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Harry Potter und die Schüler Merlins

Eine Zeitreise in das dunkle Mittelalter
von

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Bei den Elben

Ginny schlug müde die Augen auf und war sofort irritiert. Sie lag alleine in einem Einzelbett und über ihr ging der Raum spitz in die Höhe. Sie machte noch einmal die Augen auf und zu, ehe sie wieder wusste, wo sie war. Sie erinnerte sich daran, dass Firalith sie nach Emyn Lum gebracht hatte. Sie erinnerte sich auch an das Training gestern Abend und wie sie spät ins Bett gegangen war. Sie seufzte einmal und schlug die Decke zurück. Müde setzte sie sich auf das Bett. Ihr Blick schweifte durch ihr Zimmer. Sie erkannte einen großen, elfenbeinfarbigen Schrank, einen Schreibtisch und eine Tür die in ein Bad führte. Murrend stand sie auf und zog sich einen dünnen, grünen Stoffmantel an, in den sie sich einhüllte. Dann ging sie in das Bad und blickte sich um. Auch hier waren viele Möbelstücke in Elfenbeinfarben. Sie sah einen Waschtisch und eine große Truhe, sowie einige, an der Wand hängende Schränke. Das Beste an dem Bad war jedoch die große, braune Badewanne, die aus einem großen ovalen Fass war. Die wann stand über einer kleinen Feuerstelle, die das Wasser erhitzen sollte. Ginny hatte nicht die Lust jetzt zum Brunnen zu gehen und Wasser zu holen und misste in diesem Augenblick wirklich die neumodernen Technologien wie Wasserhähne und Leitungen. Sie murmelte einen kleinen Wasserzauber und die Wann füllte sich mit dem Wasser, dass aus einer blauen schimmernden Kugel vor ihren Händen kam. Ginny nahm ein paar Holzscheite aus einem Korb hinter der Tür und legte sie in die Feuerstelle. Dank eines kleinen "Incendio" begannen die Scheite sofort zu brennen. Ginny zog sich aus und betrachtete ihr Gesicht in dem Wasser der Badewanne. Einen Spiegel gab es nicht im Mittelalter und sie wusste auch keinen Zauber dafür, vielleicht sollte sie Firalith mal fragen, ob sie einen kannte. Sie seufzte leise und betrachtete ihr verzerrtes Spiegelbild in dem Wasser. Sie hatte sich verändert, sie war nicht mehr das kleine Mädchen von neben an. Sie war zwei Jahre älter geworden und das sah man ihr auch an. Sie war ein Stück gewachsen und wirkte reifer und älter. Ihr Gesicht hatte sich, soweit sie sich erinnern konnte auch sehr verändert. Es wirkte ein wenig strenger und schmaler als in Erinnerung. Ihre Augen waren immer noch rehbraun und strahlten in ihrem Gesicht. Ihre kleine Stupsnase war umgeben von vielen Sommersprossen. Ihre Haare, die eigentlich Kupferfarben waren, waren ein wenig blasser als sonst, wahrscheinlich weil sie zu viel Zeit in der Sonne verbracht hatte. Einige Locken fiele ihr ins Gesicht und Ginny pustete sie weg, nur um kurz darauf wieder an der alten stelle zu liegen.
 

Ginny fand sich selbst nie attraktiv, obwohl ihr viele Jungen Komplimente machten. Harry meinte sie wäre die schönste Frau auf Erden, obwohl Ginny sich nicht so vor kam, besonders wenn sie daran dachte, wie viele hübsche Mädchen in ihrem Jahrgang waren. Doch Harry versicherte ihr, dass er nur sie liebte und sich nie in irgendein anderes Mädchen verlieben konnte. Ginny fiel ihre Veränderung bei Merlin nie auf, erst jetzt wo sie sich selber wieder sehen konnte wurde ihr bewusst, wie sehr sich verändert hatte. Sie war immer noch sehr schlank, nicht abgemagert, doch auch kein Gramm Fett zu viel. Sie hatte lange Beine und die Rundungen, die sie als kleines Mädchen so vermisste, waren jetzt gewachsen. Sie war bei weitem kein "Busenwunder", doch es stimmte in der Proportion und das war die Hauptsache. Ginny legte nie viel Wert auf ihr Aussehen, doch war sie schon ein wenig neidisch auf ihre frühreifen Klassenkameradinnen. Sie gingen oft mit Jungen aus höheren Jahrgängen und hatten viel Erfahrung in Sachen Liebe. Ginny jedoch hatte das nicht. Sie liebte nur einen Jungen, Harry. Er sagte ihr einmal, dass er sie deshalb so liebte, weil sie so natürlich war. Sie schmierte sich kein Make-up in ihr Gesicht und malte sich ihr Nägel an und Harry hatte recht sie gefiel sich so auch selber besser, denn schließlich gehörte ihr Körper ihr und sie durfte mit ihm machen was sie wollte.
 

Langsam begann das Wasser zu dampfen und Ginny hielt einen Finger hinein. Früher hatte sie ihn sofort wieder aus dem Wasser gezogen, weil das Wasser so heiß war, jedoch war Ginny in den zwei Jahren ein wenig abgehärtet und so hielt sie es aus. Sie war mit Harry auch im Winter im Fluss schwimmen gewesen, wenn Merlin das Bad blockierte. Sie setzte sich langsam in das Wasser und lehnte Entspannt den Kopf zurück. Wenn Harry jetzt noch hier wäre, dann wäre ihr Leben fast perfekt. Das, was Ginny in der Zeit in der sie im Mittelalter waren wohl am meisten vermisste, war ihr Familie. Sie vermisste jeden einzelnen, ihren Vater, der wieder irgendwelche Muggelsachen in der Werkstatt sortierte, ihr Mutter, die in der Küche stand und ein Festessen herzaubertet oder Bill, der ihr von Ägypten erzählte. Sie vermisste, wie Charlie im Sommer mit ihr Quidditch spielte oder wie Fred und George Streiche planten. Ron, der mit ihr Abends immer noch eine Runde Zauberschach spielte, wobei sie immer verlor, war es eine Sache, die Ginny liebte, denn Ron war, auch wenn sie es nie zugeben würde, ihr Lieblingsbruder. Ja, Ginny vermisste sogar Percy, der in seinem Zimmer saß und Hausaufgaben machte und Gleichzeitig die Schulregeln von Hogwarts auswendig lernte. Am meisten jedoch vermisste Ginny Harry.
 

Wieder seufzte sie und nahm eine Seife vom Waschtisch. Sie schrubbte sich ordentlich ab und fühlte sich endlich wieder richtig sauber. Ein wohliger Schauer ging durch ihren Körper und sie lehnte sich noch einmal entspannt zurück. Ein klopfen durchdrang die Stille und ließ Ginny hochfahren. Sie hörte, wie ihre Tür geöffnet wurde und Schritte, die durch das Zimmer gingen. Jemand klopfte an der Badezimmertür und ehe Ginny antworten konnte wurde sie schon geöffnet. In der Tür stand ein Elb mit langen braunen Haaren. Seine schwarzen Augen schweiften durch den Raum und blieben bei der erschrockenen Ginny hängen. Erst jetzt bemerkte der Elb, dass Ginny nackt, in der Wanne saß und ihn anstarrte. Er sah in ihrem Augen erst Verwirrtheit, was wiederum zu Zorn wechselte. Der Elb wurde bewusste, dass er einfach in das Badezimmer reinplatzte und wurde schlagartig rot.
 

"V-ver-zeiht." stammelte er und schlug die Tür zu. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Es war ihm sehr peinlich, dass er seine guten Manieren vergessen hatte. Als seine Herrin ihm gesagt hatte, dass er ihre menschliche Schülerin wecken sollte, wurde er wütend, gab jedoch nach. Er hasste die Menschen. Sie töten damals viele Elbenclans und auch seine Familie. Doch ihm war nicht bewusst, wie schön die Schülerin seiner Herrin war. Schnell änderte sich Zorn zu Begehren.
 

Ginny starrte dem Elben hinterher, stieg aus der Wanne und zog sich schnell an. In ihr keimte Wut auf, Wut auf den Elben, der ohne auf ein Zeichen zu warten eingetreten war. Viele Menschen behaupteten ja, sie hätte das Temperament ihrer Mutter geerbt, was Ginny vehement abstritt, doch jetzt wurde sie eines besseren belehrt. Als sie sich angezogen hatte stampfte sie zur Tür und riss sie auf. Der Elb stand immer noch ganz verdattert vor der Tür und rührte sich nicht.

"Das nächste Mal, wartest du gefälligst, bis ich antworte Verstanden!" rief sie zornig.

"W-Wie ihr wünscht." stotterte er und gab Fersengeld.

Ginny sah ihm verdutzt hinterher. Sie schüttelte den Kopf, band sich ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und ging dem Elben hinterher. Sie wusste schon warum er hier war. Ihre neue Meisterin wollte mit dem Training weitermachen. Gestern hatten sie viel geredet und saßen zusammen in dem großen Trainingsraum. Firalith erzählte ihr viel über das, was ihr noch bevorstand und was sie lernen müsse. Außerdem begann sie ein wenig über die Elbenkultur zu berichten und wie sie ihre Heimat wegen den Menschen verlassen musste und in Emyn Lum eine neue fand.
 

Ginny fand Firalith nett und freundlich. Sie sah keine bedenken, dass sie zwei Jahre hierbleiben müsste, wenn alle Elben so nett und zuvorkommend waren, wie Firalith.
 

Die weise erzählte Ginny auch, dass sie verschiedene Lehrer haben würde und das sie in vielen Fächern unterrichtet werden würde, nicht nur in der Zauberrei.

Ginny war dadurch beruhigt, die Aussicht, die ganzen Jahre nur mit Zaubern zu verbringen, behagte ihr nicht wirklich.

Sie ging auf dem Waldboden zwischen den großen Bäumen, inzwischen wusste Ginny von Firalith, dass die Bäume Mallornbäume hießen, entlang und saß sich neugierig um. Gestern hatte sie nicht viel von ihrer Umgebung mitbekommen, doch jetzt war sie neugierig, wie die Elben lebten und wollte mehr über ihre Kultur erfahren.

Neben Ginny standen mehrere Elben in goldenen Rüstungen an einem Schießstand und schossen gleichzeitig mehrere Salven auf die Zielscheiben ab, wobei alle Pfeile ihr Ziel trafen. Ginny merkte das Verlangen in ihr, ihren Bogen ebenfalls zu holen und mit zuschießen. Ginny wusste, dass Elben ausgesprochen gute Bogenschützen waren, wobei sie auch im Nahkampf nichts und niemanden nach standen.
 

Auf der rechten Seite war eins, der größeren Gebäude auf dem Waldboden. Viele große Fenster und halbe Türen prägten das braune Gebäude, das mit Efeu zugewachsen war. Aus dem inneren hörte Ginny das Wiehern der Pferde und sofort wusste sie, dass es ein Stall war. Ein Elb führte ein schneeweißes Pferd aus dem Haus und ein andere brachte einen Sattel. Ginny ging schnell weiter, weil sie ihre Meisterin nicht warten lassen wollte. Vor ihr tauchte der "Hauptbaum" auf, wie Ginny ihn auch gerne nannte. Der Baum war doppelt so groß wie alle anderen. Viele Wendeltreppen schlängelten sich um ihn herum und tausende, ewig brennende Laternen hingen in den Ästen. Ginny ging die Größte Wendeltreppe hinauf, nicht ahnend, dass ihre Meisterin sie die ganze Zeit schmunzelnd beobachtet hatte.

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