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Adventskalender

24 One Shots zu Kuroko no Basket
von

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9. Türchen

Autor: KaoTec

Pairing: Akashi x Murasakibara
 

__________________________________
 


 

Als er ihn das erste Mal gesehen hatte, dachte er, er wäre im falschen Film. Als er ihm im Biologiekurs begegnet war, dachte er sich dass die Dummheit der Menschen wirklich grenzenlos war. Als er ihn auf dem Pausenhof gesehen hatte, musste er unweigerlich an pupsende, schreiende und klebrige 5-jährige Kinder denken. Und als er ihn im Basketballclub gesehen hatte, war es Liebe auf den ersten Blick. In sein Spiel natürlich!
 

Er gab ja zu, dass er sich in den letzten Jahren wirklich zum Lächerlichen entwickelt hatte, aber wie es so weit gekommen war, wollte er gar nicht wissen.
 

Mürrisch starrte er in das Buch, während er mit der rechten Hand ungelenke Auf- und Abwärtsbewegungen ausführte.

Er verstand es nicht. Er verstand es wirklich nicht. Konnte dieses Buch nicht einfacher geschrieben sein? Oder zumindest in verständlichen Worten, für alle die damit ihr erstes Mal hatten? Aber nein, der Autor schien sie direkt und ohne große Umschweife in die Welt der Glückshormone einführen zu wollen. Dabei hätte es eine einfachere Version auch getan. Es sollte nämlich tatsächlich noch 17-jährige geben, wie ihn, die es noch nicht getan hatten. Aber auf diese Idee schien der Schreiberling gar nicht zu kommen.
 

Natürlich hätte er auch googeln können, aber das war ihm dann doch zu peinlich. Sein eigener Computer hatte einen Defekt und war in Reparatur. Und beim besten Willen, er wollte das nicht im Computerraum der Schule nach sehen. Wie peinlich war das denn?

Es hatte ihn schon Überwindung gekostet in den Buchladen zu gehen und sich ausgerechnet SO EIN Buch zu besorgen. Hätte er dabei keinen alten Filzhut und eine übergroße Sonnenbrille getragen, hätte er es vermutlich gar nicht fertig gebracht.

Er biss sich auf die Unterlippe ehe er die Luft ausstieß und stöhnte. Die Gedanken an die Vorlieben eines gewissen Jemandes machte es nicht gerade besser oder einfacher.

Nach ein paar weiteren Bewegungen stöhnte er auf, und erhob sich, nur um zum Telefon zu gehen, während er seine klebrige Hand betrachtete.
 

Umständlich wählte er mit der linken Hand die Telefonnummer und biss sich wieder auf die Lippe. Das würde so peinlich werden. Wirklich peinlich. Aber Satsuki konnte ihm dabei helfen. Sie war immerhin eine Frau. Und sie war mit Aomine befreundet. Aomine hatte das bestimmt auch schon getan. Wahrscheinlich hatte es jeder aus der Generation der Wunder schon getan, nur er nicht. Und das war peinlich. Zum sterben peinlich.
 

Während er darauf wartete, dass am anderen Ende abgenommen wurde, leckte er seinen Zeigefinger ab und verzog das Gesicht. Salzig!

Hätte er sich eigentlich denken können.

„Ja?“

Er stieß die Luft aus und räusperte sich, während er froh war das ihn niemand sehen konnte. Die Röte in seinem Gesicht ließ sich mit gar nichts mehr vergleichen, außer vielleicht mit einer überreifen Tomate. Und Tomaten mochte er nicht gerade besonders.
 

„Ich schaffs nicht.“, eröffnete er deswegen und lauschte dem Kichern am Ende der Leitung, ehe Satsuki ihm mitteilte das sie schnell ins Bad zum telefonieren gehen würde, da Aomine bei ihr im

Zimmer hockte und das ja nicht unbedingt hören musste.

„Ich hab dir doch aber erklärt wie es geht. Aomine-kun kann es ja auch.“

Genau das war ja das Problem. Wenn der Typ das konnte, dann sollte er es eigentlich auch hinkriegen. Immerhin war er ja auch ein Mann. Vielleicht fehlte ihm aber auch der nötige Instinkt.

„JEDER kann das. Frauen vielleicht ein bisschen anders als Männer, aber können tut es jeder.“, kams aus dem Hörer und er murrte.

„Ich offensichtlich nicht. Ich glaub ich bleib lieber Jungfrau, bevor ich noch irgendwas kaputt mache und das meiner Mutter beichten muss.“
 

„Akashi-kun! JEDER kann einen Kuchen backen. Du musst nur rühren.“

„Im Buch steht aber stampfen!“

„Glaub nicht immer alles was in Büchern steht. Rühr doch einfach das wird schon.“

„Ich glaub ich hab Salz anstelle von Zucker genommen.“

Es herrschte Stille am Ende der Leitung, ehe Satsuki in Gelächter ausbrach und er murrte. Sie war vermutlich der einzige Mensch der sich traute ihn auszulachen. Ihr Glück das sie ein Mädchen war!
 

„Warum willst du eigentlich unbedingt einen Kuchen backen? Ich dachte du kannst deine Winterferien irgendwie anders nutzen. Basketball zum Beispiel.“

Er murrte wieder nur und zuckte mit den Schultern, auch wenn seine Gesprächspartnerin das nicht sehen konnte, während er ein „Ist doch egal!“ vor sich hin murrte.
 

Zwei Stunden später sah die Sache schon anders aus. Ob er darüber begeistert sein sollte oder nicht, wusste der Rotschopf noch nicht so richtig. Zwar hatte er jetzt einen Kuchen fabriziert, und Zucker benutzt und kein Salz, aber ob man das was da vor ihm auf dem Tisch stand wirklich als Kuchen bezeichnen konnte, war die andere Frage.
 

Eigentlich hätte es ein Schokoladenkuchen mit weißer Glasur werden sollen. Aber irgendwie sah das Ding auf dem Tisch eher nach einem Klumpen Dreck, mit seltsam rosafarbener Glasur drauf aus. Das Rosa kam vermutlich daher, das er sich in den Finger geschnitten hatte...und...verdammte Scheiße, das konnte er doch keinem vorsetzen. Er wollte nicht das irgendwelche Leute sein Blut aßen, auch wenn es echt gut in Zuckerguss verpackt war.

Eigentlich war es zum verzweifeln. Das er in der Hinsicht so unfähig war, hatte er beim besten Willen nicht erwartet.
 

„ACH SCHEISSE VERDAMMTE!“, rief er durch die Küche und raufte sich die Haare.

Das konnte doch nicht wahr sein. Sein wievielter Versuch an Kuchen war das heute eigentlich? Ein Blick auf den Abfalleimer bestätigte den Verdacht das es bestimmt schon der Zehnte war.

Zu seinem Leidwesen klingelte es genau in dem Moment an der Tür, und er war nicht gewillt zu öffnen. Nachdem derjenige der vor der Tür stand, jedoch daraus ein Konzert machte, stapfte er den Flur entlang und riss mit einem „Was ist denn?“, die Tür auf, nur um dann zu schweigen.
 

Zuerst sah er mal nur eine Jacke, aber wenn er den Kopf in den Nacken legte sah er in das Gesicht seines besten Freundes. Wenn man das denn so nennen konnte, was sie waren. Er war sich nicht einmal sicher ob sie überhaupt Freunde waren. Murasakibara tat nur das was er sagte, und zwar NUR was ER sagte, und niemand sonst. Man konnte ihn auch als loyal bezeichnen. Und ein bisschen war er wie ein Hund. Also ob das tatsächlich so was wie eine Freundschaft war, sei mal dahin gestellt.
 

In Akashis Kopf arbeitete alles, während er daran dachte, dass er selbst Murasakibara ja angerufen hatte um ihm zu sagen das er Abends hier her kommen sollte.

Aus Reflex schlug er dem Anderen vor der Nase die Türe zu und starrte dann den Teppich an. Eigentlich war da ja der Kuchen. Andererseits konnte man ihm doch nicht diesen Mist vorsetzen. Also was sollte er jetzt sagen weswegen der Andere hier her kommen sollte? Er saß wohl gerade wirklich in einer Zwickmühle.

„Akachin?“, tönte es von draußen, mit einem leidenden Unterton und der Rotschopf verzog das Gesicht.

So bösartig und subtil er auch war, er konnte weder einem Hundeblick noch so einer Tonlage widerstehen, weswegen er die Tür wieder aufmachte.
 

Murasakibara sah ihn treuherzig an, wie immer, und er seufzte bloß ehe er den Größeren herein ließ.

„Was hast du gemacht?“, kam die Frage mit einem Deut auf seinen Pullover, der voller Teig, unidentifiziertem Zeug und was auch immer war.

„Küchenunfall.“, log er deswegen, auch wenn es wohl der Wahrheit entsprach. Seinen Ansichten nach zumindest.

„Ich zieh mich um.“, informierte er dann den anderen und schleppte sich die Treppen nach oben in sein Zimmer, wo er sich in neue Klamotten bewegte.
 

Er brauchte eine gute Ausrede, warum er ihn nun herbestellt hatte. Ob man es glaubte oder nicht, Murasakibara würde früher oder später nachfragen. Das tat er immer. Also brauchte er einen ziemlich guten Grund.

Aber alles was ihm einfiel, war mehr als unwahrscheinlich. Er war nicht der Typ der Filme guckte, und Briefmarken sammelte er auch nicht. Er war auch nicht der Typ für Alkoholgelage und...ihm fiel beim besten Willen nichts ein. Vielleicht sollte er die Wahrheit sagen und auch gleich, das er es gründlich verbockt hatte. Aber dann würde die Frage kommen, weswegen er ihm einen Kuchen backen wollte und das...konnte er nicht sagen.

„Einfach so.“, wäre alles andere als glaubhaft. Immerhin redeten sie von ihm und nicht von Kise.
 

Seufzend und immer noch kein bisschen schlauer, schleppte er sich die Treppe wieder hinunter und ins Wohnzimmer wo er erstarrt in der Türe stehen blieb und Murasakibara anstarrte, der fragend und vor allem kauend zurück schaute.

„Was isst du da?“, rief der Rothaarige fast schon panisch aus und erntete sich einen verwirrten Blick.

„Kuchen. Stand in der Küche.“
 

Auf diese Antwort wich dem Rothaarigen fast jegliche Farbe aus dem Gesicht, ehe er sich in Bewegung setzte und schon fast über den Wohnzimmertisch hinweg sprang um sich den Teller zu schnappen, der jedoch hartnäckig festgehalten wurde.

„Iss das nicht, du wirst sterben!“, kommentierte er und erntete sich einen trotzigen Blick.

„Er schmeckt doch gut.“, kam der Konter und Akashis Augenbraue zuckte kurz.
 

„Hör auf mein Blut zu essen. Was glaubst du denn warum der Zuckerguss rosa ist?“

„Warum tust du es dann rein, wenn man es nicht essen soll?“

„DAS WAR KEINE ABSICHT!“

„War es nicht?“

„Nein Herrgott nochmal! Gib den Kuchen her!“

„Ich will den essen.“

„Mir egal!“
 

Der Rotschopf war sich sicher, das er noch nie so eine sinnfreie Unterhaltung geführt hatte. Aber im Moment war es ihm auch herzlichst egal. Er wollte diesen Kuchen zurück und der Andere sollte ihn gefälligst nicht essen. Vor allem nicht, nachdem er schon wusste das er aus versehen da rein geblutet hatte.
 

„Ich hab noch nie Blutkuchen gegessen. Aber er schmeckt gut.“

„Was?“

„Er schmeckt gut.“

„Er sieht aus wie ein Klumpen Dreck und...es ist mein Blut drin verdammt, gib ihn her!“
 

Wahrscheinlich sah es ziemlich lächerlich aus, wie er so halb über Murasakibara hing und mit den Armen herum fuchtelte um an den Teller zu kommen, der von dem Größeren erfolgreich außerhalb seiner Reichweite gehalten wurde.

„Sei nicht immer so perfekt.“
 

Bei diesem Satz hielt Akashi automatisch inne und blinzelte, ehe er die Stirn runzelte und den Größeren ansah, der zu seiner Überraschung ernst zurück guckte.

Er sah Murasakibara ziemlich selten ernst. Meistens nur beim Basketball, vorausgesetzt er guckte nicht gelangweilt.

„Wieso hast du überhaupt einen Kuchen gebacken?“
 

Zu seinem Leidwesen konnte er nicht verhindern, das ihm die Röte ins Gesicht schoss, was so was von untypisch für ihn war, das er sofort in eine andere Richtung guckte und ein „Einfach so.“ von sich gab. Wenigstens klang er einigermaßen so wie sonst auch.

Da Murasakibara ihn jetzt aber offensichtlich interessiert, was eh schon selten genug vorkam, musterte, nutzte Akashi dieses ungewollte Interesse an ihm dazu, dem Größeren den Teller aus der Hand zu reißen und möglichst schnell über die Sofalehne in die Küche zu verschwinden, wo er den Teller auf den Tisch donnerte und feststellte...das nur noch die Hälfte des Kuchens da war.
 

Es lag nun wirklich nicht in seiner Natur verzweifelt zu sein, außer wenn Kise anfing zu reden oder Midorima ihm erzählte was in seinem Horoskop stand, nach dem er eigentlich schon längst hätte versterben müssen, aber im Moment war er es.

Und zwar so sehr, das er anfing den Kühlschrank zu umarmen, nur um seine Stirn dagegen zu schlagen.
 

Wann er zu so einem Pechvogel geworden war, wollte er gar nicht wissen. Stattdessen würde er lieber wissen, was ihn nochmal dazu ritt sich aufzuführen wie ein verliebter Irrer. Zumal er überhaupt nicht verliebt war, dafür aber ein bisschen irre.

Wobei das auch nicht so ganz stimmte. Eigentlich war er ein totaler Irrer, der sich aus irgendeinem Grund so ungefähr in der Mitte des 3. Mittelschuljahres in einen Süßigkeiten fressenden, hauptsächlich gelangweilten und sich manchmal wie ein Kleinkind benehmenden Trottel verknallt hatte. Und er hatte tatsächlich die zweite Hälfte des Schuljahres dafür gebraucht, um das zu bemerken. Und als ob das nicht schon genug wäre, hatte er es alleine noch nicht mal verstanden, sondern musste erst darauf gestoßen werden. Zu allem Überfluss auch noch von dem Plappermaul Kise, der eigentlich nur einen Witz gemacht, damit aber überraschenderweise ins Schwarze getroffen hatte.

Wie erniedrigend konnte ein einzelnes Leben eigentlich sein?
 

Er wurde von seiner Kopf-liebt-Kühlschrank-Aktion abgehalten, als sich eine große Hand auf seinen Kopf legte, und diesen in den Nacken zog, womit er natürlich in Murasakibaras Gesicht blickte, der ihn fragend ansah.

„Macht das Spaß?“

Akashi war sich nicht sicher ob der Größere diese Frage tatsächlich ernst meinte, und wenn ja würde er jetzt sofort an dessen Verstand zweifeln, auch wenn er das öfter tat, während er ein sarkastisches „Total.“, von sich gab, ehe er blinzelte.

„Du hast da Zuckerguss!“, kommentierte er dann und deutete auf den Mund des Anderen, ehe er dessen Hand von seinem Kopf schob, um keine Nackenstarre zu bekommen.
 

„Andere Seite.“, kam es irgendwann genervt von dem Rotschopf nachdem der Größere an der falschen Seite herum fummelte, ehe seine Augenbraue gefährlich zuckte, als dieser den Guss immer verfehlte.

Aus einem Reflex heraus, packte er sich den Pullover des Anderen um ihn zu sich runter zu ziehen, da er sonst vermutlich einen Hocker oder eine Bierkiste gebraucht hätte, und wischte ihm mit dem Daumen den Zuckerguss weg, bevor er ihn wieder los ließ.
 

Murasakibara setzte sich auf einen der Stühle und angelte sich wieder seinen Teller, was der Rothaarige mit einem Aufstöhnen hinnahm. Sollte er es halt essen. Ihm ging langsam die Energie und die Geduld aus, von der er sowieso nicht besonders viel besaß, auch wenn es manchmal den Anschein hatte.

Während er sich ein Glas Milch einschenkte und begann zu trinken, hielt es der Andere wohl für eine lustige Idee ihn seltsame Dinge zu fragen.
 

„Ich frage mich schon seit längerer Zeit, ob Kichin wohl recht damit hatte, das du in mich verliebt bist.“, kams mit vollem Mund während er vor sich hin schmatzte.

Mit dieser Frage brachte er den sonst so verbissenen Akashi dazu, die Milch in hohem Bogen wieder aus zu spucken nur um dann erbärmlich zu husten, während er ein „Was?“ hervor röchelte.

„Wär doch toll. Dann könnten wir immer zusammen sein. Was bekomm ich eigentlich zu Weihnachten?“, wurde mit dem letzten Satz das Thema gewechselt, während sich der Rotschopf etwas überfordert fühlte, aber einen Scheiß tun würde und es zeigen.
 

„Keine Ahnung.“, antwortete er wahrheitsgemäß. Über Geschenke hatte er sich noch gar keine Gedanken gemacht, auch wenn es nur noch zwei Wochen bis Weihnachten waren.

Und langsam aber sicher sollte er wohl damit anfangen.
 

~ ~ ~
 

Er hatte natürlich nicht rechtzeitig damit angefangen, weswegen er heute, am Weihnachtsabend, ziemlich gestresst durch die Innenstadt hetzte.

Jedes Jahr wieder schwor er sich das nächste Mal früher anzufangen. Aber an irgendwas scheiterte es immer. Hauptsächlich an seiner Unfähigkeit für andere Geschenke zu besorgen. Er wusste nie was sich wer wünschte oder wer was gebrauchen konnte, weswegen er am Weihnachtsabend auch nicht schlauer war als davor, und dementsprechend lange brauchte.
 

Die letzten zwei Wochen war er Murasakibara aus dem Weg gegangen. Er musste darüber nachdenken was dieser gesagt hatte und wie man es interpretieren konnte. Leider war er immer noch nicht schlauer als davor. Natürlich hätte er den Anderen auch fragen können, aber dann hätte er sich einen Grund einfallen lassen müssen, weshalb er das wissen wollte. Und keiner der Gründe die ihm eingefallen waren, war auch nur im entferntesten plausibel.
 

Stattdessen war er die letzten zwei Wochen wie der letzte Penner nachts durchs Haus gegeistert, während er tagsüber geschlafen hatte. Er fand Jogginganzüge absolut genial und wollte sie nie mehr ausziehen. Er verließ sein Zimmer sowieso nur noch um aufs Klo zu gehen, ab und an mal Zähne zu putzen und sich was zu essen zu besorgen. Eines Nachts war er seiner Mutter begegnet, die wohl einen leichten Herzinfarkt bei seiner Erscheinung bekommen hatte. Zumindest schloss er das aus ihrem gerufenen „Nun sag es ihm doch endlich!“, ehe sie die Treppen förmlich hoch geflüchtet war.

Vielleicht hatte seine Mutter ja recht. Jetzt wo er wieder, gezwungenermaßen, unter Menschen ging fiel ihm auf, das es wohl schöner gewesen wäre nicht alleine zu gehen. Aber jetzt war die Sache auch schon rum ums Eck.
 

Aber beim besten Willen, ihm war noch immer nichts für Murasakibara eingefallen, was sich als Weihnachtsgeschenk eignete. Letztes Jahr hatte er ihm Fingerlose Handschuhe geschenkt, damit seine Handschuhe nicht immer verklebten wenn er Süßkram aß. Aber dieses Jahr fiel ihm nichts ein, und das machte ihn wahnsinnig.

Wütend machte er einen Schritt zurück, und rempelte irgendjemanden an, was ihn das Gesicht verziehen ließ.
 

„Tut mir leid...“, seufzte er und drehte sich um, nur um in Murasakibaras Gesicht zu gucken, der zum Gruß die Hand hob.

„Was machst du hier Akachin?“

Der Rotschopf wedelte mit den Tüten in seiner Hand und bekam ein Lächeln seines Gegenübers, gefolgt von einem „Wieder auf den letzten Drücker?“, was ihn murren ließ.

„Ich wollte eigentlich zu dir.“, kam es dann von dem Größeren und Akashi hob fragend eine Augenbraue, ehe der Größere ebenfalls mit einer Tüte wedelte.
 

Verdammt! Und er hatte nichts!

Warum verschwor sich eigentlich das gesamte Universum immer an Weihnachten gegen ihn? Sonst hatte er damit ja auch keine Probleme.
 

Während sie nach einiger Zeit schweigend durch den Park liefen um zu Akashi nach Hause zu kommen, zermalmte der Rothaarige sein Gehirn, in der Hoffnung, das ihm auf die Schnelle noch etwas einfallen würde.

Dann könnten wir immer zusammen sein.
 

Kurz stieß er die Luft aus, bevor er auf eine Parkbank stieg, an der sie vorbei kamen. Er war nicht der Typ der irgendwo herum balancierte, weswegen er auch einen dementsprechenden Blick von dem Größeren bekam, ehe dieser den Mund aufmachte und wohl fragen wollte, was er da trieb.

Er dagegen angelte sich eine der fliederfarbenen Haarsträhnen und zupfte daran, weswegen der Größere näher kam, wohl in der Hoffnung das ihm die Haare nicht ausgerissen wurden.
 

Dieser eine Schritt war es, was Akashi brauchte, ehe er sich leicht nach vorne beugte und seine Lippen auf die des Anderen legte.

Murasakibara schmeckte wie erwartet süß und nach Zuckerguss.

Eigentlich hatte er damit gerechnet, gleich vorne über zu fliegen, wenn der Andere einen Schritt rückwärts machte. Stattdessen hielt er sich erschrocken an dessen Schultern fest, als Murasakibara seine Arme um seine Taille schlang und den Kuss fast schon schüchtern erwiderte.
 

Nachdem er den Kuss wieder gelöst hatte, schwieg er eine Weile, während er fragend angestarrt wurde.

„Mir fiel nichts besseres ein.“, nuschelte er dann und löste sich aus der Umarmung ehe er von der Parkbank sprang.

„Also hatte Kichin recht?“

„Klappe.“, nuschelte er vor sich hin und vergrub die Hände in den Jackentaschen, während die Einkaufstüten an seinem Handgelenk baumelten.

„Du bist rot.“

„Meine Haare waren schon immer rot.“

„Ich meine dein Gesicht.“

„KLAPPE!“
 

Man konnte gar nicht beschreiben wie unsagbar peinlich ihm das war. Murasakibara hatte es ja auf den Punkt getroffen. Aber solang er nicht wusste, was dieser so fühlte, würde er das garantiert nicht zugeben.

„Ich mag es wenn du nicht perfekt bist.“

„Aha.“

„Dann hab ich dich noch mehr lieb, als so schon.“
 

Aufgrund dieser Worte drehte sich Akashi zu dem anderen um und sah diesen eine Weile an, während der Größere in eine andere Richtung guckte. Und im Schein der Parklaternen bildete sich der Rotschopf ein, einen Rotschimmer auf den Wangen des Anderen zu sehen.

„Sei-chan...“

Kurz blinzelte er irritiert, ehe er kurz prustete und dann los lachte.

„Nicht vor den Anderen.“, kommentierte er dann und schüttelte den Kopf, während Murasakibara ein „Okay.“ von sich gab.
 

Fünf Meter weiter bekam er die Tüte vor die Nase gehalten, und guckte neugierig hinein.

Auch wenn man es ihm nicht ansah, er liebte Geschenke abgöttisch.

Er zog das Buch aus der Tüte und blinzelte eine Weile während er auf den Titel starrte.

„Backen für Dumme“

„ATSUSHI!“, rief er aus, da der Größere schon weiter gegangen war, und rannte ihm nach.
 

Er war doch nicht dumm. Nur zu dumm zum backen...offensichtlich!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Soma_
2013-12-25T07:31:07+00:00 25.12.2013 08:31
Gott wie süß und geil das Kapitel war xD
Bei dem Ende musste ich so furchtbar lachen
Echt genial!


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