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Liebeslied auf Umwegen, mit einer ordentlichen Portion Missverständnissen

Suomi Finland in my heart
von

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Der nächste Tag fing fast so toll an, wie der letzte für alle aufgehört hatte. Zumindest was das Wetter betraf. Denn was war schöner als ein Haus voller bedrückter Stimmung? Richtig. Wenn dann auch noch draußen der angekündigte Sturm tobte, so dass keiner das Haus verlassen konnte.

Diesmal war Berwald der Erste in der Küche, er hatte sowieso kaum geschlafen. Der Schwede bereitete Frühstück zu. Es war ein üppiges Frühstück, denn irgendwie hatte er ein schlechtes Gewissen, da er am gestrigen Abend gar nicht mehr gekocht hatte. Deswegen hatte er gleich drei Pfannen auf dem Herd. In einer brutzelten Spiegeleier, in der anderen Speck. In der dritten Pfanne waren Pfannkuchen. Auch Kaffee war bereits fertig, ebenso war der Tisch schon gedeckt. Man hatte viel Zeit, wenn man sowieso seit fünf Uhr morgens wach im Bett lag. Der erste der dem Schweden in der Küche Gesellschaft leistete war Emil. Ein „Guten Morgen.“, war allerdings das einzige an Worten, was die beiden austauschten. Dann machte sich Emil einen Kakao weil er Kaffee gar nicht so gerne trank. Als nächstes kam Matthias, mit der Bemerkung: “Hier riecht es aber gut.“, in die Küche. Die Atmosphäre war direkt angespannt und wurde auch nicht besser, als sich Tino kurz darauf dazu gesellte. Als letztes kam dann auch Lukas, der direkt wieder zwei Tassen Kaffee trank. Emil sah aus dem Fenster. „Es stürmt tatsächlich.“, stellte er fest. „Und dazu regnet es auch noch.“, er erntete nur ein „Hmh.“, von Matthias und ein „Ja.“, von Tino und innerlich verdrehte der Isländer die Augen. Was führten die sich alle so auf? Dann schrieb Emil Pfannkuchen mampfend weiter Sms. „Machen wir nach dem Frühstück da weiter, wo wir gestern aufgehört haben?“, wandte sich Lukas auf einmal an Berwald, worauf hin sich Matthias erstmal an seinem Kaffee verschluckte, Berwald nickte nur. Tino sah unsicher zwischen den beiden hin und her.

Nachdem Matthias sich wieder eingekriegt hatte fragte er Tino: „Ich wollte dir noch etwas zeigen. Kommst du nachher mit in mein Zimmer?“, allerdings beobachtete der Däne dabei aus dem Augenwinkel Lukas Reaktion, der seinerseits keine Meine verzog. Anders als Berwald, der grimmig guckend aufstand und anfing den Tisch abzuräumen. „Hey, ich bin noch am Essen!“, protestierte Matthias als Berwald seinen Teller ebenfalls abräumte. Der Schwede ignorierte das allerdings und verschwand kurz darauf mit Lukas wieder in seinem Zimmer. „Alles in Ordnung Tino?“, fragte Emil den Finnen der einen überraschend traurigen Gesichtsausdruck hatte. „J-ja. Es ist nur…Ach schon okay.“ „Nein, sag ruhig.“, motivierte Matthias Tino weiter zu reden. „Also eigentlich wollten Berwald und ich uns heute zusammen eine Serie ansehen…“, erklärte Tino. „Er hat es bestimmt nur vergessen.“, fügte er hinzu aber das Lächeln das er dabei auf den Lippen hatte, war alles andere als überzeugend. Matthias und Emil tauschten einen Blick. „Hör mal.“, setzte Matthias an aber Tino unterbrach ihn: “Was genau wolltest du mir eigentlich zeigen?“ „Was?“, fragte Matthias, “Achso uhm, um ehrlich zu sein wollte ich die beiden nur etwas damit ärgern.“, stammelte der Däne verlegen und Tino nickte nur. Dann stand er auf und verließ die Küche. Es musste eine Erklärung für all das geben, redete er sich ein und beschloss deshalb noch einmal zu den beiden ins Zimmer zu gehen. Nach kurzem Zögern klopfte er also an die Tür. Nachdem man Lukas kurz leise etwas murmeln hörte das stark nach: „Wehe es ist Matthias.“, klang sagte er etwas lauter und deutlicher: „Wer ist da?“, „Ich bin‘s, Tino.“, antwortete Tino, ging diesmal aber nicht rein. Nach einem kurzen Moment öffnete sich die Tür einen Spalt und Berwald stand davor. „Tut mir leid, du kannst jetzt nicht reinkommen.“, Tino nickte nur und während der Schwede die Tür wieder schloss, um was auch immer zu machen, versuchte Tino, die wachsende Enttäuschung herunterzuschlucken. Er wandte sich ab und ging in sein Zimmer, aus dem dann viel lauter als am Vortag Metalmusik zu hören war. Matthias war inzwischen im Wohnzimmer und sah irgendwas im Fernsehen. Emil ging auf den Flur und hörte die Musik aus Tinos Zimmer. „Das muss ja super gelaufen sein.“, murmelte der Isländer und beschloss jetzt selber nachzusehen.
 

„Ich weiß nicht was gestern mit allen los war, lass uns einfach weiter machen.“, sagte Lukas, welcher bereits Zettel und Stift in der Hand hatte. Da die beiden noch unschlüssig waren, wie der Refrain letztendlich aussehen sollte, beschlossen sie zuerst mit der nächsten Strophe weiter zu machen.

Was in der nächsten Strophe vorkommen sollte hatten sie bereits ausführlich besprochen, deswegen ging das ganze um einiges schneller als am Tag davor.
 

“The soothing view of smiles and laughter

Takes me back to dreams I've had

Losing you is life in silence

Diamonds are forever, world map

The midnight sun that lights the scene

Now I know that beauty truly breaths”
 

Eine Zeile widmete Berwald Tinos Lächeln und Lachen. Es war unverkennbar und auch etwas das den Finnen ausmachte. Noch dazu war es ansteckend und gehörte zu den schönsten Klängen die der Schwede je gehört hatte. Er hatte sich immer jemanden wie Tino an seiner Seite gewünscht, das brachte er in der nächsten Zeile zum Ausdruck. Der Teil danach war etwas kniffliger gewesen, denn es sollte ja eigentlich kein trauriges Lied werden. Trotzdem bezog sich der nächste Teil auf die Zeit, in der Tino nicht bei Berwald sondern bei Ivan gewesen ist. Es war still bei Berwald gewesen, nicht nur, weil Tino, der ja sonst viel redete, nicht mehr bei ihm war, sondern weil seine ganze Welt ohne Tino wie eingefroren und das Leben nicht mehr lebenswert gewirkt hatte. Deswegen auch die nächste Zeile in dem Lied. Sie gehörten für immer zusammen, deswegen war das mit dem Diamanten auch eine Anspielung auf den Ehering, es bezog sich auf die Zeit, in der Berwald Tino als ‚seine Frau‘ bezeichnet hat. Das mit der Weltkarte brachte außerdem noch zum Ausdruck das Finnland zu Skandinavien gehörte. Dieser Teil sollte aber auch sagen, dass Berwald immer für Tino da sein würde.

Der letzte Teil der Strophe bezog sich dann auf die Zeit, als Tino wieder bei Berwald war. Eine Nacht hatten sie zusammen in Schweden nah an der finnischen Grenze gestanden und sich die Nordlichter angesehen. Es war eine schöne Nacht gewesen. Kurz nach Tinos Rückkehr. Irgendwann hatten die beiden sich hingesetzt, sich zusammen mit einer Decke zugedeckt und einfach in den Himmel geschaut. Die Nordlichter konnte man sowohl von Schweden als auch von Finnland aus sehen, es war etwas was die beiden mit einander verband. Außerdem war Berwalds Welt durch Tinos Rückkehr wieder aufgetaut, er hatte wieder Licht in sie gebracht. Die letzte Zeile der Strophe war besonders wichtig. Denn hierbei handelte es sich um eine Personifikation. Sie sollte zeigen, dass es in dem Lied nicht wirklich oder zumindest nicht nur um Finnland als Land an sich ging. Sondern dass es um Tino ging. Tino Väinämöinen, den munteren Finnen, dem Berwalds Herz ganz alleine gehörte und der alleine mit seinem Lächeln Licht ins Dunkeln bringen konnte.

„Dann fehlt jetzt nur noch der Refrain.“, bemerkte Lukas, „Ist doch gut.“ In dem Moment ging die Tür auf und Emil kam herein. Mit verschränkten Armen machte er sich ein Bild von der Scene die sich ihm bot. Lukas saß im Schneidersitz auf Berwalds Bett, welcher an seinem Schreibtisch saß. Beide hatten Zettel und Stift vor sich. Irgendwie war das etwas anderes als Emil erwartet hatte. Obwohl er auch nicht ganz sagen konnte, was er denn nun genau erwartet hatte. Auf jeden Fall wollte er jetzt endlich wissen was Sache war. Zunächst hat er überlegt Lukas auf die Großer-Bruder-ich-möchte-bitte-wissen-was-ihr-da-macht-Tour zu kommen, bei der sein Bruder bestimmt weich geworden wäre. Aber dafür war er viel zu genervt von der ganzen Situation und deswegen machte der Isländer es lieber auf die Ich-gehe-nicht-bevor-ich-nicht-endlich-weiß-was-Sache-ist-Tour. „Emil geh bitte, wir sind auch fast fertig.“, sagte Lukas ruhig und zwanzigmal so freundlich wie er es zu Matthias gesagt hätte. „Fertig mit was?“, fragte Emil der versuchte einen Blick auf Schwedens Blätter zu werfen, welcher sie allerdings schnell umdrehte. Lukas sah zu Berwald. Auf der einen Seite verstand er warum Berwald nicht wollte das es noch irgendwer wusste, auf der anderen Seite war es Emil. Berwald überlegte. Im Nachhinein würden es Emil und Matthias sowieso erfahren und es fehlte ja auch nur noch der Refrain. Was sollte es also. Er zuckte mit den Schultern und ging dann noch mal seine Blätter durch. Währenddessen schloss Lukas hinter Emil die Tür und weihte in ein. Im Gegenzug klärte Emil die beiden auf, was es mit dem Verhalten von Matthias und Tino auf sich hatte, worauf hin sich Berwalds Miene die seit dem Frühstück relativ versteinert war, wieder etwas entspannte. Emil beschwerte sich noch mal darüber, warum er der einzige war der sich erwachsen verhielt und wollte eigentlich gerade wieder gehen, da er nun wusste was er wissen wollte, als es erneut an der Tür klopfte. „Berwald? Ich…“, es war Tino der zögernd die Tür öffnete und ins Zimmer sah. „Es geht gerade nicht.“, kam es nun von Emil, der ja nun wusste warum nicht. Die Augen des Finnen weiteten sich kurz bevor er rasch die Tür wieder schloss. Er hatte sie nicht zuknallen wollen, trotzdem war es alles andere als leise, als sie Tür ins Schloss viel.



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