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What if it's love?

Was, wenn es Liebe ist?
von

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Prolog

Was, wenn es Liebe ist?
 

Was, wenn die Person, die du liebst, nicht dich liebt

Hikari saß auf ihrem Schreibtischstuhl, dessen Komfort mit rosa Kissen verbessert wurde.

"Tja, was würde ich dann tun? Vermutlich würde ich mich mit drei, vier Tafeln Schokolade unter meiner Bettdecke verkriechen und heulen“, dachte sie nach und legte ihren Stift, den sie zuvor auf ihrer Oberlippe balanciert hatte, ab. „Ich wünschte, ich könnte sie verkuppeln“

Als Außenstehende empfand es sie als besonders schwierig, etwas zu tun. Viele würden vernünftig reagieren, sie anbrüllen und fragen, was sie das denn anginge. Doch das an sich würde sie ja nicht stören. Viel eher würde ihr die Tatsache etwas ausmachen, dass dann ständig gedacht wird, sie hätte es im Auftrag von jemandem getan.

Gefühle waren etwas sehr starkes. Hikari wusste nicht, wie sie sich mit deren Anwesenheit abfinden sollte. Bisher war sie stets der rationale, unnahbare Typ gewesen. Dennoch fiel es ihr nicht schwer, die Gefühle anderer zu verstehen. Als sie das Lächeln ihrer Schulkameradin sah, als sie ihr von ihrer einseitigen Liebe erzählte, konnte sie nicht anders, als sie zu umarmen.

Die Kurzhaarige wusste, dass das Lächeln gelogen war.

Ein lautes Klopfen an ihrer Balkontür ließ sie hochschrecken.

Oh. Den hab ich ganz vergessen…, seit ihrer Kindheit wohnt Hikaris Familie in einem Haus, das ganz dicht an das der Nachbarn grenzte. Somit trafen sich ihr Balkon und der des anderen Kindes buchstäblich. Der Nachbarsjunge konnte demnach hinüberklettern, wann immer es ihm beliebte.

So hatten sie sich auch angefreundet, obwohl Hikari selbst nicht sagen könnte, wann es begonnen hatte.

„Kamikizu-chan, mach auuuuuf“, unbekümmert, als würde sie ihn nicht hören, schrieb sie ihre Hausaufgabe weiter. Sie vernahm ein Rattern, das wohl von der Balkontür kam, die Hideyuki öffnete. Da es Sommer war, hatte sie ihn länger, als im Winter draußen stehen lassen. Das war doch gutherzig von ihr, nicht?

„Hehe. Du lässt mich ja doch immer rein. Weißt du, du solltest abschließen, sonst kommen Einbrecher herein“, meinte er übermütig und zupfte sich das verschwitzte Shirt zurecht.

„Wenn du weiterhin ungebeten hereinkommst, tu ich das vielleicht“

„Neineinein, schon gut, schon gut, das musst du nicht“, meinte er sofort und kicherte, als er sich auf ihr Bett fallen ließ.

„Wenn du dich mit deinen verschwitzten Sachen auf mein Bett setzt, wirst du es neu überziehen“, meinte das Mädchen desinteressiert und unnahbar, wie sie nun war und schrieb ihre Aufgabe weiter.

„Hehe… das wird mir ein Vergnügen sein“, dies brachte ihm ein Schnauben und Kopfschütteln ihrerseits ein, bis Stille ausbrach.

So verlief es häufig. Keiner von beiden sagte etwas, dennoch reichte es ihnen, beim jeweils anderen zu sein. Zumindest erging es Hideyuki so.

„Hast du deine Mathe-Hausaufgabe schon fertig?“, fragte sie, als sie den letzten Punkt setzte und das Blatt in ihrer Schultasche versteckte.

„Pffft“, zuckte er bloß mit den Schultern. „Die ist doch bis übermorgen, Streber“

Hikari hatte ihnen etwas Kühles zu Trinken gebracht, während Hideyuki summend und mit Freude ihr Bettzeug wechselte. „Du genießt das viel mehr, als du solltest, weißt du das?“, lachte die Schwarzhaarige und schüttelte den Kopf. Er grinste sie bloß über die Schulter hinweg an, dabei merkte sie, dass sein Haar länger war, als ihr eigenes –was eigentlich nichts Besonderes war, immerhin trug sie ihr Haar besonders kurz. Hideyuki hatte es zu einem Blond gebleicht und mit Haarspangen zu zähmen versucht, vergeblich.

Ganz egal, von welcher Perspektive es man sah, sie waren verschiedener, als Tag und Nacht. Dass sie sich so gut vertrugen, war ein Wunder.

„Sag mal…“, begann Hikari und richtete ihre Brille, während sie Videospiele aus ihrem Schrank suchte. „… was würdest du tun, wenn deine heimliche Liebe, keine Gefühle für dich hat?“, fragte sie ihn natürlich und gelassen.

„Das fragst du noch?“, meinte er munter und winkelte den Arm an, als müsste er seine Muskeln spielen lassen. „Ich werde diese Person natürlich mit allen mitteln dazu bringen, sich in mich zu verlieben, is‘ doch logisch!“, grinste er, wie ein Honigkuchenpferd, was Hikari selbst schmunzeln ließ.

„Du bist immernoch ein Kind, weißt du das?“, tatsächlich war er ein Jahr jünger als sie und sie war im letzten Jahr der Oberstufe.

„Was war daaaas?“, meinte er und warf ihr eigenes Kissen nach ihr, das sie mit einem anderen Kissen erwiderte. Es dauerte nicht lange, da lagen sie schon keuchend nebeneinander.

„‘S echt zu heiß für sowas“, schnaufte er kichernd und richtete sich auf.

„Gibt es denn da jemanden, für dich?“, fragte er plötzlich und richtete sein Shirt.

„Hm? Nein. Eine Kameradin hat mich gefragt und ich mache mir Gedanken darüber“, gestand sie ihm.

„Weißt du, du bist echt zu nett“, Hikari musterte seinen Rücken. Der Schweiß war durchgedrungen und bildete dunkle Flecken auf seinem Shirt. Sie kannte ihn lange genug, um zu wissen, dass seine Ahnungslosigkeit und Naivität nur gespielt ist. Er ist häufig toternst, gefühlvoll und sogar grimmig, zumindest in ihrer Nähe. Nur war es so, dass er in ihrer Nähe ehrlicher Lachen konnte.

So erging es ihr zwar nicht, aber…

„Bist du etwa eifersüchtig?“, kicherte sie leise und strich ihm über den Rücken. „Nicht doch. Du bist der liebste Freund, den ich habe – das nicht ohne Grund. Also, kein Grund, eifersüchtig zu sein“, anschließend gab sie ihm einen Klapps auf den Rücken, der sich relativ hart anhörte.

Mit einem nachdenklichen Gesicht sah er sie an – so kannte sie ihn. Rücksichtsvoll und nachdenklich, ganz anders, als ihn die Klasse sieht.

„Ist das so?“

„Klar doch. Ach, meine Hausaufgabe ist bis übermorgen, deine bis morgen“

„EEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEHHHHHH??!!!“



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