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Erklär mir deine Liebe

Ranmaru x Ai
von

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Ein anderer Ai

Am nächsten Tag wiederholte sich das Trauerspiel, obwohl Ai noch nicht einmal sonderlich auswich. Der Android schien plötzlich einfach kein Interesse mehr am ‚Mensch sein’ zu haben und sein Fokus war auf die Musik zurückgerückt.
 

Ranmaru war der Einzige, der von dieser Veränderung wusste, weil er die andere Seite des Kleinen kennengelernt hatte und auch wenn er den Sinneswandel seines Freundes nicht verstehen konnte, tat er nichts dagegen. Sein Stolz war zu groß, als dass er dem anderen nachweinte, weshalb er nur das tat, was er bisher immer getan hatte. Er ging sämtlichen Idioten so gut es ging aus dem Weg und bis auf einem Versuch, bei dem er Ai körperlich näher gekommen war, wollte er den Android jetzt auch meiden.
 

Mit einem genervten Brummen rieb sich der Große über die immer noch schmerzende Wange, während er auf dem Weg zu seinem Bungalow war.
 

Ai hatte ihm ohne mit der Wimper zu zucken eine mitgegeben, als er sich an ihn herangemacht hatte. Es war ein Fehler gewesen und spätestens jetzt wusste er, wie ernst die Worte vom Vortag gewesen waren.

Die gemeinsame Zeit war also bedeutungslos und unnötig gewesen?

Es blieb Ranmaru nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren, denn es war unklar, was der Professor mit Ais System gemacht hatte. Somit sollte er ihre Beziehung wieder zu einem aneinander Vorbeileben werden, auch wenn er sich darüber ärgerte, dass er von einem gefühlslosen Objekt verletzt wurde. Es war eigentlich noch schlimmer als damals mit seiner Rockband.
 

Während die anderen nach dem Frühstück zum Strand aufbrachen, wollte sich Ranmaru in aller Ruhe eine Zigarette rauchen, um danach weiterzuschauen. Er hatte keine Lust auf Strand, Sonne und Meer, aber noch ehe er sich auch nur einen Gedanken hatte machen können, blieb er verwundert stehen, denn vor der Tür des Bungalows saß Ai und schaute ihn mit einem schuldbewussten Gesichtsausdruck an.
 

Einen Moment lang irritierte ihn dieser Blick, doch dann setzte der Große seinen Weg weiter fort und öffnete die Tür seiner Unterkunft, ohne den anderen noch weitere Aufmerksamkeit zu schenken. Es war immerhin schon alles gesagt worden…
 

„Ranmaru?“
 

Hörte er dabei die vorsichtige Stimme des Androids hinter sich, was ihn noch einmal verwunderte. Gab es einen Grund, wieso der Kurze auf einmal hier war und scheinbar doch reden wollte? War doch noch nicht alles gesagt worden?
 

„…willst du mir eine Belehrung darüber halten, weil ich keinen Bock auf die anderen habe?“, fragte er schließlich das Näherliegende. Immerhin war das der einzige halbwegs sinnvolle Grund, warum Ai plötzlich doch mit ihm sprach.
 

„Uhm, nein.“, erhielt er als Antwort, betrat daraufhin aber trotzdem den Bungalow und ließ den Kleinen damit einfach links liegen.

Die Ohrfeige von Zuvor hatte gesessen, weshalb er zu trotzig war, um sich noch weiter mit dem anderen zu beschäftigen. Bloß Ai ließ nicht locker und folgte ihm.
 

„Ranmaru, hör mal… Es tut mir Leid, dass ich mich nicht bei dir gemeldet habe. Ich…“

Ironischerweise klang der Android in diesem Augenblick ganz anders.
 

„Was? Auf einmal tut es dir Leid? Gestern hast du noch ganz andere Dinge gesagt!“
 

Brummend drehte sich der Große doch noch zu seinem Freund herum und musterte ihn angespannt. Was sollte dieses kleine Spielchen? War bei Ai vielleicht doch das ein oder andere Kabel durchgebrannt? Immerhin blickten ihn die zwei cyanblauen Augen vollkommen verwirrt an. Dann änderte sich der Blick des Kleinen und er wirkte etwas beunruhigt.

Es war das komplette Gegenteil zu vorher.
 

„Ich verstehe.“ Ais Stimme war noch leiser geworden, aber so langsam reichte es dem Großen.
 

„Was soll dieser Scheiß? Ist das wieder dein schräger Humor?“, begann Ranmaru zu knurren, woraufhin sein Gegenüber langsam den Kopf schüttelte.

Irgendwie schien der Android nach Worten zu suchen, nur ihm wurde die ganze Sache einfach zu bunt, weshalb er sich umdrehte, um kommentarlos zu seiner Reisetasche zu gehen.
 

Genervt zog er eine neue Zigarettenpackung hervor. Jetzt würde er erst einmal mehrere Zigaretten brauchen, damit er sich nicht noch weiter aufregte.
 

Gerade als sich Ranmaru wieder aufrichten wollte, spürte er allerdings zwei Arme, die sich von hinten um seine Schultern schlangen. Dazu merkte er noch, wie Ai sein Gesicht in seinem Haar vergrub.
 

„Es tut mir wirklich Leid. Ich habe mich so beeilt aus dem Labor wegzukommen. Ich habe gehofft, ich könnte mit dir reden, bevor du ihn triffst.“
 

„…was meinst du damit?“
 

Der Große atmete tief durch und zwang sich dabei ruhig zu bleiben. Vorerst drückte er Ai deshalb auch nicht von sich weg, dafür war er nun schon zu hellhörig geworden.
 

„Der Professor hat den anderen Android hierhin geschickt.“
 

„Wovon redest du? Hast du nicht gesagt es gibt keine anderen wie dich?“, kam es sofort von Ranmaru, der jetzt einen Blick nach hinten warf, bevor er sich aufrichtete. Die Hausordnung missachten steckte er sich eine Zigarette an.
 

Er war ja wirklich gespannt auf die Antwort des Kleinen…
 

„Ich wusste davon auch nichts. Ich bin gestern Morgen zum Professor gefahren. Wegen seinem Tablet-PC und meiner Fehlermeldung. Er hat es sich angeschaut und festgestellt, dass er es nicht reparieren kann. Er hatte noch einen Android, für den Fall, dass mir etwas passiert. Er hat ihn mit den wichtigsten Daten ausgestattet und hierhin geschickt. Und… so wie es sich anhört, hast du schon mit ihm geredet. Du hast ihn mit mir verwechselt?“
 

Mit so einer Erklärung hatte Ranmaru nicht gerechnet. Er war schon kurz davor leise aufzulachen, aber irgendwie konnte er nicht. Seufzend setzte er sich auf die Bettkante seines Bettes und fuhr sich durchs Haar. Die Zigarette, die er soeben angesteckt hatte, ließ er dabei zu Boden fallen und griff sich stattdessen Ai, damit er ihn sich auf den Schoß ziehen konnte.
 

Der Kurze gab immer noch diese summenden Geräusche von sich, doch anstatt sich daran zu stören, zwang er dem anderen lieber seine Lippen auf und küsste ihn gierig. Er war erleichtert. Er war wirklich erleichtert, denn eigentlich hatte er sich schon mit dem Gedanken abgefunden, seine Zeit nicht mehr so wie in den letzten Tagen verbringen zu können.

Deshalb freute er sich auch, dass er wieder mit Ai zusammen sein konnte und ging gleich weiter, indem er seine Hände unter dem T-Shirt des Androids verschwunden ließ.
 

„Mmh… Ranmaru!“
 

Noch bevor er etwas anderes machen konnte, hatte sich sein Freund losgezappelt und schaute ihn etwas schmerzvoll an.
 

„Meine Geschichte war eigentlich noch nicht zu Ende!“, entkam es Ai leicht verzweifelt, wobei er ihn weiterhin auf Abstand hielt.
 

„Ist mir egal, ich hab genug gehört!“ Ranmaru versuchte ihn noch einmal näher an sich zu ziehen, aber es war unmöglich.
 

Ais Summen wurde lauter.
 

„Ranmaru… der Professor hat den anderen Android hergeschickt, um mich zu ersetzen. Er kann den Fehler nicht beheben, weshalb er mich direkt austauscht. Ich bin hergekommen, um dich noch ein letztes Mal zu sehen. Ich wollte es dir unbedingt sagen, damit du nicht sauer wirst. Ich soll lahmgelegt und entsorgt werden.“
 

Der Kurze sprach so schnell, dass Ranmaru kaum folgen konnte und kaum hörte er heraus, dass sein Freund scheinbar von ihm getrennt werden sollte, fuhr er den anderen genauso hektisch an.
 

„…du sollst verschrottet werden? Was zum…? Das kann der Typ doch nicht…“
 

„Doch kann er.“, wurde er unterbrochen, wobei sich Ai haltsuchend an ihn festklammerte, „Ich bin schließlich nur… ein etwas anderes Computersystem, was von einem Virus befallen ist. Ich bin potentiell gefährlich.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  xUnderTaker
2014-03-16T10:26:45+00:00 16.03.2014 11:26
So traurig ich heule gleich :(
Das kann der Professor doch nicht machen >:(

Der arme Ai...
Ihn einfach so zu ersetzen... Das geht doch nicht!!!

Ich will nicht wissen was Ranmaru mit dem Professor vor hat >:) ...

Mach weiter so
Lg: dein treuer Fan,xUT



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