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Under my Protection

Arkham Origins
von
Koautor:  PunkinPie

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Ich könnte mich dafür ohrfeigen, dass du mir nicht einfach egal sein kannst ...

Ich schaffe es nicht ganz, mir meine Verletzung nicht anmerken zu lassen.

Ist mein Selbstwertgefühl denn wirklich an dich gebunden?

Schaffe ich es nicht, an mich zu glauben, wenn ich weiß, dass du es nicht tust?

Ich habe mir doch geschworen, dass ich die Zeiten, in denen ich dich als meinen Mentor angesehen habe, hinter mir lassen werde. Batman soll diesen Platz einnehmen.

Warum treffen mich diese Worte überhaupt?

Die Frage ist gar nicht schwer zu beantworten. Das Gefühl von Verbundenheit lässt sich nicht so einfach abstellen. Ich habe mich so abhängig von dir gemacht, dass ich noch immer nicht loskomme.

Was für ein dummer, dummer Fehler.

Ich schaue auf die hässlichen Latschen, die du zu deiner Kluft tragen musst, um dir nicht in die Augen sehen zu müssen.

"Ich weiß nicht, ob es dein Problem ist ... Die haben ziemlich viel in deinem Leben herum gewühlt. Keine Freunde, keine Familie, schlechtes Verhältnis zu den Kollegen. Völlig allein. Ich habe damals gar nicht realisiert, dass ich die Einzige war, die überhaupt etwas in dir gesehen hat. Inzwischen betrachte ich das anders. Du hattest zumindest eine Zeit lang Jemanden, der an dich geglaubt hat und hast es verspielt. Ob dich das stört, kann ich nicht sagen. Ich finde es nur ein bisschen ... bemitleidenswert."

Dass du mir wieder so nahe kommst, macht mich fertig. Ich schließe die Augen. Ich will dich nicht sehen. Aber ich spüre deine Nähe und muss den Impuls unterdrücken, nach dir zu tasten.

"Lass gut sein, Eddie", flüstere ich. "Fass mich nicht an."
 

Mit einem süffisanten Grinsen richte ich mich wieder auf, gehe um den Tisch herum und setze mich wieder. Du spielst also heute die Widerspenstige. Interessant, aber kein Hindernis für mich. Wenn ich es wirklich darauf anlege, kann ich dich wieder ganz leicht um den kleinen Finger wickeln. Wenn ich dir nur die richtigen Worte sage, bist du wieder Wachs in meinen Händen.

"Hast du auch mal darüber nachgedacht, warum ich keine Freunde habe und mich die Kollegen nicht leiden konnten? Nein? Ich erkläre es dir. Weil ich mich von Niemanden abhängig machen wollte. Und es gibt einen großen Unterschied zwischen allein sein müssen und allein sein wollen. So kann mich Niemand von meiner Arbeit abhalten und ich kann mir sicher sein, dass Alles richtig läuft. Und soll ich dir auch mal verraten, warum ich überhaupt zugelassen habe, dass du fast jeden Tag bei mir im Büro warst? Es war mit Sicherheit nicht, weil ich bemitleidenswert allein war. Du warst die Tochter von Gordon. Nicht mehr. Ohne dass du es mitbekommen hast, habe ich dich so manipuliert, wie es mir gefallen hat. Und es hat mir Spaß gemacht. Du warst eine nette kleine Abwechslung, aber nichts, was besonders herausragend war."
 

Ich lasse den Stich in meinem Herzen nur eine Sekunde lang zu, dann schicke ich dir einen bösen Blick über den Tisch hinweg.

"Ja, du bist hervorragend darin, zu manipulieren. Am besten von allen betrügst du dich selbst."

Ich mustere dich traurig.

"Du glaubst das, was du da sagst, oder? Du hast es wirklich geschafft, dir einzureden, dass ich nur ein Mittel zum Zweck war."

Ich hebe resignierend die Hände.

"Es tut mir Leid, Eddie. Vermutlich würdest du Jemanden brauchen, der trotz diesem Gerede nicht locker lässt und dich nicht im Stich lässt. Aber dieser Jemand kann ich im Augenblick nicht sein, auch wenn ich es wirklich versucht habe."

Ich beiße mir auf die Unterlippe, damit der Schmerz mich vom Weinen abhält.

"Wahrscheinlich kannst du es nicht nachvollziehen, aber ich habe das Gefühl, dich im Stich zu lassen. Muss das verdammte Helfersyndrom sein", schniefe ich und wische mir über die Augen.

Ich räuspere mich, ehe ich fortfahre.

"Ich musste übrigens auf dem Revier gegen dich aussagen, weil ich zuletzt den meisten Kontakt zu dir hatte."

Ich sehe dir geradewegs in die Augen.

"Ich habe nicht erzählt, dass wir Sex hatten. Am Anfang wollte ich dich zusätzlich wegen Missbrauch Minderjähriger dran kriegen, aber ich habe es sein lassen. Das wäre absolut nicht fair gewesen. Denk darüber, was immer du willst. Alles andere, das zwischen uns abgelaufen ist, habe ich aber erzählt. Ich habe Dad geraten, ein psychologisches Gutachten anfertigen zu lassen. Wobei ich von dieser Dr. Quinzel nicht viel halte."
 

Kaum, dass du geendet hast, fange ich an zu lachen. Ich muss mich echt zusammen reißen, mich wieder zu beruhigen.

"Ich rede mir das nicht ein, es ist eine Tatsache. Was glaubst du, warum ich hier ein komfortables Einzelzimmer bekommen habe? Ich bin am liebsten allein, denn dann kann ich am besten nachdenken. Und so kann ich wenigstens auch mal intelligente Gespräche führen."

Natürlich bemerke ich, dass du kurz davor bist, in Tränen auszubrechen. Ich könnte jetzt natürlich ein wenig netter zu dir sein, aber ich werde es nicht sein.

Wozu auch?

"Ich habe dich nie darum gebeten, mir zu helfen. Ich habe auch keinen großen Wert darauf gelegt, denn ich habe die Meinung der Kollegen was dich betrifft geteilt. Ein Kind hatte im GCPD absolut nichts verloren und du warst eine lästige kleine Nervensäge."

Ich grinse dich triumphierend an.

"Von mir aus kannst du erzählen, was du willst. Aber denk immer schön daran, dass du mich förmlich angebettelt hast, dass ich dich wie eine Erwachsene behandle. Und glaubst du wirklich, ich würde hier in Blackgate sitzen, wenn ein psychologisches Gutachten irgendwas bringt?"
 

Ich lasse dich lachen und ich lasse dich reden.

"Ich glaube dir nicht", entgegne ich schlichtweg und zucke mit den Schultern. "So einfach ist das."

Die Tür geht auf und Halsley kommt mit zwei Tassen herein. Er scheint überrascht zu sein, dass wir hier sitzen und uns ruhig unterhalten. Er hat wohl extra getrödelt, weil er dachte, hier drinnen würde die Hölle losbrechen.

Wenn er wüsste, wie viel schlimmer das hier ist.

Ich nehme meinen Beruhigungstee dankend entgegen. Zugegebenermaßen kann ich ihn gut gebrauchen.

Als Halsley dir den Kaffee vor die Nase stellt und ich dich da sitzen sehe, dein Lieblingsgetränk vor dir, dieses Bild so vertraut, muss ich erst lächeln und dann grinsen. Und dann lache ich herzhaft über die Absurdität dieser Situation.

"Wenn wir Kapuzineräffchen wären, hätte ich einfach ein paar Steine mitbringen müssen, weißt du?", kicherte ich und vergrabe das Gesicht in den Händen, während mich eine Lachsalve schüttelt. "Gott, vielleicht brauche ich dieses Gutachten selbst."

Ich reibe mir entnervt über das Gesicht. Dann greife ich nach dem Tee und trinke einen großen Schluck.

"Wie geht es dir nach alledem, Eddie?", frage ich mit ehrlichem Interesse.

Ich könnte mich dafür ohrfeigen, dass du mir nicht einfach egal sein kannst.
 

Als Halsley mit den Tassen wieder reinkommt, nicke ich ihm zu. Er machte sich gar nicht so schlecht als Handlanger. Den werde ich mir warm halten.

Ich bezweifle, dass dir klar ist, dass der Mann in der Uniform hier nach meiner Pfeife tanzt. Absolut Jeder ist käuflich. Es kommt immer nur auf die Summe an. Und Halsley bekommt für seine Dienste bei mir eine höhere Summe, als die Stadt ihm je zahlen wird. Ich hatte auch vorher schon Informanten im GCPD und in anderen öffentlichen Behörden. Aber Halsley hat sich als echter Glücksgriff entpuppt.

Als du anfängst zu lachen, hebe ich skeptisch eine Augenbraue.

Drehst du gerade vollkommen durch?

Dann erwähnst du die Kapuzineräffchen und meine Lippen verziehen sich zu einem süffisanten Grinsen. Deine Frage wie es mir geht, lasse ich erst einmal unkommentiert. Stattdessen drehe ich mich zu Halsley um, der in der Ecke steht und auf uns aufpasst – oder zumindest so tut.

"Halsley, vertreten Sie sich mal für eine halbe Stunde die Beine", rufe ich ihm zu und nicke zur Tür.

Der Wärter wirft dir einen kurzen Blick zu, nickt dann und verschwindet aus dem Raum. Dann widme ich dir meine volle Aufmerksamkeit.

"Ich würde auch sagen, dass du einen Psychiater nötiger hast als ich. Schon alleine, dass du hier bist, ist vollkommen bekloppt. Ernsthaft, Barbara, was bezweckst du damit?"

Ich schüttele mitleidig den Kopf.

"Mir geht es übrigens blendend. Danke der Nachfrage. Ich habe ein Zimmer mit Aussicht, rund um die Uhr Zimmerservice und vor allem meine Ruhe. Besser geht es nicht."

Ich schenke dir ein anzügliches Grinsen.

"Wenn weibliche Kapuzineräffchen Sex wollen, bewerfen sie die Männchen mit kleinen Steinchen. Willst du mir damit irgendwas Bestimmtes sagen? Wenn ich gewusst hätte, dass du herkommst, hätte ich uns ein hübsches Zimmer reserviert."
 

Es überrascht mich, dass du Halsley extra wegschickst. Das muss ja bedeuten, dass es dich tatsächlich interessiert, was ich zu sagen habe. Vielleicht willst du mich aber auch einfach leiden sehen.

"Ich will nicht wissen, wie es dir im Knast geht. Ich will wissen, wie es dir geht, nachdem der Plan, auf dessen Erfüllung du so lange hin gearbeitet hast, jämmerlich gescheitert ist", brumme ich sauer.

Wozu eigentlich die Fürsorge, wenn du sie sowieso nicht für voll nimmst?

"Und was ich bezwecke ist eigentlich ziemlich offensichtlich."

Ich stütze die Ellbogen auf den Tisch und schlage die Hände vors Gesicht, damit ich dich nicht ansehen muss, wenn ich die Wahrheit sage.

"Ich bin hier, weil Alle - die Leute beim GCPD, Dad, Batman - sagen, dass du ein hoffnungsloser Fall bist und ich meine Energie nicht an dich verschwenden soll. Und sie haben Recht, aber ich schaffe es trotzdem nicht, ihnen zu glauben. Also bin ich hier, um mir anzuhören, wie du mich fertig machst und mich selbst zu überzeugen, dass du ein hinterhältiges Ekelpaket bist. Und natürlich weil ich bis zuletzt die völlig irrationale Hoffnung gehegt habe, dass du mir aufrichtig versicherst, dass es dir leid tut und du dir wünschst, es wäre anders verlaufen."

Ich schlucke schwer.

"Und wenn ich hier nachher raus gehe, habe ich endlich Gewissheit und kann mit der Sache abschließen."

Ich habe nicht das Gefühl, dass ich jemals mit dir abschließen werde.

Niemals.

Ich blinzle durch meine Finger und begegne deinem dämlichen Grinsen.

"Hör auf, Eddie. Bitte. Du weißt genauso gut wie ich, dass du mich rum kriegen könntest, wenn du dir genug Mühe gibst. Sei nicht so grausam zu mir. Ich habe dir nie Etwas getan."
 

"Soll ich dir mal was verraten?", frage ich mit einem arroganten Unterton in der Stimme. "Ich BIN ein hoffnungsloser Fall. Und ich weiß das auch. Ich habe es dir sogar mehrmals gesagt, aber du wolltest das nicht wahrhaben. Deswegen brauchst du dich deswegen auch nicht beschweren."

Dann verblasst mein Grinsen und ich werde ernst. Müde reibe ich mir über den Nacken.

"Ich wünsche mir wirklich, dass es anders gelaufen wäre", sage ich schließlich leise. "Es ist einiges schief gelaufen in den letzten Monaten und einiges davon bereue ich wirklich."

Ich nippe an meinem Kaffee und starre zu dem vergitterten Fenster auf der gegenüberliegenden Wand. Natürlich sage ich dir nicht, dass das nur die halbe Wahrheit ist.

Ich habe Batman unterschätzt und bin deswegen von ihm aufgespürt worden. Wenn das nicht passiert wäre, würde ich jetzt nicht hier drin sitzen und diesen furchtbaren orangenen Overall tragen.

Und ich bereue, dass ich bei dir schwach geworden bin. Du hast mich nur unnötig abgelenkt. Ich hätte dich gar nicht erst so weit gehen lassen dürfen. Dann wäre mir sicher auch nicht der Fehler mit Batman unterlaufen.

"Tut mir Leid ...", murmele ich in die Tasse, so dass du es gerade noch hören kannst.

Ich kann dich dabei nicht ansehen.

"Ich wollte dich da nie mit hineinziehen."
 

Ich nehme die Hände herunter und starre dich einen Moment lang an. Ich kann meinen Ohren nicht so recht trauen.

Vielleicht habe ich nur gehört, was ich wollte?

Wie du meinem Blick ausweichst, spricht allerdings Bände. Ich kann es kaum fassen.

"Was soll das denn jetzt?", fahre ich dich an. "Gerade war ich noch ein Mittel zum Zweck, dass du absichtlich mit rein gezogen hast!"

Ich schiebe geräuschvoll meinen Stuhl zurück und komme zu dir herum gestapft.

"Jetzt hör mir mal gut zu, mein Lieber!"

Ich bleibe direkt vor dir stehen und stütze mich auf dem Tisch ab, um mich zu dir hinunter zu beugen.

"Denk nicht, dass ich mir nicht darüber im Klaren bin, wie charmant du dich verstellen kannst, wenn du willst."

Meine freie Hand findet ganz automatisch ihren Weg an deinen Kragen. Leider gehört zu diesem Outfit keine Krawatte, die ich festhalten kann. Ich ziehe dich näher zu mir, lehne meine Stirn gegen deine und schließe verzweifelt die Augen.

"Verdammt noch mal ..."



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  TheJoker
2014-01-31T12:24:59+00:00 31.01.2014 13:24
Mann, ich weiß nicht ob ich total aus dem Häuschen sein soll, weil Edward so grandios getroffen wurde oder ob ich sauer sein soll das er in so vielen Moneten ein absolutes..nun ja, ein Arsch ist. xD Ich liebe Riddler, aber mir tut Babs wirklich total leid. Ich würde wahrscheinlich genauso wie sie reagieren, ausrasten und trotzdem ihm total verfallen sein. *lach*
Finde die Reaktionen von Barbara wirklich sehr realistisch getroffen.
Antwort von:  ChogaRamirez
31.01.2014 13:48
Ja, wenn er will, kann er ein richtiges Ekel sein. Aber er kann auch ungeheuer nett sein. Ich persönlich spiele gern mit beiden Extremen - am besten gleichzeitig. ^^

Kommentar dazu von Isa: Schön, dass jemand mit der armen Babs mitfühlt^^ ich würde mal sagen, wir leisten hier ziemlich gute Arbeit an den Charakteren. Und es ist so gut wie beschlossen. Jetzt will ich wirklich ein batgirl Kostüm haben :D
Antwort von:  TheJoker
31.01.2014 13:55
Machst du wirklich richtig richtig gut, ich bin total begeistert von deinem Edward.
Und von Babs natürlich auch. <3

Ich habe das Gefühl, dass durch diese Fanfics, Walk on the Edge auf Platz zwei meiner Lieblinge. hihi
Antwort von:  TheJoker
31.01.2014 13:56
+wandert
Antwort von:  ChogaRamirez
31.01.2014 13:57
Ich fürchte, Eddie kann ich auch nur so gut, weil wir uns total ähnlich sind. Ich habe zwar nicht solche Höhenflüge wie er, aber sonst ... ;)
Und ich stimme dir vorbehaltlos zu: Isa kann Babs richtig gut. Ich habe teilweise auch richtig Mitleid mit ihr, dass ich sie so fertig machen muss. ^^
Antwort von:  ChogaRamirez
31.01.2014 14:14
Hast du eigentlich schon das neue Kapitel bei WotE gesehen?
Antwort von:  TheJoker
31.01.2014 14:20
Gesehen ja, aber noch nicht gelesen...Hab erst Gestern angefangen alles nachzuholen, aber werde natürlich auch das nachholen :3


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