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Follow me into another World

Riku x Sora, Axel x Roxas
von

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magischer Fall

Er hätte mir nicht mal Überraschungen versprechen müssen, denn davon hatte ich auch so schon genug. Wieder hatte ich das Gefühl, ich wäre in einer anderen, viel friedlicheren Welt gelandet und langsam wurde ich lockerer, auch wenn Sora nicht der gleichen Meinung war und ich meinte, ich sollte doch mal den Stock aus meinen Hintern ziehen. Ich gab ihn einfach eine Kopfnuss als Antwort und für ein paar Augenblicke war er ruhig. Jedenfalls so lang, bis er vorgab mir einen Arm die Taille legen zu wollen. Doch anstatt einer netten Geste gab es von ihm nur gepiekse, als er seinen spitzen Finger in mein Fleisch bohrte. So begann eine kleine Rangelei, in dem wir uns gegenseitig ärgerten.
 

Lachend versuchte er sich zu wehren, als ich meinen Arm um seinen Hals legte und ihn an meinen Körper presste. Da er sich nicht befreien konnte, hielt er sich mit beiden Armen an mir fest. Natürlich nicht, ohne weiter meine Seiten zu malträtieren. Keuchend versuchte ich mit einer Hand nach seinen Handgelenken zu greifen, um ihn davon abzuhalten, erwischte jedoch nur eines. Ich lachte, bei seinem merkwürdigen herum wackeln, als er sich in meinen Griff windete, um sich von mir zu lösen. Ganz in unserer Rangelei vertieft, bemerkte ich nicht, das Sora unsanft mit seinen Kopf gegen irgendwas stieß. Erst als er einen überraschten Laut machte, blickte ich in meiner momentanen Haltung auf und starrte in die seltsam goldenen Augen meines Gegenübers. Sofort ließ ich Sora los und richtete mich schnell auf, als hätte ich etwas böses angestellt.
 

„Ich sehe, ihr habt Spaß“, sagte er mit säuselnder Stimme. Aus den Augenwinkeln konnte ich Sora eifrig nicken sehen. Ich selbst blieb stumm, musterte den Silber haarigen Mann nur argwöhnisch, dessen Blick wieder nur auf mir ruhte. Merkwürdigerweise trug er diesmal eine schwarze Robe, die bis zum Boden reichte und nicht wirklich zu diesem Anlass passte. „Gefällt dir das Fest, Riku?“, fragte er freundlich. „Mir kam es beim letzten Mal so vor, als würdest du unsere Kultur nicht sehr zu schätzen wissen. Es wundert mich, dich hier sehen zu dürfen. Aber anscheinend weiß Sora wie man dich überreden kann, aus deinem Schneckenhaus zu kriechen und neue Dinge zu entdecken.“ Ein Funkeln blitzte für einen kurzen Moment in seinen goldenen Augen auf, als er dies sagte. Irgendwie wirkten seine Worte auf mich so, als würde er nicht nur über meine Anwesenheit auf dem Fest reden. Stirn runzelnd bewegte sich mein Kopf, als er sich zu Sora beugte und ihm einen Kuss auf die Wange gab. Dabei flüsterte er ihm etwas zu, sodass Sora wieder aufgeregt nickte und der Silber haarige Mann mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen, sich wieder aufrichtete. Wieder ruhte sein Blick auf mich, als er sich zu mir drehte, um sich höflich von uns zu verabschieden.
 

„Gruseliger Typ“, murmelte ich, als er sich mit seidigen Bewegungen von uns entfernte. Sora tat es mir nach, bis er in einer bunten Menschenmenge verschwunden war.

„Inwiefern?“, fragte er nun.

„Er guckt mich so komisch an.“

Sora kicherte, wobei sich seine Lippen zu einem anzüglichen Grinsen verformten. „Er mag eben gutaussehende Typen und wahrscheinlich gefällst du ihn einfach nur.“

„Wie beruhigend.“
 

„Mach dir keine Sorgen.“ Er kam auf mich zu, um schließlich seine Arme um meine Taille zu legen. „Du bist Mein. Deshalb wird er dich schon nicht belästigen.“

Warum klangen seine Worte nur so überhaupt nicht beruhigend auf mich? Ich runzelte unbewusst die Stirn. „Belästigen?“, hakte ich nach.

Sora verzog seine Lippen ein bisschen, als er nach den richtigen Worten suchte. „Belästigen ist wohl das falsche Wort. Er mag einfach attraktive Menschen und ist dem anderen Geschlecht auch nicht abgeneigt. Außerdem ist er selbst ein gutaussehender Typ, mit einem gewissen Charisma und da er das auch weiß, ist es für ihn nicht sonderlich schwer, demjenigen ins Bett zu bekommen, der ihm gefällt.“
 

Mein zweifelnder Ausdruck wollte einfach nicht verschwinden, doch Sora hob nur gleichgültig die Schultern. „Es ist nichts schlimmes daran, ein wenig Spaß zu haben und sich das zu nehmen, was einem gefällt.“ Ich starrte ihn fassungslos an, was ihn dann doch etwas nervös machte. „Damit willst du doch hoffentlich nicht sagen, das du mit ihm... ?“ Ich konnte es nicht mal aussprechen, da der Gedanke doch zu ekelhaft war. Sora seufzte, tat aber noch immer so, als wäre es völlig normal.
 

„Es gab eben Zeiten, wo ich einsam war und einfach nur körperliche Nähe benötigte.“

„Hast du bei ihm auch geglaubt, er sei der richtige?“, fragte ich mit triefenden Spott in der Stimme. Sora zuckte bei meinen rauen Ton unwillkürlich zusammen, fing sich aber wieder, um schnell seinen Kopf zu schütteln. „Nein“, erwiderte er patzig, „es war so wie ich gesagt habe! Ich wollte nicht allein sein und er war eben für mich da, als ich jemanden gebraucht habe.“

„Zum Ficken?“, fragte ich schroff. Sora sah genervt auf und löste seine Arme von mir, um mich strafend anzugucken.

„Ja, zum Ficken!“, rief er aus und störte sich nicht daran, dass ein paar Leute die Köpfe nach ihm umdrehten.
 

Verblüffender weise hatte ich sie selbst ignoriert und in meinen Zorn nur auf Sora geachtet. Nun wurde mir erst bewusst, was ich ins Rollen gebracht hatte, doch war das Starren der Menschen nicht so schlimm, wie das ekelhafte Gefühl, das sich in meinen Magen ausbreitete. „Wir haben ein paar Mal die Nacht zusammen verbracht, um ein bisschen Spaß zu haben. Es ist nichts schlimmes daran, sich ein bisschen zu vergnügen. Doch bei deinem Spießer denken, scheinst du das nicht so zu sehen“, polterte er wütend weiter. „Außerdem wusste ich nicht Mal, ob du das gleiche Interesse an mir hast, wie ich an dir. Du hast schließlich nichts gemacht, damit ich mir sicher sein konnte, das meine flirtversuche bei dir erfolgreich sind.“
 

Diesmal war ich es, der ihn ungläubig anblinzelte. „wie hast du mein angebliches Interesse denn bemerkt?“

Sora lächelte verschmitzt. „In dem du in meiner Anwesenheit unruhiger wurdest und wegen der Tatsache, das du genervt den Raum verlassen hattest, als ich mit meinem angeblichen Freund geredet hatte“, plapperte er munter drauf los und wollte dabei gar nicht mehr aufhören. „Vielleicht auch, weil ich in deinen Augen einfach sehen konnte, das du mich magst, obwohl deine Worte an mich nicht so nett waren. Oh, und du bist im Park auf meinen Trick reingefallen. Erinnerst du dich? Du wolltest mich küssen. All das waren Gründe, die dafür sprachen und auch das du mich in deiner Wohnung hast schlafen lassen, ist ein weiterer -“ Er unterbrach sich selbst und verzog das Gesicht zu einer ärgerlichen Miene. „Obwohl das Ende nicht so nett war“, murmelte er missmutig.
 

Bevor er noch mehr sagen konnte, hielt ich ihn einfach den Mund zu. „Deine Gründe sind seltsam“, flüsterte ich lächelnd. Sora schob meine Hand vorsichtig weg und lächelte zurück, als er sie in die seine nahm, um sie ein wenig zu drücken. „Genauso seltsam wie ich, denn nichts anderes war ich für dich und trotzdem konnte ich dich irgendwie für mich gewinnen.“

„Du bist nicht seltsam“, murrte ich. „Nur ärgerlich und laut.“

„Das ändert nichts an der Tatsache, das du mich magst und ich dein kaltes Herz berühren konnte.“ Grinsend tippte er leicht mit den Finger über meine Brust, wo er mein Herz vermutete und ging dazu über, drüber zu streichen. Ich schloss die Augen und legte meine Stirn gegen sein, als er dies machte.
 

„Das ändert aber auch nichts daran, dass du mit Xemnas im Bett warst“, murmelte ich, doch hörte überraschenderweise nur ein Kichern von meinem Blumenkind.

„Höre ich da etwa Eifersucht raus?“

Ich schnaufte nur spöttisch auf und zog ihn fester als nötig an mich. „Es gefällt mir nicht“, gab ich zu, „und werde es hoffentlich so schnell wie möglich aus meinem Gedächtnis bekommen. Der Gedanke daran, ist wirklich gruselig.“
 

Ich vergrub mein Gesicht an seinen Hals und fühlte seine Hände auf meine Haut, als er flüchtig über meine Wange streichelte. „Es war vor deiner Zeit, Riku. Und wie ich bereits gesagt hatte: Du bist Mein. Also hab keine Sorge darüber. Es ist vergangen. Ich hätte nicht mal davon anfangen sollen. Doch habe ich das Gefühl, das ich deine Besitzergreifende Art an dir, doch zu schätzen weiß. Es ist ein guter Anfang, denke ich und vielleicht legst du ja auch eines Tages deine prüde Art ab.“ Ich protestierte, doch lachte er nur drüber und legte seine Hände auf meinen Hintern, um dort zart hinein zu kneifen. „Ich möchte wirklich, dass aus uns etwas Ernstes wird“, flüsterte er in mein Ohr. „Deshalb halte ich mich auch zurück und stürze mich nicht sofort auf dich – auch wenn es mir immer schwerer fällt, wenn ich dich so ansehe.“
 

Ich gluckste, obwohl sich auch ein wenig Angst in mir breit machte. In der Theorie wusste ich, wie Männer Sex hatten, doch war außer ein bisschen Fummeln und das wir uns gegenseitig mit der Hand befriedigt hatten, nichts zwischen uns geschehen und das letztere, war nur zweimal passiert. Irgendwie machte mich der Gedanke nervös weiter zu gehen. Als hätte ich eine Blockade in meinen Kopf, die so was einfach nicht zulassen wollte. So konnte ich ihm einfach nicht antworten, blieb stumm, als er mit einer Strähne meines Haars spielte. Ich musste auch gar nicht antworten, denn ein lautes Geräusch holte uns aus unserer kleinen Welt und veranlasste mich dazu aufzuschrecken. Dabei wedelte ich etwas mit meinen Armen umher und beförderte fast einen langhaarigen Typen zu Boden, der auf seinen furchtbar hohen Stelzen, an uns vorbei lief.
 

Er konnte geradeso noch ausweichen, doch als ich ihn so anguckte, wünschte ich mir wirklich, sein Gesicht im Dreck liegen zu sehen. Er trug bunte, weite Klamotten, die einem Clown ähnlich waren und grinste mich dämlich an. Was brauchte es noch, damit er es verdient hätte? Ich kam nur dazu, den Typen mit bösartigen Blick anzugucken, denn Sora zog mich einfach weiter. Wieder liefen wir an bunten Menschen vorbei, die sich gut zu amüsieren schienen und vom weitem konnte ich einen Mann mit Bauchladen um seinen Hals ausmachen, der irgendwelchen Ramsch verkaufte und immer wieder laut rief, was er so anzubieten hatte. Sora interessierte es nicht weiter und zog mich einfach mit sich. Vorbei an den vielen bunten Lichtern und ein paar Mädchen, die in ihren weißen Kleidern, zu den Gitarrenklängen eines jungen Mannes tanzten. Ich starrte ihnen fasziniert nach, während Sora mich einfach weiter führte, bis wir im letzten Arenal angekommen waten und seine Stimme meine Aufmerksamkeit erregte.
 

Blinzelnd sah ich zu ihm hinab, doch lächelte er nur. „Ich hatte dir doch eine Überraschung versprochen“, sagte er geheimnisvoll und ging auf seine Knie. Ich war viel zu verblüfft um zu handeln, schaffte es aber gerade noch mich umzusehen, um heraus zu finden, ob Menschen in unserer Nähe waren. Doch waren wir hinter ein paar Büschen versteckt, sodass man uns unmöglich sehen konnte. Die ganze Aufmerksamkeit der Besucher, spielte sich vor dem goldenen Haus von Xemnas ab, so hatte niemand Interesse daran, zwei Typen hinter ein paar Büschen zu beobachten. Ich schluckte hart, als Sora sich etwas bewegte und wartete mit wild klopfenden Herzen darauf, was als nächstes passieren würde.
 

Ein Rascheln ließ mich meinen Kopf drehen, wobei ich nur noch Soras Hintern sehen konnte, als er durch ein Loch in der Mauer krabbelte. Ich war zuerst äußerst verwirrt und schnappte erst auf, als mich Soras Stimme dazu aufforderte, ihm es nach zu tun. Mir war nicht ganz klar, was ich erwartet hatte, doch war es sicher nicht das, was ich beabsichtigt hatte. Die Enttäuschung war mir anscheinend anzusehen, denn Sora kicherte, als ich ebenfalls durch das Loch gekrabbelt war und mich auf der anderen Seite wieder erhob.
 

„Was hast du gedacht was ich mache?“, fragte er lachend, als er in mein Gesicht sah.

„Nichts.“

„Ach komm schon, du dachtest, ich will in deine Hose!“
 

Er grinste breit. Selbst dann noch, als ich mich etwas beugte und unsere Gesichter nur Millimeter voneinander entfernt waren. Ich konnte sein Atem bereits auf meinen Lippen fühlen, doch war mein Blick auf seine Augen gerichtet, dessen Lider sich flatternd schlossen. Ein Lächeln zuckte um meine Mundwinkel, als ich meine Hände auf seinen Wangen legte und meine Finger sein weiches Haar berührten. Meine Nase streifte seine empfindliche Haut und ich konnte ein leises Keuchen von ihm hören, als meine Lippen sein Ohr berührte. „Du bewegst dich in einem gefährlichen Terrain, Sora. Ich bin nicht geizig damit, Kopfnüsse zu verteilen“, flüsterte ich ihm hämisch zu. Soras Augen sprangen wieder auf, um mich empört anzusehen. Jammernd rief er meinen Namen aus, doch konnte ich nur drüber lachen und wich geschickt seinen Schlägen aus.
 

„Das ist gemein!“, rief er empört aus.

„Das warst du auch. Also hör auf ...“, weiter kam ich nicht, denn als ich hinter Sora blickte, empfing mich ein unglaublicher Anblick. Ich war sprachlos, konnte nur mit offenen Mund in das kleine Waldstück starren. Sora folgte meinen Blick und schmiegte sich an mich. „Das wollte ich dir zeigen“, hauchte er mich zu. Ich konnte nur nicken. Zwischen den grünen Blättern und Wiesen des Waldes schwebten kleine Lichter umher und machten die dunkle Nacht zu etwas Märchenhaftes, das ich so noch nie gesehen hatte. Sie waren überall, strahlten ihr helles Licht aus und erhallten den Wald in einem seichten Schein. „Das ist unglaublich“, stieß ich überwältigt hervor.
 

Sora nahm meine Hand und führte mich vorsichtig näher an die kleinen Lichter heran. Mit sanften Druck bewegte er mich dazu, mich in das weiche Moos einer kleinen Lichtung zu legen, um von dieser Position aus, diesem wundervollen Schauspiel zu zusehen. „Du bist der erste Mensch, dem ich das zeige“, flüsterte er, während er seinen Kopf auf meine Brust bettete. Träge legte ich meine Arme um den schmalen Körper und beobachtete die Leuchtkäfer über uns. Sie strahlten so eine Ruhe aus, passten perfekt in das Bild und diese Ruhe übertrug sich auch auf uns. Dieser Moment war einfach perfekt. Eine Weile lagen wir in einem angenehmen Schweigen zusammen, ließen uns von der einträchtigen Stille einnehmen, die uns umgab. Bis ein kleines Geräusch über mir, das entfernt wie ein Pfeifen klang, zu hören war. Ich schielte nach unten zu dem Brünetten, konnte aber sein Gesicht nicht sehen, darum flüsterte ich nur seinen Namen. Er reagierte nicht, so glaubte ich, dass er eingeschlafen war.
 

„Schlafmütze“, murmelte ich mit einem Grinsen. Doch gönnte ich ihm sein kleines Nickerchen und genoss einfach die Nähe des anderen, die so unschuldig und schön war, dass ich mich schon fragen musste, ob es wirklich real war. Mein Umfeld sprach jedenfalls dafür, das ich einfach nur träumte und bald aus diesem Traum erwachte. Bis dahin genoss ich den Augenblick, ließ meine Gedanken einfach schweifen. Ich hatte das Gefühl für Zeit und Raum verloren und driftete in einem seichten Schlaf ab, bis mich eine kleine Bewegung über mir, wieder aufschrecken ließ. Blinzelnd öffnete ich die Augen und blickte in das schläfrige Gesicht von Sora, der über mir war. Er guckte mich aus kleinen Augen an, wirkte noch viel zu verschlafen auf mich. Doch zierte ein dummes Grinsen seine Lippen. „Guten Morgen“, murmelte er undeutlich und schon gab es einen kleinen Kuss auf meine Lippen.
 

„Wie spät ist es?“, fragte ich nur und hörte gleich darauf ein kleines, murrendes Geräusch als Antwort.

„Weiß nicht.“ Er richtete sich auf und kratzte sich am Kopf. Sein Gesicht wirkte nicht sonderlich begeistert, als er sich in Schneidersitz neben mir setzte. Ich sah auf meine Armbanduhr und stellte fest, dass ich noch etwas Zeit hatte, bis ich zur Arbeit musste. So setzte ich mich auf und streckte meine Hand aus, um sie auf seine Wange zu legen. Als er aufsah, lächelte ich ihn aufmunternd an. „Wollen wir noch Frühstücken gehen, bevor ich zur Arbeit muss?“ Sein Gesicht erhellte sich, als er nickte und schnell stand er auf, um mit mir zusammen das kleine Waldstück zu verlassen.
 

„Arith macht tolles Essen. Du wirst von ihren Kochkünsten begeistert sein!“, rief er vergnügt aus, während wir nebeneinander her liefen. Ich stutzte ein bisschen, hatte ich doch eigentlich gedacht, dass wir Essen gingen und nicht hier Frühstücken würden. Es gefiel mir nicht sonderlich, doch würde ich ihm den gefallen tun, da er mal wieder in seiner üblichen Euphorie verfallen war. So folgte ich ihn in das zweite Arsenal und war überrascht, dort schon ein paar Bewohner des Viertels vorzufinden. In einen von ihnen erkannte ich die brünette Frau wieder, die auf einen tragbaren Grill das Frühstück zubereitete. Als wir näher auf die Gruppe zu gingen, wurden einige auf uns aufmerksam. Dabei fiel mir vor allem ein großer, brünetter Mann auf, dessen Blick unfreundlich auf uns gerichtet war.
 

Während Sora fröhlich in die Runde winkte und seine Freunde begrüßte, musterte mich der Mann mit einer seltsamen Neugier. Als er an der Reihe war von Sora umarmt zu werden, konnte ich deutlich von ihm ein „Wer ist das?“ hören. Es klang nicht sonderlich freundlich, doch schien das Sora nicht zu hören. So löste er sich nur wieder von seinem Freund und drehte sich zu mir um. „Das ist Riku“, stellte er mich aufgeregt vor. „Mein Freund.“ Bei diesen Worten verfinstere sich der Blick von dem Mann noch ein wenig mehr. Gute Aussichten für einen potenziellen Freund, wenn seine Freunde einen nicht mochten. Doch trotz seiner Unhöflichkeit, lief ich zu ihm und schaffte es, eine Begrüßung heraus zu bringen. Nur interessierte es dem Typen nicht sonderlich und ging mit einem abfälligen Schnauben einfach weg, um Arith beim Frühstück zu helfen.
 

„Ach Leon, sei doch nicht so unhöflich und begrüße unseren Gast.“ Ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie plötzlich ein schwarzhaariges Mädchen in mein Blickfeld hopste und mich vergnügt anstrahlte. Wieder wurde ich prüfend angeguckt, doch war es diesmal eine positive Neugier. „Hi, ich bin Yuffi“, stellte sie sich vor und reichte mir die Hand, die ich etwas überrumpelt schüttelte. Wenigstens gab es ein paar nette Menschen hier, die mich freundlich begrüßten. Ich schielte wieder zu dem brünetten Mann namens Leon, der wieder nur ein abfälliges Schnauben für mich übrig hatte und einfach seiner Arbeit nachging. So hantierte er weiterhin am Grill herum und füllte die Teller, um sie seinen Freunden zu geben. Ich war als letztes an der Reihe und grob wurde mir der Teller in die Hand gedrückt. Böse funkelte ich ihn an, doch er begegnete meinen Blick nur mit verhärteten Gesichtszügen.
 

Der Mann hatte eindeutig ein Problem mit mir und ließ sich nicht mal von meinen finsteren Ausdruck beeindrucken, die dem seinen in nichts nach stand. Ich brummte, wurde aber schnell von Sora am Arm weg gezogen, bevor ich etwas zu dem anderen sagen konnte. Er wirkte etwas nervös, seine Augen, die immer wieder ängstlich zu Leon huschten und kleine Gesten machte, die wohl mahnend sein sollte. Aber auch dies ließ diesen Leon kalt, nur mir selbst ließ es stutzig werden und ich fühlte mich unwohl, als ich mich zu der Gruppe ins Gras setzte und mein Frühstück aß. Es war eine ungewohnte Situation für mich, da ich mich noch nie in so einer Situation befand, mich in einer festen Gruppe intrigieren zu müssen.
 

Unbewusst versteifte ich mich, wollte nur, dass dieses merkwürdige Frühstück endlich vorbei war und ich von hier flüchten konnte. Ich sehnte mich bereits danach, wieder in mein Büro sein zu können um mich dort zu verstecken. Doch erst mal musste ich dieses Frühstück überstehen, das nur aus holprigen Gesprächsfetzen und einsilbigen Antworten bestand. Ich hatte auf meinen Teller geguckt, aß still mein Essen. Jedenfalls bis ich etwas Blondes aus den Augenwinkeln auftauchen sah und mein Interesse weckte. Mein Blick hob sich ganz, wurde von dem Blonden bemerkt, der mir kurz zu nickte. Ich erwiderte es, doch irgendwie glitten meine Gesichtszüge ab, als er sich zu Leon beugte und ihm einen Kuss auf die Lippen gab. Ihm war es nicht mal aufgefallen, doch der Blick des Brünetten war trotz des Kusses seines Freundes auf mich gerichtet gewesen. Während sein Freund den Kopf auf seiner Schulter ruhen ließ und ihn leicht anlächelte, stöhnte er gequält auf. Ein Geräusch, das mich irritiert zu ihm starren ließ.
 

„Dein Freund scheint noch nie zwei Männer gesehen zu haben, die sich mögen“, wandte er sich nun brummend an Sora. Dieser sah ihn erschrocken an, etwas Panik war in seinen blauen Augen zu finden, als er den rauen Ton des anderen hörte. Nervös knabberte er auf seiner Unterlippe herum, schüttelte aber scheu seinen Kopf. Ich beobachtete die Situation mit Interesse, merkte so, das Leon so was wie das Oberhaupt dieser kleinen Gruppe war. Selbst Sora wurde unter seinen Blick unruhig und ganz still, wagte kaum, ihn direkt ins Gesicht zu schauen.
 

„Sora“, seufzte er, als würde er mit einem sturen Teenager reden. Soras Blick ging zu Boden, als er seinen Namen hörte und nervös zupfte er Grashalme heraus, um seinen Händen etwas zu tun zu geben. Ich beobachtete ihn kurz dabei, hatte nur den Wunsch ihm zu helfen und sagte eher unfreundlich: „Ich denke nicht, dass es dir irgendetwas angeht!“ Leon schnob abfällig, ließ sich nicht mal von seinem Freund aufhalten, der beruhigend auf ihn einreden wollte. Er wischte seine Hände einfach weg und richtete sich auf, um mich mit finsteren Blick anzugucken.
 

„Du hast absolut keine Ahnung, wie viel es mich angeht, Junge!“, sagte er rau.



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