Ich widme dieses Kapitel: Netti (vielen Dank fürs Betalesen), Natsuko, xerperus, Mangacat201, Bussi_Mausi, Therese, Cuschi11, Mangani, Momochan, Dax, Inkognito3, jannik, rei18, Devilsnight, KazumiHidaka, Sirana, Koshikawa, whizzy82, Dunkel-Elfe, michi14, DarkSaharu, Celina, alanna-chan, GothicTaiyo, Vestalin, lalilu, Dary, Miku_Lara, Deedochan und tinadragon (vielen, vielen Dank für die lieben Kommis)*euch alle knuddel*!!!
Paring: Tom Vorlost Riddle und Harry Potter
Genre: Shonen ai
Vorwort: Langsam scheint sich "Harry Potter und der Zeitzauber" dem Ende zu nähren. Ehrlich gesagt weiß ich selber nicht wie es ausgehen wird. Ich habe zwar schon verschiedene Ideen, mich aber noch nicht festgelegt.
Harry Potter
Und der Zeitzauber
Kapitel 21:
Harry vernahm zwar das Aufkommen des Basilisken und Schritte, die sich den Türflügeln nährten, doch sie drangen nicht bis in sein Bewusstsein.
Er konnte Riddle nicht verraten! Er konnte es einfach nicht! Tränen rannen Harrys Wangen hinab, doch er nahm sie nicht einmal mehr wahr, ebenso wenig, wie er am ganzen Leib zitterte.
Erst als seine Augen durch einen Lichtstrahl geblendet wurden, wurde er in die Gegenwart zurückgeholt und blickte erschrocken auf.
Genau vor ihm stand Riddle, der nicht minder entsetz war. Riddles Zauberstab erhellte für einige Zeit den Gang, bis er ihm plötzlich aus den Händen glitt und mit einem scheppernden Geräusch gen Boden prallte.
Der Korridor verdunkelte sich wieder, nur ein mysteriöses bläulich schimmerndes Licht blieb, welches von der verbotenen Kammer ausging und schemenhafte Schatten an die Wände malte. Es wirkte alles so unwirklich, wie ein böser Traum, aus welchem er jeden Moment erwachen könnte, aber dem war nicht so.
Harry schloss die Augen, immer noch in der Hoffnung, dass er nur träumte, doch er wurde grob, von einer Hand die ihm am Kragen packte, auf die Füße gerissen und ein harter Schlag ins Gesicht zerschmetterte Harrys Hoffnung wie eine Porzellanvase.
Er spürte wie er fallen gelassen wurde und einen pochenden Schmerz an seinem Wangenknochen. Ob es tatsächlich nur ein physischer, oder aber auch ein seelischer Schmerz war, dass konnte Harry in diesem Moment nicht ausmachen.
"DU VERDAMMTER BASTARD! WIE KOMMST DU HIER HER?! JETZT SPIONIERST DU MIR ALSO SCHON NACH!"
Auch wenn Harry versucht hatte es zu unterdrücken, entrang sich nun seiner trockenen Kehle ein Schluchzen.
Würde Riddle jetzt den Basilisken auf ihn hetzen? Ihm war es gleich, er hatte alle verraten, sogar sich selbst!
"Ich habe dich was gefragt!", zischte Riddle und seine scharlachroten Augen glühten regelrecht.
Harry saß wie versteinert da, während lautlos Tränen von seinen Wangen perlten.
"Ich habe den Eingang hinter mir verschlossen, damit mir niemand folgen kann, also wie BIST DU HIER EINGEDRUNGEN?"
Immer noch keine Regung seitens Harry, nicht mal ein Wimmern.
"ANTWORTE GEFÄLLIGST, WENN ICH MIT DIR REDE!"
Harrys Augen waren immer noch auf Riddle gerichtet, aber sein Blick galt nicht ihm, sondern fiel ins Nichts.
Ebenso erreichten ihn auch Riddles Worte nicht mehr. Seine ganze Existenz schien nur noch um einen Gedanken zu kreisen, die Frage 'Was nun? '
Auch Riddle hielt inne und musterte Harry teils misstrauisch, teils wütend, aber auch verletzt.
Wie konnte Harry hier eindringen? Nur ein Parselmund konnte die Pforte öffnen und nur die Nachkommen des Urvaters aller Slytherins beherrschten die Gabe der Schlangensprache.
Was, wenn Harry auch ein Nachkomme von Salzar Slytherin war? Was, wenn er mit ihm verwandt war und der einzige Grund, weshalb er nach Hogwarts gekommen ist, die Kammer des Schreckens war? Wenn er ebenfalls das Erbe Salzar Slytherins antreten wollte und den Basilisken befehligen? War er somit womöglich sein Rivale?!
Könnte es möglich sein, dass er Riddles Vertrauen nur ausgenutzt hatte, um von ihm zu erfahren, wo sich die Kammer des Schreckens befand? Dies würde erklären, warum er ihn davon abbringen wollte, die geheime Kammer zu öffnen! Denn demnach würde er wohl selber nach der alleinigen Macht streben!
Wenn das stimmen sollte, dann war er sogar noch ein größerer Schauspieler als Riddle selbst.
Alleine dieser Gedanke, dass er, Tom Vorlost Riddle, hintergangen worden war, kratzte sehr an seiner Ehre.
Gleichzeitig versetzte Riddle diese Vermutung einen Stich ins Herz. Er wollte es nicht glauben, dennoch war dies die einzige plausible Erklärung.
Aber warum weinte er dann? Weinte er weil sein Plan nicht aufgegangen war? Weil Riddle ihm zuvorgekommen war und die Kammer des Schreckens schon geöffnet hatte?
Dies ergab keinen Sinn, wieso sollte er deswegen weinen? Wollte er ihn nur einwickeln, weil er Riddles Groll fürchtete?
"Eigentlich sollte ich dich jetzt töten", sagte Riddle eher zu sich selbst als zu Harry.
Die Worte drangen nur langsam in Harrys Bewusstsein und mit zitternder Stimme wisperte er: "Warum tust du es dann nicht?"
Riddles und Harrys Augen trafen sich und Der Junge Der Lebte glaubte pure Abneigung in Riddles Seelenspiegeln aufblitzen zu sehen, dabei war es ausschließlich Verzweiflung und Schmerz, der sich in Riddles Inneres fraß.
Plötzlich verlor dieser wieder die Kontrolle über sich selbst und schrie verbittert: "DU VERDAMMTER MISTKERL! DAS IST JA DAS PROBLEM! DU WEISST GENAU DASS ICH DAS NICHT MEHR TUN KANN! ICH KÖNNTE DIE GANZE WELT ABSCHLACHTEN, NUR DICH NICHT! DAFÜR HAST DU GESORGT!!!"
Harrys Augen weiteten sich: "Wofür soll ich...gesorgt haben?"
"TU NICHT SO UNSCHULDIG! DAS WAR DOCH DIE GANZE ZEIT DEIN PLAN GEWESEN, MEIN VERTRAUEN ZU GEWINNEN UM MICH UNSCHÄDLICH ZU MACHEN!!!"
Harry senkte wieder sein Haupt. Riddle hatte ja Recht, dass war anfangs wirklich sein Plan gewesen, aber nun wollte und konnte er ihn nicht mehr ausführen. Woher wusste Riddle davon? War er so leicht durchschaubar gewesen?
Riddle hatte gehofft Harry würde alles abstreiten, aber sein Schweigen war nur eine Bestätigung.
"Es...es stimmt also", flüsterte Riddle entsetzt und stolperte einige Schritte zurück.
"Du wolltest mich nur benutzen...du wolltest MICH nur benutzen?!"
Sosehr sich auch Riddle versuchte dagegen zu wehren, konnte er die aufkommenden Tränen nicht mehr unterdrücken.
Harry getraute sich nicht zu glauben, was er da sah, Riddle weinte vor ihm...Tom Vorlost Riddle weinte. Diese Vorstellung war einfach zu absurd.
Verlegen wisch Riddle die Tränenspuren von seinen Wangen und wand seinen Kopf zur Seite um den Anblick des Menschen, der ihn so sehr hintergangen hatte, nicht mehr ertragen zu müssen.
Ein dicker Klos bildete sich in Harrys Hals und er schluckte schwer. Er wollte nicht, dass Riddle weinte, er wollte nicht, dass Riddle litt, er wollte ihn nur noch beschützen, seinen Riddle!
"Anfangs ja..., aber jetzt...jetzt kann ich es nicht mehr", gestand Harry mit heiserer Stimme.
"UND WARUM NICHT? WEIL ICH DIR ZUVOR GEKOMMEN BIN? WEIL ICH NICHT AUF DICH GEHÖRT HABE, SONDERN DIE KAMMER DES SCHRECKENS GEÖFFNET HABE? WEIL ICH DEN BASILISKEN VOR DIR BESCHWOREN HABE UND ER SOMIT NUR AUF MICH HÖRT? WEIL ICH SOMIT DEINEN PLAN ZUNICHTE GEMACHT HABE, GRENZENLOSE MACHT ZU ERLANGEN...", Riddles Worte endeten in einem Krächzen, um nicht in sich zusammenzusinken lehnte er sich gegen die kalte Steinwand und schloss für einige Sekunden die Augen.
"Was redest du da? Das war nie mein Plan! Ich habe versucht dein Vertrauen zu erlangen, um zu erfahren wann du die Kammer des Schreckens öffnest, nicht um es zu verhindern. Mein Auftrag war es dich auszuliefern! Deine Tat Professor Dippet vor Augen zu führen, damit er dich der Schule verweist, wenn nicht sogar nach Askaban schickt. Mein Auftrag war es zu verhindern, dass du an Macht gelangst, zu verhindern, dass du Unheil über die Welt bringst!
Aber wie du siehst ist mein Plan nicht aufgegangen. Ich wollte dich sogar daran hindern die Kammer des Schreckens zu öffnen! Ich habe Professor Dippet nicht hierher geführt um ihn zu beweisen, was für finstere Machenschaften du betreibst, obwohl dies der ideale Zeitpunkt gewesen wäre! Und weist du warum ich dich nicht verraten habe?! Weil mir bei der Ausführung meines Auftrages ein großer Fehler unterlaufen ist,...ich...ICH HABE MICH IN DICH VERLIEBT!"
Harry wusste selber nicht warum er Riddle dies alles erzählte, wusste das es falsch war, dass es ihm sogar untersagt wurde irgendjemandem von seinem Auftrag zu berichten, doch er hatte nun schon gegen so viele Vorschriften verstoßen, da machte eine mehr, oder weniger, auch keinen Unterschied.
Riddle schüttelte ungläubig den Kopf, wischte die letzten Tränenspuren von seinen Wangen und entgegnete mit einem schiefen Grinsen, welches seine eben gezeigte Schwäche überspielen sollte: "Ach wirklich? Und das soll ich dir glauben? Dann sage mir, woher sollst du meine Ziele gekannt haben und wer hat dir diesen Auftrag erteilt?!"
Harry antwortete nicht. Er hatte schon zu viel verraten und das er aus der Zukunft kam und daher von Riddles Vorhaben wusste, würde nur noch weitere Fragen hervorrufen.
Riddles Augen verengten sich wieder zu Schlitzen. Gemächlichen Schrittes nährte er sich Harry, wie eine Katze die sich auf samtenen Pfoten an ihre Beute heranschleicht.
Ebenso geschmeidig kniete er sich vor den noch immer am Boden sitzenden Harry.
Smaragdgrün traf auf Scharlachrot.
Riddle hatte wieder seine undurchdringbare Maske aufgesetzt. Langsam nährte sich seine Hand Harrys Gesicht.
Zuerst wollte Harry zurückweichen, doch Riddles Augen hielten ihn gefangen.
Mit dem Zeigefinger hob Riddle Harrys Gesicht an und wisperte ihm verführerisch ins Ohr: "Hat es dir wenigstens Freude bereitet, mich hinters Licht zu führen? Als ich mit dir schlafen wollte schienst du keineswegs abgeneigt, zählte der Beischlaf etwa auch zu deiner Maskerade?"
Es dauerte etwas länger, bis Riddles Worte Harry erreichten, denn seine säuselnde Stimme und sein warmer Atem raubten Harry fast die Sinne, grob schubste er den Erben Salzar Slytherins von sich.
"FÜR WEN HÄLTST DU MICH? Ich würde doch nicht wegen eines Auftrages mit jemandem ins Bett steigen! Ich sagte doch, dass ich dich liebe!"
"Deine Phrase nützt dir nichts mehr. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich dir ein zweites Mal blindlings vertrauen werde, oder etwa doch? Glaube mir, dass wird Folgen für dich haben. Du wirst dir noch wünschen mir nie begegnet zu sein! "
"Was soll ich denn noch machen? Ich habe dir doch grade alles gestanden. Es tut mir leid, dass ich dir lange nur etwas vorgespielt habe, aber dies hat sich nun geändert, außerdem hatte mein Vorhaben schwerwiegende Gründe. Aber letztendlich habe ich dich doch gar nicht verraten. Was willst du eigentlich noch?!"
Riddles Lippen kräuselten sich zu einem hinterhältigen Grinsen: "Du hast mir nur belanglose Dinge gebeichtet, diese Informationen sind nicht mal einen Knut wert. Sag mir endlich wer dir diesen Auftrag erteilt hat und woher du von meinem Vorhaben wusstest?"
Harrys Blick verfinsterte sich, den Anschein machend, als würde er Riddle durchbohren wollen: "WIE BITTE?! Ich glaub ich habe mich verhört! Das was ich dir anvertraut habe ist schon viel zu viel, dafür werde ich definitiv von Hogwarts verwiesen!"
"Wenn das so ist...", Riddles Lippen berührten hauchzart Harrys Wange: "...dann sind wir nun wohl Feinde", mit diesen Worten erhob sich Riddle, ergriff seinen, noch immer am Boden liegenden, Zauberstab und murmelte leise mit verbitterter Stimme: "Lumos"
Letztendlich wand er sich mit wehendem Mantel von Harry ab und eilte schnellen Schrittes Richtung Ausgang.
Harry sah Riddle noch eine ganze Weile lang nach, bis ihn die Dunkelheit verschlang.
Er fühlte sich wie gelähmt. Riddle hatte grade wirklich einen Schlussstrich gezogen...Das konnte doch nicht wahr sein! Waren sie nun wirklich wieder Feinde?!
Was sollte er jetzt machen...? Das einzig sinnvolle wäre wohl, in seine Zeit zurückzukehren und sich den bevorstehenden Konsequenzen zu stellen.
Bei dem Gedanken spürte Harry wie sich alles in ihm verkrampfte und ein leichtes Übelkeitsgefühl stieg in ihm auf.
Er hätte niemals diesen Auftrag annehmen dürfen! Wie hatte man auch so etwas von ihm verlangen können? Warum hatte man ihm so viel Verantwortung übertragen? Und warum hatte er diesen verdammten Vorhaben nur zugestimmt?! Weil die anderen es von ihm erwarteten...? Wohl eher, weil er sich immer noch den Tod seiner Eltern, Cedrics und vor allem Sirius vorwarf?!
Was wäre wenn er es nicht getan hätte, wenn er mal nur an sich gedacht hätte? Dann wäre gewiss alles wie früher. Er würde mit Ron Schach spielen, sich mit ihm über Quidditch unterhalten. Hermine würde sie wie immer schellten, dass sie gefälligst mal lernen sollten und von ihren neuen Plänen für BELFER erzählen, er würde viel Quidditch spielen und zusammen mit Hermine und Ron bei Hagrid in der Wildhüterhütte sitzen und Tee trinken. Hagrid würde ihnen seine selbstgebackenen Kekse anbieten, die jedem Stein Konkurrenz machten. Bei diesem Gedanken musste Harry leicht schmunzeln.
Doch zu schnell fing ihn wieder die grausame Realität ein. Wenn die anderen von den Geschehnissen der letzten Monate erfuhren, wäre es nie wieder so wie früher. Seine Freunde würden gewiss nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen, genau genommen traf dies auf die gesamte Zauberwelt zu. Aber was blieb ihm für eine andere Wahl? Er konnte doch nicht ewig hier bleiben.
Warum nicht? Widersprach ihm seine innere Stimme. Ja, warum nicht...?
Die Antwort lautete eindeutig ,Riddle'. Er konnte ihm nun nicht mehr in die Augen sehen. Jede Sekunde in seiner Nähe, wäre eine Qual, denn er liebte ihn zu sehr, doch diese Liebe war von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen.
Harry fühlte sich plötzlich so leer, ausgelaugt, doch sein Entschluss stand fest!
Vorher müsste er sich aber wenigstens noch von Riddle verabschieden, auch wenn dieser ihn wohl kaum mehr sehen wollte und natürlich von Clive.
Beim Gedanken an Clive wurde Harrys Herz noch schwerer. Er war Clives einziger Freund. Clive würde bestimmt einsam sein, wenn er ging, aber was blieb ihm anderes übrig?
Wankend erhob sich Harry und machte sich auf den Weg zum Schulleiter.
