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Ein ungünstiger Tausch

Was ein Jutsu alles anrichten kann
von

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Nachtgespräche

Langsam öffnete ich die Augen. Es war dunkel in dem Raum. Erst nach einiger Zeit konnte ich es als mein Zimmer zuordnen. Mein Kopf pochte schmerzhaft und ich konnte das Blut rauschen hören. Da vernahm ich den ruhigen Atem einer anderen Person neben mir. Vorsichtig sah ich mich um und mein Blick legte sich auf einen rosafarbenen Haarschopf.
 

Sasuke saß auf dem Boden und hatte die Arme unter seinem Kopf auf meinem Bett verschränkt. Er schien friedlich zu schlafen. Ein feines Lächeln schlich sich trotz meiner fragenden Miene auf mein Gesicht. Was machte er hier? Wie war ich hier her gekommen? Ich wusste nur noch, wie ich das Bewusstsein verloren hatte.
 

Während ich den jungen Mann musterte, schlug er seine Augen auf. Es war ein merkwürdiges Gefühl, sich nicht mehr zu erschrecken, in seine eigenen Seelenspiegel zu blicken. Doch mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt.
 

„Seit wann bist du wach?“, fragte er mit rauer Stimme. Ich lächelte sanft. Er war so süß, wenn er verschlafen war. „Nicht lange“, hauchte ich leise, „Wie bin ich her gekommen?“ Sasuke richtete sich auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen.
 

„Ich hab dich im Wald gefunden. Nachdem ich bei Tsunade war, hab ich beim Baum nachgeschaut und hab die Kampfspuren gesehen. Dann hab ich die Explosion gehört“, erzählte er. Dankbar lächelnd nickte ich. „Was ist passiert?“, wollte er wissen
 

„Das war einer von Harukos Männern. Er war echt schräg drauf, hat mit felsenfester Überzeugung behauptet, er sei unsterblich“, murmelte ich nachdenklich.
 

„Die Ärzte untersuchen seine Überreste“, erwiderte Sasuke, „Musstest du ihn in die Luft jagen? Das ist doch sonst auch nicht deine Art.“ Verblüfft weiteten sich meine Augen. „Ich war das auch nicht. Denkst du, ich zerfetze ihn in tausend Stücke, wenn er möglicherweise den kennt, der dieses bescheuerte Jutsu aufheben kann?“
 

Fragend sah mich der junge Mann an. „Er war in der Nacht da, ist aber abgehauen“, brummte ich, „Eigentlich wollte ich ihn heilen, weil er verdammt starke innere Blutungen hatte. Aber der Typ hat geschrien, „Wieso bringen sie mich um, Herrin?“, und ist hochgegangen.“
 

Sasukes Blick trübte sich und wurde nachdenklich. Ich kannte diesen Ausdruck. In seinem Gehirn lösten sich verschiedene Puzzelteile, setzten sich neu zusammen und bildeten neue Theorien. „Wahrscheinlich war sie in der Nähe und hat dann durch ein Kunai oder ein Jutsu die Explosion verursacht“, überlegte er.
 

Unwissend und erschöpft zuckte ich mit den Achseln. „Sag mal, hat mich Tsunade untersucht?“ Der junge Mann nickte. „Du hattest einen immensen Chakraverlust, aber sonst ist nichts“, erzählte er. Ich nickte dankbar und schloss die Augen. Eine Zeit lang herrschte Schweigen. Wieso ging er nicht?
 

„Konnte sie dir eigentlich etwas nützliches erzählen?“, fragte ich dann, um die unangenehme Stille zwischen uns zu zerreißen. „Nachdem ich ihr wirklich alles im kleinsten Detail erzählen musste, hat sie sofort alles und jeden damit beauftragt, so viel wie möglich darüber herauszufinden“, erklärte er.
 

Der junge Mann klang sichtlich genervt. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie die Blondine und Shizune ihn mit Fragen löchern mussten, um irgendetwas aus ihm herauszubekommen. Ein lecihtes Lächeln legte sich um meine Luppen. Plötzlich spürte ich eine Hand über mein Gesicht streichen.
 

Augenblicklich öffnete ich die Augen. Sasuke entfernte sanft einige Haarsträhnen, die sich in mein Sichtfeld verirrt hatten. Entsetzt starrte ich ihn an. Als er meinen Blick auf sich spürte, ließ er von mir ab und räusperte sich. Ich konnte ihm ansehen, dass er mir etwas sagen wollte, sich aber im letzten Moment zurückhielt.
 

Die Stille legte sich um uns wie ein allumfassender Schleier. Der junge Mann blickte betreten zu Boden, während ich ihn noch immer musterte. Wahrscheinlich war er ebenfalls mit den Nerven am Ende. Doch das Schweigen verbarg etwas. Die konnte ich nur zu deutlich spüren.
 

Ich seufzte tonlos. „Wie wollen jetzt eigentlich vorgehen?“, fragte ich dann leise, um endlich die Beklemmung zu lösen. „Wir müssten so tun, als hätten wir von nichts eine Ahnung. Ansonsten wird sie nie wieder rauskommen“, meinte der Uchiha.
 

„Das heißt, dass wir wieder in die nächste Falle laufen müssen?“, stellte ich sicher. Er nickte. „Ich bin ein Shinobi und kein Detektiv“, brummte ich mürrisch und richtete mich auf. Sofort erstarrte ich. Ein pochender Schmerz durchzuckte meinen Kopf und alles begann sich zu drehen. Leise stöhnend ließ ich mich zurück ins Kissen sinken.
 

„Ich geh dann mal“, meinte Sasuke und ich hörte im nächsten Augenblick die Türe beinahe tonlos zufallen. Nun lag ich allein in dem dunklen Zimmer und hatte keine andere Wahl, als mir immer wieder den Kopf über ein und die selben Dinge zu zerbrechen.
 

„Blödmann“, zischte ich leise und drehte mich auf die Seite. Da entdeckte ich sie. Auf dem Nachttisch an meinem Bett lagen fünf blaue Rosen. Stirnrunzelnd griff ich nach ihnen. Meine Finger umfassten die dünnen Stiele und zogen sie näher zu mir.
 

Ein kleiner Zettel hing an einer von ihnen. Meine Hand zitterte als ich ihn auffaltete. Was wenn es von Haruko war? -So wie die Leichen. Doch auf dem Zettel standen lediglich ein paar Wörter in einer ordentlichen Handschrift.

Sei nächstes Mal vorsichtiger!

Von wem konnten die Blumen stammen? Ich blickte mich genauer im Zimmer um. Doch hier war niemand außer mir. Verzweifelt starrte ich auf die wunderschönen Blütenblätter hinunter. In einer anderen Situation hätte ich mich schrecklich über sie gefreut, jedoch lag ich jetzt mit meinen Nerven blank und meine Begeisterung hielt sich in Grenzen.

Mit den Rosen in der Hand erhob ich mich und tapste aus dem Zimmer. Im Flur war alles dunkel, da die Türen geschlossen waren. Der junge Uchiha war nirgends zu entdecken.

Also öffnete ich auf Zehenspitzen seine Zimmertüre. Der junge Mann stand an seinem Bett und hielt seine Decke in der Hand. Fragend blickte er mich an. „Wolltest du schlafen gehen?“, fragte ich leise. Er nickte und ließ das Stück Stoff sinken.
 

„Ich geh gleich wieder“, murmelte ich schuldbewusst, „Weißt du, von wem die Blumen sind?“ Ich hielt den Rosenstrauß in die Luft, damit er ihn sah. Sasuke runzelte die Stirn. „Kirito“, brummte er dann und rutschte in sein Bett. „Danke.“ Unschlüssig stand ich auf der Schwelle.

Mir grauste es davor zurück in mein Zimmer zu gehen. Meine Nerven waren die letzten Tage noch angespannter geworden und nach dem Vorfall heute, vermutete ich in jedem Schatten einen Feind. Was würde passieren, wenn ich dieses Mal nicht wach wurde oder den Metallfaden nicht entdeckte?
 

„D-da-darf ich da bleiben?“, hauchte ich schließlich. Im selben Moment fühlte ich wie mir das Blut in die Wangen schoss und bereute diese irrsinnige Frage sofort. Ich nervte Sasuke doch schon allein mit meiner Anwesenheit im nebenliegenden Zimmer. Er würde mich nie auch noch in seinem Bett haben wollen.

Es sei denn, er ist betrunken. In diesem Fall musste ich meinem inneren Ich zustimmen. „Vergiss es“, flüsterte ich bedrückt und wandte mich zur Tür um. „Haruno!“, fauchte der Uchiha plötzlich. Seine Stimme klang angesäuert. Hatte ich ihn so wütend gemacht?
 

„Hörst du mir eigentlich zu?“ Ich drehte mich unbeholfen zu ihm um. „Äh?“ Er hatte sich im Bett aufgerichtet und sah mich augenverdrehend an. „Ich red hier mit dir und du?“, fuhr er fort. Ich war wohl so tief in meinen Gedanken gewesen, dass ich es nicht bemerkt hatte. Unerwartet prustete ich los. Fragend zog er eine Augenbraue in die Höhe.
 

„Du klingst wirklich wie eine Frau“, erklärte ich ihm dann und grinste. Der junge Mann schnaubte genervt. „Wann legst du dir endlich mal Humor zu?“, wollte er wissen. Beleidigt prustete ich die Wangen auf. „Wenn du ein bisschen deiner Arroganz weglegst“, konterte ich.

Wir funkelten uns an. Doch dann schüttelte er den Kopf und ich bildete mir ein, sogar ein Lächeln auf seinen Lippen zu sehen. „Jetzt komme endlich her, du verrückte Furie“, meinte er und ließ sich ins Kissen fallen. Mein Mund klappte auf. Er hatte mich völlig aus dem Konzept gebracht.

Verdammt! Worauf wartest du? Er hat dich gebeten, dich neben ihn zu legen! Bist du geistig nicht mehr beisammen oder einfach nur blöd?! Mit unsicheren Schritten trat ich an sein Bett heran. „Du weißt, dass du dich selbst beleidigst?“, fragte ich sie innerlich, woraufhin sie Ruhe gab.

Vorsichtig legte ich mich zu Sasuke ins Bett und rutschte unter die Decke. Sein Körper spendete angenehme Wärme und eine Welle von Geborgenheit legte sich um mich. Zufrieden lächelnd schloss ich die Augen.
 

„Hast du ernsthaft die Rosen mit ins Bett geschleppt?“, ertönte plötzlich seine leise Stimme neben mir. Peinlich berührt wäre ich in diesem Moment am liebsten gegen eine Wand gelaufen. „Ich bin müde“, murrte ich, um eine Ausrede zu haben, während ich die Blumen zu Boden sinken ließ. „Typisch, Haruno“, hörte ich ihn brummen.

Mein Blick legte sich auf ihn. Der junge Mann lag mit dem Rücken zu mir gedreht. „Sasuke“, hauchte ich. „Hn?“ „Was wird passieren, wenn wir nie wieder in unseren eigenen Körper zurückkehren?“ Diese Frage plagte mich schon seit Tagen und bereitete mir Angst.

Der junge Uchiha wandte sich zu mir um und ich konnte in seine Augen sehen. Er rutscht hinunter, damit er mit mir auf einer Augenhöhe lag. „Rede keinen Unsinn, Kirschblüte“, flüsterte er leise. Bei dem Spitznamen bildete sich eine Gänsehaut auf meinen Armen. Jedoch bewirkten seine Worte nicht den erwünschten Effekt.
 

„Aber was ist denn mit deinem Traum, wenn wir es nicht schaffen. Wenn wir versehentlich den Shinobi töten, weil wir nicht wissen, dass er es ist?“, fragte ich verzweifelt. Ich sorgte mich nicht um mich selbst. Meinen einzigen Wunsch, den ich noch nicht erreicht hatte, würde ich nie erfüllen können. Sasuke würde meine Liebe nie erwidern.
 

„Von was redest du?“, wollte er leise wissen. Ich blickte ihm sorgenvoll in die Seelenspiegel. „Wie willst du bitte deinen Clan aufbauen? Schließlich hast du dein Bluterbe nicht und würdest nur meine Gene weitergeben. Außerdem müsstest du dann schwul werden und die Kinder zur Welt bringen“, zählte ich ihm auf. In diesem Moment war ich den Tränen nahe und fühlte mich so elend wie selten zuvor.

Er schwieg eine lange Zeit. Ich konnte fühlen wie ich mit jeder verstreichenden Sekunde immer hysterischer wurde. „Du machst dir zu viele Gedanken“, erwiderte der junge Mann schließlich. Ich holte tief Luft. Wie konnte er nur so gelassen sein? „Hörst du dich eigentlich selbst reden? Es ist absoluter Unsinn“, versuchte Sasuke mich zu beruhigen.

Ich suchte nach Zweifel in seinem Gesicht. Doch ich fand keine. Da waren lediglich Müdigkeit, Ruhe und Zuversicht. „Außerdem, selbst wenn wir ihn nicht finden, hab ich ja noch dich“, meinte er dann achselzuckend. „Äh?!“ „Letztendlich könntest du mich schwängern und dann müssten wir halt heiraten und du wärst die Mutter... warte, der Vater meiner Kinder.“

Ich riss die Augen weit auf und konnte meinen Ohren nicht glauben. Er hatte das mit solch einer Selbstverständlichkeit gesagt, als ob er vom Essensbedürfnis reden würde. Doch da entdeckte ich das Grinsen in seinem Gesicht und stieß erleichtert die Luft aus. Mir war nicht aufgefallen, dass ich sie angehalten hatte.
 

„Du bist so bekloppt, Uchiha“, lachte ich und verpasste ihm einen leichten Schlag gegen die Schulter. „Jetzt schlaf endlich“, erwiderte er schmunzelnd und drehte sich auf den Rücken. Voller Erleichterung und neu gewonnener Zuversicht glitt ich ins Land der Träume.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sujang
2014-04-12T09:59:47+00:00 12.04.2014 11:59
juhu.
mal wieder ein tolles kappi ^^
bin tierisch gespannt wie es weiter geht
bis bald *wink*
lg sujang
Von:  KarasuTsubasa
2014-04-09T17:29:19+00:00 09.04.2014 19:29
Tolles Kapi^^
Von:  miu-sama
2014-04-09T13:36:38+00:00 09.04.2014 15:36
Hey ^^
Ein tolles Kapitel. Wie immer :D
Sasuke kann ja sein Scharingan nicht benutzen da er in Sakura's Körper steckt. Kann es dann Sakura verwenden?
Bis bald. Freu mich schon.

lg miu
Antwort von:  Miss_Keks
09.04.2014 21:45
Hii :)
Schön, dass es dir gefallen hat :D
Nein, kann sie nicht, da mir das irgendwie zu kompliziert wäre ^^
Lg Keks
Von:  Milena
2014-04-08T22:29:20+00:00 09.04.2014 00:29
Ein Antrag der etwas anderen Art lol.
Tolles Kapitel, ich hätte gern den Gesichtsausdruck gesehen.
Das mit diesen Rosen und der Karte ist ja seltsam, Außenstehende müssten doch glauben dass Sasuke gekämpft hat, oder?
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
LG, Milena
Von:  Schneekaetzlein
2014-04-08T22:00:51+00:00 09.04.2014 00:00
Arrrw!
Schoenes Kapitel. <3
Von:  fahnm
2014-04-08T20:22:01+00:00 08.04.2014 22:22
Hammer Kapi^^
Von: abgemeldet
2014-04-08T19:42:34+00:00 08.04.2014 21:42
Supi!!
Von:  Luli87
2014-04-08T19:31:06+00:00 08.04.2014 21:31
Wie immer, super geschrieben.
Hab keine Kritik:D
Ich hab mich richtig auf das Kapitel , gefreut.
Aber wehe die haben was miteinander , wenn sie noch in den jeweils anderen , Körper sind.
Von:  sasusakulover221100
2014-04-08T19:09:36+00:00 08.04.2014 21:09
Meger geiles kapitel!
Ich hab da mal ne frage...also sasuke ist ja in sakuras körper. Hat er dann auch sakuras oder seine eigene stimme?

Lg yasmin
Antwort von:  Miss_Keks
08.04.2014 21:17
Hallo :)
Danke für deine lieben Kommis :) freue mich jedes mal aufs Neue :)
Also ich hab mir das so vorgestellt, dass er nicht seine eigene hat aber auch nicht Sakuras...
Klingt blöd, aber er hat eben eine Mädchenstimme nur viel tiefer :D
LG Keks


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