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Nothing to lose

Arkham Origins
von
Koautoren:  PunkinPie abgemeldet

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Die zehn biblischen Plagen waren ein Segen gegen dich!

"Edward, führ dich bitte nicht so auf", mahnt Crane, auch wenn er nur halb so sehr um dein Betragen besorgt zu sein scheint, wie er tut. "Miss Gordon muss dir nur eine wichtige Information geben, mehr nicht."

"Genau, Edward, sei doch nicht so unhöflich der Lady gegenüber", gebe ich bereitwillig meinen Senf dazu und zwinkere Gordons Tochter provozierend zu.

Sie bleckt die Zähne und spannt den Oberkörper an, als würde sie gleich über den Zaun hechten und auf mich losgehen.

"Deine Nachhilfeschülerin scheint ja ein Wildfang zu sein, Edward."

"Nachhilfe?", wiederholt die Kleine verblüfft.

Dann scheint sie sauer zu werden, denn sie kneift die Augen zusammen.

"Eine Klette und eine Nachhilfeschülerin bin ich also, ja? Ganz toll, Eddie. Ein Arsch wie immer."

Ich breche in schallendes Gelächter aus.

"Eddie!", pruste ich. "Wie süß! Eddie, der Superverbrecher. Mir schlottern die Knie. Ihr Zwei seid ja goldig."
 

"Ich führe mich auf, wie es mir passt, klar!", echauffiere ich mich vielleicht ein bisschen zu viel über Crane.

Am liebsten würde ich ihm das schleimige Grinsen aus dem Gesicht schlagen. Dieser verschlagene Blick in seinen Augen regt mich gerade richtig auf.

"Ich bin schließlich verrückt, schon vergessen?! Und was dich betrifft ..."

Ich deute auf Barbara und funkle sie mit einer Mordswut im Bauch an.

"Hast du Moosgummi in den Ohren? Ja, Klette und Nachhilfeschülerin! Und beides ist unglaublich lästig! Dass ich nicht mal hier meine Ruhe vor dir habe ist echt der Gipfel! Wie wär's wenn du einfach weiterhin deiner Höhlenforschung nachgehst und mich ein für alle mal in Ruhe lässt!?"

Ich habe mich so in Rage geredet, dass ich richtig laut geworden bin. Um jetzt nicht vollkommen auszurasten - und dir den Kopf abzureißen - wende ich mich ab, um ein paar Mal tief durchzuatmen und mir eine Kippe zur Beruhigung anzustecken. Aus den Augenwinkeln fixiere ich dich und zische dir leise "Pass auf was du sagst ..." zu.
 

Zuzusehen, wie du langsam aber sicher ausrastest, ist einfach göttlich. Nicht, dass ich irgendeinen Groll gegen dich hege, aber es ist grundsätzlich unterhaltsam, wenn die Konkurrenz leidet. Und abgesehen davon gibt es hier in Arkham ja nicht alle Tage so eine Szene auf offenem Gelände. Eigentlich verwunderlich, dass noch keine Wachen zu Cranes Rettung angerückt sind.

Der Doktor scheint im Übrigen auch seinen Spaß zu haben. Das Grinsen verlässt sein Gesicht nur noch, wenn er Gordons Kleine mit geheucheltem Mitgefühl ansieht.

Deren Gesicht ist allmählich von einem richtigen Rotschimmer überzogen. Was immer dich an ihr so wütend macht, es scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen.

"Ja, du bist total irre!", keift sie los und lässt den Doc nicht mal zu Wort kommen. "Dass du nicht mal die Vernunft besitzt, dir anzuhören, was ich zu sagen habe!"

Sie rauft sich die Haare.

"Ein Satz und danach lasse ich dich wieder in Ruhe! Dann gehe ich dem hohen Herren auch nicht mehr auf den Senkel, du mieser Scheißkerl."

"Wer hätte gedacht, dass Gordons Töchterchen zu solch einer vulgären Sprache neigt", lache ich.

"Ach, halt den Rand und zwitscher ab, Piepmatz", winkt sie ab.

Crane unterdrückt ein schnaubendes Lachen, mit dem er wahrscheinlich ihre Zuneigung einheimsen will.

Grinsend drehe ich mich zu dir.

"Also jetzt weiß ich, warum du sie unterrichtet hast. So viel Feuer, die Kleine ist ja umwerfend."

Ich sehe aufmerksam zwischen euch beiden hin und her.

"Und man sagt ja, was sich neckt ... Na, ihr wisst schon."

An diesem Punkt bricht die kleine Barbara Gordon in Tränen aus und der Doktor legt ihr tröstend einen Arm um die Schultern, wobei er dich so selbstgefällig angrinst, dass ich in schallendes Gelächter ausbreche.

"Ihr hattet ernsthaft was miteinander? Meine Güte, Edward!"

Ich klopfe dir anerkennend auf den Rücken.

"Und ich dachte, ich wäre gut zu Vögeln."
 

Ich bin wirklich nur noch hauchdünn davon entfernt, irgendjemanden den Schädel einzuschlagen. Vorzugsweise Crane, aber da der hinter diesem dämlichen Zaun ist, muss ich mich wohl oder übel mit dir begnügen. Äußerlich betont ruhig ziehe ich an meiner Zigarette, doch in meinen Augen blitzt es gefährlich.

Barbaras kleiner Wutausbruch ist genauso an mir abgeprallt wie ihre Tränen jetzt. Allerdings bringt mich Cranes tröstende Geste dazu, tatsächlich Mordgedanken gegen den Arzt zu entwickeln. Sein selbstgefälliges Grinsen, als er ihr einen Arm um die Schultern legt und dein quakendes Lachen mit den gerade absolut unpassenden gehässigen Sprüchen wirken in meinem Hirn wie ein Molotowcocktail.

Ich nehme noch einen Zug von der Zigarette, ehe ich sie lässig über den Zaun schnippe und Crane dabei anfunkle, als ob ich ihn wirklich jeden Moment tätlich angreife. Dann drehe ich gefährlich langsam den Kopf zu Barbara und sehe sie mit einem Blick an, den man im besten Fall mit leicht psychotisch werten kann.

"Du hältst mich also für total irre, ja?", stelle ich eine Fangfrage und lasse Barbara gar nicht erst zu Wort kommen. "Wenn ich so verrückt bin, was willst du dann hier? Warum gehst du immer noch so dermaßen auf den Keks, dass ich inzwischen schon versucht bin, eine einstweilige Verfügung gegen dich zu erwirken, damit du mich endlich mal in Ruhe lässt! Wie oft muss ich dir eigentlich noch sagen, dass ich absolut keinen Wert auf deine Anwesenheit lege, da du eine lästige kleine Nervensäge bist, die mir ganz gehörig auf den Zeiger geht?! Bloß weil ich mal ein bisschen nett zu dir war, weil dein Dad besseres zu tun hatte, als deine pubertären Tobsuchtsanfälle zu ertragen – was ich ihm nicht mal verdenken kann – heißt das noch lange nicht, dass ich dich irgendwie leiden kann. Genau das Gegenteil ist Fall! Du machst mich wahnsinnig und ich mache drei Kreuze im Kalender, wenn ich dich nie wieder sehen muss! Was auch immer du sagen willst, verkneif es dir und erzähl es deinem Plüschtier! Denn mich interessiert es ungefähr so sehr wie der Wetterbericht von letzter Woche! Und jetzt verschwinde von hier, bevor ich wirklich noch etwas Unfreundliches sage!"

Ich habe mich mit meinem Monolog so dermaßen in Rage geredet, dass ein falsches Wort oder ein falscher Blick genügen, um mich zum explodieren zu bringen. Da ich Commissioner Gordon aber versprochen habe, mich zukünftig besser zu benehmen, will ich eigentlich das Weite suchen, um mich wieder zu beruhigen. Allerdings bemerke ich aus den Augenwinkeln das Grinsen in deinem Gesicht.

Noch bevor du überhaupt den Mund aufmachen kannst, hast du plötzlich meinen Ellenbogen im Gesicht und es bereitet mir eine sadistische Freude, wie du nach hinten umkippst und auf deinem gut gepolsterten Hintern landest. Blut sprudelt dir aus der offensichtlich gebrochenen Nase.
 

Ich habe hier einen Heidenspaß. Wobei sogar ich - gestandener Mafioso, kaltherziger Waffenhändler und Veranstalter diverser illegaler Events in ebenso zwielichtigen Etablissements - kurz verdattert gucke, als du die Kleine so zur Sau machst. Nenn mich altmodisch, aber da wo ich herkomme, hat man mir nicht beigebracht, süße kleine Mädchen zusammenzustauchen, wenn sie einem gar nichts tun. Nichtsdestotrotz ist die Reaktion der Kleinen äußerst erheiternd.

Sie schluchzt lautstark auf und starrt dich schockiert an. Dann sprudeln die Tränen erst so richtig hervor. Gordons Augenstern fängt so richtig an zu heulen und vergräbt das Gesicht in Cranes Kittel. Der wird wahrscheinlich ein paar hübsche Makeupflecken abbekommen, aber er lässt es zu. Vermutlich hat ihn noch nie eine Frau so angefasst, denke ich gehässig und grinse gleich noch breiter. Die Kleine klammert sich indes an den Kittel des Doktors, als würde sie jeden Augenblick ohnmächtig werden.

"Das ist das Dümmste, was du seit langem getan hast, Edward", sagt Crane und irgendetwas seinem Gesicht verrät, dass das sein Ernst ist.

Scheinbar weiß er was. Aber das tut nicht viel zur Sache, den du scheinst so wütend zu sein, dass du die Worte schon völlig ausblendest.

Im nächsten Augenblick explodiert in meinem Gesicht auch schon der Schmerz und ich stürze nach hinten.

"Du verdammter Scheißkerl!", brülle ich und versuche irgendwie, das Blut am fließen zu hindern. "Lass deine Wut nicht an mir aus, du Wichser!"

Ich will aufstehen und dir Kontra bieten - aber der Ausdruck in deinem Gesicht lässt mich innehalten. Ich habe oft genug mit Kerlen wie dem Joker gesprochen, um zu erkennen, wann der Wahnsinn überhand gewinnt und man den Rückzug antreten sollte. Also bleibe ich, wo ich bin, und sehe Crane eindringlich an. Der kuschelt immer noch ziemlich selbstgefällig mit dem Mädchen, anstatt irgendwas zu unternehmen.

"Barbara, ich schlage vor, dass Sie es Edward lieber nicht sagen. So leid es mir tut, im Moment scheint er nicht in der Verfassung, damit umzugehen."

Als sie daraufhin noch lauter zu schluchzen und schniefen anfängt, streicht er ihr beruhigend durch die roten Wellen und feixt dich zufrieden an.

"Kommen Sie, Sie müssen sich erst einmal hinsetzen. Ich besorge Ihnen einen Tee."

Während er die kleine Gordon (die gerade den Eindruck macht, als gehöre sie auf unsere Seite des Zauns) davon bringt - wahrscheinlich um sie in sein Büro zu schleppen und sich dort an sie ranzumachen, um dir eins auszuwischen - erreichen uns endlich die Wachen.

Prima.

Jetzt ist es auch zu spät.
 

"Halt bloß den Schnabel, Oswald!", brülle ich dich an und will mich - ganz entgegen meiner nicht gewalttätigen Art - schon auf dich stürzen, um dir zu zeigen, dass du mich ernst zu nehmen hast, da erreichen mich die Wachleute und verhindern quasi im letzten Moment, dass ich dir mehr breche als nur die Nase.

"Nehmt gefälligst eure Pfoten weg!", schreie ich die beiden Männer an und wehre mich heftig gegen ihren überraschend kräftigen Griff, als sie versuchen, mir die Arme auf den Rücken zu drehen.

Während die Beiden mich dazu zwingen, in die Knie zu gehen, kommen aus dem Gebäude zwei Pflegekräfte mit einer Zwangsjacke angerannt.

Mit einer Mordswut im Bauch muss ich tatenlos mit ansehen, wie Crane Barbara wegführt - was mich gleich noch mehr auf die Palme bringt.

Erst die verrückte Fledermaus und jetzt dieser scheinheilige Mistkerl!

Da ist doch kein Wunder, dass ich ausraste.

"Die zehn biblischen Plagen waren ein Segen gegen dich!!!", brülle ich Barbara hinterher, obwohl sich meine Wut hauptsächlich gegen Crane richtet.



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