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Das Opfer

Dream and Destiny
von

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Kapitel 8: Alles kommt zurück

Titel: Das Opfer (8/?)

Autorin: Xelos

Betaleser/in: Spike, Sugarkitty, Ashmodai

Kategorie: Romanze/Drama

Disclaimer: This story is based on characters and situations created and owned by JK Rowling, various publishers including but not limited to Bloomsbury Books, Scholastic Books and Raincoast Books, and Warner Bros., Inc. No money is being made and no copyright or trademark infringement is intended.

Habe mich auch von der griechischen Mythologie inspirieren lassen ^-^
 

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»Ich gestehe es: Ich habe keine Hoffnung. Die Blinden reden von einem Ausweg. Ich sehe.«

aus: Brecht - Der Nachgeborene
 

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Kapitel 8

Alles kommt zurück
 

Salzige Meeresluft wehte ihm entgegen und wirbelte wild über seine weichen blonden Haarsträhnen. Draco genoss den starken Westwind und schloss seine Augen, um dieses Gefühl von Freiheit wie einen wertvollen Schatz zu hüten und tief in seinem Inneren zu bewahren. Das leichte Schaukeln verriet

ihm, dass er sich auf einem Schiff befand und tatsächlich, als er seine Augen wieder öffnete klärte sich sein Blick und die Umgebung gewann an Schärfe.
 

Keiner auf dem Schiff beachtete ihn. Kein Wunder, da es sich wahrscheinlich nur um einen Traum handelte, vielleicht war es sogar ein Echo der vergangenen Wirklichkeit. Auf keinen Fall aber handelte es sich um eine Sicht in die Zukunft, denn dafür war die Konstruktion des Schiffes zu antik und ganz zu Schweigen von der altertümlichen Bekleidung der Mannschaft.
 

Es herrschte reges Treiben und laute Rufe drangen in Dracos Ohr, aber dies alles ignorierte er, als sein Blick auf eine zierliche Frau mit langem aschblonden Haar fiel, die sich gegen den Reling lehnte und trotz der zerfledderten Tunika ihren Blick stolz auf den Ozean richtete. Sie wirkte in dieser Umgebung so deplaziert wie eine zarte Orchidee auf einem kargen und unerbittlichen Felsen inmitten einer Brandung.
 

Sie schien sich mit einem stattlich gebauten Mann zu streiten. Draco kannte diese defensive Haltung nur sehr gut. Die Frau umgab eine abweisende Aura und ihr Gesicht zeigte keinerlei Regung, als müsste sie jegliche Schwäche verstecken, um nicht verletzt zu werden. Wenn sie Angst oder Wut empfand, so wusste sie es gut zu überdecken. Ja, Draco erkannte sich selbst in ihr. Etwas Undefinierbares schien ihn mit dieser Fremden zu verbinden. Ein besonderes Band, welches auch nur zwischen einer Mutter und ihrem ungeborenen Kind bestand.
 

Konnte es sein, dass sie seine Ahnin war? Die typischen Attribute der Malfoy Familie waren eindeutig sichtbar. Der helle Teint. Die Silberblonden Haare und auch die klaren silbergrauen Augen. Dazu schien sie sich in einer geradezu tragischen und misslichen Situation zu befinden, welches auch sehr typisch für seine Familie war. Wenn es ihm nicht so viel anders ergehen würde, dann hätte er über diese Ironie lachen können. So aber näherte er sich den beiden Personen, um hören zu können über was sie genau sprachen.
 

Draco wünschte sich dieser Frau helfen zu können, da ihm der Mann zuwider war. Er konnte es sich nicht erklären, vielleicht lag es an der Familienloyalität, die er trotz seiner Eltern noch zu empfinden vermochte oder aber es lag daran, dass dieser Typ aus jeder Pore auszuströmen schien, welch ein Widerling er doch war. Letztendlich war alles gleich, weil Draco eh nichts mehr ausrichten konnte. Niemand konnte Einfluss auf die Vergangenheit nehmen, schon gar nicht er. Was ihm blieb war zu beobachten und zu lernen, nicht mehr und nicht weniger.
 

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Eine einsame Gestalt bewegte sich still und leise den dunklen Flur entlang. Ohne Eile, aber darauf bedacht ja kein Geräusch zu erzeugen, passierte sie ein schlafendes Portrait nach dem anderen, wobei die Kapuze des schweren schwarzen Umhangs tief über das Gesicht fiel und somit ihre Identität perfekt verbarg. Doch anhand des leichtfüßigen Gangs und der schmalen, kleinen Figur konnte man dennoch erahnen, dass es sich um eine weibliche Person handeln musste. Dennoch käme keiner auf die Idee, wer sich tatsächlich unter dem schützenden Mantel verbarg.
 

Alle unterschätzten sie und dies wusste sie nun geschickt auszunutzen. Schließlich war sie ja nur ein kleines, naives Mädchen, das kein Wässerchen trüben könnte, aber irgendwann würden die Schwachköpfe erkennen wie sehr sie sich irrten und Harry Potter würde der erste sein, der endlich begriff, was wirklich in ihr steckte. Um ihre Ziele zu erreichen war ihr jedes Mittel recht, selbst wenn es hieß mit einer dreckigen Slytherin zu kollaborieren. Doch angesichts der neuesten Entwicklung musste sie gewisse Kompromisse eingehen.
 

Draco Malfoy brachte all ihre schöne Pläne durcheinander, die sie mit viel Liebe und Mühe über den Sommerferien entworfen hatte, und das konnte und durfte sie nicht dulden. Harry wird dabei vielleicht etwas leiden aber es war nun einmal das Beste für ihn und das würde er auch irgendwann verstehen. Niemand außer ihr wusste was das Beste für Harry Potter war, dem Helden der gesamten Zaubererwelt, niemand außer ihr.
 

Ganz allein ihr stand es zu, zu bestimmen was Harry glücklich machte und was nicht. Alle anderen sollten sich zum Teufel scheren. Alle die es nur wagen sollten sich ihrem Harry zu nähern verdienen den Tod. Allen voran Draco Malfoy. Erstaunt von ihren eigenen Gedanken und Besitzergreifenden Gefühlen hielt das zierliche Mädchen inne.
 

Irgendwie war es seltsam, dass sie im letzten Schuljahr und am Anfang der Sommerferien sich noch bemühte von Harry abzulassen und ihr kindisches Verhalten ihm gegenüber ablegen wollte. Sie fand sogar am Ende des letzten Jahres einen Freund aus Hufflepuff, von dem natürlich keiner wusste. Doch seit dem einen kurzen Einkaufsbummel in der Winkelgasse veränderte sich schlagartig alles und sie sah Harry wieder im alten Licht. Irgendetwas gab ihrer Obsession für Harry neue Nahrung und Aufschub, aber sie konnte sich nicht mehr erinnern was es war.
 

Das junge Mädchen meinte sich an ein wichtiges Gespräch zu erinnern, aber alles schien sich wie im Nebel zu befinden. Für einen Augenblick versuchte sie den Inhalt der Unterhaltung in ihrem Gedächtnis aufzurufen. Doch zwecklos, nicht einmal das Gesicht ihres Gesprächspartners war ihr in Erinnerung geblieben. Sie beschlich ein hartnäckiges Gefühl schleunigst kehrtzumachen und jemanden warnen zu müssen, als wieder die unerträglichen Kopfschmerzen begannen. Nach ein paar Sekunden legte sich der Schmerz und jeglicher Zweifel verschwand. Das einzige an das sie noch denken konnte, war Harry Potter und wie sie am besten seine Liebe zu Draco Malfoy zerstören konnte und wenn dieser dafür sterben müsste, so möge es sein. Harry Potter gehörte ihr und um ihn zu haben, schreckte sie auch nicht vor irgendwelchen verbotenen Flüche oder gar Zaubertränke zurück. Völlig Trunken vor Wahn fing das Mädchen an am ganzen Körper zu zittern.
 

,Nur ruhig bleiben' dachte sie sich und holte dabei tief Luft. Sie musste acht geben, diese dunkle Seite niemals ans Licht kommen zu lassen.
 

Harry würde sich dann vielleicht von ihr abwenden, andererseits liebte er einen schleimigen Slytherin, vielleicht stand er ja auf so was.
 

,Nein, halte dich an den Plan, dann wird schon nichts schief gehen...'
 

Mühelos zauberte sie ein unschuldiges Lächeln auf ihr liebliches Gesicht, bevor sie eine unscheinbare Holztür geräuschvoll aufstieß.
 

"Wunderbar, du bist also erschienen Dann können wir ja beginnen.... "
 

Oh ja, niemand wusste was in ihr steckte, doch seid alle gewarnt, mit Ginger Pythia Weasley legte man sich nicht ungestraft an.
 

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Hermine lag unruhig in ihrem Bett und konnte keinen Schlaf finden. Was ihr Harry erzählte ließ sie nicht zur Ruhe kommen, aber noch viel mehr hielten sie die Informationen wach, welche ihr die Maulende Myrte allzu bereitwillig preis gegeben hatte. Es mochte sein, dass das verstorbene Mädchen zuweilen sehr egozentrisch war und vor lauter Selbstmitleid manchmal nichts wahrnahm außer ihr jämmerliches Dasein als Geist, dennoch durfte man nie eine Plauderstunde mit ihr unterschätzen.
 

Was Hermine schon alles von ihr erfahren hatte war erstaunlich. Dinge von denen sie niemals im Leben gedacht hatte, dass sie möglich wären, aber es gab auch Zeiten, in denen sie es bitterlich bereut hatte jemals die Bekanntschaft mit einem ewig klagenden Geist gemacht zu haben, auch wenn dieser eine perfekte Informationsquelle darstellte. Sie konnte kaum fassen, dass sie durch Myrte einen wertvollen Fund in den Händen hielt und genau solche Momente ließen sie glauben, dass es die Mühe wert war zuzuhören und mit etwas Glück das richtige in Erfahrung zu bringen. Trotz manch verstörende Bilder, die sie Dank Myrtes farbenfrohe und unbedachte Erzählungen nicht mehr loswurde, wie zum Beispiel Filchs Vorliebe für getragene Damenunterwäsche, vorzugsweise aus Madame Pomfreys Wäschekorb.
 

"Oh Gott, dieser Typ ist ja so widerlich.... " murmelte Hermine vor sich hin bevor sie sich wieder auf das wesentliche besann.
 

Frustriert stöhnte das braunhaarige Mädchen auf und vergewisserte sich, ob die Bettmarkisen auch schön geschlossen waren. Mit einem leise gezischelten Zauber erhellte sich ihre Umgebung und dank der schweren Samtvorhänge drang kein einziger Lichtstrahl in den Mädchenschlafraum und konnte somit auch ihre Zimmergenossinnen nicht wecken. Einigermaßen zufrieden mit sich selbst griff Hermine letztendlich unter ihrem Kopfkissen und zog ein leicht ausrangiertes magentafarbenes Buch hervor, das verdächtig nach einem Mädchentagebuch aussah. Das einzig beeindruckende an dem Buch war allein der majestätische Falke aus massivem Eisen, der durch Magie dann und wann seine breiten Flügel aufspannte und bei Berührung eine angenehme Wärme ausstrahlte.
 

Zuerst glaubte Hermine es mit einem Zaubertagebuch zu tun zu haben, da die Seiten völlig leer waren. Aber nach ein paar ,Kommunikationsversuchen' stellte sich heraus, dass das Tagebuch mit sehr starken und teilweise auch komplizierten Zaubersprüchen geschützt sein musste, dies glaubte Hermine jedenfalls in Erfahrung gebracht zu haben, aber natürlich räumte sie ein sich auch mal täuschen zu können. Leider schien der Besitzer nur zu gut gewusst zu haben wie man effektiv seine Privatsphäre schützte und sie konnte es fast nicht glauben, wem dieses Buch laut der Maulenden Myrte gehörte.
 

Sybill Trelawney sollte tatsächlich mal in der Lage gewesen sein mehrere komplexe Zaubersprüche zu kombinieren und auch anzuwenden? Denn selbst Hermine konnte mit Recht und Fug behaupten ein wahres Genie in Decodieren von Zauberformeln zu sein. Na schön zugegebener Maßen gab es bessere als sie, aber in Hogwarts höchstens ein weiterer Schüler und dabei handelte es sich um Draco Malfoy. Es wurmte sie gewaltig, dass sie partout nicht auf eine Lösung kam, obwohl sie das Gefühl hatte, dass es gar nicht so kompliziert sein durfte, schließlich wurde der Schutzzauber nur von einem jungen Mädchen platziert.
 

Doch nicht nur das Tagebuch beschäftigte Hermine, nein eine weitere Tatsache brachte sie völlig aus dem Konzept, denn wer hätte auch nur ansatzweise ahnen können, dass diese zu meist geistesabwesende Frau tatsächlich mal eine Ravenclaw war. Wie konnte das sein, oder viel mehr was ging damals so schief, dass ein vernünftiges, wissbegieriges und wohl auch intelligentes Mädchen sich so entwickeln konnte? So viele Fragen und nur ein paar leere Seiten, die wahrscheinlich die Antworten in sich tragen. Doch wer konnte es mit Sicherheit schon sagen.
 

Ohne Myrtes Hilfe hätte sie das Versteck des Tagebuchs erst gar nicht gefunden und insgeheim fragte sich Hermine, ob die Trelawney überhaupt noch von dessen Existenz wusste oder mit Absicht ihr Journal in eine unwürdige, verstaubte Geheimnische der Mädchentoilette verbannte, da sie weder in der Lage war das einzige Zeugnis ihrer tragischen Lebensgeschichte zu zerstören noch zu akzeptieren.
 

Abermals entfloh Hermine ein tiefer Seufzer der Frustration und tiefe Falten zierten ihre Stirn, als sie diese tief versunken runzelte. Gedankenverloren strich sie mit ihren schlanken Händen über das alte Einbandsleder und öffnete wiederholt das Buch mit der absurden Hoffnung, dass sich auf mysteriöse Weise das Geheimnis offenbaren würde. Wie es zu erwarten war, konnte Hermine keinerlei Veränderungen sehen. Das alte vergilbte Papier fühlte sich immer noch brüchig unter ihren Fingerspitzen an und die Leere der Seiten erweckte in Hermine das Bedürfnis auf der Stelle das Geheimnis aus ihnen entlocken zu müssen. Resigniert ließ sich Hermine zurück in ihre flauschigen Kissen fallen und schloss erschöpft ihre Augen.
 

"Denk nach Hermine, denk nach .... was übersehe ich nur?"

Während der metallne Raubvogel anfing schwach zu krächzen, entglitt das Mädchen immer tiefer in ihre Gedankenwelt.
 

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Draco stand nun genau neben dem unsympathischen Mann und er wusste mit Sicherheit, dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte, dass dieser Typ ihn auch ansatzweise wahrnehmen würde. Dies ermöglichte Draco den Fremden genauer unter die Lupe zu nehmen. Eigentlich sah der Kerl nicht schlecht aus, ganz im Gegenteil, würde sein Herz nicht längst schon jemanden gehören, so könnte sich Draco gut vorstellen ein paar amüsante Stunden mit dieser Person zu verbringen.
 

Nur die Art und Weise wie dieser Mann so selbstgefällig grinste und dessen Stimme einen tadelnden Ton annahm, der gleiche wie er auch schon so oft von seinem Vater zu hören bekam, missfiel ihm gewaltig.
 

"Ich hatte dich gewarnt. Was für eine Verschwendung deiner Schönheit, wirklich ein Jammer, ich hätte dich glücklich machen können."
 

"Das bezweifle ich von ganzem Herzen.....du bist so kalt und .... rachsüchtig, wie könnte mich so jemand glücklich machen?.....ich empfinde Mitleid mit dir.....und selbst jetzt.....ja, selbst jetzt verzeihe ich dir....."
 

Amüsiert beobachtete Draco wie sich das Gesicht des Mannes angewidert verzog und er vor Wut fast aufschrie, wobei die Hauptschlagader gefährlich pulsierte und förmlich vom Hals abstand.
 

"Wie kannst du es wagen?!! Du bist nur ein Schlammblut, nichts weiter, aber durch mich wurdest du zur Seherin und wärst sogar zu einer Göttin aufgestiegen.....und jetzt sieh dich an......du hast gar nichts mehr......selbst dein ungeborener Bastard wird sterben. Du hast alles verloren. Dein einst prachtvolles Königreich in Schutt und Asche. Deine treuen Untertanen niedergemetzelt. Deine geliebte Familie tot und dein Geliebter vernichtet. Nur du wirst leben und leiden, dafür werde ich sorgen meine Liebste Schlange."
 

"Ich mag alles verloren haben, aber niemals werde ich aufgeben oder gar die Achtung vor mir selbst verlieren. Begehe nicht den Fehler mich zu unterschätzen, ich bin nicht einer deiner Sybillen. Hüte dich vor einer Schlange, denn sie ist weise und am gefährlichsten wenn sie keinen Ausweg mehr sieht.....ich kenne die Wahrheit. Ich weiß, dass ihr keine Götter seid.....ich bin euch ebenbürtig und mag sein, dass dein Fluch mächtig ist, doch meine Kraft ist noch nicht erloschen.... "
 

Je mehr sich der Typ aufregte, desto gelassener schien die seltsame Frau zu werden. Nichts konnte sie mehr aus der Ruhe bringen und dies erboste ihren Gesprächspartner noch mehr.
 

"Närrin, ein solch mächtiger Fluch kann niemand brechen, selbst Zeus nicht!"
 

"Höre mich, denn ich bin die Seherin, unter meinen Augen vermag sich nichts zu verbergen .... und ich kenne einen Weg deinen Fluch abzuwenden..... mein ungeborenes Kind wird leben.... "
 

Ein Kind? Draco traute seine Ohren nicht. An der Frau gab es keine Anzeichen für eine Schwangerschaft. Zu zart und delikat sah ihre Figur aus, dennoch verriet ihre Art wie sie ihren Unterleib hielt und sanft drüber glitt, dass es sich um die Wahrheit handeln musste. Draco riss sich vom Anblick der werdenden Mutter ab und verfolgte nun aufmerksamer denn je die Konversation, um auch nichts zu überhören.
 

"Das ist gänzlich unmöglich Schlange."
 

"Es war mir klar, dass du es nicht verstehen wirst oder je auf die Lösung kommen würdest, dein Wesen könnte es niemals erfassen .... die Liebe einer Mutter zu ihrem Fleisch und Blut birgt große Macht und mein Wille mich zu opfern ermöglicht mir selbst das Schicksal abzuwenden. An sich ist es ganz simpel, mein Leben für das meines Kindes. Ein Opfer, dass jede Mutter nur zu bereitwillig ist einzugehen."
 

Bei diesen Worten lächelte sie erschöpft und blickte ihren Opponenten mit klaren Augen an. Deutlich abwartend, auf einen entrüstenden Widerspruch, der zweifellos noch kommen würde und siehe da, sie wurde nicht enttäuscht.
 

"Abscheuliche Hexe!" Schrie der Mann in Rage aus und ein Speichelfaden hing unschön an seinem Kinn.

" Selbst wenn dein Kind leben wird, so kann es nicht gänzlich meinen Fluch entkommen, denn sobald sein Herz sich regt, wird die Dunkelheit über ihn kommen.....das ist zu köstlich, das ist noch besser als ich dachte......weder deine Seele noch der deiner Nachkommen werden je Ruhe und Frieden finden."
 

"Du irrst dich....der Weg mag hart und lang sein....aber.....aber ich sehe Hoffnung.....deine sonst zielsicheren Giftpfeilen können mein Herz nicht treffen... ja......höre meine Prophezeiung Ungläubiger, die letzte die meine Lippen verlassen wird............Einst wird er geboren, stolz und kraftvoll schwingt sich der silberne Drache empor und ausbrechen aus dem Kreis der Dunkelheit und Schwärze......und sein Herz wird sprechen und heilen.....und durch ihn wirst auch du letztendlich gerichtet....."
 

Draco merkte gar nicht, dass er vor Anspannung und Neugierde die Luft anhielt, doch das Bedürfnis nach Sauerstoffzufuhr ließ ihn scharf einatmen. Was hatte das alles nur zu bedeuten und vor allem wie wichtig war es für ihn selbst. Was sich da abspielte berührte Draco in eine eigenartige Weise, die er schwer beschreiben konnte. Bei dem Teil der Prophezeiung schien sie ihren Blick von dem Mann ein wenig abzuwenden und direkt in Dracos Augen zu schauen, als wolle sie insgeheim ihm und nicht dem Mann eine Botschaft vermitteln. Äußerst merkwürdig, aber nicht nur Draco schien sich von ihren Worten verunsichern zu lassen.

"W- was soll das bedeuten? ......Deine Linie ist zu schwach und vom Blute unrein, keiner deiner Sprossen wird mir schaden können.....ich bin zu mächtig.... "
 

"Kein Handeln ohne Konsequenzen.....das lehrte mich einst eine wertvolle Freundin..."

Fast unmerklich, wenn auch für einen achtsamen Beobachter, wie es Draco war, kaum zu entgehen, griff sie ganz kurz nach ihrer schlichten Halskette und lenkte seine Aufmerksamkeit flüchtig auf das blitzende Schmuckstück. "...merkst du denn nicht, wie dein Fluch nun auch an dir zehrt? Meine Seele mag keinen Frieden finden, doch auch deine Seele ist verloren......ich weine um dich.....denn nie wird dein Herz Liebe empfinden können, selbst wenn du tausend Leben lebst Apollon........"
 

Entsetzt musste Draco mit ansehen, wie dieser große Mann wie von Sinnen sich auf die zierliche Frau stürzte und anfing sie zu würgen. Dabei riss die Kette ab und fiel wie in Zeitlupe zu Boden. Draco spürte einen vertrauten Sog, der sich unangenehm in seinem Körper ausbreitete und wusste ganz genau, dass er nicht länger in dieser unwirklichen Umgebung verweilen durfte, obwohl er sich zu gern vergewissern wollte, ob diese Frau wirklich ein so trauriges und gewaltsames Ende erfahren sollte. Widerstandslos gab er sich dem Sog hin, der ihn die restliche Nacht in einen köstlichen traumlosen Schlaf führte.
 

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Pansy verschränkte die Arme vor ihrer Brust, um klar und deutlich zu signalisieren, dass sie recht angewidert von dem nächtlichen Treffen war und noch mehr davon, wer diese einberief.
 

"Du? Du bist diese ominöse Scarlet R.? Was in Morganas Namen soll das Ganze und vor allem weshalb dieses lächerliche Pseudonym?"
 

"Meine Liebe, ich bitte um mehr Respekt."
 

Rasch verschwand Ginnys unschuldige Miene und an deren Stelle sah man nur noch ein tückisches Grinsen.
 

"Wir beide haben etwas gemeinsam Parkinson."
 

"Und das wäre?" Irgendwie schaffte es Pansy völlig gelangweilt zu klingen, obwohl sie eine kleine Ahnung hatte in welche Richtung dieses geheime Meeting gehen würde.
 

"Halt die Klappe Parkinson und mach nicht den Fehler mich zu unterschätzen .... verstanden?"

Dieser Kommentar verursachte nur ein schriller Schrei der Empörung, bevor die falsche Blondine äußerst erzürnt nach ihrem Zauberstab griff und es in Ginnys Richtung hielt.

"Du dreckige Schlampe wagst es....."
 

Weiter kam Pansy nicht, denn mit einer fast unmenschlich flinken Bewegung wurde sie von dem besagten Mädchen entwaffnet und sah sich sprichwörtlich am falschen Ende ihrer eigenen ,Waffe' wieder.
 

"Besser du glaubst mir das nächste Mal, wenn ich dich warne mich nicht zu unterschätzen Prinzessin...andernfalls....."
 

Die offene Drohung hing schwer in der Luft, aber wie jeder eingefleischte Slytherin, so weigerte sich Pansy gegenüber einem Gegner die antrainierte Maske der Arroganz und Indifferenz so leicht fallen zu lassen. Trotz ihrer misslichen Lage grinste sie in Slytherin Manier und schüttelte leicht den Kopf.
 

"Die Wahrheit schmerzt nicht wahr? Aber man kann nicht leugnen oder gar verdrängen was man ist.....und nun händige mir meinen Zauberstab aus und lass uns vernünftig über unsere..... hm..... ah ja unsere zukünftige geschäftliche Beziehung sprechen."
 

Pansys Nerven lagen blank, aber niemand außer dem dunklen Lord selbst und die Familie Malfoy konnte ihr so viel Angst einjagen, als dass sie wie eine feige Närrin zurückschreckte. Zudem verriet ihre Intuition, dass sie diesmal noch mit heiler Haut aus der Sache rauskommen könnte, denn dieses Weasley Gör hätte sie wohl sonst nicht zu einem Treffen herbestellt, wenn sie nicht etwas brauchte oder wollen würde, was nur Pansy ihr offerieren konnte. Man musste kein Genie sein, um zu wissen, dass diese Irre nur ein Ziel in ihrem jämmerlichen Leben hatte und nun sich auch nicht davon abhalten ließ eine Allianz mit jemanden aus dem verhassten Slytherinhaus einzugehen.
 

Nein, feige war Pansy nicht, aber sie war auch nicht dumm. Sie bewegte sich schon länger in den dunklen ,Gewässern' als das Mädchen vor ihr und sie erkannte allzu deutlich die Macht und auch Gefahr, das von dieser Gryffindor ausging. Es war ein riskantes Spiel, auf das sich die Slytherin einließ, aber sie hatte nicht vor sich daran zu verbrennen. Nein, Pansy Parkinson war alles andere als dumm......
 

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Aus "Ilion brennt" von F.Lampe (+1945):

[...]

Leichen türmen sich auf von Kindern, Frauen und Greisen,

keiner entrinnt dem Gesetz des ehernen Schicksals.

Aber sie, die Seherin, sie, die doch weiß, wie sinnlos die Flucht ist,

seht sie dort angst gepeitscht entspringen des Priamos Haus

und mit fliegendem Haar durchrennen die blutrote Straße.

Kassandra, wo willst du denn hin, immer doch läufst du entgegen

dem Schicksal, und doch rast du und rast, und weißt doch,

dass alles umsonst ist. [...] (zitiert aus: FAZ 189/2002, S.40)
 

TBC
 

A/N: Meinen Betalesern tausend Dank für ihre Vorschläge, Hilfe und vor allem Geduld. Zwischendurch hatte ich immer das Gefühl, dass langsam die Luft aus meiner Geschichte rausgeht, aber langsam rapple ich mich wieder auf ^-^.

Dieses Kapitel war ne schwere Geburt, 3 mal hab ich die Storyline verworfen und zum Schluss ging sogar ne Sexszene drauf *snif* passte einfach nicht mehr hinein. Büdde büdde ein bisserl Feedback, damit ich weiß, ob ich die Richtung einbehalten kann, denn noch ist so gut wie alles frei Leutz!!!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2003-10-23T00:02:00+00:00 23.10.2003 02:02
Tja, da lag ich ja völlig falsch. Du hast es wirklich geschafft. mich zu überraschen, gratuliere. Das es ausgerechnet Ginny ist, damit hab ich nicht gerechnet. Aber so wie es aussieht, macht sie es nicht ganz freiwillg. Da dürfte doch ein Fluch im Spiel sein. Schreib weiter, es wäre schade, jetzt aufzuhören. Und wir haben schon so lange warten müssen.

MfG Tolotos
Von: abgemeldet
2003-09-14T03:56:56+00:00 14.09.2003 05:56
Die Story wird immer rätselhafter, weil ich überall zwar Vermutungen habe, aber für keine (naja, fast keine ^.~) eine eindeutige Bestätigung, aber das ist es wahrscheinlich auch, was den Reiz dieser Story ausmacht! ^^
Ich finde sie jedenfalls total genial und freue mich schon jetzt total auf die Fortsetzung, die hoffentlich bald kommt,
cya, Eli =^-^=
Von:  Shira-Cosplay
2003-09-12T14:56:35+00:00 12.09.2003 16:56
Tolles Kapitel!
Freu mich das du es geschafft hast weiterzuschreiben!^^
Hoffe das du wieder bald weiterschreibst!
(Also ich würd mich auf ein lemon Kapitel freuen!^^)
Kazumi


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