedoch rechtzeitig. Er packte Akiras Faust und hielt sie unter ziemlicher Anstrengung fest. Die Schwarzhaarige hatte wirklich eine beachtliche körperliche Kraft, was Sasuke zugeben musste. Und er wusste, dass das Mädchen sich anscheinend doch ein wenig zurückhielt.

 

 

Grinsend riss sie ihren Körper wieder herum und traf Sasuke mit ihrem Fuß auf dem Kopf. Kurz war der Uchiha abgelenkt. Das Mädchen riss sich von ihm los und landete sicher auf dem Boden. Sasuke taumelte leicht, fing sich kurz darauf aber wieder.

 

 

Plötzlich spürte er etwas. Akiras grinsenden Blick. Er sah auf, doch da war niemand. Sofort fuhr er herum und entdeckte die Jüngere. Diese hielt etwas ihm zu Bekanntes in der Hand. Grinste hämisch und kicherte belustigt. Reflexartig griff er an seine Stirn und bemerkte, dass es wirklich sein Stirnband war, welches Akira in der Hand hielt.

 

 

"Du hast es gar nicht bemerkt, was?", kicherte sie.

 

 

Belustigt grinste sie ihn an. Verwirrt sah Sasuke sein Gegenüber an.

 

 

"Wie...hast du das gemacht?"

 

 

"Jahrelange Übung, Sasuke... Betriebsgeheimnis, du verstehst.", grinste sie.

 

 

Lächelnd warf sie ihm das Stirnband wieder rüber. Gerade als er es fangen wollte, stieß ihn irgendetwas um. Nach hinten. Zusammen mit diesem Etwas kullerte er über dem Boden. Versuchte irgendwie Halt zu finden, doch es gelang ihm nicht. Irgendwann wurde er zu Boden gedrückt.

 

 

"Festgenagelt!"

 

 

Seine Beine wurden blockiert. Er sah die Person überrascht an. Die Miene wich jedoch einem leicht bösen Gesichtsausdruck. Zwei blaue Augen sahen ihn hämisch an. Die Schwarzhaarige grinste frech.

 

 

"Du lässt dich noch zu leicht ablenken. Du warst ein wenig gutgläubig."

 

 

Sie hatte ihn an den Schultern am Boden festgenagelt, indem sie ihn zu Boden drückte.

 

 

"Gehst du bitte von mir runter?"

 

 

Beleidigt sah er sie an. Sie kicherte und erhob sich. Schnell schnappte sie sich sein Stirnband, welches bei dem Sturz zu Boden gefallen war. Er erhob sich auch. Lächelnd gab sie es ihm. Er band es sich wieder um, während sie sich umwandte und in den Himmel sah. Ein hinterhältiges Grinsen legte sich auf seine Lippen.

 

 

Im nächsten Moment wurde sie auch schon umgeworfen. Wieder kullerten die Beiden über den Boden. Doch schließlich drückte Akira Sasuke mit einem Ruck an den Schultern wieder auf den Boden. Wieder grinste sie, während Sasuke verdutzt aussah.

 

 

"Wieder festgenagelt!", lachte sie.

 

 

Als sie seine böse Miene sah, ließ sie ihn wieder los und erhob sich. Er blieb noch sitzen und starrte sie an. Wie machte Akira das? Hatte er irgendetwas falsch gemacht? Er hatte doch den Überraschungseffekt auf seiner Seite gehabt, oder? Akira lächelte aufmunternd.

 

 

"Nun guck' doch nicht so, Sasuke. Das ist eine Sache von Überraschung, richtiger Technik und Kraft. Das braucht Zeit. Oh...!"

 

 

Sie sah zum Horizont. Ein Tropfen war auf ihre Nasenspitze getropft. Und ganz plötzlich goss es wie aus Eimern.

 

 

"Na super! Und ich hab keinen Schirm dabei!", schmollte sie.

 

 

Sasuke sah sie durch den Regen an.

 

 

"Wo wohnst du denn?"

 

 

Akira sah ihn an und seufzte.

 

 

"Am anderen Ende des Dorfes."

 

 

Sasuke überlegte kurz. Dann traf er eine Entscheidung.

 

 

"Dann komm mit zu mir. Ich wohne hier gleich um die Ecke."

 

 

Akira sah ihn überrascht an. Mit zu ihm nach Hause... Oh Gott! Sie brachte nur ein leichtes Nicken zustande. Sie konnte es nicht ganz fassen. Er lief voraus. Sie hinterher. Sie ging mit ihm nach Hause. Wow... Das hatte sie...nicht erwartet. Nicht in Betracht gezogen. Es war einfach nur...unbeschreiblich. Es war...wow...!

 

 

Vor seiner Haustür blieben sie stehen. Er kramte in seiner Hosentasche nach dem Hausschlüssel. Währenddessen sah Akira sich um. Das Uchiha-Viertel. Bis jetzt war sie nur ein einziges Mal hier gewesen. Damals war es hier jedoch noch lebendig. Der Clan hatte noch gelebt. Sie erinnerte sich an diesen Tag noch genau.

 

 

Aber heute war davon nichts mehr zu sehen. Hier war kein Leben mehr, so wie früher. Es war schrecklich ruhig. In ihrem Haus war es auch so still... Sasuke schloss die Tür auf. Akira folgte ihm ins Haus. Im Eingangsbereich blieb sie stehen. Zog sich schnell die Schuhe aus, während Sasuke losging, um Handtücher für sie beide zu besorgen.

 

 

Akira blieb allein am Eingang stehen. Stille erfüllte das Haus. Sie fühlte sich sofortso, als wäre sie in ihrem eigenen Haus. Die bedrückende Stille. Die fehlenden Geräusche von Familienmitgliedern. Sie wusste, wie Sasuke sich hier fühlen musste.

 

 

Er ist bestimmt genau so einsam, wie ich es immer bin...

 

 

Sasuke kam zurück. Um seine Schultern hatte er ein weißes Handtuch gelegt. Genau solch eines reichte er auch ihr. Dankend nahm sie es an und fing an, ihre Haare durchzurubbeln. Ihr war in den nassen Klamotten kalt. Die Kleidung klebte an ihr, wie eine zweite Haut. Bei Sasuke sah das nicht anders aus. Er besah die Schwarzhaarige kurz, bevor er sich umwandte.

 

 

"Komm mit."

 

 

Sie folgte ihm, bis zur Treppe, die ins 1. Stockwerk führte. Er wies sie kurz an, dort zu warten und verschwand kurz im Obergeschoss. Akira wartete brav, bis er plötzlich mit frischer Kleidung runterkam. Er drückte ihr die Sachen in die Hand. Fragend sah sie ihn an. Verstand nicht ganz, was er ihr damit sagen wollte. Er sah sie an.

 

 

"Nimm ein Bad, sonst erkältest du dich noch.", erklärte er schlicht.

 

 

Sie verstand und wurde leicht rot. Er machte sich Sorgen...um sie. Gab ihr seine Klamotten zum Anziehen. Mein Gott, konnte der Tag noch schöner für sie werden? Sie nickte. Plötzlich juckte ihre Nase. Sofort wandte sie sich in eine andere Richtung und hielt die Hand vor ihr Gesicht.

 

 

"Hatschi...", kam es gedämpft aus ihrem Mund.

 

 

Sasuke lächelte schadenfroh.

 

 

"Na los, wärm' dich erst mal auf."

 

 

Sie nickte dankbar und verschwand im Bad - er hatte sie noch dorthin gebracht. Sie schloss die Tür hinter sich, schloss ab und lehnte sich anschließend dagegen. Im nächsten Moment schoss ihr eine verlegene Röte ins Gesicht. Zufrieden drückte sie Sasukes Kleidung an sich. Ein verliebtes und verträumtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen.

 

 

Der Tag konnte wohl nicht noch besser werden. Glücklich stieg sie in die Badewanne.

 

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Aufgewärmt und sauber kam Akira aus dem Bad. Auf ihrem Kopf lag locker ein weißes Handtuch. Sie trug ein blaues T-Shirt. Es war ein klein wenig zu lang und zu breit für sie, weswegen es die rechte Schulter offenbarte. Dazu trug sie eine schwarze Shorts, die bis zu ihren Knien reichte.

 

 

"Ah, das tat gut.", seufzte sie lächelnd.

 

 

"Oh, du bist schon fertig? Ich dachte, du brauchst länger."

 

 

Der junge Uchiha kam um die Ecke und sah die Jüngere an. Akira zuckte die Schultern.

 

 

"Ich bin nicht so 'ne Badenixe. Ich brauche nie lange im Bad.", erwiderte sie nur.

 

 

Überrascht - was sie sich jedoch nicht anmerken ließ - sah sie ihn an. Er war näher gekommen, ohne dass sie es gemerkt hatte. Sanft drückte er ihr eine warme, dampfende Tasse in die Hand. Sah sie an.

 

 

"Ich brauch' nicht lange. Setz' dich irgendwohin und trink' das. Das wärmt dich auf."

 

 

Ohne eine Antwort abzuwarten, trat er ins Bad und schloss die Tür hinter sich. Lächelnd suchte Akira das Wohnzimmer, welches sie schnell fand. Auf dem Sofa ließ sie sich nieder. Nippte an dem warmen Getränk in der Tasse. Heiße Schokolade. Woher hatte er das gewusst? Sie LIEBTE heiße Schokolade! - nein, sie vergötterte sie! Und sie schmeckte unsagbar gut.

 

 

Nach einigen Minuten stellte sie die leere Tasse ab und erhob sich vom Sofa. Sie war aus Leder. Bordeaux-Rot. Genau wie der Sessel. Zwischen Sessel und Sofa befand sich ein kleiner Glastisch. Die Wände waren weiß. Sie sah sich weiter um. Bis ihr Blick an etwas hängen blieb.

 

 

An der Wand stand eine hölzerne Komode. Aber es war nicht die Komode an sich. Vielmehr das, was oben drauf stand. Drei Bilderrahmen. Akira ging auf die Komode zu. Das mittlere Bild nahm sie in ihre Hände.

 

 

Es zeigte zwei Erwachsene - ein Mann und eine Frau - und zwei Jungs. Der Mann besaß braune Haare, die Frau schwarzes, langes Haar. Die beiden Jungs... Sie wusste genau, wer die Beiden waren. Sasuke und sein großer Bruder... Sie sahen glücklich auf dem Foto aus. Sasuke lächelte freundlich in die Kamera.

 

 

Akira schloss die Augen. Sie kannte das alles. Auch bei ihr zu Hause stand ein Foto ihrer verstorbenen Familie. Ihre Mutter, ihr Vater, ihre Schwester und ihr Bruder...

 

 

Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter. Erschrocken fuhr sie wieder hoch und sah nach rechts. Sasuke. Es war seine Hand, die da auf ihrer Schulter lag. Er sah sie an. Besorgt... Warum war denn besorgt? Und bildete sie sich das jetzt schon ein?

 

 

"Akira, alles klar?", fragte er.

 

 

Sie sah ihn an. Er meinte es ernst. Sie bildete sich das nicht ein.

 

 

"J-Ja... Wieso fragst du?"

 

 

Sie verstand nicht, was er hatte. Er sah sie an, deutete auf ihre Wangen.

 

 

"Warum weinst du dann?"

 

 

Erschrocken griff sie mit einer Hand an ihre Wange. Tatsächlich. Sie hatte geweint. Und Sasuke hatte es gesehen. Verdammt! Behutsam stellte sie den Bilderrahmen wieder an seinen Platz zurück. Schnell wischte sie sich mit dem Handrücken über die Augen und Wangen. Beschämt schaute sie zu Boden.

 

 

"Tut mir leid...", nuschelte sie.

 

 

Schritt an ihm vorbei und setzte sich wieder aufs Sofa. Stumm setzte er sich neben sie. Es war ihr sichtlich unangenehm. Er hatte es gesehen. Hatte sie weinen sehen. Was dachte er jetzt von ihr? Sie spürte seinen Blick geradezu auf sich liegen.

 

 

"Möchtest du...darüber reden?"

 

 

Sie sah ihn nicht an.

 

 

"Ist schon ok. Ich musste nur an etwas denken."

 

 

Sasuke beäugte sie von der Seite. Es machte ihn neugierig, aber er wollte eigentlich nicht bohren. Dennoch musste er einfach fragen.

 

 

"Und...an was hast du gedacht?"

 

 

Akira schwieg eine Weile. Überlegte, ob sie ihm etwas erzählen sollte. Sasuke war ein netter Mensch. Er konnte Geheimnisse gut für sich behalten, das wusste Akira. Sie atmete einmal tief durch.

 

 

"An meine Familie. Ist aber nicht so wichtig."

 

 

Er nickte und beließ es dabei. Aber er hatte eine neue Erkenntnis gewonnen. Auch Akira hatte eine weiche Seite. Schon auf der Brücke hatte er es bemerkt. Als sie anfing zu zittern. Eines war sicher: Er würde es im Hinterkopf behalten.

 

 

Draußen regnete es noch immer. Langsam wurde es dunkel und spät. Akira übernachtete in dieser Nacht bei Sasuke...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-05-26T20:25:16+00:00 26.05.2014 22:25
Spitzen Kapi^^
Antwort von:  Piratenqueen
26.05.2014 22:30
Danke ^^


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