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Verführen leicht gemacht

...à la Thatch
von

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I. Weniger ist oft mehr – aber nicht immer

Izo hob amüsiert eine perfekt gezupfte Augenbraue. „Das ist also deine neue Strategie?“

„Aye. Die Frauen stehen voll darauf“, antwortete Thatch voller Überzeugung, als er zusammen mit seinem Bruder das Schiff verließ, um sich auf die Suche nach einer Braut für diese Nacht zu machen. Seine Aussicht auf Erfolg war äußerst vielversprechend: die Stadt, an der sie angelegt hatten, war um einiges größer als die der letzten Insel und beherbergte somit auch eine reichere Auswahl an hübschen und vor allem willigen Frauen, er hatte Marco und Ace zugunsten Izo zurückgelassen, welcher mit seiner Vorliebe für pinke Kimonos keine Konkurrenz war und, am allerwichtigsten, er trug kein Hemd.

„Wenn du meinst.“ Izo sah nicht sonderlich überzeugt aus, was seine neue Strategie anging, aber Thatch war sehr guter Dinge. Schließlich hatte er Ace‘ und Marcos Erfolge eigenhändig miterlebt, und das einzige, was die beiden gemeinsam hatten, waren ihre entblößten Oberkörper. Wenn das bei ihnen so gut klappte, konnte bei Thatch doch gar nichts mehr schief gehen.

Anstatt die erstbeste Kneipe anzusteuern, wie er es sonst immer handhabte, gingen sie schnurstracks zum Zentrum und somit der Einkaufsmeile der Stadt. Anfangs hatte Thatch ja geplant gehabt, sich am Strand seine heiße Braut auszusuchen, aber Izo hatte ihn recht schnell von der Idee abgebracht, als er meinte, da würde er mit seinem nackten Oberkörper nicht auffallen. Hier hingegen zog er die Blicke nur so auf sich und hatte eine ebenso große Auswahl, was die Ladies anging, war es schließlich ein sehr beliebter Hotspot für diese.

Außerdem wollte Izo ebenfalls ein paar Einkäufe erledigen.

Während dieser also diverse Kimonos begutachtete, nahm Thatch die Frauen unter Augenschein. Und beide Männer hatten so ihre Probleme, sich zu entscheiden, da das Angebot wirklich reizend war. Ach, die Qual der Wahl.

Gerade als Izo mit einem halben Dutzend Kimonos in der Umkleidekabine verschwand, verließ ein wahrlich heißer Feger eben diese und nahm Thatch die Entscheidung aus der Hand.

Mit seinem charmantesten Lächeln ging er selbstsicher auf sie zu und lehnte sich lässig an eine günstig platzierte Säule, die Arme vor der nackten Brust verschränkt, damit seine Muskeln auch perfekt zur Geltung kamen. „Hey, Süße.“

Als ihre meeresblauen Augen sich ihm zuwandten, war Thatch mehr als nur gewillt, in diesen zu ertrinken. Die Frau war wirklich der Renner, von ihren kurzen, perfekt frisierten Haaren, über ihr leicht geröteten Wangen bis hin zu ihren wohlgeformten Kurven, die man sehr gut unter - für Thatchs Geschmack - etwas zu konservativen Klamotten erahnen konnte. Das machte ihn natürlich nur noch erpichter darauf, die Braut aus eben diesen zu schälen.

„Hi“, antworte sie, etwas schüchtern, während ihr Blick kurz zu seinem entblößten Oberkörper huschte und sich ihre Wangen noch ein bisschen mehr verfärbten, sehr zu Thatchs Zufriedenheit. Sie stand voll auf ihn, das war jetzt schon sicher.

„Niedliches Outfit“, bemerkte er höflich, weil er genau wusste, wie viel Frauen darauf hielten, und wie erwartet erhellte augenblicklich ein strahlendes Lächeln ihr Gesicht. Und da sage noch jemand, Frauen seien kompliziert.

„Wirklich? Vielen Dank! Ich war mir nicht sicher, ob nicht vielleicht diese hier besser wäre“, meinte sie begeistert und holte eine in Thatch Augen absolut identische, rote Bluse aus der Kabine.

Okay, vielleicht waren sie doch nicht ganz so leicht zu durchschauen. „Dir würde einfach alles stehen“, rettete sich Thatch und zwinkerte ihr vielsagend zu. Er war einfach meisterhaft darin, in jeder Situation einen Anmachspruch parat zu haben.

Wieder errötete die junge Frau und sah ihn unter langen Wimpern unsicher an. „Meinst du wirklich?“

Thatch nickte. „Absolut. Du könntest als Model arbeiten.“ Sie strahlte und er grinste zufrieden, sich seines Sieges schon gewiss.

In dem Augenblick verließ Izo die Umkleidekabine, ein Lächeln im Gesicht, und breitete demonstrativ die Arme aus. „Ist er nicht perfekt?“

Thatch blinzelte, etwas aus der Bahn geworfen und trug ein geistreiches „Ähm“ zur Unterhaltung bei.

Zu Izos Glück war sein neuer Fang weitaus redegewandter. „Der ist wunderschön!“, rief sie begeistert und ließ Thatch stehen, um an Izos Seite zu hasten und ihn aus nächster Nähe zu bewundern. „Diese Farben, so stark und trotzdem harmonisch kombiniert, vom dem wunderschönen Muster ganz zu schweigen! Und der Schnitt, einfach perfekt!“ Dann erst fiel ihr ein, dass sie einen Fremden anhimmelte und trat verlegen einen Schritt zurück.

Izo aber lächelte breit. „Es ist schön, jemanden mit einem so guten Geschmack zu treffen. Wenn du magst, kann ich dir meine Sammlung zeigen.“

Ihre Augen funkelten. „Das wäre ganz toll.“ Sie seufzte. „Modebewusste Männer sind heutzutage eine wirkliche Seltenheit.“

Izo grinste Thatch über ihren Kopf hinweg an, welcher sich innerlich dafür verfluchte, sein sehr modisches Hemd zurückgelassen zu haben.
 

Aber Thatch wäre nicht Thatch, wenn er sich von einer kleinen Niederlage unterbringen lassen würde. Es war natürlich blöd, dass sich ausgerechnet Izo seine Braut unter den Nagel riss, aber willige Frauen gab es schließlich wie Sand am Meer und sein nackter Oberkörper machte trotz allem bei den meisten einen guten Eindruck.

Am späten Nachmittag kehrte er also stolz mit einer heißen, blonden Schnecke, die sich bei ihm untergehakt hatten, auf die Moby Dick zurück und erntete von den meisten bewundernde Blicke. Nicht nur war sein Fang wirklich sehenswert, auch die Tatsache, dass er sie schon so früh abgeschleppt hatte war bemerkenswert, wo die Mehrheit doch erst Erfolg hatte, nachdem sie die Frauenwelt lange und mühevoll umworben und meist mit etwas Alkohol nachgeholfen hatten.

Nicht einmal Ace hatte ihn diesmal schlagen können. Der hatte wohl aufgegeben, als er Thatchs nackten Oberkörper gesehen hatte und feststellen musste, dass ihm dieser nun in jeglicher Hinsicht überlegen war. Jetzt saß er zusammen mit Vista, Curiel und Marco an einem Tisch und pokerte und trank, mit Sicherheit aus Frust.

Dass Thatch ihm seine Niederlage unter die Nase reiben musste, war ja wohl selbstverständlich, also stolzierte er mit seiner Braut zu den Vier rüber, gerade als Vista frustriert seine Karten auf den Tisch warf und Marco seinen Gewinn mit einem zufriedenen Grinsen einheimste. Selber schuld. Jeder wusste, dass der Vizekapitän Thatch im Pokern in nichts nachstand, auch wenn dieser seinen Ruf durch taktisch kluges Spielen verdient hatte und nicht durch Mogeln. Aber nun ja, so lange es klappte.

„Ihr solltet Marco wirklich nicht herausfordern“, belehrte Thatch seine Brüder, die allesamt mit langen Gesichtern ihre leeren Geldbeutel anstarrten. „Er wickelt euch nur um den Finger und nimmt euch dann aus.“

„Ich hoffe noch immer darauf, dass er irgendwann seine Karten nicht mehr erkennt“, neckte Ace den ersten Kommandanten, der seit neustem eine Lesebrille trug und prompt das Gespött seiner jüngeren Geschwister ertragen musste.

Nicht, dass ihn das sonderlich störte.

Gelassen schob er seine Brille zurecht und klimperte dann demonstrativ mit seinem prall gefüllten Geldbeutel. „Du kannst spotten, so viel du willst, aber so lange meine Brille mir zum Sieg verhilft, hast du keine Chance.“

„Wie dem auch sei“, mischte sich Thatch nun wieder ein, dem es so gar nicht passte, dass Marco die ganze Aufmerksamkeit auf sich zog, „ich wollte euch nur schnell Missy vorstellen, bevor wir auch wieder verschwinden.“

Missy trat vor. „Hallo“, sagte sie an Marco gewandt und lächelte ihn an, während sie mit ihren Haaren spielte. „Ich mag deine Brille wirklich sehr.“

Thatch blinzelte, als sie sich ungeniert zu dem ersten Kommandanten setzte und sich dank des Platzmangels auf der Bank an ihn schmiegte. Das verführerische Augenklimpern, mit dem sie Marco bedachte, konnte sich Thatch allerdings beim besten Willen nicht schön reden.

Seufzend ließ er sich neben Ace auf die Bank fallen, welcher ihm tröstend den Rücken tätschelte. Schien, als ob Marcos Brille ihm auf mehr als nur einem Gebiet zum Sieg verhalf.

Thatch wusste, was er sich als nächstes zulegen würde.

II. Liebe macht blind

„Okay, Operation Maulwurf beginnt jetzt.“ Thatch nickte Ace zu, der ernst zurück nickte. „Ich brauche wenigstens zehn Minuten. Viel Glück, Soldat.“

Ace salutierte, ehe er um die Ecke bog und mit einem breiten Grinsen an sein Ziel herantrat.

Thatch beobachtete noch kurz, wie er Marco einen Arm um die Schultern legte und ihn Richtung Hauptdeck zu bugsieren begann, ehe er sich an das Erfüllen seiner eigenen Mission machte und im Inneren des Schiffes verschwand.

Kurze Zeit später stand er vor der Tür des ersten Kommandanten und sah sich verstohlen um, ehe er seinen Dietrich zückte und sich an dem Schloss zu schaffen machte. Er runzelte die Stirn, als nach einer guten Minute noch immer kein Klicken ertönt war, welches üblicherweise den Erfolg seines Einbruchs bestätigte. Normalerweise brauchte er für so einfache Türen höchstens zehn Sekunden.

„Ein kleiner Tipp: benutze die Türklinge. Das klappt in der Regel ganz gut.“

Thatch unterdrückte ein unmännliches Quietschen, als er erschrocken herumfuhr und hastig seinen Dietrich hinter dem Rücken versteckte.

Haruta hob eine Augenbraue, als er sich an die Brust fasste. „Für unseren besten Einbrecher bist du ziemlich schreckhaft.“

„Ich dachte, du wärst Marco.“ So langsam beruhigte sich sein Herzschlag wieder.

Die kleine Kommandantin sah amüsiert zu ihm hoch. „Schreckhaft und schwerhörig. Oder willst du mich beleidigen?“

Thatch hob abwehrend die Hände und grinste. „Nie im Leben würde ich dich mit dem Vogelkopf verwechseln.“ Er blinzelte, als ihre Augen daraufhin funkelten, und zog einen Schmollmund, als ihm klar wurde, dass er gerade zugegeben hatte, schwerhörig zu sein. Diese listige Göre.

Er entschied, sie zu ignorieren – schließlich wollte er ihr nicht noch mehr Angriffsfläche bieten, sie hatte ein Talent dafür, einem jedes Wort im Mund zu verdrehen – und wandte ihr den Rücken zu, um Marcos Türklinge hinunterzudrücken.

Die Tür schwang mühelos auf und Thatch blinzelte. Das war ja zu einfach.

„Gern geschehen“, sagte Haruta hinter ihm und er konnte ihr Grinsen förmlich spüren. „Du solltest dich beeilen, ehe er zurückkommt“, riet sie noch, ehe sie davon wanderte.

Thatch schüttelte den Kopf, als er die Kajüte betrat. Eigentlich hätte er selbst darauf kommen können, dass Marco seine Tür nicht abschloss, schließlich tat niemand seiner Geschwister das. Aber irgendwie hatte er seine Mission wohl ein bisschen zu ernst genommen…

Mit einem geübten Blick verschaffte er sich eine Übersicht über den ihm nur allzu bekannten Raum, in dem sich in den letzten Jahren kaum etwas verändert hatte. Es war wie immer makellos, das Bett in der Ecke war pedantisch gemacht, der Kleiderschrank perfekt eingeräumt und sogar die Papierstapel auf dem Schreibtisch sahen geordnet aus.

Nun, das würde es um einiges einfacher machen, das gewünschte Objekt zu finden.

Also begann er systematisch, sämtliche Schubladen zu durchwühlen und Chaos zu verbreiten, bis es nach fünf Minuten aussah, als hätte ein Wirbelsturm sich in dem Zimmer ausgetobt. Und trotzdem war er noch immer nicht fündig geworden.

Missmutig sah er sich noch einmal in dem Zimmer um und überlegte fieberhaft, wo er vergessen hatte nachzuschauen. Dabei fiel sein Blick auf eine schillernde Kristallfigur eines Phönix, die auf Marcos Schreibtisch stand und in den Bergen an Berichten beinahe nicht zu sehen war, und ein sanftes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er dieser behutsam mit dem Finger über den Kopf fuhr. Es war ein Geschenk von Ace und ihm für Marcos Geburtstag letztes Jahr gewesen, und auch wenn er immer behauptete, er hätte keine Verwendung für unpraktische Dekorationsobjekte, hielt er die Figur doch in Ehren.

„Ich hoffe, du gedenkst dieses Chaos auch wieder aufzuräumen.“

Erschrocken wirbelte Thatch herum, nur um sich Marco gegenüberzusehen, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte und alles andere als begeistert aussah. Hinter ihm stand Ace, der ihm über Marcos Schulter hinweg einen entschuldigenden Blick zuwarf. Schien, als ob Operation Maulwurf an beiden Fronten gescheitert war.

Verlegen kratzte sich der vierte Kommandant am Hinterkopf, ehe er Marco ein betroffenes Lächeln zuwarf. „Dir gefällt die Umgestaltung des Raumes also nicht?“ Er seufzte theatralisch. „Dabei habe ich mir solche Mühe gegeben, um dich zu überraschen. Aber wenn du darauf bestehst, dann bringe ich den Raum in seinen ursprünglichen, öden Zustand zurück.“

„Ich bestehe darauf.“

Thatch seufzte, als Marco an ihm vorbei zu seinem Schreibtisch ging und dahinter Platz nahm, ehe er eine Augenbraue hob. „Worauf wartest du?“ Sein Lächeln war durch und durch schadenfroh.

Grummelnd machte sich Thatch ans Aufräumen. Ace hatte sich klammheimlich davongeschlichen, ehe er diesen als Hilfe rekrutieren konnte, dieser miese Verräter.

Seine Stimmung erhellte sich kurz, als er sah, wie Marco einen Berg Berichte zu sich heranzog, aber genauso schnell schlug sie wieder ins Negative um, als der Vizekapitän seine Lesebrille aus der Tasche seiner offenen Jacke zog, nicht ohne ihm wissend zuzuzwinkern, und sich an die Arbeit machte.
 

Die Arme auf die Reling gestützt, blickte Thatch nachdenklich auf die langsam näher kommende Insel. Er brauchte dringend einen neuen Plan, nachdem Marco seinen alten vereitelt hatte, aber er saß gerade ein bisschen auf dem Schlauch. Er hatte einen möglichen Fehlschlag gar nicht erst einkalkuliert, so überzeugt war er von dem Gelingen der Operation gewesen, und jetzt war er etwas vor den Kopf gestoßen.

Er seufzte niedergeschlagen. Dann musste er sich wohl oder übel auf seinen angeborenen Charme verlassen, um die Ladies um den Finger zu wickeln. Und Marco aus dem Weg gehen, ehe dieser ihm seine Beute wieder wegstehlen konnte.

„Oi.“

Thatch schüttelte den Kopf, als er sich zu Marco umdrehte und sich fragte, ob dieser mittlerweile auch noch Gedanken lesen konnte. Als er aber auf sein gedachtes „du oller Ananaskopf“ nicht reagierte, tat er diese Theorie erleichtert wieder ab.

Er blinzelte überrascht, als der Kommandant der ersten Division ein schlankes, ihm nur allzu bekanntes Etui aus der Tasche zog und es ihm hinhielt, und warf ihm einen fragenden Blick zu.

Marco rollte die Augen. „Du hättest einfach fragen sollen. Ich halte es zwar für eine blöde Idee, aber so wie ich dich kenne, wird dich das nicht abschrecken.“

Thatch strahlte, als er die Hand nach der sehnlich gewünschten Brille ausstreckte, aber Marco zog sie im letzten Augenblick außer Reichweite und warf ihm einen warnenden Blick zu.

„Sei vorsichtig damit. Ich brauche sie noch.“

Der vierte Kommandant nickte eifrig und nahm das Etui ehrfürchtig entgegen, als ob Marco ihm gerade das One Piece überreicht hätte. Dieser rollte die Augen, aber als Thatch glücklich grinste, bei dem Gedanken, wie die Ladies nun Schlange bei ihm stehen würden, konnte er sich sein Lächeln auch nicht ganz verkneifen.
 

Andächtig öffnete Thatch das Etui, nahm Marcos Brille heraus, klappte diese beinahe schon feierlich auf und setzte sie mit funkelnden Augen auf. Die Frauenjagd konnte beginnen.

Er blinzelte. Sobald er sich an die verschwommene Sicht gewöhnt hatte, hieß das.

Vorsichtig machte er sich auf den Weg, etwas unsicher auf den Beinen bei all den komischen Beulen, die der Boden plötzlich aufzuweisen schien. Er hob die Füße höher als nötig und stolperte prompt, aber zum Glück stand ein Baum vor ihm und er streckte die Arme aus, um seinen Sturz abzufangen – und knallte ungebremst in diesen hinein, als er daran vorbeigriff.

Grummelnd rieb er sich die Stirn. Zumindest war die Brille noch ganz; Marco würde ihm die Hölle heiß machen, wenn er diese schrottete.

Er konnte Lachen von der Moby Dick hören, und ohne sich umzudrehen, zeigte er Ace den Finger. Den musste er nicht sehen, um ihn zu erkennen.

„Alles in Ordnung?“

Augenblicklich richtete er sich auf und glättete instinktiv sein offenes Hemd, ehe er sich der lieblichen, weiblichen Stimme zuwandte, die sich so um ihn sorgte. „Jetzt, wo du hier bist, Liebes, geht es mir gleich besser, danke.“

Er mochte die Frau vor sich nur verschwommen erkennen, aber das, was er sah, war durchaus ansprechend. Langes, hellrosa Haar fiel ihr bis zur Taille hinab, dunkle Augen musterten ihn sorgenvoll und ein reizendes Lächeln umspielte ihre vollen, roten Lippen, welches bei seinen Worten umso breiter wurde.

Thatch lehnte sich lässig gegen den Baum, der sogleich vom Feind zum Freund geworden war, und lächelte sein charmantestes Lächeln, welches bisher noch jede Braut zum Schmelzen gebracht hatte.

Ace‘ Lachen wurde lauter, aber das war vollkommen verständlich. Sein Bruder gönnte ihm einfach seinen atemberaubenden Erfolg und freute sich für ihn und Thatch nahm sich vor, diesem auf der nächsten Insel eine eigene Braut zu besorgen. So wie er das sah, würden ihm mit seiner Brille mehr Frauen zufliegen, als er befriedigen konnte.

„Willst du mich heiraten?“

Er stockte und sein Lächeln verblasste etwas. Die Brille wirkte für seinen Geschmack etwas zu gut. Er mochte eine Braut wollen, ja, aber natürlich nicht im wortwörtlichen Sinn. Zumindest nicht direkt. Er war schließlich noch viel zu jung für eine feste Bindung!

Thatch nahm sein Etui aus der Tasche und nahm seine Brille ab, welche er sorgfältig verstaute. Dann rieb er sich die schmerzenden Augen, um noch ein bisschen mehr Zeit zu schinden, bis ihm eine gute Antwort auf den unerwarteten Heiratsantrag einfiel, die ihm vielleicht trotzdem noch die Schnecke für heute Nacht sicherte.

Er grinste, als ein wahrer Geistesblitz ihn traf. „Warum kommen wir nicht einfach sofort zur-“ Das Wort Hochzeitsnacht blieb ihm im Hals stecken, als er seine Auserkorene zum ersten Mal klar sah und er plötzlich verstand, warum genau Ace noch immer nicht mit Lachen aufgehört hatte. Die vollen, roten Lippen nahmen das halbe Gesicht ein und verbargen eine Zahnlücke, während die Knopfaugen viel zu klein waren für den übergroßen Kopf. Und das, was er für wohlgeformte Kurven gehalten hatte, war ein viel zu breiter Körper, an dem viel zu lange, kräftige Arme und viel zu kurze, dürre Beine hingen.

Ein wahrer Albtraum.

„Nein“, krächzte er, während er hastig den Rückzug antrat, ehe er sich an seine Manieren erinnerte und eine Verbeugung andeutete, ein gezwungenes Lächeln auf den Lippen. „Tut mir leid, ich bin nicht der Richtige.“

Zum Glück schien die Frau nicht wirklich traurig darüber zu sein, als sie mit den Schultern zuckte und zu einem seiner Brüder ging, um nun diesem einen Heiratsantrag zu machen.

Noch immer etwas geschockt kehrte Thatch auf die Moby Dick zurück, wo ihm ein noch immer lachender Ace mitleidig auf den Rücken klopfte, während Marco die Augen rollte, als er ihm mit zitternden Händen seine Brille zurückgab.

Vielleicht war das doch keine so gute Idee gewesen.

III. Helden haben es nicht leicht

„Okay, Ace, ich verlasse mich auf dich“, sagte Thatch in einem Tonfall, der darauf schließen ließ, dass es sich hier um Leben und Tod handelte.

Ace nickte, genauso ernst. „Ich werde dich nicht enttäuschen, Bruder.“

„Gut, dann mal los.“

Die Feuerfaust grinste selbstsicher und verließ die Gasse, um sich auf die Pirsch zu machen, während Thatch an dem Kragen seines Hemdes zu fummeln begann. Er wollte schließlich einen guten, ersten Eindruck auf seine zukünftige Braut machen, wo dieser doch so ausschlaggebend war.

„Ich halte das für keine sonderlich gute Idee.“

Thatch runzelte die Stirn, als er zu Marco hochsah, welcher wie der Vogel, der er war, auf dem Dach hockte und skeptisch auf ihn hinabsah. „Halt die Klappe. Du hast doch auch keinen besseren Plan.“

„Mmh“, machte der erste Kommandant nachdenklich, ehe sich ein schmales Lächeln auf seine Lippen stahl. „Ich würde dir meine Brille noch einmal ausleihen. Das hat doch ganz gut geklappt.“

„Ich hasse dich“, antwortete Thatch inbrünstig und Marco grinste.

Daraufhin kehrte für eine Weile Schweigen ein. Während Thatch sich schon ausmalte, wie sich ihm die Frau an den Hals werfen würde und welcher Anmachspruch sich wohl am besten für die Situation eignete, las sich Marco, der Workaholic, ein paar Berichte durch, die er extra wegen der möglich aufkommenden Wartezeit mitgebracht hatte.

Typisch.

Irgendwann begann Thatch ungeduldig auf und ab zu gehen und eine Weile später meinte Marco, ohne von seinem Bericht aufzusehen: „Das dauert aber ganz schön lange.“

Thatch schürzte die Lippen. „Vielleicht hat er bisher noch niemanden gefunden?“

„Oder es ist irgendetwas passiert“, meinte Marco trocken, setzte seine Unterschrift unter den eben gelesenen Bericht und steckte diesen wieder ein, ehe er aufstand und sich streckte. „Ich werde mal nach ihm sehen.“ Damit sprang er von seinem Dach und gleitete auf blauen Schwingen davon.

Der vierte Kommandant verharrte kurz, unentschlossen, ehe seine Sorge über seinen jüngeren Bruder gewann und er sich seufzend ebenfalls auf die Suche machte. Sollte ihm schließlich niemand nachsagen, dass Frauen ihm wichtiger wären als seine Familie.

Wenig später war er sich dessen aber nicht mehr so sicher, als er Ace gegenüberstand, der sich verlegen am Hinterkopf kratzte, während Marco hinter ihm amüsiert den Kopf schüttelte.

„Verlaufen? Ehrlich?“, vergewisserte sich Thatch und seufzte verzweifelt, als die Feuerfaust ihm ein entschuldigendes Lächeln schenkte. Irgendetwas ging wohl immer schief.

Aber Thatch wäre nicht Thatch, wenn er sich von so etwas aus der Bahn werfen lassen würde, und da er nicht nachtragend war, beschloss er großmütig, seinem jüngeren Bruder noch eine Chance zu geben, sich unter Beweis zu stellen und ihm eine Frau zu beschaffen.
 

Für ihren zweiten Versuch beschloss Thatch, Ace einfach in sicherer Entfernung zu folgen. So konnte einfach nichts mehr schief gehen.

Das musste auch Marco einsehen und beschloss demnach, auf das Schiff zurück zu kehren, um noch ein bisschen Arbeit erledigt zu bekommen. Ehe er aber von dannen zog, klopfte er Thatch noch auf die Schulter und meinte mit einem Grinsen, er freue sich schon, seine neueste Errungenschaft kennen zu lernen.

Thatch beschloss prompt, einen großen Bogen um die Moby Dick zu machen. Sicher war sicher.

Dann begann seine Mission erneut, als Ace sich auf Beutefang machte und er musste sich konzentrieren, um die Feuerfaust nicht aus den Augen zu verlieren. Trotzdem hatte er seinen Spaß an der Verfolgungsjagd und hielt sich ganz professionell bedeckt, indem er hinter Mauern und Ständen und anderen Menschen in Deckung ging und irgendwann zu dem Schluss kam, dass er höchstwahrscheinlich einen brillanten Meisterdetektiv abgeben würde.

Seine Augen funkelten, als Ace endlich ein geeignetes Opfer fand, eine vollbusige Blondine, die er absolut guthieß, und diese in ein kurzes Gespräch verwickelte, ehe er mit einem charmanten Lächeln ihre Hand nahm und sie aus der belebten Straße führte.

Mit vor Aufregung wild klopfendem Herzen – die Frau war ein wirklich scharfes Gerät – folgte Thatch den beiden. Er zupfte noch einmal an seinem Hemd und stellte sicher, dass es auch perfekt saß, dann ertönte ein schriller Schrei, sein Signal, und er bog in die Seitengasse, in der die beiden kurz zuvor verschwunden waren.

„Lass die Finger von ihr, du…“, begann er gebieterisch, aber seine Worte verloren sich, als er die Szene vor sich erblickte. Die Frau sah keinesfalls aus, als benötigte sie Rettung vor Ace. So, wie diese sich an seinen Bruder gekrallt und scheinbar an seinem Hals festgesaugt hatte, war dieser in einer weitaus größeren Notlage, wobei seine Hände unter ihrem Top darauf schließen ließen, dass er nicht wirklich gerettet werden wollte.

„Arschloch“, beendete Thatch seinen Satz inbrünstig und Ace sah ihn entschuldigend über die Schulter der heißen Blonden an, ehe sich Thatch mit einem letzten, verzweifelten Blick auf den Knackarsch der Frau umdrehte und aus der Gasse verschwand.
 

„Tut mir leid, sie hat sich einfach auf mich geschmissen. Ich konnte nichts machen“, versuchte sich Ace eine Stunde später zu erklären, als er mit sehr verstrubbeltem Haar und einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen, das er erfolglos zu unterdrücken versuchte, auf die Moby Dick zurückkehrte, wo Thatch ihn mit verschränkten Armen erwartet hatte.

„Es sah nicht so aus, als ob du dich groß zur Wehr gesetzt hättest“, antwortete Thatch leicht vorwurfsvoll, ehe er sich seufzend mit seinem Schicksal abfand. Er klopfte Ace anerkennend auf die Schulter. „Das hätte ich bei dem heißen Feger auch nicht“, gab er zu.

Sein Bruder grinste erleichtert, als Thatch ihm so die Absolution erteilte. „Hey, aller guten Dinge sind drei, nicht? Diesmal klappt es bestimmt“, versuchte die Feuerfaust Thatch aufzumuntern und dieser strahlte gerührt, als Ace ihm einen Arm um die Schultern legte und ihn von der Moby Dick und zurück in die Stadt bugsierte. „Ich habe schon den perfekten Plan.“

Eigentlich hätte das Thatch schon stutzig machen müssen, aber die Aussicht, endlich eine Frau zu ergattern, ließ ihn in dem Augenblick nicht mehr ganz klar denken und er legte sein Wohlbefinden ganz naiv in die Hände der Feuerfaust.
 

„Lass sie sofort los, du…“ Schon zum zweiten Mal an diesem Tag erstickten seine Worte, bei dem Anblick, der sich ihm bot, und diesmal lag es nicht daran, dass Ace seine Hände nicht bei sich behalten konnte. Nein, dieser gab sich redlich Mühe, sich die hysterische Frau vom Leib zu halten, welche ihn mit wüsten Beschimpfungen überhäufte und nicht einmal davor zurückschrecken zu schien, zu versuchen ihn in seine Kronjuwelen zu treten.

Nein, die Frau (sowie auch Ace) wollte sichtlich gerettet werden, ganz so, wie es sein Plan verlangte. Nur verspürte er nicht das geringste Bedürfnis, dies zu tun.

„Du Idiot, was soll das sein?!“, fragte er in einem ähnlich hysterischen Tonfall wie die Frau, die nach wie vor mit immer kreativeren Schimpfworten um sich warf, die sogar ihn ein bisschen beeindruckten. Aber das war auch das einzige, denn die Frau passte absolut nicht in sein Beuteschema. Wenn er ehrlich war, hatte diese eine erschreckende Ähnlichkeit mit der heiratswilligen Frau der letzten Insel, und diesmal trug er keine Brille, welche diese in ein besseres Licht rücken konnte.

Zufrieden beobachtete er, wie die Frau Ace ihre Handtasche um die Ohren pfefferte und anschließend davonstürmte. Geschah ihm recht.

Die Feuerfaust rieb sich die Wange, als er sich zu Thatch umdrehte, und als er dessen vor der Brust verschränkte Arme bemerkte, sah er ihn unschuldig an. „Ich dachte mir, dass bei ihr kein Risiko bestünde, dass ich mich versehentlich an sie ranmache“, erklärte er mit einem überzeugten Nicken.

Thatch sah ihn ungläubig an. „Und wie kommst du darauf, dass ich mich an sie ranmachen wollen würde?“

Ace zuckte mit den Schultern, konnte sich ein verschmitztes Lächeln aber nicht verkneifen, als er antwortete: „Ich dachte, du stehst auf den Typ Frau.“

Thatch verbiss sich jeglichen Kommentar, als er aus der Gasse herausmarschierte und so Ace dazu zwang, ihm eilig zu folgen. War ja klar, dass er ihn die Szene auf der letzten Insel nicht so leicht vergessen lassen würde, dieser ungnädige Bastard.
 

„Komm schon, wir finden dir schon noch eine heiße Braut“, versprach Ace und zupfte an Thatchs Ärmel, als dieser ihn zu ignorieren versuchte.

So langsam war er sich nicht mehr sicher, ob das hier wirklich sein bester Plan gewesen war. Wie konnte es auch? Sobald einer seiner Brüder involviert war, konnte er beinahe sicher sein, dass etwas schief lief. Vor allem wenn besagter Bruder Ace war.

Dieser aber schien aus ihm unerfindlichen Gründen Gefallen daran gefunden zu haben, Frauen zu entführen – damit würde er sich später wohl oder übel näher befassen müssen - und sah ihn flehend an. „Ich verspreche auch, es diesmal ernst zu nehmen. Nur hübsche Frauen, und ich lasse meine Finger von ihnen.“

Thatch seufzte. „Na gut“, gab er schließlich nach, nicht unbedingt, weil er noch große Hoffnungen hegte, dass sein Plan doch aufgehen würde – okay, ein kleines bisschen Hoffnung blieb -, sondern weil er Ace‘ Hundeblick einfach nichts entgegen zu setzen hatte. Und auch wenn der Erfolg bisher ausgeblieben war, so half ihm sein kleiner Bruder doch aus. Den Spaß konnte er ihm nicht wirklich vergönnen, selbst wenn er auf seine Kosten war.

Ace‘ Augen funkelten begeistert, als er sich erneut in die Menge mischte und Thatch rollte die Augen, ehe sich ein Grinsen auf seine Lippen schlich und er ihm folgte.
 

Das nächste Opfer war in Rekordzeit gefunden, und diesmal vergewisserte sich Thatch, dass die Frau seinem Beuteschema entsprach, ehe er Ace zunickte und dieser mit einem verschwörerischen Augenzwinkern erneut in einer zwielichtigen Gasse verschwand.

Thatch grinste, als er ihm diesmal folgte. Was konnte jetzt noch schief gehen?

Er bog um die Ecke, als Ace die hochgewachsene Frau gerade gegen eine Hauswand drückte und ihr seinen bösesten Piratenblick zuwarf – welcher ehrlich gesagt nicht allzu beeindruckend war, aber er gab immerhin sein Bestes.

Thatch wollte gerade ein weiteres Mal seinen einstudierten Spruch zum Besten geben, als die Frau sprach.

„Oh, du magst es also hart? Gefällt mir“, meinte sie mit einem verruchten Blick und beide Kommandanten erstarrten. Nicht etwa, weil Thatchs Plan schon wieder nach hinten losgegangen war. Nein, der vierte Kommandant war sich ziemlich sicher, dass Ace sich gerade nichts sehnlicher wünschte als eine Rettungsaktion von ihm. Um ihn zu retten.

Vor dem Transvestit, den er sich da angelächelt hatte.

„Meine Wohnung ist ganz in der Nähe, komm“, sagte dieser mit der dunklen Stimme, die ihn verraten hatte und zog Ace problemlos hinter sich her, obwohl dieser sich mit aller Kraft wehrte und Thatch einen hilfesuchenden Blick zuwarf.

Dieser konnte ein schadenfrohes Grinsen nicht ganz unterdrücken, als er sich umdrehte und Anstalten machte zu gehen. Rache war zuckersüß, genau wie die Erleichterung darüber, nicht selbst in dieser prekären Situation gelandet zu sein.

Als dann aber ein verzweifeltes „Thatch!“ hinter ihm ertönte, blieb er seufzend stehen. Er konnte Ace nicht einfach seinem Schicksal überlassen.
 

Thatch schenkte Ace Sake nach und dieser leerte seine Schale in einem, großen Zug. Mitleidig klopfte der vierte Kommandant ihm auf die Schulter. „Es ist ja noch mal gut gegangen“, versuchte er die traumatisierte Feuerfaust aufzumuntern.

Beide schauderten bei dem Gedanken an die Falle, in die sie beinahe getappt wären, und füllten sich hastig nach.

Marco hingegen schüttelte amüsiert den Kopf. „Ich habe ja gesagt, dass es keine gute Idee war.“

Thatch warf ihm einen finsteren Blick zu, was dieser aber gar nicht mitbekam, so vertieft war er in seine Zeitung. Er hatte gut lachen, er war schließlich nicht um Haaresbreite von einem Mann verführt worden.

Ace ließ seine Schale auf den Tisch knallen. „So leicht geben wir nicht auf“, sagte er im Brustton der Überzeugung und warf Thatch einen feurigen Blick zu. „Ein letzter Versuch. Was meinst du?“

Entschlossen sprang der vierte Kommandant auf die Füße. „Auf in den Kampf!“, rief er und zusammen stürzten sich die beiden ein letztes Mal ins Getümmel.

Marco rollte die Augen und blätterte gelassen eine Seite um.
 

Wieder dauerte es nicht lang, bis Ace eine Frau von der belebten Straße zog, aber diesmal war Thatch etwas vorsichtiger. Misstrauisch warf er zuerst einen prüfenden Blick in die Gasse, ehe er diese für eine möglicherweise unnötige Rettungskation betrat. Scharfe, weibliche Frau, check. Ace‘ Hände lagen unschuldig auf den Schultern der Frau und nirgends sonst, check. Die Frau sah hilfsbedürftig aus, check. Eine Meute rachsüchtiger Männer, check.

Thatch blinzelte. Moment mal.

„Lass sie sofort los, du mieser Mistkerl“, sagte der bärtige Anführer der Truppe, welcher Ace um gut drei Köpfe überragte.

Der vierte Kommandant runzelte die Stirn, als er die Gasse betrat. Das war sein Spruch! Mal abgesehen von der einfallslosen Beleidigung, natürlich. Das konnte er wesentlich besser.

„Wer ist hier der Mistkerl, du verseuchte Nachgeburt einer verfilzten Ratte“, nahm Thatch sogleich seinen Bruder in Schutz, als er sich breitbeinig neben diesen stellte. Als er dessen fragenden Blick sah, zuckte er mit den Schultern und legte eine Hand kampfbereit auf sein Schwert. Er würde sich sicher nicht mit einem Haufen Versager gegen Ace verbünden, um so vielleicht eine Frau zu ergattern.

Die Feuerfaust ließ daraufhin besagte Frau los, die sogleich an die Seite des bärtigen Hünen eilte und sich an dessen Arm klemmte – sah aus, als wäre die Schnecke eh vergeben gewesen, auch wenn Thatch beim besten Willen nicht verstehen konnte, was sie an der übergroßen Ratte fand – und grinste, als er mit den Knöcheln knackte.

Thatchs geniale Beleidigung schien ihrem Gegner die Stimme verschlagen zu haben. Stattdessen schob er sein Frauchen sanft zur Seite, ehe er sich mit einem Brüllen auf die zwei Kommandanten stürzte, dicht gefolgt von seinen Kameraden.

Die beiden Brüder sahen sich an, ehe sie sich grinsend in den Kampf stürzten.

Nach den ganzen Misserfolgen tat ein bisschen Spaß wirklich gut.

IV. Fesseln der Liebe

„Darf ich dir einen Drink ausgeben, Süße?“ Thatch schenkte seiner Auserkorenen, eine hochgewachsene, kurvige Frau mit langem, hellrosa Haar, sein charmantestes Lächeln.

Er war diesmal allein auf Beutefang gegangen, nachdem sich ja eindeutig herausgestellt hatte, dass eine Kooperation mit seinen Rivalen erfolglos war. Auch wenn er wirklich viel Spaß mit Ace gehabt hatte, war er am Ende des Tages doch wieder leer ausgegangen, und das war nicht Sinn und Zweck der Operation gewesen.

Also hatte er beschlossen, die Sache wieder selbst in die Hand zu nehmen, diesmal auf traditionelle Thatch Art: mit ganz viel Charme. Davon hatte er schließlich reichlich.

Die Frau, welche kerzengerade auf ihrem Hocker saß, sah kühl auf ihn herab. Er hingegen hatte lässig seinen Arm auf den Tresen gestützt und zwinkerte ihr unbeirrt zu. Er wusste ganz genau, dass Frauen sich gerne zierten, weil sie erobert werden wollten. So leicht würde er sicher nicht aufgeben.

Und seine Beharrlichkeit wurde belohnt, als sie schließlich kaum merklich nickte. „Gerne“, meinte sie und ein Funkeln trat in ihre dunkelbraunen Augen, welche einiges an Kühle verloren hatten.

Sein Charme brachte einfach jeden zum Schmelzen.

Er winkte dem Barkeeper zu und seine Braut bestellte sich einen Martini, was er absolut guthieß. Die Frau hatte Stil, ein weiterer Pluspunkt in seiner langsam länger werdenden mentalen Liste (toller Körper, dicker Busen, der mit einem freizügigen Ausschnitt nett zur Schau gestellt wurde, einladend, rote Lippen…).

„Was macht eine hübsche Frau allein an so einem trostlosen Ort?“ Er ignorierte gekonnt den wütenden Blick, den der Barkeeper ihm daraufhin zuwarf, und konzentrierte sich stattdessen voll und ganz darauf, seiner Auserwählten schöne Augen zu machen.

Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie antwortete. „Vielleicht auf einen forschen Mann warten.“

Das lief ja besser als gedacht. Insgeheim malte sich Thatch schon die Gesichter von seinen Brüdern aus, wenn er mit diesem heißen Gerät auf die Moby Dick zurückkehrte, und musste grinsen. „Dann bin ich ja genau richtig aufgetaucht. Ich hasse es, eine Lady warten zu lassen.“

Die Frau schmunzelte, als sie an ihrem Glas nippte, und das Funkeln in ihren Augen wurde stärker. Kurz wurde Thatch ein bisschen mulmig, kannte er den Blick doch nur zu gut von Ace, wenn dieser mal wieder irgendetwas ausheckte, aber er verdrängte das Gefühl schnell wieder. Was sie auch planen mochte, er war sich sicher, dass er damit zurecht kommen würde. Was für ein Pirat wäre er schließlich, wenn er bei dem geringsten Anzeichen an Gefahr flüchten würde? Er mochte Abenteuer, umso mehr, wenn sie einen heißen Kasten wie sie mit inbegriffen.

Seine Braut zog nun eine Packung Zigaretten aus ihrer Brusttasche und zündete sich gekonnt eine an, ehe sie sie ihm hinhielt und fragend eine Augenbraue hob.

Thatch zögerte nicht lange, ehe er nach der Packung griff. Er war kein großer Raucher, aber er würde nie auf den Gedanken kommen, einer Frau irgendetwas abzuschagen. Er war schließlich ein Gentleman.

Ein Klicken ertönte und er blinzelte überrascht, als er auf die Handschellen hinabsah, die sich um seine Handgelenke gelegt hatten. Er hob eine Augenbraue. Die Frau kam auf jeden Fall schnell zur Sache, aber wenn es das war, was sie wollte, würde er sicher nicht nein sagen. Wie gesagt, er mochte Abenteuer, und er mochte ebenfalls Frauen, die wussten, was sie wollten.

„Ein richtiger Glücksfall, in der Tat. Hina hätte nie damit gerechnet, einen Whitebeard Piraten hier anzutreffen.“ Sie glitt von ihrem Hocker und griff nach ihrer Jacke, die neben ihr gelegen hatte; eine weiße Jacke, die Thatch sofort wieder erkannte, auch wenn er das Zeichen für Gerechtigkeit, das mit Sicherheit auf dem Rücken prangte, nicht sehen konnte.

Er schluckte. Das war wohl wieder ein Schuss in den Ofen.

Aber er hatte viel Erfahrung darin, sich auch aus den schlimmsten Schlammasseln zu befreien, also zwinkerte er der Marine-Offizierin verschwörerisch zu, vollkommen unbeeindruckt. „Ah, vielleicht solltest du wissen, dass ein Whitebeard Pirat selten allein kommt.“ Er warf einen Blick über ihre Schulter. „Stimmt’s, Ace?“

Augenblicklich wirbelte Hina herum, darauf bedacht, keinen Feind im Rücken zu haben und Thatch ergriff die Chance und nahm die Beine in die Hand. Er hatte schon immer gewusst, dass das viele Pokerspielen ihm irgendwann zugute kommen würde. In diesem Fall erlaubte ihm sein Bluff seine Flucht, auch wenn es nicht allzu einfach war, mit gefesselten Händen zu laufen.

Zum Glück zogen aber an diesem Abend viele Menschen durch die Straßen und erleichterten es Thatch, unterzutauchen und sich unbemerkt seinen Weg zurück zur Moby Dick zu bahnen, auch wenn seine gefesselten Hände einige Blicke auf sich zogen.

„Oh, da war wohl jemand zu kinky für unseren Thatch“, wurde er sogleich von Ace begrüßt, als er das Schiff betrat, und mit einem etwas verlegenen Lächeln gesellte er sich zu der Feuerfaust, der zusammen mit Marco, Jozu und Vista ihren Feierabend genossen.

„Das nicht“, meinte er, als er sich zu seinen Brüdern an den Tisch setzte, „die Frau war so scharf, die hätte mit mir machen können, was sie wollte.“ Er seufzte. „Leider aber wollte sie mich lieber in eine Zelle verfrachten.“

Jozu, der ihm gegenübersaß, brummte. „Eine Marine-Offizierin also?“ Er schüttelte den Kopf. „Nur du findest in einer so großen Stadt gerade die Frau, die dir an den Kragen will.“

Thatch seufzte. Wie wahr.

Dann hielt er seine Hände hoch. „Mag mich bitte jemand von diesen erlösen?“, versuchte er von seinem Unglück abzulenken.

Marco hob eine Augenbraue. „Ich finde, die stehen dir.“ Als Thatch ihm aber einen flehentlichen Blick zuwarf, erbarmte sich der erste Kommandant seiner und nahm die Handschellen in Augenschein. Dann aber blinzelte er. „Sie haben kein Schloss.“

„Eh?“

Aber auch die anderen machten die gleiche Feststellung. Thatch kratze sich etwas ratlos am Kopf (was gar nicht so einfach mit gefesselten Händen war, und zudem ziemlich komisch aussah).

„Das ist gar kein Problem“, meinte Vista schließlich und Thatch sah ihn hoffnungsvoll an. Als dieser aber mit einem beunruhigenden Lächeln eine Hand auf sein Schwert legte, schwante dem vierten Kommandanten Böses. „Ich kann sie ganz einfach los schneiden.“

Manchmal hasste Thatch es, wenn er Recht behielt.
 

Thatch war ziemlich stolz, auf seine Selbstbeherrschung: er war kein bisschen zusammengezuckt, als Vista ihn mit einem gezielten Schwerthieb von seinen Handschellen befreit hatte. Dass er kurz die Augen geschlossen hatte, war purer Zufall gewesen.

Vista ließ gerade grinsend sein Schwert zurück in seine Scheide gleiten und er rieb seine leicht geschundenen Handgelenke, als eine missbilligende, aber eindeutig weibliche, süße Stimme hinter ihm ertönte. „Du sitzt auf meinem Platz.“

Thatchs Charme lief auf Hochtouren, als er sich umdrehte und eine hübsche, junge Frau erblickte. Dunkelblauen Locken umrahmten ihr liebliches Gesicht und nur das Stirnrunzel störte den perfekten, willkommenen Anblick ein kleines bisschen. „Wir können den Platz gerne teilen, Kleines“, meinte er großzügig und klopfte sich auf die Oberschenkel. Im Prinzip war es ja sein Stammplatz, aber im Zweifelsfall gab er einer Lady immer recht.

Sie aber schnaubte nur und warf sich verdrossen ihren roten Schal zurück über die Schulter. „Dann bleibe ich lieber stehen, danke.“

Marco unterdrückte erfolglos ein Lächeln, als er sich erhob und der Dame beschwichtigend eine Hand auf die Schulter legte. „Setzt dich, Ruth. Ich hole mir einen anderen Stuhl.“

Etwas neidisch beobachtete Thatch, wie Besagte dem Ananaskopf ein kleines, aber warmes Lächeln schenkte, ehe sie sich hinsetzte und Sakeflaschen an alle außer ihn verteilte. Huh, die waren ihm ganz entgangen.

Er bekam keine ab, aber das störte ihn nicht sonderlich. Er war voll und ganz darauf fixiert, seine Chance zu nutzen und Marco die Braut auszuspannen, während er weg war. Das war nur fair.

Er musste nur die richtigen Worte finden. Thatch raffte also seinen ganzen Charme zusammen und warf Ruth seinen besten Schlafzimmerblick zu. „Ich habe einen neuen Wecker. Willst du ihn morgen früh mal klingeln hören?“

„Nein.“

Verdammt. Er sah sich kurz um, aber Marco war noch nicht zu sehen, also beschloss er, einen erneuten Versuch zu wagen. „Was genau hast du Engel verbrochen, um aus dem Himmel gestoßen zu werden?“ Frauen liebten es, als Engel bezeichnet zu werden, das musste einfach klappen.

Ruth aber warf ihm nur einen kühlen Blick zu. „Das frage ich mich auch. So schlechte Anmachsprüche habe ich wahrlich nicht verdient.“

Ein ersticktes Lachen kam von Ace, der aber sogleich versuchte, es mit einem Schluck Sake hinunterzuspülen, als Thatch ihm einen vorwurfsvollen Blick zuwarf. Keine gute Idee, da er sich natürlich prompt verschluckte und augenblicklich drauf los hustete. Jozu, dessen sonst so stoisches Gesicht ebenfalls von einem Lächeln erhellt wurde, klopfte der Feuerfaust hilfsbereit auf den Rücken, so dass dessen Kopf beinahe nähere Bekanntschaft mit der Tischplatte machte.

Ruth schüttelte den Kopf und seufzte. „Piraten.“

„Zum Glück sind wir nicht alle so, stimmt’s?“, meinte Marco in einem neckischen Tonfall, als er mit seinem Stuhl zurückkehrte und schon wieder ein Lächeln von Ruth erntete. Dieser Glückspilz.

Sein Neid wurde allerdings besänftigt, als der erste Kommandant ihm eine Sakeflasche vor die Nase stellte, weshalb er auch nur die Augen rollte, als sich Ruth gegen Marco lehnte und dieser automatisch einen Arm um sie legte.

Sein spontaner Plan, Marco das Mädchen auszuspannen, war von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen.

V. Nasses Vergnügen

Thatch lag auf dem riesigen Walkopf, Gallionsfigur und Markenzeichen der Moby Dick, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und beobachtete, wie die Wolken langsam vorbeizogen. Es war sein Lieblingsplatz, um ungestört nachdenken zu können, und auch wenn er jemand war, der selten bis nie seine Ruhe brauchte, war dies nun doch bitter notwendig.

In nur wenigen Stunden würden sie die nächste Insel erreichen und so langsam gingen ihm die Ideen aus, wie er eine Frau aufreißen konnte. Er brauchte einen neuen Plan, bei dem nichts schief gehen konnte. Bei seinem Glück gab es so einen Plan natürlich nicht, also musste er sich wohl oder übel darauf beschränken, das Risiko eines Fehlschlages so gut es ging zu minimieren.

Das hieß, er musste zuerst einmal seine zwei größten Konkurrenten loswerden: Marco und Ace. Erster hatte eine sehr zweifelhafte Angewohnheit, ihm seine Errungenschaften in letzter Minute abzuluchsen und zweiter, seine Pläne zu vermasseln, wenn auch nicht immer absichtlich und dass die Frauenwelt auf Hitzköpfe zu stehen schien, half offensichtlich auch nicht, zumindest ihm nicht. Wie also konnte er am besten Frauen aufreißen, ohne dass die beiden sich einmischten?

„Wieder fleißig am Planen?”

Ein sommersprossiges Gesicht erschien über ihm und grinste auf ihn hinab. Anscheinend bedurfte es heutzutage nur noch eines Gedankens, um den Feuerkopf zu beschwören.

Thatch schmunzelte amüsiert, als Ace sich neben ihn fallen ließ. „Natürlich. Es ist eine Sommerinsel und somit ein Hotspot für leicht bekleidete, feurige Frauen. Das lasse ich mir bestimmt nicht entgehen.” Immerhin war das sein liebstes Beuteschema.

„Genau dein Ding also“, stimmte die Feuerfaust lachend zu; als wäre sein Beuteschema wesentlich anders. „Soll ich wieder helfen?“

In dem Augenblick brachte eine etwas höhere Welle die Moby Dick zum Schwanken und Ace spannte sich instinktiv an. Thatch grinste, als ihm eine brillante Idee kam. „Das wird diesmal unmöglich sein.“
 

Thatch liebte Sommerinseln. Nirgends sonst konnte man so viele halbnackte Schönheiten finden, die sich überall auf ihren Tüchern räkelten und förmlich danach riefen, abgeschleppt zu werden.

Gut gelaunt schälte er sich aus seiner Uniform und ließ diese achtlos in den Sand fallen. Die Sonne knallte ihm auf den nunmehr nackten Rücken und er streckte sich genüsslich, ehe er Richtung Meer marschierte, wo noch mehr Bräute, nasse Bräute, um genau zu sein, auf ihn warteten.

Ungeniert zwinkerte er jedem heißen Gerät zu, an dem er vorbei kam, ob sie nun alleine oder in Begleitung waren. Er war Pirat, und nicht irgendeiner, sondern ein Kommandant der Whitebeards; nichts und niemand konnte ihn einschüchtern, wütende Blicke von eifersüchtigen Männern am allerwenigstens. Sollten sie doch mehr trainieren, wenn sie mit ihm mithalten und ihre Frauchen behalten wollten.

Zufrieden stellte er fest, dass nicht alle auf ihm verweilende Blicke wütend waren. Oh ja, die Ladies hier hatten wirklich einen guten Geschmack.

Schließlich erreichte er das Wasser, welches angenehm kühl um seine vom Sand erhitzten Füße spülte, aber er verweilte nicht lange, sondern marschierte selbstsicher weiter und stoppte nicht einmal, als das doch recht kalte Nass langsam seine Beine hochkroch.

Richtige Männer zeigten keine Schwäche, und er wäre ein schlechter Pirat, wenn er sich vom Meer unterkriegen lassen würde. Wenn er den winzigen Bruchteil einer Sekunde zögerte, ehe er mit einem eleganten Kopfsprung vollständig eintauchte, dann war das nur, weil er den Verlust seiner sorgfältig hergerichteten Frisur bedauerte, und sicher nicht, weil die Kälte ihn schreckte.

Zwei kräftige Brustzüge später tauchte er wieder auf und strich sich theatralisch sein langes Haar aus dem Gesicht. Er hätte problemlos für eine Shampoo Werbung posieren können.

Das fand wohl auch die hübsche junge Frau, die durch das Wasser auf ihn zu geglitten kam und ihm ein kokettes Lächeln schenkte. Das lief ja schon richtig gut, auch wenn ihm jetzt erst der Nachteil seiner Frauenjagd im Meer auffiel: das Wasser war zu dunkel, als dass man die leicht bekleideten, heißen Frauenkörper unter der reflektierenden Wasseroberfläche ausmachen könnte.

Aber bei dem hübschen Gesicht, das ihn ansah, konnte er eigentlich nicht viel falsch machen: die blassvioletten Locken wurden von einer Blume zurückgehalten, süße Sommersprossen zierten die wohl geradeste Nase, die Thatch je gesehen hatte und in den sanften Augen, blau wie das Meer, würde er nur allzu gerne ertrinken, sein Stolz als Pirat hin oder her.

Er war verliebt.

„Du scheinst ein guter Schwimmer zu sein. Magst du mich ein Stück weiter raus begleiten?“, eröffnete sie das Gespräch und ihre melodische Stimme war nur die Kirsche auf einem perfekten Frauenkuchen.

Thatch nickte sogleich eifrig. „Natürlich. Ich kann eine Lady schließlich nicht alleine soweit rauschwimmen lassen.“

Sie lächelte, dann tauchte sie mit funkelnden Augen unter, nur um wenig später eine erstaunliche Distanz entfernt die Oberfläche zu durchbrechen und ihm neckisch zu zu winken. Thatch grinste. Wenn sie spielen wollte, dann sollte sie sich auf etwas gefasst machen.

Wieder tauchte er den Kopf ins Wasser – die Kälte war bei den lieblichen Aussichten längst vergessen – und begann mit kräftigen, eleganten Kraulzügen zu ihr hinüber zu schwimmen. Er war nicht umsonst derjenige, der die meiste Zeit Teufelsfrüchtenutzer aus dem Wasser zog; als Sohn eines Fischers war er ein begnadeter Schwimmer.

Seine Auserwählte schien allerdings ebenfalls ganz in ihrem Element zu sein, so wie sie ganz ohne überflüssige Bewegungen förmlich über das Wasser schwebte und mühelos mit seinem Tempo mithielt.

Schließlich befand sie, dass sie weit genug herausgeschwommen waren; die meisten Strandbesucher waren nur noch als verschwommene Striche vor einem leuchtend weißen Sandhintergrund zu erkennen.

Sie drehte sich mit einem einladenden Lächeln zu ihm um und er grinste, als er mit zwei kräftigen Zügen die Distanz zu ihr überbrückte. „Was genau hast du denn jetzt mit mir vor, Süß-“

Der Rest wurde von Lippen verschluckt, die bewiesen, wie richtig er doch mit seinem Kosenamen gelegen hatte. Ohne zu zögern presste sie diese auf seine und ein angenehmes Kribbeln durchzog seinen Körper, als sie sich an ihn drückte und instinktiv schlang er seine Arme um sie und zog sie noch näher, so dass seine Beine bei dem nächsten Brustschlag ihre Flosse streifte und…

Thatch blinzelte und vergaß vor lauter Überraschung sogar kurzweilig das Küssen, woraufhin sich seine Schnecke – Meerjungfrau? – sichtlich enttäuscht von ihm löste.

„Du bist…?“ Mehr brachte er noch nicht heraus, nach dem heißen Kuss musste sein Gehirn erst einmal neustarten.

Sie nickte und, plötzlich schüchtern, vermied es, ihm in die Augen zu sehen. „Ist das ein Problem?“

„Nein!“, rief er augenblicklich und laut genug, dass seine Braut zusammenzuckte. Er ergriff ihre Schultern, aus Angst, sie würde sonst vielleicht mit seinem Herz davonschwimmen und sah ihr tief in die Augen. „Ganz und gar nicht“, beteuerte er nachdrücklich und schenkte ihr sein charmantestes Lächeln.

Er konnte sein Glück kaum fassen. Eine Meerjungfrau, das war der absolute Jackpot. Nicht einmal Marco und Ace hatten es je geschafft, sich eine anzulachen, und er hatte sich nicht mal wirklich anstrengen müssen. Er konnte es kaum erwarten, deren Gesichter zu sehen, wenn er ihnen davon erzählte!

Ihre Augen leuchteten auf und sie nahm seine Worte als Aufforderung, sich abermals an ihn zu schmiegen und ihm mit ihren süßlichen Lippen den Kopf zu verdrehen. So erfolgreich war sie damit, dass er ganz vergaß, weiter zu schwimmen und sie langsam unter Wasser sanken, was ja irgendwie ganz spannend und vor allem ziemlich heiß war – die Szene, nicht das nach wie vor kalte Wasser.

Problematisch wurde es allerdings, als ihm langsam die Luft ausging und seine Meerjungfrau keine Anstalten machte, ihn loszulassen, damit er auftauchen konnte. Er fühlte sich ja geschmeichelt, dass nie nicht von ihm ablassen konnte, aber sine Lungen brannten so langsam wirklich, und seine immer hektischeren Bewegungen schien sie wohl als Leidenschaft seinerseits zu interpretieren.

Inzwischen waren sie tief genug gesunken, dass er in der Dunkelheit nicht mal mehr sicher war, wo oben und wo unten war, und langsam aber sicher keimte Panik in ihm auf, als sein Überlebensinstinkt seine Verliebtheit übermannte.

In dem Moment, als er sicher war, er würde in den Armen der lieblichen, grausamen Frau sterben – solch einen Tod hatte er sich immer gewünscht, nur halt vorzugsweise etwas, oder ehe, viel später- durchschnitt ein strenges „Carpathia!“ die Stille des Ozeans und sie ließ ihn los.

Aber es war schon zu spät, und die letzten Blasen lebensnotwendigen Sauerstoffes verließen seine Lungen, als er sich der Dunkelheit hingab.
 

Das Erwachen war alles andere als angenehm, als Thatch erst einmal gefühlte zehn Liter Meerwasser mit heftigem Husten aus seinen protestierenden Lungen evakuierte. Sein Brustkorb tat insgesamt höllisch weh, so als ob sich jemand einen Spaß daraus gemacht hatte, darauf herumzuspringen. Sein Verdacht lag dabei auf Jozu.

Erst als er langsam wieder zu Atem kam, bemerkte er die Hände auf seinen Schultern, die ihn gestützt hatten, und sah aus tränenden Augen (vom Husten, er war doch kein Sensibelchen!), zu Ace auf, der ihm ein besorgtes Lächeln schenkte.

Viel interessanter war allerdings Marco, der ihm eine Schale Sake reichte, die er dankbar annahm, um den ekligen Geschmack loszuwerden und das unangenehme Brennen seines Halses durch ein wohliges zu ersetzen.

„Was ist passiert?“, krächzte Thatch, und nahm prompt einen weiteren Schluck Sake. Er konnte sich noch an süßliche Lippen und viel zu große, meeresblaue Augen erinnern, die ihn reumütig angesehen hatten, aber das war’s.

„Nun“, begann Ace und ein amüsiertes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, jetzt, wo er sich sicher war, dass es Thatch wieder gut ging, „du hast dir erfolgreich eine Meerjungfrau angelacht.“

Thatch grinste stolz und Marco rollte die Augen. „Nur, dass diese dich mit ihrer Liebe beinahe ertränkt hätte, im wahrsten Sinne des Wortes. Namur wäre beinahe zu spät gekommen.“

Der vierte Kommandant sah zu dem Fischmensch, der ein paar Schritte entfernt an der Reling lehnte. „Danke.“ Das erklärte zumindest, weshalb die Stimme, die er zu hören geglaubt hatte, ihm so bekannt vorgekommen war.

Namur schüttelte den Kopf. „Ich muss mich für Carpathias Verhalten entschuldigen. Sie ist noch jung und unerfahren, was den Umgang mit Menschen angeht.“

Thatch blinzelte. „Warte, woher kennst du meine Braut?“

Der Gesichtsausdruck des Fischmenschs, ohnehin von Natur aus schon grimmig, verfinsterte sich noch ein bisschen mehr und Thatch zog instinktiv den Kopf ein. „Sie ist meine Nichte.“ Sein Ton war eisig genug, um ihm einen Schauer über den Rücken zu treiben. Eine kurze Pause, dann, etwas versöhnlicher: „Pass auf dich auf.“ Die Warnung ‚und halt dich fern von ihr‘ blieb unausgesprochen, aber war trotzdem deutlich zu vernehmen, als sich Namur abrupt abwandte und davon marschierte.

Thatch sah ihm kurz nach, ehe er hoffnungsvoll zu Ace und Marco aufsah. „Das zählt doch trotzdem als Erfolg, oder?“

Ende gut, alles gut

Thatch seufzte schwer, als er sich zu Marco und Ace an den Tisch in der gut besuchten Kneipe setzte, nachdem er sich umständlich aus seinem dicken Mantel geschält hatte. Ace schob ihm sogleich eine Sakeflasche hin, aus der er dankbar einen großen Schluck nahm.

Er war mit seinem Latein am Ende. Keiner seiner Pläne hatte so geklappt, wie er es sich vorstellte, und die, die zumindest teilweise geklappt hatten, konnte er auf dieser doofen Winterinsel nicht in die Tat umsetzen.

Ace mochte die Ladys ja dank seiner Teufelsfrucht nach wie vor mit seinem nackten Oberkörper beeindrucken können, aber Thatch blieb diese Möglichkeit verwehrt; schließlich war es recht unwahrscheinlich, eine Frau zu finden, die auf blaue, tiefgefrorene (wenn auch gutaussehende) Männer mit Frostbeulen stand. Und mit seinen Schwimmkünsten konnte er so erst recht niemanden beeindrucken; selbst den Meerjungfrauen wäre es hier zu kalt.

„Ich geb’s auf. Egal wie genial meine Pläne auch sind, irgendetwas geht immer schief.“ Er starrte missmutig auf die Tischplatte und Ace und Marco warfen sch einen besorgten Blick zu, der Thatch trotz seiner Depression nicht entging.

Marco ergriff schließlich das Wort. „Möglicherweise sind gerade deine Pläne das Problem. Lass die Dinge einfach auf dich zukommen.“

Thatch schnaubte. „Ja klar. Die Bräute stürzen sich sofort auf mich, sobald ich von ihnen ablasse.“ Sein Ton triefe nur so von Sarkasmus, als er seine Flasche mit einem langen, verzweifelten Zug leerte. „Die Frauen wollen erobert werden, Marco. Wäre ja zu schön.“

Bevor der Blondschopf darauf antworten konnte, stand Thatch auf. „Ich hole Nachschub“, meinte er und schüttelte demonstrativ seine leere Flasche, ehe er sich Richtung Bar begab.

Nachdem er ein halbes Dutzend Sakeflaschen bestellt hatte – er hatte vor, sich heute ordentlich zu betrinken – lehnte er an der Theke und ließ seinen Blick durch die Gegend schweifen. Es war schon so zur Gewohnheit geworden, Ausschau nach einsamen Frauen zu halten, dass er es sogar tat, obwohl er (zumindest heute) der Frauenwelt abgeschworen hatte.

„Hey, Süßer.“

Thatch drehte sich um und sah direkt in die haselnussbraunen Augen einer hübschen Blondine, deren Haar in wirren Locken rebellisch vom Kopf stand. Er blinzelte und sah sich unauffällig um, aber der Blick blieb auf ihn gerichtet und bestätigte, dass sie wirklich ihn gemeint hatte.

„Huh?“, war seine sehr geistreiche Antwort auf diese neue Situation. Er war noch nie von einer Frau angebaggert worden (dafür blieb auch keine Zeit, wenn er sie zuerst anbaggerte), das war äußerst skurril.

Die Frau schmunzelte und die süßen Grübchen, die daraufhin zum Vorschein kamen, ließen erahnen, dass sie ein froher Mensch war, der oft und gerne lachte. „Ich fand, dass dir Trübsinnigkeit nicht wirklich steht und habe gehofft, diese vielleicht von deinem attraktiven Gesicht vertreiben zu können“, sagte sie und ließ sich auf den freien Hocker neben ihm gleiten, die warmen Augen auf ihn gerichtet.

Thatch mochte es nicht gerne zugeben, aber er war mit den vertauschten Rollen kurzzeitig überfordert. Fühlten sich Frauen immer so hin und her gerissen zwischen überrumpelt und geschmeichelt, wenn er sie anmachte?

Aber natürlich wäre er nicht er, der Experte in Sachen verführen, wenn er nicht angemessen auf so eine günstige Situation reagieren könnte. Als der Barkeeper ihm also mit perfektem Timing seine Sakeflaschen überreichte, schob er ihr eine zu und hob eine Augenbraue. „Und wie gedenkst du, das zu tun, Herzchen?“, fragte er, ein vielsagendes Lächeln auf den Lippen, das nur breiter wurde, als die Frau ohne mit der Wimper zu zucken einen großen Schluck Sake nahm. Er liebte Frauen, die mit Alkohol umzugehen wussten.

Dann schenkte sie ihm ein kokettes Lächeln, das dem seinen in Verruchtheit nichts nachstand. „Ich habe ein Zimmer ganz in der Nähe, ich kann es dir ja gerne demonstrieren." Sie zwinkerte ihm zu, ehe sie die Flasche in einem langen Zug austrank und lässig zurück auf die Theke stellte. Sie hob herausfordernd eine Augenbraue.

Thatch starrte sie nur voller Bewunderung an. Nicht in seinen kühnsten Träumen hätte er je damit gerechnet, von einem heißen Gerät wie dieser Frau angebaggert und abgeschleppt zu werden. Er konnte sein Glück kaum fassen.

„Ich bin schon gespannt", erwiderte er dann endlich und versuchte dabei betont lässig zu wirken, aber es kam eher eifrig rüber. Wie auch immer.

„Ich bin übrigens Saki", meinte sie, als sie sich wie selbstverständlich bei ihm unterhakte und in Richtung Ausgang zog. „Damit du weiß, welchen Namen du später schreien musst."

„Thatch, gleichfalls." Sie grinsten sich an und Thatch war sich sicher, endlich die perfekte Braut gefunden zu haben. Er winkte Marco und Ace noch zu, dann brachten sie die Kneipe auch schon eilig hinter sich.

Ace sah ihnen entstaunt nach. „Was war das?"

Marco schmunzelte selbstzufrieden. „Der Beweis, dass ich mal wieder Recht behalten habe."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Bei Thatchs beinahe Braut handelt es sich übrigens um Lola (daran ist wieder Mal Votani Schuld :P). Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Die Ideen für diesen OS habe ich der Userin LouiBlack auf ff.de zu verdanken. :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Frohe Weihnachten.:)

Carpathia und Thatch's Vergangenheit als Fischersohn (genau wie die geradeste Nase der Welt) kommen von Votani. Wer also ganz tolle OP Fanfictions lesen will, sollte unbedingt bei ihr vorbeischauen. <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank für's Lesen. :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (23)
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Von:  Wisteria
2018-02-17T18:09:50+00:00 17.02.2018 19:09
Moin,
klasse FF, sehr einfallsreich und witzig.
Die Brillen-Situation und der Transvestit waren super, dass muss echt ein bleibenden Eindruck hinterlassen haben.
LG
Antwort von:  Peacer
17.02.2018 20:08
Vielen Dank für deinen lieben Kommi, freut mich dass es dir gefallen hat. :)
Von: abgemeldet
2015-09-19T20:03:05+00:00 19.09.2015 22:03
Marco hat immer recht. Der alte Kerl weiß eben, wie er es machen muss. XD
Und ja... wenn man sich den Dingen aufzwingt, endet das meistens mies. So ist es, wie es eben ist. Mal nicht viel Aufwand und schon klärt sich alles von allein. Das bedeutet jetzt zwar, dass ich unrecht hatte, aber damit kann ich leben, denn der Abschluss ist wirklich toll. Thatch darf auch mal drüber rutschen und ist danach hoffentlich wieder etwas mutiger, besser gelaunt und kann wieder Vorträge darüber halten, wie man Frauen erobert. ;)
Ich hatte mit der Reihe echt meinen Spaß. Super geschrieben und sehr humorvoll (was, das ich ja überhaupt nicht schreiben kann, deswegen bin ich immer wieder beeindruckt, wie gut Andere das hinbekommen und du bist da weit an der Spitze).
Jetzt such ich mir was anderes und ich werde sicher fündig.
Du hörst also sicher wieder von mir~
Bis dahin... vielen Dank für diese super One Shots~
Du hast dem guten Thatch alle Ehre gemacht. =D
Von: abgemeldet
2015-09-19T18:52:55+00:00 19.09.2015 20:52
Thatch als Fischersohn? Hm, das kann ich mir durchaus vorstellen. Würde irgendwie auch seinen Modetick erklären. Wenn man immer nur mit stinkenden Fischen und glitschigen Netzen zu tun hat, braucht man einen Ausgleich. Etwas, das da völlig im Kontrast dazu steht.
Ja, finde die Idee durchaus gut. ;) Da hab ich doch gleich ein paar Anhaltspunkte für den Phönix. Yay~
Jedenfalls... eine Meerjungfrau und dann auch noch die Nichte von Namur... oh man. Thatch hat wirklich kein Glück. Aber hey... was hätte er auch mit einer Meerjungfrau anfangen sollen? So sehr steht er sicher auch nicht auf Wasser, als dass er da nun die Hälfte seines Lebens drin verbringen will. Oben drauf geht ja, aber... na... immer nur schwimmen und tauchen. Wirklich nass. *lol*
Wenigstens haben sie ihn noch rechtzeitig gerettet. Auf seine Brüder kann er sich verlassen, nur übertreiben sollte er es wohl nicht mehr. Bei Namur zumindest nicht mehr. ;D
Von: abgemeldet
2015-09-19T18:41:42+00:00 19.09.2015 20:41
Verdammt! Ich wusste, es ist Hina. Schon wo du die hellrosa Haare erwähnt hast, wusste ich, dass sie es ist.
Allerdings war da sicher auch der Titel Schuld. Aber hey... ich mag Hina. Sie hätte sicher sehr interessante Sachen mit ihm gemacht, wäre sie nicht gerade Offizierin und er Pirat. |D
Da hatte er ja gerade noch Schwein.
Ist aber echt klasse, dass du das mit dem Pokerspielen so eingebaut hast. Dass er blufft und dann wegrennt. Ja, da trainiert man seine Beinmuskeln gut. Klappt auch in vielen anderen Situationen. *moar*
Aber Marco seine Kirsche ausspannen wollen, also wirklich. Thatch... du gönnst den anderen aber auch gar nichts! Du, du, du! *finger heb*
Allerdings sind die ja auch nicht besser. Aber es ist wirklich wie ein Fluch. Sie versuchen ja schon, ihm zu helfen, aber es trifft einfach nicht auf fruchtbaren Boden. Mei... das ist so cool. XD
Von: abgemeldet
2015-09-19T18:32:40+00:00 19.09.2015 20:32
Thatch ist wirklich hartnäckig. Und Ace auch. Dass sie nach den ganzen Misserfolgen einfach mal ne Schlägerei haben, find ich sehr gut. Das passt zu den beiden. XD
Weil... das sind ja so viele Zufälle, die sich gegen Thatch stellen, dass es ja beinahe schon gruselig ist. Ich hab mich weggeschmissen, als Ace der einen selbst erlegen ist, aber das andere... das waren höhere Mächte. Ganz bestimmt. Auch wenn ich ja finde, dass sich Ace wegen des Mannes mal nicht so ins Hemd machen soll. Marco würde er sicher an sich heranlassen. *moar*
(Ja, ich liebe die beiden zusammen, von daher... stell dich nicht so an, Ace! XD)
Jedenfalls... ähm... bin ich wirklich sehr gespannt, ob Thatch es nicht wirklich irgendwann mal hinbekommt, aber so langsam glaube ich, dass ich recht hatte. Das wird nie was. XD
Und wenn, dann ist er sicher sofort überfordert und sucht das Weite. *prust* Das wäre so klassisch. XD
Aber ich lasse mich überraschen~
Von: abgemeldet
2015-09-19T14:25:24+00:00 19.09.2015 16:25
Ich finde Marco mit Lesebrille ja auch verdammt sexy. Aber ich finde ihn ja allgemein sehr sexy und männlich und...
Ach ja, Thatch.
Erschreckend, dass die Kleine ihn sofort fragt, ob er sie heiraten möchte. Da hätte ich auch erstmal 'Nein' gesagt, weil... Thatch ist ja eigentlich auch keiner, der nach einer festen Beziehung sucht, denke ich. Also für ein paar One Night Stands sicher, aber so was auf Dauer? Nein, ich kanns mir nicht vorstellen. Er gehört sicher auch zu dem Typ Mann, der unbedingt was will und wenn er es dann hat, wird es ihm zu stressig.
Aber ich lass mich da gern eines Besseren belehren.
Jedenfalls habe ich bei der Szene in Marcos Kabine so herzhaft gelacht. Wie er erst versucht, da das Schloss zu knacken, was er gar nicht hätte knacken brauchen und dass er dann auch noch auf frischer Tat ertappt wird und wie Ace sich davon macht. Das ist so... awww~
Ja, ich kann Votani da nur zustimmen. Dein Humor ist echt klasse. *_*
Darauf einen Oreo-Drink~
Von: abgemeldet
2015-09-19T14:17:09+00:00 19.09.2015 16:17
Bamm - und wieder sitzt er da und kann nur zuschauen. Wieder doppelt abserviert. XD
Langsam tut er mir wirklich leid, aber hey... modebewusste Männer sind wirklich toll und eigentlich ist Thatch ja auch einer, aber da er ja unbedingt Ace und Marco nacheifern musste, hat er nun das nachsehen.
Aber solche Zufälle gibt es selten. Dass man wirklich alles hat, was der Gegenüber gerade sucht. Das wird Thatch hoffentlich auch noch irgendwann lernen. Wenn er dann alles durchprobiert hat, was seine Bros so attraktiv macht.
Ich ahne schon, wo das irgendwann enden wird und ich könnt jetzt schon in den Keller lachen gehen, wenn ich mir das vorstelle.
XD
Hach Thatch... er ist einfach klasse.
Von:  Votani
2014-03-15T04:11:35+00:00 15.03.2014 05:11
Das ist der beste Abschluss für die OneShots, den du je hättest schreiben können! *-* Endlich hat er die passende Dame gefunden, die mir übrigens glatt wie die weibliche Version von Thatch vorkommt. Ich hätte gern noch mehr über Saki erfahren, weil jede Frau, die Thatch verfällt, was besonderes sein muss. Solltest du sie mir also mal für einen OS ausborgen wollen, sag Bescheid. ;D
Da war der arme Kerl total überfordert, als sie ihn schamlos anbaggert. Jaja, Marco hatte mal wieder recht... Thatch sollte das langsam wissen und gleich auf ihn hören, dann muss er nicht erst enttäuscht werden (obwohl wir dann nichts zu lesen hätten XD). Und Ace... hach, er brauch nur daneben sitzen und ich bin schon ganz fertig mit der Welt. :3

Jedenfalls bin ich immer wieder froh, dass du von Thatch genauso begeistert bist wie ich und wir Headcanons austauschen können. Das OP-Fandom war langweilig ohne dich bzw. ich kann es mir gar nicht mehr ohne deine Ideen vorstellen, liebes Peacerlein! Also schreib fein weiter, wenn die Musen dich packen, weil ich brauch schon wieder was zu lesen, da ich jetzt erneute Thatch-Feels hab. Danke, danke, danke für all die wunderbaren Geschichten, ich liebe sie alle! <3
Antwort von:  Peacer
15.03.2014 10:05
Du darfst dir alles und jeden ausborgen, Liebes, das weißt du doch. Mi casa es tu casa und so. <3
Wenn ich irgendwann mal an meiner Marco Geschichte weiterschreiben sollte, wirst du auch mehr Saki zu sehen bekommen. *hust*
Natürlich hat Marco immer recht, dummer Thatch, hihi. Und ich iebe es, wie ich nur Ace erwähnen muss, damit du zufrieden bist. xD
Ich bin auch richtig glücklich, jemanden zu haben, mit dem ich fangirlen kann. Und ohne idch wären die Geschichten gar nicht erst entstanden, also danke. <3 Ich werde bestimmt wieder rumthatchen, du steckst mich ja immer mit den Feels an. <3
Von:  nami_swan
2014-03-14T14:06:32+00:00 14.03.2014 15:06
Na endlich! Hat der arme Kerl aber nach der ganzen Anstrengung auch verdient! :D
Ist zwar schade, dass die Story vorbei ist, aber man soll ja bekanntlich auch aufhören, wenn es am besten ist^^
So fand ich alles perfekt! :D
hat richtig spaß gemacht die FF zu lesen

glg nami_swan
Antwort von:  Peacer
14.03.2014 16:34
Hey, vielen Dank, freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat. Ich wollte dem armen Thatch nach der ganzen Quälerei auch mal etwas Gutes tun, haha. :)
Ganz los ist er mich aber nicht, irgendwann werde ich sicherlich wieder eine Teuflerei ausbrüten. >:3
LG,
Peacer
Von:  Asch_Love_Luke
2014-03-14T09:59:21+00:00 14.03.2014 10:59
NEEEIIIN ist es wirklich aus und vorbei
Ich mein ich freu mich für Thatch aber neeeeeein die story kann nich vorbei sein.
Ach ich liebte diese story die ist echt der Hammer das kann ich immer und immer wieder sagen.
So und klar hat Marco recht er hat immer recht xD aber ich hatte gerne Thatch und Aces dummes Gesicht gesehen.
Jedenfalls danke für diese geniale Geschichte und ich hoffe doch das von dir wiede mal etwas tolles kommt.


Antwort von:  Peacer
14.03.2014 16:31
Hey, danke dir, freut mich wirklich, dass dir die Geschichte so gut gefallen hat. Freut mich immer wieder zu sehen, dass ich auch andere mit meinen (kreativen) Ergüssen erfreuen kann. <3
Es wird sicher nicht das letzte Mal sein, dass ich zu etwas zu meinem Lieblingstrio schreiben werde, keine Sorge. Ich habe schon ein paar Ideen, es hapert halt nur noch an der Umsetzung (faule Musen und so). :)
Danke für die tolle Unterstützung, es ist immer schön, von Lesern zu hören. <3
LG,
Peacer


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