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08 let them all feel


 

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08 let them all feel

 

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Langsam ließ Naruto den Blick über die Jōnin gleiten, die sich vor ihnen aufgebaut hatten. Alle waren da, auch wenn er Kakashi ignorierte, dieses Mal jedoch weniger wegen der Wut, die er nach wie vor wegen dem empfand, was der Shinobi getan hatte… oder tun würde. Es war wirklich kompliziert die richtige Zeitform zu wählen, wobei es nicht nur in seinen Gedanken ein Problem wurde, sondern auch auf der gefühlten Ebene. Dieser Kakashi war eben nicht sein Kakashi. Dieser Kakashi hatte noch keine dumme Entscheidung getroffen, die ihm die Hölle auf Erden bereiten würde und Naruto wollte alles daran setzen, dem Mann keinen Grund zu geben, doch diesen schmerzhaften Weg einzuschlagen. Aber jetzt gerade fixierte er den Otogakure Jōnin, welcher nahezu direkt hinter Iruka stand.

 

Orochimaru!

 

Groteskerweise musste Naruto zugeben, dass er diesen Mann mehr hasste, wie er derzeit Kakashi hassen konnte. Auch wenn der Sannin es nicht  geschafft hatte Sasuke zu beißen und damit diesem das Juin zu übertragen, war Naruto extrem unwohl bei dem Gedanken an diesen Mann. So ganz einschätzen konnte er ihn auch nach all den Jahren nicht. Es war nicht einfach mit Schuldzuweisungen um sich zu werfen, denn innerlich war ihm absolut bewusst, dass der Shinobi nur bedingt daran schuld war, wie Sasuke sich entwickelt hatte. Andere Dinge waren vorrangig geschehen, die die Saat gelegt hatten, Orochimaru hatte diese Saat lediglich zu einer starken Pflanze anwachsen lassen. Naruto hatte schließlich nicht vergessen, dass Sasuke selbst es gewesen war, der Orochimaru ausgeschaltet hatte. Auch wenn dieser nicht wirklich weg geblieben war.

 

Nein, das Problem lag eindeutig bei Sasuke selbst. Langsam ließ er den Blick wandern, um den jungen Uchiha ins Visier zu nehmen. Er fragte sich wirklich, ob das Fehlen des Juins einen Effekt haben würde. Ein zu großer Teil von ihm bezweifelte es irgendwie. Wenn er sich zurück erinnerte, wurde ihm bewusst, dass Sasuke nahezu allergisch darauf reagiert hatte, wenn Naruto stärker geworden war. Sasuke sehnte sich nach Macht, Macht um seinen eigenen Bruder zu töten.

 

„Ein verirrtes Kind!“, musste Naruto sich eingestehen, während er zu Kurama hinaufschaute, der faul seine Schweife bewegte. Sanft schwangen sie von einer Seite zur Anderen. Kurama war eindeutig entspannt.

 

„Er weiß es nicht besser!“, antwortete er schließlich und Naruto musste ihm absolut Recht geben. Itachi hatte seine Rolle gut gespielt, hatte all die Last auf seinen eigenen Schultern getragen und Sasuke ein Bild vermittelt, welches falscher wohl nicht sein konnte. Der Itachi dieser Zeit war vermutlich nicht einmal soweit, erkannt zu haben, wie falsch er damit gelegen hatte, alles im Alleingang zu machen.

 

„Da bin ich mir nicht so sicher. Es liegt lange genug zurück!“, unterbrach Kurama seinen Gedankengang.

 

„Vielleicht hast du Recht. Aber… ich habe ein ungutes Gefühl. Sasuke ist von dem Gedanken besessen, seinen Bruder töten zu müssen und den Clan wieder aufzubauen. Egal was ich mache, egal was ich versuche, ich habe einfach das Gefühl, dass nichts ihn erreichen kann!“

 

Naruto kannte den Uchiha gut, viel zu gut, nicht umsonst war es ihnen immer möglich gewesen, im Kampf eine Einheit zu bilden ohne große Worte verlieren zu müssen. Er wusste einfach, dass Sasuke nichts erreichen konnte, nicht in dem Zustand, in dem er sich derzeitig befand. Was zu einem wahren Konflikt führte, Sasuke war einer der Hauptpersonen, die Naruto unbedingt retten wollte. Ein weites Mal würde er es nicht überleben, seinen engsten Freund durch seine eigene Hand sterben zu lassen. Wenn das geschah, würde Kakashi gar nicht erst die Gelegenheit bekommen, auf dumme Gedanken zu kommen.

 

„Naruto…“, sagte Kurama sanft, die Schweife kamen zum Stillsand, während der Fuchs eindeutig mit seinen Worten zu ringen schien. „Du weißt von allen wohl am Besten, wie es ist aufzuwachsen, wie ihr es getan habt. Gib ihm Zeit. Kakashi hat dich nicht umsonst zurück geschickt. Hey! Du hast es sogar geschafft mir Ruhe zu geben und du weißt von allen wohl am Besten, was in mir rumort hat!“

 

Naruto lachte leise. „Ja… aber Sasuke ist speziell!“

 

Mit diesen Worten unterbrach er die Verbindung zu dem Fuchs, nicht weil er keine Lust hatte weiter zu reden, er wusste nur, dass Kurama keine weiteren Argumente finden würde. Er hatte Recht. Sasuke war speziell, der Uchiha hatte es auf emotionaler Ebene nie einfach gehabt. Nachempfinden konnte Naruto das nur bedingt. Er war immer alleine gewesen. Da war nie ein Bruder gewesen, in dessen Schatten er gestanden hatte, niemand, zu dem er aufgesehen hatte. Auch keine Eltern, die hohe Erwartungen gehabt hatten und diese überdeutlich gemacht hatten.

 

Er wusste nicht wie so etwas war, aber er wusste eindeutig, wie es tief in dem Uchiha aussah. Da mochte eine Menge Wut sein, aber noch tiefer fand man nichts weiter als einen jungen Shinobi, der vor allem Schmerz empfand. Schmerz über den Verrat und den Verlust, wobei Naruto sogar so weit ging, dass die verlorenen Eltern nicht an erster Stelle standen. Sasuke hatte wirklich zu Itachi aufgesehen, das war vermutlich auch der Grund, warum er letzten Endes, nachdem er die Wahrheit erfahren hatte, so den Bezug zu dem verloren hatte, was richtig und was falsch war. Auf Danzo los zu gehen war eine Sache, ganz Konoha auslöschen zu wollen eine ganz andere. Damit hatte Sasuke sich auf Danzos Ebene begeben, er war bereit gewesen viele zu opfern, um ein Recht zu erreichen, welches im Grunde nur in Sasukes Kopf geherrscht hatte. Verstanden hätte Naruto eindeutig, wenn der Uchiha auf die Ältesten losgegangen wäre, zum Teil hätte er sogar verstanden, wenn Sasuke die Strukturen in Konoha angegriffen hätte, aber alles was darüber hinausging war schlicht und ergreifend falsch gewesen.

 

Naruto ignorierte vollkommen, was um ihn herum geschah. Hiruzens Rede zur wahren Bedeutung dieser Prüfungen hatte ihn schon beim ersten Mal nicht sonderlich begeistert. Dazu kam, dass er heute vermutlich noch deutlicher verstand was die Worte bedeuteten, wie alle anderen die anwesend waren. Niemand hatte den Krieg erlebt, den Naruto erlebt hatte. Womit sein Blick doch noch zu Kakashi wanderte.

 

Kakashi hatte einen Krieg erlebt, einen schrecklichen, wenn man bedachte, was er dabei alles verloren hatte. Der Mann war damals sogar noch recht jung gewesen. Der Verlust, der keiner war, war so eine weitere Sache, die ihm Magenschmerzen bereitete. Er wusste wirklich nicht, wie er den Mann vorbereiten sollte. Egal was er getan hatte, Naruto fühlte sich einfach nicht wohl damit, ihn ins offene Messer laufen zu lassen. Sicher, es würden noch einige Jahre vergehen, bis Kakashi die schockierende Wahrheit über Obito Uchiha lernen musste, aber Naruto wusste genauso, dass es keinen leichten Weg in dieser Sache gab, Wenn er solche Dinge vor sich sah, verfluchte er Kakashi nur noch mehr. Warum hatte er ihn nicht wenigstens so zurück geschickt, wie er gewesen war. Unangenehm war die ganze Angelegenheit sowieso, als erwachsener hätte man ihm aber eindeutig eher Glauben geschenkt, wenn er mit der abenteuerlichen Geschichte daher kam, dass er aus der Zukunft war.

 

Bei dem Gedanken musste er doch innerlich bitter Lachen. Nein, niemand würde ihm einfach so glauben, man würde ihn auseinander nehmen, bis man keine andere Wahl hatte als ihm widerwillig Glauben zu schenken.

 

Erneut wanderte sein Blick zu Orochimaru, ehe er sich zu Kabuto umsah. Er wusste wirklich nicht was er nun unternehmen sollte, beide stellten eindeutig eine Gefahr dar, auch wenn Naruto kaum sagen konnte, wie akut sie war und was nun  passieren würde, wo Sasuke das Juin nicht erhalten hatte. Aber noch etwas wurde ihm mehr und mehr bewusst. Während er seinen Gedanken nachgehangen hatte, war das Gefühl selbst beobachtet zu werden mehr und mehr deutlicher geworden. Irritiert blickte er sich genauer um, bis er die Quelle für das störende Gefühl fand. Dass Hayate mittlerweile übernommen hatte, interessierte ihn dabei kein Stück.

 

Wachsame grüne Augen lagen auf ihm, musterten ihn Unverholen. Naruto konnte gar nicht anders, als eine seiner Augenbrauen nach oben wandern zu lassen. So angestarrt zu werden bereitete ihm Unbehagen, anders wie in seiner Kindheit, war es allerdings keine Abscheu die er erkannte, sondern Intelligenz. Sakura schien mit ihrem Blick regelrecht tief in seine Seele zu krabbeln, wo sie seine Geheimnisse an sich riss um sie auszuwerten. Natürlich war so etwas vollkommen undenkbar, aber das Gefühl wurde ihm dennoch vermittelt.

 

„Sie ist nicht dumm!“, meldete Kurama sich zu Wort.

 

„War sie nie!“, antwortete Naruto, ohne den Blick abzuwenden. „Aber ich glaube nicht, dass sie etwas weiß!“, fügte er schließlich selbstsicher hinzu.

 

Kurama schnaubte verächtlich. „Wissen? Nein. Wie denn auch? Sie hat absolut keine Ahnung, dass es mich gibt. Unterschätzen solltest du sie dennoch nicht. Sie spürt eindeutig, dass etwas da ist, was sie nicht versteht und verwunderlich ist das vermutlich auch nicht!“, erklärte er schon nahezu faul.

 

Naruto blickte den Fuchs vor sich an. „Wie… meinst du das? Sie kann nicht wissen was ich bin. Weder was dich angeht, noch die Tatsache, dass ich älter bin als wie ich derzeit aussehe!“

 

„Schon. Das kann sie nicht wissen. Was sie aber sicherlich weiß ist, dass du nicht der bist der du vorgibst. Du warst sorglos, Naruto. Dieses Mädchen mag jung sein, aber sie wird einmal zu der heranreifen, die du geschätzt hast. Unter anderem wegen ihrer Intelligenz. Immerhin hast du dich urplötzlich verändert. Anstatt laut und nervig zu sein und nichts auf die Reihe zu bekommen, bringst du plötzlich Ideen die sie dir gewiss nicht zugetraut hat. Und dazu kommt, dass sie dich vor kurzem gesehen hat. Sie mag es nicht verstehen, aber sie versteht eindeutig, dass da etwas ist was sie noch nicht weiß. Und sie wird verstehen, dass es von Bedeutung ist!“

 

Vielleicht hatte Kurama Recht. Naruto wusste es nicht und im Augenblick fiel es ihm noch unglaublich schwer, in diesem jungen Mädchen die Kunoichi zu sehen, die er kannte.

 

„Rede mit ihr… so bald wie es nur möglich ist. Sonst ist ihre Neugierde vielleicht das geringste Problem das du hast!“, riet Kurama ihm.

 

Er hatte Recht. Naruto wusste es durchaus. Wenn Sakura unsicher wurde, redete sie vielleicht mit jemanden über das, was sie gesehen hatte. Im schlimmsten Fall war das Kakashi, der ihm schon jetzt kaum in Ruhe ließ. Aber egal wie wichtig es auch sein mochte, diese Sakura würde es nicht verstehen. Tief in sich wusste Naruto, dass ein Teil sich fürchtete, dass ihre Verbindung zueinander zerstört wurde, wenn sie die Wahrheit erfuhr. Selbst wenn es nur ein Teil dessen war, was er zu erzählen hatte. Diese Sakura war ihm immer ein Rätsel gewesen.

 

Er musste aber auch zugeben, dass die junge Sakura anders war als jene, die ihn so lange begleitet hatte. Natürlich waren Eckdaten gleich, aber trotzdem hatte Naruto das Gefühl, dass diese Sakura reifer war, wie die, die er in seinen Erinnerungen an ihre jungen Jahre hatte. Man sah es schon daran, das sie trotz ihrer Gefühle Sasuke nicht mehr so auf die Pelle rückte.

 

Sakura!“, sagte er schließlich leise, während er den Blick wieder nach vorne richtete. „Ich habe dir ein Versprechen gegeben… ich halte mich daran, also bitte zeige Geduld!“ Damit hatte sich die Sache in seinen Augen vorerst erledigt. Wenn die Zeit reif war, würde er sie einweihen und damit sein Versprechen einlösen. Weit wichtiger war allerdings erst einmal, Hilfe zu finden und dafür war seine Teamkameradin eindeutig noch zu jung. Sie mochte Intelligent sein, aber ihr fehlten eindeutig die Erfahrungen, die Itachi gemacht hatte. Sie war wirklich die Falsche, um ihm aushelfen zu können, ganz gleich was für gute Ideen in ihrem intelligenten Köpfchen auch entstehen konnten, wenn er auf sie baute. So leid es ihm tat, sie musste eindeutig warten.

 

Mit diesen Gedanken konzentrierte er sich wieder vollkommen auf die Jōnin vor ihm, in der Hoffnung doch Lösungen finden zu können. Schließlich war die Masse an Problemen derzeit nicht ohne. Es gab genug Material, um das er sich kümmern musste.

 
 

 

***

 

 

Eine ganze Weile später stand Naruto auf der Empore.

 

Es war vermutlich nicht verwunderlich gewesen, dass Kabuto erneut ausgestiegen war. Anders war aber eindeutig gewesen, dass es keinen Aufstand deswegen gegeben hatte. Eigentlich hatte kaum einer reagiert. Naruto wusste, dass es vor allem daran lag, dass sie dem Spion dieses Mal aus dem Weg gegangen waren. Dennoch war es eher verwunderlich, dass dieses Ereignis sich nicht verändert hatte. Naruto fragte sich wirklich was der Grund war.

 

Was eindeutig weniger gut verlaufen war, war der Kampf zwischen Uchiha Sasuke und Akado Yoroi. Sicher, Sasuke hatte letzten Endes die Oberhand gewonnen und damit sich den Sieg geholt, aber Naruto hatte auch erkennen können, dass Sasuke mehr Schwierigkeiten gehabt hatte. Er wusste, dass es an dem fehlenden Juin lag. Er erinnerte sich noch zu gut daran, wie es Sasuke für einen kurzen Moment übernommen hatte. Nun aber war da nichts, was ihm einen Energieschub hätte geben können, womit Sasuke den Fähigkeiten seines Gegners fast unterlegen gewesen war.

 

Das war nicht gut! Absolut nicht gut!

 

Sasuke war viel zu fixiert darauf, mehr Macht zu erlangen. Ihn so heftig spüren zu lassen wie schwach er derzeit noch war, förderte sicherlich die Wut und damit den Weg, den der Uchiha zwangsläufig einschlagen musste. Naruto war sich dessen mittlerweile recht sicher, das Juin war wie Orochimaru auch nur ein kleiner Tropfen dessen, was Sasuke bewegt hatte. Wie Recht er mit der Annahme hatte, hatte er nach dem Kampf gesehen. Obwohl Sasuke gewonnen hatte, war er alles andere als zufrieden gewesen. Naruto konnte die negativen Gedanken regelrecht sehen, die sich tief in dem jungen Shinobi eingenistet hatten. Was aber genauso ungünstig war, war die Tatsache, dass Orochimaru nach wie vor Interesse an dem Uchiha zu haben schien. Naruto hatte sich auf den Mann konzentriert, es war alles andere als angenehm mitzuerleben, wie dieser mehr und mehr auf Sasuke fixiert zu sein schien. Er wusste einfach, dass sein Eingreifen letzten Endes wenig bewegen würde, wenn der Mann Sasuke irgendwelche Flöhe ins Ohr setzte. Wenn man dieses Interesse bedachte, würde es sicher nicht lange dauern, bis Orochimaru einen weiteren Versuch startete, dem Uchiha nahe zu kommen.

 

Diese Dinge hatten die darauf folgenden Kämpfe eindeutig an Naruto vorbeiziehen lassen. Je mehr Zeit verstrich, umso unentschlossener wurde er aber auch. Ein Teil von ihm wollte dem erneuten Kampf mit Kiba aus dem Weg gehen. Er hatte auch so heftige Schwierigkeiten, sich so massiv zurückzuhalten, zu wissen was passieren würde – oder sollte – machte es aber noch schlimmer. Dazu kam, dass er sich langsam wirklich unausgeglichen fühlte.

 

Wie so oft ließ er den Blick schweifen. Ein Kampf mit einem der Jōnin würde ihn vermutlich ein wenig mehr fordern. Aber das Problem blieb, dass niemand über ihn Bescheid wusste. Auf lange Sicht – dessen war er sich bewusst – konnte ihm aber niemand hier ein wirklich gutes Training geben. Vermutlich war Bee einer der wenigen, womit sich ein netter Trainingskampf wirklich lohnen würde. Aber wie bei allem war auch da die Schwierigkeit, dass dieser ihn nicht kannte. Und vielleicht nie so kennen lernen würde, nun wo der Grund wegfiel. Er brauchte keine Hilfe mehr um Kurama zu bändigen, sein Fuchs und er waren bereits eine Einheit, ganz gleich wie unbekannt dieses auch war. Bis diese Zeit kommen würde, verging aber erneut viel zu viel Zeit und bis dahin würde Naruto vermutlich den Verstand verloren haben.

 

„Wenn du weiter so abgelenkt bist, wird Sakura verlieren!“, warnte Kurama ihn plötzlich.

 

Im ersten Moment war Naruto wirklich verwirrt, doch als er erkannte was gerade vor ihm geschah, flossen die Worte wie von alleine aus seinem Mund. Dass Sakura verlor, wollte er nicht, ein Unentschieden war da doch die bessere Lösung. Zwar wusste er nicht, wie dieser Kampf die junge Kunoichi beeinflusst hatte, sein Gefühl sagte ihm aber klar, dass es ein Teil des Ganzen gewesen war. Sakura würde sich entwickeln und Naruto wollte wirklich nicht, dass dieses wegen irgendetwas aufgehalten wurde.

 

Kurama lachte vergnügt.

 

„Dir ist bewusst, dass nur noch zwei Kämpfe folgen?“

 

Etwas dümmlich blickte Naruto Kurama an, ehe ihm bewusst wurde, auf was der Fuchs dort ansprach. Sicher, Temari und Tenten waren als nächstes dran und dann folgte Shikamarus Kampf. Es waren nur noch zwei Kämpfe, ehe er gegen Kiba antreten musste.

 

„Du solltest antreten, Naruto!“

 

Naruto war unsicher. Erst vor kurzem war ihm ein grober Fehler unterlaufen. Sein Blick wanderte zu Sakura, die nach wie vor das Bewusstsein nicht zurückerlangt hatte. Ein Fehler, der die Neugierde seiner Teamkameradin auf sich gelenkt hatte. Weitere Fehler dieser Art konnte er sich nicht erlauben.

 

„Was – was würde es mir bringen?“, fragte er schließlich. Er hatte wirklich keine Idee, warum dieser Kampf wichtig sein sollte. Kurama allerdings blickte ihn nur an, der Blick wurde ein wenig weicher, ehe er ein langes Seufzen hören ließ.

 

„In erster Linie würde es deinen Kopf außer Gefecht setzen, Naruto. Du machst dir viel zu viele Gedanken. Generell nicht unbedingt etwas schlechtes, aber wie ich schon sagte: manche Dinge kannst du nicht beeinflussen. Sie geschehen, also höre auf zu versuchen eine Lösung zu finden. Und der zweite Grund, dieser Kampf sorgt dafür, dass man beginnt dich ernst zu nehmen. Außerdem glaube ich, dass gerade Kiba eine Herausforderung sein kann. Sicher, er ist jung, aber er passt sich an. Ein Kampf zwischen euch kann anders werden als es beim ersten Mal gewesen ist!“

 

Naruto bezweifelte, dass Kurama Recht hatte. Eher glaubte er, dass er die Kontrolle verlor und mehr zeigte als er sollte.

 

Dass der Fuchs aber wohl mehr im Sinn gehabt hatte, als ihm gut zu zureden, zeigte sich, als Kakashi ihn plötzlich anschubste und zu der Tafel deutete. Er war so abgelenkt gewesen, dass er wirklich nicht mitbekommen hatte, dass er an der Reihe war. Genauso wenig wie er mitbekommen hatte, dass Sakura wieder wach war und ihn genauso interessiert und durchdringend musterte, wie noch vor kurzem. Was ein sehr unangenehmes Gefühl war. So in die Enge getrieben hatte er aber auch kaum eine Wahl, als es auf einen Versuch ankommen zu lasen. Vielleicht behielt Kurama Recht und Kiba gab ihm etwas zu tun. Und selbst wenn nicht… Kurama konnte nicht entfliehen und egal wie die Lage derzeit war. Naruto würde sich nicht abhalten lassen, dem dummen Fuchs auf die Nerven zu gehen, wenn er Recht behalten sollte.

 
 

 

***

 

 

Das Naruto unaufmerksam war, war eine Tatsache, die Kakashi eher weniger mit dem jungen Ninja in Verbindung brachte. Vor einer Weile noch, hätte er vermutlich anders gedacht, damals, als er nur nach den Aufzeichnungen gegangen war und dessen, was sich so im Dorf ereignet hatte. Aber in der Zwischenzeit hatte er eindeutig einen jungen Ninja kennen gelernt, den er nicht wirklich kannte und der ihm mehr zu denken gab, als er es sich je hatte erträumen können.

 

Die Verantwortung für ein junges Genin Team zu übernehmen, war gewiss nicht ohne. Kakashi war sich dieser Verantwortung bewusst gewesen, er hatte aber auch nicht wirklich daran geglaubt, dass ein Team es schaffen konnte seinen Test zu bestehen. Bis er dieses Team vor sich gehabt hatte. Seltsam war aber klar die Dynamik die hier herrschte und in dieser Auswahlprüfung schien sie sich noch einmal verschoben zu haben.

 

Zum einem war da Sasuke, der mehr als wütend zu sein schien, solche Schwierigkeiten in seinem Kampf gehabt zu haben. Der Uchiha war verblendet von dem Gedanken seinen Bruder töten zu müssen und die eher langsamen Fortschritte sorgten nicht dafür, dass Sasuke noch viel Geduld übrig hatte. Diese Entwicklung verwunderte Kakashi eher weniger.

 

Dann war da noch Sakura, die sich wirklich entwickelt hatte. Kakashi dachte da nicht nur an ihren Kampf mit Ino. Sie war verbissen gewesen, unwillig sich kampflos aufzugeben und damit hatte sie eindeutig bewiesen, dass sie nicht zwingend das dritte Rad am Wagen sein musste. Sasuke und Naruto mochten ihr im Kampf Meilen voraus sein, aber sie holte eindeutig mit Willen und Ehrgeiz auf. Was ihn eher überrascht hatte, war die Tatsache, dass die junge Kunoichi Naruto nahezu die ganze Zeit angestarrt hatte. Kakashi wusste, dass sie ihre Zuneigung für Sasuke nicht verloren hatte und er wusste genauso, dass ihr Interesse eine andere Bedeutung hatte. Aber wie so oft wusste er absolut nicht, was vorgefallen war, um Sakura so auf Naruto zu fixieren. Es war seltsam und doch sehr angenehm. Im Grunde fehlte nun nur noch Sasuke, damit dieses Team gut zusammenwachsen konnte. Er mochte mit Naruto schnell eine Einheit im Kampf bilden können, aber Teams waren mehr wie funktionierende Einheiten, die sich sonst nicht umeinander scherten.

 

Wer aber – wieder einmal – seine Aufmerksamkeit am Meisten auf sich lenkte, war Naruto selbst. Irgendwie schien der Junge tief in Gedanken versunken zu sein. Kakashi hatte jedenfalls nicht das Gefühl, dass er hier anwesend war. Körperlich, ja! Geistig eher nicht. Kakashi konnte auch nicht leugnen, dass er sich mit jedem Tag mehr fragte, was genau er da übersah. Sein Bauchgefühl lief einfach Amok, er wusste dass da etwas war.

 

Bestätigt wurde er darin ja auch am laufenden Band, wie in diesem Augenblick, wo Naruto endlich runter gegangen war und Kiba seltsam ruhig und aufmerksam gegenüberstand. Instinktiv schenkte Kakashi Iruka einen Blick, der wohl nicht minder verwundert war, wenn die gerunzelte Stirn auch nur ansatzweise ein Indikator war. Das Mysterium Uzumaki Naruto schien somit wirklich nicht nur bei ihm im Kopf vorhanden zu sein.

 

Hayate gab das Zeichen zum Starten.

 

Wie nicht anders zu erwarten, griff Kiba sofort an. Was hingegen deutlich überraschender war, Naruto rührte sich nicht vom Fleck. Ganz im Gegenteil. Kakashi glaubte etwas in dem Blick des Jungen zu sehen, was ihn genauso verwirrte wie die Dinge die zuvor passiert waren. Naruto lächelte und sah so aus, als wenn er wirklich Freude empfand. Kakashi verstand es nicht. Was er aber genauso deutlich erkennen konnte war, dass Naruto keineswegs mit voller Wucht getroffen wurde, auch wenn er einige Meter zurück schlitterte. Es war nur eine kleine Bewegung gewesen. Eine, die ein Genin sicher nicht ausmachen konnte, dennoch war Kakashi sich sicher, dass Naruto sich für den Aufprall gerüstet hatte, auch wenn Kiba ein ziemliches Tempo drauf hatte.

 

„Hat er wirklich gerade die Kraft umgewandelt, die Kiba benutzt hat?“, fragte Guy ihn plötzlich. Kakashi nickte leicht. „Seit wann kann er das?“, wurde er weiter gefragt. „Ich habe ehrlich keine Ahnung!“, gestand der Jōnin, ohne den Blick von dem Paar in der Kampfarena abzuwenden.

 

Kakashi wusste wirklich nicht, zu was Naruto in der Lage war. Er wusste durchaus, dass es mehr war als er zeigte, aber er konnte seinen Schüler nicht wirklich einschätzen. Naruto verstellte sich, hier verhielt es sich nicht anders, denn Kakashi ahnte seit dem Glöckchentest, dass Naruto ihn mit Leichtigkeit ausschalten konnte. Bisher war er immer gut darin gewesen, seine Gegner richtig einzuschätzen und auch wenn Naruto kein Gegner, sondern sein Schüler war, so hatte er bei dem Test schnell ihm gegenüber den Gedanken abgelegt, dass er lediglich ein untrainierter Genin war.

 

Naruto strahlte einfach etwas aus, was kein Genin leisten konnte. Kakashi wollte dieses Rätsel unbedingt lösen, auch wenn er keinen Schimmer hatte, wie er das anstellen sollte. Dieser Junge war ein Buch mit sieben Siegeln!

 

„Komm schon, Kiba! Du kannst mehr!“, hörte man schließlich Naruto sagen. Erneut musste man neidlos anerkennen, dass der Uzumaki die Ruhe in Person war. Er schien die Situation absolut im Griff zu haben und keinerlei Zweifel zu hegen.

 

Wie ein kampferfahrener Shinobi welcher wachsam die Situation analysiert! Schoss es Kakashi durch den Kopf. Grotesk und doch gab es keinen Zweifel daran, dass Naruto keine Angst vor Kiba hatte, ihn sogar anstachelte, mehr aus sich herauszugehen und sein volles Potential zu zeigen. Ein Schachzug, der im Kampf einem das Leben kosten konnte, wenn man keine Ahnung hatte, mit wem man es zu tun hatte.

 

Und genau das war der Knackpunkt. Wie beim Glöckchentest und wie bei dem Kampf auf der Brücke, beschlich Kakashi erneut das Gefühl, dass Naruto sehr wohl wusste mit was er es zu tun hatte. Fast so, als wenn er genau vorhersagen konnte, was passierte. Was ihn erneut daran denken ließ, wie Naruto teilweise die Dinge bereits beim Namen genannt hatte, die Kakashi nicht einmal angedeutet hatte. Es kribbelte regelrecht in ihm drinnen, er fühlte sich zum ersten Mal seltsam neugierig und begierig etwas zu durchschauen. Etwas was er absolut nicht verstehen konnte.

 

Sein Blick zuckte kurz zu seinen beiden anderen Schülern. Sasuke starrte verbissen in die Arena hinunter, die Hände waren zu Fäusten geballt, die Zähne gruben sich leicht in die Unterlippe. Wut beherrschte den Uchiha ganz deutlich. Sakura hingegen schien nicht minder aufmerksam das Geschen zu verfolgen, wie Kakashi es tat. Ihr Blick hing nahezu auf ihren Teamkameraden, ein Umstand, den Kakashi vor einer Weile noch für undenkbar gehalten hatte. War es nicht deutlich gewesen, dass Sakura Naruto nicht ausstehen konnte? Jetzt war davon allerdings nichts mehr zu sehen.

 

Als er den Blick wieder zu den beiden Kontrahenten schweifen ließ, kämpften Akamaru und Kiba zusammen. Naruto hingegen schien nichts anderes zu tun, als den Angriffen auszuweichen. Kakashi konnte klar erkennen, wie Naruto die Bewegungen des Gegners las, wie er bereits reagierte, bevor Kiba wirklich bewusst seine Bewegungen ausführte. Das hier war eindeutig ein unausgeglichener Kampf, auch ohne dass viel passiert war, war Kakashi sich sicher, dass Kiba keinerlei Chance hatte.

 

„Hör endlich auf auszuweichen!“, regte Kiba sich schließlich auf.

 

Etwas huschte über Narutos Gesicht, was Kakashi eindeutig eine Gänsehaut verursachte. Die Dynamik veränderte sich. Deutlich. Naruto wich nicht mehr nur aus, Kunais flogen, Shuriken und sein geübtes Auge konnte klar erkennen, wie der Uzumaki regelrecht durch die Arena tanzte, keinem Angriff des Duos eine Chance gab. Naruto machte ernst, anders konnte man das was da geschah kaum nennen. Es war ein Spiel eines überlegenen Gegners der sich seiner Überlegenheit auch deutlich bewusst war. Kakashi erschauderte.

 

„Wann bitte ist er so gut geworden?“, fragte Guy neben ihm fassungslos. Kakashi antwortete nicht. Was hätte er auch sagen sollen? Er wusste die Antwort nicht. Von dem Schüler, der in der Akademie nicht einmal einen einfachen Doppelgänger, geschweige denn eine Verwandlung hinbekommen hatte, war jetzt absolut nichts mehr zu sehen. Diese Art von Kampf war es, die untrainierte Ninjas eher als langweilig empfanden, aber in diesem Fall war es nahezu tödlich still in der Arena. Niemand sagte etwas, man hatte schon fast das Gefühl, als würde niemand es auch nur wagte zu atmen und damit Narutos Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

 

Nun… mit einer Ausnahme.

 

Der Ninja aus Sunagakure schien innerlich aufgeheizt zu sein. Die Aura die von diesem Jungen ausging, war beängstigend und seltsam vertraut. Kakashi erinnerte sich nur zu gut an diese eine Nacht vor nicht einmal 13 Jahren, als er Kyūbi deutlich gespürt hatte, noch bevor dieser angegriffen hatte. Was von dem Jungen ausging war ähnlich und doch vollkommen anders.

 

Diese Erinnerung lenkte sein Interesse wieder auf das, was unterhalb der Empore geschah. Von Naruto war nie so etwas ausgegangen, wie von dem Jungen aus Sunagakure. Naruto wirkte im Gegensatz zu ihm wie die Ruhe selbst, selbst dann, wenn Kakashi genau sagen konnte, dass Naruto alles andere als ruhig war. Es hatte genug Gelegenheiten gegeben, wo er sich dessen hatte vergewissern können. Noch immer hatte er keine Ahnung was Naruto gegen ihn hatte, oder woher er ihn überhaupt hatte, klar war aber dennoch, dass da etwas war, was ihm vorenthalten wurde.

 

Kiba ließ eine Rauchbombe fallen und im gleichen Augenblick blieb Naruto stehen, als wenn es ihn nicht kümmerte, dass der dicke Rauch ihn langsam einhüllte. Instinktiv schob Kakashi sein Stirnband nach oben. Mit dem Sharingan kam er hier eindeutig weiter.

 

Erneut griff Kiba an, verließ sich ganz offensichtlich auf seine feine Nase, für welche die Inuzukas bekannt waren. Kakashi konnte klar verfolgen, wie der Junge mit seinem Hund angriff, was seine Aufmerksamkeit aber deutlich mehr in den Bann zog, war das, was er fühlen konnte. Etwas hatte sich verändert, Naruto hatte sich deutlich verändert und Kakashi kannte dieses Gefühl. Er war damit schon einmal in Berührung gekommen.

 

Geschickt wich Naruto dem Angriff aus, ehe er sich herumdrehte und zum Gegenangriff startete. Die Luft schien aufgeheizt, fast als wäre die Temperatur plötzlich um einiges nach oben geschnellt. Kakashis Augen verfolgten den geschmeidigen Bewegungen, er sah das leichte Zögern, ehe Metall auf Metall traf. Man musste Kiba wirklich eingestehen, dass er sich nicht einfach so unterbekommen ließ.

 

Zum ersten Mal tauchten die beiden aus der Wolke aus dickem Rauch wieder auf.

 

Das erste was Kakashi bemerkte, war Kibas nahezu verbissener Gesichtsausdruck. Kakashi konnte es ihm nicht verübeln, der Junge musste deutlich fühlen, dass er Naruto unterlegen war und vermutlich fragte er sich, warum dieser regelrecht mit ihm zu spielen schien. Das zweite – und weitaus Wichtigere – was er bemerkte, war Naruto selbst. Der junge Shinobi schien am Anfang des Kampfes durchaus so etwas wie Vorfreude empfunden zu haben, wirklich etwas übrig war davon jetzt allerdings nicht mehr. Er war ruhig, fast schon zu ruhig und was Kakashi am Meisten traf, war das nahezu emotionslose Gesicht des Jungen. Nein, wenn er genauer hinsah, war es nicht komplett emotionslos. Etwas war da, etwas was Naruto scheinbar versuchte mit aller Macht zu unterdrücken.

 

Wenn Kakashi seinen Blick schweifen ließ, waren die Reaktionen um ihn herum fast identisch. Nur wenige Ausnahmen gab es. Guy starrte die beiden Kämpfenden an, als wenn er nicht wirklich sich entscheiden konnte, was genau er fühlen sollte. Kakashi konnte es ihm nicht verdenken, er selbst wusste es auch nicht, Naruto wurde immer mehr zu einem Rätsel, bei dem man sich nicht wirklich sicher war, ob man es lösen wollte, oder lieber so viel Abstand wie nur möglich dazu nehmen wollte. Die restlichen Jōnin schienen aufmerksam zu sein, aber nicht minder verwundert, wie ein so junger Shinobi derart… erfahren sich bewegen konnte.

 

Dann war da noch Iruka, dessen Falten auf der Stirn immer tiefer zu werden schienen. Ein Ninja aus Otogakure, der fast schon begeistert wirkte, Sakura, die noch immer aufmerksam und neugierig alles verfolgte, Sasuke, dessen Wut langsam Grenzen erreichte, die Kakashi kaum noch ausblenden konnte und der Junge aus Sunagakure, dessen Aufregung mehr und mehr stieg. Die Genin selbst starten einfach nur. Ja, sie alle konnten es fühlen, die Kraft die von Naruto ausging welche ihn ihnen weit überlegen machte. Jeder fühlte es, entsprechend war es kein Wunder, dass es – abgesehen von den Kampfgeräuschen – vollkommen still in der Arena war.

 

Nicht zum ersten Mal fragte Kakashi sich, wer Uzumaki Naruto wirklich war. Welches Geheimnis den Jungen umgab und wie er dieses lüften konnte.

 

Dann schien alles ganz schnell zu gehen. Kiba versuchte ein weiteres Mal die Oberhand zu gewinnen, aber scheinbar hatte Naruto seine Grenzen erreicht. Geschickt wich er dem Angriff aus, indem er einen minimalen Schritt zur Seite machte, aber noch während Kiba diese Information verarbeitete, wirbelte der blonde Shinobi herum und riss Kiba energisch zu Boden. Ein Kunai an der Kehle besiegelte das Schicksal des Jungen.

 

Obwohl offensichtlich war, dass der Kampf vorbei war, reagierte niemand. Es dauerte einige Sekunden, bis Hayate sich weit genug gefangen hatte. „Sieger ist Uzumaki Naruto!“, kündigte er an und zeitgleich richtete dieser sich auf und ließ sein Kunai zurück in die dafür vorgesehene Tasche gleiten. Kakashi musterte den Jungen weiter, er schien vollkommen aus dem Gleichgewicht zu sein. In seinen Augen spiegelte sich so viel Schmerz wieder, dass Kakashi kaum nachvollziehen konnte, was genau gerade geschah. Irgendetwas stimmte hier nicht.

 

Dann verfolgte er mit den Augen die Schritte des Jungen, wie er langsam die noch immer totenstille Arena verließ und nach draußen verschwand.

 

„Wie zum Teufel hast du den Jungen trainiert?“, fragte Guy schließlich, nachdem Naruto bestimmt schon fast eine Minute verschwunden gewesen war und noch immer alle in einer regelrechten Starre zu sein schienen. Nur langsam kam wieder Bewegung in die Zuschauer, man machte sich bereit den nächsten Kampf auszulosen. Kakashi jedoch zog sein Stirnband wieder nach unten und richtete sich auf. „Das ist nicht mein Verdienst!“, brummte er gelassen, ohne den Blick von der Tür abzuwenden, durch die sein Schüler gerade verschwunden war.

 

„Ich habe keine Ahnung was genau ich hier vor mir habe, Fakt ist aber klar, dass Naruto nicht so ist, wie wir alle immer gedacht haben. Er kann mehr, noch viel mehr als er es hier gerade gezeigt hat.“ Amüsiert schüttelte er den Kopf. „Kiba kann einem leid tun, Naruto hat sich nicht wirklich angestrengt. Ich habe Naruto kämpfen sehen, ich weiß da ist etwas, was wir alle übersehen. Um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht einmal sicher, ob einer der hier anwesenden diesem Jungen etwas entgegenzusetzen hat!“

 

Auch wenn sein Freund und Rivale ihn mit offenem Mund anstarrte, Kakashi fühlte einfach, dass Naruto sehr viel verbarg. Nicht nur in dem Kontext was geschehen war, sondern vor allem was sein Können anbelangte. Kakashi war verwirrt, aber vor allem war er auch verdammt neugierig herauszufinden, zu was der Junge alles in der Lage war. Er wollte es unbedingt mit eigenen Augen sehen.

 

„Ich werde nach ihm sehen!“, sagte er schließlich leise, schob die Hände in seine Taschen und setzte sich in Bewegung. Ja, er würde nach Naruto sehen. Der junge Shinobi hatte seltsam gewirkt, als wenn er in einem Konflikt wäre und irgendetwas in Kakashi fühlte sich verantwortlich dafür, den Jungen aus dieser Lage herauszuhelfen. Und so wanderte er die Empore entlang, ehe er gemächlich die Stufen hinab stieg und ebenfalls durch die Tür verschwand, durch welche Naruto vor wenigen Minuten ebenfalls verschwunden war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Momo26
2015-08-23T22:34:48+00:00 24.08.2015 00:34
Endlich wieder ein Kapitel,
Ein tolles Kapitel wohlgemerkt!

Lg Momo


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