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Children of the Sea

OS-Sammlung | Marco/Ace
von

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Aces Lippen sind zu einer schmalen Linie zusammengepresst, während seine Wangen vor Zorn oder Scham gerötet sind. Bei Ace kann man das nie so genau sagen, oder Marco kennt ihn einfach nicht gut genug, um von seinem Gesicht ablesen zu können, wie er fühlt. Doch es ist das Blut, das von der Platzwunde an seiner Stirn stammt und nun seiner Schläfe hinunterläuft, das Marco verrät, was das laute Krachen zu bedeuten hat. Eigentlich hat er es auch so gewusst, denn seit Ace gegen Paps verloren hat und auf der Moby Dick gelandet ist, ist dieser Lärm fast zu etwas Natürlichem geworden.

Marco hält sich meist zurück und beobachtet dieses Geschehen aus der Ferne. Zwar ist er besorgt, das Aces ständige Überraschungsangriffe nicht sonderlich förderlich für Whitebeards Gesundheit sind, aber er sieht auch die kleinen Fältchen um Whitebeards Augen herum, die mehr ausgeprägt sind, wenn Ace sich mal wieder auf ihn stürzt. Ace bringt Schwung an Bord und aus irgendeinem Grund ist ihr Vater von dem jungen Mann fasziniert. In erster Linie und am Anfang ist es das, was Marco an Ace fasziniert, was ihn etwas genauer hinsehen lässt, wenn dieser in der Nähe ist.

Doch die Moby Dick ist groß und hat viele Mitglieder ihrer Mannschaft an Bord, weshalb sich ihre Wege nicht allzu oft kreuzen. Ganz besonders nicht, da Thatch und Teech für ihren Gast verantwortlich sind, während Marco Whitebeards Gesundheit überwacht und dafür sorgt, dass alles reibungslos an Bord von statten geht.

Es sind jedoch Momente wie diese, die Marcos Neugierde wecken und seine Blicke auf den jungen Mann mit dem trotzigen Gesichtsausdruck lenken, als dieser wütend an ihm vorbei über das Deck stapft.

Auf halben Weg fängt ihn Deuce ab, Aces alter Kamerad, der nun in Marcos Division als Arzt arbeitet, obwohl er immer darauf aufmerksam macht, nur ein Medizinstudent ohne Abschluss zu sein. Allerdings kann man auf der Grandline mit so vielen Anhängern und Verbündeten nie genügend medizinisches Personal haben. Marco hat selbst darauf bestanden, dass Deuce eingearbeitet wird und Deuce entspricht seinen Erwartungen, übertrifft sie sogar. Während Deuces Capitan weiterhin nach Paps Leben trachtet, hat Deuce sich bereits eingelebt, ganz ähnlich wie Aces restliche Crewmitglieder, wenn man den Berichten der anderen Kommandanten glauben kann. Sie alle würden eine gute Ergänzung für die Whitebeard-Piraten darstellen, ganz besonders da sie alle das Herz am richtigen Fleck zu haben scheinen.

Nur Ace ist stur und will nicht wahrhaben, dass er ein Teil von Whitebeards Familie sein kann. Seine Wut und sein Hass, deren Ursprung Marco nicht nachvollziehen kann, machen Ace blind.

Deuce legt Ace eine Hand auf die Schulter, als Ace ihn erreicht und vor ihm zum Stehen kommt. Die freie Hand legt sich an Aces Kinn, damit er Aces Kopf unter Protesten zur Seite neigen und sich die Verletzung näher ansehen kann.

„Es ist nur eine Platzwunde, die viel blutet, aber keinen allzu großen Schaden hinterlassen wird“, meint Deuce. „Trotzdem solltest du eine Weile im Krankenzimmer unter Aufsicht bleiben. Mit Kopfverletzungen ist nicht zu spaßen, Ace.“

Ace rollt die Augen. „Es ist nur ein Kratzer. Viel schlimmer ist—“

Doch Deuce lässt sich nicht beirren und bugsiert Ace mit einer Vertrautheit, die Marco aus irgendeinem Grund überrascht, unter Deck zum Krankenzimmer, damit er sich um die Wunde kümmern kann. Das Letzte, was Marco zu sehen bekommt, ist Deuces Hand, die Aces Rücken berührt, um ihn zu lenken und wie Ace diese Berührung hinnimmt, obwohl er sich sonst immer störrisch gegen jegliche Art der Hilfe oder Zuwendung aller Leute sträubt.

Ein Glucksen ertönt, ehe Thatch sich neben ihm an die Reling lehnt und seinem Blick folgt. „Hast du Ace gesehen?“, erkundigt er sich amüsiert. „Ausnahmsweise ist er nicht ins Wasser gefallen, nachdem er Paps angegriffen hat.“

Marco wendet den Blick von den Treppen ab, die unter Deck führen. „Das wievielte Mal ist es jetzt gewesen?“

„Das dürfte jetzt Nummer dreiundsiebzig gewesen sein“, meint Thatch, nachdem er seine Finger benutzt hat, um nachzurechnen. Anders als Deuce, schreibt Thatch sich all diese Daten und Informationen nicht in sein kleines Büchlein, das er immer bei sich trägt.

„Ich bin gespannt darauf, was Ace macht, wenn er die abgemachten Hundert Versuche verbraucht und Paps immer noch nicht geschlagen hat.“ Ein Grinsen liegt auf Thatchs Lippen, als wüsste er etwas, was Marco und sämtlichen anderen an Bord verborgen bleibt. „Ob er bleiben wird? Oder wird er gehen? Wird seine Mannschaft sich ihm anschließen?“

„Bestimmt, yoi“, erwidert Marco und denkt an Deuces Hand auf Aces Rücken, auf dessen Proteste, die jedoch nur halbherzig geklungen haben. „Sie sind ihm loyal. Ihre Bindung zueinander ist stark.“ Noch während Marco dies sagt, bemerkt er, was das Gefühl ist, das sich jedes Mal in seinem Bauchraum ausbreitet, wenn er Deuce und Ace zusammen aus der Ferne sieht.

Neid wäre ein zu starkes Wort, um es zu beschreiben, aber Marco wundert sich, wie es sich anfühlen würde, würde Ace ein solches Vertrauen für ihn empfinden. Wundert sich, wie es sich anfühlen würde, wenn Ace nach einem Kampf seine Nähe suchen würde, anstatt zu jemand anderen zu gehen.

„Du siehst aus, als sei dir eine Laus über die Leber gelaufen, Marco“, stellt Thatch glucksend fest, ehe er Marco mit der flachen Hand auf den Rücken haut und lachend weiterspaziert. „Du wirst Ace vermissen, wenn er geht, schon klar. Geht mir genauso.“

Marco bleibt zurück und lehnt auch weiterhin an der Reling.

Kann man jemanden vermissen, der noch anwesend ist? Jemanden, den man nicht richtig kennt, weil man ihn nur aus der Ferne zuschaut und nur die Geschichten über denjenigen von anderen erfährt?

Marco kennt die Antworten auf diese Fragen nicht, aber er weiß auch nicht, ob sie sonderlich wichtig oder nützlich sind. Gefühle sind eine merkwürdige Sache und sie kommen und gehen, obwohl Marco nicht den Eindruck hat, dass seine Faszination von Ace in der nächsten Zeit abschwächen wird.

Seinen müden Blick gen Himmel wendend, beobachtet Marco die weiterziehenden Wolken und genießt die frische Seeluft, während Möwen in der Ferne schreien und undeutliches Stimmengewirr seiner Mannschaft an seine Ohren dringt.



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