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I´m a Pirate!

Die Legende um Kul Elna!
von

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Die Karte von Kul Elna

17. April 1785 – Dritter Tag in London
 

Wir sind nun schon seit drei Tagen in London zu Besuch. Vater sagte, es sei sehr wahrscheinlich das wir hier blieben würden. Hier sieht es aus, wie in so gut wie jeden Palast den meine Familie und ich besuchen, doch ich liebe den Blick auf das weite Meer und dem Geruch von Salz in der Nase. Ich beobachte oft anlegende Schiffe und frage mich, ob ich jemals auch auf einen sein könnte.

Die meiste Zeit am Tag verbringe ich in meinem Zimmer oder im großen und wunderschön blühenden Garten. Ich denke – ich könnte mich an London gewöhnen!

Malik ist auch dabei und versucht mir immer noch Tanzen bei zu bringen. Ich stelle mich ziemlich blöd an, dennoch hat mein Freund viel Geduld mit mir und versucht es immer wieder! Bald muss ich alles können – mein Vater möchte eine „kleine Feier“ für alle königlichen und adligen Familien aufrufen. Diesmal werde ich mich nicht drücken können, denn ich weiß nicht wann.

Zum Glück weiß mein Vater nicht das ich noch nicht tanzen kann – er würde sich unnötig Stress machen. Aber so langsam sollte ich zu üben und lernen anfangen!
 

Ein lautes Klopfen gegen die hölzerne Tür ließ Ryou zusammen zucken. Er runzelte die Stirn und seufzte missmutig als er einen großen, schwarzen Tintenfleck auf der zuvor beschriebenen Seite entdeckte. Ryou steckte die Feder zurück in das kleine Tintenfass und tupfte den Fleck mit einem Stofftuch weg. Dieses wurde von schwarzer Tinte durch tränkt, aber der Fleck breitete sich nicht weiter aus. Zufrieden warf er das Tüchlein in ein Fass, welches zum Müll ansammeln nutzbar war.

Wieder ertönte ein lautes Pochen und seufzend drehte sich Ryou im Stuhl um. Er sah zur großen, dunkelbraunen Tür mit beigen Mustern und goldener Türklinke. Die Muster waren mehr oder weniger Punkte oder geschwungene Linien die Ryou dennoch gefielen. Selbst wenn er sie hässlich finden würde – er hätte es wohl kaum gesagt.

„Herein!“, ließ er von sich hören, ehe es wieder zu Klopfen begann.

Die Tür öffnete sich sogleich und in sein Zimmer trat sein guter Freund und Tanzlehrer Malik Sepehr. Ryou kannte ihn bereits über 10 Jahre. Damals kam Malik mit seinem Vater in den Palast, dieser wollte ich als Koch anbieten. Da der Prinz damals keinerlei Freunde hatte, war er fröhlich gestimmt einen Gleichaltrigen kennen zu lernen und freundete sich bereits am ersten Tag mit ihm an. Obwohl Maliks Vater nicht im Palast angestellt wurde, schaffte Ryou es, seinen Vater dazu zu überreden, Malik zu übernehmen. Also blieb Malik im Alter von 8 im Palast zurück, während seine Familie in einem Haus in der Nähe zog und ihn so oft es ging besuchten.

„Bist du für den Unterricht bereit?“

Unwillkürlich verzog Ryou sein blassen Gesicht – ein Seufzen entkam ihm. Obwohl er es sich vor kurzem vorgenommen hatte, besaß Ryou keinerlei Motivation oder gar Lust darauf zu tanzen. Eigentlich war er ein cleverer Junge, er konnte sich Sachen und Abläufe schnell merken, aber mit dem Tanzen kam er gar nicht klar! Er wusste selber nicht weshalb, aber es brachte ihn Probleme, seine Füße so zu bewegen wie man es ihn sagte, zu lächeln, nicht auf den Boden zu sehen und dabei auf nichts rum zu treten!

„Ich denke schon – aber sollte ich nicht eher dich fragen ob du bereit bist? Immerhin trample ich dir auf die Füße rum“, meinte Ryou skeptisch und beobachtete wie Malik leicht zu lachen begann.

„Ach, meine Füße sind gerade deshalb bereits abgehärtet“, sagte der 18-Jährige und winkte leicht ab. „Komm schon, am besten fangen wir gleich an!“

Noch immer nicht begeistert davon Tanzen zu lernen, folgte Ryou seinem guten Freund artig und landete in einem separaten und fast vollkommen leeren Raum. Hinten standen Instrumente, wahrscheinlich auch zum Tanzunterricht. Wieder seufzte Ryou – das würde ein langer Tag werden!
 

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„Käpt´n!? Wir haben den Anker gesetzt und sind bereit um an Land zu gehen!“

Bakura sah seinen Crewmitglied an und schnaubte verächtlich. „Ihr werdet immer langsamer! Seht! Die Sonne taucht bereits unter!“

Er steckte sein Fernrohr wieder weg, mit welchen er in Richtung Sonne gezeigt hatte, welche hinter dem Ozean verschwand und das Wasser in sanfte gelb- und orangetöne färbte. Der Kapitän stieg wenige Stufen hinunter und stand dann vor seiner versammelten Mannschaft, welche stumm auf Befehle wartete.

„Wir werden jetzt von Deck gehen – die, die zum Acht geben hier bleiben, wissen bereits Bescheid“, dabei warf Bakura einen Blick zu fünf seiner Crew, die bereits in einer kleinen Gruppe abseits standen. „Ich möchte zum König – irgendwo im Palast hier soll es eine Karte geben die zum Schatz von Kul Elna führt und genau diese Karte möchte ich! Von mir aus tötet und entführt wen ihr wollt, solange ihr mir die Karte bringt, ist das klar!?“

Er wartete gar nicht auf eine Zustimmung seiner Crew, an erster Stelle ging er von Bord und sah zu all den kräftigen Männern welche sich gegenseitig Blicke zu warfen und dann wie ein wild gewordener Haufen von Bord trampelten und ihr Schwerter zogen, sie brüllten rum und machten jeden auf sich Aufmerksam. Seufzend strich sich der Kapitän das Pony aus dem Gesicht. Eventuell hätte er sagen sollen, dass sie nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen sollten? Bakura hatte ja gedacht das wüssten die Piraten – nächstes Mal sollte er daran denken, dass kaum einer aus diesem Haufen sein Gehirn mehr als einmal am Tag benutzte! Mit langsamen Schritten folgte er seiner Crew und fragte sich gleichzeitig woher diese wussten, wo sich der Palast befand. Gut dieser war recht groß und zog sicherlich die Meiste Aufmerksamkeit auf sich, trotzdem fand er das ungewöhnlich…

Vielleicht wussten sie es auch nicht und rannten einfach drauf los?

Doch tatsächlich kam die Crew beim Palast an und anstatt auf den Kapitän zu warten, machten sie sich bereits daran in den Palast einzubrechen. Sie halfen sich gegenseitig über die Mauer und öffneten das Tor von Innen. Die Wachen waren dabei anzugreifen, doch wie Bakura vermutet hatte, waren nicht viele von ihnen da und sie würden die Piraten nicht aufhalten können!

Obwohl Bakura nichts dagegen hätte, einen dieser Wachen zu töten, versuchte er sich weitestgehend aus Kämpfen raus zu halten. Immerhin hatte er ein anderes Ziel:

Die Karte nach Kul Elna!

Er hielt sich in Schatten verborgen und kam gut durch, seine Crew kümmerte sich bereits um die hartnäckigen Wachen. Nur der König selbst und seine Familie schienen noch gar nicht zu registrieren was hier los war. Die Wachen, welche eigentlich am Eingang des Palastes stehen sollten, waren verschwunden. Eben sie warnten alle im Haus vor – oder sie befanden sich im Kampf.

Die knarrende Tür bekam er leicht aufgetreten, Holz splitterte ab und ein lauter Krach war zu hören, spätestens jetzt würden sie wohl wissen was los war.
 

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„Ryou!“

Der junge Prinz erschrak heftig als sein guter Freund einfach durch die Tür gestürmt kam. Das war sonst nie Maliks Art!

„W-was ist denn?“, fragte Ryou noch ziemlich verwundert vom Auftauchen seines Tanzlehrers.

Malik zerrte Ryou hoch und sah sich hastig um. „Du musst dich verstecken! Piraten greifen den Palast an!“

„Wie bitte!? Piraten!?“, fragte Ryou erschrocken und ließ sich von seinem Bett zu einem Schrank ziehen.

„Frag nicht weiter – rein da und sei still!“

Malik öffnete den großen Kleiderschrank und schob den Prinzen hastig hinein. Er legte sich den Finger an die Lippen um Ryou zu zeigen, dass er still sein sollte. Dann schloss er die Türen wieder und sah sich um. Eigentlich hatte er so gar keine Lust darauf den Jungen zu schützen. Aber der König selbst hatte es ihn aufgetragen und wenn Ryou irgendwas geschah, konnte sich Malik schon mal mit dem Henker anfreunden! Also hatte er sich vorgenommen den Prinzen zu verstecken und die Piraten vom Schrank fern zu halten! Er ging mit dem Zimmerschlüssel raus, schloss ab und schob den Schlüssel durch den Türschlitz unten, damit Ryou wieder raus kam, falls die Piraten wieder verschwanden. Malik richtete sich so eben auf als er erst ein lautes Krachen hörte und dann den Schrei zwei weiblicher Bediensteten. Er rannte den langen, schmalen Gang entlang, bis er an einer breiten Treppe ankam. Malik runzelte die Stirn als er niemanden sehen konnte, die Tür allerdings war aufgebrochen wurden. Nun stellte sich nur die Frage:

Wer hatte die Tür aufgebrochen?

Ein Japsen entkam Malik als er etwas Scharfes an seiner Kehle spürte, etwas Kaltes. Auch spürte er einen Körper hinter sich, der eine starke Wärme ausstrahlte. Er erkannte einen schwarzen Lederhandschuh und blasse Haut.

„Es freut mich dich kennen zu lernen~“

Die Stimme war nicht mehr als ein flüstern, er spürte den heißen Atem seinen Nacken streifen, die Stimme hörte sich dunkel an. Malik leckte sich über die trockenen Lippen, sah sich panisch um, doch hier war keiner. Alle waren wohl geflüchtet.

Er wurde umgedreht und sah in die rotbraunen Augen des Mannes. Sie strahlten Wissen aus und gleichzeitig Eiseskälte. Die Augen ließen Malik schweigen – sein sonst so hitziges Temperament versteckte sich tief in seinem Körper. Sein Hals fühlte sich verstopft an, gefüllt von einem ekligen, dicken Kloß der nicht weg wollte! Egal wie oft er versuchte ihn herunter zu würgen.

„Du weißt doch bestimmt wo sich die Karte befindet, kleiner Prinz~“

Malik runzelte die Stirn – kleiner Prinz? Dieser… Pirat dachte scheinbar das Malik der Prinz war. Gut, so war zu mindestens der wahre Prinz sicher.

„Ich hab dich gefragt wo die Karte ist!“

Malik zischte als er zu Boden geworfen wurde und den Stiefel des Piraten auf seiner Brust spürte. Sein Rücken schmerzte und der Druck welcher vom Fuß des Mannes ausging, verbesserte dies nicht.

„W-welche Karte denn?“, krächzte er leicht eingeschüchtert.

Der Säbel welcher wie angewachsen in der Hand des Piraten lag und insgesamt der Mann hatte etwas Angsteinjagendes an sich. Obwohl er kaum größer und kräftiger war als Malik selbst – im Gegensatz zum Tanzlehrer, würde dieser Pirat nicht zögern ihn zu töten.

„Welche Karte!?“, schnaubte Bakura höhnisch. „Natürlich die von Kul Elna! Die du und dein Volk vor kurzem erst gefunden habt!“

Nur sehr langsam sickerten die Informationen einer Karte durch Maliks Gehirn. Dann fiel ihn alles wieder ein – die Karte welche das Reich erst vor kurzem gefunden hatte. Sie wollten einen der besten Kapitäne mit dieser Karte unterwegs schicken, damit dieser den Schatz fand und zum Königreich brachte.

„Antworte gefälligst!“

Malik krümmte sich zusammen als er den harten Tritt in seine Seite spürte. Ein leises, schmerzverzerrtes Aufjaulen entkam dem Tanzlehrer. Seine Augenlider pressten sich wie von selbst auf einander und er versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu bringen.

Eine Hand umgriff sein Kinn, er roch das schwarze Leder und zwang sich die Augen zu öffnen und in die des Piraten zu sehen. Dessen Blick war eiskalt und undurchdringbar.

„Also? Wie sieht es aus?“

Die Stimme des Mannes klang ruhig und zwang Malik dazu tief durch zu atmen und zu antworten.

„D-die Karte befindet sich in… der Bibliothek“, antwortete der Tanzlehrer mit schweren Atemzügen.

Er wurde an dem blonden Haar hinauf gezogen und musste stehen, zischte leise wegen dem Schmerz und sah den Mann abwartend an.

„Na dann – zeig mir mal wo die Bibliothek ist, kleiner Prinz.“

Am liebsten hätte sich Malik von dem Mann gedrückt, doch der Säbel war einschüchternd genug um ihn zum Schweigen zu bewegen. Er nickte leicht, die Hand im Lederhandschuh legte sich nun auf seine Schulter und schob ihn leicht, damit er sich endlich bewegte. Vorsichtig setzte Malik einen Schritt nach den Anderen um den Piraten zur Bibliothek des Palasts zu führen, wo sich die Karte befand. Im Palast gab es eine große Bibliothek, dort befanden sich Karten, Bücher und antike Waffen die eingerahmt wurden.

„Da ist sie“, sagte Malik und zeigte auf eine große, dunkle Tür.

Der Pirat öffnet sie, hielt den Tanzlehrer dennoch weiter am Arm fest und zog ihn mit in den großen Saal voller Bücher und weiteren alten Zeug. Malik mochte es nicht hier, er fühlte sich eingeengt – einfach unwohl. Er sah sich um und zeigte auf ein Podest worauf eine Karte lag. Der Mann zog ihn weiter mit sich und ein breites Grinsen legte sich auf seine Züge als er die Karte entdeckte. Malik beobachtete ihn dabei wie er fast schon zärtlich über sie strich und dann an sich nahm. Er sah sie sich kurz an und steckte sie dann in eine Gürtelschlaufe.

„Gut, dann habe ich alles“, nuschelte der Pirat zufrieden.

Malik sah ihn an. „…ich gehe dann mal!“

Schnell hatte er wegrennen wollen, doch der Mann hielt ihn fest. „Abhauen? Du? Ganz bestimmt nicht!“

Malik schluckte einen dicken Kloß hinunter – was würde denn jetzt passieren?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sandy
2013-11-19T01:28:22+00:00 19.11.2013 02:28
Huhu war echt toll bakura und seine Crew sind hinter der Karte her und sind schon drin oh marik konnte den Prinz verstecken oh je die denken marek wäre der Prinz War auf jeden Fall spannend die ff freue mich wenn es weiter gehen wird hoffe bis bald wiederg von mir sandy
Von:  jyorie
2013-11-07T16:08:25+00:00 07.11.2013 17:08
Hallo (^o^)y

hast du noch mal was geändert an dem Kapitel?
Ich hatte ein Alert bekommen und es jetzt nochmal
gelesen^^

Beim zweiten Lesen ist mir aufgefallen, du hast ja
sogar die Sprache angepaßt, ein paar Sehr schöne
Formulierungen sind mir da aufgefallen:

als Papierkorb „nutzbar war“
„ließ er sich von drine hören“
als Koch „anbieten“.
„fröhlich gestimmt“

so redet heute niemand mehr, aber es paßt ganz
herlich in den Text hinein, das du die Sätze hier so
formuliert hast. Finde ich klasse, das du an so was
gedacht hast!

Liebe Grüße, Jyorie

Antwort von: abgemeldet
07.11.2013 20:48
Hey ^.^

Hm? Eigentlich hatte ich nichts mehr geändert o.ô
Komisch...

Aber schön das es dir aufgefallen ist ;)
Ich fand diese Sprache irgendwie passender zu diesem Jahr.

LG Baku_Chan
Von:  jyorie
2013-10-31T05:20:36+00:00 31.10.2013 06:20
Hallo ^.^

hi hi ... ein lustiger Haufen, den Bakura da um sich geschart hat.

Auch dass sie so „kopflos“ drauf zustürmen und dennoch Erfolg
haben beim stürmen der Königsburg. Hat mir aber doch gefallen,
vor allem, weil Bakura dennoch den Überblick behält und genau
sieht, wie übereifrig seine Mannen den Angriff „planen“. Dafür hat
sich der Kapitän ja selbst den Überblick behalten und sich sehr elegant
in der Burg bewegt, den Schatten genutzt um sich zu verstecken.
Sehr gewandt hat er sich dann auch beim dem vermeidlichen Prinzen
verhalten, als er ihn überredet hat ihm die Karte zu zeigen.

Hat Spaß gemacht der Ausflug.

Gut hat mir auch gefallen, das du so genau das Datum nennst. Kling gut!

Liebe Grüße
Jyorie



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