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Drei Ansichten

einer Klassenfahrt
von

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2b

Das Abendessen war ungenießbar. Jeder dachte so. Auch der Lehrer, der sich an unseren Tisch gesetzt hatte und sein bestes tat, so zu tun, als wäre das Essen essbar. Besonders gut gelang ihm das aber nicht. Er redete mit uns und so konnte ich ziemlich schnell feststellen, dass er ein wirklich netter Lehrer war.

Es wurden ein paar „Freiwillige“ zum Abwasch ausgewählt, zu denen weder Jean noch ich zum Glück gehörten. So konnten wir einfach zurück in unsere Hütte gehen und dort die Zeit vertreiben, bis wir schlafen gingen, was höchstwahrscheinlich nicht lange dauern würde, da die Busreise uns eine Menge Energie gekostet hatte. Wir wollten es uns gerade auf unseren Betten bequem machen und ich hatte mich bereits auf meines begeben, als ich bemerkte, dass Jeans Aufmerksamkeit mal wieder nicht auf mich, sondern auf Mikasa gerichtet war, die einen ihrer Freunde nach etwas fragte. Offenbar konnte dieser ihr nicht helfen, also mischte sich Jean ein und bot ihr seine Hilfe an.

Wie er mit ihr redete und was er erzählte, kam mir sehr bekannt vor, denn genauso sprach ich wohl auch, wenn ich versuchte, Jean für mich zu gewinnen. Er umwarb sie. Meine Chancen wurden verschwindend gering und meine Laune sank in den Keller. Ich rollte mich unter meiner Decke zusammen und versuchte, schnell einzuschlafen. Es gelang mir nicht. Meine Enttäuschung war zu groß.

Nach einer Weile hörte ich, wie Jean auf sein Bett kletterte. Dann tickte er mich an: „Hey Marco! Bist du wach?“ „Jetzt schon.“, log ich, was gar nicht meine Art war. „Weißt du, wo die Duschen hier sind? In der Hütte sind ja keine. Aber Mikasa will gerne wissen, wo die sich befinden und ich würde ihr da wirklich gerne eine Auskunft geben. Dann kann ich vielleicht bei ihr punkten!“ Den letzten Satz flüsterte er mir aufgeregt und freudig zu. Mir wurde das Herz schwer und mein Magen verkrampfte sich. „Keine Ahnung.“, presste ich hervor und zog die Decke über meine Ohren. „Ehrlich? Du bist doch immer so aufmerksam. Hast du nichts gesehen, was nach Duschraum aussah? Ein Klo und Waschbecken gibt es ja hier, aber Duschen? Komm schon, Kumpel! Du musst mir doch helfen zu punkten.“

Das war zu viel des Guten. Ich schlug die Decke zurück, fauchte Jean entgegen, er solle gefälligst die Augen auch mal auf andere Dinge richten, als auf unbekannte Mädchen und die verdammten Duschen selbst suchen. Dabei sprang ich vom Bett und verließ die Hütte mit der Hoffnung, dass die kalte Nachtluft mich beruhigen und mir einen klaren Kopf verleihen würde. Ich ging einfach irgendwo hin. Das Camp stand auf einer Waldlichtung, auf der ich auch einen kleinen See erkennen konnte. Einen wirklich kleinen See, denn innerhalb von zehn Minuten, war ich zweimal drumherum gelaufen. Schnaufend blieb ich stehen und warf Steinchen in den See, weil das Gehen mich nicht beruhigte. Doch auch Steinchen werfen war nicht wirksam, also bewegte ich mich wieder. Dieses Mal in Richtung Speisesaal.

Um dorthin zu gelangen, musste ich erst an unserer Hütte vorbei. Dort wurde die Tür gerade in dem Moment geöffnet, als ich in der Nähe war. Schnell machte ich einen Satz zur Seite und drückte mich an die äußere Wand. Um nicht zufällig gesehen zu werden, sah ich davon ab, herauszufinden, wer die Tür öffnete und wieso. Ich hörte, wie sie wieder geschlossen wurde und wagte es dann, vorsichtig nachzusehen, ob jemand draußen stand oder nicht. Niemand zu sehen.

Vorsichtig schlich ich an dieser Hütte vorbei und wurde bei den anderen schneller. Dort sollten mich die Bewohner einfach nicht sehen und eventuell verpfeifen. Ob nächtliche Spaziergänge erlaubt waren, wurde uns bisher nicht mitgeteilt. Eine Erlaubnis dazu war aber alles andere als logisch. Demnach versuchte ich so unauffällig wie möglich zum Speisesaal zu gelangen, der völlig dunkel und leer sein dürfte. Dort könnte ich still und in Ruhe darüber nachdenken, was ich am besten tun sollte und wie ich meinen Wutausbruch erklären konnte, falls ich es musste. Aber Jean würde es wohl nicht wissen wollen. Jetzt hatte er schließlich einen Schwarm und nur Augen für sie. Ich dürfte für ihn wohl nichts anderes, als ein Kumpel sein. Dieses Wort hatte er schließlich gebraucht und damit völlig klar gemacht, dass ich niemals etwas anderes sein könnte.

Ich seufzte und konzentrierte mich auf alle negativen Gedanken – denn positive gab es einfach nicht –, als ich die Eingangstür zum Speisesaal erreichte, sie gerade öffnen wollte, diese aber urplötzlich aufgerissen wurde und jemand in mich hinein rannte. Ich taumelte, konnte mein Gleichgewicht aber nicht halten und stürzte,



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Shiku-chan
2014-03-16T11:24:06+00:00 16.03.2014 12:24
MARCO!!!! Du armes Tüfftüff!!! ;A;
Jean mag dich!!! Sogar sehr!!! Doch er weiß es nur noch nicht oder verdrängt es!!! >.<
Hach, da leidet man ja richtig mit.... ._____.

Von:  _Cross_
2014-01-20T15:52:23+00:00 20.01.2014 16:52
Ich will auch aus Versehen Marco begegnen...


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