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Zwischen den Welten

von

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Aufkommender Sturm

Ich lege mir einen Arm über die Augen, als es mir ein bisschen zu hell wird. Es ist doch noch viel zu früh zum Aufstehen. Ich grummel etwas, als ich den Arm runter nehme und vorsichtig die Augen öffne. Ich habe nicht besonders gut geschlafen. Die ganze Nacht habe ich bei Soundwave auf dem Fahrersitz verbracht. Ich hatte mich nicht getraut woanders hinzugehen. Verschlafen sehe ich mich ein bisschen um. Optimus und Ironhide stehen noch immer hinter uns. Allerdings fällt mir etwas anderes ins Auge.

„Sind Barricade und Bumblebee noch nicht zurück?“

„...Bisher nicht.“ Ich steige aus und sehe mich noch etwas genauer um. Es scheint sich seit gestern absolut gar nichts in diesem Dorf verändert zu haben. Es sieht immer noch alles genauso aus. Nicht einmal ein Auto wurde bewegt. Es kann doch nicht sein, dass die Leute immer noch schlafen. Überhaupt macht dieses Dorf einen merkwürdigen Eindruck. Als würde hier etwas nicht stimmen. Ein unangenehmes Geräusch reißt mich aus meinen Gedanken. Ich habe Hunger und mein Magen knurrt. Ein kurzer Blick in meine Tasche zeigt, dass ich nicht mehr viel übrig habe. Ich nehme mir den letzten Schokoriegel, der noch da ist. Es ist Montag. Eigentlich müsste ich jetzt in der Schule sitzen. Irgendwie ein komisches Gefühl nicht da zu sein. Mein Blick bleibt auf dem Armband ruhen und ich verliere mich ein bisschen in meinen eigenen Gedanken.

„Was machen wir jetzt?“

„Wir können nur warten, bis sie zurückkommen.“ Selbst wenn sie eine gewisse Zeit brauchen, weil das Gelände vielleicht größer als erwartet ist, hätten sie über Nacht eigentlich zurückkommen müssen. Immerhin sind das einige Stunden und sie sollten sich nur einen groben Überblick verschaffen. Ob da wohl was vorgefallen ist? Oder sind sie vielleicht entdeckt worden? Ich sehe rüber zum großen Militärgelände. Auch da scheint sich wenig verändert zu haben. Von weitem sind tatsächlich ein paar Soldaten zu sehen, die gerade über das Gelände gehen. Es macht sich ein ungutes Gefühl in mir breit. Als wenn etwas nicht stimmen würde. Hier zu warten erscheint mir nicht richtig.

„Und wenn wir nach ihnen suchen?“

„Wo willst du suchen?“

„Man könnte ja zumindest Mal das Gelände umrunden. Irgendwo da müssen sie ja sein.“ Ich stecke mir den letzten Rest vom Schokoriegel in den Mund.

„...Also schön. Ich sehe es mir Mal aus der Nähe an.“ Schnell steige ich wieder ein und sehe ihn erwartungsvoll an.

„Helena...“

„Du kannst sagen was du willst, ich komme mit.“

„Das halte ich für keine gute Idee.“

„Und was soll ich machen, wenn du auch noch verschwindest. Außerdem brauchst du mich vielleicht ja.“ Ein paar Sekunden lang herrscht Schweigen zwischen uns beiden.

„...Aber wehe du stellst etwas an.“ Soundwave setzt sich in Bewegung.
 

Halb schlafend hat Cateline ihren Kopf auf ihrem Schulbuch platziert. Schule kann ja so öde sein. Vor allem, wenn sie immer nur etwas machen, was sie schon weiß. Sie dreht ihren Kopf ein Stück um nach draußen zu sehen. Sie könnte jetzt genauso gut bei Shockwave sein. Da würde sie vermutlich sogar noch was lernen. Stattdessen muss sie sich einen furchtbar langweiligen Vortrag des Lehrers über geschichtliche Ereignisse aussetzen. Peinlich genug, dass ihr Vater sie heute bis vor die Tür der Schule gefahren hat. Er musste sogar unbedingt noch warten, bis sie reingegangen ist. Nein, er würde sie nachher auch noch abholen kommen. Als wenn sie für so etwas Zeit hätte. Sicher arbeitet Shockwave gerade daran das System wieder zu stabilisieren. Das wäre so viel spannender als das hier. Aber abhauen ist auch keine Option. Wenn ihr Vater nachher vergebens hier auf sie wartet, dürften ihre Probleme nur noch größer werden. Und sie kann es nicht riskieren, dass ihr Vater dahinter kommt wer Shockwave wirklich ist. Verstohlen sieht sie auf ihr Handy, nichts. Das heißt, sie haben es immer noch nicht geschafft. Sicher haben sie ihre Zeit gebraucht, um dorthin zu kommen. Aber dass das Signal noch immer nicht ausgeschaltet ist. Ob wohl etwas passiert ist? Wenn sie von hier nur etwas ausrichten könnte. Ein Klingeln reißt sie aus ihren Gedanken. Die Stunde ist um, ohne das sie auch nur das geringste mitbekommen hat. Ihr persönliches Unterrichtsziel ist also erreicht. Schnell packt sie ihre Sachen zusammen und geht in die Pause.
 

Soundwave hat fast die Rückseite des Geländes erreicht. Bis jetzt ist uns kein einziges Auto begegnet. Ich sehe die ganze Zeit nur zu den vielen Gebäuden hinter dem Zaun. Immer mehr macht sich ein unsicheres Gefühl in mir breit.

„Findest du nicht auch, dass alles hier irgendwie merkwürdig ist. Es scheint nichts zusammen zu passen.“

„Ich habe eine leise Ahnung, das hier etwas nicht stimmt. Aber das war von Anfang an zu erwarten gewesen.“ Ich lehne mich wieder in den Sitz zurück und verschränke die Arme vor der Brust.

„Ich meine nicht nur dieses Gelände. Mit dem Dorf oben auf dem Hügel stimmt auch etwas nicht. Es kommt mir fast vor, als wäre es komplett verlassen. Und doch sieht es so bewohnt aus. Es ist unheimlich, wie in einem Horrorfilm.“

„Du siehst zu viel Fernsehen.“ Ich lasse mich wieder zurück in den Sitz sinken und schmolle ein bisschen. Damit kehrt auch wieder Ruhe ein. Wenn er mich doch nur ein einziges Mal wirklich ernst nehmen würde. Zumindest bevor wieder etwas passiert. Mir läuft es eiskalt den Rücken runter und ich bekomme Gänsehaut. Nein, ich bilde mir das nicht ein. Irgendwas stimmt hier nicht.

„Wir sind immer noch niemanden begegnet. Findest du das nicht seltsam, Soundwave?“

„Ungewöhnlich.“
 

Wir haben das Gelände fast komplett umrundet, als ich mich etwas nach vorne beuge. Vor uns am Himmel tun sich einige, gigantische Wolken auf, die aussehen wie eine riesige Welle, die am Himmel heran rollte.

„Sieht so aus, als würde ein Sturm aufziehen.“ Ich nicke Soundwave nur zu. So etwas habe ich noch nie in echt gesehen. Ich erinnere mich aber daran so etwas schonmal im Fernsehen gesehen zu haben. Solche Phänomene treten nur in bestimmten Regionen auf. Das Klima muss dafür stimmen.

„Das könnte ein richtiger Orkan werden. Jetzt mache ich mir noch mehr Sorgen um die anderen. Wo könnten sie nur sein? Wir haben doch jetzt wirklich alles nach ihnen abgesucht.“

„Noch bleibt etwas Zeit. Der Sturm scheint noch weit entfernt zu sein.“

„Wenn wir nur einen Anhaltspunkt hätten...“ Ich werde zurück in den Sitz gedrückt, als Soundwave plötzlich Gas gibt. Mein Herz beginnt augenblicklich zu rasen.

„W-was ist denn los?“

„Wir kriegen Besuch.“ Ich wage es nicht mich umzudrehen. Deshalb werfe ich einen kurzen Blick in den Rückspiegel. Hinter uns sind mindestens drei Militärfahrzeuge.

„Vielleicht... Ist es ja nur eine einfache Kontrolle.“

„Manchmal bist du zu naiv.“ Ich muss mich festhalten, als Soundwave eine scharfe Rechtskurve macht. Von links sind noch zwei Fahrzeuge aufgetaucht. Ich drehe mich gerade um, als sich alles zu drehen beginnt. Ich merke noch, wie Soundwave von der Straße abkommt und im nächsten Moment ist alles schwarz.
 

Das konnte doch nicht wahr sein. Gelangweilt sitzt Cateline auf einem Stuhl im Wartebereich der Uni. Schlimm genug, dass sie schon wieder mit hierher kommen musste. Jetzt hat ihr Vater sie hier auch noch zwischen geparkt, weil er eine super wichtige Besprechung hat, bei der sie natürlich nicht dabei sein darf. Dann hätte er sie doch gleich nach Hause fahren können. Ein Blick auf die Uhr zeigt ihr, dass sie jetzt schon seit geschlagenen 45 Minuten hier sitzt. Am liebsten hätte sie ihr Gesicht in ihren Händen vergraben, aber dann hätten sie wohl alle merkwürdig angeguckt und auf noch mehr Aufmerksamkeit kann sie getrost verzichten. Eigentlich sollte sie ja Hausaufgaben machen, aber darauf hat sie gerade so gar keine Lust. Das kann sie auch noch ein anderes Mal machen. Mehr als eine halbe Stunde dürfte sie dafür nicht brauchen. Das ist wirklich Kindergartenniveau. Kurz kramt sie ihr Handy aus ihrer Tasche, aber es funktioniert immer noch nicht. Sie haben es also noch immer nicht ausgeschaltet. Das konnte doch alles nicht war sein. Wie lange brauchen die bitteschön dafür. Oder ist etwas passiert? Wenn sie Helena nur erreichen könnte. Kurz sieht Cateline sich um. Eigentlich könnte sie jetzt auch einfach verschwinden. Aber vermutlich würde ihr Vater dann endgültig ausflippen und ihr Hausarrest geben, bis sie 18 Jahre alt ist. Frustriert lehnt sie sich zurück und starrt an die Decke. Die großen Gipsplatten sind aber genauso wenig ansehnlich wie die weiße Wand ihr gegenüber. Sie schreckt kurz auf, als sich die Tür öffnet und eine ganze Menge Leute nach draußen strömen. Scheinbar machen sie endlich mal eine Pause. Gelangweilt wartet sie, bis keiner mehr raus kommt. So ist es doch viel entspannter. Lässig steht sie auf und schlendert zur Tür um kurz reinzuschauen. Natürlich ist ihr Vater immer noch dabei seine Unterlagen zu studieren. Desinteressiert sieht sich Cateline noch etwas im Raum um, während sie auf ihren Vater zusteuert.

„Dad?“

„Hm...“ Typisch, er ist so in seinen Sachen vertieft, dass er gar nichts wirklich mitbekommt. Frustriert nimmt sie ihm kurzerhand die Mappe weg.

„Erde an Dad!“

„Cateline! Ich hab dich gar nicht bemerkt, tut mir leid, Schatz.“

„Das habe ich wohl bemerkt. Also... Es ist wirklich langweilig hier, Dad. Und meine Hausaufgaben kann ich hier auch nicht wirklich machen. Kann ich nicht woanders hingehen.“

„Ich dachte, wir hätten lange genug darüber diskutiert.“

„Ach komm schon. Die Uni hat doch sicher eine Bücherei oder sowas in der Art. Da auf dem Flur zu sitzen wird mich vor Langeweile noch umbringen. Bitte bitte bitte.“ Cateline setzt den besten Welpenblick auf, den sie beherrscht. Wenn ihr Vater jetzt nicht nachgibt, weiß sie auch nicht mehr. Aber nochmal ein oder zwei Stunden auf diesem Flur auf diesen bescheuerten Stühlen würde sie nicht überleben. Das ist definitiv keine Option. Einen kleinen Augenblick herrscht Schweigen bevor ihr Vater resigniert seufzt.

„Also schön. Aber du wirst dich nicht von dort wegbewegen und ich werde dich nachher dort abholen.“ Er beugt sich noch ein Stück weiter vor.

„Keine Ausflüge, junges Fräulein.“

„Keine Ausflüge.“ Cateline salutiert schon fast wie ein Soldat vor ihrem Vater. Diese Aussicht ist schon fast eine Wohltat, wenn auch nicht die optimale Lösung. Sie beeilt sich lieber dort wegzukommen, bevor ihr Vater es sich anders überlegt.
 

Die Bücherei der Universität hat ein eigenes Gebäude und erstreckt sich über mehrere Etagen. Sie ist aber nicht nur mit Büchern vollgestopft, sondern hat auch einen Medienraum und mehrere Computerräume. Die Studenten kommen jedenfalls gerne hier her, um zu lernen oder anderes für die Uni zu tun. Außerdem ist das Gebäude noch relativ neu und damit auch sehr modern. Außerdem ist noch nichts abgenutzt oder kaputt. Cateline braucht ein wenig, um sich zurecht zu finden. Hier ist es wirklich sehr voll und obwohl es eine Bücherei ist doch ungewöhnlich laut. Vielleicht, weil alle Ebenen offen sind. Gerade fragt sie sich, wie ihr Vater sie hier eigentlich wiederfinden will. Immerhin funktioniert ihr Handy doch nicht. Unbewusst wirft sie doch nochmal einen Blick darauf, doch getan hat sich wie zu erwarten nichts. Lieber lässt sie ihren Blick wieder schweifen, um möglicherweise einen Platz zu ergattern. Obwohl ihr die Aussichten ihre Hausaufgaben zu machen doch recht zuwider ist. Trotzdem ist es wohl besser als dieser stickige, dunkle Flur mit dem künstlichen Licht, wo man zu jeder Zeit auf dem Präsentierteller sitzt. Als Cateline ganz oben ankommt, stellt sie zu ihrer Überraschung fest, das fast niemand hier ist. Nur ein paar einzelne Studenten. Außerdem ist es überraschend ruhig hier oben. Es stimmt also, die Menschen sind einfach zu faul und nehmen den kürzesten Weg, den sie kriegen können. Glück für sie. Und ein noch viel größere Glück ist, dass scheinbar einer der Computerplätze frei sind. Das ist ihre Chance. Dadurch, dass die Uni so modern ist, bezieht sie ihren Strom über ein eigenes Netz und das Internet über ein eigenes Satellitensystem. Sie hat also nicht nur Strom sondern auch Internet. Schnell fährt sie den Rechner hoch und wirft ihre Tasche achtlos daneben auf den Boden. Das ist ihre Chance mit Shockwave Kontakt aufzunehmen.



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