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Bloody Rose

von

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aber beim vierten werd ich weich

"Kaede, hast du Inuyasha gesehen?", fragte ich die alte Miko, als ich im Dorf ankam.

"Kagome, wo warst du die ganze Zeit?"

"Das ist jetzt nicht wichtig. Ich habe nicht viel Zeit." Bittend sah ich sie an. Sie schien zu verstehen und deutete in die Richtung des heiligen Baumes. Ich nickte ihr dankend zu und lief los. Mir war nicht klar, was ich machen, sagen, tun konnte, wenn ich ihm gegenüber stand. Schließlich handelte es sich hier um Inuyasha. Ich kannte ihn im Gegensatz zu den anderen.

Ach nein, ermahnte ich mich selbst, ich kannte ihn zwar, aber die Situation war nicht anders. Ich musste mich hüten. Und mit diesem Gedanken trat ich aus dem Dickicht, vor mir die Lichtung mit dem heiligen Baum. Aber nirgendwo Inuyasha zu sehen. Zumindest bis ich nach oben sah. Er saß auf den dicken Ästen und beobachtete mich.

"Inuyasha", sagte ich lediglich seinen Namen, wollte erfahren, wie er reagierte. Mit einem Mal sprang er zu mir hinunter.

"Kagome", flüsterte ungläubig, als müsste er sichergehen, das wirklich ich es war, die da vor ihm stand. Ich nickte ihm sanft zu.

"Was machst du hier? Warum bist du nicht bei den anderen?"

"Ich habe auf dich gewartet. Ich habe darauf gewartet, dass du wiederkommst." Mit diesen Worten umfingen mich seine Arme und drückte mich an seine Brust. Dieses Gefühl hatte ich vermisst. Auch das von ihm zu hören, hatte ich mir gewünscht. All das ging nun in Erfüllung. Langsam schloss ich die Augen und schmiegte mich noch mehr an ihn, doch in diesem Moment erschien ein Bild vor meinem inneren Auge. Statt mir lag Kikyo in Inuyasha´s Armen. Dieser Anblick ließ mich die Augen aufreißen und ihn von mir stoßen. Was hatte ich mir nur bloß dabei gedacht, mich so leichtfertig der Vorstellung hinzugeben, ich wäre die einzige für ihn. Schwer atmend sah ich ihm in die Augen, fand aber nur Verwirrung vor.

"Inuyasha, du liebst mich nicht", stieß ich hervor. Es auszusprechen, schmerzte mehr, als ich dachte.

"Natürlich tu ich da", lenkte er ein.

"Das ist nicht wahr", rief ich verzweifelt und sank auf die Knie. Ein bitteres Lächeln huschte über meine Lippen. "Du liebst Kikyo. Selbst, wenn es stimmt, was du sagst, bin ich nicht die einzige für dich. Du stehst lediglich unter dem Bann. Aber ich werde nie die einzige für dich sein." Diese Wahrheit machte ich mir nun selbst klar und sie trieb mir unweigerlich die Tränen in die Augen. Aber ich versuchte tapfer, sie wegzublinzeln. Ich musste stark bleiben. Doch plötzlich schlangen sich abermals seine Arme um mich.

"Nein, Kagome. Ich verspreche dir, immer an deiner Seite zu bleiben. Ich liebe dich. Ich habe Kikyo geliebt, aber ich weiß jetzt, was ich verlieren würde, wenn ich mich für sie entscheiden würde."

Nein, bitte sag das nicht, schrie ich innerlich. Wenn er das sagte, konnte ich nicht anders, als ihm zu glauben. Ich wollte das schließlich immer von ihm hören und nun...

Plötzlich wurde ich in die Luft gehoben, Wind zog durch meine Kleidung und binnen kurzer Zeit fand ich mich auf einer leeren Wiese wieder. Kein Wald um uns herum, nur der Himmel und die Sterne.

"Was machen wir hier?"

"Das wirst du gleich sehen", entgegnete er lediglich, nahm mich an der Hand zog mich zu einem Abhang. Dieser war nicht sonderlich hoch, es war nur eine Laune der Natur. Als wir diesen schließlich umgingen, entdeckte ich sofort die einzelne rote Rose, welche dort wuchs. Innerlich musste ich lächeln, als ich diese Farbe sah. Hätte ich mir bei ihm eigentlich denken können. Er benutzte eine seiner Krallen, um sie durchzuschneiden und reichte sie mir dann.

"Du bist die einzige für mich, Kagome. Vergiss das nicht."

Ich betrachtete die Rose und nickte gedankenversunken. Letztlich brachte mich Inuyasha wieder zurück ins Dorf, wo ich meine Freunde endlich wieder sehen konnte. Doch machte mir da jemand einen Strich durch die Rechnung.

"Kagome, da bist du ja wieder", hörte ich Totosai´s Stimme und ehe ich mich versah, landete er mit seiner Kuh vor uns. Schnurstracks kam er auf mich zu, nahm am Arm und zerrte mich mit sich, ohne auch nur einen Ton von sich zu geben.

"Hey, Totosai, was soll das?", fragte ich, während Inuyasha wütend auf uns zu marschierte.

"Wir müssen reden. Es ist wichtig. Und das heißt, dass du Inuyasha", er blickte zum Hanyou, der wie erstarrt stehen blieb. "hier bleibst. Dieses Gespräch ist nichts für Welpen."

"Wen nennst du hier Welpe, du alter Knacker?" Inuyasha war drauf und dran, auf Totosai loszugehen, was ich aber mit einem trockenen "Mach Platz" beendete.

"Wir sind gleich wieder da, Inuyasha", rief ich noch, als ich mich schon weiter zerren ließ. Als wir weit genug vom Dorf entfernt waren, ließ mich der Dämon endlich los. Fragend sah ich ihn an.

"Also was ist jetzt so wichtig?"

"Ich habe vergessen, dir etwas zu sagen, was den Bann des Blutmondes betrifft. Es gibt noch einen anderen Weg, den Bann zu brechen."

"Welchen?", rief ich voller Freude. Vielleicht gab es ja auch einen einfacheren Weg.

"Du darfst nicht zulassen, dass sie dich beschenken. Und das verhinderst du, in dem du ihnen nicht das Gefühl, irgendeine Art von Zuneigung für sie zu empfinden."

Mein Lächeln gefror mit einem Mal und ganz langsam fiel mir die Kinnlade runter. Oh mein Gott. Ich atmete tief durch, während sich ein liebliches Lächeln erneut auf meinen Lippen bildete. Ich spürte, wie meine Mikokräfte außer Kontrolle gerieten und dies schien auch Totosai zu bemerken, denn er rückte ein Stück zurück und lächelte unschuldig.

"Totosai", erklang meine Stimme düster und ich überlegte für einen Moment meine Kräfte an ihm zu testen. "Wieso sagst du mir das erst jetzt?"

Nachdenklich kratzte er sich am Kopf. "Naja, ich habe dich ja nirgendwo gefunden, sonst hätte ich es dir schon früher gesagt."

Ich seufzte frustriert und blies die aufgestaute Wut wieder aus. Dieser senile alte Knacker. Was geschehen war, war geschehen.

"Was hast du jetzt für Geschenke bekommen?", fragte er neugierig.

"Eine weiße Rose von Sesshomaru, eine blaue von Kouga, eine schwarze von Naraku und eine rote von Inuyasha." Demonstrativ hielt ich die rote Rose in die Höhe. Wenn ich so darüber nachdachte, passten die Farben eigentlich wirklich zu den Charakteren.

"Das habe ich befürchtet."

"Hä?"

"Gerade Blumen haben eine große Bedeutung, was die Bindung zu einer Person angeht. Ach, irgendetwas war da doch noch wegen der Farben. Aber es fällt mir einfach nicht mehr ein." Nachdenklich rieb er sich die Stirn, schüttelte aber schlussendlich den Kopf. War ja zu erwarten.

"Ich hoffe jedenfalls, du hast dich schon entschieden, wen du zum Mann nimmst. Denn deine Zeit ist beinahe abgelaufen."

"Sekunde, aber was, wenn ich keinen hier zum Mann nehmen will?"

"Diese Option gibt´s nicht", kam es wie aus der Pistole geschossen.

"Warum ich?", fragte ich mich selbst.

"Woher soll ich das wissen?" Totosai fühlte sich offenbar angesprochen.

Ich seufzte abermals lautlos, während ich auf die Rose in meiner Hand sah. Mir blieb nicht einmal mehr ein ganzer Tag.

"Eine Sache wäre da noch."

"Was denn noch?", fragte ich genervt.

"Nicht nur du wirst davon Schaden nehmen, wenn du zu lang mit deiner Entscheidung brauchst."

"Wie meinst du das?" Misstrauen keimte in mir auf. Das hieß nichts Gutes.

"Es könnte durchaus passieren, dass die Ungeduld sie die Kontrolle verlieren und aufeinander losgehen lässt. Mit anderen Worten, wenn du dich nicht rechtzeitig entscheidest, könnte es ein Blutbad geben."

Ich schluckte hart. Ich sagte doch, es wäre nichts Gutes.

"Eine Frage habe ich noch. Wieso hat mich jeder von ihnen, bis auf Inuyasha zum Knochenfresserbrunnen gebracht? Und dazu noch bewusstlos?"

"Vermutlich kennen sie alle den Bann und wussten, dass sie dich nicht bei sich festhalten können. Du musst zu einem neutralen Ort gebracht werden, von dem aus du deine Reise fortsetzen konntest und da sie scheinbar alle wissen, dass du ursprünglich aus einer anderen Zeit kommst, empfanden sie diesen Ort wohl am passendsten. Inuyasha weiß zwar von dem Bann, aber er kennt die Regeln nicht. Sein Bruder ist schon sehr erfahren und wurde vieles gelehrt. Abgesehen davon hat er Bokusenso auch noch. Naraku hat vermutlich viele Mittel und Wege, um an Informationen zu gelangen", Daran hatte ich auch schon gedacht. "und Kouga ist ein Dämon, der sicherlich auch schon so einiges miterlebt hat, um darüber Bescheid zu wissen. Aber Inuyasha ist ein Hanyou, der bei seiner menschlichen Mutter aufgewachsen ist. Er könnte so etwas niemals wissen. Und wie ich vermute, warst du bewusstlos, weil es weniger mühselig ist. Ihr Menschen stellt manchmal mehr Fragen, als gut für euch ist."

Na vielen Dank auch, dachte ich griesgrämig, aber das erklärt vieles. Einmal atmete ich tief durch, bevor ich meine Schultern straffte, die Rose fest umfasste und Totosai dankend zunickte. Er nickte ebenfalls und ließ mich ziehen. Ich hatte eine Entscheidung zu fällen.



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