Zum Inhalt der Seite

Erklär mir deine Liebe

Ranmaru x Ai
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ohne dich

„Otoyan~ Syo-chan~!“
 

Kaum hatte Reiji den Wagen abgestellt, war er aus der Fahrerkabine gesprungen und hatte damit angefangen wie wild, zwei Gestalten am Strand zu zuwinken.
 

Ernüchtert musste Ranmaru feststellen, dass sie Starish weder entkommen waren, noch ihnen gegenüber irgendwelche Vorteile besaßen, denn diese verwöhnten Typen waren offensichtlich mit einem Reisebus gefahren. Zähneknirschend stieg er von der Rücksitzbank und packte sich an den Rücken. Er hatte Schmerzen. Zudem war sein Shirt verschwitzt, weil ihre Dreckskarre keine Klimaanlage besaß und niemand war hier, der ihm die schlechte Laune wieder austreiben konnte und während Reiji blöd lachend über die Promenade in Richtung Strand rannte, öffnete Ranmaru den Kofferraum und griff nach seinen Sachen.
 

Ihre Unterbringung lag direkt an der Strandpromenade. Es waren kleine Bungalows und eigentlich war es wirklich idyllisch. Eigentlich…
 

Nachdem der Große auch noch die Koffer der anderen beiden zu ihren Betten geschleppt hatte, ließ er sich auf sein Bett fallen. Reiji tobte wohl schon am Strand und Camus zog sich derweil sein Strandoutfit an. Die anderen hatten ihren Spaß, während er der einzige Idiot war, der sich hier langweilte. Grummelnd blickte Ranmaru auf sein Handy. Er hatte bisher noch keine Nachricht von Ai erhalten.
 

Als er schließlich wieder aufschaute, tauchte Reijis Gesicht direkt vor seinem auf.
 

„Ran-Ran~ Soll ich dir beim Umziehen helfen? Lass uns etwas Spaß haben!“
 

Genervt seufzend schmiss Ranmaru sein Handy aufs Bett. Hatte er eine andere Chance?
 

„Ach, verpiss dich! …das schaff ich schon noch alleine!“
 

Kurze Zeit später saß er mit Badeshorts bekleidet auf einer Strandliege und hatte sich ein Buch von Camus über sein Gesicht gelegt, um der störenden Sonne zu entgehen. Mit dem Meeresrauschen im Ohr und dem Gelache von Reiji und Otoya, die sich wie kleine Kinder mit einem Volleyball vergnügten, nickte er schließlich ein und schlief solange durch bis sich ein leeres Gefühl in seinem Magen meldete.
 

Gähnend schob der Grauhaarige das Buch beiseite und blinzelte verschlafen um sich. Die anderen tobten immer noch wie die Idioten im Wasser, während Camus links neben ihm saß und an einem Cocktail nippte und auf der anderen Seite… Überrascht starrte Ranmaru zu Ai, der sich abwesend mit seinem Laptop beschäftigte.
 

„Ai? Du bist hier?“ Langsam richtete er sich auf, konnte dabei aber schon diesen stechenden Blick von Camus im Nacken spüren. Wusste der Idiot etwa auch Bescheid?
 

„Scheint so.“
 

Ais Antwort klang nicht nur kurz und monoton, er schaute ihn noch nicht einmal an, sondern spielte einfach weiter mit dem Laptop.
 

„…alles okay?“, bohrte Ranmaru daher ein bisschen irritiert nach. So wie er den Kleinen in den vergangenen Tagen erlebt hatte, war sein Verhalten, was er nun an den Tag legte, äußerst seltsam.
 

„Alles okay.“, bekam er seine Bestätigung, aber das änderte nichts an dieser bösen Befürchtung.
 

„…kann ich einmal kurz mit dir reden?“
 

„Wozu?“
 

Die Situation schmeckte ihm natürlich ganz und gar nicht. Die Art, wie er von dem anderen abgespeist wurde, nervte, zumal er sich nicht daran erinnern konnte, in der Vergangenheit jemals so behandelt worden zu sein, weshalb das Ganze ihn unnatürlich stark reizte. Zumindest solange bis ihm ein Gedanke kam…
 

„Konnte der Professor den Fehler beheben?“, fragte Ranmaru ganz langsam nach, woraufhin er aber immer noch keine aufschlussreiche Reaktion erhielt. Er sah lediglich, wie Ai sein Laptop mit einer angespannten Bewegung schloss, bevor er schließlich aufstand.
 

„Es ist alles in Ordnung.“, wiederholte sich der Android nun bereits zum zweiten Mal und war dabei sich von den Strandliegen zu entfernen, aber der Größere war schnell genug, um ihn noch beim Handgelenk zu erwischen.
 

„…wer bin ich?“
 

Vermutlich hätte er sich vor einiger Zeit nie erträumen lassen, jemals so einen Scheiß von sich zu geben, bloß beschlich ihn soeben ein äußerst ungutes Gefühl.

Dazu kam außerdem, dass es für ihn bisher immer undenkbar gewesen war, sich jemals um jemand anderen, außer sich selbst, zu sorgen. Doch Ai hatte ihn ohne großes Zutun tatsächlich zu so etwas getrieben und prompt erhielt er die Quittung für seinen Fehler.
 

„Kurosaki Ranmaru. Größe 1,82 m, Gewicht 67 kg, Blutgruppe A…“
 

Ai ratterte seine Daten herunter, als war er nichts anderes als irgendein Computerprogramm. Er beantwortete seine Frage damit haargenau, ging aber nicht auf das ein, was sich Ranmaru eigentlich erhofft hatte. Es ging vielmehr darum, was er für den anderen war.
 

Konnte es möglich sein, dass der Professor etwas mit Ai gemacht hatte, was nun alles zerstörte? Etwas wie eine Formatierung? War er auf Werkseinstellungen zurückgesetzt worden, wodurch sämtliche Dateien gelöscht wurden? Erinnerte er sich deshalb nicht?
 

„…erinnerst du di-„
 

„Doch. Ich erinnere mich.“
 

Noch bevor er die nächste Frage hatte aussprechen können, bekam er bereits die Antwort, sodass seine Theorie hinfällig wurde. Trotzdem verstand er es nicht.
 

„Wenn du dich erinnerst, warum… hast du mir nicht direkt Bescheid gegeben? Ich hab mir Sorgen gemacht, weißt du?“, zwängte es sich Ranmaru mühsam hervor, wobei er darauf achtete leise genug zu sprechen, damit Camus nicht jedes Wort mithören konnte.
 

Dann griff Ai endlich nach seiner Hand. Er befreite sich von ihr mit einem resignierenden Seufzen und schüttelte nur unverständnisvoll seinen Kopf.
 

„Das ergibt für mich keinen Sinn. Um mich braucht man sich keine Sorgen machen. Außerdem… warum sollte gerade jemand wie DU dich um jemanden sorgen?“, bekam er zu hören, woraufhin sich ein gut bekanntes Gefühl in seiner Brust ausbreitete.
 

„Weil das zwischen uns mehr als Freundschaft ist?“, versuchte sich der Große zu erklären, aber selbst damit kam er nicht weiter. Ais Gesichtsausdruck blieb so regungslos wie vorher auch.
 

„Freundschaft? Mehr als Freundschaft? Ich weiß nicht was du meinst. Die letzten Tage waren bedeutungslos. Wenn du schon auf einmal so viel Engagement zeigen möchtest, dann tu das doch bitte in einer Form, die unserer Band auch zu Gute kommt! Und rede nicht von Dingen, die vollkommen unnötig sind.“
 

Da war es mal wieder. Diese Enttäuschung, die Ranmaru so sehr hasste, bloß diesmal hatte er sich selber in die Misere geleitet. Vermutlich hatte er dem Android einfach zu viel zugetraut und er selber war durch blindes Interesse zu schnell aufgetaut.
 

„Tze~ …solang sich hier einige, wie die letzten Idioten aufführen? Kein Bock…“
 

Jetzt war er derjenige, der sich umdrehte und davon ging.

Zähneknirschend und über seine eigene Blödheit verärgert stapfte er an Camus vorbei in Richtung der Unterkunft. Er selber war hier wirklich der allerletzte Idiot...
 

„Ran-Ran~ Komm lass uns ins Wasser!“, hörte er noch wie Reiji hinter ihm herbrüllte, aber darauf zeigte er bereits keine Reaktion mehr. Seine schlechte Laune hatte ihren Tiefpunkt erreicht.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück