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Sturm und Stille

Thorki, Thor x Loki
von

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Chapter 8

Lokis Husten wurde nicht minder und in Thor stieg Panik auf. Er fühlt sich so hilflos, nicht dazu in der Lage zu sein Loki zu helfen. In diesem Moment wünschte er sich, den Magiestunden seiner Mutter beigewohnt zu haben, in denen sie jedem, der es lernen wollte ihre Magie - darunter auch die Magie des Heilens - beibrachte. Stattdessen war es Loki gewesen, der keine der Lehrstunden verpasst hatte und diese solange besucht hatte, bis er Frigga übertroffen hatte. Nur zu oft hatte Loki Thors Wunden noch auf dem Kampffeld behandelt und ihm damit nicht nur Narben erspart, sondern auch einige Male das Leben gerettet. Thor war kein großer Denker, somit auch kein großer Stratege, er nahm alles so wie es kam und stürzte sich damit nur zu oft kopfüber ins Verderben.

Loki fing durch den Reiz in seiner Kehle an zu würgen, doch alles was er immernoch hustend erbrach war sein eigenes Blut, das er zuvor gezwungen war zu schlucken, als seine Lippen versiegelt, oder eher vernäht waren.

Thor strich ihm langsam über den Rücken, sein Beistand war das Einzige was er für den Jüngeren tun konnte. Er hoffte, ihm zumindest dadurch ein etwas besseres Gefühl zu verschaffen.

Als der geschundene Gott aufhörte zu husten reichte ihm der Ältere einen Becher mit Wasser. Gierig schlang er es hinunter und sah regelrecht enttäuscht aus, als der Becher keinen Tropfen mehr beinhaltete. Thor griff zu einer Flasche Wein, die in seinem Regal stand, und schlug ihr mit Mjölnir den Kopf ab, um Loki davon etwas einzuschenken. Er hoffte, dass der Alkohol seine Schmerzen betäuben würde. Immer wieder hielt der schwarzhaarige Gott den Becher hin und trank, bis auch die Flasche leer war. Loki musste starken Durst haben. Wahrscheinlich hatte man ihm länger nichts mehr zu trinken gegeben. Die Nähte, die Thor aus seinen Lippen gelöst hatte, waren schon mindestens ein paar Tage alt gewesen, im Gegensatz zu den Peitschenhieben. Diese, oder zumindest ein großer Teil davon waren frisch ins Fleisch des anderen geschnitten worden.

Lokis Blick war abwesend und starr, er blickte nach vorn, visierte aber nichts an. Mit den Gedanken war er wohl nicht hier.

Der Alkohol wirkte schnell auf den leeren Magen des Gottes und dieser kippte nach hinten auf das weiche Bett. Der Donnergott setzte sich neben ihn une beugte sich über Lokis Gesicht, genau in dessen Sichtfeld, um seine Aurmerksamkeit für sich zu gewinnen.

Er schwieg, sein besorgter Blick sagte mehr aus als jedes Wort zu sagen vermocht hätte. Zudem war Thor kein Mann großer Worte.

Lokis Blick veränderte sich und seine Augen visierten den anderen Gott vor sich an. In seiner Miene sah Thor, dass der Alkohol und die Erschöpfung ihn bereits so sehr benebelt hatten, dass er nicht mehr dazu in der Lage war auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.

Einige Augenblicke starrten sich die beiden an, verweilten allein in ihren Gedanken und schwiegen.

Loki beugte sich hinauf zu Thor und kam ihm immer näher, wandte den Blick nicht ab und hielt den Augenkontakt mit seinem Bruder. Noch bevor Thor begriff, was geschah lagen die Lippen des Gottes der Lügen auf seinen eigenen. Sie waren weich und warm, nur die krustigen und noch immer leicht blutenden Nadellöcher erinnerten ihn daran, dass es Loki war, der ihn küsste, als er für einen kurzen Moment nicht reagierte.

Nach diesen kurzen Sekunden riss er die Augen auf und drückte den anderen entsetzt von sich, während er sich wieder aufsetzte.

"Loki!", fuhr er ihn immer noch entsetzt an und zog die Augenbrauen zusammen.

Erst jetzt wurde der Blick des jungen Gottes etwas klarer, er sah kurz ratlos, fragend in das Gesicht des anderen, reagierte dann aber direkt und rutschte ebenfalls etwas von ihm weg.

"Thor?...Thor!", japste er und wischte sich über die blutigen Lippen.

"Wo bin ich? Wann bin ich aus meiner Zelle...?", der kurze Schock schien den Einfluss, den Erschöpfung und ALkohol auf Loki ausgeübt hatten zu mindern, er war anscheinend wieder dazu in der Lage einen Gedanken zu verfolgen.

Thor hatte viele Fragen, viele Fragen und nur eine Nacht Zeit, um diese zu stellen und zu entscheiden, ob er Loki zurück in seine Zelle sperren, oder zu seinem Verbündeten ernennen würde. Ersteres würde dabei vermutlich sowieso wegfallen, da er seinen jüngeren Bruder nicht noch einmal der Folter und Gefangenschaft seines Vaters aussetzen würde.

Würde Loki seine Fragen nicht richtig beantworten, so würde Thor ihn töten, noch bevor der Abend und die darauffolgende Nacht endeten und das erste Sonnenlicht Asgard wieder berühren würde.

"Warum wurde dir das angetan?"

"Was wurde mir angetan?", Loki würde das ganze in die Länge ziehen, da war sich Thor sicher. Der Jotun wusste es immer sich mit seiner Silberzunge aus einem Gespräch zu ziehen und nur so viel Preis zu geben, wie er es musste.

"Die Peitschenhiebe, die Wunden, deine Lippen..."

"Zur Strafe."

"Für was?"

"Mich als der Allvater Odin, höchstpersönlich, auszugeben.", Loki schnaubte und seine Lippen wollten sich zu einem schelmischen Grinsen verziehen, doch dafür schmerzten seine Lippen anscheinend zu sehr.

"Aber diese Strafe-"

"Ist anders.", unterbrach ihn Loki und Thor wusste, dass er an dieser Stelle nicht weiter kommen würde. Er musste es aus dem Gott der Lügen herausziehen, was er wissen wollte.

"Was ist mit dem Vertrag, von dem du gesprochen hast?", fragte er, noch bevor Thor ihm eine weitere Frage hatte stellen können.

"Ich werde dich vor Vaters Behandlungen schützen.", fing Thor an und Loki schien ihm interessiert zuzuhören:"Ich werde dich besuchen kommen und ich werde dich zu gegebenem Moment aus deiner Zelle befreien."

"Und als Gegenleistung?", Loki brauchte keinen Kommentar dazu abzugeben, Thor wusste anhand der Gegenfrage, dass Loki interessiert war. Für ihn hatte alles von Wert stets einen Preis.

"Du wirst mir verraten, wie ich nach Midgard gelange.", Thor fragte ihn gezielt nicht danach, ob er ihn dort hin geleiten oder begleiten wollte. Er wollte Midgard sicher wissen, Jane sicher wissen, sicher vor dem Gott, der versucht hatte Midgard zu zerstören.

"Außerdem", Thor setzte erneut an, als Loki den Mund öffnete, und unterbrach ihn dabei in seiner Antwort: " Wirst du mir loyal dienen."

Loki konnte nun nicht anders, als unter Schmerzen zu grinsen.

"Dir dienen? Dir loyal dienen? Loyalität gehört nicht gerade zu meinen Stärken, das solltest du wissen. Ich bin nur mir selbst loyal.", schnalzte er ihm höhnisch entgegen.

"Ich rede nicht davon, als hättest du im Nachhinein eine Wahl mir loyal zu sein. Deinem König.", Loki entglitten jegliche Emotionen aus den Gesichtszügen. Er sah Thor entsetzt an. Thor sprach von einem Fluch, einem Fluch der schon so lange nicht mehr gesprochen wurde, wie die Aesier existierten. Es handelte sich um einen Fluch, bei dem sich eine Person mit der anderen so verband, dass diese starb, wenn sein Gebieter, sein Meister, oder sein König, wenn der andere das Zeitliche segnete. Außerdem wurde seine Lebensdauer, die schier unendliche Lebensdauer eines Gottes, jedes Mal gekürzt, wenn dieser den anderen hinterging.

Aber Thor sprach nicht nur davon, Thor sprach auch davon König zu sein. Für Loki hörte es sich an, als hätten die beiden die Rollen getauscht.

"Niemand kann einen solchen Fluch beschwören!", warf er ein und verschränkte die Arme.

"Nur der mächtigste Magier aller neun Welten.", gab Thor ihm als Antwort und Loki wusste nicht, ob er dieses Kompliment als solches wahrnehmen wollte, wenn es darum ging. sich selbst zu verfluchen.

"Dieses Abkommen wäre ziemlich einseitig zu deinem Gunsten ausgelegt.", er hob eine Augenbraue.

"Wer sagt, dass das alles war? Ich würde dir die Chance geben an meiner Seite zu regieren, Macht zu haben. Mitspracherecht. Ich biete die die Chance, mir ebenbürdig zu sein."

Loki schwieg, Thor wusste, dass dies schon immer Lokis Bestreben gewesen war.

"Ansonsten sperre ich dich wieder in deine Zelle und überlasse dich Vater. Du wirst mich nie wieder sehe-"

"In Ordnung!", hektisch unterbrach ihn der Jüngere und schnaubte danach wütend darüber, diesem Vertrag nachgeben zu müssen.

"Wie willst du nun weiter vorgehen?", fragte er und sah dem blonden jungen Mann dabei tief in die Augen, starrte ihn förmlich an. Als Thor seinem Blick nicht nachgab wandte er ihn wieder ab.

"Ich sperre dich zurück in deine Zelle und schütze dich vor weiterer Folter. Ich sorge dafür, dass du einer dir angemessenen Behandlung unterzogen wirst."

"Und die wäre?"

"Genau die, die Mutter und ich dir bereits bei deinem ersten Aufenthalt in der Zelle zugedacht haben."

"Und weiter? Du wirst mir Bücher bringen müssen über das Abkommen...über den Fluch. Außerdem werde ich dafür gewisse...Artefakte benötigen, denke ich."

Thor grinste breit. Er und Loki wussten, wenn es etwas zu finden gab, dann würde Thor es finden.

"Wenn du an mich gebunden bist. sagst du mir, wie ich nach Midgard gelange. Danach-...sehen wir weiter."

Loki nickte nur und schien in seinen Gedanken versunken zu sein. Thor hatte zu viel aufgewirbelt, sodass Loki wohl die nächsten Stunden, vielleicht den ganzen nächsten Tag, vielleicht auch den darauffolgenden mit Grübeln beschäftigt sein musste.

Thor musste ihn aus seinen Gedanken lösen, indem er die Arme um ihn legte und den leichten, zierlichen Körper anhob. Ihm fiel jetzt auf wie dünn Loki war.

Schweigend brachte er seinen jüngeren Bruder ohne gesehen zu werden in seine Zelle zurück und verschloss diese hinter ihm. Loki sah ihm mit einem leeren Blick nach, als die Zelle wieder verschlossen war.

Bevor Thor sich dem immer noch bewusstlosen Soldaten zuwandte, drehte er sich noch einmal zu Loki um.

"Ich habe dich vermisst, Bruder.", sagte er mit fester Stimme und er wusste nicht, ob Loki glücklich darüber lächelte, oder verstohlen grinste.



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