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Adventskalender

24 One Shots zu Kuroko no Basket
von

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12. Türchen

Autor: KaoTec

Pairing: Aomine x Kagami
 

____________________________________________
 


 

Er war nicht blöd. Vielleicht in manchen Dingen etwas begriffsstutzig, aber definitiv nicht blöd. Klar machten ihm ein paar Schulfächer zu schaffen, aber bei wem war das nicht so? Zumal er sich sowieso fragte, warum man Englisch überhaupt lernen musste. Es war ja nicht so, dass er vor hatte ins Ausland zu gehen oder Banker werden wollte.
 

Die Augenbraue des Blauhaarigen zuckte kurz, während er versuchte so zu tun, als würde ihm das alles nichts ausmachen. Was es natürlich tat. Und er wusste auch, das sein Schauspieltalent alles andere als gut war. Kise hätte seiner Ansicht nach damit definitiv kein Problem gehabt, er aber nun mal schon.

Er mochte diese Situation nicht, und er fragte sich immer noch wie er hier rein geraten war.
 

Aber im Endeffekt war es so wie immer. Satsuki war schuld!

Seine beste Freundin war an den meisten absurden Situationen schuld, in die er aus irgendeinem Grund immer hinein schlitterte, so wie auch dieses Mal.
 

Als Satsuki ihn gefragt hatte, ob er nicht Lust hätte mit ihr ins Café zu gehen, hatte er mit den Schultern gezuckt und ein „Meinetwegen.“, von sich gegeben.

Er hätte nein sagen sollen. Aber zu diesem Zeitpunkt wusste er ja auch noch nicht, das sie schon 'sehnsüchtig' erwartet wurden. Nicht von irgendwas oder irgendwem, nein, von Tetsu und Kagami.

Wobei Letzterer ungefähr genauso erfreut aussah, wie vermutlich er selbst.
 

Es hatte sich heraus gestellt, das Tetsu seinen Teamkollegen unter irgendeinem Vorwand, den er schon wieder vergessen hatte, ins Café gelockt hatte, da er wusste das Satsuki Aomine mitbringen würde. Und warum das Ganze?

Angeblich wollten sie seine Versetzung in die nächste Klasse retten, da Kagami so gut in Englisch war.

Aomine hingegen vermutete, dass sie sie einfach nur quälen wollten, oder was auch immer sie sonst für Gründe haben konnten.
 

Und so war es gekommen, das sie seit fast zwei geschlagenen Stunden in diesem Café saßen, während er und Kagami einen Kaffee nach dem anderen kippten, und er dem Rotschopf tatsächlich zuhören musste, wie dieser versuchte, mit mehr oder weniger Elan, Englischvokabeln in sein Hirn zu hämmern. Mit mäßigem Erfolg übrigens.

„Tetsu-kun und ich gehen kurz ins 24 ja? Ich hab da dieses süße Kleid gesehen und, er hilft mir bei der Schuhauswahl.“, kam es auf einmal von seiner besten Freundin und sein Kopf schnellte nach oben, wo er sie erst eine Weile sprachlos betrachtete.
 

„Du willst mich mit dem alleine lassen?“

„Kagami-kun wird dich nicht gleich fressen.“, kams belustigt zurück und er murrte nur unverständliche Dinge in Richtung seines Schulbuches.

„Kuroko!“

„Wir kommen gleich wieder.“, versuchte der Hellblauhaarige Kagami zu beruhigen, ehe er hinter Satsuki hinterher dackelte und aus dem Café verschwand.
 

„Das ist so was von...“, fing Kagami an und Aomine murrte ein „Abgekartet.“, was den Rotschopf nicken ließ.

Was die Beiden damit bezweckten sie zusammen, mit einem Haufen Englischlektionen, allein zu lassen, wusste der Blauhaarige zwar nicht, aber er ahnte böses.

Wie immer, wenn Satsuki einen ihrer 'genialen' Pläne hatte, in die er seltsamerweise immer irgendwie involviert war.
 

Es herrschte eine Weile Schweigen, ehe Aomine das Englischzeug von sich schob, sich streckte und dann zurück lehnte.

Bei aller Liebe, er hatte keine Lust mehr. Englisch machte ihn nicht nur unglaublich müde, es zerfraß auch sein Gehirn. Oder zumindest fühlte es sich so an.

„Wenn du das nicht lernst, musst du zur mündlichen Nachprüfung. Und deine Aussprache ist so mies, das du durchfallen wirst.“, kams neben ihm und er schenkte Kagami einen Blick, der jeden, außer Kagami natürlich, ins Jenseits befördert hätte.

„Ich bezweifle, das du der Typ bist der ewig lernt.“

„Im Gegensatz zu dir kann ichs ja auch du Affe.“

„Ich hab gehört, das du in Bio letztens ziemlich ab gestunken hast.“
 

Das Zähne knirschen von Kagami war Antwort genug, weswegen Aomine grinste.

Natürlich wollte er nicht durch die Englischprüfung fallen, aber stundenlang vor ein und demselben Zeug zu sitzen, es sei denn es war Basketball, saugte ihm seine Lebensenergie ab.

Ungefähr so wie in dieser seltsamen Folge von Sailor Moon, die er sich mit Satsuki ansehen musste, und weswegen er sie immer noch verfluchte.

Die Albträume die er von dieser Serie gehabt hatte, waren nichts für seine Nerven gewesen und er hatte wochenlang ausgesehen, wie von einem Bus überrollt.
 

„Gib mal Bio her.“, forderte Aomine nach einer Weile und bekam einen etwas irritierten Blick des Rothaarigen, der aber brav sein Biologiebuch aus der Tasche wühlte und es ihm reichte.

„Ich sag es wirklich ungern, aber wenn wir nicht zusammen lernen, werden wir vermutlich entweder sterben, was mir übrigens lieber wäre, oder aber wir werden leiden.“

„Du meinst, das du leiden wirst.“

„Wie ich sehe hast du das Glück, bis jetzt nicht von Tetsu in die Mangel genommen worden zu sein.“, gab er ungerührt vor sich und fing an in dem Buch umher zu blättern.
 

Wenn er schon kein Englisch mehr sehen konnte, dann konnte er wenigstens versuchen diesem trotteligen Rotschopf etwas von Biologie ins Hirn zu hämmern.

Zumal er in dem Fach tatsächlich gut war, aus welchem Grund auch immer. Aber er fand es einfach einleuchtend und damit auch ziemlich einfach.

Die einzigen Fächer die ihn hassten, oder die er hasste, waren Englisch, Mathe und Geschichte. Wobei er sich manchmal sowieso fragte, was ihm Geschichte im alltäglichen Leben bringen sollte.
 

„Kuroko kann böse werden?“

„Du hast keine Ahnung wie böse. Er ist dann so etwas wie der Teufel. Nur im Kleinformat.“, grinste er und schob Kagami das Biologiebuch hinüber.

„Fang an!“, forderte er dann und bekam einen ziemlich finsteren Blick zugeworfen, was ihn jedoch nur zum grinsen brachte.

Es hieß doch immer so schön 'Wie du mir, so ich dir'. Eigentlich hielt er von Sprichwörtern nicht besonders viel, aber Ausnahmen bestätigten bekanntlich die Regeln.
 

Im Endeffekt hatte er fast nichts in Englisch verstanden, aber Kagami hatte dafür erfolgreich die Photosynthese verinnerlicht, was ja immerhin schon etwas war.

Satsuki war zwar weniger begeistert gewesen, aber eigentlich war sie ja selbst schuld, ausgerechnet ihn und Kagami allein im Café sitzen zu lassen, nur um 'gleich', also fast drei Stunden später, wieder zurück zu kommen.
 


 

„Schwänzt du schon wieder das Training?“

Die Stimme hätte der Blauhaarige unter allen erkannt, weswegen er einfach nur murrte, und weiterhin fröhlich sein Zeug aus dem Spind zog und es in seine Schultasche stopfte.

„Du kannst nicht immer das Training schwänzen.“

„Was regst du dich auf? Wir gewinnen sowieso.“, gab er deswegen etwas gelangweilt zurück.

Und sollte es knapp werden, wurde er sowieso von ihrem Coach förmlich aufs Spielfeld geworfen, und regelte die Sache.

Was genau das Problem seiner besten Freundin war, würde er nie verstehen, zumal er das schon vor geraumer Zeit aufgegeben hatte.
 

„Und wo willst du hin?“

Manchmal hörte sie sich auch an wie seine Mutter. Mit dem Unterschied, das ihre Stimme höher war und ihm ab und zu in den Ohren klingelte. Zumindest dann, wenn Satsuki anfing zu schreien, was zu seiner großen Freude relativ selten vorkam, auch wenn jedes Mal er der Grund dafür war.

„Ich treff mich mit Kagami.“

Das Schweigen hinter ihm, veranlasste ihn dazu sich umzudrehen, nur um dann in Satsukis überraschtes, verwirrtes und sprachloses Gesicht zu sehen, was ihn schnauben ließ.

„Englisch!“, kams dann Augen rollend von ihm und das Gesicht seiner besten Freundin hellte sich augenblicklich auf, während sie ein „Wundervoll! Mach das! Viel Spaß!“, von sich gab und abrauschte.
 

Was genau daran Spaß machen sollte verstand er nicht. Allgemein fand er ihre Reaktion gerade etwas seltsam. Normalerweise redete sie nur so, wenn sie von oder mit Tetsu redete.

Trotzdem schüttelte er nur den Kopf und knallte seinen Spind zu, ehe er sich seine Schultasche schnappte und sich auf den Weg zu Maji Burger machte.

Es war einstimmig beschlossen worden dort zu lernen, da man sich dort einfach mit fettreichen, absolut nicht nahrhaften, aber dafür leckeren Dingen zu stopfen konnte.

Wenigstens eine Gemeinsamkeit die er und der Rotschopf hatten. Sollte das Lernen also irgendwie ausarten, könnten sie sich immer noch über Burger unterhalten, auch wenn das so ziemlich das Lächerlichste war, das sich Aomine vorstellen konnte.
 

Zu seiner inneren Freude, war er vor dem Rotschopf anwesend und orderte sich erst einmal ein Menü, bevor er sich einen Platz in der hintersten Ecke suchte.

Während er seinen Burger aß, brütete er über der neusten Englischaufgabe und war gelinde gesagt, etwas verzweifelt. Wie sollte er einen 40 Minütigen Test bestehen, wenn er nach zwei Minuten schon am Rad drehte? Das war fast ein Ding der Unmöglichkeit, und er wollte nun wirklich nicht zur mündlichen Prüfung. Seine Aussprache war so schlimm, dass manche Leute dachten er könnte fließend Polnisch sprechen. Was er natürlich nicht konnte.
 

„Du siehst ziemlich suizidgefährdet aus.“, wurde er angesprochen und hob den Blick, nur um das Gesicht zu verziehen als ein breit grinsender Kagami vor ihm stand und sich einfach gegenüber von ihm auf die Bank fallen ließ.

„Und du siehst aus als hättest du Urlaub in Fukushima gemacht.“, gab er ungerührt zurück, auch wenn das ein bisschen gemein war.

„Ich hab ja auch Biologie mit 80 Punkten hinter mich gebracht. Ich bin stolz auf mich.“

„Du solltest eher stolz auf mich sein, das ich es geschafft habe, dir das ins Hirn zu hämmern.“

„Aber wäre ich dumm wie ein Meter Feldweg, dann hätte ich es gar nicht kapiert.“

„Sogar ein Laib Brot hätte meine Erklärung verstanden.“

„Musst du eigentlich jedes Mal das letzte Wort haben?“

„Dasselbe könnte ich dich auch fragen.“
 

Der Blauhaarige fand es überhaupt nicht mehr seltsam, das er und Kagami dazu neigten endlose, sinnlose und manchmal witzlose Konversationen zu führen.

Laut Tetsu war das sowieso besser, als wenn sie versuchten sich gegenseitig die Schädel einzuschlagen, und Aomine gab ihm zur Abwechslung recht. Erstens, weil er tatsächlich dieser Meinung war. Zweitens, weil er Tetsu nicht herausfordern wollte. Der Kleine war manchmal schlimmer als der Touou-Schülerrat mit dem Blumenkomitee gemeinsam.
 

Es herrschte Schweigen, während Aomine sein Menü weiter aß und angestrengt in sein Englischbuch blickte, während Kagami ihn beobachtete. Letzteres ging ihm dezent auf die Nerven, aber er sagte trotzdem nichts, weil er genau wusste, das Kagami das wollte.

Und er wollte diesem Trottel nicht das geben was er wollte. Also tat er so, als würde er es nicht bemerken.
 

„Ich hab übrigens Kise getroffen, und soll dir Grüße ausrichten.“, erhob der Rotschopf dann als erster das Wort und hatte damit seine ungeteilte Aufmerksamkeit.

„Wo hast du den denn auf gegabelt?“

„Er hat mir Kuroko entführt mit dem Kommentar, er bräuchte ihn jetzt unbedingt.“

„Ihm fällt bestimmt wieder nicht ein, was er seiner Mutter zu Weihnachten schenken soll. Wie jedes Jahr!“
 

Sie hatten immerhin schon den 10. Dezember, und das war immer so der Tag an dem Kise der Verzweiflung so nahe war, das er alle abklapperte in der Hoffnung, das einer eine zündende Idee hatte. Was im Endeffekt sowieso immer bei Tetsu endete. Aus irgendeinem Grund schaffte es der Kleine immer die perfekten Geschenke zu finden. Aomine war sowieso schon länger der Meinung, das er damit später mal richtig Geld machen konnte. Das war eine pure Marktlücke, und einfallslose Menschen gab es ja massenweise. Wie ihn zum Beispiel. Er wusste jetzt schon ganz genau, das er am 24. halb panisch, halb verzweifelt durch die Stadt rennen würde um noch ein Geschenk für Satsuki zu besorgen. So wie jedes Jahr!
 

„Bin ich froh, das ich niemandem was schenken muss.“

„Du schenkst Tetsu nichts?!“, hakte der Blauhaarige nach und fixierte sein Gegenüber, der zuerst stur und dann etwas planlos zurück schaute.

„Sollte ich?“

„Du solltest ihm etwas schenken.“

„Schenkst du ihm was?“

„Ich schenke ihm jedes Jahr was. Genauso wie Kise.“

Kurzes Schweigen.

„Und der Rest?“

Aomine winkte ab und murrte ein „Die können mich mal.“, was Kagami dazu brachte ihn interessiert zu betrachten, ehe er grinste.

„Also sind Kuroko und Kise die 'Auserwählten' für deine Geschenke.“

„Bei ihnen fällt mir immerhin noch mehr ein als bei Satsuki. Was schenkst du einer Frau?“
 

Der Rothaarige lehnte sich zurück, und Aomine tat es ihm gleich, während er auf eine Antwort wartete.

„Keine Ahnung. Ich musste noch nie einer Frau was schenken, die nicht meine Mutter war.“, kam es nach fast fünf Minuten und Aomine nickte einfach nur verstehend.

„Siehst du? Genau da liegt das Problem. Es gibt so viele Dinge die als Geschenk ausscheiden, das irgendwie nichts übrig bleibt. Oder ich bin zu doof, kann natürlich auch sein.“
 

Nachdem Kagami los gezogen war um sich einen Berg Burger zu holen, hing der Blauhaarige wieder über seinem Englischbuch und überlegte sich ob es strafbar war, dieses Ding einfach anzuzünden. Vermutlich schon, da es Eigentum der Schule war. Aber trotzdem stieg dieses Bedürfnis jedes mal ein bisschen mehr an, sobald er hinein blickte.

„Was scheidet denn überhaupt alles aus?“
 

Er hatte Kagami nicht kommen sehen und zuckte dementsprechend zusammen, ehe er die Luft ausstieß und in das breit grinsende Gesicht seines Gegenüber blickte.

„Duschgel, Shampoo, Haarspangen, Klamotten, Schuhe, Videospiele, Pornohefte, Makeup...die ganze Palette eben. Ich weiß nur das ich ihr entweder Schmuck schenken kann, und das werde ich nicht, weil ich ihr bester und nicht ihr fester Freund bin. Und eine Handtasche schenke ich ihr definitiv auch nicht, da sie sonst gleich ihren ganzen Hausrat da rein packt.“
 

Bevor Kagami weiter fragen konnte, schob er ihm das Englischbuch hinüber und klopfte auf die Seite, ehe er sich seinen Schreibblock heran zog und sein Gegenüber auffordernd ansah, der auf seinem Burger kauend in das Buch starrte.

Wie war es überhaupt dazu gekommen, das ausgerechnet Kagami sein 'Nachhilfelehrer' geworden war?
 


 

Er sollte Wahrsager werden. Zumindest für seine eigene Zukunft.

Denn wie er es vor ein paar Wochen vermutet hatte, hetzte er heute, am 24., durch die Stadt, in der Hoffnung ein Geschenk für Satsuki aufzutreiben.

Warum er nicht einfach vor Heiligabend etwas kaufte anstatt tatsächlich zu versuchen sich etwas einfallen zu lassen, verstand er sowieso nicht.
 

Nächstes Jahr würde alles anders werden!

Andererseits nahm er sich das jedes Jahr vor, und im Endeffekt war es doch so wie im Jahr zuvor. Zumindest war er immerhin schon so weit, nicht kurz vor Ladenschluss los zu ziehen, sondern am späten Nachmittag. Seiner Ansicht nach, war das schon wirklich eine Besserung, auch wenn sie nicht gerade herausragend war.
 

Das wievielte Geschäft er gerade abklapperte wusste er schon gar nicht mehr, und eigentlich war es ihm auch egal. Er wohnte allein, und weigerte sich standhaft am Weihnachtsabend zu seinen Eltern zu gehen. Er liebte seine Eltern. Aber an Weihnachten mutierten sie zu kampfbereiten, kleinen Weihnachtswichteln, bei denen alles harmonisch, und absolut identisch mit dem Jahr davor ablaufen musste. Tat es das nicht, konnte schon mal wirklich miese Stimmung herrschen.

Aomine hatte sich angewöhnt immer am Tag darauf bei seinen Eltern rein zu schneien, einfach, weil dann alles entspannter war, und er sich nicht wie in einem Tigerkäfig fühlte.
 

Drei Stunden später hatte er endlich ein Geschenk für seine beste Freundin. Ob das allerdings das Richtige war, stand in den Sternen. Notfalls hatte er aber ein schlagkräftiges Argument. Das Ding hatte immerhin dieselbe Farbe wie Tetsus Haare!

Sie MUSSTE es einfach mögen. Wenn nicht, konnte man es immer noch dem Coach von Seirin heimlich zukommen lassen.
 

„Ich dachte Klamotten wären tabu?“, kams Hinter ihm und er sah über seine Schulter nur um genervt aufzustöhnen.

„Bist du eigentlich überall, wo ich auch bin?“

„Das ist reiner Zufall.“, kams gegrinst zurück und Aomine schnaubte.

Und ihm flogen aus dem Arsch kleine, blaue, Basketball spielende Hasen.

„Du bist ein Stalker, das wars auch schon.“

„Bin ich gar nicht.“

„Was machst du dann hier?“

„Ich hab Kuroko ein Geschenk gekauft.“

„Und was hast du vor zwei Tagen in dem Gamesstore gemacht?“

„Gezockt.“

„Letzte Woche im Sportgeschäft?“

„Ich brauchte neue Sportschuhe.“

Der Blauhaarige murrte, ehe er wieder schnaubte.

„Und letzte Woche Freitag in der Sporthalle meiner Schule?“

„Zufall!“

„Das glaubt dir kein Mensch!“
 

Aomine rollte mit den Augen und setzte sich in Bewegung, während der Rotschopf ihm folgte.

Er ließ es schweigend über sich ergehen, bis er irgendwann ein „Wieso rennst du mir nach?“, murrte.

„Ich wohn in die Richtung.“

Ob er Kagami das glauben sollte, wusste der Blauhaarige nicht so ganz.

„Wie ist eigentlich Englisch gelaufen?“, wurde nach gehakt und er zuckte einfach nur mit den Schultern ehe er ein „60 Punkte.“, vor sich hin nuschelte.

Das war zwar nicht unbedingt eine Glanzleistung, wenn man bedachte wie sehr er sich abgerackert hatte, aber immerhin noch besser als die üblichen 0 – 20 Punkte die er sonst so fabrizierte. Das war vermutlich seine beste Englischnote seit der Mittelschule, in der ihm Kise noch das ein oder andere ins Hirn gequetscht hatte.

Aber so als Model hatte man halt viel zu tun, weswegen Aomine ihn nicht mehr gefragt hatte, seit sie auf der Oberschule waren. Immerhin hatte der Blonde, auch wenn man es nicht glauben mochte, so etwas wie ein eigenes Leben. Und das sollte er mal schön leben. Zumindest war das Aomines Ansicht.
 

„Danke dafür.“, quetschte er hinterher und ignorierte Kagamis selbstgefälliges Grinsen. Irgendwann würde er ihm dafür noch eins auf die Schnauze hauen. Vielleicht dann, wenn er mit weniger Tüten bepackt war, und es nicht total lächerlich aussehen würde.

Also vermutlich irgendwann nach Silvester.

„Ich muss jetzt nach da.“, kommentierte er und deutete in die Richtung in die er musste, während Kagami mit einem „Ich nach da.“, in die Andere deutete.
 

Auf dem Heimweg dachte der Blauhaarige über diverse Dinge nach.

Zum Beispiel darüber, dass er und Kagami tatsächlich Freunde hätten werden können. Wenn sie sich nicht um Kuroko zoffen würden, natürliche Rivalen und sich nicht so ähnlich wären. Das hätte alles wunderbar funktionieren können. Unter den gegebenen Umständen jedoch sah Aomine nur zwei Alternativen. Sie blieben Rivalen bis einer von ihnen ins Gras biss, oder aber sie gingen als Paar durch. Erster Gedanke gefiel ihm definitiv besser.
 

Nachdem er sich die Treppen in sein Stockwerk geschleppt hatte, und eigentlich die Tür aufsperren wollte, flog er eben gegen genau diese und fluchte ungehalten, nachdem sein Kopf Bekanntschaft mit dem schönen Holz gemacht hatte.

Inzwischen wieder mies gelaunt guckte er nach unten um zu sehen worüber er geflogen war und hob die Augenbraue, als sein Blick auf ein Geschenk fiel. Ein ziemlich großes Geschenk, das er eigentlich hätte sehen müssen, wenn er nicht die Angewohnheit gehabt hätte beim Laufen meistens nach oben zu gucken wenn er überlegte.
 

Er stieg über den Karton drüber um in seine Wohnung zu kommen, wo er erst einmal die Tüten ablud. Mal abgesehen von Satsukis Geschenk war er noch kurz im Supermarkt gewesen und hatte sich für die Feiertage mit Fertignahrung eingedeckt. Die Geschenke für Tetsu und Kise hatte er in weiser Voraussicht schon am Vortag 'ausgeliefert'.

Nachdem er das Paket ebenfalls in die Wohnung geholt hatte, lud er es auf dem Sofa ab und blieb davor stehen, während er es einfach nur anstarrte.
 

Beim besten Willen, er hatte keine Ahnung welcher Vollidiot ihm so ein riesiges Teil vor die Tür stellte. Aber vielleicht war das auch gar nicht für ihn, sondern für den Nachbarn. Ein Blick auf die Karte sagte jedoch, das es tatsächlich für ihn war, was ihn nur noch mehr dazu veranlasste davor zu stehen und es anzustarren.

Am Ende entschied er sich doch das Ding zu öffnen, denn immerhin brachte es ihm überhaupt nichts stundenlang davor zu stehen und es nieder zu starren.
 

Nachdem er mit Hilfe einer Schere die gefühlten zehn Schichten Klebeband beseitigt hatte, öffnete er den Karton und starrte dann erst einmal hinein, während er sich überlegte ob das ein wirklich mieser Traum war, oder ob ihm wirklich irgendein Pfosten einen Basketball, Englischbücher und eine Packung Kekse geschenkt hatte.

In Gedanken graste er kurz alle Leute ab die ihm einfielen, aber beim besten Willen, keiner von ihnen hätte ihm so etwas geschenkt. Mal abgesehen davon, das nur drei Leute ihm überhaupt etwas schenkten, wenn man seine Eltern weg rechnete.
 

Murrend lief Aomine zum Telefon, als dieses klingelte, und hob mit einem genervten „Was ist?“, ab.

Jemand räusperte sich am Ende der Leitung ehe ein „Gefällts dir?“, folgte und die Augenbraue des Blauhaarigen gefährlich zuckte.

„Kagami.“, zischte er in den Hörer und bekam als Antwort lediglich ein Lachen, bevor ein „Guck nicht so grimmig.“, folgte.

Er brauchte eine Weile, und runzelte die Stirn, ehe er vorsichtig über seine Schulter guckte.

„Gegenüber.“
 

Aomines Blick wanderte zum Fenster, wo er auf einem der Balkone des gegenüberliegenden Gebäudes eine winkende Gestalt ausmachen konnte.

„Stalker!“, rief er nur und zog mit einem Ruck die Vorhänge zu.

Warum musste auch gerade er Opfer von einem Stalker werden? Warum nicht Kise? Zu dem würde das wenigstens passen, und er würde ihn anrufen und ihn bitten ihn zu beschützen, und er würde irgendwann einwilligen, wenn Kise ihm lang genug auf die Nerven ging.

Und wen sollte er bitten ihn zu beschützen? Na ja, im Notfall konnte er mit Satsukis Essen um sich werfen, aber das war nicht wirklich Sinn der Sache.
 

„Quatsch, ich wohn hier. Mir ist allerdings auch erst vor ein paar Wochen aufgefallen das du gegenüber wohnst. Ich komm rüber.“

„Denk bitte nicht das ich dir aufmache.“

„Du machst mir auf!“, kams amüsiert, ehe aufgelegt wurde und Aomine sein Telefon sprachlos anstarrte.
 

Was bildete sich dieser Typ eigentlich ein?

Natürlich würde er nicht aufmachen. Wieso auch? Es war nicht so als wären sie Freunde oder irgendwas in dieser Richtung. Zumal er Kagami garantiert nicht in seiner Wohnung haben wollte. Abgesehen davon das es nicht gerade ordentlich war, was Kagami aber bestimmt schon wusste, ließ er selten Leute in seine Wohnung. Eigentlich nur Satsuki und Kise.

Gott, war er verkorkst. Irgendwann würde er die wichtigste zwischenmenschliche Beziehung mit einer Flasche Whiskey führen.
 

Der Blauhaarige zuckte zusammen, als es Sturm klingelte, weigerte sich aber sich zur Tür zu begeben. Nein, er wollte Kagami nicht in seiner Wohnung haben. Niemals!

Nachdem er zehn Minuten durch sein Wohnzimmer getigert war, und sich nebenbei eine Dose Rockstar geöffnet hatte, rief er ein „Scheiße man! Ich komm ja!“, aus, da ihm das Geklingel mittlerweile auf die Nerven ging.

Die Feststellung des Tages war, das er an seiner Standhaftigkeit arbeiten musste. Konnte ja nicht sein, das er ständig nachgab. Zwar war das bei dem Blondie was anderes, aber wenn er sogar schon bei Kagami nachgab, war sein Leben und somit sein Ego ernsthaft in Gefahr.
 

„Hab doch gesagt du machst mir auf.“

Aomine murrte unverständliche Verwünschungen vor sich hin, während er ins Wohnzimmer zurück ging und den Karton auf den Boden beförderte, ehe er sich aufs Sofa fallen ließ und Kagami ansah.

„Was willst du eigentlich?“

Das beschäftigte ihn jetzt schon eine Weile. Er kam nicht dahinter, was Kagami genau von ihm wollte. Falls er überhaupt etwas wollte, außer ihm auf den Geist gehen.

„Nichts bestimmtes.“, kam die Antwort zurück, und Aomine sah sein Gegenüber entgeistert an, nachdem dieser sich einfach neben ihn aufs Sofa gesetzt hatte.

Wenn er nichts bestimmtes wollte, dann konnte er ja gnädigerweise auch wieder gehen.
 

Gerade wollte er dem Rotschopf mitteilen, das er sich ja dann vom Acker machen könnte, als er auch schon umgeworfen wurde.

Die Rockstardose landete auf dem Teppich und er riss die Augen auf, während er einen Protestlaut von sich gab.

Er sollte dringend die Umgangssprache anderer Leute analysieren. Das 'Nichts bestimmtes' beinhaltete, das Kagami ihn küssen würde, konnte ja niemand ahnen, weswegen Aomine das einzige tat was ihm einfiel. Er knallte dem Rotschopf die Faust ins Gesicht und hatte ihn somit zumindest wieder auf Abstand.

„Spinnst du?“, rief er aus und wischte sich über den Mund, während er sein Gegenüber sauer ansah.
 

Von Kagami kam keine Antwort, stattdessen wischte er sich über die Lippe, die wegen Aomines Schlag leicht aufgeplatzt war.

Der Blauhaarige schwieg ebenfalls und guckte dem Rockstar zu wie es in den Teppich sickerte, während er hin und wieder zu Kagami sah, dessen Gesicht er nicht wirklich sehen konnte, da dieser den Kopf so stark gesenkt hatte.
 

Warum zur Hölle, hatte er jetzt Gewissensbisse? Na ja, er hätte ihn nicht gleich schlagen müssen. Andererseits hätte Kagami ihn auch nicht so einfach küssen müssen. Er fragte sich sowieso was diese Aktion sollte. Wäre Kise jetzt in greifbarer Nähe, hätte ihm dieser bestimmt weiter helfen können. Einfach, weil der Blonde viel sensibler war als er selbst.

„So ne Vorwarnung wär vielleicht nicht schlecht gewesen.“, murrte Aomine nach ungefähr fünf Minuten, und guckte weiter behände auf den Teppich.
 

So im Nachhinein, hatte ihn der Kuss nicht einmal wirklich gestört. Er war überrumpelt gewesen, und hatte nicht gewusst, wie er Kagami von sich weg bekommen sollte, da Reden während man geküsst wurde, nicht gerade einfach war.

„Was?“

„Ich mag keine Überraschungen. Und ich mag es nicht, nicht zu wissen was los ist.“, murrte er und rang sich dazu durch die inzwischen leere Dose aufzuheben und missmutig den Fleck auf seinem weißen Teppich zu betrachten. Irgendwie hatte er das Gefühl das er eine Weile brauchen würde um den Fleck heraus zu kriegen. Abgesehen davon, das er davon keine Ahnung hatte, wie er das überhaupt machen sollte.
 

„Ich dachte irgendwie das wäre offensichtlich.“, kam es von dem Rotschopf, und Aomine grinste leicht, ehe er ein „Das du ein Stalker bist? Ja!“, von sich gab und dafür einen Schlag gegen den Oberarm kassierte.
 

Die ganze Situation war gerade mehr als seltsam. Zumal er nicht wusste, wie er mit seinem Gegenüber jetzt umgehen sollte.

Es war immerhin nicht so, als würde er die ganze Zeit von irgendwelchen Leuten geküsst oder angehimmelt werden. Er war schließlich nicht Kise.

„Vorsicht...“, kams irgendwann leise neben ihm und er sah Kagami fragend an, ehe er auch schon wieder dessen Lippen auf seinen hatte und murrte.

Trotzdem hielt er still und ließ den Rotschopf machen, ehe er sich dazu entschied den Kuss zu erwidern, einfach weil es sich richtig anfühlte. Und er handelte ständig nach seinem Bauchgefühl.
 

„AOMINE-KUN!“

Sie fuhren auseinander und Aomine guckte Satsuki an, die ihn wiederum fassungslos ansah, ehe sie aus der Wohnung stürmte.

„Satsuki! Bleib hier!“, rief er seiner besten Freundin nach, wurde jedoch von Kagami festgehalten, der seine Arme um seinen Bauch schlang.

„Dir ist klar, das wir jetzt keine ruhige Minute mehr haben werden? Für den Rest unseres Lebens?“, fragte Aomine trocken und sah über die Schulter zu dem Rotschopf der ihn fragend anguckte.

„Ich glaub nicht das Kuroko es gleich meinem ganzen Team erzählt.“

„Ich auch nicht, du Glücklicher. Aber ich weiß das bald das Telefon klingelt und Kise dran ist, der mir dann einen Vortrag hält, warum ich ihm nichts erzählt habe.“, seufzte der Blauhaarige.
 

Sein Gesicht nahm einen resignierten Ausdruck an, ehe er auf das Telefon deutete, das los klingelte.

„Das ging...schnell.“

„Alter! Wir sind die Generation der Wunder. Wir sind organisiert!“, witzelte Aomine, während er sich entschied sich aus Kagamis Umklammerung zu befreien und ans Telefon zu gehen, bevor der Blonde noch bei ihm vor der Tür stand.

„Hunger?“, fragte er seinen Gast der einfach nur nickte und ihm in die Küche folgte, während Kise den Schwall an nicht gerechtfertigten Vorwürfen über sich ergehen ließ.
 

„Ich find das auf jeden Fall nicht toll!“, kams von Kise aus dem Hörer während Aomine diverse Zutaten aus dem Kühlschrank zerrte und sie an Kagami weiter reichte.

„Kise! Solltest du das irgendwem erzählen, schwöre ich bei allem was mir heilig ist, verbreite ich das nicht so ganz unwahre Gerücht das du was mit Kasamatsu hast!“

Kagami, der gerade einen Schluck Wasser getrunken hatte, fing an zu husten und der Blauhaarige grinste nur schief, ehe er auflegte.
 

„Basketball ist wirklich der schwulste Sport den ich kenne.“, stellte er dann fest, während Kagami immer noch am Husten war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ur
2013-12-21T19:08:28+00:00 21.12.2013 20:08
> „Sogar ein Laib Brot hätte meine Erklärung verstanden.“

Ich habe sehr gelacht :'D

> Er liebte seine Eltern. Aber an Weihnachten mutierten sie zu kampfbereiten, kleinen Weihnachtswichteln.

Aha! Wie meine Mutter! Diese Verwandlung ist wirklich sehr beunruhigend, ich kann sein Unbehagen sehr gut nachvollziehen. Dank deiner Oneshots wird Aomine noch zu dem Charakter, mit dem ich mich am besten identifizieren kann, ich seh das kommen :'D

> Basketball ist wirklich der schwulste Sport den ich kenne.

Vor allem in diesem Anime :D ALLE MITEINANDER, YAY! (Und Queen Riko und Queen Momoi können augenverdrehend und ebenfalls verliebt gemeinsam in den Sonnenuntergang reiten <3)
Antwort von: abgemeldet
21.12.2013 20:16
XDDD
Es freut mich das du lachen musstest. Ich liebe es, wenn Leute meinen Humor verstehen xDD
Denk dir nichts. Meine Mum genauso <.< Ich hab so kein Problem damit aber...diesmal kann ich nichts essen außer Brei ;____; Und...määähh...es gibt Semmelknödel *heul* Ich will auch.
Also wenn du dich irgendwann am besten mit Aomine identifizieren kannst, dann sind wir Beide uns nicht unähnlich xD

Klar doch! Alle miteinander xDDDD Wo blieb auch sonst der Spaß.
Oder anstatt in den Sonnenuntergang zu reiten, veröffentlichen sie ein Yaoi +18 Fotoalbum der Jungs und werden stinkreich xDDD


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