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Stimmen aus dem Jenseits

Crossover the Avengers/ Jumper
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo. Ich dachte, ich schreibe diese kleine Idee einfach mal auf und sehe, wie sie euch gefällt.
LG, eure All :) Komplett anzeigen

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Prolog

Prolog
 

Die junge Frau ging mit dem leeren Tablett unter dem Arm den hell erleuchteten Korridor hinunter und auf die Bediensteten-Fahrstühle zu. Sie drückten auf den Knopf, auf dem auch sogleich ein roter Pfeil erschien, der nach oben zeigte. Die Lift-Tür zischte auf und sie trat in den reichlich kleinen Raum dahinter. Die Frau war Mitte zwanzig, recht klein und ausgesprochen hübsch. Ihr langes, rotes Haar hatte sie zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden und ihren Rock-Anzug trug sie tadellos, genau wie die anderen Bediensteten auch, die im „Seeblick-Hotel“ immer weniger wurden. Schon viele ihrer einmal zahlreichen Arbeitskollegen hatten ihren Job hingeschmissen oder hatten das Hotel gewechselt. Nicht so Sahra. Sie war eine der Wenigen, die geblieben waren, doch auch für sie würde es hier bald keinen Platz mehr geben.

Die Fahrstuhltüren schlossen sich und der Lift setzte sich mit einem Ruck in Bewegung. Sie hob den Kopf um auf die Digitalanzeigetafel an der Wand zu sehen.

6…5…4…

Sie stutzte. Mit ziemlicher Sicherheit war sie aus dem zweiten Stock losgefahren, nicht aus dem Sechsten.

3…2…

Ein Countdown? Ganz allmählich machte sich Panik in ihr breit und ihr Herzschlag beschleunigte sich schmerzlich.

1…0

Die Elektronik fiel aus und mit einem lauten Schrei der Frau stürzte der Aufzug in die scheinbar bodenlose Tiefe.

**

Mit übereinander verschränkten Beinen, die krausen, roten Haare zu einem provisorischen Zopf gebunden und gekleidet in die S.H.I.E.L.T-Uniform, saß Natasha Romanoff an diesem Morgen auf dem großen, weißen Sofa im Stark-Tower, der eine einzige Baustelle war. Neben ihr saß Clint Barton, die Sonnenbrille auf der Nase und mit einem völlig emotionslosen Ausdruck im Gesicht. Den beiden gegenüber hatte es sich Steve Rogers in einem ebenfalls weißen Sessel gemütlich gemacht und wog einen Stapel Akten auf den Knien. Doktor Bruce Banner stand am Fenster und spielte gedankenverloren mit seiner Brille, während er den bereits weit vorgeschrittenen Wiederaufbau der Stadt beobachtete. Der Inhaber dieses riesigen Hauses, Tony Stark stand hinter seiner Bar und nippte an einem Drink. „Dann lass mal hören Captain, was sollen wir machen?“, grinste er den Soldaten aus einer anderen Zeit an, der daraufhin die Unterlagen aufschlug und sich räusperte.

„Also, Fury hat mir das hier zukommen lassen, mit der Bitte, nein dem Befehl, dass wir uns sofort darum kümmern.“ Er machte eine Kunstpause. „In Deutschland, um genauer zu sein in Berlin steht ein vier Sterne Hotel mit dem Namen „Seeblick“. Es wurde vor einer Woche wegen unerklärlichen Vorfällen geschlossen und jetzt wird behauptet, es wird, nun ja… äh…“-„Ja?“, fragte Natasha fordernd und Steve fuhr mit einem unterdrückten Grinsen fort. „Und jetzt wird behauptet, dass das Gebäude von den Seelen der Opfer, die bei den Vorfällen ums Leben gekommen sind heimgesucht wird.“

Für einen Moment war es still, dann glucksten alle gleichzeitig los. „Aha, und von wie vielen Geistern reden wir hier?“ Tony hatte seinen Drink mit einem Schluck geleert und gesellte sich nun zu den anderen. „Laut den Akten, acht.“ Steve zog einen Zettel hervor auf dem acht Fotos und dazugehörige Steckbriefe abgedruckt waren. „Das erste Opfer, Martin Schuh starb vor drei Wochen an Herzinfarkt. Er war vierzig Jahre und wurde tot auf seinem Zimmer gefunden. Der Nächste Todesfall folgte drei Tage später, ein dreijähriger Junge, Tom Artist, er ertrank im Pool. Einen Tag später fiel einer der ermittelnden Polizisten die Treppe am Eingang runter und brach sich das Genick. Dann folgten die Zwillinge Marie und Sandra Knapp, zehn Jahre, sie wurden im angrenzenden Wald gefunden, wie es aussah sind sie vom Baum gefallen. Gleichzeitig, Respekt. Danach starb ein etwa siebzigjähriger, Tobias Pass an einem allergischen Schock. Und dann kam die fünfundzwanzigjährige Angestellte, Sahra Bach ums Leben als der Aufzug abstürzte. Sie wurde vollständig zerquetscht.“

Bei den letzten Worten verzogen alle die Gesichter. „Widerlich.“, murmelte Romanoff. „Ganz ehrlich, da haben die erst gewartet, bis acht Menschen tot sind um den Laden dicht zu machen? Hatten die überhaupt noch Gäste?“ Tony schenkte sich wieder einen Whiskey ein, die warnenden Worte der anderen, die darauf folgten ignorierend. Rogers zuckte die Schultern. „Am Ende waren es wohl nur noch lebensmüde Stammkunden und einige wenige Bediensteten. Naja, die ersten drei Todesfälle waren ja nur Unfälle, aber das mit den Zwillingen ist doch etwas unlogisch, oder?“

„Stimmt, klettern auf einen Baum um dann gleichzeitig runter zu fallen und zu sterben? Nicht gerade glaubwürdig.“ Natasha stand bei ihren Worten auf und nahm Tony das Glas aus der Hand, welches er sich gerade wieder nachgefüllt hatte und kippte den Inhalt in den Abguss. „Hey, ich…“-„Du hattest genug. Ich will nicht in Peppers Haut stecken.“-„Was soll das denn jetzt bitte heißen?“-„Genau das, was ich gesagt habe.“-„UUUUHHHHH, Killerblick!“-„KLAPPE STARK!“-„Sonst was?“ Bruce räusperte sich und kam auf die beiden Streithähne zu. „Sonst werde ich wütend.“

Stille. Tony Stark war still. Es kam nicht oft vor, dass Banner einen Witz oder eine nett gemeinte Anmerkung auf Kosten des Hulks machte, aber jetzt passte es einfach so gut, dass er es sich nicht hatte verkneifen können. Kurz zuckten Tonys Mundwinkel, dann klopfte er seinem Kollegen auf die Schulter und bugsierte ihn zum Sofa, während er ihm ins Ohr raunte: „Sie haben ja Humor Banner, wusste ich gar nicht.“-„Wenn das so ist, dann wissen sie einiges nicht von mir.“, erwiderte der Kleinere mit einem leichten Lächeln. „OK Captain, was halten sie davon, wir fliegen da hin, untersuchen das Hotel auf Todesfallen, nur so, damit Fury zufrieden ist und um die Geister kümmert sich einer der vielen abergläubischen Futzis auf dieser Welt. Ja?“ Rogers nickte. So hätte auch er es vorgeschlagen, nur vielleicht mit einer anderen Ausdrucksweise. „Gut.“, sagte Natasha, Clint nickte und auch Banner war einverstanden.

Und so kam es, dass fünf der berühmtesten Superhelden dieser Welt sich noch am selben Abend auf den Weg nach Deutschland machten. Nicht wissend, was sie dort erwarten würde und auch von ihrem neunen Mittglied hatten sie noch keine Ahnung, aber dass sollte sich bald ändern.

Kapitel 1. Ein neues Mitglied

Kapitel 1.
 

Das Hotel war riesig, ein Wald von beträchtlicher Größe schloss sich an, wie auch ein See mit Steg und drei Pools, von denen einer mit bunten Rutschen und Kindergeräten ausgestattet war. Aus der Luft war das ganze Ausmaß des Geländes nur schwer zu erkennen, doch auch so machte es Eindruck. Mit einem provisorisch ausgestatteten Hubschrauber, der das Logo einer Zeitschrift auf sich trug landeten die Avengers auf einem Vordach und liefen geduckt zu einer Balkontür, die sich leicht öffnen ließ. Sie standen nun in einem Raum, er war groß, ein Doppelbett stand an einer der Wände, ein Schreibtisch an der anderen und gegenüber des Balkons war die Tür. Natasha zog ihr Handy aus der Tasche ihrer engen Leder-Uniform und machte ein Bild des Zimmers, welches sie daraufhin verschickte. „Fury gab Anweisung ihm ein Foto des Zimmers zu schicken. Fragt mich nicht warum.“, antwortete sie auf die fragenden Blicke ihrer Kollegen hin und zuckte mit den Schultern.

Bereits nach wenigen Sekunden jedoch wussten sie, warum, doch erst einmal musste ein riesen Schreck überwunden werden. Der Boden und die Luft bebten und im nächsten Moment stand ein Junge vor ihnen, der wie aus dem Nichts erschienen war. „Ein Geist!“, schrie Tony und sprang mit weit aufgerissenen Augen zwei Schritte zurück. Auch die anderen waren nicht minder erschrocken, doch sie verfielen in eine Art starrte und bewegten sich nicht von der Stelle. „Ne. Neues Mittglied.“, zischte dieser genervt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Natasha hob eine Augenbraue und musterte ihr Gegenüber genauer. Er war etwa neunzehn oder zwanzig Jahre alt, vielleicht 1,70 cm groß, hatte längere, braune Haare und blaue Augen. Er trug Jeans, ein ausgeleiertes, graues T-Shirt und eine Lederjacke. „Bitte?“, fragte sie misstrauisch. „Fury hat euch nichts gesagt, oder?“ Alle schüttelten die Köpfe und der Junge stöhnte genervt auf. „Also, ich bin das neue Mittglied, fragt mich nicht wieso, ich freue mich genauso wenig wie ihr.“ Er zuckte die Schultern. „Wer bist du?“, fragte Steve vorsichtig und hob unmerklich sein Schild ein Stück höher. „Die bessere Frage ist wohl eher, was bist du?“ Tony war noch nicht wieder näher heran getreten und würde dies auch nicht so schnell wieder tun.

„Ich heiße Griffin O’Connor und bin ein Jumper. Das heißt ich kann überall auftauchen, so lange ich den Ort einmal gesehen habe. Reicht das?“ Entschieden schüttelte Clint den Kopf. „Wie alt bist du?“-„Zwanzig.“, kam die genervte Antwort, woraufhin Natasha wieder ihr Handy hervorzog und eine Nummer wählte. „Tag, ich bin’s Natasha Romanoff. Stimmt es, dass uns ein neues Mittglied namens Griffin O’Connor zugeteilt wurde? ...Ja?...Aha… Ja danke… Auf Wiederhören.“ Sie legte auf und steckte das Handy zurück, danach sah sie in die erwartungsvollen Gesichter. „Es stimmt. Er gehört jetzt dazu.“ Wieder kam ein genervtes Stöhnen von dem Jungen. „Na dann.“ Banner trat vor und streckte die Hand aus. „Willkommen.“ Nach einem Rollen mit den Augen ergriff er die dargebotene Hand und schüttelte schließlich auch die der anderen, nur Tony hielt sich zurück. Ihm war dieses plötzliche Auftauchen ziemlich unheimlich. „Also, wollen wir heute noch los?“, durchbrach Griffin die Stille, welche nach dem kurzen Begrüßen eingetreten war und wandte sich der Tür zu. Als er die Klinke drückte und die Tür öffnen wollte, passierte nichts. „Tja.“, murmelte er und verschwand mit einem weiteren Beben. Die Avengers zuckten zusammen und schüttelten dann über sich selbst den Kopf. Daran würden sie sich wohl so schnell nicht gewöhnen. Dann traten auch sie auf die Tür zu und sahen sich kurz an.

Tony hatte seinen Anzug, da er diese Mission ziemlich albern fand, zu Hause gelassen. Sonst hätte er jetzt wohl die Tür gesprengt, aber so musste es wohl Natasha mit einem gezielten Tritt erledigen, was sie auch sogleich tat. Die Tür brach aus den Angeln und landete im Flur mit einem lauten Krachen auf dem Boden. Griffin stand an die Wand gelehnt ihnen gegenüber und verzog kurz anerkennend das Gesicht, dann stieß er sich ab und marschierte den Gang hinunter, die Avengers hinter sich. „Warum übernimmt der Kleine eigentlich die Leitung?“, fragte Tony leise die anderen, da es ihn mächtig wurmte, dass er gerade einem Kind hinterher trottete.

„Weil ihr diesem Kind folgt. Nur so als Hinweis.“, kam die genervte Antwort von Griffin, der sich nicht einmal umdrehte, doch jeder wusste, dass er die Augen verdrehte. Tony ging schneller und stand schließlich neben dem Jungen, der einige Zentimeter kleiner war und misstrauisch von der Seite begutachtete. „Du bist für dein Alter eindeutig zu zynisch. Hat dir das schon einmal jemand gesagt?“ Der O’Connor rollte mit den Augen und sah wieder auf den Gang vor sich. „Nö.“, sagte er dann mit seiner üblichen Arroganz und Tony zuckte die Schultern. Nach einigen Schritten blieb Steve stehen und sah die anderen an, welche sich jetzt zu ihm umwandten. „Wir sollten uns aufteilen. Gehen wir in kleinen Gruppen weiter, so sind wir schneller fertig und können die abergläubischen Geisterjäger ihre Arbeit verrichten lassen.“ Seine Kollegen nickten und kamen ein wenig näher, bis sie schließlich einem mehr oder weniger runden Kreis standen. „OK, also. Clint und Natasha kommen mit mir. Dr. Banner und Stark gehen mit O’Connor.“, entschied er nach kurzem Überlegen und wie erwartet protestierte Tony sofort. „Ich kann nicht mit Kindern umgehen, warum muss ich mit dem gehen?“ Für die Erwähnung des Wortes „Kind“, warf Griffin natürlich sofort ein er sei erwachsen, doch das überhörten die anderen einfach.

„Dann musst du scheinbar noch üben. Viel Spaß.“, erwiderte Romanoff mit einem leichten Grinsen und zog sich mit den beiden Männern in einen abzweigenden Gang zurück. „Na klasse.“, murmelte Stark und wandte sich ebenfalls zum Gehen, den schweigenden Banner und den genervten O’Connor im Schlepptau. An einer weiteren Abzweigung blieb er stehen und wandte sich seinen Begleitern zu. „Welchen Gang?“, fragte er, auch wenn er so oder so entscheiden würde. „Links.“, meinte Griffin und Banner nickte. Tony zuckte mit den Schultern, überlegte kurz und nickte dann, er hätte das gleiche gesagt, also bogen sie in den linken Flur ab. Sie wussten nicht warum, aber jeder von ihnen versuchte ein lautes Geräusch zu vermeiden, was ihnen dank des Teppichbodens auch leicht gelang. „Sag mal Griffin, wie bist du eigentlich an S.H.I.E.L.T geraten?“, versuchte Banner nach einiger Zeit ein Gespräch ins Rollen zu bringen und es gelang ihm auch, da der Jumper nach kurzem Überlegen antwortete. „Ein paar Agenten haben mich aus Stromkabeln befreit. So ein Penner hatte mich da reingehängt, damit er ungestört eine Kleine retten kann. Der hat kein bisschen daran gedacht ob ich vielleicht sterben würde.“ Auch wenn er diese Geschichte wirklich ungerne erzählte, da sie ihn so schwach wirken ließ, tat er es trotzdem, da er Banner symphytisch fand, obwohl sie sich erst etwa eine halbe Stunde kannten.

„Bloß weil man sich in Kabeln verheddert hat, stirbt man doch nicht gleich.“, brummte Tony. Griffin rollte mit den Augen. „Wenn man Stromschläge bekommt, dann schon.“, erwiderte er genervt und Stark sah ihn verwundert an. „Müsstest du dann nicht tot sein?“-„Nö. Jumper vertragen etwas mehr Strom als normale Menschen.“, sagte der Junge und wusste im nächsten Moment gar nicht, warum er das erklärt hatte. Stark war so eine Art Mensch, die er überhaupt nicht ausstehen konnte und bei jeder Bemerkung an die Decke gehen konnte, warum er sich mit ihm abgab wusste er nicht. Banner hingegen war ein sehr netter Mensch, der bei einer Antwort nicht weiter nachhakte und Dinge auf sich beruhen ließ. Ein netter Zeitgenosse also.

Er konnte nicht verhindern, dass ein kleines Lächeln über seine Lippen huschte und leider, leider hatte Stark es gesehen. „Was gibt es da zu lachen?“-„Ich lache gar nicht. Und wenn, dann lache ich Sie nur aus.“, zischte er zurück und wandte sich ab, während sie auf eine kleine Treppe zusteuerten. Tony sah auf die Uhr und legte einen Zahn zu, wobei die anderen ihm wohl oder übel folgen mussten, wollten sie ihn nicht verlieren.

„Warum die plötzliche Eile Stark?“, fragte Griffin mehr oder weniger genervt, ihm ging das alles hier unglaublich auf die Nerven. „Naja, Pepper hat angekündigt heute Abend Hummer zu machen und ich will rechtzeitig da sein, damit das Essen nicht kalt wird.“-„Na Sie haben sorgen.“, brummte Banner und sah sich seine Umgebung genauestens an. Irgendetwas in ihm sagte ihm, bald würde etwas passieren und zwar etwas ganz schlimmes. Der Hulk spürte so etwas.

O’Connor stöhnte laut auf und folgte den beiden älteren Männern murrend.

**

Natasha, Clint und Steve betraten das große und verschwenderisch eingerichtete Esszimmer und sahen sich genau um. Sie hatten auf ihrem Weg durch das Hotel bis jetzt noch keine Falle entdeckt und auch keinen Geist, doch das hatte auch niemand erwartet. Geister gab es nicht und das wusste jeder, der sich zurzeit hier im Gebäude befand. Gut, Stark schien ein wenig schreckhaft wenn es um diese körperlosen Seelen ging, doch die anderen waren sich da totsicher. Natasha fuhr mit der Hand über einen der großen Tische und besah sich danach den Staub, welcher sich nun auf ihren Fingern häufte. Sie seufzte.

„Glaubt ihr etwa das wird hier noch etwas. Vielleicht waren das alles doch nur Unfälle. Es gibt hier keine Fallen und auch keine Geister.“, rief sie den beiden Männern zu, welche etwas weiter entfernt ebenfalls durch den Raum streiften. „Ich stimme Natasha zu. Hier gibt es nichts.“ Clint lehnte sich an einen der Tische und sah zu Steve, da dieser der einheitlich erklärte Chef war. „Rufen wir die anderen an, vielleicht haben sie ja etwas gefunden.“, meinte dieser und Romanoff zog ihr Handy hervor und wählte Banners Nummer. Es tutete einen Moment, dann hob der Doktor ab. „Banner?“-„Ich bin es, Natasha, habt ihr schon etwas gefunden, wir nämlich nicht.“-„Nein nicht wirklich, aber ich habe ein komisches Gefühl, also, der Andere hat ein komisches Gefühl.“-„OK, sucht weiter, wenn das so ist, sollten wir uns hier noch ein wenig umsehen, was meinen sie?“-„Ja, würde ich auch sagen. Dann…“-„Ja, bis später.“, damit legte sie auf und die anderen sahen sie fragend an. „Also, Banner, nein wohl eher der Hulk hat ein ganz komisches Gefühl, also sollten wir die Sache hier noch etwas genauer unter die Lupe nehmen.“ Die Männer nickten und wandten sich wieder dem Esszimmer mit den vielen Tischen zu.

Ein plötzliches Geräusch ließ sie alle herumfahren und horchen. Jeder hatte es gehört, aber niemand konnte sagen was es gewesen war. Wieder. Da war es wieder. Es klang ganz nah und irgendwie, als würde jemand zittrig einatmen. Was war das? Wieder schien jemand zu atmen, dann war es wieder still. „Ihr habt das auch gehört, oder?“, fragte Natasha flüsternd und die anderen nickten stumm. Sie drehten sich in unterschiedliche Richtungen und schlichen immer weiter aufeinander zu, bis sie Rücken an Rücken standen und alles im Blick hatten. Wieder atmete etwas oder jemand und als dann ein heiseres, aber eindeutiges Kinderlachen ertönte zuckten alle vor Schreck zusammen. Natasha fummelte ihr Handy aus der Tasche und wählte erneut Banners Nummer. Er nahm sofort ab. „Bann…“-„Hier ist etwas!“, flüsterte sie, die Panik in ihrer Stimme nicht mehr fähig zu unterdrücken. „OK, wo seid ihr, wir kommen sofo…“, er brach ab und ein lauter Schrei aus gleich drei Kehlen ersetzten seine Stimme, danach war die Verbindung abgebrochen.

Kapitel 2. Ach du Schreck!

Kapitel 2.
 

Als Banners Handy das erste Mal klingelte waren sie gerade die kleine Treppe hinunter und traten in einen weiteren Gang, der laut kleinen Hinweisschildern zu einer Sesselecke führen sollte. Er führte ein kurzes Gespräch mit Natasha und legte dann wieder auf. Stark und O’Connor sahen ihn fragend an. „Sie habe also ein komisches Gefühl, wann hatten sie vor uns davon zu berichten?“, stellte Stark gleich die erste Frage und Bruce zuckte mit den Schultern. „Ich wollte etwas sagen, wenn ich mir sicher bin.“-„Und, sind Sie es?“, fragte Griffin eine Spur zu hart. Banner nickte und sah sich unbehaglich um. „Ich glaube hier ist etwas. Irgendwas, das nichts mit Fallen zu tun hat.“, sagte er dann leise, gerade so als befürchte er, dass sie beobachtet wurden. „Sie wollen mir jetzt aber nichts von Geistern erzählen, oder?“, hakte Tony nach und sein Gegenüber wiegte den Kopf. „Naja.“, murmelte er dann und setzte seinen Weg fort, was die anderen schließlich auch taten.

Auch Griffin hatte von Anfang an ein komisches Gefühl gehabt, gerade so als wäre hier etwas, was ihnen schaden wolle. Er hatte nichts gesagt, da er nie seine Gefühle offen legte und auch nicht, weil er nicht wollte, dass man ihn für verrück erklären würde. Auch wenn er nicht in diesem Team sein wolle, er war immer schon ein Einzelgänger gewesen, wollte er auch nicht, dass sie ihn verachteten. Er vertraute ihnen nicht, aber das mussten sie ja nicht wissen.

Sie betraten ein großes, gemütlich eingerichtetes Zimmer, welches wohl die Sesselecke sein musste. Plötzlich klingelte Banners Handy erneut und er ging an, konnte jedoch seinen Namen nicht einmal zu Ende aussprechen, da ertönte bereits die panisch klingende Stimme Natashas. Sie wechselten ein paar Worte und als Bruce sagen wollte sie würden sofort kommen, da erschien wie aus dem Nichts ein blasser und völlig in weiß gekleideter Mann vor den Dreien. Sie schrien gleichzeitig auf und Banner ließ das Handy fallen, womit die Verbindung unterbrochen wurde.

Der Mann war etwa vierzig Jahre, blass, mit tiefen Augenringen und roten Augen, seine Kleidung war weiß und völlig zerrissen. Er starrte sie aus diesen flammenden Augen an und ohne dass sie es wollten, machte sich augenblicklich Panik in ihnen breit. „Verdammt was ist das?“, rief Tony erschrocken aus, der sich ohne seinen Anzug in einer solchen Situation unglaublich hilflos vorkam. Banner kämpfte bereits gegen sein zweites Ich an, welches sich gewaltsam an die Oberfläche kämpfen wollte und immer stärker wurde. Griffin war unbewusst einige Meter zurück gejumpt und hatte die Augen vor Schreck weit aufgerissen. Was ging hier vor sich?

Ganz plötzlich hob der Mann den Kopf und stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus, der die drei Avenger dazu veranlasste die Hände auf die Ohren zu pressen. Banner krümmte sich vor Schmerz und seine Haut färbte sich grün, während aus seinen Augen alle Menschlichkeit und Wärme wich und einem tierischen Verlangen Platz machte. Der Hulk hatte die Oberhand erlangt und brach nun hervor. Tony, der diese Verwandlung schon öfter mit angesehen hatte wusste, was nun kommen würde, also wirbelte er herum und packte Griffin am Arm, um ihn mit sich fort zu ziehen. „Weg von hier, schnell!“, schrie er, da der Junge sich nicht von alleine in Bewegung setzte und im nächsten Moment standen sie wieder vor dem Zimmer, durch welches sie ins Hotel gekommen waren.

Stark war schwindelig und schlecht und er hatte das Gefühl sich jeden Moment übergeben zu wollen, doch O’Conner ließ ihm dazu keine Zeit, er zog ihn weiter in den Gang hinein, durch welchen die andere Gruppe verschwunden war. „Los jetzt!“, rief er dem Iron Man zu und dieser folgte ihm nur ganz allmählich. Sie wussten zwar nicht, ob der Hulk mit dem Geist, oder was auch immer das gewesen war zurechtkam, doch darüber konnten sie sich jetzt keine Gedanken machen. Sie wollten hier weg und nicht als Futter für ein grünes Monster enden. Griffin wusste nicht, warum er sich nicht einfach wegjumpte und die Avengers sich selbst überließ, so wie er es immer getan hatte, doch er konnte irgendwie nicht. Eine Stimme in seinem Kopf sagte ihm dass es Falsch wäre und er hier bleiben musste und er wusste nicht warum, aber er blieb und hörte auf diese Stimme.

„Weiter. Los!“, wies er Tony an und legte gleichzeitig einen Zahn zu, wobei der Mann nicht mehr ganz mithalten konnte, da ihm immer noch schwindelig war und tot schlecht. Weit hinter ihnen ertönten das Brüllen des Hulkes und das Geräusch als würde eine Wand zerstört werden. Dies allein genügte um Stark zum Rennen zu animieren und zu zweit sprinteten sie durch die leeren Flure des Hotels. „Wo… lang?“, fragte Griffin. Sein Atem flog. Normalerweise Jumpte er und rannte nicht ganz so viel, doch mit Tony im Gepäck konnte er genau dies jetzt nicht, vor allem, wo sollte er denn hin? Weg und die anderen alleine lassen konnte oder wollte er nicht, er war sich nicht sicher und den Rest des Hotels kannte er nicht. Ihm bleib also gar keine andere Wahl als zu rennen. „Oh Gott, ich kann nicht mehr.“, keuchte Stark und ließ sich gegen eine der Wände fallen und auch O’Connor blieb eher wiederwillig stehen. Er hatte keine Luft mehr zum Sprechen, aber für eine Flucht reichte es noch.

Nach einigen Minuten des Verschnaufens stieß er sich von der Wand am und wollte Tony mit einer Geste zeigen, dass sie weiter mussten, da erblickte er am Ende des Ganges eine Gestalt. „WOW FUCK!“, rief er erschrocken, packte Tonys Arm und rannte panisch los. Er war es geübt gegen Paladine zu kämpfen, aber Geister waren da eine ganz andere Liga. Auch der Iron Man hatte den Mann erkannt und die Beine in die Hand genommen. Weit vorne, am Ende des Ganges erblicken sie eine Tür, sie stand offen und schien in einen Esssaal zu führen. Sie sahen erst als sie ihn betraten die drei Personen, welche Rücken an Rücken in der Mitte des Raumes standen und sich panisch umsahen. „Hey!“, reif Tony, auch wenn dies nicht mehr nötig war, da die Gruppe sie ohnehin schon erblickt hatte.

**

Als die Schreie ertönte hatte Natasha vor Schreck das Handy fallen gelassen. Sie starrte die beiden Männer über ihre Schulter hinweg an und Panik lag in jedem ihrer Blicke. Sie wussten nicht warum, aber dieses Gefühl, nicht Herr der Lage zu sein war schlimmer als jede Wunde. Immer wieder ertönte lautes Gelächter oder jemand atmete zittrig ein. Niemand von ihnen wusste woher diese Geräusche kamen und niemand wusste wodurch sie erzeugt wurden, doch sie waren sich sicher, normal war das hier alles nicht. Sie standen Rücken an Rücken und beobachteten ihre Umgebung genau und so entging es ihnen natürlich nicht, als die Tür aufschlug und zwei Personen hineingerannt kamen. Nach dem lauten „Hey!“ von Tony Stark wussten sie auch, dass von diesen keine Gefahr ausging. Stark und O’Connor waren abgehetzt, verschwitzt und völlig außer Atem. Sie standen jetzt an die Wand gelehnt da und sahen die drei in der Mitte des Raumes an, als wollten sie jetzt sofort eine Erklärung für diese Ereignisse.

„Warum habt ihr geschrien?“, kam Natasha ihren Fragen zuvor und bewegte sich langsam auf die beiden Männer zu, Steve und Clint folgten ihr, immer den Raum im Auge behaltend. „Da war ein… Geist oder so. Banner hat sich verwandelt und wir haben die Flucht ergriffen. Nun ja, eigentlich könnte man es eher als einen strategischen Rückzug bezeichnen.“, versuchte Tony die Sache harmlos dazustellen, doch so ganz gelang es ihm nicht, da Griffin neben ihm den Kopf schüttelte. „Das war eine Flucht, kein strategischer Rückzug. Der hätte anders ausgesehen.“ Stark zuckte mit den Schultern und stieß sich von der Wand ab. „Zumindest kenne ich jetzt das Gefühl zu jumpen, oder wie auch immer ihr es nennt. Es ist grauenvoll. Einfach widerlich, wie hältst du das aus? Ich meine, man muss sich ja fast übergeben. Einfach widerlich.“ Er redete wieder zu viel und unterstrich seine Worte mit überflüssigen Bewegungen der Hände. Der O’Connor rollte mit den Augen. „Ich bin ein Jumper man.“, war seine einzige Antwort auf diese Frage.

„Stark, wir haben gerade wirklich andere Probleme. Hier ist irgendetwas.“, warf Steve ein und sah sich unbehaglich in dem Raum um. „Verdammt, hätte ich doch nur meinen Anzug mitgenommen.“-„Ich bezweifle das der viel gegen Geister genützt hätte.“, erwiderte Clint und spannte seinen Bogen, während er die Umgebung mit den Augen absuchte. „Ach papperlapapp. Dein Bogen ist auch nicht viel besser. Haben wir überhaupt etwas, was gegen Geister hilft?“ Die anderen schüttelten auf diese Frage nur den Kopf, sie waren sich sicher, dass man diese Wesen nicht erschießen konnte.

Wieder ertönte ein heiseres Lachen und alle Anwesenden zuckten vor Schreck zusammen. „Suchen wir uns einen geeigneten Raum, der klein genug ist um ihn gut zu überblicken und schmieden wir erst einmal einen Plan. Von jetzt an trennen wir uns nicht mehr.“ Rogers scheuchte die anderen vor sich her aus dem Essraum, das Lachen hinter sich lassend und auf den Gang hinaus. Und schon standen sie wieder vor dem Mann in weiß gekleidet. „Oh Fuck! Das ist der Geist von eben!“, rief Griffin aus und die anderen wichen einen Schritt zurück, da das Wasen nur noch etwa zehn Meter von ihnen entfernt stand. „Was machen wir jetzt? Ich bezweifle das der uns hier einfach wieder rausspazieren lässt.“, fragte Natasha in die Runde und bekam von Stark nur ein einziges Wort als Antwort. „Angriff.“-„Sagt der ohne Anzug.“, murmelte Clint und Tony zuckte mit den Schultern. Griffin wippte ungeduldig auf den Fußballen vor und zurück und legte sich einen kleinen Plan zurecht, dann ging er in Stellung und sagte noch etwas wie: „Ich probier’ mal was.“ Und schon rannte und jumpte er los. Er jumpte immer einen Meter vorwärts und rannte dann wieder zwei Schritte um Schwung zu bekommen und als er schließlich nah genug bei dem Geist war, holte er aus und wollte ihm direkt ins Gesicht schlagen. Was er nicht bedacht hatte, was das der Geist keinen Körper hatte, zumindest keinen festen. Seine Faust glitt einfach durch den Kopf hindurch wie durch Nebel und er landete mehr oder weniger elegant hinter ihm auf dem Boden.

„Das war wohl nichts.“, kommentierte Tony diesen Versuch und erst wollte Griffin ihm einen bösen Blick zuwerfen, doch da drehte sich der Geist zu ihm um und kam bedrohlich einen Schritt näher. Er jumpte sich sofort einige Meter weiter zurück und stand schnell auf. Wann wollten die Avengers ihm eigentlich zu Hilfe kommen? Nach einem lauten Schrei, der ganz eindeutig von dem schreckhaften Tony kam klärte sich diese Frage jedoch von ganz alleine auf. Das konnte noch dauern.

Niemand hatte die Frau im weißen Kleid und der weißen Haut gesehen, welche nun hinter der kleinen Gruppe Superhelden stand und begierig ihre kalten Finger nach ihnen ausstreckte, während sie heiser zu Lachen begann. Die Black Widow zog ihre Waffe und feuerte zwei Kugeln auf sie ab, die jedoch nur durch den schlanken Körper zischten und irgendwo weit hinten in eine Wand einschlugen. Wieder lachte die Frau auf und kam einen Schritt näher, während die Gruppe langsam zurückwich. Natasha kam eine Idee und drehte halb den Kopf nach hinten. „Hey O’Connor, kannst du uns hier alle wegbringen?“ Als Antwort erhielt sie nur einen markerschütterten Schrei und sie wirbelte erschrocken herum, was die Geisterfrau als Kommando zum Angriff sah. Sie stürzte vor.

Der Geist war erschreckend schnell vorgeschritten, blieb dann aber ganz plötzlich stehen. Er fixierte eine kleine, in die Wand eingelassene Klappe neben Griffin, die dieser noch gar nicht bemerkt hatte. Sie sprang aus der Wand und eines der Stromkabel, welches dahinter verborgen gewesen war sprang hervor und die geladenen Kabel wickelten sich um sein Bein. Er konnte gar nicht so schnell reagieren, da durchschnitten sie die Haut, dringen tief ins Fleisch ein und sein Körper erzitterte unter den Stromschlägen, welche nun durch seinen Körper wallten. Gequält schrie er auf und versuchte sich an einen anderen Ort zu jumpen, doch es war unmöglich. Die Falle war so perfekt wie die eines Paladins. Er nahm seine Umgebung und den Geist nur noch wie durch Nebel wahr, während er bebend auf dem Boden lag und sich versuchte so klein wie möglich zu machen. Von der anderen Seite des Flures wurde ihm etwas zugerufen doch er verstand kein Wort. Der Geist kam immer näher und das heisere Lachen einer Frau schrillte durch den Gang. Das alles war so unwirklich, dass es schon wieder Wirklichkeit war.

Als Natasha den Schrei ihres neuen Mitgliedes hörte wirbelte sie herum und sah gerade noch wie dieser zu Boden ging und zuckend und schreiend liegen blieb. Ein Stromkabel hatte sich um sein Bein gewickelt und dieses unangenehm aufgerissen. Hinter sich hörte sie, wie die Geisterfrau zum Angriff ansetzte und ohne lange nachzudenken machte sie auf dem Absatz kehrt und rannte durch die Frau hindurch in den Esssaal. Es war ein komisches Gefühl so durch einen Geist zu laufen, aber sie hatte gerade ganz andere Sorgen. Sie stieß die Tür zur angrenzenden Küche auf und sah sich hektisch um, bis sie endlich entdeckte, wonach sie gesucht hatte.

Aua und Salz.

Natasha griff nach einer Packung gefüllt mit Salz, welche allein und verlassen auf einer Anrichte stand und rannte zurück zu den anderen. Die Frau hatte ihr den Rücken zugekehrt und so riss sie die Verpackung auf und warf eine Hand voll von den weißen Körnern nach dem Geist. Sie hatte das einmal gelesen und hoffte nun inständig dass es Wirkung zeigte und dieses Mal hatte sie endlich Glück. Dort, wo das Salz den Körper des Wesens berührte begann es die weiße Haut wegzuätzen und die Frau schrie voller Schmerz auf. Wieder warf Natasha eine Hand nach der Frau und wieder bereitete sie dieser Schmerzen. Der Geist schrie und schrie und hastete in eine Wand. Sie verschwand einfach in ihr, als wäre dort nichts.

Tony, Steve und Clint atmeten auf. Ohne sich lange mit den Männern aufzuhalten rannte die Black Widow weiter und bewarf auch den Männlichen Geist mit dem Salz in ihren Händen. Auch auf ihn zeigte dies Wirkung und er verzog sich genauso wie die Frau zuvor. Natasha fiel neben dem O’Connor auf die Knie und sah einen Moment überfordert auf die blutigen Kabel, dann zu dem Kasten in der Wand und so schnell sie konnte, riss sie eines der Kabel heraus. Es war scheinbar das richtige, denn der Strom, welcher durch Griffins Körper wallte wurde sofort zu Nichte. Sie sah mit einem erleichterten Seufzer auf den Jungen vor ihr herab und wagte es ihn an den Schultern zu berührend. Sie zuckte auch nicht zurück als sie einen leichten Schlag bekam, sondern packte noch fester zu, um das Beben des Körpers unter Kontrolle zu bekommen. Sie warf einen kurzen Blick auf die Wunde an seinem Bein, verzog kurz das Gesicht und sah wieder in das verkrampfte Gesicht des Jungen. Auch die anderen waren mittlerweile neben sie getreten und auch sie wussten nicht, was sie tun sollten oder konnten. „Griffin? Wir müssen dir das Kabel abnehmen. Das könnte jetzt etwas wehtun.“, sagte sie sanft und so einfühlsam wie sie konnte. Er nickte nur und kniff die Augenlieder fester aufeinander. Natasha sah die Männer an, doch alle traten einen Schritt zurück. Das wollten sie nicht übernehmen. Schließlich seufzte Clint und ließ sich neben seiner Freundin auf die Knie sinken und berührte ganz vorsichtig das Bein. Griffin presste die Zähne aufeinander bis es Knirschte, doch als der Bogenschütze dann einen den Draht vorsichtig aus dem Fleisch schälte schrie er laut auf.

Natasha versuchte ihn so gut es ging zu beruhigen und sprach leise auf ihn ein. Sie konnte sich gut vorstellen was für Schmerzen das waren, sie wusste es sogar, schließlich hatte sie schon weitaus gefährlichere Wunden gehabt. Auch wenn dieser Schnitt nicht lebensgefährlich war, er tat höllisch weh. Es dauerte ganze fünf Minuten, da war endlich der Draht vom Fleisch gelöst und Natasha und Clint atmeten erleichtert auf. Griffin reagierte schon nicht mehr auf die Worte der Rothaarigen und starrte nur noch schwer atmend vor sich hin, während sein Bewusstsein langsam schwand. „Hey, hey O’Connor, komm schon, nicht einschlafen, schön wach bleiben!“, drängte Rogers den Jungen, doch dieser dämmerte bereits weg verlor nach wenigen Sekunden das Bewusstsein.

Hecktisch sah Tony sich um und wandte sich dann an den Captain. „Und wohin jetzt? Ich meine, was machen wir jetzt mit diesen „Geister“?“ Erst einmal sagte niemand etwas, dann stand Clint auf und sah seine Kollegen nacheinander an. „Ich schlage vor, wir suchen uns einen kleinen Raum, wo wir alles überblicken können und ruhen uns erst einmal aus, dann bereiten wir einen Plan vor, wie wir hier gewinnen können. Außerdem müssen wir uns um O’Connors Wunde kümmern, sie könnte sich entzünden.“ Alle nickten und Tony rief sich den Plan des Hotels in Gedanken und nickte dann erneut. „Es gibt zwei Stockwerke tiefer einen kleinen Raum, der wohl als gemütliche Ecke bezeichnet werden kann. Es dürfte groß genug für uns alle sein und klein genug um alles zu überwachen.“

Steve sah in die Runde und wies dann Clint an O’Connor zu tragen und Tony an, ihnen den Weg zu zeigen. Sie verliefen sich zwar zwei Mal, doch nach sieben Minuten erreichten sie den Raum. Sie ließen sich im Kreis auf dem Boden nieder, um immer alles im Blick zu haben und legten Griffin auf einem der Sofas ab. Natasha zog sich die Jacke aus, riss den Ärmel ab und fertigte daraus einen Verband, den sie ihm dann um das blutende Bein wickelte. Er war noch immer nicht bei Bewusstsein und würde wohl auch nicht in den nächsten Minuten aufwachen, er war viel zu tief in der Dunkelheit versunken. „Was machen wir jetzt?“, fragte sie, als sie sich wieder auf ihrem Platz neben dem Sofa nieder ließ. Sie hatte sich dafür entschieden bei ihm sitzen zu bleiben, sollte es ihm schlechter gehen. „Na, kann O’Connor nicht hier raus jumpen, Hilfe holen und sich dann verarzten lassen?“ Tony schüttelte den Kopf. „Hör mal, ich habe selber erlebt, wie anstrengend jumpen ist, ich bezweifle, dass er das in diesem Zustand hin bekommt. Es scheint einen unglaublichen Druck auf den Körper auszuüben. Ich meine, habt ihr euch schon einmal die Luft angesehen, wenn er gejumpt ist? Sie bebt und auf den Boden wird ein solcher Druck ausgeübt, dass dies für den Körper auf Dauer nicht gesund sein kann.“ Er unterstrich seine Worte wieder einmal mit unnötig vielen Gesten und sah sich dann wieder aufmerksam im Raum um. „Was machen wir, wenn ein Geist auftaucht?“, fragte er dann etwas kleinlaut. Er fühlte sich genauso hilflos, wie damals bei seiner Entführung und dieses Mal gab es wieder Menschenleben, die er mit seinem eigenen verteidigen würde. „Ich habe mein Salz noch. Es scheint tatsächlich zu wirken.“ Alle Anwesenden nickten (außer Griffin) und schwiegen dann wieder. „Die ganze Situation ist schon irgendwie unwirklich. Ich meine, Banner läuft Amok, wir werden fast von zwei Geistern gekillt und der Einzige, der uns von hier wegbringen könnte, liegt halb tot auf dem Sofa da.“ Ein leises Schnauben ertönte. „Wir wollen es auch nicht übertreiben. Halb tot bin ich nun auch wieder nicht. Außerdem könnte ich euch nicht alle mitnehmen.“ Natasha sprang auf und starrte den jungen Mann auf dem Sofa erleichtert an, der sich nun müde über die Augen fuhr und sie dann anblinzelte. „Wie geht es dir?“, fragte sie vorsichtig und fixierte ihn mit wachsamen Auge um auch ja jede Lüge zu enttarnen. „Wie soll ich mich schon fühlen? Ein Geist hat versucht mir das Bein abzusäbeln, etwa 230 Volt sind durch meinen Körper geflossen. Echt, danke Leute, mir geht es bestens, ich könnte jetzt so aufstehen und mich hier weg jumpen.“ Er lachte sarkastisch auf und fuhr sich dann wieder mit der Hand über die Augen. Die Agentin bemerkte die leichte Röte auf seinen Wangen und die Schweißtropfen auf seiner Stirn. Ohne zu fragen streckte sie die Hand aus und legte sie ihm auf die Stirn, wobei dieser verwundert und ein wenig erschrocken zurück wich. Er hasste es, wenn jemand ihn berührte. Es konnte damit zu tun haben, dass schon so viele Menschen ihn berührt hatten und ihn Sekunden später versucht hatten umzubringen. Die Rothaarige zog die Augenbrauen zusammen und sah ihm prüfend in die leicht glasigen Augen. „Er hat Fieber und nicht gerade niedriges.“, sagte sie dann an die anderen gewandt, kniete sich vor das Sofa und hob leicht den Stoff über der Wunde an. „Hat sich entzündet.“, fluchte sie dann laut. Sie erhob sich wieder und lief vor dem jungen Mann hin und her, während sie scheinbar darüber nachdachte, was sie tun konnte. „Hat jemand von euch etwas gegen Fieber dabei? Nein? Natürlich nicht.“, murmelte sie dann und wandte sich wieder Griffin zu. „Wie lange dauert es noch, bis du bereit bist, von hier zu verschwinden?“ Er starrte sie fragend an. „Warum sollte ich verschwinden? Gut, für gewöhnlich bleibe ich nicht so lange, bis es ernst wird, aber warum sollte ich verschwinden?“ Er sprach noch immer leise, doch nun drängte sich eine gewisse Wut in seine Stimme. Er fühlte sich irgendwie angegriffen. „Herr Gott, du musst in ein Krankenhaus, du hast eine entzündete Schnittwunde und hohes Fieber. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es sich zu einer Blutvergiftung entwickelt. Du kannst jetzt nicht hier bleiben. Wir können so wie so nichts machen.“ Sie sprach energisch und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. „Vergesst es. Ich haue hier nicht ab. Ich könnte auch nicht, selbst wenn ich wollte. Also, bleibe ich. Und äh, Leute? Sieht jemand den Mann da vorne auch noch oder ist das eine Wahnvorstellung im Fieberwahn?“ Alle Köpfe schnellten in die gezeigte Richtung und alle rissen panisch die Augen auf. „Oh Fuck!“, fluchte Griffin, als er erkannte, dass dieser Mann der Realität entsprach.

David

Kapitel 4.

„Tony das Salz!“, schrie Natasha, packte die Tüte und warf sie durch den Raum zu ihrem Teamkollegen, der dem Geist am nächsten stand. „Warum ich?“, fragte dieser fast schon panisch, schüttete jedoch die weißen Körner auf die Gestalt vor ihm. Diese bewegte sich keinen Zentimeter und schrie mit einer unnatürlich verzerrten Stimme auf, riss die Arme vor das Gesicht und verschwand durch die Wand hinter ihm. „Da denkt man sich echt die sind verblödet, oder? Ich meine, wenn wir schon zwei von denen erwischt haben müsste sich das doch rumgesprochen haben, oder?“ Jetzt machte er mal wieder einen auf cool, Natasha rollte die Augen. „Ok, was machen wir jetzt?“, fragte sie dann in die Runde, allgemeines Schulterzucken war die Antwort. „Griffin muss hier weg, er hat Fieber, es hat keinen Sinn mehr wenn er hier weiter kämpft.“, warf Steve in ein und jetzt wurde genickt, was den O’Connor zum Aufstöhnen brachte. „Es geht mir gut, ich…“ „Du gehst nach Hause. Jump zu Fury und schildere ihm die Lage, er muss ein paar Agenten her schicken, zum Geisterentsorgen sind wir nämlich nicht hier.“, brummte Clint und verschränkte in üblicher Haltung die Arme vor der Brust. Gerade wollte der junge Mann zu einer Antwort ansetzen, da trat Stark näher und hob in typisch arroganter Haltung die Hände. „Oh bitte, was willst du denn in diesem Zustand ausrichten? Nein mein Lieber, du gehst schön nach Hause, machst es dir auf der Couch gemütlich und wartest ab, bis das hier zu Ende ist. Ach ja und vorher informierst du noch Fury, ich will hier nicht den ganzen Tag sitzen, ja?“

Griffin verzog das Gesicht, dann zuckte er mit den Schultern. Was kümmerte es ihn? Es war nicht sein Kampf, außerdem wurde ihm hier gerade angeboten zu gehen, warum also sollte er noch bleiben? „Gut. Viel Spaß dann noch aller Seitz.“ Er grinste kurz, dann konzentrierte er sich und war im nächsten Moment verschwunden. „Wenigstens einer ist außer Gefahr.“, murmelte Steve fast schon erleichtert und wandte sich wieder den anderen im Raum zu. „Gut, ich denke wir sollten uns auf die Suche nach Dr. Banner machen, er läuft hier irgendwo Amok und das können wir uns nicht leisten, außerdem wissen wir nicht, ob die Geister ihm etwas anhaben können.“ Er stieß sich von der Wand ab und trat einige Schritte auf die Tür zu.

„Ach komm schon Eskimo, er ist der Hulk, nicht einmal die Außerirdischen konnten ihm etwas anhaben, warum sollten das ein paar durchsichtige Gestalten?“ Romanoff zuckte zustimmend mit den Schultern, doch Rodgers bestand auf eine kleine Wanderung, wie er es scherzhaft nannte. „Also ich bin dieses Mal nicht das Opfer, ich habe keinen Anzug, den Großen übernehmt ihr.“, grinsend hob Tony die Hände und wackelte mit den Augenbrauen, dann verließ er hinter Clint den Raum und folgte den anderen den Gang hinunter, welcher nur noch spärlich beleuchtet war, draußen wurde es langsam dunkel und das Hotel hatte keinen Strom mehr. Es war schon ein seltsames Gefühl. Bis eben hatten sie noch einen nervenden Zwanzigjährigen bei sich gehabt, der zu allem einen Kommentar abgeben musste und irgendwie die Gruppe ein wenig spaltete und nun saß der hoffentlich bereits im Krankenhaus und ließ sich untersuchen, wobei sie sich da nicht so sicher waren. Er war ein Sturkopf, wäre ein Wunder, wenn er ihre Anweisungen befolgen würde.

Warum auch immer hatten sowohl Natasha als auch Tony angefangen ihn zu respektieren und vielleicht auch zu mögen, zumindest hatten sie jetzt das Gefühl das etwas fehlte. Steve schien nicht unbedingt große Stücke auf ihn zu halten und Clint war so gefühlskalt wie ein Kühlschrank, also so wie immer. „Ok, wir sind hier ungefähr da, wo wir Banner verlassen haben.“, informierte Stark die anderen und wies den Gang hinunter, der nun vor ihnen lag. Ein lautes Brüllen ertönte, welches leider nicht allzu weit entfernt zu sein schien. „Und scheinbar auch der Ort, wo wir ihn wieder finden werden. So Leute, ihr seid dran. Viel Spaß mit dem Großen.“

**

David Rice betrat die Höhle, oder wie der Bewohner dieser, sie auch gerne nannte, das Hauptquartier, sah sich um und musste über die Unordnung den Kopf schütteln. Auch wenn er wusste, dass dies alles nur von einem, zugegeben schon länger zurückliegenden Kampf rührte, hatte Griffin O’Connor scheinbar noch nicht aufgeräumt, oder zumindest nur teilweise. Die Zeichnungen von Roland und manchen anderen Paladinen hingen wieder an Ort und Stelle, sahen vielleicht etwas zerknittert aus aber legten ein klares Ziel im Leben des Jumpers fest. Überleben und Rache. Und verbittertes Lächeln legte sich auf Davids Lippen. Er hätte schon viel früher hier her kommen sollen, hätte sich entschuldigen sollen oder den ganzen Mist einfach nicht machen sollen. Kurz nachdem er aufgewacht war, in Millies besorgtest Gesicht gesehen hatte, da dachte er nur an sich selbst und seine Freundin, welch ein Glück sie doch gehabt hatten, dann erst nach zwei Tagen war ihm eingefallen, welch einen Mist er da noch zu bereinigen hatte. Er war sofort in das Kriegsgebiet gejumpt, welches nur noch zertrümmert vor ihm gelegen hatte. Der Mast war von einer Bombe zerfetzt worden und er konnte nicht mit Sicherheit sagen, dass Griffin nicht mit gestorben war, doch dann hatte er durch Zufall ein Gespräch zwischen zwei Paladinen aufgeschnappt, die sich über weitere Vorgehensweisen unterhielten und auch über eine spektakuläre Flucht des Jumpers Griffin O’Connor sprachen. David hatte damals gelacht, erleichtert, belustigt. Wie hatte er auch glauben können, dass der Kleinere sich von etwas aufhalten ließ. Nun jedoch war er sich sicher, dass es Zeit für eine Entschuldigung war, wenn es nicht vielleicht zu spät war.

Er sah sich noch immer um, als plötzlich ein Druck in der Luft die Ankunft eines weiteren Jumpers ankündigte, dann bebte es und Griffin stand am anderen Ende des Raumes. Er taumelte und hielt sich krampfhaft am Schreibtisch fest, schüttelte kurz den Kopf und kniff die Augen zusammen. „Griffin?“, fragte David vorsichtig, wagte es jedoch nicht näher zu treten, da er nicht unbedingt eine Faust im Gesicht haben wollte. Genannter riss den Kopf hoch, starrte ihn erst erschrocken, dann mit unbändiger Wut an. „Du.“, fauchte er, stieß sich vom Tisch ab und wollte einen Schritt näher treten, seine Beine knickten ein und er landete unsanft auf dem sandigen Boden. „Griffin, warte, ich wollte mich entschuldigen.“, begann Rice, wurde jedoch grob unterbrochen. „Halt die Klappe! Das ist gerade ein verdammt schlechter Zeitpunkt!“, knurrte der Andere, wollte sich erneut aufrichten. Seine Sicht verschwamm, ein Druck legte sich auf seine Ohren und die Dunkelheit schlich von allen Seiten auf ihn ein. „Scheiße.“, murmelte er noch, dann übermannte sie ihn und er brach ohnmächtig zusammen.

„Griffin? Griffin fuck, was ist los? Mach keinen Scheiß!“, rief David erschrocken, rannte zu ihm und drehte ihn vorsichtig auf den Rücken. Eigentlich war er her gekommen um sich eine Tracht Prügel abzuholen, damit wäre er klar gekommen, mehr oder weniger, doch hiermit war er haltlos überfordert. Gerade rief er sich das Bild eines Krankenhauses ins Gedächtnis, da kam der andere wieder langsam zu sich. „Griffin, hey, aufwachen!“ Sein Blick glitt zu seinem Bein, als Griffin mit zusammengebissenen Zähne eine Hand in diese Richtung schob und ihm fielen sofort die zerrissene Jeans und das Blut darunter auf. „Fuck, was hast du denn gemacht?“ Er half O’Connor vorsichtig sich aufzusetzen, der sich noch ein wenig benommen den Kopf hielt. Er spürte die Wärme des anderen durch dessen Kleidung hindurch, das Fieber war zwar nicht sonderlich hoch gewesen als er ankam, es war gesunken, doch jetzt, nach dem Sprung schoss es rasant in die Höhe.

Scheinbar hatten dies und die Aufregung durch das Wiedersehen zu dem Zusammenbruch gesorgt. „Leg dich lieber wieder hin. Warte, ich helfe dir auf das Bett.“ Auch wenn Griffin ihn jetzt am liebsten von sich gestoßen hätte, ihm sämtliche Beleidigungen an den Kopf geworfen hatte, doch er musste zugeben, er hätte es nicht aus eigener Kraft zu seinem Bett geschafft. Das sogenannte Bett war eine Matratze, die im hintersten Winkel der Höhle lag, ziemlich durchgelegen und heruntergekommen aussah und sich leider auch so anfühlte. David setzte sich neben ihn auf den Boden und sah ein wenig überfordert in das blasse Gesicht seines Gegenübers, dessen Fieber scheinbar wieder gesunken war und fast nicht mehr existierte. Eigentlich nicht normal, naja, David hatte keine Ahnung von Medizin, aber das Fieber so schnell kam und ging, da war er sich sicher, dass es nicht normal war.

„Jetzt sag mal was passiert ist.“ Griffin starrte ihn giftig an. „Hau ab verdammt noch mal! Glaubst du allen Ernstes ich will dich jetzt sehen?“ „Verdammt ich versuche mich hier gerade zu entschuldigen und dir zu helfen!“ Rice wirkte wütend, vielleicht auch ein wenig enttäuscht, aber was hatte er schon erwartet. „Ich brauche deine Hilfe nicht…“ Er zögerte. „…obwohl? Ich glaube da gäbe es schon etwas.“, grinsend setzte er sich auf und begann zu erzählen. Verdammt, das Fieber musste doch höher sein als er dachte, was machte er hier eigentlich. Naja egal, er hielt es gerade eben für richtig.

**

„Ganz ruhig Großer.“, murmelte Tony, während er langsam zur Wand zurück wich. Das große, grüne Monster vor ihm überragte ihn fast um vier Köpfe, knurrte ihn an und trat näher. Natasha hatte es mit Worten versucht, Clint hatte sich rausgehalten und Steve mit Gesten, leider war alles erfolglos geblieben, Banner schien noch wütender. „Keine Geister in der Nähe, sehen sie? Es ist alles in Ordnung. Keine Geister, keine Monster, nur wir. Sie können also ruhig zurückkommen Banner, es kann ihnen gar nichts passieren.“ Es wirkte fast so, als würde der Hulk über diese Worte nachdenken, dann jedoch begann er laut zu knurren und hob die zur Faust geballte Hand. Scheinbar hatte er die letzten Worte falsch verstanden, vielleicht dachte er jetzt, er wäre unerwünscht, was ja auch stimmte, aber es machte ihn ziemlich wütend, wenn man sich mal seine Augen ansah.

„Wowowo! Keine voreiligen Aktionen mein Großer. Ich will dir nichts tun!“ Jetzt sprach er nicht mehr mit dem Doktor im Innern sondern mit dem Monster selbst, daher sprach er es auch mit „Du“ an, es hatte scheinbar eine beruhigende Wirkung. Zumindest in der Vergangenheit, jetzt nicht mehr. „Mr. Barton, ich könnte hier mal Hilfe gebrauchen!“, rief er erschrocken, wurde jedoch von einem lauten Brüllen unterbrochen. Der Bogenschütze stand mit gezogenem Pfeil dar, wusste nicht genau, was er jetzt tun sollte, auch Steve und Natasha dachten angestrengt nach. Auch wenn es dem Hulk nichts anhaben konnte, etwas sträubte sich in ihnen dagegen ihren Kollegen und Freund anzugreifen. Thor hatte es damals getan, ja, aber er war auch unsterblich, sie nicht. „Leute!“, schrie Tony auf, als die Faust herabsauste. Clint ließ den Pfeil von der Sehne, er prallte an der Schulter des Grünen ab, fiel klirrend zu Boden, aber er hatte seine Pflicht erfüllt.

Der Hulk lenkte seine Aufmerksamkeit ihm zu, bevor er Stark hatte zerquetschen können. Jetzt jedoch war er rasend vor Wut. Er brüllte, Speichel flog durch die Luft und er stampfte mit dem Fuß auf den Boden. Gerade als er die Muskeln anspannte um einen tödlichen Satz nach vorne zu machen, erfüllte ein Druck die Umgebung, die Wände begannen zu beben und als der Hulk lossprang knallte etwas hartes, hölzernes gegen seinen Kiefer. Das Holz splitterte und ein zerstörter Baseballschläger fiel zu Boden, genau wie der Hulk, der jedoch sofort wieder auf den Füßen war. Zwei Gestalten landeten mehr oder weniger elegant neben Clint, richteten sich auf und traten auf das grüne Monster zu. „Was genau ist das denn?“, fragte der eine, er hatte kurze, braune Haare und war fast einen Kopf größer als der andere. „Tja Davy, damit darf ich mich schon den ganzen Tag herumschlagen.“, grinste Griffin neben ihm, zog eine Pistole aus dem Gürtel und drückte zweimal ab.



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