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Der blinde Passagier

von

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Wetterumschwung

Ein wohlriechender Duft strömt in Luffys Nase und lässt ihn aufblicken.

„Hm?“ neugierig steht er von seinem Lieblingsplatz auf und sieht nach hinten. Bis eben hat er noch der untergehenden Sonne zugeschaut, doch nun blicken seine neugierigen Augen über die Sunny. Er springt vom Löwenkopf und landet mit einem Rumps auf den Planken des Bugs. Der Cyborg sieht seinen Käpt’n über das Steuerrad an. Wortlos rennt Luffy los und lehnt sich über das Geländer, um die Wiese sehen zu können.

„FUTTEEEEERR!!“ brüllt er voller Freude und reißt die Fäuste in die Luft. Mit einem Seufzer blickt der Smutje zu dem Gummijungen.

„Du bist ja lauter als ein Schiffshorn.“

„Hihi, Danke!“ Luffy stürmt zum Tisch und grinst Sanji an.

„Das war kein Kompliment, du Trottel!“

„Oh, ach so.“ der Strohhutträger beißt in die erste Fleischkeule und scheint seine Umgebung komplett ausgeblendet zu haben. Nami und die anderen kommen mit schnellen Schritten zur Wiese. Sanji hat als Koch mal wieder ganze Arbeit geleistet. Eine große Schale mit frischem Salat steht am linken Ende des Tisches und in der Mitte befindet sich ein kleiner Korb mit Baguetten und Brot. Der Orangensaft schwimmt glänzend in zwei Glaskrügen, während Tee und Kaffee dampfend neben dem Salat stehen. Die Beilagen wie Fleisch, Käse oder Ei liegen hübsch dekoriert auf Tellern bereit. Der Tisch musste von Franky extra verlängert werden, damit genug Platz für Luffys Fleischkeulen da ist. Freudig schlingt der Käpt’n seine simple Lieblingsspeise auf der Bank hinunter.

„Beeilt euch, bevor er wieder alles wegfrisst.“ Meint Sanji. Das müssen sich die Crewmitglieder nicht zwei Mal sagen lassen.

„Sag mal, Zorro. Wo ist eigentlich Emilie?“ fragt Lysop und rettet die letzten Brötchen vor dem gierigen Fresssack mit dem Strohhut auf dem Kopf. Der Schwertkämpfer bekommt von Sanji eine warme Flasche Sake und schenkt sie in sein Glas ein.

„Dass du zu fast jedem Essen deinen Sake trinkst verdirbt dir nur den Geschmack, Moosschädel.“

„Mag sein…“ lustlos trinkt Zorro das Glas in einem Zug leer. Seine müden Augen fixieren den Schützen, der ihn immer noch fragend anguckt.

„Was ist jetzt mit Emilie?“ hakt Lysop nach und beißt in sein belegtes Baguette. Chopper hat sich neben ihn gesetzt und verputzt sein Käsesandwitch mit einem Bissen. Schnell greift er zum Glas und atmet erleichtert auf, als das Essen seinen Hals durchquert hat.

„Ahh~“

„Irgendwann erstickst du noch.“

„Sag doch so was nicht, Franky.“ Der kleine Elch blickt nervös zum Cyborg. Vielleicht sollte er doch etwas langsamer essen.

„Emilie schläft.“ Sagt Zorro knapp.

„Sie hat bestimmt Hunger. Ich geh sie holen.“ Sanji will sich gerade umdrehen, als Sophie mit unsicheren Schritten aus der Mädchenkabine tritt. Ihre Hände suchen die Umgebung nach Halt ab und finden schließlich das Geländer an dem sie nun entlang geht.

„Oh Sophie, meine Schöne~! Das Essen ist fertig~!“ trällert der Smutje mit pinken Herzaugen. Die blinde Frau geht langsam die Treppen hinunter.

„Warte. Ich helfe dir.“ Brook steht auf und nimmt Sophies freie Hand. Sie zuckt zusammen.

„Du bist ja wirklich ein Skelett.“ Lacht sie und geht mit ihm die letzten Stufen hinab.

„Yohohoho! Mit Leib und Seele… ich meine… nur mit Seele. Yohohohoho! Was für ein Knochenschüttler!“

„Sophie! Komm setz dich zu uns bevor Luffy wieder alles verputzt.“

„Ah. Ok. Vielen Dank.“ Sie wird von Brook zu ihrem Platz geführt. Wenig später kommt auch Sanji mit einer schlafenden Emilie in den Armen wieder auf die Wiese.

„Wie hast du das eigentlich angestellt, Zorro?“ fragt die Navigatorin und nimmt in Ruhe eine Portion Salat. Wenigstens dieses Gericht ist vor Luffys Mund sicher.

Robin blickt ruhig in die Runde und schenkt ihrer blinden Nachbarin den Tee nach.

„Frag lieber nicht…“ murrt Zorro wieder und streicht sich durch die grünen Haare. Dann fängt er an zu erzählen.
 

Vorher…

„Was findet ein Kind nur so toll an einer Rassel?“ der Schwertkämpfer sitzt mit verschränkten Armen im Schneidersitz und lehnt sich an der Wand an. Er hat Emilie mit in den Aussichtsturm genommen, um vor seinen nervigen Freunden endlich Ruhe zu haben. Nun krabbelt die kleine Emilie fröhlich mit der Babyrassel herum und lacht vergnügt auf. Auf Zorros Lippen legt sich ein schwaches Lächeln.

„Naja. Solange sie Spaß dran hat…“ langsam schließt er seine Augen. Ein kleines Nickerchen kann ja nicht schaden.

Wenige Minuten später wacht der Grünhaarige mit einem mulmigen Gefühl wieder auf. Entsetzt reißt er die halboffenen Augen auf als er sieht, wie das Baby an seinem Regal herumklettert, wo seine ganzen Hanteln aufbewahrt sind. Emilie scheint das wenig zu stören. Freudig greift sie nach einer der Gewichte und will es zu sich ziehen. Die Hantel rollt langsam auf die Kante zu und Emilie verliert das Gleichgewicht. Zorro legt einen rekordverdächtigen Hechtsprung ein und öffnet eine Hand um Emilie zu retten. Mit der anderen Hand fängt er die Hantel kurz über ihrem Kopf auf. Das Baby sieht ihn verwundert hat. Zorro liegt bäuchlings auf dem Boden und atmet erleichtert auf.

‚Knapper ging’s echt nicht… Vielleicht war es doch keine so gute Idee sie hier hoch zu bringen. Aber wo soll ich denn… Moment! Sie war doch gerade noch in meiner… Wo ist sie denn jetzt schon... Arg! ‘ der Pirat richtet sich wie vom Blitz getroffen wieder auf. Das Baby macht einen seltsamen Laut und Zorro dreht sich um.

„Achtung!“ ruft er unsinnigerweise und blickt auf den Stapel mit den Gewichtscheiben, der wie eine Pyramide aufgebaut ist.

‚Kann die auch noch was anderes außer klettern! ‘ denkt er sich und rennt auf das Kind zu. Emilie balanciert auf der Spitze. Plötzlich umfassen sie zwei große Hände.

„Hab ich dich! Und jetzt ist Schluss mit der Erkundungstour!“ Zorro nimmt sie auf die Schulter.

„Dann gehen wir halt woanders hin…“ murrt er. Emilie scheint jedoch wenig von der Idee begeistert zu sein und nicht von hier weg zu wollen. Sie hat aufgehört zu lachen und krallt ihre kleinen Finger fest in Zorros Haare. Dann fängt sie an zu schreien und zu ziehen.

„Hey! Lass das! Das tut weh!“

„Buaaaa!!“

„Blödes Gör. Lass meine Haare los! Arg!!“

„Uhaaa!!!“

„Ich versteh kein Wort! Hör auf so zu plärren!“ schreit Zorro und versucht Emilie von den Schultern zu nehmen. Sofort bohren sich ihre Finger fester in seine Haare.

„Lass los, verdammt noch mal!“

„Uhaaa!!!“

„Mann!!“

„Uhaaa!!!“

„Halt die Klappe!“

„Uhaaa!!“

„Das hält doch kein Mensch aus!!“

„Uhaaa!!“

„Ist ja gut!!“

„Uhaaa!!!“

„Dann bleiben wir eben hier!“

„…“

„Hm?“ Zorro bleibt wie angewurzelt stehen. Emilie hat doch tatsächlich wie auf Kommando mit dem Geschrei aufgehört. Sie lässt seine Haare los und kichert wieder vergnügt auf.

„Ich fühl mich leicht verarscht…“ der Schwertkämpfer setzt sich erschöpft auf die Bank und nimmt Emilie auf den Schoß. Sie kuschelt sich müde in den Stoff ein. Als sie eingeschlafen ist und Zorro sicher war, dass sie nicht so schnell wieder aufwachen wird, geht er durch die Luke ins Freie. Er läuft mit dem Baby auf dem Arm über die Wiese zum Aquarium.

„Hier kann sie wenigstens nichts anstellen…“
 

Beim Essen…

Sophie lacht auf.

„Das ist typisch für sie. Tut mir Leid, dass ich euch nicht gewarnt habe, aber Emilie ist von Natur aus sehr lebhaft und neugierig.“

„Da kenn ich noch so jemanden…“ Nami schielt über den Tisch zu ihrem Käpt’n.

„Auf jeden Fall kann sich jetzt jemand anderes um dieses Gör kümmern!“

„Jaja! Nachdem sie die Milch fertig getrunken hat, werden Robin und ich mit ihr etwas spielen und sie dann baden.“ Sagt die Navigatorin und legt die Servierte beiseite. Sie steht auf und nimmt Emilie aus Sanjis Arm, der gerade die leere Flasche in der Hand hält.

„Am nächsten Morgen entscheiden wir dann, wer als nächstes dran ist.“
 

In der Nacht…

„Ihr habt sicher schon von mir gehört…“ murmelt Lysop im Schlaf.

„Wo bleibt denn der Nachschlag?“ fragt Luffy und schnarcht mit Zorro um die Wette.

„Kommt ja gleich…“ antwortet Sanji.

„…Mein Name ist Käpt’n Lysop!“

„… Wow! So viel Zuckerwatte…“
 

Nami wird durch Emilies Aufschrei wach. Sie fährt hoch und reibt sich verschlafen die Augen.

„Jaja…“ lustlos nimmt sie das Kind in den Arm und geht mit ihr zur Tür.

„Wohin gehst du, Nami?“ fragt Robin, die ebenfalls durch das Geschrei wach geworden ist. Die Navigatorin zeigt auf Emilie.

„Verstehe.“ Die Archäologin lächelt und legt sich wieder hin. Sophie schläft weiterhin wie ein Stein.

Als Nami das Badezimmer erreicht hat sucht sie sich die selbstgemachten Windeln wieder zusammen und macht sich an die Arbeit. Einige Minuten später öffnet die Orangehaarige wieder die Tür und nimmt die Wäscheklammer von der Nase.

„So! Das wäre getan.“ Zufrieden blickt sie auf die wieder schlafende Emilie. Das Baby liegt in einem Laken zusammengerollt in ihren Armen.

„Sie ist so süß~!“ schwärmt Nami und geht durch die Bibliothek nach draußen.

Sie hält inne. Ihr Blick wandert nach oben. Die Nacht ist dunkel. Die Wolken verdecken die Sicht auf die Sterne und den Mond… Moment! Wolken?! Nami konzentriert sich und schließt die Augen.

‚Die Temperaturen sind gesunken! Der Luftdruck fällt…‘ sie fährt zusammen und läuft mit schnellen Schritten zur Mädchenkabine. Mit einem Knall öffnet sie die Tür. Robin und auch Sophie schrecken auf und blicken die leichenblasse Navigatorin an.

„Schnell! Wir müssen die Jungs wecken! Ein Zyklon kommt!!“



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