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Eintauchen in eine andere Welt!

von

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Schlecht fürs Herz

„MACH PLATZ“, hallte es über die weite Fläche und erschrocken zuckte ich zusammen, was die Söldner heiter belächelten. Kagome und Inuyasha hatten mal wieder Ehekrach, wie ich so schön sagte. Sango, Miroku und Shippo schüttelten darüber nur müde den Kopf und Sesshomaru hielt sich wie immer aus allem raus. Resigniert stand ich auf und lenkte somit die Aufmerksamkeit aller auf mich. Ich winkte aber sofort ab.

„Ich gehe mir nur kurz die Beine vertreten.“

„Aber wäre es nicht besser, dich würde jemand begleiten“, fragte Sango und warf mir einen sorgenvollen Blick zu.

„Ist schon in Ord…“, ehe ich weitersprechen konnte, zog mich schon Bankotsu hinter sich her. Als ich mich zu ihm umwandte, sah ich aus dem Augenwinkel, wie uns der Daiyokai finster nachblickte.

Was hat er denn, fragte ich mich verständnislos, warf die Frage aber beiseite und konzentrierte mich aufs Gehen, bis der Söldner schließlich anhielt. Wir standen auf einem kleinen Hügel, wohinter sich ein steiler Abhang befand, an dem der Wald bereits wieder anfing. Als ich die anderen von hier aus beobachtete, versank ich völlig in Gedanken. Unglaublich, wie lange ich mich schon hier befand. Unglaublich wie sich alles durch mein Auftauchen geändert hat. Ich hatte viele besser kennen gelernt und ich könnte mir sogar vorstellen, hier zu bleiben. Ich habe mir nie darüber Gedanken gemacht, ob ich hier überhaupt bleiben könnte. Was wäre, wenn die Serie zu Ende war. Natürlich stellte sich bis jetzt alles anders raus, als gedacht, aber das musste nicht heißen, dass es wieder so war. Der Gedanke, mich von ihnen irgendwann trennen zu müssen, ließ mein Herz schwer werden.

Plötzlich wedelte eine Hand vor meinem Gesicht und ich schreckte so arg zusammen, dass ich unwillkürlich das Gleichgewicht verlor und im Begriff war, von der Klippe zu stürzen. Der Söldner packte mich noch, schaffte es aber leider auch nicht mehr, sein Gleichgewicht wieder herzustellen und so kullerten wir zusammen den Abhang hinunter, bis wir schlussendlich liegen blieben. Mir schmerzten die Glieder, aber sonst hatte ich nicht viel abbekommen, da Bankotsu seine Arme schützend um mich geschlungen hatte. Ich spürte warmen Wind an meiner Wange und als ich sicher war, dass wir nicht noch weiter rollen würden, hob ich vorsichtig die Lider an und lief prompt rot an. Bankotsu´s Kopf lag direkt neben meinem, nur hatte er die Augen noch geschlossen. Irgendwie fühlte ich mich gerade außer Stande, etwas zu tun, stattdessen blieb ich einfach nur ruhig liegen und drehte mein Gesicht weg, um mich langsam wieder beruhigen zu können, was aber nicht so recht klappen wollte. Doch als auf einmal ein Stöhnen zu hören war, blickte wieder zu ihm und die Hitze von vorhin kehrte schlagartig in meine Wangen zurück. Sein Gesicht war meinem ganz nahe und sein Atem strich mir übers Gesicht. Ehe ich mich versah, trafen seine Lippen auf meine und ließ mich erstarren. Seine Augen blieben jedoch während diesem Kuss geöffnet und bohrten sich ohne Gnade in meine. Seine Lippen fühlten sich kalt an und doch war es irgendwie angenehm. Urplötzlich verschwand er aus meinem Blickfeld und als ich aufsah, erkannte ich mit schreckgeweiteten Augen, dass Sesshomaru ihn, an der Gurgel gepackt, in die Höhe hielt. Seine Seelenfenster glühten rot auf, weshalb ich eilig aufstand und ihn am Arm packte, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.

„Sesshomaru, lass ihn los, bitte.“ Es gelang mir scheinbar tatsächlich ihn zu beruhigen, denn er ließ ihn wirklich los, wenn auch eher widerwillig. Als ich zu ihm hoch sah, kriegte ich mit, wie er versuchte, Bankotsu mit seinen Blicken zu erdolchen. Ich blickte ebenfalls in des Söldners Richtung und sah, wie Bankotsu schwerfällig schluckte.

„Gut, ich geh dann mal wieder. Wir sehen uns dann oben“, meinte er noch beiläufig, ehe er den Abhang wieder hochkletterte und schon bald aus unserem Blickfeld verschwunden war. Erleichtert atmete ich aus. Es ging ihm scheinbar gut, sonst könnte er wohl kaum noch so locker sein, aber andererseits… - er gehörte ja zu einer gnadenlosen Söldnerbande. Meine Erleichterung schwand so schnell, wie sie gekommen war, denn ich spürte eine ungekannte Kälte, als tobte ein Schneesturm hinter mir. Bevor ich mich ängstlich umwandte, fragte ich mich noch, wieso ich so nervös war, warf diese Frage aber sofort beiseite, als ich sein wütendes Gesicht sah. Ich blinzelte nur einmal und schon stand er direkt vor mir.

„Wie kannst du es wagen?“ Seine Stimme klang beherrscht, er stand also kurz vor einem Wutausbruch. Doch in meinem Kopf entstand die Frage, wieso er eigentlich so sauer war. Es drehte sich alles und auch, wenn ich dadurch vielleicht einen weiteren Fehler beging, konnte ich ihn nur verständnislos anschauen.

„Wie konnte ich was wagen?“ Mir war wirklich schleierhaft, was er meinte. Ich wusste zwar nicht, wie lange er schon da war, aber schließlich hatte Bankotsu ja MICH geküsst und nicht umgekehrt. Zugegeben, ich hab mich nicht besonders gewehrt. Aber halt mal. Durch diese Überlegungen, tauchte eine ganz neue Frage in meinem Kopf auf, die ich auch sogleich laut aussprach.

„Sag mal, was wolltest DU eigentlich hier?“ Misstrauisch fixierte ich ihn mit meinen Blicken und konnte für eine Millisekunde erkennen, wie er seine Fassung verlor. Seine Wut schlug in Abwesenheit um, denn schon so wie Naraku damals, schaute auch er nun durch mich hindurch. War das irgendein Syndrom, oder entsprach das der Normalität? Ein anderer Gedanke schoss mir durch den Kopf und das Nächste, was ich tat, war purer Instinkt. Mein Körper machte mal wieder, was er wollte. Ich trat näher an ihn ran und lehnte meinen Kopf auf seine Brust. Meine Stirn traf auf das kalte Metall seiner Rüstung, aber das war mir egal. Ich wusste nicht, ob ich nun seine Aufmerksamkeit hatte, aber darüber dachte ich nicht weiter. Ich ließ mich einfach von meinen Gefühlen leiten, als ich für einen Moment meine Hand nach ihm austrecke und ihm sanft durch die Haare fuhr.

„Danke“, flüsterte ich mit einem ehrlichen Lächeln, „Danke, dass du Bankotsu nichts getan hast“. Dafür wollte ich mich auf jeden Fall bedanken, denn bei ihm war dies wahrlich keine Selbstverständlichkeit, auch wenn mir immer noch nicht ganz der Grund für seine Wut klar war. Ich entfernte meine Hand wieder und wandte mich der Klippe zu. Ich setzte einen Schritt nach vorne, wurde aber sofort am Handgelenk gepackt und zurück gezogen. So schnell konnte ich gar nicht schauen, als sich sein Gesicht plötzlich vor meinem befand und immer mehr näherte, doch bevor unsere Lippen aufeinander trafen, ertönte ein Knall und sein Kopf schnellte ruckartig zurück. Tonlos atmete ich erleichtert auf. Noch so etwas und mein Herz wäre zersprungen. Aber was war nun eigentlich wieder los? Neugierig sah ich in die Richtung, aus der der Knall kam. Scheinbar tobte dort ein Kampf, denn ab und zu konnte man Funken erkennen und Staubschwaden hingen in der Luft, genauso wie… violetter Rauch. Das hieß nur eins und bevor Sesshomaru etwas sagte, wusste ich bereits, wie seine nächsten Worte lauten würden.

„Du bleibst hier“, befahl er streng. Ich wusste es. Doch ich gehorchte ohne Widerworte und sah zu, wie er davon preschte. Sobald er sich vollkommen außer Sichtweite befand, spazierte ich lässig in dieselbe Richtung. Er befahl Hikari hier zu bleiben, aber dem Mädchen mit der Sense hatte er nichts befohlen, lächelte ich in mich hinein. Als ich den Wald betrat, umfing mich Nebel. Sehr ungewöhnlich dachte ich argwöhnisch und es fiel mir immer schwerer, mich zu Recht zu finden. Als ich kaum noch etwas sehen konnte, griff ich in meine Tasche, doch ein plötzliches Rascheln ließ mich innehalten. Ich rührte mich nicht und wartete ab. Dadurch, dass ich nicht viel sehen konnte, war ich total im Nachteil, doch ich wagte es auch nicht, mich jetzt zu verwandeln. Als das Geräusch allmehlig abklang, ging ich wieder weiter. Zumindest wollte ich das, doch als ich direkt neben mir einen Luftzug wahrnahm, blieb ich stocksteif stehen. Vorsichtig wagte ich noch einen Schritt, doch dieser blieb mir verwehrt, als sich in diesem Augenblick von hinten zwei Arme um mich legten.

„Verzeih mir bitte!“



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