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Under my Protection

Arkham Origins
von
Koautor:  PunkinPie

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Ein Verbrecher, nichts weiter ...

Ich bin sehr überrascht, als einer der Wärter mich informiert, dass Besuch für mich da ist.

Wer soll mich denn ausgerechnet hier in Blackgate besuchen?

Zumal ich erst seit gestern in diesem Loch bin, nachdem Batman mich doch noch aufgespürt hat. Ich habe leider nicht damit gerechnet, dass die Fledermaus die Masse zwischen seinen Ohren tatsächlich benutzt.

Aber sei es drum, noch einmal wird mir das nicht passieren.

In Handschellen führt mich der Wärter in den Besucherraum. Da ich nicht als Schwerverbrecher im eigentlichen Sinne gelte, muss ich mich nicht hinter Plexiglas über einen Telefonhörer unterhalten.

Ich bin sehr erstaunt, als ich dich sehe. Aber das dauert nur einen Sekundenbruchteil, ehe ich mich lässig an den Tisch setze und dich herausfordernd angrinse. Deine Hände sind zu Fäusten geballt und du funkelst mich mit Mord im Blick an.

"Na sieh mal einer an ... Die kleine Miss Gordon. Lange nicht gesehen. Wie geht es Daddy?"
 

Ich nehme mir keine Sekunde Zeit, dich zu betrachten oder auf deine Provokation einzugehen. Meine Hand knallt lautstark auf den Tisch, sodass sogar der Wachmann, der uns beaufsichtigt, kurz zusammen zuckt.

"Du verdammter Scheißkerl!", wettere ich sofort los. "Wie kannst du es auch nur wagen, mich anzugrinsen, du verlogenes Schwein?!"

Ich bin kurz davor, mich quer über den Tisch auf dich zu stürzen. Nur ein von der Seite eingeworfenes "Ähm ... Miss Gordon?" hält mich zurück.

"Schon gut. Mr ..."

Ich blecke abfällig die Zähne.

"Enigma und ich haben nur ein paar kleine Differenzen."

Ich funkle dich hasserfüllt an.

"Betrug und Verrat und Lügen über Lügen zum Beispiel", zische ich und verschränke abweisend die Arme vor der Brust.

"Dad geht es blendend, jetzt, da du sitzt."
 

Als du so aus der Haut fährst, wird mein Grinsen noch breiter. Ich amüsiere mich gerade königlich.

"Na na, wer wird denn gleich so ausfallend werden. Du wirst doch wohl nicht deine guten Manieren vergessen, oder Barbara?"

Ich senke den Kopf und sehe dich über den Rand meiner Brille an.

"Du bist echt süß, wenn du dich so aufregst. Warum warst du nur nicht immer so temperamentvoll?"

Ich zwinkere dir kurz zu.

"Ich werde nicht lange hier drin sein, darauf kannst du wetten. Mein Anwalt hat mich in Nullkommanichts hier wieder raus, weil ihr mir nichts nachweisen könnt."

Ich grinse in mich hinein, denn alle Daten, die auch nur irgendwie mit mir in Verbindung stehen, konnte ich vor meiner Festnahme von den Servern des GCPD löschen und die Daten auf meinem Rechner sind unzugänglich, da keiner von euch Idioten weiß, wo er steht.
 

Der Wärter nuschelt etwas, was verdächtig nach "oh-oh" klingt. Ich ignoriere ihn. Ich bin viel zu wütend.

Weil ich mich nicht kontrollieren kann, springe ich auf und stütze mich auf den Tisch, um mich näher zu dir zu beugen. Dass eine zierliche Person wie ich kein bisschen bedrohlich wirkt, interessiert mich nicht.

"Weil ich früher dachte, dass du ein anständiger Kerl bist und ich mit meinen Mitmenschen respektvoll umgehe", fauche ich. "Niemals!!! Niemals würde ich jemanden so behandeln wie du."

Dein verdammtes Grinsen reizt mich nur noch mehr. Und natürlich weißt du das.

Du hast immer Alles gewusst, nicht wahr?

Hast mich in jeder kleinen Regung, jedem meiner Worte, jedem noch so schwachen Gefühl ergründet. Du hast mich benutzt.

Und jetzt hast du nicht mal den Anstand, schuldbewusst zu sein?

Ich schüttle den Kopf.

"Du widerst mich an. Du bist einer von Denen. Du wolltest immer besonders sein und jetzt reihst du dich in eine ganze Kette von anderem Abschaum ein, der diese Stadt verschmutzt. Herzlichen Glückwunsch, Eddie. Dein Daddy wäre ja so stolz auf dich", flüstere ich eisig.
 

"Ach komm schon, Süße. Ich habe dich wiederholt gewarnt, aber die kleine Miss Ich-weiß-alles-besser wollte ja nicht hören. Es ist nicht mein Problem, dass du jetzt wegen deiner eigenen Dummheit so sauer bist."

Ich zucke mit den Schultern und lehne mich betont gelangweilt zurück. Dass du dich so über den Tisch beugst und mich damit bedrohst - auch wenn die Drohung bei mir nicht ankommt - erheitert mich.

"Ich habe in den letzten Monaten mehr erreicht als mein alter Herr in seinem gesamten beschissenen Leben. Außerdem interessiert mich deine Meinung herzlich wenig, meine Liebe."

Ich drehe mich zum Wachmann um.

"Hey, Halsley! Wir sind hier fertig. Ich hätte dann gerne jetzt den nachmittäglichen Tee. Und dazu die Zeitung von heute."
 

Als du dich weg drehst, schnellt meine Hand automatisch über den Tisch. Ich packe den schlichten Leinenstoff deiner Gefängniskluft und reiße dich zu mir herum. Ich bin nie dazu gekommen, dir meine Kampfkünste zu demonstrieren, aber im Augenblick hast du gute Chancen, sie am eigenen Leib zu erleben.

"Den Teufel wird er tun. Du redest gerade mit mir, Arschloch!"

Ich zerre an deinem Kragen und lege alle Kraft hinein, dich noch näher zu mir zu ziehen.

"Hab wenigstens den Mumm, dich für deine Taten zu verantworten."

"Miss Gordon ...!"

Halsley ist schon auf halbem Weg zum Tisch, doch ich stoße dich zurück gegen deinen Stuhl und setze mich wieder.

"Sie bleiben wo Sie sind oder so wahr mir Gott helfe, ich sorge dafür, dass Sie gefeuert werden."

Ich sehe dabei nur dich an.

"Unterhalten wir uns doch wie gesittete Menschen", sage ich und reibe beiläufig die Hand, mit der ich dich gepackt hatte. "Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht?"
 

Als du mich fast über den Tisch zerrst, verrutscht mein selbstsicheres Grinsen für einen kurzen Moment. Du hast mich mit deiner Aktion wirklich überrascht. Ich hätte dir nie zugetraut, dass du so gewalttätig sein kannst. Ich entdecke gerade ganz neue Seiten an dir.

Nachdem du mich wieder losgelassen hast, zupfe ich an meinem orangenen Overall herum und sehe dich dann an.

"Deine verbalen Ausfälle sind ein deutliches Anzeichen dafür, dass du deine Emotionen nicht unter Kontrolle hast. Es wäre angebracht, wenn du mit einem Psychologen über deine Unfähigkeit deine Impulse zu kontrollieren sprichst. Ich kann dir die Nummern von ein paar guten Ärzten geben."

Ich grinse dich wieder an.

"Aber in Ordnung, weil wir gute alte Freunde sind, bin ich großzügigerweise dazu bereit, mich weiter mit dir zu unterhalten."

Ich drehe mich wieder zu dem Wärter um.

"Halsley, seien Sie so nett und bringen Sie mir einen Kaffee. Aber nicht das widerliche Zeug aus dem Automaten. Und unsere Miss Gordon braucht einen starken Beruhigungstee."

Mit einem wissenden Blick, den du nicht sehen kannst, bedenke ich den Wärter. Ich habe viele Informationen über diesen Mann, die mir hier einen angenehmen Aufenthalt ermöglichen. Dann sehe ich dich wieder an.

"Was ich mir dabei gedacht habe ...?", wiederhole ich langsam und gedehnt. "Tja, weißt du ... Ich fürchte, dass übersteigt deinen IQ bei Weitem ..."
 

Ich verschränke die Arme vor der Brust und starre geduldig die Tischplatte an, bis ich höre, wie die Tür geöffnet wird und wieder ins Schloss fällt. Erst als Halsley weg ist, trete ich dir unter dem Tisch kräftig gegen das Schienbein.

"Ich sehe gar keinen Grund, meine Impulse zu kontrollieren. Wie sich heraus gestellt hat, ist es manchmal befriedigender, seine Wut zuzulassen und sie für etwas Sinnvolles zu nutzen. Verbrecher wie dich dingfest zu machen, zum Beispiel. Mich endlich durchzusetzen. Etwas zu bewegen."

Ich lege den Kopf in den Nacken und starre die weiße Decke an.

"Ich bin nicht nur hierher gekommen, um dich anzuschreien. Die meiste Wut habe ich schon ausgelassen, damit ich hier drin nicht völlig durchdrehe."

Ich mache eine Kunstpause, dann schenke ich dir ein Lächeln, das meine Augen nicht erreicht.

"Dein Wagen steht jetzt auf dem Gelände des GCPD, weil sie nach Verstecken von Datenpaketen suchen", füge ich beiläufig hinzu. "Hast du schon mal gehört, wie wundervoll Metall auf Metall quietscht?"
 

Ich verziehe schmerzhaft das Gesicht, als du mir gegen das Schienbein trittst.

"Gewalt ist ein Zeichen für einen schwachen Geist", kommentiere ich deine Aktion mit zusammen gebissenen Zähnen.

Als du meinen Mustang erwähnst, muss ich schlucken. Der Wagen ist mir heilig und wenn auch nur einer dieser inkompetenten Stümper eine Schramme in den Lack macht, wird das ganze GCPD es bereuen.

"Das wagt ihr euch nicht ...", zische ich dir gefährlich leise zu.

Ich funkle dich an und muss mich zusammen reißen, um nicht auf dein Niveau zu sinken.

"Der Mustang ist ein wertvolles Sammlerstück und wenn ich auch nur eine Beule in der Karosserie finde, mache ich dich persönlich dafür verantwortlich."
 

"Oh, das solltest du auch tun, Eddie", sage ich mit zuckersüßer Stimme. "Immerhin war ich diejenige, die - aus Versehen natürlich - ihren Schlüssel quer über die Motorhaube gezogen hat. Aber keine Angst. Die Überwachungskamera war in der Nacht zufällig ausgefallen. Du brauchst dir also keine Sorgen um mich zu machen, das wird keine Konsequenzen für mich haben."

Ich fühle mich jetzt um Einiges besser. Zugegeben, meinen Zorn an deinem Wagen auszulassen war eine sehr unreife Reaktion von mir, aber als ich erfahren hatte, was du getan hast, war ich so blind vor Zorn, dass ich ohne diese Racheaktion verrückt geworden wäre. Der hübsche blaue Lack hatte stellvertretend für dein Gesicht herhalten müssen.

Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück und starre dich über den Tisch hinweg herausfordernd an.

Ich bin zu allem bereit.

Dieses Mal werde ich nicht den Raum verlassen.

Ich werde keinen Versöhnungsversuch starten.

Ich werde nicht mitfühlend sein.

Ich habe das hinter mir gelassen. Du hast mir gezeigt, dass man einen Menschen manchmal nicht als besser verkaufen kann, als er eben ist. Inzwischen bin ich noch mehr darin bestärkt, da rauszugehen und aufzuräumen. Nicht noch einmal werde ich mich machtlos und hintergangen fühlen. Ich werde stark sein und gegen das kämpfen, was du bist.

Ein Verbrecher, nichts weiter ...
 

Ich balle die Hände zu Fäusten, als du so geschmacklos über meinen Wagen sprichst. Ich sehe dich wütend an, doch nur wenige Sekunden später formt sich ein wissendes Grinsen in meinem Gesicht.

"Du bluffst", sage ich selbstsicher.

Nur zu gerne würde ich jetzt die Arme vor dem Oberkörper verschränken, da meine Handgelenke aber immer noch mit Handschellen fixiert sind, muss ich darauf verzichten.

Stattdessen stehe ich langsam auf und gehe ein paar Schritte hin und her. Ich umrunde den Tisch, bleibe neben dir stehen, beuge mich runter und stütze mich auf dem Tisch ab.

"Es tut mir wirklich wahnsinnig leid, dass du ein falsches Bild von mir hattest, aber du brauchst mir jetzt nicht die Schuld in die Schuhe schieben", sage ich leise mit verhaltener Ironie in der Stimme. "Ich habe dich gewarnt, aber dir war das ja scheißegal. Du brauchst dich jetzt nicht beschweren. Und nur mal so nebenbei: Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es dich gestört hat, in meiner Nähe zu sein."

Ich rücke noch näher an dich heran und flüstere dir ins Ohr: "Es hat dich auch nicht gestört, dass ich dich nackt gesehen habe ..."
 

Ich hasse mich selbst dafür, dass dein warmer Atem an meinem Ohr mir nach wie vor einen Schauer über den Rücken jagt. Ich wende dir mein Gesicht zu und lächle dich strahlend an.

"Oh, darüber reden wir noch, wenn du den Wagen neu lackieren lässt."

Ich lege die Hand über dein Gesicht und schiebe deinen Kopf von mir weg. Deine Nähe ist zu gefährlich. Sie könnte mich aus dem Konzept bringen und das will ich nicht zulassen.

"Ich sehe nackt ja auch ziemlich gut aus", entgegne ich. "Außerdem musst du dich nicht entschuldigen. Ich sagte ja, ich bin nicht nur hier, um dich anzuschreien. Ich will mich auch bei dir bedanken."

Ich drehe mich auf meinem Stuhl, sodass ich in deine Richtung sitze und schaue zu dir auf.

"Dein mieser Vertrauensbruch und dein Absturz ins Verbrechen haben mich Einiges gelehrt. Man kann Niemanden mit Mitleid und Fürsorge retten. Ich hatte Mitleid mit dir und habe gedacht, meine Verliebtheit würde reichen, einen neuen Menschen aus dir zu machen. Das war dumm. Man muss knallhart durchgreifen bei Menschen wie dir. Und das habe ich von nun an vor. Wusstest du, dass die Lahmlegung von Cobblepots Geschäften zur Hälfte auf mein Konto geht?"

Ich grinse dich zufrieden an.

"Also danke. Danke, dass du mir den Schubs in die richtige Richtung gegeben hast."
 

"Na ja", sage ich mit einem Grinsen. "Ich habe zwar schon besser gebaute Körper gesehen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass du erst sechzehn warst, war es gar nicht mal so übel. Und zum mitschreiben: Das war keine echte Entschuldigung. Du erkennst Ironie wohl nicht einmal, wenn sie dir ins Gesicht springt. Aber egal."

Ich setze mich auf die Tischkante.

"Erinnere dich mal ganz genau daran, was wirklich passiert ist. Ich habe nie behauptet, dass du mir vertrauen kannst. Dass du es doch getan hast, ist nicht mein Problem. Und ein Absturz war es auch nicht, denn ich habe schon vor meiner Anstellung im GCPD Pläne in diese Richtung gehabt."

Dass du an der Zerschlagung von Cobblepots Waffenschmuggel beteiligt warst, überrascht mich ein wenig. Ich habe zwar geahnt, dass Batman nicht alleine gehandelt haben kann, aber dass er ausgerechnet Hilfe von dir hatte, ist eine sehr interessante neue Information.

Ich stehe wieder auf und beuge mich zu dir hinunter.

"Gern geschehen. Damit habe ich wieder was gut bei dir. Im Übrigen steht das Angebot mit meiner Rückbank noch. Es sei denn, du bevorzugst die entsprechenden Räumlichkeiten hier in Blackgate. Sie sollen gemütlich sein, habe ich mir sagen lassen."



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