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Die Wärme von Schnee

Reader x Captain America
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
(H/L) = Haarlänge
(H/F) = Haarfarbe Komplett anzeigen

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Die Frau aus Eis

Dann explodiert die Hausfassade. Mit einem gewagten Sprung gelingt es dir gerade noch den herabfallenden Gebäudetrümmern auszuweichen. Verdammte Aliens, oder was auch immer gerade New York angreift. Du hältst dich meistens fern von großen Städten und gestern warst du, ausnahmsweise, nach NYC gekommen. Und jetzt das. Wenn es einen Gott gibt, dann hasst er dich. Hand drauf. Nun rennst du also mit den anderen Flüchtigen durch die zerstörten Straßen von NYC während die seltsamen Gestalten über eure Köpfe hinweg fliegen. Du rennst ohne wirklich zusehen wohin. Man sollte vielleicht anmerken, dass du um einiges schneller bist als die anderen. Was nicht wirklich verwunderlich ist. Dein Leben lang bist du nur gerannt: weggerannt vor irgendwelchen Leuten, die dich verprügeln wollten, weil du anders bist; von Zuhause weggelaufen, weil dein Onkel nicht akzeptieren konnte, dass du anders bist; von Stadt zu Stadt gerannt, um einen Ort zu finden, wo du sein kannst, was du bist. Die Jahre des Rennens haben dich ausdauernd gemacht, du bist schlank, aber nicht mager. Handwerklich begabt bist du auch, aber wenn man immer unterwegs ist, ohne viel Geld und ohne festen Wohnsitz, muss man das sein.

Schreie und Explosionen erfüllen die Luft während du durch die Straßen rennst. Du verlässt die Hauptstraße und rennst in eine schmalere Seitenstraße, die größtenteils noch frei von Trümmern ist. Sogar der Asphalt der Straße ist noch intakt. Dein Herz schlägt schnell und laut, der Rhythmus des Schlages dröhnt dir in den Ohren. Die Lunge brennt, von dem Rauch in Brand gesetzt. Adrenalin ist in jedem Millimeter deines Körpers. Du ziehst deinen Schal über den unteren Teil deines Gesichtes, um den Rauch nicht einzuatmen, doch ohne großen Erfolg. Ein plötzlicher Windstoß reißt an deinen ____(H/L)__, __(H/F)__ Haaren. Dann siehst du es vor dir. Ein riesiges Wal-artiges Wesen fliegt über dich hinweg, reißt mit seinen Flossen die Wände der Gebäude ein. Trümmer fallen auf die Straße, während mit ihnen Aliens aus dem Wal fallen. Sie landen einige Meter vor dir und natürlich sehen sie dich sofort. Du willst umdrehen, doch die Trümmer versperren dir den Rückweg.

Langsam kommen sie auf dich zu. Von nahmen betrachtet, sind die Gestalten richtig hässlich, einer zieht sogar seine Maske oder seinen Helm, oder was auch immer, herunter und brüllt dich an. Deine Hände beginnen zu zittern. Widerwillig gestehst du dir ein, dass du kämpfen musst. Dann zeig ich ihnen mal, dass ich anders bin, denkst du dir und lässt die vertraute Kälte durch deinen Körper fließen. Sie breitet sich zuerst in deinem Herzen aus, dann in deinem Torso um dann in Arme und Beine zu kriechen. Zum Schluss füllt sie deinen Kopf. Deine blasse Haut ist mit unzählig vielen Eiskristallen überzogen, deine, jetzt weißen, Haare peitschen ihm Wind hin und her. Ein Messer aus Eis bildet sich in deiner rechten Hand.

„Kommst her, Jungs!“ rufst du ihnen selbstsicher zu. „Kommt zu Mama!“ Sie brüllen und beginnen zu rennen. Bevor sie dir zu nah kommen, legst du eine Hand auf die Straße und frierst sie komplett ein. Mit einer spiegelglatten Straße hatten die Angreifer nicht gerechnet und fallen prompt hin. Diese Chance lässt du dir nicht entgehen und schlägst mit der linken Faust auf die Eisfläche. Riesige Eiszapfen sprießen aus der Eisfläche und spießen die Aliens auf. Sofort, fast wie ein Schlag, trifft dich die Erschöpfung. Du fällst auf deine Knie und atmest schwer. Die Kälte zieht sich zurück, so wie auch die Eiskristalle auf deiner Haut. Deine Haare nehmen wieder ihr normales __(H/F)__ an und alles ist vorbei. Nur die toten Aliens erinnern an das, was passiert ist. Du setzt deine Kräfte nicht gerne ein, es ist viel zu anstrengend und die Außentemperatur von mehr als 24°C macht es nicht einfacher. Im Winter war es am einfachsten. Kälte war für dich nicht gefährlich. Du kannst ohne Probleme bei -5°C im T-Shirt draußen sein. Natürlich hat alles seinen Preis. Deine Elemente sind Eis und Kälte, mit Wärme kommst du gar nicht klar. Erstens machte es den Gebrauch deiner Kräfte so unendlich viel anstrengender und ab 32°C verlierst du sogar schon fast das Bewusstsein. Und ein weiteres Übel sind die Probleme mit Ärzten. Deine Körpertemperatur war niedriger als bei normalen Menschen, was jedem Arzt im Winter einen Herzinfarkt bescherte, denn im Winter war sie noch niedriger als sonst. Aber mit den Jahren gewöhnt man sich daran, anders zu sein. Zu mindestens redest du dir das ein. Jeden Tag.

Nach einer kurzen Pause rappelst du dich wieder auf und läufst weiter. So schnell kommst du nicht mehr nach NYC…
 

2 Monate später… Kenai, Alaska
 

Zufrieden schaust du aus dem Fenster deines kleinen Hotelzimmers. Hier hast du deine Ruhe, die Stadt hat nicht mal 7000 Einwohner, zu groß zum Auffallen und zu klein für riesige Menschenmassen. Auch die Wahrscheinlichkeit eines außerirdischen Angriffes war hier gering. Aliens greifen zwar grundsätzlich die USA an, aber immer nur die großen Städte der Ost- und Westküste. Alaska wäre denen schlichtweg zu kalt. Dein Glück, ihr Pech.

Seid du nun aus NYC geflohen warst, beobachtest du genau die Nachrichten. Es waren wohl wirklich Außerirdische gewesen. Und eine Gruppe, von seltsamen, kampfwütigen Verrückten hatte die Welt gerettet. Du hattest das Gefühl in einem Superhelden-Comic gewesen zu sein. Mittlerweile hältst du das alles grundsätzlich für Schwachsinn. Diese „Avengers“ oder wie auch immer die heißen, waren bestimmt irgendwelche Soldaten mit Spezialtechnik aus irgendeinem Militärlabor gewesen. Keine Superhelden oder sowas. So etwas gibt es nicht. Deine Kräfte waren ja auch keine Superkräfte, sie waren ein Fluch, der dich ewig von allen anderen abgegrenzt, dich zur Außenseiterin macht. Eine Strafe von einem Gott, bei dem du dir noch nicht mal sicher bist, ob es ihn gibt, für eine Tat, von der du nicht mal weißt welche es war. Vielleicht war es auch eine Strafe für eine zukünftige Sünde, oder sowas. Du hoffst, dass was immer du auch tun wirst, sich verdammt nochmal lohnt. Sonst reißt du dir selber den Arsch auf. Aber hallo!

Es klopft an der Tür. Du öffnest und dir wird ein Brief in die Hand gedrückt. Verwirrt siehst du ihn an. Du bekommst nie Post. Niemals, seit Jahren nicht. Nachdem du dir Tür hinter dir geschlossen hast, öffnest du den Brief. Oben in der rechten Ecke ist ein Adler in einem Ring. Du liest die Aufschrift des Rings. „S.H.I.E.L.D?“ liest du verwirrt. „Was soll das denn sein?“

Misstrauisch liest du den Brief. Es ist eine Einladung, oder sowas in der Art. Schnell zerknüllst du den Brief und wirfst ihn in den Papierkorb. Du bist nicht daran interessiert, Mitglied irgendeiner Firma, oder was auch immer, zu werden, von der du noch nie gehört hast. Nein, du willst lieber für dich bleiben. Du brauchst nicht noch mehr Enttäuschung und Ablehnung. Nach einem Blick auf die Uhr, ziehst du dich um und gehst ins Bett. Morgen reist du weiter. Vielleicht sollte ich weiter nach Norden gehen? Mh, mal sehen. Mit diesem Gedanken schläfst du ein.
 

Ein Schneesturm tobt. Du stehst mittendrin, ohne zu wissen wo du bist. Mit der quietschenden Stimme einer fünfjährigen rufst du in den Sturm. „Mama! Papa! Kommt zurück!“ Niemand antwortet und du beginnst zu weinen. Du lässt sich in den Schnee fallen, während du dir die Augen aus dem Kopf heulst. Du bist allein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
geschafft :D hoffentlich gefällt es euch und ihr freut euch auf mehr ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Evaleska
2014-08-03T15:50:00+00:00 03.08.2014 17:50
Ein „Reader-Insert“ habe ich erst einmal gelesen und das ist ewig her. Fand es damals schon ganz interessant, was der Autor mit einem so anstellt.
Die Fähigkeit der Hauptperson gefällt mir super. Ich steh selbst auf Kälte und kann mit dem Sommer nichts anfangen. Außerdem hat sie eine nette Art die Dinge zu sehen. Die Frau ist mir total sympathisch ^^
Einen (halben) Satz finde ich richtig klasse: „Aliens greifen zwar grundsätzlich die USA an,...“ Endlich spricht es mal jemand aus! Die USA sind ein Alienmagnet.
Von:  EyesOfTomorrow
2013-08-09T10:57:11+00:00 09.08.2013 12:57
Ich find das Kapitel echt toll ^^ Auch die Tatsache, dass der Reader bzw die dargestellte Persönlichkeit kein Weichei ist xD Die Idee mit der Superkraft find ich auch super :DD Werd auch noch die restlichen Kapitel lesen und ich freu mich schon drauf ^_^


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