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Bullum Solare

von

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Ein Tag im Leben der Michiru Kaioh

Bin ich eine Betrügerin, wenn ich zugebe, dass ich nicht Musik der Musik wegen spiele? Nicht um die Erinnerungen an Bach, Vivaldi und vieler anderer musikalischer Genies zu bewahren? Auch nicht für, weil Musik mich glücklich macht? Sondern um mich selbst in den Mittelpunkt zu rücken und verehrt zu werden?

Das letzte Mal glitt der Geigenbogen über die Saiten. Der letzte Ton war gespielt worden.

Danach herrschte sekundenlange Stille, ehe das Publikum mit einem tosenden Applaus und stehenden Ovationen Michiru Kaiohs Spiel feierte. Sie verbeugte sich mit einem Lächeln auf den Lippen, in dem all ihr Charme steckte.

Das ist es, was ich will. Gefeiert und geliebt werden von Menschen, die ich hasse. Denn so können sie ihre Bewunderung am schnellesten zeigen und eingestehen, dass ich etwas Besseres bin.

Das Klatschen schien kein Ende zu nehmen.

Wenn ich Menschen als Maden bezeichne, so ist es eine Beleidigung für diese Tiere. Und es ist mein gutes Recht, dies zu behaupten. Ich bin dafür geboren worden, die Menschheit zu beschützen und zu retten. Schon oft tat ich es. Und keiner weiß es. Doch selbst wenn sie wüssten, wie nahe die Menschen schon der Auslöschung waren, so würden sie nicht davor zurückschrecken weiterhin Verbrechen zu begehen – stehlen, morden, vergewaltigen, Kriege führen.

Michiru Kaioh verließ die Bühne, noch ehe das Klatschen ein Ende genommen hatte.

Ich erhalte keinen Dank dafür mein Leben aufs Spiel gesetzt zu haben für Lebewesen, die ihr Leben und das der anderen nicht zu würdigen wissen. Also muss ich mir Ehrung auf anderen Weg holen. Indem ich Geige spiele und male und so der Welt zeige, dass ich zwei Talente habe, von denen die meisten nicht einen Bruchteil ihr eigen nennen können. Ich demütige sie mit meiner Präsenz. Und dafür verehren sie mich.

Sobald sie die Bühne verlassen hatte, kam ihr schon der erste Journalist entgegen.

Im Endeffekt ist es mir egal, ob sie mich wegen meiner Fähigkeiten und wegen meiner Rettertätigkeit verehren. Sie sollen nur demütig sein und sich wie ein nichts fühlen.

„Frau Kaioh!“ Der Journalist hielt ihr ein Mirkophon hin. „Fühlen sie sich gut? Sind sie zufrieden mit dem heutigen Auftritt und den Reaktionen des Publikums? War die Ausstattung so, wie sie es erhofft hatten?“

Michiru lächelte den Mann mitte dreißig an, der sich hier unrechtmäßigerweise eingeschlichen haben durfte, weil in diesem Bereich keine Journalsten erlaubt waren. Trotzdem antwortete sie höflich: „Das sind aber viele Fragen auf einmal. Aber ich beantworte sie alle drei mit ja. Gestatten Sie nun bitte.“ Mit einer eleganten Bewegung schob sie den Mann bei Seite. Mit der anderen Hand vollzog sie eine Geste, die dem Mann klar mitteilte, dass sie keine anderen Fragen mehr beantworten wollte. Erstaunt über die Aura der jungen Frau, unterließ er es auch, obwohl er noch viel wissen wollte.

Ich war auf der Suche nach Talismanen in reinen Herzen. Gefunden wurde einer von ihnen in meinen. Im Herzen der Weltretterin. Ist das nicht Beweis genug, dass kein anderer Mensch würdig erscheint, außer jener, der sich der Bewahrung krimineller Persönlichkeiten verschrieben haben?

Michiru betrat ihre Garderobe und betrachtete im kleinen, blauen Handspiegel, den sie immer bei sich hatte, kritisch ihr Gesicht.

Die beiden weiteren Talismane fanden sich in den reinen Herzen meiner Mitkämpferinnen. Sich der gefährlichen Mission anzuschließen wagten sich nur jene, die es gewohnt waren, den Kampf gegen den Untergang der Menschheit anzunehmen. Es sind die einzigen Menschen von denen ich behaupte, sie hätten reine Herzen, ohne einen Beweis gesehen zu haben.

Es war nicht Michiru Kaioh, die zurückblickte, es war Sailor Neptun.

In meiner Enttäuschung würde ich nun nicht mehr für diese Menschheit kämpfen. Ich würde nur mehr für die Prinzessin kämpfen, welche all das Schlechte in dieser Welt ausrotten wird.

Michiru seufzte und legte den Handspiegel bei Seite um in den Ganzkörperspiegel zu schauen, der die Michiru zeigte, die gerade in einem seidenen blauen Kleid vor über tausend Menschen Violine gespielt hatte. Es war das erste anbendfüllende Musikstück gewesen, das sie selbst komponiert hatte. Die heutige Prämiere war ausverkauft und nicht nur Musikexperten waren anwesend, sondern auch ein junges Publikum, das sonst lieber Pop oder Rock hörte. Es hat wohl nicht nur die Tatsache, dass sie die jüngste Japanerin war, die auf europäischen Bühnen den „Hummelflug“ interpretiert hat, sondern auch ihre Jugend, Schönheit und Intelligenz ihre Popularirär hervorgerufen, wohl der Grund, warum sie auch bei Leuten sehr beliebt war, die sonst kein Interesse für europäische Klassik hatten. Sie musste sich unweigerlich fragen, ob sie genau so viele Menschen bejubelt hätten, wäre sie klein und dick gewesen.

Doch irgendwie bekümmert es mich, dass der einzige Mensch, dessen Ehrerbietung ich nicht möchte, nicht anwesend war. Der einzige Mensch, für den ich spiele, damit ich ihm Freude mache, nicht um ihn indirekt zu demütigen.

Aber das habe ich mir wohl selbst zuzuschreiben.
 

„Was soll das heißen, du ziehst in die USA?“, brüllte ich. Es war das erste Mal, dass ich in unserer Beziehung die Stimme erhob. „Und was soll heißen, ich soll mitkommen? Erinnerst du dich an deine Reaktion, als ich nach England ziehen wollte? Ich hätte im English Chamber Orchestra erste Geige spielen können und habe deinetwegen abgelehnt. Und jetzt willst du, dass ich meine Karriere aufgebe für eine deiner Sportschnapsideen, die du nur ein Jahr durchhalten wirst?“

Sie sah mich weiterhin so ruhig an, als ob wir uns nicht im Streit befänden. „Du weißt, dass wir damals wegen Galaxia nicht umziehen konnten. Jetzt steht nichts im Wege.“

Dieser Hinweis machte mich nur wütenden. „Mag sein. Doch das heißt, da wir nicht mehr als Sailorkriegerinnen aktiv sind, ich auf meine Träume einfach verzichten soll? In zwei Monaten wird eine Austellung im Museum für Moderne Kunst, wo auch meine Arbeiten vertreten sein werden, eröffnet. Soll ich darauf verzichten, nur weil keine außerirdische Gefahr mehr droht?“

„Und ich soll auf meine Träume verzichten, nur weil du hysterisch wirst und die ganzen damaligen Umstände vergisst.“ Ihre Mimik blieb unverändert. „Außerdem habe ich dir bloß die Option gegeben, mitzukommen. Ich zwinge dich nicht.“

Nun waren mir die Tränen gekommen. „Ich habe das Gefühl, du willst gar nicht das ich mitkomme.“

Endlich war ein Hauch von Emotion in ihrem Gesicht zu sehen. Sie schwieg eine Weile, bis sie sagte: „So einfach ist es nicht. Ich will, dass du mitkommst, weil ich die Sitation hier mit dir nicht mehr aushalte.“

Ich schniefte: „Wegen meiner Eltern?“

„Wegen deiner Eltern.“

Damit war die Diskussion über Karriere- und Chancenverzicht beendet und nahm andere Themen auf.

Ich kann mich nicht mehr an den Wortlaut erinnern, doch wir stritten lange. Wir diskutierten, dass sie für mich den Kontakt mit ihrer Familie abgebrochen hatte, und dass ich noch immer nicht im Kauf genommen habe, den Kontakt zu meiner abzubrechen, für sie. Schließlich sei ich selbstständig genug um nicht mehr auf sie angewiesen zu sein.

Am Ende waren wir uns einig – sie gestand für mich auf ihre Familie verzichtet zu haben, würde aber nie ihre Leidenschaften meinetwegen aufgeben. Und ich gestand auch ein zweites Mal auf meine Zukunft als Geigerin und Malerin verzichten zu können, nur für sie. Doch meine Eltern, ohne deren Förderung ich nie die Person wäre, die ich bin, konnte ich einfach nicht aus meinem Leben streichen.

Wir gingen mit Gefühl auseinander, alles gesagt zu haben. Trotz unserer Überzeugung, dass es das richtige war, schmerzte die Trennung.

Das war vor zwei Jahren.
 

Meine Eltern hätten nie eine Frau an meiner Seite akzeptiert.

Meine Mutter war Diplomatin in Indien, bevor sie meinen Vater kennen lernte und sich heute für eine kulturelle Verständigung zwischen den beiden Staaten einsetzt. Mein Vater ist Rechtsanwalt, der sich seit seinem Studium gegen Walfang einsetzt und meist monatelang auf Umweltkongressen weltweit befindet. Trotzdem ist das Haus meiner Eltern konservativ eingestellt, zumal meine politisch aktiven Großeltern große Macht ausüben. Zu meinem älteren Bruder brachen sie den Kontakt ab, weil er ein Mädchen heiratete, die aus einer Arbeiterfamilie stammte. Eine homosexuelle Beziehung würden die beiden nie und nimmer akzeptieren.

Haben meine Eltern reine Herzen?
 

Kurz nach der Trennung lernte ich Masaru kennen. Er sollte mich bei einem Konzert am Cello unterstützen.

Obwohl er keine Sportskanone und etwas untersetzt ist, erinnert er mich an sie. Wohl wegen derselben Verbissenheit und den Trieb zum Perfektionismus. Wie sie kämpft er für seine Leidenschaft, dem Cello, würde auf alles dafür verzichten und jedes Opfer in Kauf nehmen, das notwendig war – so schaffte er es, trotz eher mageren Talents, durch viel Üben und viel Zeiaufwandt zu einem der bekanntesten Cellisten der Stadt zu werden. Er kann sehr cholerisch werden, wenn man ihn defamiert, zumal er nie einen Fehler machte, den andere bemerken konnten.

Trotzdem hat er eine sehr sanfte Seite. Masaru würde – außer seiner Karriere – alles für mich geben, selbst sein Leben. Er ist ein starker Mann, der mich beschützen kann, doch auch einer, der sich beschützen lässt, wenn er einsieht, dass er es nötig hat. Er neidet nicht, weil er eine Frau an seiner Seite hat, die ihn, obwohl sechs Jahre jünger, schon überholt hat. Wegen seiner versteht er auch meine Zielstrebigkeit, so freut er sich für meine Erfolge. Solange ich ihm nicht im Weg stehe.

Hat Masaru ein reines Herz?

Ich weiß nicht, ob ich ihn liebe. Doch ich fühle mich bei ihm geborgen und habe deswegen angenommen, als er mir vor vier Monaten einen Heiratsantrag machte.
 

Michiru blickte noch einmal in den blauen Handspiegel. Sie sah wieder Sailor Neptun.

Irgendwie habe ich meine zweite Identität schon fast vergessen. Selbst mein Spiegel hat mich daran nicht mehr erinnert, solange habe ich schon darin nichts mehr gesehen außer meinem Ebenbild.

Dabei sollte mich dieser Hinweis nicht überraschen. Bei der Feier im Hotel Plaza Scala spürte ich schließlich, wie etwas Mächtiges in mich einfuhr, eine Energie, die ich bis jetzt nicht gespürt habe. Wohlig und zugleich bedrohlich. Und ich bin mir sicher, Usagi Tsukino und den anderen Mädchen, die zufällig anwesend waren, ist gleiches widerfahren, doch um mein Doppelleben vor Masaru geheim zu halten, konnte ich nicht weiter recherchieren.

Dann kam der Traum – undeutliche Silouetten, deren Bewegungen an einen Kampf erinnerten. Am Ende formten sie sich zu einer einzelnen Gestalt, die eine Peitsche schwang. Ein Schrei etönte und der Traum ging über in ein seltsames Szenario mit Reptilien. Ich tat alles als klassische Quellen für die Surrealisten ab. Es war wegen der Prämiere zu viel zu tun, sodass ich meine eigene hellseherische Gabe vergaß.

Es war eine Vision. Eine, die ich wohl noch öfter sehen muss, bis ich sie verstehe.

Doch der Anblick von Sailor Neptun lässt mich nun wieder denken, dass ich mein altes Doppelleben wieder antreten muss.

Närrische Frau, da sagte sie, sie könne nun abreisen, weil keine Gefahr mehr drohe – dass eine neue kommen könnte, hat sie wohl nie bedacht.

In dem Moment ging die Tür auf. Masaru trat ein und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du warst toll“, sagte er. „Das Publikum ist dir zu Füßen gelegen. Jeder wollte so sein wie du.“

Michiru lächelte stolz und küsste ihren Verlobten auf die Lippen. Genau das war, was sie hören wollte.

„Die Presse wartet schon ganz ungeldudig. Wird Zeit, dass du dich ihnen stellst.“

„Leider. Dabei hätte ich noch gerne etwas Ruhe.“ Die Presse gehörte zu den Schattenseiten, wenn man alle Menschen demütigen konnte. Sie hasste es, die dummen Fragen beantworten und den Rat ihres Managers dabei zu beachten, nicht zu herablassend zu werden.

Masaru, der ihre Ablehnung nur zu gut kannte, nahm sie sanft bei der Hand und führte sie in die Horde.
 

„Kam die Inspiration während Ihres Aufenthalts in Russland?“ „Wer war ihr größter musikalischer Einfluss?“ „Steht die Musik im Zusammenhang mit ihren Bildern?“ „Werden Sie die Komposition mit Bildern untermalen?“ „Wann werden Sie heiraten?“ „Sind Sie schwanger?“ „Schlafen Sie noch genug?“

Die Pressestunde empfand Michiru als anstrengender als die eineinhalb Stunden, die sie hoch konzentriert auf der Bühne gestanden hatte. Besonders nervten sie die sinnlosen Fragen um ihr Privatleben, über das sie grundsätzlich nichts preisgab und mit kurzen „Ja“- und „Nein“-Antworten abwehrte.

Es war eine Erleichterung, als sie das blaue Seienkleid endlich verlassen konnte und in einen bequemen Rock und ein kuscheliges T-Shirt schlüpfen konnte.

In der Limousine telefonierte Michiru mit ihrer Mutter. Sie befand sich bei einem Treffen mit einem Delegierten aus Indien in Kyoto, weswegen sie nicht zur Prämiere hatte erscheinen können. Daher musste sie jedes Detail schildern, ehe eine Übertragung im Fernsehen passieren würde und ihre Eltern den Glanz ihrer Tochter erleben konnten. Ihre Mutter unterbrach sie nur mit stolzen „Ohs“. Michiru wäre schon gerne im Bett gewesen, doch das Gespräch mit ihrer Mutter erheiterte sie.

Nachdem sie aufgelegt hatte, lächelte Masaru. „Mütter,“ schmunzelte er. Sie nickte und legte mit einem dezenten Gähnen den Kopf auf seine Schulter. „Bist du so erschöpft?“

„Ich fühle mich, als hätte der Tag schon achtundvierzig Stunden.“

„Schade. Eigentlich hatte ich zu Hause eine kleine Überraschung für uns geplant.“

Michiru lächelte. „Es tut mir leid. Ich bin wirklich nicht in Stimmung.“

„Ich habe eigentlich ein gutes, ungesundes Esses und einen dummen Liebesfilm gemeint.“ Er küsste sie auf die Stirn.

Masaru kannte sie wohl ein wenig besser, als sie stets vermutete. Mit dummen Liebesfilmen konnte sie am besten den Kopf entspannen. Und Essen war wirklich keine schlechte Idee. Es war nach elf Uhr und sie hatte seit Mittags nur ein mageres Sandwich gegessen.

Michiru kramte er den Handpsiegel aus ihrer Handtasche. Vielleicht hatte sie etwas im Auge. Oder es war ein bloßer Instinkt.

Sie sah nicht ihr Gesicht. Sie sah auch nicht Sailor Neptun. Sie sah eine Tankstelle. Und zwar die, in die der Chauffeur gerade einbog.

„Verzeihen Sie, Frau Kaioh, ich habe vorhin leider vergessen zu tanken.“

Das Bild änderte sich. Sie sah das Innere der Tankstelle. Und es befanden sich Sailor Moon und die anderen Mädchen dort. Alle fünf in veränderten Uniformen.

„Dass das nicht wieder vorkommt“, knurrte Masaru, der Perfektionist, der Fehler auch bei Angestellten nicht ausstehen konnte.

„Nein, ist kein Problem. Ich muss sowieso kurz die Damentoilette aufsuchen.“

„Eine Tankstellentoilette?“, wunderte sich Masaru. „Wir sind in fünfzehn Minuten zu Hause.“

„Es war ein langer Tag“, murmelte Michiru und verschwand aus der Limousine, sich über die dämliche Ausrede ärgernd.

Die Tankstelle hatte Glastüren – durch diese bekam der Chauffeur, der mit dem Zapfsäule beschäftigt war und sich über eine Fehlfunktion ärgerte, nicht mit, was sich im Inneren abspielte. Michiru hingegen, die davor stehen blieb, versuchte so viele Details wie möglich zu erhaschen.

Alle sechs waren anwesend in änhlich brenzligen Situationen, wie Michiru die Mädchen und den Prinzen schon öfters vorgefunden hatte. Ein aus einer wabbligen Flüssigkeit bestehendes Ungetüm hatte seine Tentakel um die Hälser von Merkur, Mars, Jupiter und Venus geschlungen. Eine Frau mit Schlangenhaaren bedrohte mit ihren Krallen eine Tankwartin – eine ihrer Haare biss in Tuxedo Masks Kehle. Sailor Moon starrte mit Entsetzen auf das Szenario.

Das befremdliche an der Situation war eine weitere Sailorkriegerinnen mit einer Peitsche, deren Aura keiner der anderen ähnelte. Der Spiegel hatte Michiru nicht auf ihren Anblick vorbereitet.

Selbst durch die dicke Glastür konnte sie die Unbekannte brüllen hören, dass Sailor Moon etwas tun sollte.

„Frau Kaioh sind sie schon fertig?“

Michiru zuckte zusammen, als der Chauffeur sie an den Schultern berührte. Seine Worte waren genug die Frau mit Schlangenhaaren auf sie und ihren Angestellten aufmerksam zu machen.

„Laufen Sie!“, rief sie unverzüglich.

Wie gerne wäre sie nicht einfach nur geflohen, wenn die Prinzessin in Gefahr war. Aber die Situation erlaubte es nicht.

Die Glastür zersplitterte. Michiru hatte schnell genug reagiert. Der Chauffeur hatte weniger Glück. Der Tentakel verfehlte sie, doch das Ungeheuer verschluckte ihn mit seinem flüssigen Körper und Auflösungsprozess begann.

Sie eilte weiter zur Limousine. Masaru war inzwischen herausgeeilt.

„Was ist da los?“

„Ein Überf...“ Sie spürte die Tentakel um ihre Hüften. Durch eine Absorbtion geschah nicht. Mit einem Knall zerplatze das Ungeheuer auf der Stelle.

Michiru wandte sich um. Ihre Retterin war die Kriegerin mit der Peitsche. Doch ihr blieb nicht viel Zeit um die unbekannte zu mustern. Sie rannte zurück in die Tankstelle, als Sailor Moon Mamorus Namen brülle.

„TU WAS, DU LAHME KUH!“, schrie die unbekannte zurück.

Es sah aus, als hätte die Luft im Inneren der Tankstelle einen Riss bekommen. Die Frau mit den Schlangenhaaren wollte den Prinzen durch diesen ziehen, doch Sailor Moon hielt Tuxedo Mask an den Beinen fest. Sie konnte kaum mit ihren Stiefeln die Position halten – bald würde sie mitgerissen werden. Michiru hörte ein Lachen.

„Ist dir etwas passiert?“ Masaru half Michiru wieder auf die Beine. „Verdammt, was geht hier vor? Das ist kein normaler Überfall.“ Michiru nickte. Die Reste des flüssigen Monsters waren nur schwer zu erklären.

Sie konnte noch beobachten, wie die unbekannte Kriegerin Sailor Moon mit einer Hand ziehen zu helfen begann. Mit der anderen schlug sie mit der Peitsche in den Riss.

Dann ertönte ein Schrei. Michiru hörte diesen, als Masaru sie wieder in die Limousine gebracht hatte. Er setzte sich ans Steuer und fuhr los. Wo der Chafffeur geblieben war, interessierte ihn nicht.

„Was war das?“ Er fuhr viel zu schnell. Das Szenario hatte ihn wohl mehr zugesetzt, als es erst den Anschein geweckt hatte.

„Ich weiß es nicht“, log Michiru.

„Weißt du, was ich glaube“, keuchte Masaru. „Vor ein paar Jahren. Da gab es diese Superheldinnen. Schlag mich tot wie sie hießen. Aber sie haben irgendwelche übernatürlichen Masaker oder so vereitelt, die bis heute nicht aufgeklärt werden konnten. Ich glaube in so etwas sind wir gerade reingeraten.“

„Mag sein.“ Er wusste gar nicht, wie gut er die Wahrheit erraten hatte, und Michiru würde es ihm auch nicht sagen.

„Wir sollten auf alle Fälle zur Polizei.“ Pause. „Aber ich bringe dich zuerst nach Hause, du brauchst Ruhe.“

Sie bezweifelte, dass dies ein gutes Vorgehen war, aber Masaru war kurz an der Panikattacke vorbeigeschlittert und sie wollte ihn nicht mit Widerspruch noch mehr verunsichern.

Michiru blickte für den heutigen Tag ein letztes Mal in den Handspiegel. Sie sah Sailor Moon heulend über dem verletzten Mamoru weinen und das Bild ging in das Antlitz Sailor Neptuns über.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-08-12T23:35:37+00:00 13.08.2015 01:35
Hammer Kapitel
Ich bin sehr gespannt wie es weiter gehen wird.


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