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Ein Leben an deiner Seite...

KagoxInu
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Sorry Leute dass es so lange gedauert hat :///
Hoffe ihr seid nicht böse, ich hatte ein Kreatives tief :(
Dafür ist das Kapitel schon lang ;)
Viel spaß beim lesen Komplett anzeigen

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Überraschung

Überraschung
 


 

„Eh?“

Verwundert drehe ich mich um, sehe wie er in der Luft schnuppert und etwas zu suchen scheint.

„Inu Yasha!“

Enttäuschung und Wut schwingt in meiner Stimme mit. Wieso ignoriert er mich einfach so? Wollte er gar nicht zu mir? Vielleicht hatte er es ja ganz eilig... Aber da kann man ja mal trotzdem mal `Hallo´sagen, oder?

Doch auch nach meinem lauten Rufen bekomme ich nicht seine Aufmerksamkeit. Wütend stampfe ich einen Schritt auf ihn zu, als mich eine Hand packt.

„Nicht!“

Shintous Mimik zeigt mir sofort wie ernst es ihm ist. Auffordernd blicke ich ihn an, da er anscheinend zu verstehen scheint, was hier los ist. Er grinst verschwitzt, bevor er sich räuspert und seinen Blick auf Inu Yasha richtet.

„Er kann dich nicht sehen, hören oder riechen. Solange du im Schutze des Tempels lebst, wird dieser dich durch seinen Zauber schützen. Wahrscheinlich hat er dich gerochen, als wir letztens die umliegenden Dörfer besichtigt haben. Doch solange du dich einigermaßen in der Nähe des Geländes aufhältst und du noch nicht bereit bist uns zu verlassen, solange wird er dich für die Außenwelt verborgen halten.“

Sein Blick gleitet zu mir und nur zögernd kann ich mich von Inu Yashas Anblick lösen und ihn ebenfalls ansehen.

„Sieh mal, Kagome! Niemand, der uns sucht, wird uns finden! Allein wir bestimmen, wer diesen heiligen Ort aufsuchen darf. Wir spüren, wenn Menschen in Not sind und greifen ein, noch bevor sie sich auf die Suche machen müssen. Wir finden Menschen, die sich weiterentwickeln wollen und laden sie ein, wenn wir das Potential in ihnen sehen. Und wir tarnen uns, wenn Dämonen auftauchen, damit wir sie nicht jedes mal direkt töten müssen. Denn im Gegensatz zu anderen, ehren wir jedes Leben!“

Nun endlich versteh ich, was das alles hier zu bedeuten hat. Er hat gar nichts gegen mich, sondern nimmt mich einfach nur nicht wahr. Und kurz habe ich gedacht, er hat mich vergessen...

Tief in Gedanken richte ich meinen Blick wieder auf seine Gestalt. Noch immer dreht er seinen Kopf in alle Richtungen und schnüffelt in der Luft.

„Er sucht nach dir!“ Shintou verschränkt die Arme hinterm Rücken und beobachtet das Schauspiel. Meine anfängliche Wut verpufft sofort, als ich diese Worte höre. Nie hätte ich gedacht, dass er mich suchen kommt. In Gedanken habe ich meinen selbst gemachten Kalender vor Augen, der mir sagt, dass ich bereits über ein Jahr weg bin. Ich kann verstehen, dass er enttäuscht ist, schließlich habe ich ihm versprochen rechtzeitig wieder zu Hause zu sein. Wie gern würde ich jetzt auf ihn zugehen, ihn umarmen und ihm sagen, dass ich hier bin bei ihm. Ihm sagen, wie leid es mir tut, dass ich noch nicht heim gekehrt bin und wie ich ihn doch vermissen würde. Doch mit der aufkommenden Sehnsucht, erobert mein Herz auch Angst und Trauer. Denn jetzt, wo er so vor mir steht, weiß ich wie schwer es werden wird ihm von unserem Schicksal erzählen zu müssen. Ich will mir gar nicht vorstellen wie entsetzt und enttäuscht mich seine Augen anschauen werden. Ich weiß nicht ob ich das schaffen kann!

Traurig blicke ich ihn an. Langsam scheint dem Hanyou die Geduld aus zu gehen. Mürrisch gibt er ein Knurren von sich und ballt die Fäuste.

„Scheiße, hab ich mich geirrt?“, murmelt er vor sich hin.

Mein Mundwinkel zuckt. Jetzt muss ich doch kurz grinse, belustigt über diese Situation. Ich habe ihn noch nie mit sich selbst sprechen gehört. Dass er absolut keine Ahnung hat und ihn es sichtlich in den Wahnsinn treibt, finde ich jetzt doch irgendwie lustig. Nein, Inu Yasha, eigentlich liegst du echt richtig mit deiner Nase. Doch schlagartig ändert sich seine Stimmung plötzlich. Aus Wut und Ärger wird Trauer und Verzweiflung. Langsam lässt er die Hände sinken und blickt hinauf in den Himmel. Ein leichter Wind zehrt an seiner Kleidung und an seinen Haaren und lassen diese sanft tanzen. Und so wird aus dem vorher so angespannten, zornigem Bild ein ruhiges, melancholisches. Verwundert betrachte ich die Szene. Nicht allzu oft habe ich ihn so gesehen. Meistens, wenn er an Kikyou gedacht hat schaute er genauso wie jetzt in die Ferne. Und als ich nur ganz leise im Wind seine Stimme wahrnehme, da erkämpft sich auch bei mir die Traurigkeit wieder einen Weg in mein Herz.

„Kagome“

Nur mein Name reicht aus, um mir zu zeigen, wie schlecht es ihm geht. Nie habe ich solch tiefe Trauer und Sehnsucht in seinen Gesicht lesen können. In meinen Augen sammeln sich Tränen, als ich ihm gegenüber abermals ein schlechtes Gewissen bekomme. Ich bin schon so lange weg. Doch bisher, bin ich noch nicht bereit, den Tempel zu verlassen. Es gibt noch einiges zu lernen, oder aber einiges, worüber ich noch nicht bereit bin mit Inu Yasha zu reden. Schniefend wische ich mir die Tränen aus den Augen. Es fällt mir schwer ihn hier zu sehen und ihn dennoch nicht berühren zu dürfen. Denn ich weiß, niemand darf wissen wo der Tempel liegt und wenn ich Inu Yasha jetzt um den Hals falle, dann ist der Zauber gebrochen. Unter keinen Umständen darf es so weit kommen! Abermals schniefe ich und mein Körper bebt kurz auf. Inu Yasha wendet seufzend seinen Blick vom Himmel ab und geht an mir vorbei. Ich schlucke heftig, als er nur wenige Zentimeter von mir entfernt ist. Noch nie habe ich mich so zerrissen gefühlt wie jetzt gerade. Ich spüre Shintous mitleidigen Blick auf mir ruhen. Ebenfalls seufzend wende ich mich um, blicke dem Hanyou noch einmal sehnsüchtig hinterher und mache mich dann schweren Herzens auf den Weg zur Tempelanlage. Je schneller ich meine Ausbildung beende, desto besser!
 


 

Nach Stunden schließlich, erreichte ich das Dorf. Ich habe mich nicht sonderlich beeilt, wozu auch, niemand wartet auf mich. Doch zu meiner Verwunderung, erblicke ich Miroku. Gemächlich schreitet er genau auf mich zu. Er scheint mich erwartet zu haben. Noch im Gehen spricht er mich an:

„Du hast sie gesucht, oder?“

„Äh?“

Irritiert schaue ich ihn an, dann spüre ich, wie ich rot werde und blicke zur Seite. Bin ich so leicht zu durchschauen? Seit wann kennen ihn seine Freunde so gut? Ich spüre deutlich Mirokus Grinsen, als er sich auf die Wiese setzt und neben sich deutet. Stöhnend nehme ich seine Einladung an und lasse mich zu Boden plumsen, jedoch nicht ohne ein mürrischen Brummen. Ohne Erklärung wird er sich nicht zufrieden geben. Ich kann nur Hoffen, dass das hier keine seiner gut gemeinten Predigten wird.

„Ich hatte für kurze Zeit ihren Geruch in meiner Nase, dennoch habe ich sie nicht gefunden!“

Mir ist deutlich die Enttäuschung in der Stimme anzumerken, worüber ich mich kurz ärgere. Nicht mal das kann ich unterdrücken. Miroku legt mir beruhigend eine Hand auf die Schulter, ehe er ein ernstes Gesicht macht.

„Inu Yasha, es ist sinnlos nach Kagome zu suchen! Der Tempel, in dem sie lebt ist mit einem Zauber geschützt. Kein Dämon kann die Menschen dort riechen, sehen oder hören! Vielleicht hattest du nur einen alten Geruch von ihr in der Nase!“

Etwas verwundert und enttäuscht nicke ich dem Mönchen zur Antwort. Hätte ich das früher gewusst, so hätte ich mir auch keine Hoffnungen gemacht, sie vielleicht wieder zu sehen. Jetzt bleibt nichts als noch mehr Sehnsucht nach ihr zurück...

Miroku holt mich abermals aus meinen Gedanken, als er mir leicht den Ellbogen in die Seite stupst und mir dann aufmunternd zu lächelt.

„Keine Sorge, sie wird sicher bald kommen! Ich bin mir sicher noch ein paar Tage, dann hast du sie wieder!“

Auch wenn ich ihm insgeheim zustimme, so kann ich es dennoch nicht lassen ein `Keh, wen interessiert's!?´ von mir zu geben. Diese sture und abblockende Art, konnte nichtmal Kagome an mir ändern. Es ist ein natürlicher Schutz, der mich vor Schaden bewahren soll, auch wenn das heute nicht mehr notwenig ist. Durch Kagome habe ich endlich Freunde gefunden! Miroku scheint, wie erwartet nicht überrascht zu sein, über mein ausweichendes Verhalten und schüttelt nur lächelnd den Kopf. Er richtet seinen Starb auf und stützt sich beim Aufstehen auf diesen. Manchmal verhält er sich doch wie ein alter Hoshi. Ich folge ihm, als er sich auf, Richtung Dorf macht. Doch schon nach ein paar Schritten bleibt er stehen und dreht sich mit einem vielwissenden Blick zu mir.

„Aber weißt du, was sein könnte? Du hast sie zwar nicht gefunden und somit auch nicht gesehen, sie hingegen könnte jedoch sehr wohl in der Nähe gewesen sein und einen Blick auf dich erhascht haben können!“

Mein Mund öffnet sich, wie zu einem sofortigem Protest, doch ich halte inne und denke über seine Worte nach. Kann es wirklich sein? Hat sie mich gesehen? Was wird sie.... Meine Gedanken werden unterbrochen, als mein Dämonenblut stark zu pulsieren anfängt und Tessaiga sich an meiner Hüfte regt. Miroku und ich blicken gleichzeitig hinauf. Über uns verdunkelt sich der Himmel und unwillkürlich reckt sich meine Nase nach vorne. Die Luft ist verpestet von Dämonengestank.....
 


 

Hart klirrt es, als Stahl auf Stahl trifft. Immer wieder blocke und pariere ich die Schläge meines Schwertkampfmeisters. Kenshin war eindeutig der beste Schwertmeister in der Gegend. Keiner kann ihm im Kampf das Wasser reichen. Das merke auch ich. Doch heute schlage ich mich sehr gut. Kein Wunder, denn schließlich will ich schnell die Ausbildung beenden und das spornt mich an. Ich kann es kaum erwarten zu Inu Yasha und meinen Freunden zu gelangen. Nachdem ich den Hanyou erst vor ein paar Stunden gesehen habe, beherrscht nicht anderes meinen Gedanken, als das traurige Bild, von vorhin auf der Lichtung. Ein Sirren unterbricht meine Tragträumerei, die sich wieder um dem Halbdämon gedreht haben. Nur knapp kann ich der Klinge ausweichen, dennoch spüre ich das Brennen an meiner Wange, welches den Erfolg meines Gegners ankündigt. Kenshin stoppt kurz und mustert mich prüfend, worauf ich meine Chance nutze. Mit einem schnellem schlag reiße ich ihm das Schwert aus der Hand, doch der Meister wirft sich mit einer eleganten Rolle zur Seite und fängt es wieder auf. Ein fassungsloser Laut entgleitet meinem Mund und ich muss grinsen. Wie schafft es dieser Mann sich aus jeder aussichtslosen Lage zu befreien?

Angriffslustig sehe ich ihn an und wische mir demonstrativ das Blut von der Wange. Er lächelt ebenfalls und kommt wieder auf mich zu. So zieht sich unser Spielchen, bis ich meine Taktik ändere. Ich weiß, er ist sehr gut im Schwertkampf, doch die Kampfkunst an sich trainiert er nicht so hart. Ich pariere einen Schlag und gehe dann in die Hocke, um mit einem kräftigen Feger sein Standbein ins schwanken zu bringen. Wie erwartet war er auf so etwas nicht vorbereitet und geriet ins Taumeln. Mit einer schwungvollen Drehung schlage ich sein Schwert vor der Brust weg, um ihm anschließend meine Klingenspitze dagegen zu drücken. Ein siegerisches Lächeln bildet sich automatisch auf meinem Gesicht, als ich seine verdatterte Visage sehe. Dann bricht er in schallendes Gelächter aus und hebt zum Zeichen des Aufgebens bei Hände. Die Leute die unser Spektakel beobachtet haben jubeln erfreut und überrascht auf. Selten gelingt es jemanden den Meister zu überlisten. Auch wenn ich ihn in der reinen Schwertkunst nicht besiegen kann, so zählt ja dennoch allein der Sieg. Und auf einem Schlachtfeld wird es nicht anders ablaufen!

Kenshin kommt auf mich zu und legt mir seine Hand stolz auf die Schulter.

„Sehr gut! Du hast meine Schwäche ausgenutzt und dir einen Vorteil verschafft, darauf war ich nicht vorbereitet. Du hast dich hervorragend entwickelt! Dein Prüfung ist beendet! Ich kann dir nichts mehr beibringen!“

Etwas verwundert blicke ich ihn an. Ernsthaft? Mein Training? Ist beenden? Dann komme ich dem Ziel wieder etwas näher eine wirklich gute Miko zu sein. Voller Freude reiße ich die Hände in die Luft und mir entgleitet ein Laut des puren Glücks. Dummerweise hatte ich noch das Katana in der Hand, wessen Klinge nun in der Decke steckte. Mit einem `Oh´ versuche ich die Klinge aus der Decke zu lösen. Hinter mir bricht das Publikum in Gekicher aus und ich kann deutlich Shintous stechenden Blick spüren und sein Seufzen hören. Kenshin packt das Heft und zieht mit einem kräftigen Ruck. Dankend schaue ich ihn an, als die Klinge sich löst und ich sie zurück in die Scheide an meiner Hüfte stecke. Dann verbeuge ich mich Demütig vor ihm und spreche meinen Dank aus. Ich bin froh die Schwertkunst jetzt gut zu beherrschen, auch im Bogenschießen bin ich bereits die Beste und die Kräuterkunde liegt mir ebenfalls, ebenso wie Barrieren und Austreibungen. Allein die Kampfkunst, die Kunst des Heilens und die der zeremoniellen Tänze sind bei mir noch nicht am Endstadium angelangt. Doch bereits in ein paar Tagen kommen die letzten Prüfungen und ich bin sehr zuversichtlich, dass ich alle meistern werde! Dann kann ich endlich nach Hause...

„Kann ich kurz mit dir reden, Kagome?“

Ich dreh mich zu Shintou um, immer noch erfreut über meine bestandene Prüfung, doch als ich sein Gesicht erblicke, erlischt mein Grinsen. Sein Ausdruck ist ernst und es scheint ein wichtiges Thema zu sein, über das er reden möchte. Ich nicke und folge ihm auf's Gelände nach draußen. Ich gehe mit einem Schritt Abstand hinter ihm her, wohl wissend, dass ich ihm so den nötigen Respekt zolle. Doch verwundert stelle ich fest, wie er mit seiner Hand zu sich winkt und mir anbietet neben ihm zu gehen. Einige Kinder auf dem Platz hören auf zu spielen und tuscheln angestrengt über die Geste. Ich werde leicht rot, sage jedoch nichts und nehme sein Angebot an. So gehen wir eine weile durch die riesige Anlage des Tempel. Revue lass ich ich noch einmal meine Gedanken schweifen. Habe ich irgendetwas verbrochen? Hat ihm meine Prüfung nicht gefallen? Oder wird er mir sagen, dass ich noch nicht so weit bin? Doch bevor ich mir noch länger ausmalen kann, was ich falsch gemacht habe könnte, spricht er mit ruhiger Stimme zu mir:

„Kagome? Kagome, du hast dich wahrlich gut entwickelt! Dein Fähigkeit schnell und gut zu lernen hat dein Training um einiges verkürzt....“ Er hält kurz inne und scheint zu überlegen, wie er fortfahren soll. Innerlich höre ich schon das `Aber´ aus seinem Mund.

„Ich bin mittlerweile der völligen Überzeugung, dass du alle Prüfungen bestens bestehen wirst! Deswegen bist du nicht länger mein Schützling! Dir fehlt zwar noch die Erfahrung, aber von deinem bisherigen Können, stehst du in der selben Position wie ich!“

Er stoppt in seinem gang und sieht mich an. Verwundert blicke ich zurück. Niemals hätte ich erwartet, dass so etwas kommen würde. Überrumpelt stottere ich herum, bin mir jedoch augenblicklich sicher, dass ich noch eine Menge zu lernen habe und nicht mal ansatzweise so stark bin wie er. So wohl was das Körperliche als auch das Seelische betrifft.

„Meister, ich denken nicht, dass ich schon so weit bin! Ich muss noch eine Menge lernen“

Er lächelt leicht und sieht dann in die Ferne.

„Bescheidenheit hat dich schon immer ausgezeichnet und auch die Liebe und Fürsorge zu Anderen! Wenn ich dich so ansehe, wohl wissend, dass ich dich bald nach Hause zurück schicken kann...“

Er wartet einen Moment und sieht mich durch dringlich an. Ich beiß mir auf die Lippen und neige den Kopf nach unten. Solche Blicke konnte ich noch nie ausstehen und besonders nicht jetzt.

„...dann sehe ich zwar Freude, aber auch Angst und Trauer!“

Schuldbewusst sehe ich weiterhin den Boden an. Es war klar, dass er mein Innerstes genau beobachtet hat. Doch bereit darüber zu reden war ich immer noch nicht!

Ich höre ihn kurz seufzen und dann seinen Weg fortsetzen. Ich folge ihm, dennoch halte ich etwas Abstand wegen des Respekts, jedoch auch wegen meiner Scham.

„Kagome? Weiß du wieso du Kagome heißt?“

Er kniet sich an einen See und betrachtet eine Blume. Ich folge seinem Beispiel und wunder mich über diese plötzlich, seltsame Frage. Unweigerlich muss ich mich an Hitomiko erinnern. Sie hat mich damals ebenfalls nach meinem Namen gefragt. Ich richte mich an Shintou und erzähle ihm von dem Vorfall mit der Priesterin. Am Ende meiner Erzählung nickt er, schein jedoch noch in Gedanken versunken zu sein. Mir stellt sich mittlerweile die Frage, wieso wir überhaupt darüber sprechen....

„Weißt du, Kagome, es ist nicht nur das mit deiner Gabe zu wissen wer wirklich dein Feind ist! Nein, dein Name bedeutet auch etwas dämonisches!“

Ich stocke und wiederhole automatisch seine letzten Worte mit einem skeptischen Unterton.

Er nickt mir zu und betrachtet dann wieder verträumt die Blume.

„Ja! Du kennst doch das Spiel, oder? Ein Kind wird als Oni in die Mitte des Kreises gesetzt und muss erraten, wer hinter ihm steht! Nun, es ist nicht um sonst ein Oni. Dein Name bedeutet, das du dämonisches in dir trägst. Du bist nicht dämonischen Ursprungs, doch du trägst etwas dämonisches mit dir!“

Ich überlege kurz.

„Wie kann das sein? Ich bin doch eine Miko! Miko können nichts dämonisches mit sich tragen.“

Er dreht den Kopf zu mir und lächelt mich liebevoll an.

„Das ist das besondere an dir. Die beiden Kräfte stoßen sich in deinem Körper nicht ab. Sie leben in Harmonie.“

Ich grüble über seine Worte. Nie konnte ich etwas dämonisches in mir feststellen. Immer besaß ich Mikokräfte. Also wie äußert sich diese Kraft in mir?

„Was bedeutet das jetzt für mich?“

Ich sehe ihn neugierig an und als er den Kopf wieder zu der Blume dreht und seine Finger über die Blute gleiten lässt, erscheint in mir eine Vorahnung.

„Nun, das bedeutet, dass dir sowohl heilige Kraft zusagt, sowie dämonische. Für dich ist die dämonische nichts schlechtes! Sie beschmutzt dich nicht!“

Er sieht mich an und seine Mimik wird ernst. Will er mir etwas sagen, das was ich denke, was er mir sagen will?

„Kagome, du wirst deine Kräfte, wie normale Mikos nicht so schnell verlieren! Das Juwel hatte solche Angst vor dir, weil du genauso wie es selbst bist. In dir ist Gut und Böse vereint. Und das macht dich so mächtig!“

„Heißt das.... ich kann eine Familie gründen? Ich kann Kinder haben? Ich kann mit Inu Yasha zusammen sein?“

Er nickt mir zustimmen zu und in diesem Moment fällt mir ein Stein vom Herzen. Meine ganze Sorge, meine ganze Angst, sie war vollkommen umsonst, unbegründet.

Ich lächle und wie ich lächle noch nie glaube ich habe ich so in meinem Leben gestrahlt! Voller Glücksgefühle umarme ich meinem Meister und sage sicher tausend mal `Danke´. Er, etwas überrumpelt, lacht mit mir, ehe sein Gesicht wieder einen ernsten Ausdruck annimmt.

„Ich wünschte, andere Mikos hätten ebenfalls diese Glück wie du!“

Sein Blick wird traurig und er dreht sich zu einer Frauengruppe, die in der Sonne Kräuter sammeln und sich unterhalten. Ich versteh, was er meint und fühle mit den anderen. Gleichzeitig tut mir Shintou leid, weil er all diese Leid spür, trotz des schönen Lebens, welches man hier führen kann. Doch eine Frau, die sich Familie wünscht, bringt selbst das nichts.

„Wir erlauben den Mikos Kinder auszunehmen und als ihre eigenen groß zu ziehen, doch es ist nicht leicht Babys zu finden, die bereits so früh Anzeichen von heiligen Kräften aufweisen.“

Ich nicke und betrachte weiterhin die Frauen. Doch auch wenn ich Mitleid verspüre, so kann ich meine Freude kaum zurück halten. Gerade diese Tatsache beschämt mich. Ich spüre, wie mir Shintou seine Hand auf die Schulter legt und mir aufmunternd zu lächelt. Seine grauen Augen sind wirklich erfühlt von Zufriedenheit.

„Jetzt, wo deine Seele erleichtert ist, wirst du ganz sicher deine Prüfungen gut bestehen!“

Verschwitzt lächle ich zurück und kratz mir unwillkürlich am Hinterkopf.

„Ja, danke, Meister!“

In Gedanken könnte ich mich selber schlagen, dass ich ihm nicht einfach erzählt habe was los ist. Dann hätte ich mir auch nicht so einen Kopf darum gemacht. Ein plötzlicher schauer schüttelt meinen Körper und ich blicke automatisch in den Himmel. Dunkle Wolken ziehen auf, jedoch weiß ich sofort, das dies dämonischen Ursprungs ist.

„Sag den anderen Lehrern Bescheid! Sie sollen sich sofort draußen versammeln! Schick die Kinder und Schüler in die Gebäude!“ Er erhebt sich und holt eine Gebetskette aus seinem Mantel. Sein Gesicht zeigt, wie gefährlich die Situation ist.

„Sie fliegen genau auf uns zu! Sie wissen, dass wir hier sind!“

Ich versteh und sprinte los. Im Laufen schrei ich den anderen zu, sie sollen rein gehen. Einige haben die dunklen Wolken bemerkt und tratschen darüber, so dass ich noch einmal lauter meine Anweisung wiederholen muss. Da jeder bereits weiß, dass ich fast eine lehrende Miko bin, gehorchen sie zum Glück. Im Laufen schnappe ich mir einen Köcher voll Pfeile und schnalle ihn mir über den Rücken. Mein Bogen liegt in meinem Zimmer. Auf dem Weg dort hin benachrichtige ich sämtliche Meister. Währenddessen frage ich mich jedoch, wie das sein kann. Wieso können sie und spüren, uns sehen, uns richten? Wieso wissen sie wo wir sind? Und was wollen sie? Bisher ist noch nie etwas dergleichen passiert! Schell bin ich in meinem Zimmer angelangt und schnappe mir meinem Bogen. Kurz überprüfe ich, ob sich auch wirklich mein Katana an meiner Hüfte befindet, dann renne ich zurück.

Draußen angekommen bietet sich mir ein schrecklicher Anblick. Die Dämonen haben den Bannkreis gebrochen. Nur blau schimmernde Funken ist von der Barriere übrig geblieben ist. Die Priester und Priesterinnen kämpfen gegen die Ungetüme. Doch sind diese anders als gewöhnlich. Noch nie habe ich solche Dämonen in diesen Gebieten gesehen. Sie tragen alle ungefähr die gleiche Rüstung und sind mit Federn bestückt. Scheint eine Arme von Vögeln zu sein oder dersgleichen. Ich halt nach Shintou Ausschau. Etwas abseits am Rande der Anlage auf einer wiese erblicke ich seine Gestalt. Er hält sich gut, doch wissen anscheinend die Dämonen um seine Macht. Mit gleich mehreren stürzen sie sich auf ihn. Noch im Laufen ziehe ich einen Pfeil und spanne den Bogen. Gleich mehrere werden von meinem Schuss getötet. Bei Shintou angekommen stellen wir uns Rücken an Rücken.

„Meister, wisst ihr, wieso sie hier sind?“

„Nein!“

Ich ziehe mein Katana und versuche mich mit den Feinden am Boden zu beschäftigen. Doch schnell ist klar, dass durch ihre Art der Luftangriff wesentlich gefährlicher ist.

„Überlass die am Boden mir!“

Kenshin kommt auf uns zu und legt einen beeindruckenden Kampf mit gleich drei Gegnern hin. Ich vertraue ihm bedingungslos und stecke mein Schwert zurück. Dann spanne ich abermals den Bogen und hole die Vögel nach und nach vom Himmel. Hinter mir rumst es gewaltig und ich höre ein schrilles Gekrähe.

„Verdammt! Kagome!“

Ich dreh mich um und sehe die drohende Gefahr auf mich zukommen. Ein Vogel hat sich einen Weg durch Kenshins Abwehr geschlagen und kommt genau auf mich zu. Schnell genug um mein Schwert zu ziehen bin ich nicht. Angsterfüllt beiß ich die Zähne zusammen. Doch plötzlich weiten sich die Augen meines Feindes und nur kurz darauf rollt der Kopf genau vor meine Füße. Der Körper sackt zusammen und hinter dessen kommt eine Person mit silbernen, langen Haaren zum Vorschein, welches mein Herz für einen kurzen Moment höher schlagen lässt. Ich kann mein Glück kaum fassen....


Nachwort zu diesem Kapitel:
Na wie wird es wohl weiter gehen?
Bis zum nächsten Mal;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Inuyasha1802
2015-01-18T00:19:27+00:00 18.01.2015 01:19
Super schönes kap :) mir ist echt ein stein vom herzen gefallen als ich gelesen das inu und kago Kinder bekommen können und eine Familie gründen dürfen :) aber ich versteh nich wie kago dämonisches in sich haben kann aber vllt wird sich dieses Geheimnis ja noch lüften :D
LG Annka
Von:  kagome02
2014-06-13T23:02:10+00:00 14.06.2014 01:02
Omg!! Wie spannend :0 bitte schreib schnel weiter! :)
Von:  Devilkruemmel
2014-06-09T14:16:06+00:00 09.06.2014 16:16
Da kann man ja zum Schluss nur dahin schmachten.....


Von:  Livera
2014-06-08T21:02:00+00:00 08.06.2014 23:02
Tolles Kapitel. Bin super gespannt wie es weiter geht ^^
Von:  steffi12
2014-06-08T16:23:05+00:00 08.06.2014 18:23
Das war ein super Kapitel :-) und ich bin echt erleichtert, dass kagome und inuyasha zusammen sein können! Bin echt gespannt wies weiter geht :-)
Von:  nicoleherbster
2014-06-07T17:31:55+00:00 07.06.2014 19:31
Juhuuuuuuuuuuuuuuuuu es geht weiter und ich finde es klasse. Mach so weiter.


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