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Follow me into another World

Riku x Sora, Axel x Roxas
von

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Festliche Überraschungen

Tatsächlich kam er am Abend wieder in meinem Büro zurück, um mich abzuholen. Dabei war er wie immer und gab mir sein strahlendes Lächeln, als er so auf mich zulief und mich euphorisch umarmte. „Ich hoffe mal, du bist so weit?“, fragte er. Er guckte mich etwas zweifelnd an, als ich nichts darauf erwiderte. Trotzdem schüttelte ich meinen Kopf und verdrehte die Augen, als er nur gequält aufseufzte. Sora verschränkte die Arme vor der Brust, als er so auf meinem Schoß saß und mich böse ansah. „Du bist auch viel zu früh dran!“, versuchte ich mich brummig zu wehren. Der Brünette seufzte wieder und gab sich mit meiner Antwort überhaupt nicht zufrieden. Dafür passte mir auch sein verhalten nicht, da er sich kurzentschlossen zu meinem Computer wandte und diesen einfach runter fahren ließ. Mit einem zufriedenen Lächeln guckte er in mein wenig begeistertes Gesicht.
 

„Was soll das?“

Soras Lächeln erweiterte sich nun zu einem Grinsen, als er einen flüchtigen Kuss auf meine Lippen hauchte. „Wir haben eine Verabredung, schon vergessen?“, flüsterte er an meinem Lippen. „Die Zeit ist vorbei, wo du bis im späten Abend in deinen Büro saßt, weil du nichts mit dir anfangen konntest, wenn du zu Hause warst.“

Ich schnaufte abfällig. „Was soll das heißen?“
 

Soras Augen strahlten mich aus nächster Nähe an. „Nur das du nun einen Grund hast, um nach Hause zu gehen.“ Er gab mir einen weiteren Kuss und sprang von meinem Schoß. Etwas überrumpelt über seine Worte, erhob ich mich und konnte dabei nicht verhindern, das um meine Mundwinkel ein kleines Lächeln zuckte. Für einen Moment hatte ich sein verwirrendes Verhalten vergessen und war einfach nur angetan über seine einfachen Worte. Es war richtig, was er sagte, denn ich hatte wirklich eine lächerliche Freude daran, Sora wieder zu sehen, wenn ich von der Arbeit kam. Es war einfach schön zu wissen, das jemand auf mich wartete, wenn ich nach Hause kam - auch wenn wenn es Tage gab, an denen er sich nicht blicken ließ. Wo er war, wusste ich nicht. Aber ich vermutete, dass er sich wieder in dem Viertel herumtrieb und dort seine Freunde besuchte.
 

„Also, wollen wir endlich gehen?“, fragte Sora und streckte seine Hand aus. Ich lächelte noch immer, als ich mich vom Stuhl erhob und kurz seine Hand drückte. Dann küsste ich ihn kurz auf die Lippen und verließ mit ihm zusammen das Gebäude. Mit einem Gefühl aus Neugier und Abneigung, stieg ich aus dem Auto aus, wobei ich bereits die Musik aus dem inneren des Viertels hören konnte. Zu meinem Erstaunen, waren schon viele Leute da, die ebenfalls an dem Fest teilnehmen wollten. Ich hatte nicht mal dran gedacht, dass auch Menschen außerhalb dieser bunten Mauern, Interesse an dieser Veranstaltung haben könnten. Doch der Menschenmenge nach zu urteilen, schien es sehr beliebt zu sein.
 

Sora lachte ein bisschen auf, als er meinen verblüfften Blick auf die Menschen bemerkte, die entweder vor den Mauern standen oder bereits in das Viertel strömten. So ganz gefiel mir es nicht, so viele Menschen auf einem Platz zu sehen. Trotzdem ging ich an Soras Seite durch das Tor und staunte ein bisschen, als wir in dem ersten Arenal ein paar improvisierte Stände rund um die Wiese sah. Auf der Wiese selbst, saßen bereits ein paar Gäste in kleinen Gruppen zusammen; einige mit Papptellern in ihren Händen und am essen. Andere, die einfach nur da saßen und einem langhaarigen Kerl zuhörten, der auf seiner Gitarre herum klimperte und dazu sang. In dem mit Lichterketten geschmückten Platz, erkannte ich auch den Leierkastenmann wieder, der in der Mitte der Wiese stand und die Gäste freundlich anlächelte. Er schien mich sogar an mich zu erinnern, denn als wir an ihm vorbei liefen, nickte er mir freundlich zu. Kairi und ich mussten bei ihm anscheinend einen bleibenden Eindruck hinter lassen zu haben.
 

Mir stieg der Geruch von leckeren Essen in die Nase und wollte nach dem Grund dafür Ausschau halten, da ich doch etwas Hunger hatte. Doch Sora zog mich einfach weiter, als würde er einen bestimmten Plan verfolgen. So fand ich mich schnell im zweiten Arsenal wieder, in dem ich eine weitere Überraschung finden sollte. Zwischen den drei Bäumen, in dessen Ästen die Lichter wie kleine Sterne funkelten, war eine kleine Bühne aufgebaut. Eigentlich bestand es nur aus einem großen Podest, auf dem eine Band spielte, in der ich auch jemanden sah, der eindeutig nach Demyx aussah. Mit voller Inbrunst spielte er auf seiner Sitar und hatte ein großes Grinsen auf seinem Gesicht. Das Publikum war begeistert von ihnen, klatschten und einige tanzten sogar zu ihrer Musik. Ungläubig blieb ich stehen, merkte nur kurz, wie Sora noch etwas weiter lief, bevor er merkte, dass ich stehen geblieben war. Eine Weile sahen wir ihnen einfach nur beim spielen zu. Sora, der sich mit seinem Rücken an meine Brust schmiegte und andächtig der Musik lauschte.
 

„Das ist Demyx. Der Typ mit der Sitar“, erklärte ich.

Sora lachte. „Ich wusste gar nicht, dass du Musiker kennst.“

“Ich habe eben doch noch ein paar Überraschungen zu bieten, auch wenn man von kennen nicht wirklich reden kann. Ich hab mal mit ihm zusammen zu Mittag gegessen.“

„Oh.“ Ich sah ihn von der Seite an und bemerkte, wie Sora ein leicht unzufriedenes Gesicht machte. „Warum seid ihr ausgegangen?“

Ich blinzelte ihn verblüfft an. „Es war in der Cafeteria und ich habe dir heute davon erzählt“, meinte ich leicht spöttisch, „außerdem könnte sein Freund gehörig was dagegen haben.“

Sora grinste ein bisschen, doch dachte ich nur an dem Typen zurück und dachte laut: „Er sieht nicht gerade danach aus, als wäre er freundlich gestimmt, trägt scheinbar immer ein Buch mit sich und wirkt irgendwie immer genervt.“
 

Ich sah zu Sora hinab, als dieser zu kichern begann. „Kenn' ich irgendwoher.“

Ich schnaufte empört auf. „Was soll das heißen?“

„Das Demyx und ich etwas gemeinsam haben“, meinte er fröhlich. „Obwohl sie so gegensätzliche Charaktere haben, mögen sie sich. Kommt dir das nicht irgendwie bekannt vor?“ Da er sich noch immer an meiner Brust schmiegte, musste er seinen Kopf etwas drehen, um mich spitzbübisch anzugucken. Ich starrte nur ungläubig zurück und runzelte die Stirn, ohne irgendwas darauf zu erwidern. Soras Mundwinkel gingen etwas nach unten, bei meiner Reaktion darauf. Er sah wieder zurück zur Bühne. Wo die Band diesmal ein schnelles Lied spielte und wippte zum Takt der Musik mit. Dabei wiegte er seinen Kopf leicht zu den Klängen der Band mit und hatte ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen. Ich merkte nicht mal, wie sich mein Mund zu einem schmunzeln verzogen hatte und erwischte mich bei dem Gedanken, wie ich unschlüssig damit haderte, ob ich ihn umarmen oder etwas anderes machen sollte, um ihn zu zeigen, dass mir seine Gesellschaft gefiel.
 

Diese Entscheidung wurde mir auch schnell abgenommen, als Sora zu auffällig auf einen Typen schielte, der an uns vorbei lief. Ohne darüber nachzudenken, schlängelten sich meine Arme um ihn und ich warf dem Typen einen betont finsteren Blick zu, als er sich ein bisschen zu interessiert zu Sora umdrehte. Erst später merkte ich an Soras Gesichtsausdruck, den er sich so gut es ging verkneifen wollte, wie sehr ihm mein Verhalten gefiel. Trotz meinem fragenden Ausdruck, versuchte er das schiefe Grinsen zu unterdrücken und sich nichts von seiner Freude anmerken zu lassen. Lieber schmiegte er sich näher in meine Arme und beobachtete weiterhin die Band, die erstaunlich gut war, obwohl Demyx mitspielte.
 

Ich war nicht ganz sicher, ob ich meine Reaktion als Fehler oder doch als Glücksgriff ansehen sollte, um zu zeigen, das mir was an ihm lag. Vielleicht von beiden, aber ganz sicher kein Fehler. Schließlich gab es eine Bindung zwischen und ich konnte nicht mal leugnen, dass ich ihn mochte. Mein dummer Bauch, in dem ich wieder dieses Kribbeln fühlen konnte, verriet mich. Nur gab es auch einen Teil in mir, der einfach nicht glücklich sein wollte und alles hinterfragte, was so passierte. Diesmal war dieser Teil besonders hinterhältig, ließ mich daran denken, was Sora damals im Park gesagt hatte: 'Es war eine Zeit lang schön, doch langweilten meine Partner mich schnell und ich merkte, dass sie doch nicht die richtigen für mich waren.'
 

Dieser Satz schwirrte in meinem Kopf herum und waren nicht gerade passend für diese Situation. Doch je länger ich drüber nachdachte, desto mehr wurde mir klar, dass es richtig war, wie ich dachte. Was wäre, wenn ich mich wirklich in ihn verliebte und er mich verließ, weil ich ihm zu langweilig war? Bis jetzt war es nur anfängliche Zuneigung. Doch was würde passieren, wenn ich mich ganz auf ihn einließ? Es war einem zweischneidigen Schwert gleich, da ich einfach nicht auf eine plausible Antwort kommen wollte. Mit Sora war es wie eine Art neues Abenteuer, das immer weiter voranschritt und jeden Tag irgendwas neues für mich bereit hielt. Doch waren wir noch nicht weit genug, um mir sicher sein zu können, ob es dieses Abenteuer auch wert war. Vielleicht würde uns auf unserer Reise ja jemand begegnen, den Sora attraktiver und interessanter fand als mich und mich einfach so verlassen. Wie man es auch drehte, es war ein riskantes Spiel und ich wusste nicht genau, ob ich es wagen sollte, dieses Spiel mitzuspielen. Zu viele Fragen mussten noch geklärt werden und auch wenn ich das zusammen sein mit ihm mochte, war ich mir doch unsicher.
 

Es war eine unschuldige Berührung, die mich aus meinen Grübeleien holte und mich dazu zwang, aufzusehen. Ein Lächeln von ihm, vertrieb meine düsteren Gedanken ein wenig und löste mich aus meiner Starre. Noch bevor ich wusste was passierte, legten sich seine Arme um meine Taille und mit sanften Druck, forderte er mich auf, mich zu bewegen. Etwas verwirrt übernahm ich die Führung und führte uns, als wir zu tanzen begannen. Dabei machte Sora ein erstauntes Geräusch und unsere Blicke trafen sich, als ich meinen Kopf senkte, um zu erfahren, was falsch war.
 

„Du kannst tanzen!“, rief er verblüfft aus.

Ich verdrehte bei seinem Kommentar die Augen. „Natürlich kann ich das. Meine Mutter hat mich als Kind zu einer Tanzschule geschleppt, das sie der Meinung war, das man als Mann so etwas können sollte. Später meinte sie, damit könnte man auch gut Frauen beeindrucken.“
 

Sora gluckste. „Was würde sie nur sagen, wenn sie wüsste, dass du diese Fähigkeiten nutzt, um mit einem Mann zu tanzen?“

Ich zuckte nur gleichgültig mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich halte es auch nur für eine Ausrede von ihr. Eine trotzige Reaktion, da mein Vater kaum mit ihr tanzen ging und wenn er doch mal bereit dazu war, ist er ihr mehr auf die Füße getreten. Wahrscheinlich war es auch nur Rache, da mein Vater von der Idee eines tanzenden Sohnes nicht sonderlich begeistert war.“

„Ich finde es schön“, seufzte er und schmiegte seine Wange an meine Brust. „Ich mag es, wenn Männer tanzen können. Deine Mutter ist eine kluge Frau.“
 

„Haben dich deine Eltern als Kind nie zu irgendwelchen Kursen oder so was gezwungen, weil sie glaubten, dass ihr Sohn das unbedingt lernen sollte?“ Als Sora sich etwas in meinen Armen verkrampfte, legte ich meinen Kopf schief, um fragend auf ihn zu gucken. Dieser dachte drüber nach, schüttelte aber schon bald seinen Kopf. „Hm, ich scheine der talentlose Zwilling zu sein. Roxas ist eher der kreative Part von uns, der mit seinen vielen Talenten auffiel“, Etwas zerknirscht sah er zu mir auf, „ Aber ich war mal im Blitzballteam für eine Weile. Nur war ich zu schlecht, sodass ich nur auf der Ersatzbank saß und nur einmal spielen durfte – das ging übrigens auch sehr spektakulär in die Hose. Außerdem war ich im Töpferkurs, doch auch da kamen nur schiefe Kannen und Vasen raus. Meinte Mutter meinte, es wären sehr fantasievolle Arbeiten, die ich da gemacht hätte und hatte sie sogar ins Regal gestellt. Erst als ich älter war und sie genauer betrachtete, wusste ich, dass fantasievoll nur ein nettes Wort für hässlich war. In kreativen und sportlichen Dingen bin ich eine absolute Niete.“
 

Ich schob ihn näher an mich, als er betrübt seine Lider senkte. „Schon im Mutterleib hat er mir alles weggenommen und wie ein Vampir die Talente aufgesaugt, damit ich nichts abbekommen konnte.“, nuschelte er verärgert. „Wie meinst du das?“ Ich hatte nicht wirklich mit einer Antwort gerechnet, doch purzelte die Frage einfach so aus meinen Mund. Doch zu meinen Erstaunen, bekam ich tatsächlich eine Antwort, auch wenn sie nicht so nett klang, wie ich es mir erhofft hatte. „Er war schon immer in allen besser gewesen als ich. Als Kind hatte er mehr Freunde als ich, war als Teenager in vielen Projekten und Gruppen tätig. Er war jedes Jahr Schulsprecher und im Blitzballteam ein fantastischer Spieler. Auch beneide ich ihn um die kreative Ader, die er besitzt, da ich nicht mehr als Strichmännchen malen kann.“
 

„Deine Strichmännchen sehen sicher toll aus“, sagte ich überzeugt, doch Sora schnaufte nur verächtlich.

„Damit meine ich nur, dass ich keinerlei Talent besitze – außer vielleicht, andere Menschen zu nerven. Aber sonst eben nichts.“

„Das stimmt doch gar nicht“, flüsterte ich in sein Ohr und strich ihm über das braune Haar. Du hast sicher viele Talente.“

„Und die wären?“ Mit dieser Frage hätte ich rechnen müssen, doch fiel mir nicht sofort eine Antwort ein und musste er mal drüber nachdenken. Natürlich gefiel Sora das ganz und gar nicht und mit dementsprechenden Gesichtsausdruck, guckte er nun zu mir auf. „Siehst du, du weißt nichts!“
 

„Lass mich doch überlegen!“

Sora schnaufte wieder abfällig und schob missbilligend seine Unterlippe vor. Ganz in Bedrängnis geraten, dachte ich nach und kam zu einer schnellen Antwort, bevor er vollkommen beleidigt war: “Wenn es um Dekorationen und Farben geht, hast du Talent.“ Soras Blick ging von skeptisch, zu einem wirklich ärgerlichen Ausdruck. „Im Büro mochtest du meine Dekorationen nicht und in deiner Wohnung hast du mir verboten irgendwas zu verändern.“ Aus dieser Nummer würde ich wohl ohne einen Trick nicht wieder heraus kommen. So wagte ich den Schritt, trotz der vielen Menschen um mich herum und legte meine Hände auf seinen Wangen, um ihn einen Kuss auf seine wundervollen Lippen zu hauchen. Doch blieb es nicht bei diesem scheuen Kuss und schon bald trafen unsere Lippen immer wieder aufeinander. Sora seufzte in dem Kuss hinein und ich wusste bei diesem Geräusch, das ich gewonnen hatte.
 

Das Prickeln in meinem Bauch wurde stärker, als ich seine Zunge an meiner Unterlippe fühlen konnte, die immer wieder darüber streifte. Bereitwillig öffnete ich meinen Mund und ließ die fremde Zunge ein, die mich zu einem Spiel animierte, auf das ich mich gern einließ. Er stöhnte leicht auf, als meine eigene gegen seinen Gaumen rieb und sich immer wieder um seine eigene Zunge schlängelte. Als ich mich wieder etwas von ihm löste, konnte ich ihn leise nach Luft schnappen hören und grinste süffisant, als ich seine geröteten Wangen bemerkte.
 

„Was denn, seit wann wird das Blumenkind denn verlegen, wenn man ihn küsst?“

Er funkelte mich böse an. „Ich habe einfach nicht damit gerechnet!“, stellte er ärgerlich klar. „Aber du kannst wundervoll küssen.“ Der letzte Satz kam nur als Flüstern über seine Lippen, als hätte er es nur zu sich selbst sagen wollen. Doch konnte ich jedes Wort hören und ließ mich diesmal sehr zufrieden grinsen. Als er es sah, war er etwas erschrocken darüber und legte eine Hand über seinen Mund, was mich noch mehr erfreute. Diese Verlegenheit war eine Art Genugtuung für mich, war er es doch sonst immer gewesen, der die Initiative ergriffen hatte und mich verlegen werden ließ. Ich war also doch in der Lage, den Spieß umzudrehen und das gleiche bei ihm zu machen. Doch Sora hatte Glück, denn die Band beendete das Lied, so konnte er sich etwas drehen und der Band applaudieren, ohne weiter auf das Thema eingehen zu müssen. Ich beließ es einfach dabei und beobachtete, wie die Mitglieder sich verbeugten und winkend von der Bühne liefen.
 

„Möchtest du die nächste Gruppe sehen oder lieber weiter gehen?“, fragte Sora, wobei er mir über die Seite streichelte, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen.

„Ich würde mir gern den Rest der Veranstaltung ansehen.“

„Oh, das ist gut!“, rief er fröhlich aus und zeigte mit seinen Daumen auf sich selbst, „Denn du hast ein Mitglied des Viertels hier, der sich ein wenig herum führen wird. Dann kannst du auch die Ecken sehen, die die anderen Besucher nicht zu sehen bekommen.“

Ich zog zweifelnd eine Augenbraue nach oben. „Und die wären?“

Er sah mich mit einem geheimnisvollen Lächeln an. „Lass dich überraschen. Jedenfalls werden wir heute Nacht nicht bei dir zu Hause schlafen.“
 

Ich war nicht so ganz von seinen Worten überzeugt, ließ mich aber trotzdem von ihm weiter ziehen, um in einem Bereich zu gehen, der mich nicht mal sonderlich überraschte. Viel mehr wunderte ich mich über den Typen, der mit einer Zigarette zwischen seinen Lippen, die so aussah, als würde sie jeden Moment aus seinen Mund fallen, hinter einer Theke mit allerlei Essen stand. Seine grimmigen blauen Augen guckte zwischen uns hin und her, als würden wir irgendwas böses von ihm wollen. Trotz seiner Erscheinung, begrüßte ihn Sora fröhlich und bestellte sogar etwas bei ihm. Ich murrte heimlich, schließlich hatte er bei meiner Küche und dessen Inhalt gemäkelt, aber von dem zwielichtigen Typen wollte etwas Essen. Jedenfalls verneinte ich schnell, als Sora mich fragte, ob ich auch was wollte und schüttelte mich unmerklich, als ich sah, was er da auf seinen Pappteller hatte. Irgendwie sah ich mich bei diesem Anblick schon dabei, wie ich ihm auf der Toilette Gesellschaft leistete, während er sich übergeben musste.
 

Doch bis jetzt war alles noch friedlich und wir setzten uns etwas versteckt zwischen zwei Verkaufsständen hin, damit Sora essen konnte. Dieser haute kräftig rein, doch hatte ich meinen Blick stur geradeaus gerichtet, um ihn nicht dabei zusehen zu müssen. „Cid ist eigentlich unser Mechaniker“, erklärte er zwischen zwei Bissen, „Er repariert einfach alles. Es ist unglaublich. Nur hat Arith ihn anscheinend dazu verdonnert, am Imbissstand auszuhelfen. Dementsprechend freundlich guckt er. Eigentlich hätte Arith wissen müssen, das niemand an dem Stand kommt und was kauft, wenn Cid dahinter steht. Da helfen nicht Mal ihre Überredungskünste, um ihn lächeln zu lassen.“
 

„Wie lang lebt er schon hier?“

„Oh, seit einer Ewigkeit. Niemand weiß so genau wie lang – außer vielleicht Xemnas. Er und Cid haben das Viertel gegründet und aufgebaut. Er ist unglaublich, was sie erschaffen haben und auch wenn es knapp war, konnten sie das Viertel doch immer halten.“ Ich sah zur Seite, um auf Sora zu gucken, der diesmal etwas nachdenklich aussah. Für einen Moment hörte er auf zu essen und vergaß seinen Teller, den er auf seine Beine gestellt hatte.
 

„Was meinst du damit?“

Sora hob kurz seine Schultern. „Nicht jeder ist von unserem Viertel begeistert. So mussten sich die Bewohner recht oft mit Konfrontationen auseinander setzten. So wie jetzt auch, da die Pacht für dieses Land ausläuft und es Ärger mit den Bürgermeister gibt, da er uns als Schandfleck der Stadt ansieht. Vielleicht werden wir diesmal kein Glück haben und er wird es doch schaffen, uns von hier zu vertreiben. Unser Budget ist diesmal nicht so hoch und die Spenden waren nicht genug, um die Kosten aufbringen zu können, um das Land zu halten. „
 

„Was wirst du tun, wenn ihr es nicht schafft?“

Sora guckte mich mit einer Mischung aus Trotz und Ärgernis an, während er seinen Kopf schüttelte. „Das wird nicht passieren. Sie können und nicht einfach unser zu Hause wegnehmen!“ Ich atmete tief ein und aus, wobei mein Blick auf ihn eher skeptisch war. Sein Kampfgeist war zwar löblich, doch irrte er sich gewaltig, wenn er seine eigenen Worte wirklich glaubte. „Sie können Sora“, sagte ich deshalb ruhig, „und sie werden es auch, wenn ihr eure Raten nicht bezahlen könnt. Wichtig ist dabei nur, dass du nicht auf der Straße sitzt.“ Der Brünette sackte etwas in sich zusammen und senkte seine Lider. Dabei warf er seinen Teller achtlos zur Seite, als würde es eine rebellische Reaktion auf meine Worte sein. „Das wird nicht passieren“, murmelte er trotzig, „schließlich ist das doch mein zu Hause.“
 

Ich legte einen Arm um ihn und schob ihn näher zu mir, damit er seinen Kopf an meine Schulter legen konnte. Wortlos versuchte ich ihn zu trösten, da meine eigentlichen Worte unerhört bleiben würden. Eine Weile blieben wir so sitzen, hörten nur den Geräuschen des Festes zu und hielten uns einfach nur fest. Jedenfalls so lang, bis sich Sora über die Nase rieb und sich von mir ein bisschen entfernte. Als ich ihn überrascht anguckte, grinste er nur breit. „Ich habe dir doch Überraschungen versprochen. Also los, lass uns weiter auf Entdeckungsreise gehen, anstatt hier Trübsal zu blasen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lyneth
2014-05-07T10:44:35+00:00 07.05.2014 12:44
Mal wieder ein super schönes Kapitel. Ich fand es zu süß als Riku seine Arme um Sora schlang weil er einen anflug von Eifersucht verspürte. <3 Deine FF zaubert mir immer wieder ein lächeln auf die Lippen. Freu mich schon auf die nächsten Kapitel die Folgen. Ganz liebes Grüßle Lyn
Antwort von:  LadySam
12.05.2014 13:44
Oh, danke dir. Freut mich, dass ich dich mit meiner kleinen FF unterhalten kann :)Das liest man doch gern, wenn anderen die Arbeit gefällt :)

liebe Grüße, Sam


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