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10 Tage

und die Welt steht Kopf
von

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Tag 2: Begegnung


 

Tag 2: Begegnung

Die Überlegungen vom Abend hatte sie nicht zu Ende bringen können, wurde sie doch recht schnell vom Schlaf übermannt, also führte sie sie am nächsten Morgen fort. Nachdem sie ausreichend lang ihr Bett gehütet hatte, frühstückte sie ausgiebig und machte sich anschließend im Bad zurecht. Letztendlich war sie zu dem Entschluss gekommen, sie könnte ja Shoppen gehen und ihr kleines, unschuldiges Mädchenherz jubelte auf. Kurz überlegte sie, ob sie Yuka, Eri, oder Ayumi anrufen sollte, entschied sich aber dagegen. Sie hatte nun wirklich keine Lust jetzt Fragen zu beantworten, schon gar nicht über Inuyasha! Zumal sie noch gar nicht wusste, was ihr Opa für Geschichten erzählt hatte, um ihre lange Abwesenheit zu erklären. Wenn sie genauer darüber nachdachte, wollte sie das auch eigentlich gar nicht wissen. Wobei, wenn sie doch jemanden traf und der fragte, sollten die Geschichten schon deckungsgleich sein...

Sie zuckte mit den Schultern, was soll´s Augen zu und durch.

Kurze Zeit später saß sie also alleine im Bus zur Stadt, mit geschlossen Augen hielt sie ihr Gesicht der Sonne entgegen und genoss die angenehm warmen Strahlen auf ihrer Haut. In diesem tiefenentspannten Zustand schlenderte sie durch die Fußgängerzone der Stadt, schlüpfte ab und an in einen Laden, probierte Kleidung und Schuhe an, betrachtete Handtaschen und diverse andere Accessoires. So beschäftigt verbrachte sie den Vormittag und den Mittag. Am Nachmittag ließ Kagome sich dann in einer Eisdiele nieder und genehmigte sich einen großen Erdbeerbecher mit Sahne und frischen Erdbeeren, so machte das Leben Spaß!
 

Während sie ihr Eis vertilgte, ließ sie ihren Blick über ihre Umgebung schweifen. Sie blieb an einem großen Plakat hängen, das an einer Hauswand gegenüber der Eisdiele angebracht war. Lange betrachtete sie die beiden Models darauf. Sie waren in durchsichtige, wallende Gewänder gehüllt, unerhört schlank und übermenschlich schön. Nicht so, wie manch anderen Models, die nur noch aus Haut und Knochen bestanden und alle Schönheit längst verloren hatten.

Kagomes Augen erfassten jedes Detail des Bildes. Die eine mit schwarz, gewelltem Haar, das ihr fast bis zur Hüfte fiel. Ihr ebenmäßiges Gesicht aus dem die beiden rötlich, schimmernden Augen herausstachen, die von einem dichten Wimpernkranz umrahmt wurden. Die andere mit glattem, ungewöhnlich hellblauem Haar und ebensolchen Augen. Und nicht zu vergessen, das verschnörkelte Tattoo seitlich ihres Bauchnabels, welches die selbe Farbe aufwies. Sie repräsentierte ihr Element, wie Kagome wusste. Es schien beinahe, als würden die Beiden ihr aus dem Bild heraus zuzwinkern.

Ja, Kagome kannte diese beiden Frauen, einst kannte sie sie sogar sehr gut. Nachdenklich geworden löffelte sie ihr Eis leer, zahlte und ging dann weiter durch die Stadt, auch wenn die vielen Läden plötzlich ihren Reiz verloren hatten.

Erst das Schaufenster eines Elektronikhändlers weckte ihr Interesse erneut. Ein großer Flachbildfernseher gab gerade ein Open Air Konzert von „the Others“ ,einer der berühmtesten Bands der `schwarzen Szene´ zum Besten.

Kagome rann ein Schauer über den Körper. Abgesehen davon, dass diese Band einfach atemberaubende Musik machte und der Frontmann wohl der `sexiest man alive´ war, kannte sie diese Band, jedes einzelne Mitglied davon und sie kannte sie sehr gut. Lange verharrte sie reglos vor dem Fernsehgerät, auch wenn sie den Ton nicht hören konnte. Noch immer hatte sie die melodische Stimme des Sängers im Kopf, noch immer hörte sie die begeisterten Jubelschreie des Publikums, noch immer geisterten ihr die Stunden danach im Kopf herum, in denen sie mit ihren Freunden auf ihren Achtzehnten Geburtstag angestoßen hatte, eine bessere Party hätte es gar nicht für sie geben können.

Das war mit eine der letzten Erinnerungen, die sie an die Band hatte, kurz darauf trennten sich ihre Wege und Kagome hörte nur gelegentlich etwas über sie in einem Bericht, in den Nachrichten oder irgendeinem Magazin. Zumindest bekam sie etwas mit, wenn sie denn mal in der Neuzeit war.
 

Kagome machte kehrt und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. In den letzten Jahren, in denen sie mehr Zeit im Mittelalter verbracht hatte, hatte sie ihr Leben auf dieser Seite des Brunnens völlig vergessen. Die junge Frau blieb stehen und starrte in den blauen Himmel. Jetzt wo sie darüber nachdachte, vermisste sie ihre Freunde. Kagu, mit ihrer offenen Art und Weise, Ran´s kühlen Blicke, die immer etwas freundliches an sich hatten, Ship´s Verspieltheit, Rins Freundlichkeit und die arrogante, selbstverliebte, unnahbare Art des `God of motherfucking coolness´, V.H.
 

Kagome musste lächeln, als sie an diese Clique zurückdachte. Einst hatte sie dazu gehört, wenn auch nicht für sehr lange. Im Grunde kannte sie die Gruppe auch noch gar nicht so lange, vier Jahre gerade einmal. Und vor knapp einem Jahr hatte sie sie das letzte mal gesehen.

Vier Jahre war es her, dass sie sich kennengelernt hatten, exakt an dem Tag, als Kagome das erste mal in den Brunnen gesprungen war, war sie ihnen auch das erste Mal begegnet. Auch wenn es damals anfing, das Kagome des öfteren `Krank´ war, wurde sie doch genauso oft von ihren neuen Freunden auf irgendwelche Partys, in Clubs, oder diverse Discos mitgeschleppt. Und Kagome hatte es geliebt mit ihnen zu feiern, nirgends sonst hatte sie je so viel Spaß gehabt. Zumal sie sich niemals hatte sorgen müssen, nie hatte sie jemand nach ihrem Alter gefragt. Wenn sie jetzt darüber nachdachte eigentlich gar nicht mal so gut. Aber die anderen hatten immer schön aufgepasst, dass sie es mit der Trunkenheit nicht auf die leichte Schulter nahm. Auch wenn sie selbst des öfteren in viel zu späten Morgenstunden über die Straße torkelten. Sie erinnerte sich noch gut daran, auch, dass V.H. immer am meisten trank und am wenigsten betrunken war. Lange Zeit wusste sie sich keine Lösung auf dieses Phänomen, auf ihre Nachfrage bekam sie nur ein paar belustigte und geheimnisvolle Blicke zugeworfen. Sie hatte erst recht spät so einiges erfahren, jetzt musste sie sich selbst eingestehen, dass sie doch ziemlich blind gewesen war.
 

Sie saß inzwischen in dem Bus nach Hause und dachte noch immer an die Zeit mit V.H. und Co. Und ein Teil von ihr wünschte sich zurück zu dieser Zeit. Zurück zu den Partys und dem unnötigen Konsum an Alkohol.



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