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Zwischen den Welten

von

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Standpauke

Als mein Wecker klingelt wäre ich beinahe aus dem Bett gefallen. Ich hatte mich doch gerade erst in mein Bett gelegt. Völlig neben mir richte ich mich auf und sehe auf meine Uhr. Es ist erst zwei Stunden her, dass Soundwave mich nach Hause gebracht hat. Ich sehe mich etwas im Raum um und entdecke Laserbeak, der es sich auf meinem Schreibtischstuhl gemütlich gemacht hat und schläft. Nur ganz langsam kehrt das in mein Gedächtnis zurück, was letzte Nacht alles passiert ist. Etwas wackelig auf den Beinen stehe ich auf. Natürlich, es ist Montag. Da lässt sich wohl nichts machen. Ich muss in die Schule, wenn ich nicht will, dass meine Eltern etwas merken. Ich mache Licht und muss gleich darauf meine Augen zusammenkneifen, weil ich nichts mehr sehe. Als sich meine Augen endlich an das Licht gewöhnt haben sehe ich zu Laserbeak rüber. Durch das Licht habe ich ihn wohl geweckt, denn er sieht interessiert zu mir rüber. Genervt stoße ich die Luft aus meinen Lungen bevor ich mich zu meinem Kleiderschrank drehe.

„Guck nicht so. Ich weiß, dass das schlimm aussieht.“ Mit meinem nicht verletzten Arm öffne ich den Kleiderschrank und durchstöbere ihn ein bisschen. Ich muss ein Oberteil finden, mit dem ich meinen Arm verdecken kann. Am Besten einen etwas weiteren. Zum Glück finde ich, was ich suche. Leise schleiche ich mich aus meinem Zimmer und rein ins Badezimmer. Meine Eltern dürfen mich auf keinen Fall so sehen. Ein Glück sitzen sie wie jeden Morgen bereits in der Küche und bekommen nichts mit. Ich nutze die Gelegenheit, um mir meinen Arm im Spiegel etwas genauer anzusehen. Ein eiskalter Schauer läuft mir über den Rücken. Irgendwie hatte ich gehofft, dass das alles nur ein schlechter Traum gewesen ist. Ich schnappe mir einen Waschlappen und mache mich noch ein bisschen sauber, bevor ich mich anziehe.
 

Wieder in meinem Zimmer setze ich mich auf meinen Schreibtischstuhl. Laserbeak hat es sich gleich, nachdem ich ins Badezimmer geschlichen bin, auf meinem Bett gemütlich gemacht. Die Stille im Haus verrät mir, dass meine Eltern bereits weg sind. Soll mir nur recht sein. Dann stellen sie mir wenigstens keine Fragen. Etwas abwesend mit meinen Gedanken packe ich noch ein paar Sachen für die Schule ein. Wie soll ich diesen Tag heute nur überstehen? Ich könnte hier so im Sitzen einschlafen. Aber leider würde es auffallen, wenn ich schwänze. Ich reibe mir etwas die Augen. Irgendwie würde ich das schon schaffen. Ich werfe einen Blick aus dem Fenster. Es ist grau und trüb, aber es regnet nicht. Ich strecke mich einmal ausgiebig. Zumindest soweit es mein Arm zulässt. Ich lasse meinen Blick zur Uhr schweifen und muss zu meinem Bedauern feststellen, dass ich keine Zeit mehr habe. Ziemlich lustlos schnappe ich mir meine Tasche.

„Komm schon, Laserbeak. Ich muss zur Schule.“ Ohne irgendein Wort transformiert er sich wie üblich zu einem Laptop. Ich frage mich, ob er vielleicht wütend auf mich ist. Aber vielleicht ist er auch nur müde. Ich behalte ihn heute ausnahmsweise in der Hand. In meinem Rucksack ist ohnehin nicht mehr viel Platz.
 

Jetzt schon völlig erschöpft lasse ich mich im Klassenraum auf meinen Platz fallen. Von meinen Mitschülern werde ich nicht weiter beachtet. Soll mir nur recht sein. Ich lasse meinen Rucksack neben den Stuhl fallen und lege Laserbeak auf den Tisch. Wir üblich ist es im Klassenraum so laut, dass man beinahe sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Und die wollen schon fast erwachsen sein? Ich lege meinen Kopf auf Laserbeak und meine Arme um ihn herum. Das Metall ist wunderbar warm, nicht so wie die toten, kalten Geräte, die wir sonst so haben. Wieso fällt mir das eigentlich erst jetzt auf? Ich sehe aus dem Fenster. Jetzt hat es doch angefangen zu regnen. Glück gehabt, dass ich trocken bis zur Schule gekommen bin. Dem Verband hätte es jedenfalls nicht sehr gut getan. Irgendwie hypnotisiert mich der Regen. Es hat etwas beruhigendes an sich dem fallenden Wasser zuzusehen. Erst das Klingeln zum Unterrichtsbeginn lässt mich wieder in die Realität zurückkehren. Leider entpuppt sich der heutige Unterricht als genauso langweilig wie sonst auch. Wieso habe ich auch etwas anderes erwartet. Die heutige Aufgabe besteht darin Arbeitszettel mithilfe des Lehrbuchs auszufüllen. Das kommt die unheimliche Müdigkeit nicht gerade gelegen. Ein Glück ist Laserbeak dabei. Es ist zwar nicht unbedingt legal, denke ich, aber ich lasse mir die Lösungen einfach von ihm zuflüstern. Irgendwie scheint es ihm sogar Spaß zu machen. Na ja, es ist ja auch nicht gerade spannend 90 Minuten herum zu liegen und nichts zu tun. Und ich muss mir keine Sorgen machen, dass er etwas Dummes anstellen könnte.
 

Als es endlich Nachmittag ist und die Klingel signalisiert, dass der Unterricht endlich vorbei ist, bin ich wirklich erleichtert. Noch eine Minute länger und ich wäre im Unterricht eingeschlafen. Und das liegt nicht nur am Schlafmangel. Als ich es endlich geschafft habe meine ganzen Sachen einzusammeln bin ich bereits allein im Klassenzimmer. Das nutzt Laserbeak auch gleich um sich zu transformieren. Ich reibe mir über die Augen und setze mir dann meinen Rucksack auf.

„Gibt es irgendwas wichtiges?“

„Eine Nachricht von Soundwave. Er wartet vor dem Schultor auf dich.“ Ich sehe etwas überrascht auf.

„...Was? Und was will er schon wieder von mir? Ich will nur noch nach Hause.“ Laserbeak zuckt mit den Flügeln als wolle er die Schultern zucken und transformiert sich dann wieder zurück. Das ist doch Mal wieder typisch. Ich bekomme einen Befehl aber keine Begründung. So langsam habe ich keine Lust mehr auf das ganze Theater. Wütend nehme ich Laserbeak und laufe mit Absicht ganz besonders langsam zum Tor. Natürlich steht der Mercedes SLS AMG bereits dort. Etwas verzweifelt stoße ich die Luft kraftvoll aus meinen Lungen, bevor ich nochmal tief einatme und mich auf den Weg zum besagten Auto mache. Kaum bin ich da, öffnet sich bereits die mir zugewandte Tür. Ich bleibe erstmal stehen und sehe mich kurz um. Es ist aber niemand da der mich sehen oder hören könnte.

„Nenne mir einen Grund, warum ich schon wieder mitfahren soll.“ Natürlich bekomme ich keine Antwort. Ich merke, wie es in meinem Magen anfängt zu brodeln.

„...Schön.“ Ich gehe einfach an ihm vorbei und in Richtung der Bushaltestelle. Ich muss schmunzeln, als ich ein leises Kichern seitens Laserbeak vernehme. Außerdem höre ich von hinter mir, wie Soundwave mir langsam folgt. Irgendwie macht sich ein Gefühl der Zufriedenheit in mir breit ihn einfach Mal zu ignorieren. Geschieht ihm irgendwie recht. Als ich jedoch in einen kleinen Seitenweg einbiegen will um ihn erstmal abzuschütteln, bleibe ich erschrocken stehen als sein Hologramm plötzlich vor mir steht. Wäre er kein meterhoher Roboter hätte ich ihm wohl jetzt eine geknallt. Aber ich lasse es lieber bleiben.

„Du ignorierst mich.“

„Oh, sehr gut kombiniert.“ Das ich wütend bin lasse ich ihn deutlich hören. Ich gehe einfach an ihm vorbei und den Weg weiter. Natürlich folgt er mir.

„Wieso bist du wütend auf mich?“ Etwas ungläubig schüttel ich den Kopf.

„Du bist doch die hochentwickelte Intelligenz von uns beiden, finde es heraus.“ Ich verkneife es mir mich zu ihm umzudrehen, auch wenn ich gerne sein Gesicht gesehen hätte.

„Okay, es tut mir leid.“ Das ist zu viel. Ich bleibe stehen und drehe mich ruckartig zu ihm um. Anscheinend hab ich ihn damit erschreckt, denn er taumelt einen Schritt zurück.

„Oh, nein! Entschuldige dich nicht bei mir! Hast du unser Gespräch von gestern etwa schon wieder vergessen?! Da habe ich dir schon einmal gesagt, dass ich keine Befehle mir von dir entgegen nehme! Und das schon allein, weil ich jedes Mal keinen blassen Schimmer habe, was mich bei dir alles nächstes erwartet! Wenn du mir auch nur die kleinst Begründung geben würdest, hätte ich keine Probleme damit auf dich zu hören! Hättest du gestern auch nur mit einem Wort erwähnt, dass ich Zuhause bleiben soll weil es draußen momentan nicht sicher ist, hätte ich auf dich gehört! Und dann wäre das alle letzte Nacht gar nicht erst passiert!! Deinetwegen musste Ravage seinen Kopf für mich hinhalten!! Wenn du dich bei jemandem entschuldigen willst, dann bei ihm!“ Ich hatte selbst gar nicht gemerkt, wie ich mit jedem Satz lauter geworden bin. Aber das ist mir auch egal. Ich hätte nicht gedacht, das es so gut tun kann, jemandem Mal so richtig die Meinung zu sagen. Außerdem habe ich ihn damit wohl sprachlos gemacht. Soll mir nur recht sein. Ich drehe mich einfach um und laufe weiter.
 

Zuhause angekommen lasse ich mich völlig erschöpft auf mein Bett fallen. Zum Glück sind meine Eltern gerade nicht da. Ich hatte es nicht gewagt mich umziehen, bis ich bei der Bushaltestelle stand. Er war mir nicht gefolgt und blieb bis jetzt auch verschwunden. Ich habe auch immer noch keine Ahnung, was er eigentlich schon wieder von mir wollte. Da er aber von mir abgelassen hat, kann es nicht so wichtig gewesen sein. Ich höre wie sich Laserbeak transformiert und als ich zu ihm sehe macht er es sich gerade auf dem Schreibtischstuhl gemütlich. Irgendwie ist das sein Lieblingsplatz geworden, gleich nach meinem Bett.

„Bin ich vielleicht zu weit gegangen?“

„Ich weiß nicht.“ Sein Blick bleibt auf mir ruhen, als würde er mich nie wieder aus den Augen lassen wollen.

„Ich dachte du wüsstest alles über Soundwave und er über dich.“

„Wir müssen nicht zwangsweise immer alles teilen. Außerdem werde manchmal selbst ich nicht schlau aus ihm.“

„...Das macht euch zur Abwechslung Mal ein bisschen menschlich.“ Ich hefte meinen Blick an die Decke und denke ein bisschen nach.

„Wie geht es Ravage ?“ In der ganzen Aufregung hatte ich fast vergessen danach zu fragen. Ich bin mir ziemlich sicher, das Laserbeak wenigstens darüber Bescheid weiß.

„Er wird es schaffen. Shockwave weiß, was er tut. Außerdem hat Soundwave die restliche Zeit auch mitgeholfen. Mach dir also um ihn keine Sorgen.“

„Ich mache mir aber Sorgen. Schließlich bin ich nicht ganz unschuldig daran. Aber es ist gut zu wissen, dass es ihm besser geht.“ Stille legt sich jetzt auf mein Zimmer. Dadurch, dass meine Eltern noch nicht wieder Zuhause sind, ist es totenstill im Haus. Das kommt meiner Müdigkeit gerade recht, denn nur wenige Minuten später bin ich eingeschlafen.
 

Ich bin recht benommen, als ich wieder aufwache. Aber es geht mir auf jedenfall schon besser. Kein Wunder, nach diesem Schlafentzug. Ich gähne einmal ausgiebig um festzustellen, dass ich nicht alleine in meinem Bett liege. Als ich endlich die Augen öffne und an mir heruntersehe erkenne ich auch den Grund. Als ich geschlafen habe muss sich Laserbeak neben mich gelegt haben. Jedenfalls schlummert er seelenruhig neben mir und hat seinen Kopf ein wenig in seine Flügel gekuschelt. Irgendwie sieht das ja süß aus. Hoffentlich haben ihn meine Eltern nicht gesehen. Eigentlich will ich ihn nicht wecken, aber ich will aufstehen und das kann ich nicht, wenn er dort liegen bleibt. Also kraule ich ihn ein bisschen am Hals entlang. Doch die einzige Reaktion, die ich von ihm bekomme, ist ein sehr tiefes Schnurren. Entweder er träumt gerade was besonders schönes, oder es macht ihm nichts aus. Ich bin mir nicht ganz sicher, auf was ich tippen soll. Irgendwie ist das ja ganz süß. Ich setzte mich erstmal auf und blicke zur Uhr. Ich bin etwas erschrocken, als ich sehe wie lange ich geschlafen habe. Es ist bereits mitten in der Nacht. Ich lasse mich wieder ins Bett sinken. Das mich Laserbeak nicht geweckt hat kann nur bedeuten, dass Soundwave nicht wiedergekommen ist. Jetzt machen sich doch Schuldgefühle in mir breit und ich habe das Gefühl einen Knoten in meinem Magen zu haben. Nur Augenblicke später merke ich aber wieder wie müde ich eigentlich noch bin. Ohne es wirklich zu merken kuschel ich mich etwas an Laserbeak und schlafe kurz darauf wieder ein.
 

Das Piepen meines Weckers reißt mich wieder aus meinem Schlaf. Nur dieses Mal fühle ich mich wesentlich fitter und ausgeschlafener als letzten Morgen. Ich höre ein leises Klappern und als ich aufsehe lässt sich Laserbeak gerade auf meinem Schreibtischstuhl nieder. Ich strecke mich einmal so weit es geht.

„Guten Morgen, Laserbeak.“ Ohne auf eine Antwort zu warten stehe ich auf und laufe ins Bad. Dabei muss ich feststellen, dass es meinem Arm schon besser geht. Vielleicht ist Shockwave doch gar nicht so übel. Das ändert allerdings nichts daran, das er mir trotzdem noch ein bisschen Angst macht. Ich sehe zu, dass ich mich schnell auf den Weg zur Schule mache. Trotzdem bleibt irgendwie immer noch ein unbehagliches Gefühl zurück. In der Schule selbst setze ich mich ein bisschen unauffällig hin und lege meinen Kopf wieder auf Laserbeak.

„...Du, Laserbeak? Hast du auch ein komisches Gefühl?“

„Nein... Wieso? Machst du dir Sorgen wegen Soundwave?“

„Das auch, aber da ist auch noch etwas anderes. Ich weiß nicht wieso, aber ich habe das Gefühl, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.“ Es bleibt eine Weile still. Doch ich bin mir ganz sicher, dass etwas nicht stimmt. Ich weiß nur leider noch nicht was. Irgendetwas unheilvolles kommt auf uns zu. Vielleicht taucht Shockwaves Ding wieder auf. Dass, mit dem ich bereits im Wald Bekanntschaft gemacht habe. Bei diesem Gedanken bekomme ich Gänsehaut. Jetzt wäre es wirklich ganz schön, wenn Soundwave hier wäre. Ihm hätte ich sicher davon erzählen können. Ich will gerade Laserbeak von meinen Gedanken erzählen, als es zur Stunde klingelt. Es fällt mir schwer mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Immer wieder lasse ich meinen Blick aus dem Fenster schweifen. Das ungute Gefühl ist noch immer da. Soundwave wo bist du?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yashi2506
2023-09-18T08:48:45+00:00 18.09.2023 10:48
7 Jahre ist es her und ich musste wieder an diese Geschichte denken. Und jetzt sitze ich hier, lese sie erneut und die Spannung von damals ist auch wieder da 😍
Von:  Yashi2506
2016-09-16T09:02:52+00:00 16.09.2016 11:02
Oh man ich liebe diese Story 😍
Soundwave und helena das bringt mich zum schmunzeln 😆


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