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Feder und Schwert

Ein Hörspiel
von

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Szene 14

~Kulisse: Die Stadt bei Nacht, verkehrsberuhigte Zone

Ein Taxi hält, zwei Türen öffnen sich und werden zugeschlagen.

Erzähler: Es war bereits nach 23 Uhr, als Seth Lilian zu ihrer Haustür führte.
 

Schritte nähern sich.

Das Taxi fährt ab.

Lilian (gähnt): Das wird morgen wieder ein langer Tag...
 

Seth (tadelnd): Hast du schon wieder zwei Schichten hintereinander übernommen?
 

Schritte verstummen.

Lilian (murmelt): Ja...

Aber was soll ich machen? Sonst muss ich immer arbeiten, wenn du frei hast und umgekehrt. Irgendwie passt es einfach nie!
 

Seth (lächelnd): Du bist verrückt.
 

Lilian (frech): Findest du...?

(nach kurzer Pause) Naja, gut, dann werd' ich mal 'rauf gehen. Und du willst wirklich zu Fuß gehen? Um diese Uhrzeit?
 

Seth (beruhigend): Es sind ja nur ein paar Meter.
 

Lilian (kokett): Naja, also das ist wohl etwas untertrieben.

Und was ist mit dem Stalker?
 

Seth (frech): Sieh' du nur zu, dass du deine Rollläden herunter lässt.
 

Lilian (schnippisch): Pff...

(nach kurzer Pause) Na gut, dann komm gut Heim.

Gute Nacht!
 

Schritte, Kramen in einer Tasche, hohes Piepen. Tür wird aufgedrückt.

Seth (sanft): Gute Nacht.
 

Tür fällt ins Schloss.

Stille, Geräusche der nächtlichen Stadt.

Seth (denkt): Komm schon, Matthäus, trau dich nur...

Geräusch einer kurzen Erscheinung.

Matthäus (überheblich): Mir scheint, ich werde erwartet.
 

Geräusch von Schuhen auf Stein, als sich Seth umwendet.

Seth (halb erschrocken, feindselig): Matthäus...!
 

Erzähler: Seths Augen fixierten das scharf geschnittene Gesicht seines Gegenübers, um dann an dem kantigen Gegenstand hängen zu bleiben, den dieser unter den Arm geklemmt bei sich trug.
 

Seth (denkt): Dieses Buch...!

Matthäus (überheblich, böse): Ich dachte nicht, dass du mein Spiel so schnell durchschauen würdest, Seth. Aber auch das wird dir nichts nutzen.
 

Seth (fest): Solange ich hier stehe, wirst du Lilian nicht anrühren können!
 

Matthäus (lacht böse): Glaubst du das wirklich...?

Du hast eine Kleinigkeit vergessen. Ich bin kein Mensch.
 

Seth (feindselig): Ganz Recht, du bist kein Mensch. Du bist nichts weiter als ein Gedankenfetzen, ein Funke einer Fantasie, dem Leben eingehaucht worden ist!

Du kannst die Realität nicht verändern, habe ich Recht? Weil du kein Teil von ihr bist. Du kannst Lilian nicht töten.
 

Matthäus (leise, gefährlich): Nein... Ich kann sie dir nicht nehmen... Aber ich werde dir immer und immer wieder zeigen, wie es sich anfühlt, sie zu verlieren!
 

Seth (wütend): Dem setze ich ein Ende!
 

Matthäus (böse, spöttisch): Du bist kein Gott.
 

Seth: Ich habe dich erschaffen!
 

Ein Fenster wird geöffnet.

Geräusch, als Matthäus verschwindet.

Lilian (ruft gedämpft): Seth? Bist du etwa noch da? Was ist das für ein Lärm? Alles in Ordnung?
 

Seth (unangenehm, zögerlich): Ja... Entschuldige, Lilian, ich...
 

Lilian (verunsichert): Ist jemand bei dir? Doch nicht etwa dieser Stalker?
 

Seth (beruhigend): Nein, nein, niemand. Ich habe nur ein ernsthaftes Wort an mich selbst gerichtet – ich wollte gerade gehen, wirklich. Und du sollst doch die Fenster geschlossen halten.
 

Lilian (irritiert): Ich mache mir wirklich Sorgen um dich.
 

Seth (beruhigend): Das brauchst du nicht, schlaf jetzt...
 

Lilian (seufzt, misstrauisch): Na schön, wenn du es sagst... Gute Nacht.
 

Seth (denkt): Wieso ist er verschwunden...?

Fenster wird geschlossen.



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