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Changing Skies

Offenes Pairing mit Mitbestimmungsrecht der Leser
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo alle miteinander^^

Wo ich gerade so einen Blick auf die Uhr werfe und feststellen muss das es mitten in der Nacht ist muss ich mich bei all meinen liebsten, liebenden Kommentatoren entschuldigen. Ich bin viel zu müde um jetzt noch die wundervollen und besten Kommentare die man sich nur wunschen kann zu beantworten, aber ich wollte das neue Kapitel heute unbedingt für euch fertig bekommen <3
Okay....heute hat nicht ganz geklappt ist schließlich schon nächster Tag xD

Auf jeden Fall vielen dank für all eure netten Worte die mich immer wieder darin bestärken weiter zu schreiben und mich sogar dazu bringen die halbe Nacht durch zu machen nur um eure Meinungen später lesen zu können und euch vielleicht auch ein Stück weit glücklich zu machen :)

Fühlt euch alle ganz fest gedrückt und viel Spaß beim weiter lesen, kann es kaum erwarten eure Meinung dazu zu erfahren <3 Komplett anzeigen

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Das geheime Geheimversteck

Als Kagome ihre Augen aufschlug war es Morgen und sie lag mit dem Gesicht auf dem harten Steinboden welcher sie zum frösteln brachte. Mühsam richtete sie sich auf. Alles stand an seinem Platz, so als wäre nichts gewesen. Aber wie war das möglich? Hatte sie das alles nur geträumt? Nein das war unmöglich, dafür war das alles zu real gewesen und welchen Grund sollte es sonst geben das sie vor dem Kleiderschrank auf dem Boden lag? Suchend blickte die Miko sich um, doch nichts gab ihr einen Hinweis darauf, was genau geschehen war. Konnte es sein das sie wieder in der Zeit gesprungen war? Sie schüttelte den Kopf und ihr dunkles Haar fiel ihr über die schmalen Schultern. Vorsichtig lehnte sie sich mit dem Rücken an das nun wieder unversehrte Holz und rieb sich mit den Händen über die Oberarme. Erst da bemerkte sie, dass sie auch dieselbe Kleidung trug wie an dem Tag als Inu Kimi entschlossen hatte sie zu töten. Mit Klopfendem Herzen erhob die Priesterin sich und zerrte den rot-weißen Kimono von ihrem Körper, riss die Tür des Schrankes auf und warf das Stück Stoff dort hinein. Wenn sie wirklich wieder in der Zeit gesprungen war, dann musste sie sich beeilen und hier schnell verschwinden, bevor Inu Kimi ein weiteres Mal in ihrem Zimmer auftauchte. Fast hektisch griff sie nach einem weiteren Kimono und verschwand im Waschraum um sich anzukleiden.

 

Keine fünf Minuten später trat sie frisch angezogen wieder in ihr Schlafzimmer und atmete tief durch. Sie durfte nun unter keinen Umständen in Panik verfallen, denn niemand außer ihr dürfte sich an den Vorfall erinnern. Die großen Fensterbögen ermöglichten der Miko eine fabelhafte Sicht auf den gepflegten hinteren Garten, welcher in voller Blüte stand und der stand der Sonne verriet ihr das es besser war das Zimmer so schnell es ging zu verlassen, um der Herrin des Westens zu entkommen. Schnell griff die Priesterin noch nach einem, zu ihrem mintgrün-weißen Kimono passendes, Haarband womit sie geschickt ihr schwarzes Haar zu einem hohen Zopf band, während sie schon auf die schwere Holztür zulief, welche auf den weiten Flur führte.  Jetzt da Kagome vor ihrer Zimmertür stand musste sie sich nur noch entscheiden wohin sie eigentlich gehen wollte. Das Beste wäre wohl entweder zu Toga oder aber Sesshoumaru, da Inu Kimi niemals vor den beiden einen Streit mit ihr beginnen würde. Noch während die Miko sich in Bewegung setzte entschied sie sich für den jungen Lord des Westens, da ihr eingefallen war das Inu Kimi trotz Inu Taishos Anwesenheit versucht hatte ihr an die Kehle zu gehen. Kopfschüttelnd bog sie um eine der Kurven, blieb jedoch wie angewurzelt stehen als sie das rhythmische klappern von Schuhsohlen auf dem Marmornen Boden vernahm.

 

Konnte das die Lady des Westens sein? Schnell zog sie sich wieder zurück und schrak auf als sie ein unglückliches Schnaufen hinter sich vernahm und etwas Warmes an ihrem Rücken spürte. Mit einem Satz sprang sie wieder nach vorn und drehte sich zu der Geräuschquelle herum, welche sie als Sesshoumaru erkannte. „Oh Gott…erschreck mich doch nicht so!“, lachte die Priesterin nervös und blickte über ihre Schulter auf den Gang, den Inu Kimi jeden Moment betreten würde. „Selbst schuld, was gehst du auch rückwärts?“, der junge Lord musterte die junge Frau vor sich mit vor der Brust verschränkten Armen und zum Haaransatz hochgezogener Augenbraue. Er konnte ihre Unruhe und das schnell schlagende Herz genau spüren und fragte sich was seine neu ernannte Nanny so verunsicherte. Gerade als er sie darauf ansprechen wollte unterbrach Kagome ihn jedoch und legte ihm eine Hand über den Mund und drängte ihn weiter zurück, sodass sie beide hinter der Wand verschwanden. „Schhht…bitte sei leise! Deine Mutter darf mich auf keinen Fall finden!“, flüsterte die Miko und sah den Dämon mit großen, Hilfe suchenden Augen an. Sesshoumaru indes befreite sich nur von ihrer Hand und legte seinen Kopf schief, was Kagome sehr an den Herrn des Westens erinnerte den sie aus der Zeit von Inuyasha kannte. „Und aus welchem Grund? Wenn meine Mutter dich wirklich finden wollte, dann würde sie das auch…“, genau das waren die Worte die die Priesterin nicht hören wollte und sie raufte sich aus lauter Verzweiflung das volle Haar, während sie sich eine Erklärung überlegte.

 

„Das ist eine Wette!“, brachte sie hastig hervor und warf einen weiteren Blick in den noch leeren Gang bevor sie weiter sprach: „Sollte ich es schaffen mich bis zur Rede vor deiner Mutter zu verstecken dann erlaubt sie mir das du mich auch die nächsten Nächte in denen ich Angst habe beschützen darfst. Es gibt so viele Dinge die mir hier angst machen und bald beginnt diese gruselige Zeit der Hexen, in der der Schleier zwischen Diesseits und Jenseits sehr dünn ist. Da würde ich mich sicherer fühlen, wenn du bei mir wärst!“, es tat Kagome unendlich leid dem kleinen Jungen nun Angst einjagen zu müssen, nur um sich selbst zu schützen, aber ihr fiel einfach keine andere Möglichkeit ein, um seine Hilfe zu bekommen. Seine großen Augen, welche in dem hellen Morgenlicht in den schönsten Goldfacetten funkelten, verrieten der Priesterin, dass sie einen wunden Punkt getroffen hatte. Sie erinnerte sich noch gut an die Nacht in der er zu ihr gekommen war, weil er Angst vor der Neumond Legende gehabt hatte. „Zeit der Hexen?“, fragte er mit gezwungen ruhiger Stimme und sein Gesicht war vollkommen ausdruckslos, ein Zeichen dafür das er unter keinen Umständen seine Gefühle zeigen wollte, da sie ihm unangenehm waren. Kagome nickte und machte ein gequält, ängstliches Gesicht. „Und wenn meine Mutter dich findet?“, immer noch waren die kindlich, runden Augen fest auf die junge Frau gerichtet und warteten gespannt auf ihre Antwort.

 

Die Miko seufzte. „Naja…sie sagte das, wenn sie mich findet, sie dafür sorgen würde das du in deinem Zimmer bleibst und ich allein die langen, unheimlichen Nächte überstehen muss.“, natürlich stimmte rein gar nichts von dem was sie sagte und einen Augenblick überlegte Kagome sogar, ob sie nicht übertrieben hatte, aber sie ging lieber auf Nummer sicher. Nur eine knappe Sekunde später griff Sesshoumaru nach der Hand der jungen Frau und sein vorher noch so ausdrucksloser Blick wurde ernst. „Du bist wirklich ein Angsthase! Aber ich will mal nicht so sein und zeige dir mein geheimes Geheimversteck, wo meine Mutter dich niemals finden wird und sie auch deinem Geruch nicht folgen kann. Du musst allerdings dein laut schlagendes Herz selbst unter Kontrolle bekommen, denn dabei kann ich dir nicht helfen!“, noch während der junge Lord gesprochen hatte, war er schon in Richtung des Zimmers der Priesterin los gelaufen, ihre Hand fest in seiner. Gemeinsam liefen sie immer weiter, bis Kagome nach Atem rang und sie auf einer Kreuzung mehrerer Gänge stehen blieben, doch statt sich für eine Richtung zu entscheiden blickte Sesshoumaru nur suchend nach oben an die fünf Meter hohe Decke, als stünde dort eine Wegbeschreibung zu seinem Zielort. „Was ist?“, fragte die Miko, als sie wieder genug Luft in ihre Lungen gepumpt hatte, erhielt jedoch nur ein wages Kopfschütteln, welches sie verstummen ließ.

 

Still stand sie nun ein Stück hinter dem jungen Dämon, welcher ihr bis zu ihrer Brust reichte und dessen Hände trotz allem schon so groß waren wie ihre eigenen. Ihre kalten Finger lagen in seinen warmen Handflächen und die Priesterin ertappte sich dabei, wie sie sich fragte ob der ältere Sesshoumaru immer noch so angenehm warme Hände besaß. Trotz des harten Trainings das der junge Lord absolvierte spürte sie keinerlei Schwielen oder Unebenheiten, stattdessen war dort nur weiche, seidene Haut die starke Muskeln umspannte. „Izayoi!!!“, erschrocken hob die Angesprochene ihren Kopf und stellte überrascht fest das sie die Hand des Dämons fest umklammerte. „Ich weiß das es schwer fällt mich los zu lassen, aber ich brauche meine Hand jetzt einmal kurz, ansonsten ist meine Mutter gleich hier und du hast deine Wette verloren!“, diese Seite an dem Youkai war für Kagome vollkommen neu und sie ließ ruckartig von ihm ab. Natürlich hatte sie immer gewusst das Sesshoumaru arrogant war, aber nicht auf diese Art und Weise, besonders nicht in diesem Alter, solch ein Verhalten hatte sie eher Sechzehnjährigen zugeschrieben, aber er war gerade mal zwölf. Das freche Grinsen in seinem Gesicht jedoch ließ sie daran zweifeln. War der zukünftige Herr des Westens etwa mal ein Frauenheld gewesen? Noch im selben Moment schüttelte sie den Kopf, das war unmöglich, das passte einfach nicht zu ihm.

 

Durch ihre eigenen Gedanken abgelenkt bemerkte die Priesterin kaum, dass der junge Lord hoch, bis unter die Decke sprang und eine, bis eben noch, unsichtbare Platte zur Seite schob. Erst als er mit einem dumpfen klacken seiner Schuhe wieder auf dem Boden aufsetzte, fand Kagome zurück in die Gegenwart und blinzelte verwirrt als der Youkai sie merkwürdig schmunzelnd anblickte. „Hab ich was im Gesicht?“, fragte die junge Frau, erhielt jedoch keine Antwort, nur ein kurzer Fingerzeig nach oben, was sie dazu veranlasste ihren Kopf in den Nacken zu legen. „DA oben ist dein Versteck? Ist das dein Ernst?“, ein flaues Gefühl meldete sich in der Magengrube der Miko und sie strich sich fahrig ein paar dunkel Strähnen aus dem Gesicht, welche sich aus ihrem Zopf gelöst hatten. „Da komme ich niemals allein wieder runter!“, setzte sie noch hinterher, als sie wieder in die goldenen Augen ihres dämonischen Gegenübers blickte. „Musst du auch nicht, aber jetzt müssen wir wirklich los, ich höre meine Mutter immer näher kommen!“, ohne zu Zögern legte Sesshoumaru eine Hand um ihre Hüfte und zog ihr mit der anderen die Beine unter sich weg, sodass er sie wie eine Prinzessin vor sich hertrug. Jetzt war es für Kagome erst recht unfassbar das er gerade mal zwölf Jahre alt sein sollte, ihr Gewicht schien ihm rein gar nichts aus zu mache. „Prinzessinnen - Style? Ehrlich jetzt?“, der Sarkasmus troff geradezu aus den Worten der Priesterin und entlockte dem später so kalten und emotionslosen Youkai ein dunkles Auflachen, bevor er mit einem Satz durch das Loch in der Decke sprang.

 

Die Dunkelheit nahm der Miko für einen Moment die Sicht und als Sesshoumaru sie sanft auf den Boden absetzte, hielt sie sich an seinen Schultern fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Erst nachdem sie ein paar Mal geblinzelt hatte, konnte sie Schemenhaft Umrisse von Gegenständen erkennen, die über die enorm große Dachfläche verteilt waren. „Ich kann es zwar nicht richtig erkennen, aber kann es sein das du dich hier richtig eingerichtet hast?“, fragte Kagome belustigt und versuchte weiterhin angestrengt mehr zu erkennen, als sehr dunkle Flecken auf dunklem Grund. „Mein Vater hat nach und nach immer mehr Sachen hier hoch geschleppt!“, die jungenhafte Stimme des Youkai war direkt hinter ihr und warmer Atem strich über den Nacken der jungen Frau. Sofort überlief ein Schauer ihren Körper und ihr Herz begann schneller zu schlagen. Warum tauchte ausgerechnet das Gesicht des erwachsenen Sesshoumarus plötzlich vor ihren Augen auf? „Also versteckst du dich hier immer mit deinem Vater vor deiner Mutter?“, vorsichtig trat die Priesterin einen Schritt nach vorn, mit einem Mal war es ihr unangenehm so nah bei dem jungen Lord zu stehen, stieß sich jedoch prompt ihren Fuß an etwas hartem, was metallisch nachklang. „Verdammte Schei…“, noch bevor sie es ganz aussprechen konnte, hielt Kagome den Fluch zurück und ließ sich fast schon sanft von Sesshoumaru an ihrem Arm zurückziehen. „Ja hier sind mein Vater und ich oft, aber wir müssen noch weiter, meine Mutter würde dich hier garantiert finden, aber von hier aus kommen wir schneller zu meinem geheimen Geheimversteck, den niemand kennt außer mir…naja…und bald dir!“, eigentlich hatte der baldige Lord des Westens gedacht, das die Miko ab hier wieder allein laufen könnte, doch wieder einmal musste er feststellen das sie nur ein Mensch war und nicht über die Fähigkeit verfügte, im Dunkel sehen zu können.

 

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren hob Sesshoumaru Kagome wieder auf seine Arme und bahnte sich einen Weg bis an das Östliche Ende des Anwesens. Überrascht plötzlich noch einmal den Boden unter den Füßen zu verlieren, griff die Priesterin instinktiv nach den Schultern des Youkais, welchen es nicht zu stören schien, das sie sich fast wie eine Ertrinkende an ihn klammerte. Still verharrte sie in seinen Armen und war froh die ganze Strecke nicht selbst laufen zu müssen, bei den ganzen Stolperfallen, die sie meist erst erkannte, wenn sie direkt vor ihnen stand. „Ist es noch weit?“, nach einer Weile war der jungen Frau die Stille unangenehm geworden und sie hoffte das Sesshoumaru auf das Gespräch einging, statt zu schweigen wie er es in der Zeit von Inuyasha bestimmt getan hätte. „Nein!“, die Miko seufzte. Zwar hatte sie eine Antwort bekommen, aber wirklich viel gebracht hatte es ihr nicht, anscheinend war die Wortkargheit bei dem Lord angeboren. Je weiter der Dämon mit seiner Begleiterin voranschritt, desto finsterer wurde es und bald konnte Kagome nicht mal mehr ihre Hand vor den Augen sehen. Ein kühler Luftzug ließ sie frösteln und sie wurde vorsichtig abgesetzt. „Nein wir sind noch nicht da…aber wir machen eine kurze Pause!“, kam Sesshoumaru der Frage von Izayoi zuvor.

 

Er hatte bemerkt das die junge Frau zu frieren begonnen hatte und auch wenn er es nicht gern zu gab, strengte es ihn sehr an sie über eine solch lange Strecke zu tragen. Wenn sie nur nicht so groß wäre, würde ihm das bestimmt nicht so schwer fallen und er hasste es sich diese Schwäche eingestehen zu müssen. Unzufrieden mit sich selbst blickte er in das fein geschnittene Gesicht der Menschenfrau, welche immer wieder aufs Neue sein Interesse weckte. Er verstand warum sein Vater sich dazu entschieden hatte Izayoi hier zu behalten. Da war etwas an ihr das man nicht genau benennen konnte und es gab nichts was Inu Taisho mehr hasste, als über etwas im Unklaren zu bleiben. Genauso erging es auch dem jungen Lord. Er wollte mehr über diese Frau wissen, er musste herausfinden was ihn so sehr zu ihr hinzog. Im Gegensatz zu ihr konnte er in der Finsternis alles klar erkennen, wogegen sie blind umherblickte und angestrengt die Augen zusammenkniff, in der Hoffnung wenigstens einen Farbunterschied wahrzunehmen. Aus ihrem hohen Zopf hatten sich noch mehr leicht gewellte Strähnen gelöst, die ihr immer wieder ins Gesicht fielen und ohne es selbst wirklich zu realisieren hatte Sesshoumaru seine Hand nach ihr ausgestreckt und schob eine der seidenen Locken hinter ihr Ohr.

 

Fast schon erschrocken über sich selbst zog er schnell seinen Arm zurück und räusperte sich. „Wir können gleich weiter!“, ruppig zog er sich seinen Haori von den Schultern und legte ihn Izayoi über die Schultern. So unangenehm ihm diese Situation auch war, hatte er nicht vergessen das sie vorhin zu frieren begonnen hatte und den Erzählungen zu folge waren Menschen sehr schwach und neigten zu Krankheiten, wenn man nicht gut auf sie achtete. „Zieh das an, dann sind wir auch gleich da!“, Kagome war überrascht gewesen, als sie so plötzlich die warme Hand des Dämons ihre Wange gestreift hatte, um eine ihrer Haarsträhnen zurück zu streichen und sie wusste genau das auch Sesshoumaru damit nicht gerechnet hatte. Seine Handlungen verrieten ihn und die Miko kämpfte gegen ein aufsteigendes Kichern an. Wenn sie je wieder in die andere Zeit zurückkehrte, würde es ihr verdammt schwer fallen Sesshoumaru normal zu behandeln. Mit einem warmen Lächeln auf den Lippen zog sie den von dem Lord gewärmten Haori fester um sich und bereitete sich ein weiteres Mal darauf vor auf die Arme des Dämons gehoben zu werden. Trotz das Kagome in der Dunkelheit nichts sehen konnte vermied der zukünftige Herr des Westens es ihr in das Gesicht zu sehen, seine eigene Handlung hatte ihn sehr verwirrt, so kannte er sich nicht. Immer hatte er streng darauf geachtet keinerlei Gefühle zu zeigen, so wie es ihm von seinen Eltern beigebracht worden war. Es war eine schlechte Eigenschaft für einen baldigen Herrscher, wenn man seine Gedanken in seinem Gesicht ablesen konnte, besonders seine Mutter würde ihm dieses Verhalten sehr übel nehmen.

 

Stetig bewegten sich die Miko und der Dämon durch das obere Geschoss, welches nun durch mehrere Gänge unterteilt wurde, statt wie ein Loft aufgebraut zu sein. Nur wenige Minuten später schob Sesshoumaru eine schmale Steinplatte mit der Schulter beiseite und helles Sonnenlicht ergoss sich in den vorher so finsteren Raum. Kagome schloss schnell ihre Augen und blinzelte ein paar Mal, bevor sich ihre Sicht klärte und eine angenehme Briese ihr Haar in Bewegung brachte. Sie standen hoch oben auf dem Dach des Anwesens und nur wenige Schritte weiter Rechts ging es mehrere Meter in die Tiefe. Die Miko vermied es dort hinab zu blicken, um ihr Gleichgewicht zu wahren, nachdem der junge Lord sie wieder auf ihre eigenen Beine gestellt hatte. „Wow…was für eine tolle Aussicht!“, der Wind trieb die leise gehauchten Worte der Priesterin weiter in die Ferne, während ihr Augenmerk nur auf die hohen Baumwipfel und die weitläufigen Reisfelder lag, die in den gold-gelben Sonnenstrahlen in kräftigen Farben schimmerten. Das Wasser der Seen funkelte und glänzte, reflektierte das Licht und gab verzerrte Spiegelbilder der Umgebung wieder. Es war wunderschön und die frische Luft tat unglaublich gut, Kagome hatte gar nicht bemerkt wie stickig es in dem oberen Teil des Gebäudes gewesen war.

 

„Komm, dort drüben ist es!“, Sesshoumaru deutete mit einer Hand auf eine Art rechteckigen Holzkasten, der schwer hinter den Steinernen Pfeilern, der Wachposten zu entdecken war. Um zu verhindern das die junge Frau wohlmöglich wegrutschte und vom Dach fiel, bot der Lord ihr ein weiteres Mal seine Hand an, welche sie auch bereitwillig ergriff und führte sie über die Tonplatten sicher bis zu seinem Versteck. Eine kleine Holzklappe, welche in beide Richtungen Pendelte, diente als Eingang und gemeinsam betraten sie den kleinen Holzkasten, der die Größe eines Abstellkämmerchens besaß. Wenn Sesshoumaru nicht noch so klein gewesen wäre und die Miko nicht so zierlich, schmal, dann hätten sie niemals zusammen dort hineingepasst. „Danke das du mich hergeführt hast…ich verspreche das ich niemandem hier von erzählen werde!“, der junge Lord nickte nur und ließ sich langsam zu Boden gleiten, wo er sich im Schneidersitz hinsetzte und zu der Priesterin hinaufsah. „Hier wird Mutter dich nicht finden, der Wind verweht deinen Geruch und du bist weit genug oben, das sie dich von unten nicht wittern kann!“, Kagome lächelte und kämpfte gegen den Drang an ihre Hand nach dem kleinen Jungen auszustrecken und ihm über das silber-weiße Haar zu streichen. Auch wenn er nur ein Kind war, er war immer noch der zukünftige Herr des Westens und besaß schon in diesem Alter eine ganze Menge Stolz. Sie durfte ihn auf keinen Fall wie einen zwölfjährigen behandeln.

 

„Bitte denk nur daran mich pünktlich zum Ball wieder hier oben abzuholen!“, die Miko lachte und auch Sesshoumaru schmunzelte leicht, während er den Kopf schüttelte. „Natürlich denke ich daran!“, auch die Priesterin setzte sich langsam auf den hölzernen Boden, sodass sie mit dem jungen Lord auf Augenhöhe war und er nicht so sehr zu ihr aufblicken musste. „Mmmh…ist doch ganz schön klein hier oben, wenn ich allein bin fällt mir das gar nicht so auf, aber irgendwann werde ich hier bestimmt nicht mehr reinpassen!“, Sesshoumaru verzog das Gesicht, es gefiel ihm nicht das er sein Versteck in naher Zukunft würde aufgeben müssen, er mochte es hier und er brauchte zwischendurch Zeit für sich. „Naja wenn du dich ganz klein machst und dein Schulterfell ablegen würdest, könnte es vielleicht noch so gerade eben passen!“, kicherte die Miko bei der Vorstellung wie sich der allmächtige Sesshoumaru versucht in diesen kleinen Kasten rein zu quetschen, da es schließlich sein liebstes geheim Geheimversteck war. Das war einfach zu komisch und das leichte Kichern, wurde immer mehr zu einem regelrechten Lachanfall. Der junge Lord beobachtete die vor Lachen bebende Frau indes skeptisch und versuchte durch lautes Räuspern ihre Aufmerksamkeit zurück zu erlangen. „Ich werde also später wie Vater auch ein großes Schulterfell tragen?“, bei der Frage des Youkai verebbte die Erheiterung und Kagome hielt abrupt inne.„Keine Sorge Vater hatte schon so etwas erwähnt, das du aus der Zukunft kommst, aber das konnte ich eigentlich nur schwer glauben. Stimmt es denn wirklich? Mir kannst du es ruhig sagen, dafür das du mein Versteck nicht verrätst verrate ich das auch nicht!“, Interesse spiegelte sich in den goldenen Iriden des Dämons und die Miko seufzte erleichtert aus.

 

Sie hätte nicht gewusst was sie hätte tun sollen, um sich dort wieder raus zu reden. „Ja es stimmt…ich komme aus der Zukunft und ich habe dich dort auch schon mal kennen gelernt, da bist du schon so gut wie erwachsen…glaube ich zumindest…ich weiß nicht mal ab wann Dämonen eigentlich erwachsen sind.“, prinzipiell log Kagome den jungen Youkai nicht an, sie kam tatsächlich aus der Zukunft, jedoch viel weiter aus der Zukunft als er dachte und ein schlechtes Gewissen begann an ihr zu nagen. Zu gern würde sie die Wahrheit sagen, aber sie befürchtete das sie damit zuviel verändern könnte und das durfte die Miko nicht riskieren. „Also stimmt es wirklich?“, Sesshoumarus ganzes Gesicht leuchtete voller Faszination und er beugte sich ein Stück weiter zu der jungen Frau herüber.

 

Immer wieder war die Priesterin aufs Neue verblüfft darüber, das der Lord des Westens tatsächlich mal ein solch aufgeweckter und vor allem aufgeschlossener Junge gewesen war. Umso mehr wollte sie erfahren was dazu geführt hatte, das er Menschen und Gefühle derart verabscheute. „Ja es stimmt!“, sie lächelte und lehnte ihren Kopf an die Wand hinter sich, während sie den Blick des Dämons genau auf sich spürte. „Vater meinte das es sein könnte das du irgendwann wieder zurück musst…also in deine Zeit meine ich.“, ein merkwürdiger Unterton ließ die Miko aufhorchen und ihre braunen Augen suchten nach den goldenen Iriden Sesshoumarus, welcher jedoch alles daran setzte ihrem Blick nicht zu begegnen. Erheitert lehnte sich nun auch die Priesterin nach vorn und griff nach einer weißen Haarsträhne des Youkai, was ihn dazu zwang ihr sein Gesicht zuzuwenden. „Ja das stimmt…aber kann es sein das du deswegen traurig bist?“, das Grinsen im Gesicht der Menschenfrau gefiel dem jungen Lord überhaupt nicht und er schob ihre Hand grob von sich. „Tse! Bilde dir nicht zuviel ein…du bist nur ein Mensch, davon gibt es hier hunderte, einer mehr oder weniger macht da nichts aus!“, fast schon beleidigt verschränkte er seine Arme vor seiner Brust und verzog verärgert sein Gesicht.

 

Doch statt wie gedacht einen wütenden Ausdruck in dem Gesicht Izayois zu erkennen zeigte sich darauf nur ein warmes und etwas trauriges Lächeln. „Ja…da hast du wohl recht, aber ich werde dich vermissen, wenn ich gehe. Dort wirst du dich wohl kaum noch an mich erinnern…“, etwas unbekanntes regte sich in dem zukünftigen Herrn des Westens und sein verletzter Stolz war vergessen. Sie würde ihn vermissen? Ein dumpfer Schmerz in seiner Brust brachte ihn dazu sich über den Brustkorb zu reiben, so als könne er die aufwallenden Gefühle damit vertreiben. Es war ihm verboten so etwas zu fühlen, aber wollte er das auch? Er mochte diese Frau und sein Vater mochte sie auch, also konnte da doch nichts Falsches dran sein oder? Unsicher suchte er diesmal nach ihrem Blick und ihm begegneten tief braune Augen, die so viel zu verbergen schienen. „Ich werde mich ganz sicher an dich erinnern!“, Aus einem Impuls heraus zog Sesshoumaru ein ledernes Band über seinen Kopf. Daran hing sein erster verlorener Fangzahn, als Zeichen dafür das er nun erwachsen wurde und Verantwortung übernehmen musste.

 

Ein wenig schüchtern hielt er die Kette der jungen Frau entgegen und murmelte: „Nimm das mit…auch wenn ich dich bestimmt nicht vergessen werde, ist das eine Absicherung!“, die Trauer war aus den Iriden der Priesterin gewichen und ein strahlendes Lächeln machte die Situation nur noch unangenehmer für den kleinen Lord. Er war es nicht gewohnt andere fröhlich zu machen, vor allem keine Menschen. Fast ehrfürchtig nahm Kagome das Geschenk des Youkais an sich und legte es sich selbst um ihren Hals, wo sie den kindlichen Reißzahn staunend betrachtete. „Danke sehr! Leider habe ich gerade nichts was ich dir geben könnte, aber später finde ich bestimmt etwas!“, Sesshoumaru wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, blieb jedoch stumm und lauschte in die Stille. Mit einem Seufzen erhob er sich in einer fließenden Bewegung und schob die Pendeltür zu seinem Versteck ein Stück auf. „Ich muss gehen, meine Mutter ruft nach mir. Ich komme wieder sobald ich kann, spätestens wenn ich dich zum Ball abhole.“, ohne eine Antwort abzuwarten sprang er schon davon und ließ die Priesterin allein zurück.

 

Stunden waren vergangen und Kagome erwischte sich immer wieder dabei wie sie wegnickte und es fiel ihr schwer ihre Augen offen zu halten. Die ganze Aufregung hatte sehr an ihr gezerrt und auch der Zeitsprung forderte seinen Tribut, dabei sollte man meinen, dass ein Zeitsprung von ein paar Stunden ein Klacks sein sollte, wo sie schon über mehrere hundert Jahre zurückgesprungen war. Des Weiteren stellte die Miko sich die Frage wie es eigentlich dazu gekommen war, es waren merkwürdige Stimmen in ihrem Kopf gewesen, konnten die dafür verantwortlich sein? Immer mehr wünschte sich Kagome endlich Antworten zu finden, ein paar würden ihr schon reichen, doch stattdessen waren immer mehr Fragen aufgeworfen worden und langsam reichte es ihr. Sie musste nach den Dokumenten suchen von denen Midoriko gesprochen hatte, vielleicht war dieser Ball die perfekte Gelegenheit dazu. Inu Taisho würde mit seinen Gästen beschäftigt sein, genauso wie Inu Kimi und das Personal, die beste Zeit sich in das Arbeitszimmer des Daiyoukais zu schleichen und nach den Schriften zu suchen. Ein leichtes Klopfen an dem Holz der Hütte schreckte die Miko auf und eine Sekunde lang befürchtete sie das Inu Kimi sie gefunden hatte, jedoch steckte Sesshoumaru seinen weißen Schopf zu ihr herein und forderte sie mit einem Wink seiner Hand auf, hinaus zu kommen. „Es ist bald soweit und du musst dich noch ankleiden! Der Rückweg ist zum Glück kürzer!“, vorsichtig trat die Priesterin auf eine der vielen Tonplatten, die das Dach bedeckten und nickte zustimmend.

 

Anders als ein paar Stunden zuvor hob der Lord sie diesmal nicht auf seine Arme, sondern wandte ihr seinen Rücken zu, bevor er in die Knie ging. „Komm auf meinen Rücken!“, schmunzelnd tat Kagome wie es von ihr gefordert wurde und musste sofort an Inuyasha denken, wie er sie immer in Dämonischer Geschwindigkeit durch die Wälder getragen hatte. Mit einem Satz, sprang Sesshoumaru das hohe Gebäude hinab und landete leichtfüßig auf einem Stück Rasen, am hinteren Teil des Anwesens. „Wie viel Zeit bleibt mir noch?“, fragte die Miko, als sie von seinem Rücken stieg und er sich wieder zu ihr umgewandt hatte. Auf seinem von Malen verzierten Gesicht zeigte sich ein Nachdenklicher Ausdruck und der zukünftige Herr des Westens murmelte: „Ich schätze das die ersten Gäste bei Dämmerung eintreffen werden!“, dem Stand der Sonne zu folge dürfte dies nicht mehr all zu lange dauern, höchstens eine halbe Stunde und Kagome musste sich noch komplett ankleiden, ihre Haare frisieren und endlich entscheiden was sie nun bei der Rede sagen wollte. Damit dürfte die kürzeste halbe Stunde ihres Lebens angebrochen haben.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr hinterlässt mir einen kleinen oder auch gern größeren Kommentar ;)

Liebe Grüße und bis demnächst
Eure Carina
*alle knuddel* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cendy
2014-08-19T06:28:19+00:00 19.08.2014 08:28
Super FF, eine ganz tolle Idee und ein sehr schöner Schreibstil!
Ich freu mich aufs nächste Kapitel!!!
Von:  KazumyChan
2014-04-24T18:22:17+00:00 24.04.2014 20:22
Ganz süß geschrieben dein kapi♡
Das wird ja noch richtig spannend in den nächsten 30 min ;) mal sehen was kagome für eine rede hält.. und wie sie sich schlägt ^.^
Auf jeden fall hat mir das kapitel mal wieder sehr begeistert! Und ich freue mich schon rießig auf die fortsetzung :)
Lg misaki ??
Antwort von:  KazumyChan
24.04.2014 20:23
Ich meinte 'mich' statt 'mir'^.^
Von:  inunokami
2014-04-15T20:27:44+00:00 15.04.2014 22:27
Ich liebe deine FF :)
Es motiviert irgendwie einen, man hat immer den drang weiterzulesen. Ich hoffe das nächste Kapitel kommt bald ♥
Von:  inunokami
2014-04-15T20:27:34+00:00 15.04.2014 22:27
Ich liebe deine FF :)
Es motiviert irgendwie einen, man hat immer den drang weiterzulesen. Ich hoffe das nächste Kapitel kommt bald ♥
Von:  inunokami
2014-04-15T20:27:30+00:00 15.04.2014 22:27
Ich liebe deine FF :)
Es motiviert irgendwie einen, man hat immer den drang weiterzulesen. Ich hoffe das nächste Kapitel kommt bald ♥


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