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Bullum Solare

von

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Die Versagerin

Usagi lag seit über 14 Stunden im Bett und hatte keine Sekunde geschlafen. Zu viele Gedanken in Bezug auf die gestrigen Ereignisse gingen ihr im Kopf herum. Und es half nicht die ganze Zeit ihre Mutter weinen hören, weil ihre Schwester und ihre Nichte bei einem brutalen Überfall, bei welcher auch ein Brand gestiftet wurde, schwer verletzt worden waren. Shingo und ihr Vater befiel eine ähnliche Stimmung, schließlich hatten sie die Familie von Ikuko sehr geschätzt.

Mamoru kümmerte sich um die Familie. Usagi hatte ihn aus ihrem Zimmer verbannt, ohne die Begründung zu liefern, dass sie sein gleichtgültiges Verhalten am Tatort nicht verstand.

Irgendwann konnte Luna Usagis resignierten Zustand nicht mehr ertragen und hüpfte zu ihr ins Bett.

„Willst du mit mir sprechen?“

Usagi schüttelte den Kopf.

„Hast du schon mit den Mädchen darüber gesprochen?“

„Nein,“ schniefte Usagi. „Und ich habe auch keine Lust ihnen zu sagen, dass ihre Prinzessin zu einem Monster mutiert ist.“

„Du bist zu hart zu dir,“ versuchte Luna sie trösten. „Woher hättest du von dem Effekt deiner neuen Macht wissen sollen?“ Usagi drückte auf diese Aussage ihr Gesicht ins Kissen. Diese Tatsache, mit der Mamoru Usagi auch schon konfrontiert hatte, machte die nicht Schuldgefühle nicht wett und würde die Angst nicht verjagen, dass Usagi in Zukunft nicht mehr aktiv sein konnte, weil sie einfach zu stark war. Weil sie nicht wusste, was sie sie jetzt in sich trug.

Es gab aber jemanden, der es wusste.

Luna grübelte, ob sie diesen Vorschlag wirklich machen sollte, schließlich war Akane Tayo keine Person, mit der Usagi viel Kontakt haben sollte. Aber in dieser Situation schien es die einzige Lösung, Hilfe für Usagi zu organsieren.

„Weißt du“, sagte Luna zögernd. „Was ist, wenn du diese Aka...“

In diesem Moment setzte sich Usagi ruckartig vom Bett auf. „Du hast Recht!“ Ihre Resignation schien von einer Sekunde auf die andere verschwunden. „Von ihr hab ich das doch. Sie wird wissen, was ich tun kann!“ Das Mädchen fiel der Katze um den Hals. „Danke Luna! Du gibst noch immer die besten Ratschläge.“

Und dann stürmte Usagi aus dem Zimmer.

Luna blickte ihr hinterher. Sie war skeptisch, ob ihr Ratschlag so gut war. Schließlich war sie gezwungen sich die Frage zu stellen, ob die neue Kriegerin Usagi diese Macht, mit der sie überfordert war, anghängt hatte, um Sailor Moon auszuschalten.
 

Manchmal ging es eben nicht. Ein paar Mal im Jahr passierte es, dass das Amulett zu einem Zeitpunkt Alarm schlug, an welchem Akane sich einfach nicht wegteleportieren konnte. So wie gestern, als sie sich mitten in einem Referat befand und es schon peinlich genug war, das Amulett als Kettenwecker zu verkaufen, den sie falsch eingestellt hatte. Der Professor war schon wütend genug gewesen. Da konnte sie sich nicht einfach mitten im Vortrag verdrücken, ohne eine negative Note für das Seminar zu kassieren, für welches sie sich sehr angestrengt hatte.

Vor einer Woche hätte sie deswegen zermalmende Schuldgefühle gehabt. Vor einer Woche gab es allerdings noch nicht den Hoffnungsschimmer, dass bei ihrer Verhinderung nicht zufällig Sailor Moon und Co. sich am Tatort befanden.

Und es war tatsächlich so gewesen. Nach ihrer Vorlesung begutachtete Akane den Lebensmittelladen, in welchem Usagi arbeitete und vermutlich auch zum Rechten Zeitpunkt anwesend gewesen war. Der Grat der Zerstörung sprach jedoch dafür, dass nicht alles so gelaufen war, wie erhofft.

„Dreck“, murmelte Akane.
 

Was sie im Moment tat, ließ sich nur mit dem Wort „Stalking“ umschreiben. Ami hatte Akane Tayos Adresse nicht gewusst, konnte ihr jedoch sagen, wo sich die Galerie ihrer Schwester Rika befand, in welcher Tayo öfters arbeitete. Mit Sonnebrille und die Haare unter einem Hut versteckt lauerte sie stundenlang ihrem Opfer auf, nur um herauszufinden, dass Tayo an diesem Tag offensichtlich keinen Dienst hatte, als zur Sperrstunde nur die ältere Schwester die Galerie verließ. Immerhin konnte sie dieser zum Heim der Tayos folgen.

Als Usagi jedoch vor der Tür des großen Hauses stand, zögerte sie anzuläuten.

Zu Hause hatte sie noch gewusst, warum der Plan eine gute Idee war. Jetzt erschien es ihr einfach nur lächerlich. Wenn Akane nicht mit ihr reden wollte, würde sie auch in ihrem Zuhause den Mund nicht aufmachen, während sie sich noch vor ein paar Stunden hatte vorstellen können, dass Tayo in ihren eigenen vier Wänden etwas offenherziger war. Und wie sollte sie vernünftig erklären, dass sie die Adresse kannte, weil sie ihre Schwester verfolgt hatte? Und was wollte sie Akane überhaupt fragen? Schließlich schien sie ihr und ihren Freundinnen schon alles verraten zu haben, was sie wusste. Wahrscheinlich würde sie keine Antowrt darauf geben können, was das genau für eine Kraft war, die ihr und ihren Freundinnen vermacht wurden. Und welchen Rat sollte sie sich überhaupt einholen? Wie formulierte man diplomatisch, dass man vollkommen ahnungslos und überfordert war? Was...

„Darf ich fragen, was Sie hier machen?“

Usagi erschrak, als Akanes ältere Schwester mit einem Messer in der Hand die Eingangstür aufriss. Sie brauchte eine Minute um Worte zu finden: „Woher wissen Sie, dass ich hier stehe?“

„Ich hab Sie vom Fenster aus gesehen. Werben Sie für Sekten? Wollen Sie mich ausrauben?“ Rika Tayo fuchtelte mit dem Messer

Usagi schüttelte den Kopf. Sie hatte schon von Ami erfahren, dass Rika Tayo eine kleinere, attraktivere und, nun ja, „weibliche“ Version Akanes war, hatte aber nicht mit derselben Gabe zur Einschüchterung und derselben Portion Wahnsinn in den Auge gerechnet. Und auch nicht mit dem Hobby, Unbekannte mit einem Messer zu bedrohen. „Nein, nein. Ich... bin eine Freundin Ihrer Schwester.“

Rika Tayo musterte das Mädchen. „Ich kann mich selbst verarschen.“

„Was... nein! Wirklich! Ich bin eine Freundin von Akane. Wir kennen uns über Ami Mizuno. Ami haben Sie ja schon kennen gelernt.“

Die Frau überlegte und kaute auf ihrer Unterlippe. „Das ist dieses kleine Genie von der Uni, oder?“ Usagi nickte und lächelte. Rika rieb sich die Schläfen. „Unglaublich, da zaht die in drei Jahrn kane Freund an und jetzt glei zwa in ana Wochen.“ Mit jedem Wort verfiel sie in tieferen Osaka-Sklang. Doch als sie mit Usagi sprach, riss sie sich wieder zusammen: „Komm rein. Aki-chan musste auf die Uni und kommt wohl erst in etwa 15 Minuten nach Haus, aber Sie können gerne in ihrem Zimmer warten.“

„Oh, ich halte das für unpassend. Ich komme später wieder.“

„Wenn Sie mich schon bei der Arbeit stören, dann tun Sie auch, was ich Ihnen auftrage.“

Rika hob bedrochlich das Messer. Usagi wagte es nicht, zu widersprechen und ließ sich in das Haus zerren. „Aki-chan wohnt im ersten Stock und Sie bleiben da oben.“ Das klang wie eine Drohung. Rika schob Usagi Richtung Treppen, doch sie hatte noch genug Zeit die Zimmer im unteren Stock zu mustern. Sie waren unsauber und unordentlich. Dem feinen Auftreten von Rika Tayo hätte Usagi nie ein solches Chaos zugetraut. „Ich muss weiter an einer Vorlesung arbeiten, wehe Sie stören mich.“ Sie wedelte mit der Hand und Usagi schritt die Stufen hoch, die zu einem Gang mit zwei Türen führte. Eine führte ins Badezimmer, die andere in eine Abstellkammer und das dritte ein geräumiges Wohn- und Schlafzimmer.

Als diese wieder schließen wollte, rief Rika Tayo im Anschluss: „Ach, lassen Sie sich nicht von dem Ungeziefer verängstigen. Wenn man sie in Ruhe lässt, tun sie einem nichts.“

„Ungeziefer?“

Usagi sah sich im Zimmer um.

Der Leguan aus einer anderen Welt, den Tayo im Hikawa-Tempel vorgestellt hatte, war nur die Spitze des Eisberges. Usagi zählte zwei Schlangen, eine Schildkröte, fünf kleine Reptilien und zwei über ein Meter große in Akanes überraschend großem Zimmer.

Usagi fühlte sie bei diesem Anblick nicht wohl, redete sich aber ein, sie müsse keine Angst haben, solange sich die Tiere ihrem Glaskäfig befanden.

Sie hatte die Wahl in einem Sofasessel, einem Sofa, auf dem Bett oder in einem Schreibtischsessel Platz zu nehmen. Usagi entschied sich für den Sofasessel und sah sie noch weiter um.

Das Zimmer war aufgeräumt und sauber. Das genaue Gegeteil von dem, was sie im unteren Stockwerk gesehen hatte. Außer einen Haufen Haustiere besaß Tayo ein riesgiges Bücherregal, in welchem sich hauptsächlich Science-Fictione-Romane und Mangas, sowie Sachbücher über Reptilien- und Amphibienhaltung oder Dinosaurier befanden, sowie einige Bücher über Computer und Hacken und wenige über Physik. Außerdem schien sien Fan von alter amerikanischer Rock-Musik zu sein. Es hingen Poster von Bands, die schon ihre Eltern gehört hatten, an der Wand. Sonst fand sie nur Dinge, die man in jedem Haushalt einer jungen Frau entdeckte – einen Laptop, einen Computer, einen Fernseher, einen CD-Player.

Ich Blick fielen schließlich auf zwei Schnappschüsse.

Usagi stand auf und begutachtete die Fotos, die säuberlich am Kleiderkasten befestigt waren. Das eine zeigte eine vierköpfige Familie. Ein stattlicher Herr mit Brille und Schnauzer umarmte mit einer Hand die etwa zwölfjährige Tochter, die eine Brille trug, die zu groß für ihr Gesicht war, und breit grinste, mit der anderen Hand eine schöne Frau, die ein verdutzt blickendes Baby im Arm hielt. Die Personen waren leicht zu erkennen – das Baby musste Akane sein, das Mädchen Rika, die Erwachsenen ihre Eltern. Die Schwestern schienen von beiden Eltern ihr Aussehen auf gleiche Art geerbt zu haben – das strenge Gesicht und den dunklen Teint von ihrem Vater, die dunklen Haare und die dunklen Augen von der Mutter. Die Eltern hatten den Schwestern jedoch je eine unterschiedliche Aura vermacht – was Usgai von Rika gesehen hatte, schrieb sie eher dem Mann zu, was sie von Akane kannte, passte eher zur Frau.

Der andere Schnappschuss zeigte ein Mädchen und einen untersetzen Jungen im Cosplaykostümen, sie wollten offensichtlich irgendwelche Science-Fiction-Anime-Figuren nachahmen. Beide grinsten breit. Wäre es nicht gegen jede Logik, könnte man nicht glauben, dass dieses überaus fröhliche Mädchen die zynische Akane Tayo war. Das Foto war mit einem Datum versehen – es musste vor sieben Jahren geschossen worden sein.

Usagi zuckte zusammen, als sie etwas umfallen hörte.

Ausgerechnet eines der beiden Riesentiere hatte sich aus seinem Terrarium geschlichen. Es kroch zu Usagi und beäugte sie skeptisch – oder wie eine Beute.

Sie hatte keine Ahnung, was diese Tiere aßen – war es möglich, dass sie auch Lebewesen in Größe eines ausgewachsenen Mädchens verzehrten? Zitternd lieferte sie sich mit der Kreatur einen Starrwettbewerb, den keiner vor hatte zu verlieren.

Usagi konnte nicht abschätzen, wie lange dieser dauerte. Er wurde jedoch durch einen lauten Aufschrei beendet, der aus einem anderen Zimmer kam. „DU HAST WAS?“

Drei Sekunden später ging die Tür auf und Usagi fiel hin. Vor ihr stand Akane Tayo, die vor Wut im Flammen aufzugehen schien.
 

Allekto redete mit Mithras gar nicht über ihren Fehlschlag, sondern ließ einen der Diener mit einer knappen Nachricht nur das Wesentliche mitteilen. Sollte er an diesem Iditionen seine Wut auslassen. Und sowieso hätte er sie nur mit Drohungen gelöchert und dadurch erfahren, was er nicht erfahren sollte, nämlich dass Sailor Moon dank des Armreifs mehr Schaden angerichtet hatte, als es ihre Schlange und die Züchtung getan hatten. Allekto wollte die Lage sich erst mit einem weiteren Ziel bestätigen lassen, ehe sie ihrem Boss etwas davon wissen ließ. Mithras würde sonst nur einen übereifrigen Plan fassen, der dazu verdammt war, zu scheitern.

Zur Sicherheit war sie aber nicht nach Hause zurückgekehrt.

Nach einer Nacht in einem Hotel, verkleidet als Touristin, entschied sie sich dort zuzuschlagen und zu hoffen, dass wieder Sailor Moon, nicht Sun auftauchen würde.
 

„ANTWORTE!“, brüllte Tayo.

Usagi rappelte sich auf und bemerkte gar nicht, dass sie dabei auf den Schwanz des entflohenen Reptils trat. „Deine Schwester hat mich einfach hierher geschickt. Ich wollte eh nicht in deine Privatsphäre...“

„Des hot’s scho g’sogt! Woher waast du, wo i wohn?“ Usagi biss sich auf die Lippen und blickte beschämt auf den Boden. Obwohl sie kaum verstanden hatte, was Tayo gesagt hatte, konnte sie es erahnen.

„Du bist ma g’folgt!“ Als ob Tayo ihre Gedanken lesen konnte. „Meine Fresse, di soll man in’d Klapsmühle steckn.“

Usagi wurde wieder bewusst, wie dumm ihre Idee gewesen war. „Es tut mir wirklich leid. Ich weiß, dass das unpassend war. Ich... Ich werde jetzt besser gehen.“

Ehe Usagi einen Schritt tun konnte, stellte sich Tayo vor die Tür. „Bleib. Es sei denn du willst von Rika ermordet werden.“ Usagi schaute verdutzt. „Sie tut noch so, als ob sie arbeiten würde. Da braucht man Händchen, um an ihr vorbei zu kommen. Und du hast mir schon bewiesen, dass du mit Rika nicht umgehen kannst, sonst hättest du auf dein Gewissen gehört und wärst hier nicht eingedrungen. Bleib also. Jetzt ist es eh schon wurscht.“

Tayo hob das Reptil auf, als ob es nichts Besonderes wäre, dass er sich außerhalb des Terrariums befand, und setzte sich aufs Bett. Usagi tat es ihr zögernd nach.

„Wofür arbeitet deine Schwester?“ fragte Usagi um die Stimmung zu verbessern.

„Dozentin an der Kunstuni. Aber wenn sie sagt, sie bereitet eine Vorlesung vor, schaut sie sich meist nackte Männer im Internet an.“

Usagi wechelste des Thema, da sie nicht einschätze konnte, ob Tayo die Aussage ernst meinte, oder nicht: „Das Vieh wollte mich fressen.“,

„Er futtert ja auch nur Menschenfleisch.“ Tayo hatte dasselbe Problem mit dieser Aussage.

Tayo seufzte: „Sarkasmus ist kein dir vertrautes Konzept, gell?“ Usagi schüttelte den Kopf und Akane schlug sich auf die Stirn. „Okay. Dann bemüh ich mich mal mich zusammenzureißen. Aber ich kann nichts versprechen und wenn du mich missverstehst, ist das deine Schuld.“

„Aber... dein Osaka-Dialekt... der hat auch Schuld.“

„Ach, so eine biste, gibst dir kaum Müh, mich zu verstehen... Okay dann, reiß ich mich auch diesbezüglich zusammen.“ Sie drehte den Kopf des Reptils zu Usagi. „Erkennst du ihn nicht wieder?“ Usagi schüttelte den Kopf, musste aber zugeben, dass Tayos Aussprache sich um einiges verdeutlichte. „Fetti.“ Tayo betonte jeden Buchstaben.

„Äh, für mich sehen die alle gleich aus. Ich mag solche Tiere nicht.“

„Präg dir den ein, wenn du mehr mit mir zu tun haben willst.“ Pause. „Ist das der einzige Grund, warum du da bist? Banaler Smalltalk?“

Usagi schüttelte den Kopf. Sie hätte die Wartezeit besser nutzen sollen ihre Frage in angemessene Worte zu kleiden, als die Schnapschüsse zu begutachten. Jetzt wusste sie nicht anders zu beginnen als: „Wie hältst du das aus?“

„Psychopharmaka.“ Tayo biss sich auf die Lippen. „Sorry. Wie halt ich was aus?“

„Sailor Sun.“

Tayo zuckte mit den Schultern. „Ich bin einfach reingewachsen. So wie du, schätze ich einmal.“ Pause. „Aber das ist nicht das, was du meinst, hab ich Recht?“ Tayo deutete auf die Brosche, die an Usagis Dekolleté befestigt war. Sie hatte sich seit den Ereignissen im Hotel Plaza Scala optisch verändert. Die Herzform war umrandet von schwarzen und roten Sonnenstrahlen, sie glänzte nicht mehr, sondern war matt. De facto sah sie ein wenig schlichter aus, als zuvor.

„Du hältst es nicht aus, gell?“, kicherte Tayo. „Du krachst zusammen, wenn du dich verwandelst und willst jetzt meinen Rat.“ Tayo fing laut an zu lachen und ließ sich auf den Rücken fallen. Sie piekste dem Leguan ins Auge. „I hab’s ja g’sagt. Aba naaaa, der Fetti muss ja immer alles tun, was ihm in den Kram passt. Da hast du jetzt deinen Salat.“

Und dann fing sie hysterisch an zu lachen.

Usagi fühlte sich verletzt. Noch nie hatte jemand sie ausgelacht, wenn sie mit jemandem ihre Probleme teilte. „DU BIST GEMEIN!“ Sie war den Tränen nahe.

„Sorry. Ich weiß für dich ist es tragisch, aber für mich ist lustig.“ Sie zog den Leguan am Schwanz.

Jetzt fing Usagi wirklich an zu weinen. Tayo verzog das Gesicht und setzte sich auf. Da hatte es die Blondine doch tatsächlich geschafft ihr ein schlechtes Gewissen einzureden. Sie holte ihr ein Taschentuch. „Hey. Tut mir leid. Aber jetzt sind wir quitt, wegen deines Einbruchs, okay?“ Usagi nickte und wischte sich die Augen aus.

Tayo berührte ihre Schultern. An der Härte der Berührung merkte man, dass sie nicht geübt im Trösten war. „Heul dich aus,“ sagte sie.

Usagi schniefte: „ Ich hab zwar das Gefühl, dass mein Kostüm eine Tonne wiegt, aber das ist halb so schlimm. Es ist...“ Und dann erzählte sie die Begebenheit im Lebensmittelladen ihrer Tante. Dass Izumi plötzlich besessen war und ihre eigene Tochter bedrohte. Dass, als Sailor Moon Izumi zurückhielt, das Gorillamonster aufgetaucht war. Dass sie sich zwischen Izumi und Yuzuki entscheiden hätte müssen, wenn Tuxedo Mask nicht erschienen wäre. Dass beide schwer verletzt wurden, als sie den Stab einsetzte. Dass Izumi mit Verletzungen im Rachen, als der Stab die Schlange, die die Besessenheit verursacht hatte, aus ihr herausgezwang, wohl nie wieder sprechen könnte. Dass Yuzuki immer Brandnarben haben wird. Und dass alles ihre Schuld war.

Sie fing wieder an zu weinen. Tayo hatte während der Erzählung geschwiegen und ließ Usagi einen Moment heulen, ehe sie sprach.

„Also, ich versuch es dir zu erklären. Das Ding, was ihr absorbiert habt, ist eines von vier Artefakten, die einst Sunna gehörten und das Fetti Hyperion geklaut hat. Es gibt noch andere, aber die tun nix zur Sache. Der Armreif war eine überaus starke Kraftquelle von Sunna und Fetti hat sich immer geweigert, ihn mir zu geben. Jetzt habt ihr ihn am Hals. Ich schätze, dass er die Kraft ein wenig unfair aufgeteilt hat. Die eine Hälfte hast du bekommen, die zweite wird er auf die anderen Mädels und den Anzugheini aufgeteilt haben.“ Der Leguan wackelte mit Kopf. „Ich hab halbwegs den Nagel auf den Kopf getroffen“, deutete Akane.

Usagi schniefte. „Und... kann ich es loswerden?“

„Woher soll ich das wissen? Mir sagt ja nie jemand was.“ Tayo kopfte beim letzten Satz den Leguan mit jeder Silbe auf den Kopf.

Ihre Augen weiteten sich. „Heißt das, ich kann nie wieder meine Kräfte einsetzen, ohne jemanden zu verletzen?“

„Lass mich ausreden. Ich konnte das Armband nie tragen, weil mein Körper gleich drei Artefakte nicht ausgehalten hätte. Er hat das Stück immer als doppelt so stark beschrieben wie meine Peitsche. Sprich, hast du nur die Hälfte der Kraft vom Armreif kassiert, ist was du hast, auch nicht gefährlicher als meine Waffe.“

Usagi war verwirrt. Sie hatte Akane mit der Geißel kämpfen sehen und wäre nie auf die Idee kommen, deren Wirkung mit dem zu vergleichen, was sie in Tante Izumis Laden ausgelöst hatte. „Du hast nie jemanden schwer verletzt.“

Tayo grinste, doch es war keine Freude darin zu sehen. Das war Antwort genug. „Man wächst rein. Irgendwann kannst du’s kontrollieren. Bis dahin heißt es üben, üben, üben. Am besten mitten Kampf, am Crash-Test-Dummie bekommt man kein Gespür dafür, was der menschliche Körper ertragen kann. Oder der Gegner nicht mehr aushalten kann.“ Pause. „Ich hab’s versucht. Kein großer Erfolg.“ Ihre melancholische Stimmung war so schnell gegangen wie gekommen. Sie schlug Usagi auf die Schultern. „Viel Erfolg. Und jetzt raus.“

„Was?“

Ja, es war hilfreich, was Tayo ihr gesagt hatte. Aber mit dem Ergebnis war sie trotzdem unzufrieden. Mitten im Kampf üben? Das hieß weitere Unschuldige verletzen, ehe sie den Dreh raus hatte. „Ich kann doch nicht...“

„Keine Angst. Rika ist sicher schon fertig. Ich hör kein Stöhnen mehr.“

„Nein. Was? Äh...“ Usagi musste erst den Faden wieder aufnehmen. „Ich kann das so nicht. Vielleicht hast du es geschafft, hunderte Invaliden oder gar Tode auf deine Schultern zu laden, aber ich kann es nicht.“

„Das musst du wohl ober übel, wenn du dich nicht aus meinem Krieg raushalten möchtest.“ Pause. Ihre Miene verfinsterte sich. „Weißt du, was ich nicht verstehe? Du wolltest unbedingt mitmischen, obwohl ich dich mehrfach gewarnt hab, dich rauszuhalten. Jetzt hast du alle Vorrausetzungen und quengelst nur rum, weil es nicht läuft, wie du es dir vorgestellt hast. Sieh doch lieber das Positive, dass du jetzt wirklich etwas ausrichten kannst, anstelle mir nur die Arbeit zu erschweren.“

Da war er wieder, der überhebliche Tonfall, der Usagi und die anderen als inkompetente Anfängerinnen abstempelte.

Usagi fiel wieder in ihren Heulkrampf zurück. „Hör auf mit mir so zu reden.“

„Wie?“

„Wie mit einer unfähigen Idiotin.“

„Das bist du.“ Das saß und den nachfolgenden Satz nahm Usagi nicht als Abschäwchung war. „Zumindest in meinem Krieg. Weswegen würdest du sonst zu mir heulen kommen?“ Pause, Tayo begutachtete Usagis wachsende Verzweiflung. Doch das gab ihr keinen Anlass dafür, ihre Worte zu mildern: „Ich hab dir gesagt, halt dich da raus. Doch jetzt bist du mitten drin und musst akzeptieren, dass die Zeit, in der es keine Opfer mehr gibt, ein Ende hat. Es wird Verluste geben, auch persönliche. Ich habe mehr als genug miterlebt.“

„VIELLEICHT, WEIL DU EINE UNFÄHIGE IDIOTIN BIST!“

Unfähige Idiotin. Ja, Usagi hatte in vielen Dingen versagt. Mittelmäßiger Schulabschluss, kein Studium, keine Arbeit mehr, seit Izumi im Krankenhaus lag. Und jetzt verhielt sich auch ihr Verlobter auch noch seltsam. Sie hatte aber noch nie als Sailor Moon versagt. Bis jetzt. Das gestrige war ihr erstes Mal gewesen.

Es war eine Frechheit, was diese Frau ihr vorwarf.

Akane Tayo dachte wohl ähnliches.

„Raus.“ Sie zeigte zur Tür. „Und wag es nie wieder mich umd Rat oder Hilfe anzuflehen. Mach es besser, wenn du kannst.“

Das ließ sich Usagi nicht zweimal sagen.

Heulend rannte sie aus der Wohnung der Tayos.
 

Akane setzte sich neben den Leguan. „War ich zu direkt?“ Er züngelte. „Von wem hätte sie es sonst hören sollen?“ Er züngelte wieder. „Jetzt mach mir kein schlechtes Gewissen.“ Sie nahm ein Buch in die Hand und versuchte vergeblich sich damit abzulenken.

Eine halbe Stunde später schlug das Amulett Alarm. Akane blickte zu dem Leguan. „Ay, ay, Captain.“

Das Problem war schließlich, dass auch sie ein Ziel hatte. Opfer so unbeschadet wie möglich zu retten, sah sie als Ding der Unmöglichkeit, so wenige wie möglich jedoch nicht. Ganz ohne Lehre wollte sie Sailor Moon aber doch heute nicht schlafen gehen lassen. Sie wurde wegteleportiert.
 

Sie rannte ziellos durch die Straßen, ehe ihr Atmen sie in Stich ließ.

„Frechheit!“, Usagi schlug mit der Faust gegen eine Hauswand, doch der Schmerz brachte keine Linderung für ihre Verzweiflung. „Wie kann sie nur so arrogant sein? Was macht sie überlegener? Sie ist nicht viel älter, nicht viel erfahrener und sie ist auch nicht mehr viel stärker als ich. Sie...“ Hat kannte einfach die Situation um einiges besser.

Usagi musste nachdenken. Zu Hause wollte sie dies aber nicht tun, ihre deprimierte Familie brauchte das Häufchen Elend, das sie gerade war, nicht. Und sie hatte Durst vom langen Laufen.

Zum Glück hatte sie gerade an der Mauer eines Hotels ihre Wut ausgelassen, dessen Hotelbar, wie ein Schild ankündigte, bereits geöffnet hatte. Es sah fein aus. Die Preise hatten es sicherlich in sich, aber das war ihr im Moment egal.

Sie setzte sich an die Bar. Die Dame dahinter war einigermaßen überrascht, als der Gast sich kein alkoholisches Getränk orderte, sondern einen Kakao. Da es keinen im Angebot gab, bestellte Usagi einen Kaffee.

Barkeeper intessierten sich wirklich nicht dafür, wie es den Gästen ging. Die Dame ignorierte Usagis Schluchzen und sie war ihr dafür dankbar.

Eigentlich hatte Tayo viele Wahrheiten gesagt.

Ja, Tayo hatte sie mehrfach gewarnt und Usagi hatte nicht auf sie gehört, sich einzumischen, obwohl die Unterlegenheit offensichtlich war. Ihre neue, unkonrollierbare Stärke war wohl das Resultat aus diesem unüberlegten Wunsch. Sie hatte kein Recht rumzuheulen.

Ja, sie war in Bezug auf den neuen Feind, aber auch der neuen Kraft unerfahren und Akane hatte ein gutes Recht, auf sie herabzublicken.

Aber Nein, die Zeit in welcher keine unschuldigen verletzt werden würden, war nicht vorbei. Sie würde wieder anfangen. Vielleicht war Akane nur zu resigniert, um keine Verletzten zu riskieren. Wäre sie in den vergangenen Fällen früher gekommen oder hätte sie sich anders Verhalten, so wären nie solche Eskalationen passiert. Nanami hätte nicht ins Krankenhaus müssen, Mamorus Wohnung wäre nicht zerstört worden, das Holtel Plaza Scala wäre nie niedergebrannt, eine von Amis Chefen müsste jetzt nicht zum Psychiater. Verdammt, wäre Tayo gestern aufgetaucht, wären Izumi und Yuzuki nie so schlimm zugerichtet worden.

Wo war diese fahrlässige Person gestern eigentlich geblieben? Erst jetzt kam Usgai dieser Gedanke...

Ja, Tayo mochte mehr Durchblick haben, doch sie war auch fahrlässig.

Usagi konnte und wollte nicht akzeptieren, dass kein unschuldiger zu Schaden kommen würde. Nie würde sie das zulassen. Auch wenn das hieß, dass sie die Macht des Mondes nie wieder einsetzen konnte.

Dicke Tränen rannetn ihr über die Wangen.

„Igitt, was macht eine Schlange hier?“, gab die Barkeeperin plötzlich von sich. Usagi wurde hellhörig. Tante Izumi hatte gestern etwas Ähnliches gesagt.

Usagi war mehr als froh, dass es in der Bar wegen der frühen Uhrzeit keine weiteren Gäste gab. Sie rannte aufs WC, als der Blick der Frau glasig wurde und sie eine volle Whiskeyflasche an der Theke zerschlug. Ähnliches hatte Tante Izumi getan.

Ich schaff das, dachte sie. Ich darf bloß nicht meinen Stab einsetzen. Ich kann versuchen einen Weg zu finden, wie ich sie sonst besiegen kann.

„Macht der Mondnebel, mach auf!“

Als sie zurückkehrte, stand die Frau auf der Bartheke, in einer Hand die zerbrochene Flasche, in der anderen eine große Scherbe. Die Flasche schmiss sie nach Sailor Moon, die nur um haaresbreite ausweichen konnte. Leeren Blickes führte daraufhin die Frau die Glasscherbe zu ihrer Kehle, irgendetwas flüsternd.

„NEIN!“, rief Sailor Moon. Keine Verletzten, das war ihr Ziel.

Sie rannte auf die Frau zu und riss sie mit ihrem ganzen Körper von der Theke, ehe sie sich verletzten konnte. Doch durch Besessenheit war die Barkeeperin nicht nur verrückt geworden, sondern auch stärker. Wie Tante Izumi. Mit einem festen Tritt schleuderte Sailor Moon durch die komplette Bar.

Sailor Moon rappelte sich auf. Inzwischen hatte sich die Frau eine neue Scherbe geholt und berdrohte damit ihr Handgelenk.

„Hör auf!“

Und jetzt konnte sie die Worte der Frau verstehen: „Hilf mir.“

Auf jeden Fall.

Sailor Moon packte den Arm der Frau, doch diese war zu stark und warf die Kriegerin gegen ein Regal, angefüllt mit Glasflaschen. Sailor Moon trug mehrere Schnittverletzungen davon, die sie aber kaum störten. Sie fühlte sich nahezu unverwundbar und Verletzungen machten ihr nicht mehr aus. Wohl der einzige positive Efekt ihres Kraftschubs.

Die Frau begann wieder mit ihrer suizidalen Handlung, erneut flüsternd: „Hilf mir.“

Und wieder begann das Ringen zwischen den beiden. Usagi gelang es diesmal der Besessenen die Scherbe zu entreißen. Doch wieder wurde sie von gegen eine Wand geschmissen und landete hart auf den Boden.

Direkt vor den Springerstiefeln von Sailor Sun.

„Guck guck.“ Sie packte Sailor Moons Arm und zog sie hoch. „Tolles Dress, gell? Macht nahezu unverwundbar.“

„Bist du hier, um mir zu helfen?“

„Nennen wir es so. Dreh dich mal um.“

Die Barkeeperin war auf die Decke gesprungen und krabbelte verkehrt zu dem Scherbenhaufen, der einst ein Glaskasten und Flaschen gewesen war.

„Fang sie.“

Sailor Moon missfiel der Befehl massiv, doch sie reagierte. Und wenn Sun sie nicht vorgwarnt hätte, wäre sie zu spät gekommen und die Barkeeperin wohl wirklich in den Scherbenhaufen gefallen. Sailor Moon erlitt weitere Wunden, doch es störte sie nicht.

„Halt sie fest. Richtig fest.“

Doch dafür war sie zu langsam. Die besessene Frau krabbelte plötzlich auf allen Vieren Richtung Sailor Sun, die nur mit einem gelangweilten Tritt reagierte und so die Barkeeperin von ihr wegbeförderte. Sailor Moon starrte entsetzt auf die Flugrichtung der Frau, bis sie gegen einen Stuhl krachte.

„Wie kannst du...“

„Lektion Nummer eins: Dem Feind ist scheißegal, wie es seinen Opfern geht, er quält sie, nutzt sie als Schutzschild, alles mögliche, nur für seinen Vorteil.“

„Aber...“

„Lektion Nummer zwei: Deine Unversehrheit ist wichtiger, als das der Opfer. Sonst überlebt keiner von euch.“

Mit einem Schrei sprang die Frau auf ihre Beine. Ihre Augen glühten rot und sie atmete so laut und tief, dass ihr ganzer Körper sich mitbewegte. Schließlich machte sie den Mund auf – eine schwarze Flüssigkeit tropfte heraus und bildete eine immer größer werdende Pfütze auf den Boden, die die Form einer Spinne annahm.

Die Flüssigkeit wurde zum Festkörper. Eine riesige Spinne mit Schnabel richtete sich vor den beiden auf. Und die Barkeeperin kehrte zu ihrem suizidalen Verhalten zurück. Ihr Werkzeug war diesmal ein Tischbein, mit dem sich gegen den eigenen Kopf schlagen wollte.

Sailor Sun eilte los. Ihre Geißel knallte gegen das Spinnenmonster und schlang sich in derselben Bewegung um die Brust und Arme der Barkeeperin. Sie war bewegungsfähig. Und neben den Fesseln kam noch hinzu, dass Sun ihren Hinterkopf packte und die Handgelenke mit ihren Händen umfasste. Schreiend versuchte sich die besessene Frau loszureißen, doch sie war gefangen.

Sailor Moon starrte gebannt das Szenario an. In dem Moment verstand sie, wie routiniert Sailor Sun war.

„Lektion Nummer drei,“ rief Sun, „ZIELEN!“

Das riss Sailor Moon aus ihrem Erstaunen. „Ich soll...“

Die Spinne schüttelte sich. Der Hieb war leicht gewesen und hatte sie bloß verwirrt. Und jetzt wusste sie nicht, welcher Kriegerin sie sich widmen sollte.

„Ja, du sollst. Ziel einfach! Dann bündelst du die Macht auf einen Punkt und die Trulla hier bleibt unverletzt.“

Das Spinnenmonster entschied sich für Sailor Sun, der in diesem Moment schlecht wurde. Mit der Frau in Gefangengschaft, die sich absichtlich immer mehr die Peitsche ins Fleisch schnitt und nicht aus den Augen gelassen werden sollte, war es schwer sich zu wehren.

„ZIEL!“

Sailor Moon verstand, dass sie keine Wahl hatte.

Zitternd hob sie den Stab.

„Mondlicht der Liebe, sieg!“
 

Sailor Sun verstand, warum Tsukino nun Angst vor sich selbst hatte. Hatte sie anfangs schließlich auch gehabt, hätte ihr Maestro sie nicht von Anfang an die Hand genommen.

Allein wie Tsukino sich bei der Beschörungsformel gebar, gab Auskunft, dass hatte sie keine Ahnung hatte, was sie da in sich hatte. Das hatte Sailor Sun Anfangs auch nicht gewusst, hatte es aber dank ihres Maestros gelernt.

Deswegen verstand sie nicht, warum die blöde Kuh ihren Rat nicht befolgte.

Sailor Sun wollte sich Tsukinos Reaktion nicht ausmalen, wenn sie noch einmal einen Menschen schwer verletzte. Sie sah deswegen keine andere Wahl als sich schützend vor die Frau zu werfen.

Und die ganze Kraft zu ertragen war selbst in ihrer Uniform kaum möglich. Das Licht brannte auf ihrer Haut wie Feuer, selbst ihre Augenbälle schienen in Flammen zu stehen. Sekunden bekam sie keine Luft mehr.

Doch das Resultat war wie erwartet. Das Monster war tot. Die Frau würgte die Schlange aus, die sie mit der bösen Macht infiziert hatte – sie wurde ihr nicht brutal durch Kraft heraugerissen, dass sie innere Verletzungen davontrug. Sun zertrat das Ding damit es keinen Schaden mehr anstellen konnte. Dabei merkte sie, dass ihre Haut rauchte, aber immerhin nicht verbrannt war

Tsukino hier sich entsetzt die Hand vor den Mund. „Es tut mir leid... geht es dir gut?“

„Nein. Ich versuche gerade, geduldig mit dir zu sein.“ Sie atmete dreimal tief durch, doch das besserte ihre Verfassung nicht. Sie brüllte: „DU BEGRIFFSSTUTZIGE... Verdammt, ich weiß gar nicht, welche Beleidigung grad am besten zu dir passt, für so ein dummes ... argh!“ Sie raufte sich die Haare. „Wenn ich sage ‚ziel’, dann zielst du und schmeißt nicht mit einer Energie, die für viel Schlimmeres gedacht ist als dieses Kanonenfutter von heute, durch die Gegend rum!“

Tsukino fing wieder an zu weinen, doch diesmal ließ es Sailor Sun kalt. „Hör auf, du bist selbst Schuld, wenn du meine Anweisungen nicht befolgen kannst.“

Sie fiel auf die Knie. „Es... tut mir leid... aber mir ging alles zu schnell!“

„Jaja.“ Sailor Sun stampfte wütend an Tsukino vorbei, deren Gefühllage schenkte sie keine Beachtung. Im Gehen sagte Sun: „Hoffe, du hast was draus gelernt, du miese... was auch immer!“
 

Es war die erste Niederlage, die Allekto nicht bereute. Obwohl Sailor Sun über den Weg gelaufen war, hatte sich ihre Vermutung bestätigt. Sailor Moon war überfordert. Und damit mehr alsnur verwundbar.
 

Abgesehen von ein paar Blutergüssen war die Barkeeperin unverletzt.

Sailor Sun hatte sich vor sich geworfen und sie vor Sailor Moon beschützt. Sailor Sun hatte dafür gesorgt, dass die Unschuldige unverletzt blieb.

Denn Sailor Moon hatte versagt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-08-08T21:44:59+00:00 08.08.2015 23:44
Arme Bunny
Die Neue Kraft hat ihre Schatten seite.
Hoffentlich kriegt sie das irgendwie hin.


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