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Das Schicksal des Vaters Reika Serie 3

von

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Besuche im Schloss

3. Kapitel - Besuche im Schloss
 

Der Fürst des Westens war eindeutig verärgert, als er im Schloss ankam. Die Diener, die sofort an seine Seite eilten um Anweisungen entgegen zunehmen, hofften das es nur das Wetter war, was den Unmut ihres Fürsten hervorgerufen hatte. Während der Lord durch die Gänge lief, sah er mehrmals besorgt auf seine Gefährtin. Es war wirklich ein unglücklicher Zufall gewesen, der sie beide in diese Lage gebracht hatte. Als sie von Musashi aufbrachen war es noch recht mild gewesen und sonnig. Da Sesshomaru einen weiteren Teil seines Grenzgebietes Reika zeigen wollte, reisten sie langsamer. Dann schlug das Wetter um und im Gebirge ereilten die Reisenden dann die ersten Regenschauer. Während die Luft immer mehr abkühlte, mischte sich Schnee in den Regen. Ihm als Youkai konnte das Wetter nicht viel anhaben aber Sesshomaru war sich durchaus klar, dass für seine Gefährtin, das nasse Wetter eine starke Belastung war. Er wollte unbedingt verhindern, dass sie krank wurde und sich ein Fieber zuzog. Bei einer kurzen Rast trafen sie dann auch noch Dämonen. Diese waren zwar schnell erledigt aber, als aufgrund der heftigen Regenfälle ein Berghang ins Rutschen kam, wurde Reika ein Stück mitgerissen, bevor sie sich an eine Wurzel klammern konnte. Gleich darauf hatte sie es aus eigener Kraft geschafft wieder hochzuklettern aber ihre Kleidung war Schlamm verschmiert.
 

Sie hätten beide eine Höhle aufsuchen können. Doch um Reika zu wärmen und ihre Kleidung zu trocknen wäre ein Feuer notwendig gewesen. Bei diesem Wetter trockenes Holz zu finden schien beinahe unmöglich. So das Sesshomaru kurzerhand seine Gefährtin auf den Arm genommen hatte und in Richtung Schloss flog.

Nachdem er nun die Diener angewiesen hatte für Reika warmes Wasser zubereiten, damit sie baden konnte, brachte er seine Fürstin in die für sie vorbereiteten Gemächer. Sesshomaru gab einer Hundedämonin noch eine Anweisung, während er selbst zu seinen eigenen Gemächern ging. Es dauerte nicht lange, bis sein Onkel auftauchte, da man ihn über die Ankunft des Fürsten informiert hat.

Gleichzeitig traten auch zwei Dienerinnen herbei, die sich sofort niederknieten. Sesshomaru ließ sie jedoch vor der Tür warten, da er sich erst in Ruhe mit Naoki unterhalten wollte.

Für einen Moment war der Fürst etwas irritiert, beim Anblick der beiden Frauen.

Sodass General Naoki erklärte: "Einer der Boten hat die zwei Menschen im Wald gefunden und im letzten Moment vor Dämonen gerettet. Sie dienten bei einem reichen Kaufmann und waren für dessen Frauen zuständig. Nachdem Tod des Mannes, hatte sein Sohn, beide aus dem Haus und dem Ort, fortgejagt. Eigentlich hatte der Youkai sie im nächsten Dorf zurückgelassen. Nachdem der Bote jedoch hier im Schloss vom Grund seiner Verspätung erzählte, kam der Haushofmeister auf die Idee sie als Dienerinnen für die neue Fürstin anzustellen."
 

Eine Weile dachte der jüngere Daiyoukai nach. Menschen dienten lieber einen Menschen und somit würde wohl keine Gefahr bestehen das Reika an jemanden falschen geriet. Bei einem Youkai konnte man nie sicher sein, ob es da zu Problemen kommen könnte. Auch wenn er wusste, dass sich seine Fürstin selbst zu helfen wusste, wollte er nicht das Risiko eingehen und sie womöglich der offenen Verachtung einer Youkai Dienerin ausgesetzt zu sehen.

Bei den Wachen musste sich Sesshomaru keine Gedanken machen, in diesem Falle hatte ganz sicher sein Onkel die richtige Wahl getroffen. Deshalb rief er die beiden Frauen in den Raum.

Jetzt betrachtete der Fürst die beiden nachdenklich. Beide Frauen waren wohl vom Alter her um die 40 Jahre, auch wenn keines ihrer Haare Anzeichen von weißen Strähnen hatten. Vermutlich waren sie auch erfahren, was die Arbeit anging. Dennoch würde es für die Menschen eine Umstellung sein plötzlich unter Youkai zu arbeiten. Doch das sollte ihn nicht interessieren. Hauptsache Reika war mit ihnen einverstanden und die Menschenfrauen verrichteten ihre Arbeit zur Zufriedenheit seiner Gefährtin. So fragte er dann: "Man hat euch beide eingewiesen?"

"Ja, edler Herr", entgegnete die eine, wobei man die Unsicherheit in der Stimme der Frau hörte. Während ihres kurzen Aufenthalt hatte sie Dinge über den Fürsten gehört, die ihr eine Gänsehaut beschert hatte. Das ganze Gegenteil schien der General zu sein.

Auch wenn dieser gelegentlich eiskalte, blaue Blicke auf säumige Untergebene geworfen hatte, war er zu den beiden Dienerinnen sehr freundlich gewesen und seine Stimme klang beruhigend.

Die hübsche Katze war ebenfalls ganz nett gewesen und hatte ein sanftmütiges Wesen. Beide Dienerinnen hatten sie gemocht, doch leider befand sich FaiMao zusammen mit ihrem Gefährten auf einer Reise. Am merkwürdigsten war jedoch das Wesen gewesen, was sie erst über ihre frühere Arbeit ausgefragt und einen Tag später eingewiesen hatte. Ihre Befehle und Anordnungen waren zwar korrekt aber die Youkai selbst hatte sie im für Menschenaugen spärlich beleuchteten Gang angesprochen. Ihr Körper war in einen weiten Mantel gehüllt und die Kapuze tief in ihre Stirn gezogen. Vermutlich war sie total hässlich oder durch Narben gezeichnet und verbarg so ihr Gesicht, um sich vor dem Gespött anderer zu schützen. Am auffälligsten war jedoch die kreischende Stimme

gewesen, die man trotz das die Dämonin geflüstert hatte, deutlich bemerkte. Nachdem das Wesen ihnen noch ein Gewand übergeben hatte, verschwand sie völlig lautlos.

Während sie so in Gedanken war, hätte die Dienerin beinahe die Anweisungen des Fürsten überhört. Er befahl ihnen: " Wenn Lady Reika ihr Bad beendet und geruht hat, werdet ihr sie ankleiden. Ich erwarte eure Herrin bei Sonnenuntergang in meinen Gemächern. Die Wache wird sie dorthin bringen."

Beide Menschenfrauen bestätigten: "Ja, edler Herr."

Mit den Worten: "Ihr könnt gehen", wurden die beiden aus dem Raum entlassen. Sesshomaru hatte ihnen hinter hergesehen, ein ungutes Gefühl beschlich ihn dabei.
 

Nur kurze Zeit später wurde Reika von einer weiblichen Wache zum Bad geführt. Diese Dämonin war sehr höflich zu ihr und hatte es nicht am nötigen Respekt fehlen lassen. Von ihr hatte die junge Frau erfahren, dass es noch einen weiteren Zugang zum Bad gibt, der direkt durch ihre Gemächer führt. Da man aber den Schlüssel verlegt hatte, musste erst das Schloss zum Wohnbereich ausgetauscht werden, was wohl in kürzester Zeit erledigt sein würde, während Reika ungestört ihr Bad genießen konnte.

Kaum hatte Reika den Baderaum betreten blieb sie überrascht stehen. Es war wesentlich größer als die Dämonenjägerin erwartet hatte. Ein unförmiges Becken nahm den ganzen Raum ein und war ausreichend, um mehreren Wesen Platz zu bieten. An etlichen Stellen gab es höher oder tiefer gelegene Stellen zum Sitzen. Erhitzt wurde das Wasser durch einen großen Ofen, der mit Holz beheizt wurde. Rätselhaft blieb der jungen Frau, wie es möglich war, das Wasser in das Becken zu bekommen. Sie sah zwar eine Gerätschaft, verdeckt in der hintersten Ecke und ein Rohr, das über dem Becken endete, doch welchen Zusammenhang es da gab, blieb Reika verschlossen.
 

Da Reika wusste, dass die Wache niemanden als höchstens ihre persönliche Dienerin hereinlassen würde, fühlt sich die junge Frau absolut sicher. Sie genoss es, in dem heißen Wasser zu liegen und die wohltuenden Kräuter einzuatmen. Noch nie war sie beim Baden eingeschlafen aber heute passierte es zum ersten Mal. Lag es an ihrer Erschöpfung oder an der Kälte, die noch immer in ihren Glieder steckte, ihr fielen einfach die Augen zu.

Erst viel später kam eine der Dienerinnen aufgeregt herein und weckte die junge Frau. "Vergebt Herrin, es, ist schon spät und der edle Fürst schätzt Pünktlichkeit. Wir müssen euch ja noch ankleiden und herrichten."

Für einen Moment schaute die Dämonenjägerin die Dienerin an. Sie hatte nie erwartet einem anderen Menschen in einem Youkai Schloss zu begegnen. Auf ihre Nachfrage erklärte die Dienerin: "Man hat uns extra wegen euch hierher gebracht. Es ist unsere Aufgabe euch einzukleiden und zu unterweisen."

Wahrscheinlich war Reika noch viel zu müde um den Sinn hinter den Worten der Menschenfrau zu verstehen. Gleich darauf hatte die Dienerin ihre Herrin durch einen schmalen Gang direkt in einen Raum geführt, der wohl eine Art Ankleidekammer war. Von dort aus konnte man in das Schlafgemach gelangen aber auch direkt den Wohnbereich betreten.

Hier wartete eine weitere Dienerin, ebenfalls ein Mensch. Beide Frauen schienen sich sehr gut zu kennen und kannten vermutlich jeden Handgriff genau. Ohne das sie miteinander sprachen begannen sie Reika herzurichten.

Zuerst wurden ihre Haare getrocknet und man zog ihr ein hauchdünnes seidenes Untergewand über. Es zeigte mehr als es verhüllte. Bis jetzt hatte die junge Frau noch nie Seide getragen und empfand diesen kühlen, leichten Stoff als sehr angenehmen.

Danach sollte sich Reika setzen und während eine der Frauen anfing ihr Gesicht zu schminken, begann die andere Frau sich um Reikas Haare zu kümmern.

Der erste Impuls war eigentlich die beiden Frauen aus dem Raum zu jagen. Sie hatte noch nie die Hilfe anderer in Anspruch genommen, selbst in der Zeit als Reika direkt in Daikis Schloss gelebt hatte. Im nächsten Moment jedoch siegte ihre Neugierde. Wenn sie in Zukunft auch darauf verzichten würde, nur ein einziges Mal wollte sie sich als Fürstin verwöhnen lassen. So ließ sie die Dienerinnen gewähren und wartete auf das Ergebnis.
 

Dann fingen die beiden Frauen an sich mit Reika zu unterhalten, fragten sie aus und gaben gute Ratschläge. Am Anfang antwortete Reika bereitwillig. Es dauerte nämlich einen Moment, bis die braunhaarige Frau mitbekam, um was es eigentlich ging und was die Dienerinnen dachten. Als sie auf die Lösung kam, murmelte Reika: "Konkubine."

Da sie es ja besser wusste, machte sie das Spiel einfach mit. Sie war gespannt, wo das Ganze hinführte. Vielleicht fand Sesshomaru die Abwechslung auch mal ganz nett.

Die eine Dienerin hatte sie verstanden und deshalb antwortete sie: "Und eine so Schöne noch dazu. Bestimmt seit ihr noch Jungfrau."

Einen Moment schluckte Reika. Scheinbar hatten die beide Frauen das nicht mitbekommen. Sie fragte deshalb ganz unschuldig: "Schätzt Lord Sesshomaru so etwas."

Beide zuckten jedoch unwissend mit der Schulter. Die eine erzählte dann: "Vielleicht mag er eher erfahrene Frauen. Wie ich gehört habe, lebt seine Fürstin in Musashi bei seinem Bruder. Da sie weit weg ist, wird er wohl sich woanders sein Vergnügen suchen."

Im letzten Moment konnte sich Reika noch beherrschen, beinahe wäre ihr herausgerutscht, dass sich Sesshomaru so etwas nie erlauben sollte, sonst würde er Bekanntschaft mit ihrer scharfen Klinge machen. Doch sie verkniff es sich und lauschte den Ratschlägen der beiden weiterhin: "Lord Sesshomaru pflegt selten zu schlafen, deshalb sollt ihr in gewiss unterhalten. Vorteilhaft wäre es, wenn ihr eine schöne Stimme habt oder wenn ihr ein Instrument spielt."

Eigentlich konnte die Dämonenjägerin Biwa Laute spielen und kannte einige Lieder aber das erzählte sie niemanden. Seit dem Tod ihres Bruders verstaubte das Musikinstrument in ihrer Hütte.

"Natürlich kann es auch sein, das es ihm wichtig ist, dass seine Bedürfnisse befriedigt werden. Wenn er zufrieden mit euch ist, werdet ihr vielleicht eine Favoritin oder sogar seine Nebenfrau. Was dann eine große Ehre für euch ist", plapperte die eine weiter.

Reika hörte nur noch auf die Worte, sie wusste nicht mehr welche Dienerin, was sagte. Ihr Entschluss stand jedenfalls fest, in Zukunft war es ihr egal, welcher Herrin die Beiden dienten, ihr jedenfalls nicht mehr. Sie wusste, dass ihr Gefährte der Bitte, die beiden Frauen wegzuschicken, ganz sicher nachkommen würde.
 

Reika machte das Spiel so lange mit, bis eine der Dienerinnen mit einem Kimono kam.

"Den ziehe ich nicht an", sagte sie ganz bestimmt.

"Ihr könnt unmöglich in dem Untergewand den Fürsten aufsuchen."

"Warum nicht, er zieht es mir ja dann doch nur wieder aus", entgegnete sie. Reika hätte damit kein Problem, immerhin wollte ihr Fürst mit ihr allein speisen, und wie der gemeinsame Abend endete, wusste sie ganz genau.

Doch die Dienerinnen gaben noch nicht auf. "Wenn ihr so unschicklich erscheint, wird das als Strafe auf uns fallen. Bestimmt werden wir dann ausgepeitscht", fast bettelnd sagte das die Eine.

Der Fürstin war das im Moment vollkommen egal. Sie wollte auf jeden Fall vermeiden den Kimono zutragen. Deshalb erwiderte sie: "Und wenn euer Fürst euch auspeitscht, wenn ihr mich ohne Kimono zu ihm bringt, das interessiert mich nicht." Sie holte kurz Luft und fügte dann mit großem Nachdruck an: "Denn mein Fürst würde mich niemals in einen Kimono stecken."

"Aber Herrin auf keinen Fall dürft ihr den Zorn des Lords wecken", versuchte es die andere Dienerin wieder warnend.

"Seinen Zorn? Fällt mir niemals ein aber ihr, weckt gerade den Meinen.", Damit stampfte sie mit ihrem Fuß auf und griff nach dem Kimono.
 

Keiner bekam mit, wie die Tür aufgerissen wurde. Gerade war Sesshomaru zusammen mit Naoki aus dem Garten gekommen, wo sie sich noch kurz unterhalten hatten. Als sein Neffe plötzlich stehen blieb und lauschte, verharrte auch er. Im Inneren des Raumes hatte Reika eine lautstarke Unterhaltung mit ihren zwei menschlichen Dienerinnen. Naoki sah, wie der Fürst seine Augen schmälerte, ein deutliches Zeichen, das er ungehalten war. Auf, wenn er gleich losgehen würde, konnte sich der General denken. Ganz sicher war es nicht Reika. Als nun sein Neffe die Tür aufriss und dadurch beide Daiyoukai einen Blick ins Innere werfen konnten, bot sich ein ungewöhnlicher Anblick. Der General stieß einen undefinierbaren Laut aus und drehte sich um. Er hoffte das Sesshomaru ihm das nicht übel nahm, weil er gerade zwangsläufig einen interessanten Blick auf dessen Gefährtin werfen konnte. Glücklicherweise hatte er aufgrund seiner schnellen Reaktionsfähigkeit nicht allzu viel gesehen.
 

Durch die lauten Worte angelockt war Sesshomaru in den Raum gekommen, um die Dienerinnen zu Rechenschaft zu ziehen. Doch dann stand er wie erstarrt da und blickte Reika an. Das, was er sah, gefiel ihm überhaupt nicht. Für einen Augenblick glaubte er, im falschen Gemach zu sein. Mit den hochgesteckten Haaren und der vielen Schminke im Gesicht wirkte Reika unnatürlich. Fremdartig. Das konnte unmöglich seine Gefährtin sein.

Unwillkürlich entfuhr ihm ein leises Knurren. Es war laut genug das die beiden Dienerinnen herum fuhren und zu Boden sanken.

General Naoki überlegte gerade, wann er seinen Neffen zum letzten Mal knurren gehört hatte. Das war doch fast eine Ewigkeit her. War dieser damals nicht noch ein trotziger Welpe gewesen und hatte sich versucht, seinem Vater zu widersetzen.
 

Reika war ebenfalls herumgefahren und sah ihren Gemahl an, den Kimono, den sie erwischt hatte, mit ausgestreckten Armen von sich weghaltend.

"Mein verehrter Fürst, ihr erlaubt doch, dass ich dieses Ding entsorge.", begann Reika.

Doch der Hundedämon starrte sie immer noch an. Dann hatte er sich wieder gefangen und bat leise: "Reika, sieh in den Spiegel!"

Verwundert tat die Dämonenjägerin das. Eine Weile stand sie starr davor und blickte ihr Spiegelbild an. Dann gab sie einen laut von sich der, dem ihres Gefährten in nichts nachstand.

Wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre, hätte der Fürst vermutlich geschmunzelt.

Im nächsten Moment rührte sich Reika schon und begann ihr Gesicht zu reinigen. Es war sicher kein Zufall, dass die junge Frau den Kimono benutzte, um sich die Schminke vom Gesicht zu wischen. Danach warf sie ihn beinahe triumphierend in die Ecke. Nun konnte sie das Teil unmöglich noch anziehen. Dass es ihr Gemahl auch nicht verlangte, zeigten seine nächsten Worte: "Wo ist das Gewand, was ich geschickt hatte?", fragte Sesshomaru. Er ließ deutlich seine Verärgerung mit schwingen in der Stimme.

General Naoki stand draußen im Gang, immer noch mit dem Rücken zur Tür.

"Es muss sich hier im Raum befinden edler Fürst.", sehr deutlich hatte er den Missmut seines Neffen mitbekommen. Die beiden Dienerinnen konnten sich noch auf etwas gefasst machen oder derjenige, der dafür verantwortlich war. Offenbar wurden die beiden Frauen schlecht oder falsch auf ihre Aufgabe vorbereitet.

Eine der Dienerinnen wagte zu sagen: "Es liegt dort auf dem Tisch. Wir nahmen an es wäre ein Geschenk."

Zufrieden das wenigsten das Kleid im Schloss war, auf Shun war eben immer verlass, entschloss sich Sesshomaru sofort abzureisen. Das Wetter hatte sich gebessert und auf dem Rückweg nach Musashi hatten sie wieder Ah-Un zu Verfügung.

Deshalb fragte er gleich: "Reika wie lange brauchst du um dich anzukleiden. Wir reisen ab. Ich erwarte dich in Kürze bei den Ställen."

Ohne sich ihre Erleichterung anmerken zu lassen, versprach die Fürstin: "Wenn du Ah-Un gesattelt hast werde ich da sein.", bei den Worten hatte sie schon die Erste von den drei Haarnadeln entfernt.

"Dann beeile dich ich werde nicht warten!", befahl Sesshomaru dann sanft. Obwohl er Reika ganz sicher nicht hierlassen würde.
 

Der Fürst drehte sich etwas zur Seite und sein Blick fiel auf die beiden knienden Frauen: "Was euch beide angeht. Meine Gemahlin benötigt nicht länger eure Dienste. In Zukunft bin ich der Einzige, der sie anfasst. In der Wäscherei gibt es genug Arbeit für euch. Damit ihr lernt wie die Gewänder meiner verehrten Fürstin aussehen werdet ihr sie in Zukunft waschen."

Die Dämonenjägerin nahm ihre Reisekleidung und ließ sie neben die immer noch knienden Dienerinnen fallen. Dann stieg sie auf einen Hocker und holte sich von einem Regal ein grünes Band, das ihr gerade ins Auge gefallen war.

"Sesshomaru, wie komme ich zu den Ställen?", fragte Reika im nächsten Moment, nicht ahnend, welche Wirkung sie gerade auf ihn hatte.

"General Naoki wird dir den Weg zeigen." Damit ging der Fürst weg. Er hatte vor noch in die Schlossküche zu gehen und Proviant für Reika zu holen.
 

In der Küche stand eine wütende Youkai vor einem ganzen Haufen fertigen Essen, als sie von der Abreise des Fürsten erfuhr. Zum Glück hatte die Hasendämonin genug Verstand nicht mit dem Kochlöffel auf den Fürsten loszugehen. Gleich darauf war Sesshomaru wieder zur Tür hinaus, eine enttäuschte Dämonin stehen gelassen. Sie hätte doch zu gern die neue Fürstin mit ihren Kochkünsten beeindruckt. Wenigsten würde Lady Reika in den Genuss ihres frischgebackenen Brotes und dem wunderbaren Käse kommen, den sie ebenfalls selbst herstellte. Viele der Youkai schätzen ihre Nahrungsmittel nicht, da sie andere Dinge bevorzugten. Was die Köchin auch verstehen konnte, sie selbst war Vegetarierin.
 

Naoki hatte sich immer noch nicht von der Stelle gerührt. Die beiden Dienerinnen waren von ihm inzwischen zum Haushofmeister geschickt wurden und die Wache hatte freibekommen.

Während Reika die zweite Nadel aus ihrem Haar entfernte sagt sie leise zu dem General: "Eigentlich schade, ich habe mich über das bemühen der beiden Dienerinnen irgendwie amüsiert. Das darfst du aber nie meinem Gemahl verraten."

Naoki schmunzelte leicht. Es gehörte sich nicht für einen Untergebenen, seiner Herrin den Rücken zuzuwenden, deshalb erklärte er noch: "Verzeiht meine Fürstin, das ich mich nicht umdrehe aber es ist unschicklich, eure Schönheit zu bewundern, wenn ihr so leicht bekleidet seid."

Vor Verlegenheit wurde Reika bestimmt feuerrot. Doch sie entfernte auch noch die andere Nadel aus ihrem Haar, sprang dann mit Leichtigkeit vom Hocker herunter und packte das Kleid aus. Es war recht einfach geschnitten und sie konnte es ohne Hilfe anziehen. Eigentlich brauchte sie nur rein zu schlüpfen. Es um schmeichelte hervorragend ihre Figur und kam ohne Bänder oder Hacken aus. Einzig ein reich verzierter Gürtel lag dabei. Zum Schluss band sie sich noch das grüne Band ins Haar, damit die Strähnen auf der Reise nicht stören würden.
 

Dann trat sie neben den General und bat: "Zeig mir den Weg!"

Dieser hatte einen kurzen Blick über ihr Gewand bis hinunter zu ihren nackten Füßen gleiten lassen und holte aus der Ankleidekammer noch einen weichen Pelzumhang den er Reika um die Schulter legte. Dann gab ihr der General einen Hinweis, in welche Richtung sie gehen musste, während er selbst zwei Schritte hinter ihr lief. Beim letzten hölzernen Absatz der Außentreppe fragte er dann: "Erlaubt ihr mir euch zutragen verehrte Fürstin?"

Sie gab keine Antwort, sondern legte ihren rechten Arm um seine Schulter. Naoki erhob sich leicht in die Luft und legte die kurze Distanz bis zum Stall schnell zurück. Erst dort landete er und setzte Reika auf dem Sattel von Ah-Un ab.

Er deutete eine leichte Verbeugung an: "Es war mir eine Ehre euch wiederzusehen verehrte Fürstin."

Sesshomaru stand einfach nur da eine Augenbraue erhoben.

" Gute Reise verehrter Neffe", wünschte der General Sesshomaru und entfernte sich dann. Es würden bestimmt nur wenige Tage vergehen, bis der Fürst zurückkam. Es war wohl besser, wenn er bis dahin erste Antworten kannte.
 

Der jüngere Daiyoukai sah ihm kurz hinterher und dann blickte er auf Reika. Diese erklärte sofort: "Ich konnte unmöglich die schmutzigen Sachen anziehen. Außerdem hast du die Anweisung gegeben meine Kleider zu waschen und da dachte ich können sie damit anfangen."

"Deine Schuhe", ein leiser Tadel klang in der Feststellung mit.

Nur einen kurzen Blick warf die Dämonenjägerin auf ihre Füße, als sie antwortete: "Die sind hinüber, ich fürchte ich brauche ein paar Neue.", Damit holte sie unter ihren Umhang zwei pelzgefütterte Stiefel ähnliche Schuhe hervor und schlüpfte hinein.

"Denkst du dein Onkel, hätte mich bei diesem Wetter ohne Schuhe aus dem Schloss gelassen", erklärte sie danach gelassen.

Kurz darauf waren sie unterwegs. Es dauerte nicht lange bis Sesshomaru, noch immer verärgert zu der jungen Frau sagte: "Du wirst nie wieder so aussehen wie vorhin."

"Meinst du das Gesicht und die Haare oder dieses durchsichtige Gewand?", fragte sie ganz unschuldig.

"Wie eine Konkubine", erwiderte er kurz angebunden.

"Ich verspreche das ich mich von heute an nur noch, wie eine Fürstin kleide", versuchte Reika ihren Gemahl zu besänftigen.

Erst gab Sesshomaru ihr einen Kuss auf den Nacken und bat sehr sanftmütig, mit der Stimme, die ihr schon oft unter die Haut gegangen war: "Reika, sei einfach nur meine bezaubernde temperamentvolle Dämonenjägerin, das genügt mir."

"Schade", murmelte sie etwas enttäuscht. "Ich dachte das hauchzarte Untergewand hat dir gefallen, deshalb habe ich es gleich angelassen."

Reika lehnte sich zurück an seine Brust und schloss die Augen. So entging ihr glücklicherweise wie Sesshomaru die Zügel fester zwischen seinen Klauen hielt. Es fehlte nicht mehr viel und er wäre sofort zum Schloss zurückkehrt, um sich das Untergewand oder das was es kaum verhüllte, etwas genauer zubetrachten.
 

Einige Tage später, kaum in Musashi angekommen, befahl er Jaken, der eifrig herbei geeilt kam, sich um den Drachen zu kümmern. Dann hob Sesshomaru seine Gefährtin hoch und ging auf das Haus zu. Bevor er im Innern verschwand, befahl der Lord seinem Bruder: "Ich will nicht gestört werden!"
 

In der Hütte zog Sesshomaru das Kleid seiner Gefährtin beinahe andächtig aus. So viel Sorgfalt hatte er noch nie an den Tag gelegt. Dann konnte der Daiyoukai das hauchzarte Gewand betrachten. Nun trat er näher. Noch während er sich selbst der Schwerter und der Rüstung entledigt hatte, gestand er seiner Gefährtin: "Du hattest recht, es gefällt mir."

Gleich darauf hatten sie sich auf dem Lager niedergelassen und der Fürst begann Reikas Körper mit dem Mund zu liebkosen. Es war auch für die junge Frau ein neuartiges Gefühl verwöhnt zu werden, während die Seide ihre Haut noch umschmeichelte.

Erst viel später erklärte der Hundedämon noch: "Wer immer für dieses Gewand verantwortlich ist, hat gerade Anspruch auf eine besondere Art meiner Dankbarkeit erhalten.", 'nämlich am Leben zu bleiben.', doch diese letzten Worte würde er nie im Beisein seiner Gefährtin laut äußern.
 

Während der Ältere an ihm vorbeigelaufen war und die Hütte betreten hatte, blieb Inuyasha verwundert zurück. Im ersten Moment warf der Erbprinz einen besorgten Blick auf Reika. Die junge Frau hatte aber einen so entrückten Ausdruck im Gesicht, das ihn überzeugte, dass sein Bruder ganz sicher nicht an eine Strafe gedacht hatte.

Nachdenklich warf der Halbdämon einen Blick hinüber zu dem halb fertigen Palast. Eigentlich hatte er sich schon seit Wochen keine richtige Zeit mehr für seine Gefährtin genommen. Es war nur ärgerlich das sich sein älterer Bruder gerade in seiner Hütte einquartiert hatte und so wie Sesshomaru ausgesehen hatte, würde er sich ausgiebig Zeit lassen.

Jetzt schaute der Erbprinz wieder hinüber zum Plateau. Ein Lächeln blitzte ihm über das Gesicht, als ihm ein verwegener Gedanke kam. Einige der Räume im Palast waren schon fertig und da sie mit abschließbaren Türen versehen waren, eine ideale Voraussetzung um ungestört zu sein.

Deshalb setzte er seinen Gedanken gleich um. Es dauerte nicht lange die Arbeiter zu überzeugen, dass sie sich bis morgen früh eine Pause gönnen durften. Mit den Worten: "Schicke Kagome zu mir und kümmere dich mal wieder ausgiebig um Sango!" schickte der Hanyou auch den Mönch fort.

Dass es Miroku nur recht war, merkte man gleich. Denn ohne eine Antwort abzuwarten, eilte er mit großen Schritten davon. Der Mönch musste seine Gefährtin nicht einmal lange suchen, sie stand mitten im Dorf und wollte gerade ihren Bruder begrüßen.

"Willkommen zurück Kohaku", begrüßte ihn Miroku, blieb jedoch nicht stehen, sondern lief weiter, bis er seine Gefährtin erreicht hatte. Der Mönch nahm Sango auf die Arme und trug sie in ihr gemeinsames Haus. Mehr als ein: "Später Kohaku", bekam der jüngere Bruder nicht mehr von seiner Schwester zuhören. Auch dort wurde die Tür von innen abgeschlossen.
 

Verdutzt schaute der junge Dämonenjäger ihnen nach. Eigentlich war er gerade auf Besuch gekommen und wollte Zeit mit der Familie verbringen. Während er sich noch mit einem Reisbauern unterhielt hatte der junge Mann die Ankunft von Reika und Sesshomaru mitbekommen. Gleich danach war der Fürst mit seiner Gefährtin im Haus verschwunden und Kohaku sah das die Matte am Eingang mit der verschließbaren Tür ersetzte wurde. Es dauerte nicht lange als die Bauarbeiter das Schloss verließen und Kagome von Inuyasha auf dem Plattau in die Arme genommen wurde. Als Kohaku noch einmal hinüber schaute war von Beiden nichts mehr zu sehen.
 

Dann erblickte er Rin und beobachtete sie. Eigentlich wollte er schon immer mal mit ihr allein sein, ohne einen besorgten Blick der Erwachsenen auf sich ruhen zu haben. Eine bessere Gelegenheit würde es nie geben, um herauszufinden, ob er sich getäuscht hatte, was Rins Gefühle für ihn anging.

"Das ist wieder mal typisch Erwachsene. Sie denken nur an sich und du kannst sehen, wie du mit den Kindern zurechtkommst", erklang eine Stimme hinter Rin. Dort stand Kohaku und blickte auf die Hütte seiner Schwester.

Gleich darauf kam er näher und umarmte seine beiden Nichten und den kleinen Neffen. Nyoko begrüßte den Dämonenjäger ebenfalls freudig.

Das Lächeln was Kohaku gleich darauf Rin schenkte, ließen deren Knie weich werden. Er sah sie wieder mit diesem seltsamen Blick an. Immer wenn sich ihre Augen trafen, flatterten unzählige Schmetterlinge in ihrem Bauch. Manchmal fragte sie sich ob ihrem älteren Freund bewusst war, dass sie nicht länger ein kleines Mädchen war, sondern nun auch langsam zur Frau heranwuchs. Sie war fast vierzehn Jahre, ein Alter in denen schon viele verheiratet wurden.
 

Noch einmal warf Rin einen schüchternen Blick auf Kohaku. Ihr es war durchaus bewusst, weshalb sie gerade mit den Kindern allein da saß und warum die drei Paare in den Häusern verschwunden waren. Das junge Mädchen hoffte nur das der Dämonenjäger nicht mitbekam, dass sie seit einiger Zeit sich im Stillen wünschte, von ihm geküsst zuwerden.

Sehr zu Rins Verwunderung nahm Kohaku ihre Hand und zog sie mit sich fort. Laut rief er: "Kommt Kinder wir gehen in den Wald."

Die Zwillinge und Nyoko folgten ihnen sofort. Miroku junior wurde von seinem Onkel hochgehoben und getragen. Wenigstens war Izayoi bei Kagome gewesen. Sich auch noch um ein Baby zu kümmern, was nur ein paar Monate alt war, wäre dann doch zuviel gewesen.
 

Während die Kinder über die Wiese tobten, setzte sich Kohaku neben Rin an den Felsen. Sehr zu ihrer Verwunderung ergriff der Dämonenjäger ihre Hand und hielt sie fest.

Nach einer Weile sagte er: "Rin, du sollst wissen ich werde nie etwas tun ohne deine Erlaubnis."

Sehr verwundert schaute sie ihn an. Vertrauensvoll entgegnete sie dann: "Du weißt, dass ich dir vertraue."

Alles was Kohaku dazu meinte: "Ja."

Dann sahen beide wieder zu den Kindern hinüber. Erst nach einer ganzen Weile und sehr leise überwand der junge Dämonenjäger seine Schüchternheit und fragte: "Darf ich dich küssen?"

Es war zwar nur ein zärtlicher, flüchtiger Kuss, doch es reichte, um bei beiden die Haut kribbeln zu lassen.

"Danke", murmelte Rin und blickte den Jungen neben ihr zärtlich an. Dieser nahm nun wieder die Hand des Mädchens und hielt sie fest. Beide richteten ihren Blick gerade aus und behielten die Kinder im Auge.

Am Abend als es dunkel wurde gingen sie gemeinsam Hand in Hand ins Dorf zurück, die drei kleinen Mädchen vornweg und Miroku junior wieder auf dem Rücken von Kohaku.
 

Vor Inuyashas Hütte stand Sesshomaru und sah die kleine Gruppe kommen. Der Blick des Hundedämons fiel auf die Hände der beiden jungen Leute.

Den strengen Blick des Fürsten richtig deutend, erklärte Kohaku sofort: "Ich habe Rin nicht angefasst."

Sesshomaru ersparte sich die Antwort sondern blickte erneut auf die beiden Hände, die sich immer noch hielten. In diesen Moment wurden dem Dämonenjäger seine eigenen Worte bewusst und er ließ Rins Hand los als hätte er sich verbrannt.

"Ich vertraue darauf, dass du genug Selbstbeherrschung hast, um zu warten, bis ihr beide den Bund eingegangen seid", erklärte der Fürst, wobei seine Augen eine deutliche Kälte ausstrahlten.

Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte sich der Daiyoukai um. Dann sagte er noch: "Die Kinder und ihr beide schlaft heute Nacht bei Kaede. Die Priesterin erwartet euch schon." Dann war Sesshomaru auch schon im Haus verschwunden.

Rin und Kohaku sahen sich erstaunt an. Es war jedoch das Mädchen, was zuerst fragte: "War das jetzt die Zustimmung eines Vaters auf Youkai Art."

Mit einem schmunzelnden Lächeln entgegnete Kohaku: "Du kennst ihn länger."

Zweideutig fing Rin dann an: "Wir beide müssen ja nicht jetzt schon ..."

Mit einem Lächeln stimmte Kohaku zu: "Nein müssen wir nicht. Ich werde warten bist du soweit bist."

Es war einerseits ein Versprechen und anderseits ein Hinweis, dass auch der Dämonenjäger sich etwas zu jung noch fühlte.
 

Nachdenklich war der Hundedämon wieder in die Hütte getreten.

"Sind die Kinder zurück?", fragte Reika gleich darauf.

Sesshomaru gab jedoch keine Antwort. Er dachte noch immer nach. Gerade waren seine Gedanken bei Inuyasha und ihren 'erklärenden Gespräch', was er vor seiner Verbindung mit dem Jüngeren geführt hatte. Nicht das der Fürst über die Dinge nicht bescheid wusste vorher aber es gab schon kleine feine Unterschiede zwischen einer Youkai und einem Menschen, vor allem musste man zärtlicher sein. Da er aber auch mitbekommen hatte wie gut sich Reika in dieser Beziehung auskannte, musste sie jemand aufgeklärt haben. Vermutlich war sie dann, die am besten geeignete Person, um dass auch bei Rin zutun.

Als er dann merkte, das Reika ihm gegenübersaß und in seinem Gesicht versuchte eine Regung zu entdeckten, zog er seine Stirn kraus.

"Da fühlt sich wohl jemand gestört bei seinen Überlegungen", stellte sie zufrieden fest. Fügte aber noch fragend an:" Was hast du?"

"Kannst du Rin aufklären!", bat dann Fürst.

In diesem Moment wusste die junge Frau nicht, was gemeint war: "Über was?"

"Das, was zwischen Mann und Frau passiert."

Selten war Reika sprachlos. Doch dann wechselte ihr Ausdruck eher in Besorgnis: "Sie und Kohaku haben doch nicht ..."

"Nein, ich glaube nicht. Kannst du nun ...", ließ ihr Gefährte nicht locker. Doch plötzlich lächelte Sesshomaru, kam näher und flüsterte direkt in ihr Ohr: "Oder muss ich dir erst persönlich zeigen wie das funktioniert."

Allein seine Stimme und der Hauch seines Atems ließen Reika erschauern. Bevor sie nicht mehr zu einem klaren Gedanken fähig war, antwortete sie schnell: "Kagome und ich, werden mit ihr reden. Vielleicht kann ja auch Inuyasha mal mit Kohaku sprechen, denn Miroku würde ich nicht auf den Jungen loslassen."

Alles nur nicht dieser lüsterne Mönch, kam dem Hundedämon noch in den Sinn, bevor er sich wieder voll und ganz seiner Gefährtin widmete.
 

Am nächsten Tag reiste Sesshomaru wieder in den Westen, da er sich noch um einige Dinge kümmern musste. Vor allem wollte er da noch die Kleinigkeit mit zwei Dienerinnen klären.

Als er im Schloss ankam, hatte sein Onkel bereits einige Informationen. Die beiden Frauen mussten früher bei ihrem alten Herrn den zahlreichen Konkubinen zu diensten sein. Wenn der Herr eine Gespielin verlangte, kleideten und schminkten sie die Frauen. Sie hatten genau das getan, was in etwa auch früher ihre Arbeit war. Doch da niemand sie hier im Schloss eingewiesen hatte außer die mysteriöse Youkai war es dann zu diesem Missverständnis gekommen. Allerdings wussten die beiden Frauen nicht, wer mit ihnen gesprochen hatte. Dennoch ließ der Fürst die beiden Menschen zu sich kommen und befragte sie selbst. Eine der Frauen erinnerte sich dann noch an etwas: "Herr mir fällt da noch etwas ein, die Stimme der Youkai. Sie war unangenehm, kreischend, obwohl sie nur geflüstert hatte."
 

Da gab es keinen Zweifel. Beniko. Es gab nur eine Stimme im ganzen Schloss die so schrecklich war. Interessant das sogar Menschen mit weniger empfindlichen Ohren das unangenehm empfinden. Der Entschluss des Youkai stand jedenfalls fest, die beiden Frauen waren entlassen und würden mit einer gewissen kleinen Geldsumme ausgestattet das Schloss verlassen, sobald er sich der Hofdame seiner Mutter gewidmet hatte.

"Würdest du die Stimme wieder erkennen?", fragte der Lord. Er hoffte es, falls Beniko die Tat leugnen würde.

"Oh bestimmt", versicherte die Dienerin. Die andere stimmte ebenfalls zu.

Danach entließ er die Frauen aus der Bibliothek und schickte nach dem Baumeister. Den Youkai der für Ausbauten im Schloss zuständig war, empfing er direkt vor seinem eigenen Gemach. Der Lord führte ihn in die Räume und erklärte seine Wünsche.

Die Räume sollten vergrößert werden und das Bad was direkt im Anschluss war sollte in Zukunft nur noch einen Zugang direkt aus den Gemächern haben. Außerdem wünschte Sesshomaru das ein Kamin eingebaut würde.

Für den älteren Youkai war das sicher kein Problem. Er war viel gereist und hatte sich auch in anderen Ländern schon Bauwerke angesehen. Viele praktische Ideen hatte er im Schloss bereits umgesetzt.

Im ersten Moment sah der Baumeister seinen Fürsten verwundert an, doch dann zeigte sich Verständnis: "Ich verstehe, für eure verehrte Gemahlin. Als Mensch friert sie schneller."

Nachdem er sich die Beschaffenheit der Wände und die Räume nebenan die in Zukunft verbunden sein würden angesehen hatte, stellte der Youkai fest das es bautechnisch kein Problem sein würde. Allerdings hatte ihm sein Lord gerade eine Frist bis zum Frühjahr gesetzt. In den nächsten Tagen würde er Sesshomaru einige Pläne vorlegen, und wenn der Fürst einverstanden wäre, könnte der Baumeister sofort anfangen. Der Youkai freute sich auf die Arbeit und begann mit großem Enthusiasmus.
 

Nachdem Sesshomaru noch mit dem Haushofmeister gesprochen hatte, ging er direkt in den östlichen Flügel.

Sesshomaru betrat ohne anzuklopfen den Wohnbereich seiner Mutter.

Er begrüßte die ältere Hundeyoukai und seinen Onkel höflich. Danach bat er: "Wenn du gestattest verehrte Mutter."

Dann drehte er sich um und bückte sich zu der knienden Beniko. Er packte die Hofdame am Hals und zog sie in Höhe.

"Erkläre dich!", befahl er mit eiskalter Stimme. Seine Augen hatten ebenfalls einen seiner kältesten Blicke.

"Was Herr?", brachte die Hofdame gerade so heraus.

Sesshomaru senkte seinen Arm etwas, so das die Dämonin wieder auf dem Boden stand und lockerte den Griff um ihren Hals. Dennoch konnte sie nicht weg, da er sie immer noch gegen die Wand drückte.

" Einweisung zweier Dienerinnen, durchsichtige Gewänder, Unterhaltung, Benehmen einer Konkubine."

Obwohl sie genau wusste, wovon der Lord sprach und sie vor Schreck am liebsten davon gelaufen wäre, ließ sie sich nichts anmerken und log: "Davon weiß ich nichts."

"Soll ich die beiden Dienerinnen holen, ich bin mir sicher sie erkennen deine kreischende Stimme unter tausend anderen. Man sollte nie schwache Menschen unterschätzen."

"Sie müssen das alles falsch verstanden haben", versuchte sich Beniko zu verteidigen.

Der Lord sah sie kalt an: "Ach ja?"

Jetzt beugte er sich noch näher und flüsterte mit einer Stimme, die der Hofdame unter die Haut ging.

"Du ahnst ja nicht, wie viel Vergnügen mir meine verehrte Fürstin bereitet hat, als sie dein hauchdünnes Gewand trug. Allein ihr Anblick hat mein Verlangen geweckt, da waren nicht einmal Kräuter von Nöten."

Dann ließ er die Hundedämonin los. Da sie damit nicht gerechnet hatte, stürzte sie zu Boden. Ihre Hand fuhr zu ihrem Hals und sie spürte das Blut. Die Krallen des Fürsten hatten deutliche Spuren hinterlassen.

Auch wenn Sesshomaru nur geflüstert hatte, Yumi und Naoki hatten jedes Wort gehört. Beide wechselten einen Blick und waren sich vermutlich einig, dass so ein Gewand sicher eine nette Abwechslung wäre.

Dann drehte sich auch schon der Lord um und sagte: "Normalerweise verfahre ich nicht so zaghaft mit Wesen, die mich verärgert haben. Da ich jedoch Rücksicht nehme auf die kostbare Einrichtung und meine verehrte Mutter, verzichte ich auf weitere Strafmaßnahmen. Entschuldigt mich bitte."

Damit war er auch wieder zur Tür hinaus.
 

Yumi hatte ihm nachgesehen, dann wandte sie sich an ihre Hofdame: "Beniko du kannst dich zurückziehen. Du solltest in Ruhe nachdenken, welche Folgen deine unüberlegten Taten haben können. Das Einzige, was dir gerade dein Leben gerettet hat, war meine Anwesenheit und vermutlich dieses Gewand, was meinen verehrten Sohn so erfreut hat."

Kaum war die Hofdame fort, trat Naoki zu seiner Fürstin und flüsterte ihr zu. "Dieses Gewand würde bestimmt auch meiner Fürstin stehen. Allein der Gedanke dich darin zusehen weckt meine Fantasie."

Statt einer Antwort nutzte Yumi einfach die Nähe ihres Gemahls aus und küsste ihn: "Vielleicht", murmelte sie danach.

"Ich bin sicher das meine edle Fürstin demnächst ebenfalls ein solches Kleidungsstück in ihrem Besitz hat", murmelte Naoki zurück mit einem schmunzelnden Lächeln, bevor er die Fürstin allein ließ.

Nur ganz kurz dachte sie darüber nach. Vielleicht war es wirklich mal ganz interessant, etwas Neues auszuprobieren. Deshalb war Yumi nur wenig später auf dem Weg in die Schneiderstube und fragte dort, ob es möglich war, noch zwei oder drei dieser Gewänder anzufertigen. Eines davon hatte die Fürstin vor nach Musashi zu schicken, bestimmt würde sich Reika freuen, wenn sie noch ein weiteres als Ersatz hatte, falls das andere kaputt ging.

Doch dann erfuhr sie von der Schneiderin das Beniko es gewagt hatte das erste Gewand im Auftrag der Fürstin zu bestellen.
 

Es dauerte nicht lange, bis es sich im Schloss herumsprach, das die Hofdame einen schwerwiegenden Fehler begangen hatte und Strafarbeit bekam. Später hörte man dann das die Fürstin die Strafarbeit noch verdoppelt hatte, nachdem sie mit eiskaltem Blick aus der Schneiderei gelaufen kam. Niemand im Schloss erfuhr jedoch, das Beniko sich jetzt auch noch, mit ihrer Anmaßung, den Zorn der älteren Fürstin zugezogen hatte.
 

tbc...
 

4. Kaptitel - Erste Erkenntnisse
 

Die Feinde sind wieder am Zug. Dabei machen die Hundebrüder eine Entdeckung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  sophie1
2013-08-15T19:43:05+00:00 15.08.2013 21:43
bin grad mit dem 3.kapitel fertig
und dachte ich schreib mal wider
ich frag mich wie dir so viel
einfallen kann:○? bewundernswert!
jedenfalls fand ich die stelle
wo sess beniko gepackt hat total
gerechtfertigt obwohl ich an seiner
stelle nicht so zurueckhaltend
gewaesen waere aber ich hab ja auch
nich so eine selbstbeherschung ;)
so ein lustiges kapitel ich hab
mich manchmal echt tot gelacht XD
applaus fuer das kapitel
deine sophie
Antwort von:  CheyennesDream
16.08.2013 00:31
Danke dir. Es freut mich das du noch liest.

Ich habe eine blühende Fantasie. Im Moment Sprudel ich nur so über vor Ideen und hoffe es hält noch eine Weile an.

Als Lord kann Sess nicht so einfach jemand an die Gurgel. Ich denke mal Sesshomaru verfügt über eine sehr große Selbstbeherrschung.
Die liebe Beniko wird noch Ärger bedeuten, will dir aber nicht zuviel verraten.

Vorsichtig, nicht tot lachen bitte ;)

Danke dir für den Kommi
Von: abgemeldet
2013-06-16T10:49:56+00:00 16.06.2013 12:49
Supertolles Kapitel, hat mir richtig gut gefallen! :D
Die Stelle zwischen Rin und Kohaku = einfach süß
Was Beniko sich dort alles erlaubt ... sie sollte lieber aufpassen.
Freue mich schon auf's nächste! ;D

Nessa<3
Antwort von:  CheyennesDream
16.06.2013 13:13
Rin und Kohaku kamen bisher immer zu kurz bei mir, deshalb wollte ich den beiden eine kleine Gelegenheit der Zweisamkeit geben.
Beniko, das war erst der Anfang. Sie wird sich noch viel mehr erlauben

Danke dir fürs lesen

Chris


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