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Die Wärme von Schnee

Reader x Captain America
von

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Sein und Schein

Kapitel 12: Sein und Schein

Als du die Augen aufschlägst, brummt dir der Schädel. Das gerade war wohl die verrückteste Unterhaltung, die du je geführt hast. Der Typ hat doch einen an der Waffel und so was schimpft sich Doktor. Mühsam rappelst du dich auf und berührst deinen schmerzenden linken Arm. Am Oberarm entdeckst du eine geröttete Stelle, es sieht so aus als hätte man dir eine Spritze in den Arm gehauen. Und das nicht zimperlich. Deine Sicht ist leicht verschwommen, was dir die Orientierung erschwert. Jemand kommt auf dich zu.

„Wie es aussieht, war es doch nicht so schlecht, dass du hierunter gefallen bist.“ kichert Loki.

„Sei einfach ruhig.“ Sagst du mit schwerer Zunge. „Ich will hier raus.“

Und damit taumelst du in die Richtung aus welcher der Gott gekommen ist. Jeder Schritt fällt dir schwer, du hebst deine Füße kaum noch beim Gehen. Dein Kopf brummt und deine Sicht wird einfach nicht besser. Loki geht diesmal vor, da du es beim besten Willen nicht schaffst, sein Tempo mitzuhalten.

Es dauert eine Weile bis ihr zurück zu Fury kommt, habt ihr euch wirklich so weit entfernt? Fury steht bereits vor dem Fluggerät und sieht euch erwartungsvoll an. „Was habt ihr gefunden?“

„Eine Höhle voller Maschinen.“ Antwortet Loki.

„Und einen Mann.“ Ergänzt du.

Der Einäugige wird hellhörig. „Wen?“

„Er sagte er hieß Dr. Friedrichs und…“ Deine Zunge macht kaum noch was sie soll.

„ _(N/N)_, reißen Sie sich zusammen.“ Fährt er dich an. Leider gelingt dir das nicht und du landest mit dem Gesicht zuerst im Schnee. Du versuchst dich zu bewegen, was aber nicht funktioniert. In deinem Kopf fängst du an zu rebellieren, was ist das hier für ein Mist? Dieser irre Doc hat dir also wirklich was gespritzt. Dein Körper gehorcht dir zwar nicht, aber trotzdem bekommst du alles mit. Fury packt dich und zerrt dich auf einen Sitz. Nicht so grob! Fauchst du ihn in deinem Kopf an. Das hier macht dich wahnsinnig! Mit rasenden Gedanken und bewegungslosem Körper vergeht der Flug recht schnell. Dir will nichts einfallen was du tun könntest.  Als ihr landet, ruft Fury etwas, was du nicht verstehst. Jemand hebt dich hoch, aber du kannst nicht sehen wer, da deine Augen halbgeöffnet nach oben schauen.

„Bringt sie ins Krankenzimmer und ich will eine Blutuntersuchung, sofort!“ bellt der S.H.I.E.L.D.-Direktor seine Befehle. „Und ich will wissen wer dieser Dr. Friedrichs ist, wird’s bald!“

Da ist aber einer angepisst. Nicht das du dich sonderlich anders fühlst. Wenn du reden könntest, würdest du dich wohl ähnlich anhören.

„Was ist passiert?“ hörst du Natasha rufen.

„Was ist mit Loki?“ ruft Thor dazwischen.

„Wen interessiert denn jetzt Loki?!“ mault Clint.

Gott, könnt ihr nicht leiser sein?! Dein Kopf fällt zur Seite und du siehst wie Thor an dir vorbeiläuft. Natasha tritt in dein Blickfeld. „Hey, _(V/N)_, hörst du mich?“ sie dreht dein Gesicht so, dass du sie direkt ansiehst.

Ja, tue ich.

„Sag etwas.“

Würde ich ja gerne. Könntet ihr was leiser sein? Mein Kopf platzt gleich.

Du wirst auf etwas Weiches gelegt und kannst weichen Stoff unter deinen Fingern wahrnehmen. Ein Bett, aber nicht  deins. Weitere Personen treten in dein Blickfeld. Am Rand sind Steve und Tony, direkt über dich gebeugt Bruce und Natasha. Der Doktor leuchtet dir mit einer Lampe in die Augen.

„_(V/N)_, folge mit den Augen dem Licht.“ Er bewegt es hin und her.

Das blendet, hör auf Bruce.

„Ihre Pupillen verengen sich minimal. Die Augen bewegen sich nicht.“ Stellt er dann fest.

„Ist sie verletzt?“ wirft Steve ein. Banner schüttelt den Kopf. „Ich kann nichts sehen.“

„Aber da ist was an ihrem Arm.“ Sagt die rothaarige Russin. Du spürst wie jemand deinen Arm bewegt und die gerötete Stelle berührt.  Aua! Finger weg!

„Das sieht aus wie die Einstichstelle einer Spritze.“ Bruce klingt verwirrt.

„Was hat sie?“ platzt Fury dazwischen. Dass du sein Getrampel nicht schon vorher gehört hast wundert dich.

„Keine Ahnung.“ Gibt der Doc zu. „Alles was ich sagen kann ist, dass ihr irgendetwas gespritzt wurde. Ich weiß nicht mal, ob sie bei Bewusstsein ist oder nicht. Es handelt sich um einen komaähnlichen Zustand. Aber sie lebt.“

Juhu ich lebe. Das ist ja schon mal ein Anfang. Kommentierst du trocken.

Es werden einige hitzige Diskussionen gestartet und im Übrigen wird auch Loki mal befragt. Der hat natürlich keine Ahnung was du hast und interessieren tut es ihn eh nicht. Alle sind ratlos. Zum Schluss wird dir auch noch Blut abgenommen. Langsam verlassen alle das Zimmer, bis nur noch einer da ist. Leider siehst du nicht wer. Ein Stuhl wird verrückt und eine warme Hand berührt deine. Die Wärme lässt deine Haut kribbeln.

„Was ist passiert?“ fragt eine vertraute Stimme. Oh Steve, jammerst du los, Da war dieser verrückte Typ und er will die Welt zerstören und er kennt meinen Vater und hatte ich schon erwähnt, dass er verrückt ist? Ich will hier raus! Mit jedem Wort wirst du lauter und doch verlässt kein Wort deine Lippen. Am liebsten willst du heulen. Das ist alles ein Albtraum. Ein Hardcore-Albtraum.

Steve schweigt. Und du kannst ja sowieso nichts sagen, was eine Unterhaltung ungemein erschwert. Als dann noch deine Augen zufallen, ist es ganz vorbei. Dann kannst du auch genauso gut schlafen.

„Du kannst nicht einfach ausziehen!“ ruft dein Onkel dir zu.

„Wer will mich aufhalten? Du? Das ich nicht lache!“ gibst du zurück, während du dein Hab und Gut in einen Rucksack stopfst.

„_(V/N)_, ich warne dich…“

„Und ich warne dich!“ Du nimmst deine Sachen und stürmst an dem älteren Mann vorbei.

„Wenn du jetzt gehst, brauchst du nie wieder herzukommen.“

„Gut, hatte ich auch nicht vor.“ Und damit schlägst du dir Haustür hinter dir zu. Der Wind der Freiheit weht dir ins Gesicht.

Das Bild ändert sich. Du bist nicht mehr vor dem Haus deines Onkels, sondern auf einem Schulhof. Einige Jungs, höchsten 10 – 11 Jahre alt, haben dich umstellt.

„Freak!“ rufen sie. „Monster!“

Du bittest sie aufzuhören, aber das interessiert sie herzlich wenig. Mit Steinen und anderen Dingen werfen sie nach dir und du weinst. Deine Rufe nach Hilfe bleiben unerhört. Um dich selbst zu schützen, ziehst du eine Eisschicht über deine Haut. Erschrocken schreien die Kinder auf und laufen weg. Es beginnt zu schneien und ein kalter Wind lässt die Flocken tanzen. Erschöpft setzt du dich auf den Boden und wischst dir übers Gesicht. Du bist alleine, immer gewesen und wirst es immer sein. Verbitterung breitet sich in dir aus, als diese Erkenntnis sich in deinem Kopf breit macht. Als du aufstehst, bleibt die Hoffnung auf etwas Besseres zurück. Alleine liegt sie im Schnee, verloren und verlassen.

„Erkenne, wer du wirklich bist.“

Ohne dein Zutun öffnen sich deine Augen. Dein Bewusstsein braucht ein wenig länger um aus dem Schlaf zu erwachen. Probehalber versuchst du deine Finger zu bewegen, aber dein Versuch ist nicht von Erfolg gekrönt. Du hörst wie sich jemand unterhält, Steve und Tony. Der Captain klingt besorgt. Plötzlich richtet sich dein Oberkörper auf. Was ist denn jetzt los? Dein Kopf dreht sich in die Richtung der beiden Männer.

Steve kommt auf dich zu. Irgendetwas stimmt nicht, das siehst du ihm an.

 „_(V/N)_, alles in Ord-“ bevor der blonde Mann den Satz auch nur beenden kann, schlägst du ihn nieder. Vor Schreck schreist du in deinem Kopf. Nein! Steve! Du hast ihn genau auf die Nase getroffen, die bereits anfängt zu bluten. Tony will ihm zu Hilfe eilen, doch du stürzt dich auf ihn, wie ein tollwütiges Tier. Mit lautem Knall reißt ihr dabei einen kleinen Tisch um. Ein Fauchen entweicht deinem Mund, als sich deine Hände mit Eis überziehen und scharfe Klauen bilden.

„Hör auf! Bist du verrückt geworden?!“ schreit Stark dir entgegen, während er versucht deine Arme von ihm wegzuhalten. „Steve!“ Ruckartig wirst du von Tony weggezogen. Schreiend wehrst du dich. Mit deinen Armen schlägst du wild um dich.

„Alles ok, Stark?“ fragt Steve mit zusammen gebissenen Zähnen. Der andere nickt nur. Hör auf! Schreist du verzweifelt, bitte! Doch dein Körper reagiert nicht auf dein Flehen. Irgendwie schaffst du es, dich von Captain America zu befreien und schlägst ihm das nächst Greifbare, in diesem Fall einen Stuhl, an den Kopf, worauf der Getroffene zu Boden geht. Stark versucht dich von hinten zu packen, doch du stößt ihn von dir. Deine Klauen treffen seinen Brustkorb. Ohne Wiederstand reißt das Eis Stoff und Haut auf. Rot funkelt das gefrorene Wasser. Fluchend geht der Milliardär zu Boden.

Wie gerne würdest du dich abwenden, dir die Augen zuhalten. Doch du kannst nichts tun. Hilflos musst du sehen wie die beiden Männer verletzt auf dem Linoleumboden liegen. Das ist wahrlich schlimmer als alles, was du je gesehen hast. Clint kommt in den Raum gestürmt und du rennst ihm entgegen. In deinem Tempo stößt du ihn beiseite und er knallt mit lautem Geschepper in ein Regal voller kleinere Gegenstände. Du rennst aus dem Raum, bist du unsanft zum Stehen kommst.  Eine Pistolenmündung zielt direkt in dein Gesicht. Mit einem Klacken wird die Waffe entsichert.

„Zwing mich nicht dazu, _(V/N)_.“ Sagt Natasha ruhig. Mit jeder Sekunde die vergeht, bist du von mehr bewaffneten S.H.I.E.L.D.-Agenten umzingelt. Das muss wohl Lokis Aufpasstrupp sein. Dein Körper verharrt einen Moment regungslos, als würde er nachdenken. Du hingegen bist völlig aufgelöst. Das alles hier soll einfach nur noch enden. Du hörst Schritte hinter dir und drehst dich um. Da stehen Steve, Clint und Tony. Steve hat eine hässliche Platzwunde über dem linken Auge; Clint stützt Tony, der kaum auf eigenen Beinen stehen kann. Sein T-Shirt ist blutgetränkt und hängt in Fetzten an ihm herunter, kaum zu unterscheiden von der aufgerissenen Haut und dem darunter hervorschauenden Fleisch. Clint hat keine offenen Verletzungen, aber so wie er seinen freien Arm hält, ist er bestimmt gebrochen oder die Schulter ist ausgerenkt. Dein Körper dreht sich wieder zu Natasha, hinter der mittlerweile Thor und Bruce stehen. Beide mit geschocktem, vielleicht sogar entsetztem Blick.

 Alles was du willst, ist dem hier ein Ende machen, aber das steht außerhalb deiner Möglichkeiten. Ein Knurren verlässt deine Lippen, anscheinend hat dein Körper die Aussichtslosigkeit der Situation erfasst. Dein Kopf geht hin und her, wie bei einem in die Ecke gedrängten Tier. Dann passiert es, du machst einen Satz nach vorne, streckst deine eisbedeckte Hand nach Natasha aus und sie schießt. Die Wucht der Kugel bringt dich aus dem Gleichgewicht, schreiend gehst du zu Boden. Einige Zentimeter vor ihren Füßen kommst du auf. Leblos bleibst du dort liegen. Die Blutlache wird größer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Evaleska
2014-08-03T18:27:21+00:00 03.08.2014 20:27
Das war ja ein kurzer Ausflug ins Eis... Wie kommen die ohne Probleme so schnell zurück zu Fury?
Die Situation danach hast du gut geschrieben. Sie kann nichts sagen und die anderen wissen nicht, was mit ihr los ist. Nette Sache, die danach passiert. Allmählich wird es richtig interessant. Freu mich schon drauf, wenn ihre Vergangenheit entschlüsselt wird.


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