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One night changed us

NaLu
von

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Chapter 4

Der Urlaub war so schnell vorbei gewesen. Fast schon fand Lucy es schade, dass es nun vorbei war. Sie vermisste den Strand und das Meer. Natürlich fehlte ihr auch der Nachthimmel, der so klar zu sehen gewesen war. So etwas konnte man nur selten in einer Großstadt zu Sicht bekommen. Aber Erinnerungen waren ja so wertvoll, weil sie eben einzigartig waren. Außerdem hatte sie viele Fotos geschossen. Die Erinnerungen würden sie somit nicht verlassen. Sie war in einem Taxi nach Hause gefahren. Es war bereits Abend. Sie war geschaffen von dem Flug. Schlafen würde sie jedoch noch nicht. Sie wollte zuerst einen Brief an ihre Mutter schreiben. Immerhin war in der einen Woche doch das eine oder andere passiert, was man erwähnen sollte. Besonders den Vorfall am Strand wollte sie zu Papier bringen. Seit jenem Vorfall hatte sich nichts zwischen ihnen verändert. Sie hatten immer noch nicht miteinander gesprochen. Aber was hatte sie auch erwartet? Vielleicht hatte er sich durch ihre Erzählung ebenfalls erinnert und wusste nun Bescheid, was ihre Gefühle betraf? Sie schüttelte ihren Kopf. Nein, das war nicht möglich. Natsu verstand so etwas nicht, sicherlich hatte er das völlig anders gedeutet. Doch da blieb die Frage offen, wie er es nun gedeutet hatte. Vielleicht wollte sie das gar nicht wissen. Das war wohl besser so.
 

Ihren Koffer stellte sie neben ihrem Kleiderschrank ab. Den würde sie erst am nächsten Tag auspacken. Es war Sonntag, da hatte sie ohnehin nichts Besseres zu tun. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und holte ein Pergament hervor. Sie begann den Brief zu verfassen. Dazu hatte sie im Urlaub leider nicht die Zeit gehabt. Was wohl Erza und Juvia von der ganzen Sache hielten? Darauf angesprochen wurde sie nicht, aber von ihren Blicken her zu urteilen, wussten sie inzwischen Bescheid. Das machte ihr wirklich nichts aus, solange sie es nicht weiter erzählten und nicht unnötig eingreifen würden. Das wollte sie nämlich keinesfalls. Sobald sie mit dem Brief fertig war, steckte sie diesen in einem Briefumschlag und versiegelte diesen mit einem Lächeln. Der Brief kam zu den unzählig vielen anderen in eine Truhe nahe ihres Bettes. Wenn ihre Mutter ihr nur wirklich antworten könnte. Sicherlich hätte sie ihr helfen können.
 

Darauf streckte sie ihre Glieder und ging zu ihrem Kleiderschrank. Sie würde sich vor dem Schlafengehen ein entspannendes Bad gönnen. Das hatte sie sich mit Sicherheit verdient. Lächelnd nahm sie sich ein Nachthemd heraus und ein frisches Höschen. Auf einen frischen BH konnte sie verzichten. Der würde sie beim Schlafen nur stören. Es war ja nicht so, als würde jemand sie so sehen. So betrat sie das Bad und ließ sich eine Badewanne ein, in welche sie auch stieg, nachdem sie ihre Kleidung in den Wäschekorb geworfen hatte. Sie seufzte, als sie sich in der Wanne niedergelassen hatte. Das warme Wasser war so entspannend. Hätte sie jetzt noch eine Massage, dann wäre alles perfekt. Die Blondine schien alle ihre Sorgen zu vergessen, solange sie in dieser Wanne saß. Ihre Hände fuhren durch den Schaum. Diesen warf sie kichernd in die Luft. Dabei verfolgten ihre braunen Augen diesen. Was gebe sie nur dafür um wieder Kind sein zu können?
 

Und wieso?
 

Kinder mussten keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. So einfach war das.
 


 

Wie war er in diese Situation gelangt? Er wollte nur noch nach Hause, seinen Kater knuddeln und sich in sein Bett werfen. Natsu war müde und das nicht nur körperlich. Er brauchte eine Pause, obwohl er eben aus dem Urlaub zurückgekehrt war. Am liebsten würde er sich von Gray eine Zigarette stibitzen und sich von diesem Stress befreien, aber er war Nichtraucher und er hatte nicht vor, davon jetzt noch abhängig zu werden. Darauf konnte er dankend verzichten. Wie auch immer. Lisanna hatte darauf bestanden, dass sie anstatt gleich nach Hause zu fahren, zunächst zusammen etwas Essen gehen sollten im Flughafen. Angeblich hatte sie Hunger. Das war eine Lüge, das wusste er. Sie wollte wahrscheinlich wieder über sein abweisendes Verhalten reden. Wieso bemerkte sie nicht, dass eben dies das war, worüber er nicht reden wollte? Ihr zu Liebe auch nicht konnte!
 

Nun saß er in McDonald’s des Flughafens und aß einen Burger, während sie an ihrem Vanilleshake schlürfte. Sie wusste ganz bestimmt, dass er darauf wartete, dass sie endlich ihr Wort erhob. Aber sie tat es nicht. Stattdessen wirkte sie nachdenklich. Seufzend schob er sein leeres Tablett bei Seite. Sie saßen bereits eine gute halbe Stunde einfach nur da und hatten dabei kein Wort miteinander gewechselt. Das wollte er sich nicht mehr länger antun. Er wollte nach Hause! Es wunderte ihn, dass er so zu denken schien, obwohl es sich um seine Freundin Lisanna handelte, aber er war halt gestresst und sie half ihm nicht unbedingt dabei, sich davon zu erleichtern. Natürlich gab es die eine Sache, bei welcher sie ihm helfen könnte, aber dazu war er auch nicht in Stimmung.
 

„Ich habe nachgedacht…“, erhob die Weißhaarige endlich ihr Wort. Den nun leeren Becher hatte sie vor sich platziert. Ihre blauen Augen blickten in seine schwarzen. Abwartend starrte er zurück. Er konnte keine Gedanken lesen, er wusste nicht, was sie ihm zu sagen hatte. Natürlich war ihm aufgefallen, dass sie wohl über etwas nachgedacht hatte, denn sie war eindeutig in Gedanken gewesen, jedoch konnte er sich keinen Reim daraus machen, worüber genau sie wohl nachgedacht hatte, doch die Situation wirkte ernst.
 

„Ich habe über uns nachgedacht, Natsu“, erklärte sie weiter und Natsu verengte seine Augen. Sie hatte über die Beziehung nachgedacht? War das ihr ernst? Wieso sollte sie denn? Alles lief doch prima zwischen ihnen! Natürlich war da die Sache mit Lucy, die er noch irgendwie in den Griff bekommen musste, aber dann wäre doch alles wie zuvor. Also warum hatte sie darüber nachgedacht?
 

„Wieso? Alles ist doch in Ordnung. Ich weiß, dass ich ein wenig abweisend dir gegenüber gewesen bin, aber du weißt doch, wie es zurzeit ist. Zwischen mir und Lucy läuft es gerade gar nicht, das nimmt mich mit.“ Er klang genervt. Verstand sie das etwa nicht? Es war doch erst seit zwei Wochen so. Da brauchte sie doch nicht gleich ihre Beziehung in Frage stellen! Sie war seine Freundin, sie musste ihn einfach verstehen!
 

„Nein, das ist es nicht ganz“, entgegnete sie ihm und griff nach seiner Hand über dem Tisch, „Natsu, ich glaube, wir sollten Schluss machen. Mir ist das erst jetzt wirklich aufgefallen, aber ich sehe nichts, Natsu. Ich kann nicht sehen, wie unsere Beziehung weiter aussehen soll. Verstehe mich nicht falsch, Natsu. Ich liebe dich wirklich. Aber genau aus diesem Grund sehe ich auch, dass unsere Beziehung so nicht mehr weiter funktionieren kann. Ich habe die zwei Jahre mit dir wirklich sehr genossen, glaube mir, aber so kann es nicht weiter gehen, denn du entfernst dich immer mehr von mir und bevor wir uns endgültig distanziert haben und in einer Sackgasse landen, möchte ich das hier und jetzt beenden. Wir haben einfach keine Zukunft. Wir haben ein Ablaufdatum. Verstehst du, Natsu?“
 

Ihre blauen Augen blickten besorgt in seine Richtung. Er selbst wusste gar nicht, was er auf ihre Worte zunächst sagen sollte. Lisanna hatte mit ihm Schluss gemacht, sie wollte ihm keine Möglichkeit geben, es ihr auszureden, das hatte sie mit ihren Worten angedeutet. Er wusste, dass sie Recht hatte, doch wollte er es nicht einsehen. Immerhin war sie doch seine erste große Liebe gewesen. Das war doch verständlich, dass er fassungslos war. Außerdem ergab es doch keinen Sinn! Sie liebte ihn noch und er liebte sie, warum sollten sie dann also Schluss machen? Er verstand es nicht trotz ihrer Erklärung. Er konnte sich noch so gut daran erinnern, wie sie ihm damals ihre Liebe gestanden hatte. Für ihn hatte es einem Märchen schon fast geglichen. Er war in seine Sandkastenfreundin verknallt gewesen und sie hatte seine Gefühle erwidert. Er war an diesem Tag so glücklich gewesen und zwei Jahre hatte ihre Beziehung gehalten, also warum war sie gerade dabei zu zerbrechen? Das war nicht fair!
 

„Ich will nicht, Lis…“, gab er ihr zu Antwort und riss sich von ihrer Hand los. Der Blick in ihren Augen gefiel ihm ganz und gar nicht. Warum war es denn so endgültig? Das wollte er ganz bestimmt nicht sehen. Er hatte doch auch noch etwas mitzuentscheiden! Es war sein gutes Recht.
 

„Natsu…“, fing sie beschwichtigend an und versuchte ein weiteres Mal seine Hand zu nehmen, was er stur abwehrte.
 

„Nichts ‚Natsu‘! Wieso soll ich mir das einfach anhören? Du kennst mich doch, Lisanna, ich gebe nicht einfach unsere Beziehung auf, weil du beginnst, sie in Frage zu stellen. Von wo kommt dieser Irrsinn überhaupt? Wir distanzieren uns nicht, wir durchleben gerade einfach eine Tiefphase! Die gibt es doch immer wieder. Das ist vollkommen normal. Ich weiß nicht, warum du…“
 

„Ja, ich kenne und verstehe dich, Natsu!“, unterbrach sie ihn, „aber du verstehst mich nicht mehr. Du weißt nicht mehr, wie du mich glücklich machen kannst. Das ist die traurige Wahrheit.“ Mit diesen Worten stand sie auf und ließ ihn alleine.
 

Natsu lief ihr nicht nach, er wusste gar nicht, was er ihr sagen konnte. Ihre Worte hatten ihn härter getroffen, als er es je hätte erwarten können. Hatte sie Recht? Verstand er sie tatsächlich nicht mehr? War dem wirklich so? Er wusste nicht mehr weiter. Sein letzter Halt hatte ihn von sich gestoßen. Etwas in ihm schien zu flüstern, dass er sie ja ohnehin nicht verdient hatte, aber dennoch war es so schwer, so etwas einfach hinzunehmen. Das Ende dieser Beziehung hatte er sich niemals so vorgestellt.
 

Der Rosahaarige verließ den Flughafen und stieg in das nächste Taxi. Er ließ sich nach Hause fahren, damit er seinen Koffer dort abstellen konnte, jedoch bat er den Fahrer, auf ihn zu warten. So konnte er nicht schlafen gehen. Seine Gedanken waren viel zu unruhig. Er klingelte bei Gray, welcher ihm die Tür öffnete. Diesen zog er einfach mit dabei dessen Proteste gekonnt ignorierend. Wieder im Taxi fragte dieser natürlich, was das ganze sollte. Er bekam nur einen Blick zugeworfen, der wohl mehr als tausend Worte sagte. Darauf sagte er auch nichts mehr.
 

Sie stiegen bei der Stammkneipe aus. Die Kneipe hieß „Fairy Tail“. Ironischerweise war die ältere Schwester Lisannas die Barkeeperin hier, sofern sie Zeit dazu hatte, doch das kümmerte den Rosahaarigen eher weniger. Wahrscheinlich wusste sie ohnehin bereits Bescheid. Als er sich auf einem Hocker niederließ, bekam er auch von ihr ein wissendes Lächeln zugeworfen. Sie konnte sich vorstellen, wie er sich gerade fühlen musste. Sie zögerte nicht ihm seine Bestellungen zu geben, denn er zahlte ja auch für. Außerdem war sie nicht die richtige Person, um ihn eine Standpauke zu halten. Der Schwarzhaarige neben ihn wirkte irritiert. Jedoch sagt er nichts mehr, er hörte nur zu. Denn Natsu redete viel, wenn er betrunken war. Dieser Abend stellte keine Ausnahme dar.
 


 

Ein Klingeln hallte durch ihre Wohnung. Überrascht richtete Lucy sich von ihrem Bett auf. Sie hatte ein schönes Bad genossen und sich noch ein wenig gute Lektüre gegönnt. Ihre Augen hefteten sich auf den Wecker nahe ihrem Bett. Es war schon fast Mitternacht. Wer konnte das so spät noch sein? Sie schluckte schwer. Vielleicht war es ein Einbrecher? Sie griff zitternd nach ihrem Tennisschläger. Damit lief sie durch die Wohnung bis sie bei der Eingangstür zum Stehen kam. Kurz blickte sie auf sich hinunter. Wenn es ein Einbrecher war, würde er sie eventuell bei diesem Anblick vergewaltigen wollen. Aber gut, dass sie einen Türspion besaß. Durch diesen warf sie auch gleich einen Blick auf ihren Besucher. Der Griff um ihren Tennisschläger verstärkte sich. Sie war nervös. Überrascht öffnete sie schließlich die Tür, als sie die Person vor der Tür ausgemacht hatte.
 

„Natsu, was machst du denn hier?“ Dass sein Auftauchen sie überraschte, war nicht verwunderlich. Zum einen war es spät und wer besuchte jemanden schon um diese Uhrzeit mit guten Absichten? Zum anderen redete sie momentan nicht wirklich miteinander. Also warum war er hier?
 

Natsu grinste nur, stolperte nach vorne und fiel nahezu auf sie. Gerade so konnte sie ihn noch stützen. Wieso fiel er denn auch mit einem Mal ihr so entgegen? Der Geruch von Alkohol stieg ihr in die Nase, worauf sie ihre Nase rümpfte. Sie zog ihre Brauen zusammen. War er betrunken? Warum hatte er denn, gleich bei der Ankunft begonnen zu trinken? Er war doch nicht der Typ für so etwas! Es ergab keinen Sinn für sie. Sie konnte sich keinen Reim daraus machen.
 

„Wieso nicht? Ich habe dich vermisst, Luce…“, wisperte er. Sein Atem traf auf ihren Hals und wäre sie nicht in dieser Lage, würde ihr davon vielleicht sogar schwindelig werden.
 

Die Worte von ihm trafen sie fast schon unerwartet. Seufzend schloss sie die Tür hinter ihm und half ihm zu ihrem Sofa ins Wohnzimmer. Sie war sich nun vollkommen sicher, dass etwas mit ihn nicht in Ordnung sein konnte. Er verhielt sich sehr verdächtig. Und sie wusste dass er im Normalfall nicht jemand war, der gerne mal einen über den Durst trank. Im Gegenteil, er fand es echt bescheuert. So beschrieb er zu mindestens stets die Trinkerei Canas. Seiner Meinung nach war es nur ein Fluchtversuch vor der Realität, welcher man sich nicht stellen wollte. Es war also feige. Das entsprach gar nicht seiner Lebenseinstellung.
 

„Das ist schön und gut, Natsu, aber wir haben fast Mitternacht. Du solltest bei dir schlafen und nicht trinken gehen und dann bei mir aufkreuzen“, merkte sie seufzend an. Sie zuckte zusammen, als seine Arme sich um sie legten und er seinen Kopf in ihrer Halsbeuge vergrub. Im Normalfall hätte sie ihn von sich gestoßen, aber in jenem Moment wirkte er so, als brauchte er Trost. Da konnte sie nicht anders. Immerhin bedeutet er ihr wirklich viel, sie wollte ihm deshalb ja helfen, auch wenn es unangenehm war.
 

„Luce, komm zu mir zurück…ich brauche dich…“, flüsterte er. Sein warmer Atem traf erneut auf ihre Haut, was ihr eine Gänsehaut bescherte. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Wusste er eigentlich, was für eine Wirkung er auf sie ausübte? Er konnte sich doch nicht so an sie drücken, ohne die Konsequenzen zu bedenken! Die Röte schoss ihr ins Gesicht. Es war gut, dass er das nicht sehen konnte.
 

„Ich bin doch hier, Natsu. Was redest du denn da? Ich bin nie weg gegangen.“
 

„Nein, du bist weg. Du redest nicht mehr mit mir. Lisanna ist jetzt auch weg…“, gab er in einem quengelnden Ton von sich, was sie wirklich verwirrte. Lisanna war weg? Wie war das den zu verstehen? Hatte er Stress mit ihr gehabt? Das war unüblich, denn sie war ein sehr toleranter Mensch. Sie hatte bereits Vieles über sich ergehen lassen, was bei jemandem wie Natsu öfters der Fall sein musste.
 

„Na, ihr seht euch morgen doch sicherlich wieder, Natsu. Ruf sie morgen einfach an“, schlug sie vor und strich ihm nun tatsächlich durch sein Haar. Die Situation könnte nicht noch unangenehmer werden. Hier saß sie lediglich in ihrem Nachthemd bekleidet, dass ihr gerade Mal über ihren Hintern reichen tat und er kuschelte sich wie ein kleines Kind an sie. Das hatte sie definitiv nicht kommen sehen. Sie wollte doch nur etwas Entspannung und dann schlafen gehen, sie konnte jetzt nicht zusätzlich Babysitten!
 

„Nein, das kann ich nicht. Sie hat mit mir Schluss gemacht…“
 

Und dann ergab das Ganze Sinn für Lucy. Sie lächelte traurig. Natürlich. Das war alles wegen Lisanna. Er war hier, weil er nicht zu ihr konnte und von Gray konnte er sich nicht trösten lassen, jedoch war sie sich relativ sicher, dass er mit diesem zusammen trinken gewesen war. Anders konnte es nicht sein. Aber stimmte das wirklich? Lisanna hatte mit ihm Schluss gemacht? Warum sollte sie? Hatte sie etwa von jener Nacht erfahren? Nein, das war unwahrscheinlich. Lucy konnte sich nicht an dieser Nachricht erfreuen. Wie denn auch, wenn es ihn so sehr mitnahm? Sie war doch nicht so egoistisch, dass sie ihnen das Glück nicht gegönnt hätte. Es tat in ihrem Herzen weh, dass er diesen Schmerz nun empfinden musste.
 

„Warum hat sie mit dir Schluss gemacht, Natsu?“, fragte sie also. Sie war seine beste Freundin, auch wenn es nur noch mehr schmerzte mit ihm über die Weißhaarige zu reden, sie musste diese Rolle um jeden Preis beibehalten. Was wäre sie denn für eine Freundin, wenn sie nicht sein Leid erleichtern könnte? Sie wollte nicht weiterhin als Freundin versagen. Zu ihrer Überraschung hob er seinen Kopf an und blickte ihr direkt ins Gesicht.
 

„Sie meinte, dass ich sie nicht mehr verstehen würde. Kannst du dir das vorstellen?“, er lachte leise. Seine Arme lösten sich von ihr und sie wollte schon erleichtert ausatmen. Stattdessen legte er seine Hände auf ihren Schultern ab und drückte sie auf das Sofa, sodass sie praktisch unter ihm lag. „Ich war eben beschäftigt. Das hätte sie doch verstehen müssen, also warum sagt sie stattdessen, dass sie keine Zukunft für unsere Beziehung sieht? Das ist doch keine Lösung! Sie hat das völlig alleine entschieden und mich einfach sitzen lassen. Das habe ich nicht verdient. Das ist doch nicht fair…oder Luce?“
 

Ihre braunen Augen weiteten sich, während sie zu ihm hoch sah. Warum kam ihr das gerade nur so schrecklich bekannt vor? Aus welchem Grund drückte er sie eigentlich auch auf das Sofa? Es war doch nicht so, als wollte er sich nun an ihr vergehen, oder? Sie schluckte. Nein! Was dachte sie da überhaupt? Natsu würde ihr nie so etwas antun, wenn sie etwas dagegen einzuwenden hatte, würde er es auch lassen. Aber warum blickte er sie gerade so bittend an? Und kam sein Gesicht ihrem gerade näher? Das durfte sie nicht zulassen! Wenn er sie jetzt küssen würde, dann wären ihre Gedanken wieder im Chaos. Das konnte sie gerade wirklich nicht gebrauchen.
 

„Natsu…nicht…“, hauchte sie und versuchte ihre Hände gegen seine Brust zu stemmen. Sie musste es verhindern, auch wenn sie sich doch danach sehnte, seine Lippen auf den ihren zu spüren. Was machte sie sich vor? Sie wollte es. Aber sie durfte nicht. Lieber wollte sie die Freundschaft retten. Wenn sie jetzt ihrem Verlangen nachgehen sollte, dann würde das vielleicht nicht mehr möglich sein. Jedoch fehlte ihr gerade jegliche Kraft, um ihren besten Freund aufzuhalten, also schloss sie ihre Augen und wartete ab. Anstatt jedoch seine Lippen zu spüren, fand sein Kopf sich auf ihren Brüsten wieder, worauf sie ihre Lider wieder aufriss und rot anlief. Was dachte er den, was er da machte? Das konnte er doch nicht bringen! Außerdem war sie nicht sein Kissen!
 

Sein leises Schnarchen unterbrach ihren Gedankensturm. „Das ist doch nichts dein Ernst...“, gab sie ungläubig von sich. Einerseits war sie erleichtert, aber andererseits konnte sie es nicht fassen, dass er denn Nerv hatte, in ihrer Anwesenheit einzuschlafen und dabei ihre Brust als Kissen zu missbrauchen, in welches er sich kuscheln konnte! Wusste er eigentlich, wie schwer er war? Wahrscheinlich nicht. Selbstverständlich versuchte die Blondine den Rosahaarigen von sich zu schieben, wenn er dabei auf den harten Boden der Tatsachen fiel, dann war es auch in Ordnung. Nachdem, was er abgezogen hatte, hatte er in ihren Augen auch nichts Anderes verdient. Es kostete sie viel Zeit und Mühe, ehe sie es schaffte, von ihm wegzukommen. Das hatte schon einer Schwerstarbeit geglichen! Er war nicht einmal hinunter gefallen. Da konnte er ihr ruhig dankbar sein.
 

Lucy warf einen Blick auf Natsu, welcher nun friedlich vor sich hin schlummerte. Seufzend positionierte sie ihn, so gut wie es ihr möglich war, in eine angenehmere Schlafposition. Sie eilte kurz in ihr Zimmer und holte eine Decke und Kissen aus ihrem Schrank hervor. Mit der Decke deckte sie ihren besten Freund zu. Er sollte sich ja nicht erkälten. Sie kniete sich zu ihm nieder dabei seinen Kopf anhebend, um ihm das Kissen unter den Kopf zu legen. Lächelnd fuhr sie durch sein Haar. Wie sehr sie sich die alten Zeiten herbei sehnte, wo alles noch in Ordnung gewesen war. Es waren so schöne Zeiten gewesen, wo sie unbeschwert nebeneinander gesessen haben und nichts zwischen ihnen gestanden hatte. Sie hatten so eine enge Beziehung zueinander gehabt. Vorsichtig strich sie ihm noch ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, ehe sie im noch einen Kuss auf die Stirn hauchte. Das hatte sie sich nicht verkneifen können. Darauf begab sie sich auch wieder in ihr Zimmer, wo sie in ihr Bett stieg und auch ins Reich der Träume fiel, auch wenn das eine Weile dauerte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  fahnm
2014-02-13T20:49:56+00:00 13.02.2014 21:49
Oh das tat weh.
Bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.^^
Antwort von:  Carameldream
14.02.2014 12:33
Und es wird schlimmer xD
Ha ha, na ja, du wirst es schon sehen :D
Danke für deine Rückmeldungen!

LG Caramel~
Von:  Milena
2014-02-12T20:56:49+00:00 12.02.2014 21:56
Oh mann, du machst es wie immer spannend. Ich fühle seinen schmerz über die Trennung aber danke.
Hoffentlich kann sie ihm so helfen wie sie es sich vorgenommen hat, eine tiefe Freundschaft ist fast noch schwieriger zu kitten als eine Beziehung.
Ich bin gespannt was du noch für Einfälle hast und hoffe dass alle noch ihr Glück finden.
LG, Milena
Antwort von:  Carameldream
13.02.2014 21:27
Danke erst einmal :D Es freut mich, dass du es spannend findest.
Ich versuche das zu halten, denn die FF ist noch nicht zu Ende ;D
Nun, was ihre Hilfe und Freundschaft betrifft, dazu kommt noch etwas,
aber das wird vielleicht ein wenig anders laufen, als der eine oder andere es vermutet :) Aber vielleicht auch doch...
Ich habe noch die eine oder andere Idee, die ich umsetzen möchte :)

LG Caramel~
Von: Maryhase
2014-02-12T17:23:41+00:00 12.02.2014 18:23
Es tut mir ja wirklich Leid für Natsu, aber...
GOTT SEI DANK, SIE SIND GETRENNT!!!
*räusper*
Entschuldigung, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.
Zum einen kann ich Natsu verstehen. Es schmerzt, wenn man verlassen wird.
Aber immerhin hat Lisana es ihm persönlich gesagt. Und nicht per SMS oder sonst was...
Das er dann zu Lucy ging, fand ich lustig. Klar, sie war/ist seine beste Freundin und er wollte bei ihr sein, aber vielleicht etwas nüchterner? Vielleicht wird er sich ja jetzt seiner Gefühle klarer. Wie lange geht die FF noch? =D
Ich bin ja mal gespannt, wie er reagiert, wenn er aufwacht.
Ich freu mich auf jeden Fall schon mal auf das nächste Kapitel!! =3

Liebe Grüße,
maryjoa3004
Antwort von:  Carameldream
12.02.2014 20:26
Ha ha :D ja, dass sind sie...fürs erste >:D Was Lisanna betrifft, so werden ihre Gedanken noch erläutert, aber erst in so zwei oder drei Kapitel im frühsten Fall.
Na ja, Natsu fühlte sich wirklich mies. Er fühlt sich alleine gelassen und ist deshalb trinken gegangen. Und in seinem betrunkenen Zustand wollte er seine beste Freundin eben aufsuchen. Er hatte das Gefühl gehabt, dass er keinen anderen hat.
Und was seine Gefühle betrifft...sagen wir mal so, die Ff hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. Bis zum Ende dauert es noch etwas. Aber das nächste Kapi wird die Lage zuspitzen...aber ob es gut oder schlecht ist, wirst du sehen :D

LG Caramel~


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