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Are you fucking kidding me?

Wie das Leben nun mal spielt-ohne Regeln (SasuSaku&??)
von

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Yeah, Sasuke is back!

Ein mulmiges Gefühl überkam Sakura, als sie den noch leeren Gang betrat. Heute war sie ausnahmsweise spät dran und das nur, weil ihr Wecker gestreikt hatte. Sie steuerte direkt den Hörsaal, von dem sie wusste, dass dort ihre erste Vorlesung dieses Tages stattfinden würde, an und ließ ihren Blick zu den roten Spinden schweifen.

Nur ein paar wenige Studenten drückten sich hier herum, allerdings schienen sie alle in eine bestimmte Richtung zu laufen.

Heute war irgendetwas anders als sonst, bisher konnte sie jedoch noch nicht so recht einordnen, was es mit dieser unheimlichen Stille auf sich hatte.

Das unangenehme Gefühl in ihrer Magengegend verstärkte sich, je näher sie dem Hörsaal kam, aber sie war sich selbst nicht im Klaren darüber, warum.

Vielleicht, weil sie heute später als sonst dran war und trotzdem noch pünktlich zehn Minuten vor Beginn anwesend war, was wohl mehr über sie aussagte, als ihr lieb war oder aber es war das Wissen, dass ihr absolut bester Freund ever! endlich von seiner Weltreise zurückkommen und alle Studenten mit seiner Intelligenz bereichern würde. Wie sehr sie sich darauf doch gefreut hatte! Das gesamte Jahr hatte sie gar nicht gewusst, was sie ohne diese dummen Bemerkungen über ihre Größe machen sollte. Bald würden wieder sämtliche Schüler um die Aufmerksamkeit dieses Trottels betteln, die Mädchen würden sich auf ihn schmeißen wie die Kaninchen auf den Salat und die Jungen ihn beneiden.

War ja schön und gut, dass er als Quarterback des Footballteams der Uni ein hohes Ansehen und Respekt von seinen Mitmenschen genoss, aber das er dazu noch mehr als nur gut aussah, war nun doch ein Klischee zu viel! Kann ja sein, dass der Bastard seine Sache gut machte, aber das war nun wirklich kein Grund ihm zu Füßen zu liegen.

Überall hingen diese dummen Plakate herum, auf denen ‚Welcome Back!‘ stand. Für die Pinkhaarige waren das nichts weiter als alberne, vollkommen überflüssige Fetzen - Papierverschwendung wenn man so wollte.

Er war doch nur ein Jahr weg gewesen und Naruto, sein heimlicher bester Freund - wohlgemerkt stritt Sasuke immer ab, dass sie befreundet waren - hatte ihn wunderbar vertreten. Er war einfach nicht der Typ, der andere aufzog, sondern viel mehr hatte er ihr in diesem Jahr freundlicherweise zur Seite gestanden.

Also von ihr aus konnte der Uchiha dort bleiben, wo der Pfeffer wächst - selbstverständlich buchstäblich. War ihr doch egal, ob er nun gut aussah und der Universität ein gewisses Ansehen erst verliehen hatte.

Solche Leute mit Allerweltsgesichtern gab es doch eh wie Sand am Meer. Dafür musste man sich lediglich den Rest des Teams ansehen. Dort konnte man die besten Beispiele dafür betrachten. Sakura verdrehte die Augen.

Ein paar Gänge weiter konnte sie das Gequietsche von irgendeinem Mädchen hören. Der Ton ließ verlauten, dass sie wohl beinahe aus den Latschen gekippt war, dafür wurde das ohrenbetäubende Geräusch jetzt noch lauter, sodass man es wohl auf dem gesamten Campus hören konnte.
 

‚Sasuke is back!‘
 

Sakura senkte den Blick zu Boden. Wenn sie so darüber nachdachte, hatte sie wohl kein Recht ihn zu kritisieren. Sie kannte ihn schließlich nicht gut genug. Aber nachfragen oder Interesse zeigen kam für sie nicht infrage. Wahrscheinlich kam dabei eh nur eine herzzerreißende Geschichte über den Jungen, der nie geliebt wurde, heraus.

Es war ja nicht so, als würde sie ihn - laut der Schichten, die es in der Universität gab - erreichen können, wenn sie nur mal die Hand nach ihm ausstreckte. Sie doch nicht. Mit langen, pinken Haaren und dem eher unauffälligen Nerdlook.

Seit einem halben Jahr trug sie nun ein neues Brillengestell, natürlich die typische Nerdbrille, heute zu ihrem dunkelblauen halblangen Shirt und der schwarzen Jeans, die Notizbücher hatte sie unter ihren Arm geklemmt. So tauchte sie meistens in der Masse unter.

Aber nur um das klar zu stellen: Es war auch nicht so, dass sie ihn unbedingt erreichen wollte. Sie war mit ihrem Status zufrieden und wollte einfach nur in Ruhe studieren, danach konnte man immer noch weitersehen. Aber von dem Uchiha wollte sie nichts ... wirklich!
 

*~*
 

„Was für ein Tag!“, meinte der Uzumaki und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Er hatte heute wirklich beste Laune, was unter anderem daran lag, dass der Uchiha, der gerade mit eiskaltem Blick neben ihm herlief und irgendeinen Punkt in der Ferne fixiert hatte, endlich zurück war.

Ein wenig war Naruto schon beleidigt gewesen, als Sasuke ihn nicht hatte auf seine Reise mitnehmen wollen, aber das war schon längst wieder Schnee von gestern.

„Jetz lach' mal, Sasuke! Ist doch voll der geile Tag!“, versuchte er seinen Freund mit einem herzhaften Stups, der den darauf nicht vorbereiteten Sasuke beinahe umwarf, aufzumuntern.

„Vergiss es, Dobe! Ich wette mit dir, dass die mich heute den ganzen Tag wieder von allen Seiten zu labbern“, kam die knappe Antwort von dem Uchiha. Darauf erwiderte Naruto nur: „Is doch trotzdem kein Grund den Miesepeter zu spielen.“

In diesem Augenblick betraten die Beiden die Universität. Genervt verdrehte Sasuke die Augen, als er bereits vom ersten Mädchen erkannt wurde. Er ignorierte das Gekreische, wandte sich stattdessen wieder seinem Freund zu: „Sag mal, was is’n mit der Uni passiert? Diese pinken Fetzen sind ja übel!“ Er zog die Augenbrauen zusammen und tippte ein Plakat an.

„Ach kein Plan. Das war Karin“, winkte der Blonde ab, zog seinen Freund stattdessen in den Schwitzkasten und zerzauste seine Haare.

Die Studenten standen derweil Spalier für sie und versuchten alle einen Blick auf den Uchiha zu erhaschen, mehr als deutlich waren die Schwärmereien der Mädchen zu hören.
 

„Sasuke sieht heute wieder so toll aus.“

„Ein ganzes Jahr ist er weg und schon trainiert er wieder!“

„Meinst du? Er kann sein Trikot doch auch so anziehen.“

„Stehen tut es ihm allemal.“

„Klappe! Er kann uns hören“
 

Ein scheues Gekicher folgte, während sie ihm mit den Augen verfolgten.

Naruto hatte es inzwischen endlich geschafft, dass Sasukes Laune sich um einiges gebessert hatte, auch wenn er ihn einfach nicht aus dem Schwitzkasten entlassen wollte.

„Dobe, lass mich los!“, forderte der Schwarzhaarige und versuchte sich aus der ‚Umarmung‘ zu befreien. „Sag mal, haste trainiert?“ „So sieht‘s aus, Teme. Hätte nicht gedacht, dass dir das auffällt.“

Abrupt ließ Naruto ihn los, als das Spalier endete und sie beide vor einem Mädchen mit pinken Haaren stehen blieben. Sie war gerade dabei die Tür zu öffnen, die auch zu ihrem Hörsaal gehörte und sah die beiden um einiges größeren, jungen Männer an.

Sofort hatte sie Sasukes Aufmerksamkeit, der sich sicher war sie zu kennen, aber trotzdem nicht wusste, wer sie war. Wenige Sekunden standen sie sich einfach nur gegenüber und tauschten Blicke, dann brach Sasuke mit seiner Frage das Eis: „Wer is’n das?“ Neugier blitzte in seiner Augen auf, als er auf sie hinab sah.

Ein gekünsteltes Husten zog die Blicke der Drei auf sich.

Es war kein geringerer als Shikamaru Nara, ein weiteres Mitglied des Footballteams, das allerdings darauf verzichtete, im Trikot durch die Gegend zu laufen. Er und Sasuke waren nicht gerade die besten Freunde, aber ein wenig war er schon froh, dass der Quarterback wieder da war. Er ging auf Sakura zu, legte ihr einen Arm um die Schulter, was sie mit einem teils erstaunten teils tödlichen Blick signierte, und begann zu sprechen: „Das ist die von uns allen hochverehrte Sakura Haruno.“

Bei Sasukes darauffolgendem Blick musste sich Sakura sehr das Lachen verkneifen, einfach nur, weil er seine Überraschung zu offen zeigte. Er schwieg und starrte sie einfach nur verdattert an.

„Is nicht dein Ernst, oder?“, war das Einzige, was er herausbrachte. Seine Verwunderung war aber schon verständlich. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sie dieses kleine, rotzfreche Mädchen war, das er letztes Jahr persönlich noch zurück in die High-School zitiert hatte. Nein, gewiss war sie nicht das Mädchen, das er vor einem Jahr mit seinen Sticheleien aufgezogen hatte und sie war bestimmt auch nicht diejenige, die wohl die einzige war, die ihm noch nicht verfallen war.

Sie sah nicht mehr aus wie damals, sondern mehr dem Alter entsprechend, obwohl ihm der Look ein wenig missfiel.

Sie war alles andere als hässlich, wieso versteckte sie sich also und vor allem: Wovor?

„Bist ganz schön groß geworden.“, meinte er und grinste sarkastisch. Sie war nicht wirklich gewachsen, aber innerlich schien sie gereift zu sein. „Wasn mit dir passiert? Bist de bei Gargamel in die Lehre gegangen, oder was?“, meinte er und fuhr sich mit der Hand durch die wirren Haare.

Shikamaru versuchte wenigstens noch sich das Grinsen zu verkneifen, aber Naruto gluckste bereits los.

„Haha, sehr witzig! Ich bin nur circa 40 Zentimeter kleiner als ihr. Muss doch nicht jeder so groß sein!“ Wie sie diese bescheuerten Anspielungen auf die Schlümpfe vermisst hatte!

Ihre Aussage machte es nicht gerade besser, denn Sasuke grinste nur und verwuschelte ihre Haare. „Bleib mal flauschig, Kleine!“ Leicht schüttelte er den Kopf, als er den Hörsaal noch vor ihr betrat. Naruto folgte ihm ohne ein weiteres Wort zu verlieren.

Tief atmete Sakura ein, seufzte dann entrüstet und folgte ihnen.

Sie konnte sich auch noch später darüber ärgern, dass sie ihm nicht in den Arsch getreten hatte.

I am no Puzzler

I am no Puzzler
 

Mit letzter Kraft hievte Sakura ihre Notizbücher und ihre Tasche in Richtung ihres Spinds. Heute war ganz einfach nicht ihr Tag. Eigentlich wollte sie ihre sieben Sachen bereits im Hörsaal einpacken, aber als der schwarzhaarige Uchiha diesen verlassen hatte, wurde sie von der Menge mitgerissen, sodass sie nun alles notdürftig zwischen Kinn und Händen eingeklemmt hatten. Eine mehr als unbequeme Haltung, die so langsam für Schmerzen in ihren Armen sorgte.

So kämpfte sie sich durch die Menge. Die Leute, die sie an die Wand drängten, waren dabei wirklich alles andere als eine Hilfe.

Und alles nur, weil die diesen schwarzhaarigen Volltrottel sehen wollten. Sicher waren noch einige weitere Studenten aus den anderen Gebäuden dazu gekommen. So voll war es hier wahrscheinlich noch nie gewesen... abgesehen von der jährlichen Abschlussfeier. Aber nur wegen ihm? Wie kann man nur so ehrfürchtig sein? Der ist doch auch nur ein Mensch.

Wenn sie so darüber nachdachte, war sie sich dessen auch nicht mehr ganz sicher. Seine Haare glänzten wie schwarze Edelsteine und seine Haut war wie Alabaster. Hatte er überhaupt irgendwelche Poren? Dazu kam noch, dass er es immer wieder schaffte nahezu die gesamte Universität vor sich auf die Knie zu zwingen ohne wirklich etwas dafür zu tun.

Sakura unterbrach ihre Gedanken und bückte sich nach einem Blatt, welches aus einem der Bücher gefallen war, während sie in Gedanken versunken war.

Die Rosahaarige bemühte sich, alles im Gleichgewicht zu halten, wobei die anderen Studenten sie mehrmals anstießen und ständig ihr Gleichgewicht ins wanken brachten. Es war beinahe so, als würden sie gar nicht bemerken, dass sie noch dort stand. Plötzlich verschwand ein Großteil des Gewichts von ihren Armen, und überrascht sah sie sich um. Um sie herum hatte sich eine große Lücke gebildet, sodass sie nunmehr im Kreis mehrerer Studenten stand, die ihr immer noch keine Beachtung schenkten. Noch irritierte sah sie zu dem großen, blonden auf, dessen blaue Augen sie freundlich kurz musterten, dann wandte er sich den Notizen zu.

„Wann haste denn so viel mitgeschrieben?“, fragte er verwirrt grinsend und sah auf. „Heute.“, antwortete und schloss das Buch in seiner Hand. Er hatte eindeutig das falsche Buch erwischt. In diesem standen ihre Notizen für das Buch, das sie schreiben wollte, und sie wollte nicht unbedingt, dass das schon gelesen wurde. Eigentlich schrieb sie das Buch sowieso nur für sich selbst, also sollte es niemand lesen.

Naruto zeigte darauf wieder nur seine makellosen Zähne und meinte: „Ich glaub ich benötige ne Lernhilfe“ Sakura lachte und schüttelte den Kopf. „Bisher bist du doch auch ohne lernen ganz gut weggekommen..“, erinnerte sie ihn an ihre gemeinsame Schulzeit. „Aber sag mal: Warum hilfst du mir eigentlich?“, fügte sie die Frage noch an.

„Na weil wir Freunde sind!“, erklärte er mit einem verwirrten Blinzeln, ehe er sich umsah und sich schließlich in Bewegung setzte, „Apropos Freunde: Hast du vielleicht Hinata-chan gesehen? Sie scheint mir aus dem Weg zu gehen, seitdem sie vorhin irgendwas gestottert hat und dann weggelaufen ist.“ Sakura seufzte und schüttelte den Kopf. Sie fand es toll, dass Hinata sich endlich an diese Herausforderung heranwagte. Wurde aber auch langsam Zeit. Zum Übel der Nachtblauhaarigen war Naruto was das anging nahezu blind. Oder wie Ino sagen würde: ‚Männer eben. Checken nix, verstehen nix und wollen trotzdem alle die tollsten, größten und besten sein.‘ Das würde zwar wohl eher nur teilweise zu Naruto passen, aber zu sämtlichen anderen im Bekanntenkreis der Haruno.

„Is was?“, fragte sie plötzlich Naruto und holte sie so zurück in die Wirklichkeit. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie ihn die ganze Zeit über angestarrt hatte. „Nein, alles okay. Ich weiß aber nicht wo sie ist. Wahrscheinlich bei Tenten.“, antwortete sie schnell und sah sich schon fast automatisch selbst um.

Sie hielten vor ihrem Spind. Nachdem Sakura an dem Zahlenschloss herumgefummelt hatte und es endlich aufsprang, schmiss sie einfach all ihre Sachen hinein, dann wandte sie sich dem Uzumaki zu. „Danke.“, sagte sie mit einem Lächeln, das ihre Dankbarkeit nur noch einmal unterstrich.

„Kein Problem! Wir sehn uns dann morgen.“ Grinsend umarmte er sie, ging dann zu seinem besten Freund und ließ Sakura bei dem Spind zurück.

Sie sah, dass Sasuke mit ihm redete, wandte sich dann aber der Tür zu und lief schneller. Sie sollte sich besser beeilen, um ungesehen davon zu kommen. Das irgendjemand sie zu ihrem Lieblingsort verfolgte, konnte sie nun wirklich nicht gebrauchen. Sie warf noch einen letzten Blick zurück, bevor sie das Gebäude verließ und eilig vom Campus verschwand.

*~*

„Hey Dobe, was warn das vorhin mit Schlumpfine?“, fragte Sasuke mit einem Nicken in die Richtung von Sakuras Spind. „Naja sie wurde so rumgeschupst, da hab ich ihr einfach mal geholfen. N Problem damit, Teme?“ Breit grinste Naruto seinen Freund an, der nur die Augen verdrehte. „hn.“ „Maaan Teme! Geht das schon wieder los!? Magst du sie, oder nicht?“, beschwerte sich Naruto und hing noch eine Frage hinten dran, deren Antwort sie sowieso schon eine Weile interessierte. „hn“ Ohne eine wirklich brauchbare Antwort zu geben, knallte er die Spindtür zu und schulterte seine Tasche. Er ging einfach voraus, ohne großartig auf seinen Freund zu warten. Schnell folgte Naruto ihm. „Kann schon sein.“, murmelte er plötzlich mitten im gehen, woraufhin Narutos Grinsen noch breiter wurde und er ihm freundschaftlich auf die Schulter klopfte. „Bis später, Teme.“, verabschiedete er sich gut gelaunt. Heute war Mittwoch, der einzige Tag in der Woche, an dem Sasuke meist nachhause lief. Natürlich wusste Naruto das, waren sie nun schon mehr als 15 Jahre befreundet. Er verschwand in die entgegengesetzte Richtung, um sich zur U-Bahn zu begeben.

Der schwarzhaarige ließ sich viel Zeit, schlenderte gelassen über den Campus, die Hände in den Hosentaschen verstaut. Nachdem er das Unigelände verlassen hatte, führte sein Weg ihn an einer Straße entlang. Zu seiner linken war ein dunkler Mischwald, zu seiner rechten ein morscher, dunkelbrauner Zaun und dahinter wildes Gras, das beinahe genauso hoch wucherte wie der Zaun war. Aus dem Gras erhoben sich nur ein paar einzelne graue, moosbewachsene Ruinen, ansonsten konnte er nicht entdecken. Er ließ seinen Blick weiter schweifen und entdeckte verwundert etwas pinkfarbenes mitten in dem Grün und Gelb. Er kniff die Augen zusammen und erstarrte, als er erkannte, dass es Haare waren, was er dort sah. Ohne groß darüber nachzudenken lief er auf den Zaun zu, warf seine Tasche hinüber und kletterte hinterher.

Auf dem Feld gab es keinen einzigen Baum, weswegen er sich auch gar nicht erst großartig verstecken konnte. Er ging einfach direkt auf sie zu, das Gras peitschte um seine Beine und um ihn herum zirpten laut die Grillen. Zum Glück hatte er keinerlei Insektenphobie oder ähnliches, sonst wäre er nun wahrscheinlich lieber geflohen, als tiefer in das Gestrüpp zu laufen.

Er konzentrierte sich wieder auf das pinke und stellte zwei Dinge zugleich fest: Erstens war das definitiv Sakura und zweitens war sie keinesfalls allein.

Ein scheues Schnauben ließ ihn aufhorchen und in der Bewegung innehalten. Er hatte schon immer Respekt vor Tieren, die um sich treten konnten und dazu im ausgewachsenen Zustand meistens größer als er waren, aber er hatte nicht erwartet, dass Sakura ein Pferdenarr war.

Sakura wandte sich ihm plötzlich zu, ließ dabei vor schreck den schwarzen Strick los und das weiße Tier wendete mit einem einfachen Scheuen, dann tänzelte es einige Meter beiseite.

„Das ist schon ein bisschen klischeehaft, findest du nicht?“, fragte Sasuke sie belustigt, „Kleine Mädchen lieben Pferde doch.“

„Hahaha. Ich lach mich tot!“, antwortete Sakura sarkastisch und trat einen Schritt auf das Pferd zu. „Du hast doch nur Angst.“ Aus den Augenwinkeln betrachtete sie ihn und fragte sich, was er hier zu suchen hatte. „Ich würde es eher als Respekt bezeichnen.“, meinte er nur gelassen und zuckte mit den Schultern. „Ach ja?“ Sakura schnaubte verächtlich. Der schwarzhaarige musterte sie unterdessen. Irgendwie sah sie anders aus als sonst. Sie trug nur eine Hemd, das unterhalb ihrer Brust in einem Knoten endete und Shorts. Dazu sah er sie zum ersten Mal mit Kontaktlinsen und er musste zugeben, dass sie so um einiges hübscher aussah. Besonders auffällig waren aber ihre Haare. Statt des Mittelscheitels, der ja fast ihr Markenzeichen war, trug sie ihre Haare einfach wild durcheinander. Kein Zweifel: Sie sah gut aus, aber was sollte die Scharade?

Gerade pustete sie eine Strähne aus ihrem Gesicht. „Was starrst du so?“, fragte sie gereizt. „Was denn mit dir passiert?“, fragte er statt zu antworten, und wuschelte ihr durch die sowieso schon chaotischen Haare.

„Is ja ni so, als wäre ich gewachsen, also krieg dich wieder ein! Ich hab zutun, also schleich hier nicht rum!“ Damit wandte sie sich ab, um das Pferd wieder einzufangen.

Belustigt beobachtete Sasuke sie dabei, wie es ihr einfach nicht mehr gelingen wollte sich dem Pferd auf zwei Meter zu nähern. Er konnte ihren Gesichtsausdruck sehen, grinste aber nur und verkniff sich eine dumme Bemerkung.

„Glotz nicht so dumm, sondern hilf mir!“, schrie sie über die Wiese, bereute das aber sofort wieder, zum einen, weil das Pferd dadurch erschrocken ein paar Meter weiter galoppierte zum anderen, weil sie nicht wirklich wollte, dass er ihr half. Sie wollte nicht noch mehr Spott von ihm zu hören bekommen, von wegen, dass sie noch zu klein war, um Aufgaben allein zu meistern.

Doch er ließ einfach ohne Kommentar seine Tasche fallen und ging direkt auf das Tier zu. Ohne Problem griff er nach dem Strick, zog leicht daran, sodass das Pferd ihm folgte und übergab es schließlich Sakura, die ihn mit aufgeklappten Mund anstarrte. „Wie...“, brachte sie gerade so heraus, dann schüttelte sie den Kopf.

„Muss dich eigentlich jeder mögen?

„Mich mag nicht jeder.“, meinte er mit einem leichten kaum sichtbaren Lächeln auf den Lippen und strich dem Tier über den Hals.

„Wer denn bitte nicht?“, fragte sie genervt.

„Du...“

Sakura war einfach nur verwirrt. Wie kam er dazu, so etwas von ihr zu behaupten. Kaum hatte er das ausgesprochen, fragte sie sich auch selbst, ob sie ihn wirklich nicht leiden konnte. Gerade als sie versuchte eine Antwort zu finden, bemerkte sie, dass er bereits bei seiner Tasche war. Er gabelte diese auf und verschwand im Gestrüpp.

Sie sah ihm hinterher. In diesem Moment fehlten ihr einfach die Worte. Vielleicht mochte sie ihn ja, aber wenn er sie ständig aufzog, dann war das zu viel verlangt, ihn auch noch zu mögen.

„So ein aufgeblasener Vollidiot.“, murrte sie und stapfte mit dem Pferd Richtung der Ruinen, wo sie improvisiert einen Stall gebaut hatte. Sie stellte das Pferd in einer der freien Boxen ab, überprüfte bei allen drei Boxen Heu und Wasser und machte sich dann auf den Weg zu ihrem Fahrrad.

Kurze Zeit später radelte sie den Feldweg entlang. Sie hatte keine Lust mehr, noch auszureiten. Nicht, nachdem ausgerechnet Sasuke sie hier gesehen hatte. Warum war sie denn auch heute hergefahren. Warum hatte sie sich erst umgezogen, ansonsten wäre es ja nur halb so schlimm gewesen. Und warum eigentlich Sasuke? Konnte ihr Studentenleben nicht einfach ruhig verlaufen? Ohne irgendwelchen bescheuerten Tratsch, der sowieso teilweise erlogen war. Sie wollte viel lieber unsichtbar sein, als im Rampenlicht zu stehen. Was bitte war so schwer daran, dass zu verstehen?

Egal. Morgen würden es sowieso alle wissen, dass sie im privaten ganz anders war, als sie sich in der Universität ausgab. Wahrscheinlich würde sie nie wieder in Ruhe gelassen werden.

Plötzlich kam ihr eine Idee, die sie vielleicht noch retten konnte. Es war eigentlich ganz einfach! Sie musste es einfach nur schaffen, dass Sasuke mit etwas anderem beschäftigt war.

Grinsend schloss sie das Fahrradschloss, betrat das Haus und verschwand in ihrem Zimmer.

*~*

Es war noch früh am morgen. Die warme Sommersonne war gerade erst aufgegangen und die ersten Strahlen erwärmten die Welt. Zumindest größtenteils...

Sakura bekam eine Gänsehaut, als sie hinter sich im Gang ein Geräusch hörte. Sie drehte sich um und sah hastig von links nach recht und wieder zurück. Erleichtert stellte sie fest, dass kein Student zusehen war. Also lief sie weiter. Noch ein wenig unsicher hielt sie auf den Hörsaal zu und fragte sich nun zum ersten Mal, ob dieser überhaupt offen war. Sie war sich selbst nicht ganz sicher, ob sie das nun durchziehen wollte oder nicht.

Sicher war sie sich allemal, dass er sie bloßstellen würde, sobald er herausfand, dass sie es war, die ihn zu verwirren versuchte. Sie wusste, dass es ihn nicht besonders gut stimmte, wenn man ihn herausforderte.

Langsam griff sie nach der Klinge und drückte sie langsam nach unten. Ein leises Klacken ertönte und die öffnete sich quietschend. Die pinkhaarige zuckte zusammen, ihr Herzschlag setzte eine Sekunde aus und flatterte dann unruhig. Ihr Hand fuhr in ihre Jackentasche und umschloss den weißen Zettel. Sie war ein wenig zittrig, ihre Knie waren weich. Hatte sie wirklich so große Angst davor, erwischt zu werden? Eigentlich hatte sie doch kaum was zu verlieren, schließlich würde sie so oder so Gesprächsthema Nummer Eins werden, zumindest wenn der absolut beliebteste Student über sie sprach. Seufzend zog sie den Zettel aus der Tasche, überwand die paar Meter zu seinem Platz und klebte ihn an der Klebefläche auf die vordere Kante des Stuhls, sodass man ihn nicht sofort entdeckte, wenn man nur vorbei lief.

Mit rasendem Herzen verließ sie fluchtartig den Raum und ging zu ihrem Schließfach. Sie holte ihr Notizbuch hervor, schloss es wieder und ließ sich vor dem Spind nieder. Ein wenig enttäuscht war sie gestern doch gewesen, als sie bemerkt hatte, dass das Buch in der Universität lag. Sie hatte viel zu notieren, was sie nun alles aus dem Gedächtnis nachholen musste, was das Risiko, das sie etwas vergessen könnte, vergrößerte.

„Hey Pinki!“, Karins nervige Geste riss Sakura aus ihren Notizen, „Such dir gefälligst nen neuen Spind. Es ist echt peinlich, dass meins neben deinem ist.“ „Guten Morgen, Karin. Schöner Tag heute!“, murmelte Sakura wütend, fügte aber lauter hinzu: „Ich such mir nen neuen Spind, wenn du mal deine Würde suchst.“

„Verschone mich mit deinem niveaulosen Gelaber!“

„Wenn du schon von Niveau sprichst: Ich soll dich mal von ihm Grüßen. Ihr seht euch ja nicht gerade oft.“

Sakura sah belustigt zu, wie Karin gefährlich die Augen weitete und leicht rot anlief. Gerade wollte die pinkhaarige sich abwenden, um die rothaarige besser erstmal in Ruhe zu lassen, da hatte sie auch schon ein Footballtrikot vor der Nase. Aus irgendeinem Grund wusste sie sofort, dass es das von Naruto war und als sie ihren Blick weiter hinauf wandern ließ, konnte sie auch den Besitzer erkennen. Sie wollte ihn begrüßen, aber Sasuke schob sich zwischen sie und Naruto. „Morgen Kleine! Seit wann denn so bissig?“, fragte er sie mit einem eindeutigen Funkeln in den Augen.

Sakura riss sich zusammen und streckte ihm als Antwort nur die Zunge heraus. Damit gab sie ihm aber nur einen neuen Ansatz. „Da haben wir ja gleich noch ein Klischee.“, meinte er und ein leichtes Grinsen bildete sich in seinem Gesicht. Es stand ihm unglaublich gut, dass musste Sakura schon zugeben. Trotzdem hatte sie keine Lust, das jetzt auszudiskutieren.

Sie drängte sich einfach an ihnen vorbei und beschloss, sich doch schon einen Platz im Hörsaal zu suchen. Die Bücher unter den Arm geklemmt, lief sie direkt darauf zu.
 

*~*
 

Naruto hatte sie schon von weitem erkannt, als sie vor ihrem Spind auf dem Boden saß und irgendetwas in das Buch notierte, das er gestern in der Hand hatte. Er war auf sie zugegangen, dicht gefolgt von Sasuke, der aussah als würde er jeden Moment einschlafen, hatte aber keine Chance mit ihr zu sprechen, weil Karin sich dazwischen drängte.

Er hörte sich die Streiterei zwischen den beiden mit an, dann wurde er aber auch schon von ihr entdeckt. Ein wenig war er von ihrer Verwirrtheit irritiert, aber das legte sich sofort als Sasuke das Gespräch an sich riss. Eigentlich sehr untypisch für den Uchiha, aber das war ja seine eigene Entscheidung.

Er kam gar nicht erst zum sprechen, da Sakura schon weg war.

Schulterzuckend öffnete er seinen Spind, der auf der anderen Seite von Sakuras lag.

„Was haste mit "noch ein Klischee" denn gemeint?", fragte er ihn, während er seinen Spind wieder schloss, „War ich nicht gestern die ganze Zeit dabei, wenn ihr euch gesehen habt? Wie seid ihr denn zu nem Insiderjoke gekommen?" „Ist kein Insider. Ist aber sowieso nicht wichtig.", antwortete Sasuke ungewöhnlich gut gelaunt. Er missachtete Karin, was diese wohl nicht gerade erfreute. Sie machte den Mund auf um etwas zu sagen, aber Sasuke ging ungerührt an ihr vorbei. „Erst denken, dann sprechen"

Naruto lächelte nur entschuldigend und folgte Sasuke glucksend. Er fand schon, dass der Uchiha damit recht hatte, aber es war vielleicht auch ein wenig zu hart gewesen ihr das so ins Gesicht zu sagen.

Gekonnt ignorierte der schwarzhaarige die Blicke der Studenten, sowohl die verstohlenen als auch die eifersüchtigen und steuerte zielsicher auf den Hörsaal zu. „Sag mal, wer isn dieses Jahr für die Abschlussfeier zuständig?", fragte er, als er den Hörsaal betrat und direkt zu seinem Platz ging. „Ich glaub entweder die Germanistik oder wir.", antwortete Naruto nachdenklich. „Die sind doch gar nicht da. Die haben doch so eine komische Vorprüfung." Gleichgültig hob der Uzumaki die Schultern. "Dann müssen wir wohl ran."

Der schwarzhaarige wollte sich gerade auf seinem Stuhl niederlassen, da musste er feststellen, dass dort etwas weißes klebte. Er erkannte sofort, dass es sich um einen Zettel handelte und riss ihn kurzerhand ab. Zunächst setzte er sich, ehe er sich den Zettel vornahm.
 

Ein kleines Rätsel für den großen Uchiha großen Vollidioten.

Hinweis 1: Das Gebiet des Rätsels umfasst nur den Campus und die nächste Umgebung!

1. Ständig verteilst du nur Körbe, aber hast du selbst schon einmal einen bekommen?
 

Gruß Chėry
 

Verwirrt ließ er den Zettel sinken. Die Vorlesung hatte soeben begonnen, was ihn aber nun weniger interessierte. Er würde sich später die Aufzeichnungen von Shikamaru besorgen, da dieser seiner Meinung nach das wichtigste mitschrieb.

Trotzdem starrte er nach vorne zu dem Professor. Die Worte spukten in seinem Kopf herum und er versuchte zu begreifen, was der Schreiber ihm mitteilen wollte. Es war eine Frage gewesen, aber wie sollte er darauf antworten? Und dann die Sache mit dem eingegrenzten Gebiet. Sollte er etwa einen neuen Zettel suchen? Das erschien ihm doch ein wenig absurd, schließlich war der Campus riesig und die nähere Umgebung nicht einmal eingegrenzt.

Wenn er aber versuchte aus dem Zettel schlau zu werden und nach einem angegebenen Ort suchte, würde sich das Gebiet sicher noch ein wenig eingrenzen, oder auch nicht.

Soweit so gut. Da gab es nur noch ein Problem. Nämlich das dort so gar kein Ort angegeben war.

„Jo Teme, wasn das?", fragte Naruto und lehnte sich zu ihm herüber. "Nur wieder n Zettel." Der blonde sah ihm über die Schulter. „Wer hatn das gefragt." Während Naruto nun auch den Zettel ein zweites Mal las, hatte Sasuke Stift und Zettel hervor geholt und schrieb den Satz erneut auf. „Weis nicht. Ist n Rätsel.", murmelte er. Unterdessen versuchte er mit verdrehen der Buchstaben irgendetwas halbwegs sinnvolles herauszubekommen. Aber er konnte es drehen und wenden wie er wollte, etwas verständliches kam dabei nicht wirklich heraus. „Seit wann bist du denn ein Rätselfreund?" „Heute.", war die knappe Antwort des schwarhaarigen, der noch immer verbissen auf das Blatt starrte. „Kann mit dem Korb ein Basketballkorb gemeint sein?", fragte Naruto, dendas Rätselfieber nun auch erfasst hatte.

„Ich glaub das isn bisschen komplizierter als eine doppelte Wortbedeutung.", meinte Sasuke mit einem Seitenblick auf seinen Freund. Doch statt das der blonde sich mit dieser Antwort zufrieden gab, deckte er mit der Handfläche den zweiten Teil des Satzes zu. Der schwarzhaarige legte den Kopf schief und las sich den Satz wieder und wieder durch. Er hatte zwar mal Basketball gespielt, aber darauf wäre er nicht gekommen. „Danke, Bro! Wir sehen uns später."

Er stand auf, schnappte sich seine Tasche. Sämtliche Blicke folgten ihm zur Tür, während der Professor vorne nur seine Brille zurecht rückte und so tat, als hätte er nichts gesehen.

Die Gänge waren angenehm leer, sodass es wohl keine Probleme geben würde, ungesehen zur Turnhalle zu gelangen. Wie er bereits vermutet hatte, war diese offen und ebenfalls leer. Normalerweise wurde sie nur am Nachmittag oder Abend genutzt.

Nun war aber noch die Frage zu klären, ob es ein direkter Hinweis auf die Körbe war oder ob der Ort einfach nur die Turnhalle war. Erb beschloss einfach zuerst die Körbe zu untersuchen. Und tatsächlich: In einem von ihnen klemmte ein kleiner Zettel. Er fischte ihn aus dem Netz heraus und steckte ihn ein.

Das Rätsel wäre damit wohl gelöst, auch wenn er nicht ganz verstand, was das eigentlich sollte. Normalerweise ließ er sich nie auf so etwas ein, aber die Frage war keinesfalls so geschrieben, dass man auf eine Verehrerin schließen konnte. Erstens stank der Zettel nicht so unglaublich stark nach Parfum, dass man vermuten musste, er wäre in einer Schüssel davon getränkt worden und auch wenn die Handschrift ordentlich gewesen war, steckte doch so viel Trotz dahinter, dass er sich sicher sein konnte, dass diese Person wohl eher nicht für ihn schwärmte. Hatte sie ihn doch auch noch offensichtlich beleidigt.

Er war kein Mensch, der sich viel aus Zwischenmenschlichen Beziehungen machte- Er hatte schließlich Naruto, seinen Bruder und sein Team und das waren dann auch schon alle Menschen, mit denen er sprach, aber aus irgendeinem ihm nicht bekannten Grund interessierte es ihn, wer sich hinter dieser Nachricht verbarg.

Er zog den ersten Zettel aus seiner Tasche und schrieb mit einem roten Stift dich und fett die Antwort auf die gestellte Frage: ‚Ja', dann faltete er den Zettel und steckte ihn zurück ins Netz. Einen letzten Blick warf er über die Schulter zurück in die Turnhalle und überlegte, ob der Schreiber den Zettel finden würde. Vielleicht war das ja doch keine allzu gute Idee gewesen. Gleichgültig hob er die Schultern und verließ die Turnhalle, um zurück zur Vorlesung zu gelangen.

Deutlich leiser öffnete er die Tür und schaffte es, beinahe unbemerkt den Saal zu betreten und nach hinten zu seinem Platz zu gelangen.

Einige wenige Studenten folgten ihm mit ihren Blicken, dann war die Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen vorne gerichtet.

Naruto sah ihn fragend an, als er sich neben ihn setzte und den Zettel triumphieriend hervor holte. Sein Freund streckte den Daumen in die Luft und grinste breit.

Er lächelte nur leicht und öffnete den neuen Zettel.
 

2. Warum ist dort Lärm, wo eigentlich Stille herrschen sollte? Wie soll man denn so vernünftig arbeiten?
 

Gruß Chėry
 

Gut gelaunt steckte er den Zettel ein. Er war eigentlich wieder verwirrt, aber immerhin wusste er etwas, das dieses nicht-wissen noch übertraf:

Es würde noch weiter gehen!

Old Friends

Old Friends
 

Mit bester Laune schwang Sakura den Schneebesen durch die Schüssel mit dem Kuchenteig und summte ein Lied vor sich hin. Es war endlich Wochenende und auch wenn sie eine Menge zu lernen und wiederholen hatte, war ihre Laune heute besser denn je. Auch wenn die Woche einen eher holprigen Start gehabt hatte, war der Gedanke, dass der Uchiha wieder da war nun beinahe erträglich für sie. Er hatte niemanden davon erzählt, dass sie normalerweise nicht so ‚nerdig‘ war und hatte auch schon ihr erstes Rätsel gelöst. Eigentlich hatte sie gar nicht erwartet, dass er auf ihre Frage antworten würde, aber wie es das Schicksal so wollte, hatte sie doch ihre Antwort bekommen und sie war doch ein wenig überrascht gewesen. Sasuke war doch nun wirklich nicht der Typ, der irgendetwas von einem anderen Menschen wollte, geschweige denn von einem Mädchen.

Mit Schwung schob sie die Kuchenform mit dem Teig in den Ofen und schloss ihn. Sie stellte noch den Timer auf die passende Zeit, bevor sie aus der Küche verschwand. Dann schnappte sie sich ihre Notizbücher und die Post und setzte sich zu ihrer Katze auf das Sofa. Sie strich der graugetigerten einige Male über den Kopf, dann durchforstete sie die eingeworfenen Briefe. Erstaunt hob sie die Augenbrauen, als einer der Briefumschläge zu Boden fiel. Wer hatte den denn geschickt? Sie sah auf den ersten Blick, dass es kein normales Papier war. Es war nicht weiß, sondern hatte eine leicht bläuliche Verfärbung. Als sie ihn aufhob stellte sie fest, dass er auch um einiges dicker war als normales Papier. Auf der Rückseite war mit einer ordentlichen Schrift ihre Anschrift notiert. Laut dem Poststempel war er nicht aus der Gegend und auch schon vor einigen Tagen abgeschickt worden. Vorsichtig ließ sie ihre Finger den Klebefalz von dem Papier zu lösen. Er war nicht besonders fest zugeklebt worden und ließ sich deshalb leicht öffnen. Sie zog langsam das Papier in der selben Farbe wie der Umschlag heraus. Neugierig faltete sie ihn auseinander und las halblaut vor: „Liebe Sakura. Ich weiß ich habe lange nichts von mir hören lassen, aber ich war mir auch sicher, dass du nun alt genug bist, um auf eigenen Füßen zu stehen. Auf das drängen von Misaki, meiner Ehefrau, habe ich beschlossen dich nächstes Wochenende (23.7./24.7.) zu besuchen. Ich weiß noch nicht, wie lange ich bleiben kann, aber ich fände es toll mal wieder Zeit mit meinem Schwesterherz zu verbringen. Außerdem kann ich dir beim lernen behilflich sein. Liebe Grüße, dein Bruder Seto.“

Einen Moment blieb Sakura sprachlos sitzen, ehe sie aufsprang und durch das Haus rannte. Sie war zwar ein ordentlicher Mensch, aber Seto war dermaßen fanatisch, was Ordnung anging, dass sie sich genau aus diesem Grund schon so einige Male in die Haare bekommen hatte. Klar, Seto war mit seiner Frau Misaki in die Schweiz gezogen und deshalb kaum noch erreichbar, aber da sie in seinem Haus wohnte, wusste er auch immer, wo er sie finden konnte.

Ausversehen stieß sie eine Vase um, die Topfpflanze fiel ihr vom Fensterbrett und zu allem Überfluss meldete sich in diesem Augenblick der Timer. „Scheiße.“, murmelte sie und rannte in die Küche. Dort angekommen vergaß sie zunächst vollkommen sich die Handschuhe anzuziehen, weswegen sie sich erst einmal die Hände verbrannte. Fluchend drehte sie den Wasserhahn auf, aber das Wasser war ebenfalls heiß. Sie biss die Zähne zusammen und stellte das Wasser auf kalt.

Erst, als ihre Hände nicht mehr allzu sehr schmerzten, sah sie sich das Chaos an.

Genervt seufzte sie, ihre gute Laune war längst verflogen. Warum war dieser blöde Brief auch erst so spät angekommen?

Endlich konnte sie den leicht zu dunklen Kuchen aus dem Ofen holen. Sie stellten ihn an ein Fenster und möglich weit weg von der Kante. Wäre ja noch schöner, wenn auch der noch herunterfallen würde. Dann griff sie nach der Kehrschaufel und dem Besen und kehrte die Reste der Vase zusammen. „Die kann man noch kleben.“, murmelte sie mürrisch und schüttete die Scherben vorsichtig in einen Stoff beutel. Als nächstes wandte sie sich der Topfpflanze zu. Zum Glück war nur etwas Erde herausgefallen, sodass sie sie erst hinstellte und dann die Erde zusammen kehrte.

„Hallo. Jemand zuhause?“ Die Stimme ihres Bruders, der gerade im Türrahmen stand, ließ sie sich erschrocken umdrehen. Mit ihrem Ellenbogen fegte sie die Blume wieder herunter. Sakura bemühte sich zu einem Lächeln und versuchte sich mit den dreckigen Händen die Haare glatt zu streichen. Das Ergebnis war um einiges schlimmer. „Seto.“, krächzte sie tonlos. Dieser grinste nur mitfühlend, ließ seine Tasche zu Boden fallen und kam auf sie zu. Er nahm ihr die Schaufel und den Besen aus den Händen. „Wasch dir erstmal das Gesicht. Ich mach das schon.“, meinte er leicht belustigt, aber fürsorglich wie ein großer Bruder. Dankbar lächelnd verschwand Sakura ins Bad.

Entgeistert betrachtete sie sich im Spiegel, beschloss kurzerhand einfach zu duschen.

Eine Viertel Stunde später kam sie frisch geduscht und mit einem viel klareren Kopf wieder in das geräumige Wohnzimmer. Sie sah sich um. Alles schien ordentlich zu sein, aber von Seto war keine Spur.

Sie verließ das Zimmer und machte sich auf den Weg zur Küche. Dort fand sie ihn endlich. Er hielt ihr ein Stück ihres Kuchens entgegen. Sakura seufzte und nahm es dankend entgegen, dann setzte sie sich zu ihm.

„Also, was machst du wirklich hier?“, fragte sie und biss ein Stück ab. „Nur mein Schwesterlein besuchen und schauen, ob sie das Haus ganz gelassen hat.“, meinte er nur kauend, woraufhin er einen ungläubigen Blick von Sakura zugeworfen bekam. „Und einen Geschäftsfreund einen Besuch abstatten.“, fügte er hinzu, aber Sakura kannte ihn einfach zu gut. Es war nicht so, dass er seine Familie nicht lieben würde, aber dafür flog er nicht quer über den Ozean. Vielleicht würde er einmal anrufen und die enormen Gesprächskosten tragen, aber eigentlich kam er nur an ihrem Geburtstag, Weihnachten und Thanksgiving und keines dieser Feste stand in den nächsten Wochen an. Außerdem brachte er dazu meist Misaki mit. „Und was ist der wahre Grund?“

„Mum hat angerufen und wollte, dass ich auf dich aufpasse. Hier soll ein Psychopath herumlaufen, der insbesondere Studentinnen an irgendeinen Gott opfert.“, murmelte Seto und sah auf die Tischplatte hinab. Sakura zog die Augenbraue hoch und sah ihn fragend an. Das Klang eindeutig nach ihrer Mutter, aber warum hatte sie noch nichts von dem Typ in den Nachrichten gehört? Immerhin lebten ihre Eltern in Spanien. Wieso wussten sie dann mehr über Sakuras Wohngegend als sie selbst?

*~*

Die Sonnenstrahlen fielen durch die Jalousien, der Staub tanzte in der warmen Luft. Das Licht war genau auf das Auge des schwarzhaarigen gerichtet. Schließlich nervte es so sehr, dass dieser sich mürrisch zur Seite umdrehte und das Kissen über seinen Kopf zog. Er ahnte nicht, dass eine Gestalt vor ihm kauerte und ihn listig angrinste.

Plötzlich war es vorbei mit Ruhe und Wärme. Sasuke wandte sich unter dem nassen Bettlacken, öffnete dabei missmutig die Augen und starrte die Person, die ihm gerade einen ganzen Eimer Wasser über das Bett geschüttet hatte, finster an. „Einen wunderschönen guten Morgen.“, begrüßte der junge Mann den im Bett liegenden. „Itachi.“, knurrte Sasuke und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Was soll der Mist?“ „Du wolltest einfach nicht wach werden, also...“ Itachi brachte den Satz nicht zu Ende, sondern grinste seinen kleinen Bruder einfach nur an. „Das zahl ich dir heim!“, meinte Sasuke nur und warf ein nasses Kissen nach dem älteren Uchiha. Das Grinsen verschwand aus dessen Gesicht, als er es fing, weil dabei das ganze Wasser herausquoll. Nun waren sie beide nass. „Na super.“ Itachi sah an sich hinab, wich aber gleichzeitig dem nächsten Kissen aus. „Was willst du überhaupt?“, fragte Sasuke nun sichtlich verwirrt. Sonst ließ Itachi ihn doch auch bis nachmittags durchschlafen, warum also heute nicht? „Ich treffe mich später mit einem alten Freund. Er ist erst vor kurzem wieder hier und es gibt eine Menge zu bereden.“ „Na und was hab ich damit zutun.“ „Na da musste auf dich selbst aufpassen.“ Sasuke streckte ihm entgeistert die Zunge heraus. „Als wenn ich das sonst ni auch könnte.“

„Egal. Ich brech auf jeden Fall in einer halben Stunde auf“, meinte Itachi, ehe er erneut an sich hinab blickte, „Oder besser gesagt ich wollte in einer halben Stunden los.“ „Selbst schuld.“, erwiderte Sasuke selbstgefällig. „Willst de vielleicht mit?“ Diese Frage überraschte Sasuke nun doch. Wenn Itachi „Freund“ sagte, meinte er oftmals Geschäftspartner und noch nie hatte er ihn mitnehmen wollen. „Warum sollte ich?“ Itachi grinste nun wieder und antwortete: „Er meinte er hätt ne hübsche Schwester in deinem Alter.“ Also nicht nur irgendein Geschäftspartner, sondern gleich einer der ganz wichtigen, wenn er schon mit seiner Schwester zusammen kommen sollte. „Nee danke. Lass mal stecken. Außerdem is die ganz sicher ni hübsch. Immer wenn du „hübsch“ sagst, meinst du, dass man sie wenigstens als weiblich erkennen kann. Alles andere ist egal.“ „Was willst du mir denn damit sagen?“ „Das du Frauentechnisch echt keine Ahnung hast.“ Itachi schüttelte lachend den Kopf und verschwand mit den Worten: „Na klar, kleiner Bruder, wenn du es mir schon sagst.“ Der jüngere starrte ihm hinterher. Da nahm sein großer Bruder einfach nicht mehr für voll! Schnell richtete er sich auf und rannte ihm hinterher. „Na dann zeig mir doch ein Bild von ihr.“, rief er noch halb auf der Treppe herausfordernd. Verwirrt schüttelte der angesprochene wieder den Kopf: „Ich trag doch kein Bild von ihr herum.“ Nur um das noch einmal zu verdeutlichen, klopfte er seine Taschen ab. „Außerdem solltest du nicht so oberflächlich sein.“ „Ich hasse Dates nun mal, da hab ich doch kein Bock auf ein Blinddate!“ Itachi hatte sich inzwischen umgezogen und sah seinen Bruder versöhnlich an. „Komm doch einfach mit und überzeug dich selbst.“ Erst seufzte Sasuke tief, aber dann nickte er doch. „Na schön. Warte hier!“ Und schon war er die Treppe hinauf verschwunden.

Eine halbe Stunde später saß er neben Itachi im Mercedes und starrte aus dem Fenster. Warum war er nur mitgekommen? Diese Frage ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er war eben kein besonders sozialer Mensch und er würde schon gar keine drei Stunden mit ihr aushalten. Das würde am Ende wahrscheinlich so langweilig werden, dass er eh nur seine Zeit verschwendete. Als Itachi den Wagen endlich zum stehen brachte, wollte Sasuke die Tür öffnen. Sein großer Bruder tat es ihm gleich und stieg aus. Noch einmal seufzte Sasuke, dann verließ er ebenfalls den Wagen.

Sie beide gingen auf das Restaurant zu, wobei dem jüngeren von Schritt zu Schritt mulmiger zu mute wurde. Eigentlich wollte er nun nur wieder zurück in sein Bett. Es war eine ganz dumme Idee gewesen. Dieser Gedanke verschärfte sich noch, als sie an einem Tisch neben einem kastanienbraunhaarigen platz nahmen. „Hey Seto!“, begrüßte Itachi den jungen Mann freundschaftlich, „das ist mein Bruder Sasuke.“ Der dunkeläugige konnte in den grünen Augen seines Gegenübers ein Leuchten erkennen. „Man bist du groß geworden.“ Nun war es wieder an Sasuke verwirrt zu sein. Er warf seinem Bruder einen Blick zu, sodass dieser erklärte: „Seto hat mit mir zusammen studiert und war deshalb oft mit bei uns zuhause. Du warst aber noch zu klein, als dass du dich nun an ihn erinnern könntest. Wie man sieht...“ Er stockte und sah wieder zu seinem alten Freund hinüber. „Ich habe das Studium aber vorzeitig abgebrochen und habe geheiratet.“ Ein Funken Interesse tauchte in Sasukes Augen auf, doch Itachis kurzer Blick gebot ihn zu schweigen.

„Es wundert mich schon ein wenig, dass du dich gar nicht mehr daran erinnerst. Es ist schließlich erst acht Jahre her.“ Itachi zuckte leicht zusammen, klopfte aber sofort Seto auf die Schulter.

„Wie die Zeit doch vergeht!“, meinte er leicht nervös. „Was machst du jetzt?“, fragte Sasuke ihn um einiger ruhiger. „Zur Zeit bin ich für die Finanzen in der Firma meiner Familie tätig.“ Itachi, der sich inzwischen beruhigt hatte, sah ihn nun auch interessiert an: „Ach, was macht deine Familie?“ „Wir haben eine Hotel- und Restaurantkette in Spanien, Frankreich und Italien am laufen. Aber genug von mir gesprochen. Was macht ihr so.“ Itachi lehnte sich zurück und seufzte laut: „Ich leite nun die Firma meiner Familie.“ „und so wie ich dich kenne bist du nicht ganz zufrieden damit?“ Seto grinste breit. „Nicht wirklich. Ich würde ja wirklich gerne mit Sasuke tauschen.“ Interessiert wandte Seto dem jüngeren den Blick zu. „Ich studiere derzeit Medizin.“, meinte Sasuke beiläufig. Er mochte es nicht im Mittelpunkt zu stehen. „Dann gehst du sicher auf die Konoha Universität. Meine kleine Schwester studiert dort ebenfalls Medizin.“ Sasuke ging in seinem Kopf die Schülerinnen durch, die Seto im entferntesten ähnelten, allerdings hatte er nie so richtig auf die Mädchen geachtet, weswegen nicht allzu viele in seinem Kopf hängen geblieben waren. „Tut mir leid, aber ich kenne sie wahrscheinlich eher nicht.“ „Macht nichts. Es gibt schließlich mehrere tausend Studenten dort.“, winkte Seto ab.

Sasuke knallte die Autotür laut hinter sich zu und sah schweigend aus dem Fenster. „Was hat dir denn die Laune vermiest?“, fragte sein Bruder gelassen, während er noch den Motor startete. „Wo bitte war denn seine kleine Schwester?“ Sasuke hasste es, wenn Itachi ihn zu etwas überzeugen konnte, was er eigentlich nicht tun wollte, aber noch mehr hasste er es, wenn dieser ihn dazu erst noch anlog. „Meine Güte, war das jetzt so schlimm?“ „Nein, aber trotzdem hast du gelogen. Also ein Zehner ins Glas!“ Der vorwurfsvolle Blick seines Bruders verfolgte ihm auf dem Weg nach Hause, sodass er nur angestrengt nach Vorne sah und jeglichen Blickkontakt mit Sasuke vermied. „Ist schon gut.“, murrte der ältere schließlich und verdrehte genervt die Augen.

Sasuke entspannte sich wieder und lehnte sich in dem Ledersitz zurück, als Itachi plötzlich auf das Gaspedal trat. Es hatte inzwischen angefangen zu regnen, was seine gute Laune nun endgültig ruinierte. „Wie spät ist es?“, fragte er mit einem kurzen Blick zur Fahrerseite. „Genauso spät wie gestern um dieselbe Zeit!“, meinte Itachi, warf aber einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr, „20:33 Uhr.“ Der jüngere Uchiha fixierte auf der Straße außerhalb des Wagens einen Punkt. „Du kannst mich an der Uni absetzen.“, murmelte er. Aus den Augenwinkeln betrachtete Itachi ihn kurz. „Gut.“, sagte er bloß.

Die Fahrt verlief danach still bis sie den Campus erreichten. Itachi hielt am Bürgersteig an und schaltete den Motor kurz aus. „Wo willste denn jetz noch hin?“, fragte er ihn mit einem prüfenden Blick in den Rückspiegel. „Ist doch egal. Wir sehen uns später.“ Sasuke hatte jetzt keine Lust das erst großartig zu erklären. Außerdem würde er sich dann wieder einen ewiglangen Vortrag anhören können und das wollte er erst recht nicht. Für den Moralapostel war er schlichtweg zu alt. „Es soll aber später noch regnen.“, rief sein Bruder ihm nach, ehe er die Tür zu knallte. Daran hatte er nicht gedacht, aber eigentlich hatte er auch nicht vorgehabt hier auszusteigen. Kurz wartete er noch bis der Wagen mitsamt Itachi um die nächste Kurve verschwunden war, dann lief er los. Wieder führte es ihn zu der Straße mit dem Feld, auf dem er Sakura zuletzt begegnet war. Ein Blick auf ein rostiges Straßenschild verriet ihm, dass die Straße „Birkenweg“ hieß, was ihn auch nicht besonders wunderte, da wohl eine Vielzahl verschiedener Birken zu finden waren. Er ging also am Randstreifen den Birkenweg entlang.

Erst als er die Stelle erreichte, an der er zuletzt den Zaun überquert hatte, blieb er stehen und sah sich um. Außerdem Wind, der durch die umliegenden Bäume und das hohe Gestrüpp fegte, war es totenstill. Nirgends war ein Auto zu hören, von dem Schnauben eines Pferdes mal ganz abgesehen.

Sasuke war merkwürdig enttäuscht. Er hatte gehofft auf Sakura zu treffen, warum wusste er selbst nicht so genau. „Vielleicht, weil ich dank ihr immer gute Laune bekomme.“, flüsterte eine Stimme in seinem Kopf. Sofort fröstelte es ihm ein wenig. Eben diese Stimme war es auch, die ihn dazu veranlasste über den Zaun hinweg zu klettern und sich einen Weg durch das Gewirr aus Pflanzen zu bahnen. Er war ganz klar auf der Suche nach der Stelle an der er die pinkhaarige zuletzt zurückgelassen hatte. Verwirrt bog er nach rechts ab als er das Geräusch von Hufen hörte. Er steuerte auf eine der Ruinen zu, während die Geräusche immer lauter wurden. Plötzlich zuckte ein Blitz den dunklen Himmel. Für einen Augenblick erhellte er die Umgebung und ließ ein klares Wiehern die Stille durchbrechen. Erschrocken zuckte Sasuke zusammen, als er ihre Stimme so nah bei sich hörte. Mit dem Rücken gegen die verbliebene Wand gelehnt hörte er ihr sanftes zureden. Augenblicklich konnte er seinen Puls schneller an seinem Hals spüren. „Alles ist in Ordnung. Dir wird nichts passieren.“ Ihre weiche Stimme beruhigte auch ihn. Davon schon fast überwältigt richtete er sich auf und setzte sein Pokerface auf. Leicht grinsend lehnte er sich an den Eingang. Er war zwar überrascht von der Innenausstattung der „Ruine“, ließ sich aber nichts anmerken. Der Donner traf die pinkhaarige Haruno unvorbereitet. War sie doch scheinbar viel zu sehr mit dem Pferd beschäftigt gewesen. Sie zuckte zusammen, was auch das weiße Tier neben ihr ins Straucheln brachte. „Kleine Mädchen und das bööööse Gewitter.“ Erschrocken fuhr Sakura zu ihm herum und funkelte ihn böse an, aber Sasuke fuhr unbeirrt fort, in dem Wissen, dass Sakura ihm ihre gesamte Aufmerksamkeit schenkte: „Die Klischees überhäufen sich ja beinahe.“ Er betrachtete die kleinere mit einem spöttischen Grinsen. Dann verwuschelte er ihre Haare noch, was das Fass zum überlaufen brachte. Sakuras Gesichtsfarbe veränderte sich in ein Zinnoberrot und sie öffnete bereits den Mund, um ihrem Ärger Luft zu machen, aber er schnitt ihr das Wort ab: „Ich an deiner Stelle würde den Strick festhalten.“ Irritiert und wütend zugleich wandte sie sich dem Pferd zu, dass sich gerade in die andere Richtung verdrücken wollte. Reflexartig hielt Sakura es an der Mähne fest, ehe sie das Halfter zu fassen bekam. Mit scheuem Blick wandte sie sich wieder dem Uchiha zu. „Danke.“, murmelte sie kaum hörbar, „Aber würdest du mir bitte erklären, was du hier zu suchen hast.“ Der schwarzhaarige Stockte und sah zur Seite. Dafür hatte er selbst keine Erklärung, weswegen er ihr auch schlecht antworten konnte. Was war denn der Grund für seine Anwesenheit. „Zufall“, meinte er schließlich, als er sich für eine Antwort entschieden hatte. Sakura seufzte hörbar und streckte eine Hand unter dem Dach hervor. „Es beginnt zu regnen.“, stellte sie leise fest, „wir sollten gehen.“ Sie schloss die vergitterte Tür hinter sich und trat ins Freie. „Du hast nicht zufällig einen Schirm dabei.“, fragte sie ein wenig nervös. „Schon, aber es gewittert.“, erwiderte er nur. „Wir sollten sehen, dass wir nachhause kommen.“ Sie nickte zustimmend. „Ich wohne hier in der Nähe. Du kannst mit zu mir kommen.“, bot Sasuke an, fügte bei ihrem misstrauisch-überraschten Blick aber noch schnell ein „wenn du willst.“, hinzu.

„Okay.“, brachte Sakura unsicher hervor, folgte ihm aber durch die inzwischen nassen Sträucher. Ihr Arm wurde von ein paar Dornen zerkratzt, trotzdem behielt sie das Tempo bei. Erst auf der Straße erlaubte sie sich eine kurze Verschnaufpause und auch nur, weil sie Sasuke nicht mehr sehen konnte. Sie erblickte ihn einige Meter vor sich. Langsam drang der Regen zu ihrer Haut hindurch und der Kratzer brande bei jedem Tropfen, der ihn berührte. Sie zwang sich ruhig zu atmen, warum auch immer ihr das in diesem Augenblick nicht von selbst gelang, wusste sie nicht. Als sie zu ihm aufgeschlossen hatte, setzte er sich erneut in Bewegung, diesmal steuerte er aber den Wald an. Sakura wusste, dass dieser nur eine Abkürzung war, um zur nächsten Straße zu gelangen. Stumm folgte sie ihm, wusste sie doch, dass er sowieso kein Mann der großen Worte war.

Es waren nicht einmal fünf Minuten Weg gewesen, als der Uchiha das Tor zu einem großen Grundstück aufschloss. Ein Stück weiter entfernt konnte Sakura ein großes Haus erkennen. Sie runzelte die Stirn, als sie darauf zu ging. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich gerade wie Aschenputtel, die ohne Verkleidung zum Ball ging. Sie seufzte. Eine Prinzessin war sie nun wirklich nicht. Plötzlich spürte sie den Blick des schwarzhaarigen auf sich und wandte ihm neugierig den Blick zu. Ihre Blicke streiften sich kurz, dann sah wieder jeder in eine andere Richtung.

Als Sasuke den Schlüssel ansetzte um die Tür zu öffnen, wurde die Stille durch das Öffnen der Tür unterbrochen und ein aufgebrachter Itachi sagte: „Mensch, ich hab dir doch gesagt, dass es regnet! Aber du...“ Er stockte, als er die kleine Sakura neben ihrem Bruder sah. Einen Moment weiteten sich seine Augen, dann öffnete er die Tür weiter, um sie herein zu lassen. Sein Bruder warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu und bat ihn somit zu schweigen. Er kannte Itachi oder eher seine Reaktion auf weiblichen Besuch seines Bruders.

Sakura bekam nichts davon mit, sondern betrachtete nur mit großen Augen die prunkvolle Eingangshalle. Wenn es etwas gab, das absolut perfekt war, dann war das dieses Eingangshalle. Marmor, Granit, Kerzen, Kronleuchter, Teppiche, Bilder und Unmengen Blumen füllten den gesamten Raum aus. Er war nicht besonders groß, aber dafür strahlte er eine Art Geborgenheit und gleichzeitig Wohlstand aus, dass es ihr fast den Atem raubte. Der Duft der Blumen stieg ihr in die Nase und hinterließ ein angenehm heimisches Gefühl. Mit leuchtenden Augen ging Sakura einfach an den beiden vorbei und betrachtete alles näher, ehe sie die silberne Türklinke ergriff.

„Hör zu Sasuke. Ich muss kurz mit dir reden.“ „Nicht jetzt Itachi.“, antwortete der jüngere Uchiha darauf nur und rannte hinter Sakura her.

Itachi raufte sich die Haare und sah kopfschüttelnd seinem Bruder hinterher. „Aber das ist doch...“ Ohne groß zu zögern griff er nach dem Telefonhörer.

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Anmerkung: Zum Abschluss dieses Kapitels habe ich zwei kleine Dinge, die ich unbedingt mit euch teilen will, muss und werde: Erstens ist die Anzahl der Favoriten in die Höhe geschoßen, was mich doch eigentlich sehr verwundert hat. Trotzdem möchte ich mich für die Unterstützung bedanken und das reichliche Lob, sowie die Kritik.

Und zweitens: Ich weiß nicht, ob es überhaupt jemand bemerkt hat, aber "Are you fucking kidding me?" hatt den ersten Platz in einem Wettbewerb geschafft. Ich konnte es selbst kaum glauben, als ich es gesehen habe und natürlich spornt mich das an, weiter zu schreiben. Vielleicht solltet ihr nochmal einen Blick in die vorhergehenden Kapitel werfen, damit später keine Verwirrung entsteht. Ich habe die Kapitel noch einmal überarbeitet und es haben sich dadurch doch ein paar Dinge geändert.

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Wie immer könnt ihr euch mit Kritik, Lob, Fragen, Liebeserklärungen, Morddrohungen, etc in den Kommentaren auslassen. Würde mich sehr freuen.

Ansonsten war das jetzt schon wieder viel zu viel für eine Anmerkung ^^"

Bis zum nächsten Kapitel!
 

Ganz liebe Grüße

abgemeldet

Just Kidding

Just Kidding?
 

Die Unterlage fühlte sich herrlich weich an. So weich, dass Sakura sich versuchte noch mehr hinein zu schmiegen. Sie vernahm eine Wärmequelle neben sich und kuschelte sich reflexartig näher daran. Der Regen prasselte gegen die Fensterscheibe und langsam öffnete Sakura ihre Augen. Erst blinzelte sie heftig, dann besah sie sich ihrer Situation. Das Erste, was sie bemerkte war, dass sie eindeutig nicht zuhause war. Sie lag auf einer dunklen Ledercoach, hatte eine Decke fast bis zu den Ohren hochgezogen und... erschrocken fuhr sie zusammen, als sie feststellte, an wen sie sich da gekuschelt hatte. Sasuke saß neben ihr, den Kopf leicht zur Seite geneigt und schlief. Seine Gesichtszüge waren entspannt, was ihm einen friedlichen Ausdruck ins Gesicht zauberte. Die noch immer vollkommen orientierungslos Sakura starrte ihn direkt an, als würde ihm jeden Moment ein zweiter Kopf wachsen.

„Oh nein.“, murmelte sie, als sie sich nicht mehr an den Abend zuvor erinnern konnte. Hatten sie etwa...? Erleichtert seufzte sie auf, als ihr wieder einfiel, dass sie nur ferngesehen hatte. „Glück gehabt.“ Überrascht stellte sie fest, dass sie gewillt war, sich wieder an ihn zu kuscheln. „Ich glaube, jetz dreh ich durch.“ Ausgerechnet in diesem Augenblick bewegte sich Sasuke und blitzschnell hatte sie ihren Kopf wieder auf seinem Schoß und die Augen geschlossen. Zu spät viel ihr ein, dass Sasuke möglicherweise überhaupt nicht darüber erfreut sein würde, wenn er erwachte. Aber es war bereits zu spät, denn er gähnt ausgiebig, hielt aber in der Bewegung inne. Oh Gott, das würde peinlich werden. Sie kniff die Augen etwas mehr zusammen und betete, dass er sie nicht sofort rausschmiss. Wer konnte schon beurteilen, wie er reagierte. Zuihrem erstaunen spürte sie eine Hand ihr die Haare aus dem Gesicht streichen. Was bitte sollte das denn jetzt werden?

„Guten Morgen.“ Das war die Stimme des älteren Uchihas, der die Tür schwungvoll öffnete. „Morgen.“, antwortete der jüngere und Sakura hätte schwören können, dass er lächelte. Aber sie wagte es nicht, die Augen zu öffnen. „Schläft sie noch?“ „Nicht mehr lange“ und ehe Sakura analysieren konnte, was Sasukes Wort zu bedeuten hatte, wurde sie plötzlich durch gekitzelt. Erschrocken sog sie die Luft ein und fiel durch die Bewegung vom Sofa. „Rache!“, jaulte sie und stürzte sich auf den schwarzhaarigen, der zu Sakuras erstaunen ebenfalls äußerst kitzlig war.

Es lief darauf hinaus, dass sie sich gegenseitig mit den Sofakissen bewarfen und sich auf dem Boden herum wälzten. Sakura bekam definitiv mehr Kissen ab als Sasuke, aber wenigstens gab er sich Mühe, nicht allzu hart zu werfen. Die rosahaarige hatte dagegen kein Erbarmen mit dem Uchiha. Ein Räuspern riss sie aus ihrem Kampf und sie sahen beide gleichzeitig zur Tür, wo Sasukes Bruder die Situation noch immer belustigt begutachtete. Ein Kissen landete verspätet noch an Sasukes Kopf, der einen gespielt wütenden Blick Sakura entgegen warf. „Ihr könnt gleich weiter das Wohnzimmer demolieren.“, meinte Itachi mit einem Grinsen, dass nach Sakura ein bisschen zu zweideutig war, aber sie behielt das für sich, „Ich wollte nur sagen, dass ich deinen Bruder angerufen habe und er wird dich in gut fünf Minuten abholen.“ Erstaunt weiteten sich ihre Augen. Woher wusste den Itachi, dass sie ebenfalls einen Bruder hatte. „Du hast einen Bruder?“, fragte Sasuke sie fast genauso erstaunt, wie sie es war. „Ähm...“, sie zögerte, beschloss aber sich ihm gegenüber ein wenig zu öffnen, „Ja. Er kommt mich ab und zu besuchen und ist derzeit da. Eigentlich hat er ja viel zu viel mit den Finanzen des Familienbetriebs zutun.“ Etwas blitze in Sasukes Augen auf, was sie nicht ganz zuordnen konnte.

Sakura wollte nicht länger über Seto sprechen und sah sich stattdessen im Raum um, bis sie schließlich neben dem Fernseher ein Marmeladenglas in der Größe eines ausgewachsenen Schäferhundes entdeckte. Es war schon fast bis zur hälfte mit Münzen und Geldscheinen gefüllt. „Was ist das denn?“, fragte sie erstaunt. „Das hat Itachi eingeführt, als ich noch kleiner war. Immer wenn man Scheiße baut, jemanden anlügt oder sonst was macht, muss man eine bestimmte Summe in das Glas tun. Das war so ziemlich die einzige Erziehungsmaßnahm, die ich über mich ergehen lassen musste.“ Sakura musste unwillkürlich grinsen. „Also bei mir wäre das Glas sicher leer geblieben.“ „Das bezweifle ich. Jeder baut mal Scheiße. Auch die Unschuld in Person.” “Moment mal! Ich bin doch nicht die Unschuld in Person!” “Deine Taten sprechen aber dafür. Du bist bei keiner einzigen Feier, schreibst fast jedes Wort der Vorlesung mit und bist kurz davor das Studium mit Auszeichnung abzuschließen...“ „Woher weißt du das?“, fragte Sakura ihn voller erstaunen. Sie war nicht der Mensch, der durch die Gegend lief und allen ihr Wissen unter die Nase rieb. Außerdem war Sasuke doch noch gar nicht allzu lange wieder da. „Naruto redet eben viel.“ „Ach wirklich...“ Das Klingeln an der Haustür rettete Sasuke. „Glück gehabt, Uchiha.“, meinte Sakura mit zusammen gekniffenen Augen.
 

„Soso, du besuchst also heimlich einen Jungen. Wenn Mum das nur wüsste.“, meinte Seto grinsend und gab Gas. „Haha. Erstens habe ich nur wegen dem Unwetter bei ihm übernachtete“ „Natürlich.“, unterbrach er sie kopfschüttelnd und lachend zugleich. Sakura vor unbeirrt fort: „Und zweitens ist er kein ‚Junge‘ mehr, sondern ein Mann und ich bin eine erwachsene Frau, die sich selbst aussuchen kann, mit wem sie schläft und mit wem nicht.“ Setos Grinsen wurde plötzlich breiter und Sakura seufzte. Hatte sie sich gerade wirklich selbst widersprochen? „Ich seh schon, du hast deinen Fehler selbst bemerkt.“, meinte Seto zufrieden. „Lach du nur. Misaki war ja auch erst eine gute Freundin, dann deine beste, als nächstes irgendeine Bettgeschichte und am Ende habt ihr geheiratet.“, erinnerte sie ihn. „Wow Sakura, jetzt gehst du ein bisschen zu weit, findest du nicht?“ Verständnislos sah sie ihn an. Was meinte er denn damit schon wieder? „Er ist bisher doch auch nur ein Freund.“, versuchte er ihr auf die Sprünge zu helfen, aber Sakuras Gesichtsausdruck verbesserte sich nicht. „Im Klartext hast du gerade gesagt, dass ihr zusammen kommen werdet und ihr am Ende heiratet.“, meinte er nun doch ein wenig genervt. Sakuras Augen weiteten sich plötzlich und sie sah schweigend gerade aus. Ihr fehlten schlichtweg die Worte. „Du solltest nicht immer so viel in das hineininterpretieren, was ich sage!“, fauchte sie plötzlich. „Ich werde niemals mit ihm zusammen kommen und ich werde ihn folglich auch niemals heiraten! Kapiert?“

Aber anscheinend hatte Seto gar nichts kapiert, denn statt zu antworten, grinste er nur weiter vor sich hin. „Was ist jetzt wieder so witzig?“, fragte sie gereizt nach. Doch Seto biss sich nur auf die Unterlippe und antwortete wieder nicht. Dass er das auch anfangs über Misaki gesagt hatte, verschwieg er ihr.
 

*~*
 

„Sasuke? Ich muss kurz mit dir sprechen.” Die Stimme von Itachi war nun wieder vollkommen ruhig, aber Sasuke konnte nicht sagen, ob er wirklich ruhig war oder ob es nur die Ruhe vor dem Sturm war. „Was gibt’s?“, fragte er und trat ins Wohnzimmer. „Es geht um Sakura.“ „Ah ja und weiter?“ „Weißt du eigentlich, wer sie ist?“ Itachis Augen sahen Sasuke aufmerksam an, studierten seine Reaktion. Der zeigte sich mehr als verwundert über die Frage seines Bruders: „Sie studiert an der gleichen Universität, dazu besuchen wir noch drei gleiche Kurse, aber wozu ist das wichtig?“ Itachi seufzte. Vielleicht sollte er Sasuke jetzt noch nicht aufklären. Sollte er doch weiter im Dunklen tappen. Er erhob sich und klopfte ihm auf die Schulter. „Schon gut. Das regeln wir ein Andermal.“ Damit war das Gespräch beendet.
 

Sasuke hatte sich entschlossen, am Nachmittag zum Campus zu fahren, um in der Bibliothek zu lernen. Gesagt getan. In weniger als einer halben Stunden später stand er vor dem Haupteingang. Die Gänge waren erstaunlicherweise beinahe leer, sodass sein kommen nichts sofort realisiert wurde. Das nutzte er aus und verschwand so schnell wie möglich in der Bibliothek. Nachdem er einen freien Platz gefunden hatte, zog er seinen Block aus der Tasche, blätterte ein wenig darin herum, bis er die passende Seite gefunden hatte und legte ihn offen vor sich auf den Tisch.

Aber irgendwie schaffte er es dennoch nicht sich auf seine Notizen zu konzentrieren. Um ihn herum war schlichtweg zu viel Lärm. Die Bibliothekarin schien das gar nicht zu stören, aber das ständige Reden von einigen Studenten in der einen und ein paar in der anderen Ecke, dazwischen das laute Lachen und das Rücken von Stühlen und die Unruhe war perfekt. Sasuke stützt den Kopf auf seine Faust und war kurz davor aufzuspringen, um alle anwesenden zurechtzuweisen. In einer Bibliothek sollte normalerweise Stille herrschen, wie sonst sollte man denn vernünftig lernen können.

Augenblicklich riss er die Augen auf und setzte sich gerade hin. Er hob den Block hoch, um ihn am Einband zu schütteln, sodass ein loses Blatt herausfiel.
 

2. Warum ist dort Lärm, wo eigentlich Stille herrschen soll? Wie soll man denn so vernünftig arbeiten?

Gruß Chèry
 

Er las den Zettel wieder und wieder und allmählich war er sich sicher, dass die Bibliothek gemeint war. Aber wo sollte er hier einen weiteren zettel finden. Abrupt stand er auf, packte seinen Block weg und lief zu der einen Gruppe Schülern. Diese sahen schon von weitem in seine Richtung. Er erkannte, dass Shikamaru bei ihnen saß und genervt in ein Buch starrte. Es sah nicht so aus, als würde er lesen. Zu seinem eigenen Übel musste Sasuke noch feststellen, dass es überwiegend Mädchen waren, die dort saßen. Er bemühte sich nicht einmal zu lächeln, stützte sich nur auf der Tischplatte ab und fragte: „Seid ihr öfter hier?“ Einen Augenblick blieb es still, dann meldete sich eine blonde zu Wort. „Fast jeden Tag.“, antwortete sie, wobei sie arrogant ihre langen, blonden Haare zurück warf. Gut, wenigstens hatte er schon einmal Gewissheit, dass es an keinem Tag wirklich still in der Bibliothek war. Er musste schließlich mit einberechnen, dass die Person, die ihm das Rätsel gestellt hatte, eher hier gewesen war.

Aber nun stand er vor der nächsten Frage: Wo sollte man hier suchen? Er ließ sich neben Shikamaru nieder, nur um ihn zu fragen: „Sag mal, hast du hier irgendwo einen Zettel herumliegen sehn?“ Der sah ihn nur kurz erstaunt an, schüttelte dann aber den Kopf. „Du stellst heut wirklich seltsame Fragen. Wenn du einen Zettel in ‘nem Buch liegen lassen hast, dann frag doch einfach die Bibliothekarin. Die bekommt doch ständig irgendein Zeug aus Büchern abgegeben.“ Das war irgendwie zu einfach, aber er beschloss sich einfach mal darauf einzulassen. Er stand auf und ging wortlos auf den Schreibtisch der älteren Dame zu. Sie hatte graue Haare, einige Falten um die Augenwinkel herum, was darauf hinwies, dass sie wohl eine eher fröhliche Person war. Noch nie hatte Sasuke bisher wirklich mit ihr gesprochen, aber sie lächelte ihn sofort freundlich an. „Hallo, was kann ich denn für dich tun, Schätzchen?“, fragte sie ihn und klappte ihr Buch zu. Dabei nahm sie sich die Brille von der Nase und legte sie vor sich auf den Tisch. „Ich bin auf der Suche nach einem kleinen Zettel. Er wurde... ich habe ihn etwa vor fünf Tagen verloren.“, meinte er und lächelte selbst ein wenig. „Ach das ist praktisch. Vom Donnerstag bis zum Freitag wurde nur ein einziger Zettel abgegeben.“, meinte sie und kramte in einer Schublade herum. Sie zog einen kleinen, zusammengefalteten Zettel hervor und übergab ihn dem schwarzhaarigen. „Vielen Dank.“, sagte dieser nur und ließ den Zettel in seiner Hosentasche verschwinden. Er wandte sich ab und ging mit schnellen Schritten davon. Es juckte ihn bereits in den Fingern, den Zettel zu lesen. An der Tür stieß er aber mit jemandem zusammen. Erst hatte er vor, denjenigen einfach nur zu ignorieren, aber er entschied sich doch anders.

„Willst du mich eigentlich verarschen?“, fragte er und beäugte sie missmutig. „Ich finde es auch nicht gerade witzig, dass du mich verfolgst.“, meinte Sakura genervt. Langsam wurde auch ihr die ständige Anwesenheit des Uchihas zu viel. „Ich soll dich verfolgen? Fass dir mal an die eigene Nase.“ Sasukes Stimme war zwar noch kalt, allerdings hatte sich seine

Laune seit dem „Gespräch“ mit Itachi gebessert. Sakuras einzige Antwort darauf war: „Pffh!“ Mies gelaunt drängte sie sich an ihm vorbei. Abrupt blieb sie wieder stehen, als sie erneut Sasukes Stimme vernahm. „Warte mal kurz.“ „Zauberwort?“ Die Frage war schneller ausgesprochen als Sakura darüber nachgedacht hatte, aber zu ihrer eigenen Verwunderung antwortete der schwarzhaarige: „Bitte?“ Es klang zwar ein wenig genervt, aber allein die Tatsache, dass er überhaupt etwas gesagt hatte, verführte sie doch zu einem kurzen Lächeln. Er zog einen Zettel aus seiner Tasche, dazu einen roten Stift. „Was ist das?“, fragte sie gespielt neugierig, aber Sasuke hielt das Schriftstück absichtlich noch ein Stück höher. Mit dem Stift schrieb die Antwort zu der gestellten Frage: „Mit Kopfhörern und guter Musik oder Lärmschutzkopfhörern.“ Dann überreichte er ihn ihr zögerlich. „Kannst du den bitte der Bibliothekarin geben und sagen, dass ihn jemand in einem Buch vergessen hatte.“ Zu seiner Überraschung sah sie ihn weder überrascht noch neugierig an, sondern nickte einfach nur. „Kein Problem“ Wenn Sasuke ehrlich war, empfand er ihre Reaktion doch mehr als merkwürdig, aber er sagte nichts. „Gut. Wir sehen uns dann morgen.“, sagte er ruhig und wandte sich ab. Er lauschte noch, aber es waren nur noch ihre Schritte und das Öffnen der Tür zu hören. Nichts auffälliges...

Aber irgendwie musste er sich eingestehen, dass sich etwas verändert hatte. Er hatte nicht mehr das Bedürfnis sie vor anderen bloß zu stellen, wollte sie auch nicht mehr schlechter machen, als sie war.
 

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Diesmal habe ich noch eine kleine Frage: Ich habe zwar das Pairing SasuSaku angegeben, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich es nicht doch nur als Freundschaft stehen lassen sollte. Mich würde mal interessieren, wie ihr darüber denkt: Beziehung oder komplitzierte Freundschaft?

Und ich habe keine weiteren Pairings angegeben, weil die sich im Laufe der Geschichte entwickeln sollten und man sich einfach mal überraschen lassen muss... gibt es denn Wunschpairings? Vieleb Dank fürs lesen!
 

Ganz liebe Grüße

abgemeldet


 

Ready, Steady, Go!

Ready, Steady, Go!
 

Im Zimmer war es dunkel, draußen hörte man das laute zirpen von Grillen und die letzten Vögel flatterten umher. Sasuke lag auf seinem Bett, die Jalousien halb geschlossen, sodass das letzte bisschen Licht in sein Zimmer strömte. Es war bereits spät, allerdings wäre er normalerweise um diese Uhrzeit noch unterwegs. Es war nicht so, dass er an diesem Abend nicht die Chance dazu gehabt hatte. Naruto hatte ihn angerufen und Karin wollte ihn auch zu irgendeiner Feier entführen, aber er ihm war einfach nicht zum feiern zumute. Warum wusste er selbst nicht so genau. Es hatte sich so viel verändert in der Zeit, in der er nicht da war und dann war da dieses Mädchen, von dem er einmal gedacht hatte, er würde sie niemals mögen und dass sie sich niemals verändern würde, aber beides hatte sich als falsch herausgestellt. Und nun wusste er einfach gesagt nicht, wie er sich verhalten sollte. Dazu gab es noch dieses Rätsel, was ihm zu schaffen machte. Wer kam auf diese Idee und was versuchte derjenige damit bezwecken?

Er schwang seine Beine aus dem Bett und lief schnurstracks zu dem Schreibtisch hinüber, schob einige Sachen beiseite um den Zettel darunter betrachten zu können.

3. Überall Licht und zugleich ist es so dunkel. Die Musik versetzt uns in Bewegung, sie schafft es, dass wir uns besser oder aber schlechter fühlen. Welche Emotionen sie wohl in dir auslöst?

Wenn es etwas gab, dass überhaupt nicht hilfreich war, dann die Umschreibung dieser Person. Es war ja schließlich nicht so, dass er vorhersehen konnte, was gemeint war.

Ein Klopfen an der Tür erregte seine Aufmerksamkeit. „Was gibt’s?“, rief er laut genug, dass er gehört werden konnte. Itachi öffnete die Tür und trat ins Zimmer. Sorgfältig schloss er sie wieder hinter sich, blieb aber mit dem Rücken zu Sasuke gewandt, als er begann zu sprechen: „Was beschäftigt dich gerade?“ Auf die Frage war Sasuke nicht ganz vorbereitet gewesen. „Nichts besonderes. Wie kommst du darauf?“ „Du bist doch sonst nie so freundlich, wenn man dich in deinem Zimmer stört, außer du bist ein wenig zerstreut.“ Sasuke seufzte. Seinen eigenen Bruder konnte er wohl schlecht täuschen. „Was willst du?“, fragte er leicht genervt. „Eine ganze Menge. Zum einen hätte ich gerne...“ „Ich meine, was du jetzt willst, in diesem Augenblick, hier in meinem Zimmer.“, schnitt Sasuke ihm scharf das Wort ab. Er hatte gerade keine Lust auf einen von Itachis blöden Sprüchen. „Mit dir reden.“ „Ach und über was.“ „Seto und deine kleine Freundin.“ „Sie ist nicht ‚meine kleine Freundin‘.“ „Schon klar.“ Itachi wartete einen Augenblick, bis Sasuke auf seine vorhergehenden Wort zurückkommen würde.

Derweil ließ er sich auf dem Bett seines Bruder nieder und machte es sie gemütlich. Sasuke knurrte einfach nur missgelaunt, fragte dann aber doch: „Was haben Seto und Sakura denn bitte gemeinsam, dass du sie in einem Satz erwähnst.“ „Nun erinnerst du dich an das Essen, bei dem ich dir versprochen habe, dass er seine Schwester mitbringen würde.“ Sasuke verdrehte genervt die Augen. Itachi hatte heute scheinbar nicht mehr vor zum Punkt zu kommen, also fragte er ihn weiter: „Ja und? Was war damit? Du hast gelogen...“ „Nicht ganz. Seto sagte mir, dass sie schon etwas anderes vor hatte. Sie wollte sich nämlich um etwas kümmern.“ „Ja und weiter?“ Langsam hielt er es nicht mehr aus. Musste Itachi daraus ein derartiges Geheimnis machen!? „Nun ja, wenn ich es einfach so sagen soll... Setos Schwester ist Sakura.“ Sasukes Mund blieb weit offen stehen und er bemühte sich seine Fassung zu behalten. Als er Setos Aussehen mit sämtlichen Studentinnen verglichen hatte, war ihm doch nicht allen ernstes Sakura durch die Finger geschlüpft. Das konnte einfach nicht sein! Die beiden hatten doch kaum Ähnlichkeiten. Seto war groß, Sakura war klein. Sakuras Haare waren pink, Setos kastanienbraun. Die einzige Gemeinsamkeit war wohl ihre Augenfarbe. Wenn er so darüber nachdachte, dann war sie wohl mehr als ähnlich, sondern vielmehr identisch. „Was macht dich gerade so fassungslos? Ist es das unterschiedliche Aussehen oder der verschiedene Charakter.“ „Ich habe es nicht geahnt. In keiner einzigen Sekunde habe ich daran gedacht, dass seine kleine Schwester so oft im gleichen Hörsaal gesessen hatte.“ „Wirst du es ihr sagen?“ „Weiß sie es denn nicht.“ Zur Antwort schüttelte Itachi den Kopf. „Nein ich werde ihr nichts sagen.“, entschied Sasuke schließlich. „Du weißt aber schon, dass sie dir das übel nehmen wird.“ Gleichgültig zuckte der jünger mit den Schultern und wandte ihm den Rücken zu. „Hast du vielleicht ne Ahnung, was das für n Ort sein könnte? Überall Licht und zugleich ist es so dunkel. Die Musik versetzt uns in Bewegung, sie schafft es, dass wir uns besser oder aber schlechter fühlen. Welche Emotionen sie wohl in dir auslöst? Ach ja und es sollte nur in der Nähe der Uni sein.“ Itachi sah fragend in seine Richtung, schwieg aber einen Moment. „Es gibt eine Bar, die an manchen Tagen zum beliebtesten Club in der Gegend wir. Du solltest schon mal davon gehört haben. Die solln dort ziemlich gute Musik spielen. Außerdem ist das keine fünf Minuten von der Uni entfernt.“ Plötzlich erhob sich Sasuke. „Fährst du mich hin?“ „Du solltest echt ma nen eigenen Führerschein machen.“, meinte Itachi entgeistert, während sein Bruder ihn abwartend ansah. „Ach warum eigentlich nicht.“
 

Neugierig betrachtete Sasuke die doch recht große Bar. Sie war tatsächlich keine fünf Minuten von dem Campus entfernt, aber noch nie war sie ihm aufgefallen. Er und Itachi traten ein und sofort sah er sich um. Es gab vorne in der Nähe der Tür mehrere Sofas und Sitzplätze, während weiter hinten viel Platz war und ein Treppe nach oben führte. Als Sasuke weiter nach hinten ging, konnte er sehen, dass sie auf eine Art Balkon führte, der im nächsten Stockwerk lag und die halbe Tanzfläche überdachte. Über dem nicht vom Balkon verdeckten Teil war noch eine Etage weiter oben eine Glaskuppel. Erst jetzt sah er, dass eine Stange vom dritten Stockwerk direkt auf die Tanzfläche hinab führte. „Das war einmal eine Feuerwehrwacht.“, meinte eine blonde Kellnerin freundlich lächelnd. „Können sie mir vielleicht sagen, wo die Musik normalerweise am lautesten ist?“ Die junge Frau nickte und deutete über sich. „In der zweiten Etage, der von uns „blauer Salon“ genannte Raum, der sich hinter der Überdachung verbirgt. Dort sind mehrere Boxen.“ Sasuke nickte ihr dankend und verschwand nach oben.

Er war sich sicher dort auf einen Zettel zu stoßen, schließlich hatte sie im besonderen die Musik erwähnt und da überall dieselbe gespielt wurde, war es nicht sonderlich schwer zu erraten, dass der Ort gesucht war, an dem man sie am Intensivsten hörte. Es befanden sich wirklich mehrere Boxen an der Wand und nun verstand er auch, warum es der blaue Salon war. Das Fensterglas war durch ein blaues ersetzt worden, durch das der gesamte Raum blau wirkte. Das Mobiliar und die Wände waren zwar eigentlich komplett weiß, aber das schien nicht so...

Auf dem weißen Fußboden war es sogar noch schwerer einen weißen Zettel zu entdecken, weil beides in genau demselben Blauton gefärbt war. Nach einigem Suchen viel ihm etwas helleres zwischen den Boxen auf und er war erleichtert, als es sich leicht herausziehen ließ. Sofort entfaltete er den Zettel.
 

4. Ein wirklich gefährliches Hobby. Achte darauf, dass du einen Footballhelm trägst! Wäre schade um dein Gesicht.
 

Gruß Chèry

*~*
 

Sasukes Laune war an diesem Tag auf einem neuen Tiefpunkt. Seit er die Nachricht von Chèry gefunden hatte, war nichts sonderliches passiert und das nervte ihn irgendwie schon wieder. Er hatte ja gedacht, dass er innerhalb der nächsten Rätselteile langsam herausfand, wer Chèry war, aber scheinbar war der einzige Hinweis, dass die Person entweder eine mieser Stalker war oder ihn kannte. Und da er viele Stalker hatte, war das nicht wirklich hilfreich.

Außerdem ließ Naruto an diesem morgen auf sich warten. Sasuke hatte eine geschlagene halbe Stunde an der U-Bahnstation verbracht, ehe er einfach gegangen war. Nun war sein Blick fast dauerhaft auf den Bildschirm seines Handys gerichtet, wo er sich so bald wie nur möglich eine Erklärung des blonden erhoffte.

Aber statt das sich irgendetwas auf dem Display veränderte, wurde ihm freundlich auf die Schulter geklopft. „Was geht?“ Narutos lässige Stimme schürte nur noch mehr die Wut des schwarzhaarigen. „Ich sag dir, was geht! Du bist ganz schön spät dran!“ „Ja sorry, Mann! Ich hatte noch etwas zu erledigen.“, meinte Naruto und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Dann wandte er sich einfach ab, um zum Hörsaal zu gehen. Innerlich kochend vor Wut riss er seinen Spind auf, zog ein Notizblock heraus und knallte die Tür zu, nur um dann einige Meter weiter einen weiteren Streit mit zubekommen.

Und der Anblick gefiel ihm überhaupt nicht. Neji Hyuuga- Hinatas Cousin- hatte Naruto an die Wand gedrückt, den Arm an seine Kehle gelehnt und funkelte ihn an. Was hatte er hier nur zu suchen? Er war doch ein Sportstudent und sollte in einem ganz anderen Gebäude sein. Naruto hatte die Zähne gebleckt und funkelte ihn an. Die doch etwas zierlich wirkende Hinata klammerte sich an Nejis Arm und versuchte die beiden auseinander zu bekommen. Ihrem Gesicht sah man deutlich an, dass sie geweint hatte. „Scheiße, Dobe!“, fluchte Sasuke leise. „Willst du ihm nicht helfen.“ Sakuras Stimme neben ihm ließ ihn kurz zusammen zucken. „Wo kommst du denn schon wieder her?“, fragte er sie gereizt. „Ich hab den Lärm gehört. Was ist da los?“, erklärte Sakura und schloss ihre Frage an. „Ich habe keine Ahnung.“ „Na dann hilf ihm, oder brauchst du noch Startschuss und Leute, die dich anfeuern.“ Sasuke warf ihr einen giftigen Blick zu. Er konnte sich nicht erklären, woher sie wusste, dass er einmal an einem Marathon teilgenommen hatte und vor allem, dass er an Stellen ohne Zuschauer öfter mal Pause gemacht hatte.

Tief atmete er durch. Das konnte doch auch nur ein Zufallstreffer gewesen sein. Als er wieder an seine Seite blickte, um sie zu fragen, wie genau sie das gemeint hatte, bemerkte er, dass sie weg war. Sie war bereits neben Neji und Naruto und redete beruhigend auf Hinata ein, die darauf wieder in Tränen ausbrach. Erst als er Sakuras verzweifelten Blick in seine Richtung bemerkte, setzte er sich in Bewegung. Mit einer einfachen Handbewegung schob er Neji von Naruto weg und legte beiden jeweils eine Hand auf die Brust. „Was solln die Scheiße!?“, knurrte er die beiden an. „Das wollte ich auch Fragen und zwar euch beide!“, erwiderte Neji und sah ihn aus seinen kühlen, hellen Augen an.

„Klappe, Hyuuga! Das geht dich überhaupt nichts an!“ So kannte Sasuke Naruto eigentlich auch nicht. Er war total angriffslustig und versuchte gar nicht erst freundlich zu sein. „Kommt mal wieder runter!“, versuchte Sasuke sie zu beschwichtigen. Wieso musste Sakura ihm auch diesen Blick zuwerfen? Er wollte überhaupt nicht einen auf streitschlichter machen. Das war einfach nicht seine Lieblingsbeschäftigung. „Er hat mit meiner Cousine geschlafen! Einfach so...“ Aus den Augenwinkeln konnte Sasuke sehen, dass Sakura die Umarmung mit Hinata löste und sie verwundert ansah. Er konnte auch nicht anders, als Naruto fragend anzusehen. Das war auch sehr untypisch für ihn. Soweit er wusste, war Naruto doch eher auf die Gefühle seiner Mitmenschen bedacht, aber so langsam wurde sein Bild getrübt. Er wandte seinem Freund nun ganz den Rücken zu und stellte sich Neji entgegen. „Ich klär das! Verwende deine Kraft lieber gegen unsere Gegner, statt gegen einen Freund.“ Verächtlich schnaubte der dunkelhaarige, widersprach dem Quarterback aber nicht, sondern wendete sich ab und ging. „Alter...“, zischte Sasuke nun und wandte sich Naruto zu. Er reichte ihm zwar kameradschaftlich die Hand, aber behielt dabei diesen tadelnden Ausdruck in den Augen. „Das kannst du echt nicht bringen!“, erklärte er ihm und ging dann auf Sakura zu. „Ich glaube ihr solltet mal drüber reden!“ Mit diesen Worten zog er Sakura von Hinata weg und schlang einen Arm um ihre Schultern und gab ihr gar nicht erst mehr die Chance, dagegen zu protestieren. „War das jetzt genug „freundschaftlich“ für dich?“, fragte er sie nachdem sie einmal um die Ecke gegangen waren. „Das hätte ich gar nicht von dir erwartet.“, meinte sie, klang aber nicht so belustigt wie sonst. Es ging schließlich auch um eine ihrer besten Freunde. „Ich habe dich noch nie in einen Streit eingreifen sehen. Wie kommt’s?“ Die Frage war für ihn nun doch schwer zu beantworten. Einerseits wollte er sie nicht anlügen, aber andererseits war der Grund vielleicht doch etwas zu verstörend... Nicht für sie, sondern für ihn.

„Wenn du schon nicht antworten willst, könntest du mich dann bitte irgendwann loslassen?“, fragte Sakura schließlich. Nun endlich spürte er auch die Blicke, die auf ihnen ruhten. „Ne. Ist gerade so schön dich zu ärgern.“ Augenblicklich veränderte sich ihre Gesichtsfarbe leicht, als sie an einer schnaufenden Karin vorbei kamen. Vor der Tür zum Hörsaal hielt er sie doch noch einmal zurück. Fragend stellte sie sich ihm gegenüber. „Ist was?“, fragte sie unschuldig. „Ich hätte da nur noch eine Frage. Als ich vor einem Jahr gegangen bin, hast du wie ein Teenager gewirkt, der total unsicher war und ich habe dich immer fast aus der Uni geschmissen.“ Sakura musste schmunzeln. „ja, ich erinnere mich nur zu gut.“ „Aber wann hast du dann angefangen dich so zu verändern“ Sie sah ihn nicht an, das Schmunzeln war verschwunden. Wortlos studierte sie den Fußboden. „Du weißt, dass ich sonst Naruto frage.“, drohte er ihr kopfschüttelnd. Das brachte sie wieder zum Lächeln. Mit einem trotzigen Ausdruck in den Augen sah sie zu ihm hinauf: „Am Tag, nachdem du weg warst.“

„Und warum siehst du privat so anders aus, als in der Uni?“ Wieder zögerte sie. Diesmal hatte er sicher auch nichts, womit er Punkten könnte und trotzdem antwortete sie: „Weil ich mich in der Universität nur auf das lernen konzentrieren möchte.“ Sasuke strich ihr die langen Haare hinter das Uhr und nahm gleichzeitig die Brille in die Hand. Vorsichtig nahm er sie ihr ab. „Ohne siehst du um einiges hübscher aus.“, stellte er etwas leiser fest. Überrascht durch das Kompliment, streckte sie ihre Hand nach seiner aus, in der die Brille lag. Plötzlich grinste er und hob sie höher, sodass sie nicht mehr herankommen konnte. „Hey.“, beschwerte sie sich und stellte sich auf die Zehenspitzen. „Du kannst es einfach nicht lassen!“, schnaubte sie lachend und versuchte nun durch springen heranzukommen. „Wenn ich dich ablenken könnte, würdest du dann lange genug nicht darauf achten, dass ich meine Brille zurück holen kann?“, fragte sie neckend. „Du schaffst es nicht einmal mich zu überraschen, geschweige denn mich abzulenken.“

„Ach meinst du? Weißt du noch, was du auf dem Feld zu mir gesagt hast? Ich wollte dir nur sagen, dass du damit falsch liegst.“ Verwirrt ließ er seine Hand sinken. Er verstand nicht, was sie meinte. Was hatte er denn falsches gesagt!? Ehe er sich daran erinnern konnte, hatte Sakura ihm die Brille aus der Hand genommen und ihm einen Kuss auf die Wange gedrückt. „Denk mal drüber nach.“, flüsterte sie, dann verschwand sie ihm Hörsaal.

„Sie mag mich?“, fragte er leise und war davon noch immer sehr überrascht. Er hatte sie schließlich jahrelang mit ihrer Größe aufgezogen und war nie besonders nett zu ihr gewesen, aber eigentlich hatten sie in letzter Zeit auch viel Spaß zusammen.
 

*~*
 

„Hi, Sakura.“, plapperte Temari munter ins Telefon. „Wieso hast du mir gleich dreißig Sprachnachrichten auf meinen AB gequatscht? Ist alles okay bei dir?“ Temari Sabakuno, ebenfalls Studentin, war eine von Sakuras besten Freunden. Meist riefen sie sich nur an, wenn eine Krisensituation herrschte, denn Temari war nicht nur älter, sondern auch um einiges beschäftigter. Aber sie war eine gute und vor allem erfahrene Freundin, die bereits eine Verlobung hinter sich hatte. Daraus war schlussendlich nichts geworden, aber das spielte im Moment keine Rolle. „Nein, es gibt ein kleines Problem. Du kennst doch Sasuke Uchiha.“ „Klar kenn ich den! Sag mir bitte nicht, dass du dich in den verguckt hast! Sakura! Der Typ ist quasi der meistbegehrte Mensch in der Universität.“ „Jaja! Lass mich erstmal ausreden. Ich weiß ehrlich gesagt nämlich nicht, was ich fühle. Eigentlich dachte ich ja, dass ich ihn hassen würde, aber in letzter Zeit...“ „Ach, dass ist kein Problem! Ich hab gehört, dass sein bester Freund demnächst vorhat ihn in die Bar meines Bruders zu schleppen, wenn du willst, finde ich das Datum heraus und wir klären das!“ Temari klang bei dem, was sie sagte so zuversichtlich, dass Sakura nach kurzem zögern doch einwilligte. „Das ist an dem Donnerstag, nach dem wir nicht in die Uni müssen.“, stellte Sakura erstaunt fest. „Schön für euch. Ich muss schon, aber egal.“ „Bist du dir dann sicher, dass du mitkommen willst.“ „Klar. Ich lass dich dort doch nicht alleine. Übrigens ist gerade Shikamaru bei mir. Er meinte, dass es Donnerstag wäre und er auch mitkommt. Er will auch Ino mitbringen. Ist das okay für dich?“ „Klar. Dann bis Donnerstag!“ „Tschüss~“

Sakura seufzte leise, als sie aufgelegt hatte. Na ob das so eine gute Idee war?

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Ich hoffe es hat euch gefallen :) Danke für die lieben Kommentare! Auf Wunsch einer Leserin werde ich ab jetzt auch die Nebencharaktere mehr mit einbringen. Außerdem ist jetzt alles bis aufs weitere erstmal schon vorgeschrieben, muss aber noch ausgearbeitet werden. Statt wie vermutet 38 Kapitel werde ich mehrere Teile schreiben. Dieser wird ca. 18 Kapitel haben. Wir sind also nicht einmal bei der Hälfte. Da für mich die Schule bald wieder beginnt, werde ich seltener dazu kommen Kapitel hochzuladen.

Ich hoffe trotzdem, dass ihr weiter an der Geschichte dran bleibt ^^

Außerdem muss ich gleich noch ankündigen, dass hier die Universität und deren Verlauf allein meine Idee sind und wahrscheinlich nicht allzu viel mit der Realität gemein haben ;) Ich kann das aber nicht beurteilen, weil ich ja selbst noch nicht studiere.

Ganz liebe Grüße

abgemeldet

What the fuck!?

What the fuck!?
 

An diesem Abend war die Bar-Kankuropub- in der Nähe der Universität überfüllt. Für Studenten galt sie nicht nur als angesagt, sondern sie wurde auch zum Treffpunkt der Sport- und Interessengruppen und jeder wusste insgeheim, dass das auch hieß, dass die Mädchen vom Buchclub anwesend waren. Man sollte zwar meinen, dass diese überhaupt nicht hübsch waren, war dieses Bild doch von den vielen Filme bereits Eingebrand worden, aber das war ein Irrtum.

Auf eine Skala von Eins bis Zehn waren dort so gut wie nur Neunen und Zehnen. Und das lockte die Männerscharen an.

Sasuke nervte das an diesem Abend aber nur, zumal dann die Musik vom Barkeeper auf die maximale Lautstärke hochgedreht wurde und das Pub mehr zu einem Club wurde. Das war einer der Gründe, warum er eigentlich niemals dorthin gehen wollte. Aber er hatte keine andere Wahl. Naruto zählte auf ihn, dass er ihm Rückendeckung gab. Seufzend zog der Uchiha seine Ausweis hervor, nur um ihn dem Türsteher direkt unter die Nase zu halten. Er war bereits jetzt genervt, was eigentlich nichts gutes verheißen konnte.

Am Eingang gesellte sich Ino, eine der Kunststudentinnen zu ihm. Sofort war sie kaum noch davon abzubringen ihm einen Trink zu spedieren, um mit ihm reden zu können.

Sie schaffte es schlussendlich ihn soweit zum letzten Nerv zu treiben, dass er einfach sagte sie solle mit zu Naruto kommen.

Als dieser den schwarzhaarigen mit der Blondine entdeckte, zog er fragend eine Augenbraue hoch, woraufhin Sasuke nur hastig und vor allem entgeistert den Kopf schüttelte. Er und Ino? Niemals.

Stirnrunzelnd musste er feststellen, dass neben Naruto nicht nur Shikamaru und die blonde aus der Bibliothek, sondern auch Sakura, die seltsamerweise gut aussah, obwohl sie ihre Nerdbrille trug. Sie nippte an einem farblosen Getränk.

„Hi.“, begrüßte er die anwesenden kurz und ließ sich dann doch in der Nähe von Sakura nieder. Diese sah auf und lächelte. „Hey. Seit wann gehst du denn in einen Club?“, fragte sie ihn belustigt. „Das ist übrigens Temari. Sie studiert im letzten Semester Kriminalistik.“, stellte sie die blonde zu ihrer Rechten vor, die darauf nur leicht desinteressiert lächelte. Na wenigstens lief sie ihm nicht hinterher. „Um auf deine Frage zurück zu kommen: Das ist immer noch eine Bar und diese Frage könnte ich dir doch genauso gut stellen!“ Sakura lachte. „Da hast du wohl recht. Ich bin heute nur Rückendeckung für meine Freunde. Irgendjemand muss sie doch nachhause fahren.“ „Schade. Das heißt dann wohl, dass ich dich zu keinem Trinkspiel überzeugen kann.“, meinte Sasuke mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen. „Moment ich fahre nicht selbst. Ich sag nur meinem Bruder bescheid, dass er vorbei kommen soll. Das muss man doch ausnutzen, wenn er schon mal hier ist.“ Bei ihren Worten hatte Sasuke unwillkürlich die Zähne zusammen gebissen. Sie konnte ja nicht wissen, dass er bereits mit Seto Bekanntschaft gemacht hatte. „Oh ja! Ein Trinkspiel!“, grölte Naruto laus und klopfte seinem Freund ein wenig zu herzlich auf die Schultern. „Hat jemand eine Idee? Geht auf mich!“, meinte plötzlich eine braunhaarige, die zu ihnen getreten war. Sasuke kannte sie nicht wirklich, aber sie war wohl Hinata beste Freundin, Tenten Ama, Sportstudentin.

Plötzlich kam auch Neji dazu, der Naruto zwar noch einen warnenden Blick zuwarf, sich dann aber schweigend zu Tenten setzte. Er war wohl ihr Anhängsel, wie Sakura es jetzt nennen würde. Sein Blick wanderte zurück zu der rosahaarigen, die aber auch wie gebannt von Neji und Tenten hin und her sah. Scheinbar wartete sie auf etwas, aber es kam dabei nichts heraus.

„Alles okay?“, fragte er sie, als er ihr niedergeschlagenes Gesicht sah. „Ich habe eine Idee. Wir stellen Sasuke ein Stück weiter in die Menschenmenge und immer wenn irgendjemand ihn auf irgendeine Art und Weise anmacht, müssen wir einen trinken.“, schlug Temari plötzlich vor und grinste den Uchiha fies an. Scheinbar konnte man ihm seinen Hass gegenüber dummen Anmachsprüchen schon von weitem ansehen. „Meinst du, dass wirklich jemand sich an ihn heran wagt.“, flüsterte Hinata, aber leider nicht leise genug, „Er sieht ja nicht nur gut aus, sondern er hat ja quasi eine Leibwache.“ Was hatte sie da gesagt? Er hatte doch keinen Leibwächter. Sein Blick glitt unwillkürlich zurück zu Sakura, deren Gesichtsfarbe sich ein wenig verändert hatte. „Ich weiß nicht...“, meinte sie nur, aber Sasuke wurde von Naruto schon mehr in die Mitte gebracht.
 

*~*
 

„Meinst du, dass das so eine gute Idee war?“, fragte Sakura Temari entgeistert. „Wieso? Du sagst doch du weißt nicht, was du fühlst und so, also müsste dir das nun deine Eifersucht mehr als deutlich sagen.“ „Hey, dass war die erste!“, rief Naruto grinsend, worauf Sakura sofort ihren Kopf dem schwarzhaarigen zu wand. Ohne zu zögern griff sie nach dem kleinen Glas und kippte das Zeug hinunter. Es schmeckte furchtbar, aber sie fühlte sich einen Moment lang überhaupt nicht leer und hilflos. „Ich würde auch für einen Freund Eifersucht und Mitleid empfinden.“, meinte sie und funkelte Temari an. „Ach komm schon. Entspann dich mal ein wenig.“ Misstrauisch sah sie zu, wie Sasuke einen Scotch mit Soda gereicht bekam. Woher sie wusste, dass ausgerechnet das in dem Glas war? Weil er fast nichts anderes trank. „Wer von euch ist eigentlich wirklich trinkfest?“, fragte Shikamaru grinsend. Sein Grinsen wurde nur noch breiter, als nur Temari ihre Hand hob. „Alles okay, Sakura?“, fragte die blonde und sah sie ein wenig besorgt an. Erst als der Alkohol bei ihr anfing zu wirken, wurde ihr ein wenig seltsam zumute. „Geht noch.“ Sie schaffte es, nicht zu lallen, auch wenn ihr diese Worte unglaublich schwer fielen. Nach dem nächsten ekelhaften Trink wurde alles um sie herum nur noch kuschelig und sie bekam fast nichts mehr mit und konnte im nachhinein auch nicht mehr sagen, wie viel sie schlussendlich getrunken hatte. Klar war, dass es eindeutig zu viel war.
 

Nur knappe drei Stunden und etliche Trinks später wurde langsam klar, dass sie alle viel zu betrunken waren, um jetzt noch länger zu bleiben. Naruto und Hinata hatten sich in die Menschmasse gestürzt, Ino lachte über irgendetwas, was Shikamaru ihr gerade ins Ohr geflüstert hatte, die noch halbwegs nüchterne Temari flirtete mit irgendeinem Typen und Neji und Tenten unterhielten sich auf höchst... nennen wir es anzügliche Art über ihr gemeinsames Studiums fach. Wie das funktioniert? Wenn Sakura ein was an diesem Abend gelernt hat, dann war das ‚Trinke niemals Vodka pur auf leeren Magen.‘ Aber was viel eher zur Situation passte: Betrunkene Idioten schafften alles, solange sie dabei auf der Coach sitzen bleiben konnten.

Und endlich entschloss sich auch Sasuke zu ihr zurückzukehren. „Sieh an. Da ist ja der starke Prinz, der sich für dieses blöde Trinkspiel geopfert hat.“ Sie klang extrem Sarkastisch und vielleicht auch ein wenig gereizt. „Hast du getrunken?“, fragte Sasuke sie belustigt. Scheinbar war der Scotch auch nicht ganz an ihm vorbei gegangen, wenn er in der Öffentlichkeit schon Witze riss. „Nur n bisschen.“, antwortete Sakura grinsend. „Hey Sakura-chaaan.“, Temari hatte sie kurz von dem Studenten losgerissen und sah sie nun trotzig an., „Dein Bruder hat übrigens vor drei Stunde angerufen. Er meinte, dass morgen deine Mum zu Besuch kommt und du dich deshalb nicht zulaufen lassen sollst.“ „Na toll!“ Sakura sprang auf, was sich als großer Fehler erwies, denn ihr Gleichgewicht war gerade nicht sehr Einsatzfähig. Ein starker Arm legte sich um ihre Hüfte und stützte sie. „Jo Temari. Ruf mal bitte meinen Bro und Seto an und erklär ihnen mal kurz die Situation. Ich nehm sie mal kurz mit nach draußen.“, rief Sasuke ihr zu und warf ihr seine sündhaft teures Smartphone zu. Er konnte nicht mehr sehen, ob sie es fing, denn er quetschte sich schon mit Sakura zum Hinterausgang. „Meine Mum wird mich umbringen.“, jammerte Sakura an seiner Seite. Er antwortete nicht, bis sie an der frische Luft waren. Sie hätte ihn vorher sowieso nicht verstanden.

„Quatsch! Wir müssen dich einfach wieder nüchtern bekommen.“ Sie sah ihn ungläubig an. „Wie willst du das denn bitte hinbekommen!? Außerdem werde ich morgen sowieso einen Kater haben und dann bringt sie mich um...“ „Wie kommst du darauf, dass sie dich sofort umbringt?“

Sakura riss die Augen auf und starrte ihn an, als wäre er ein Gespenst. „Na was würde deine Mutter denn sagen, wenn sie dich nach einem dreiviertel Jahr zum ersten Mal wiedersieht und du mitten in der Woche sturzbesoffen in einer Bar oder einem Club gewesen bist und deshalb total verkatert bist.“ Sakura geriet richtig in rage, während sie sprach. Sasuke seufzte nur und sah sie direkt an. „Ich bezweifle, dass sie das nicht verstehen wird.“, sagte er ruhig und sachlich. Aus irgendeinem Grund machte sie ihn gerade ein kleines Bisschen verrückt. Er ließ sie vorsichtig los, sodass sie sich gegen die Wand lehnte. Das half ihm aber auch nicht sonderlich weiter. „Sie denkt doch, dass ich noch nie einen Freund hatte und absolut nichts verbotenes anrühre. Laut ihr habe ich noch nie eine Zigarette probiert und noch nie ein Mädchen geküsst.“ „Warte mal. Du hast mal ein Mädchen geküsst?“, unterbrach er sie ein wenig verwundert. Der Alkohol ließ sie anscheinend sehr gesprächig werden. Ob das nun eher gut oder schlecht war, konnte er nicht so recht beurteilen. „Klar.“, meinte sie mit einem unschuldigen Grinsen, ehe sie mit ihrer Aufzählung fortfuhr: „Sie dachte, dass wenn ich gesagt habe, dass ich bei Freunden übernachte, würde ich das wirklich tun und sie hat Naruto als meinen Spielkumpanen bezeichnet. Außerdem denkt sie, dass ich noch immer Jungfrau bin...“ Und damit schaltete Sasuke kurz ab. Sein Gehirn war an diesem Abend sowieso schon zu nichts zu gebrauchen und das was sie da gerade von sich gab, waren eindeutig zu viele Informationen. Die Hälfte hatte er nämlich auch von ihr geglaubt und während er von dem einen nicht besonders begeistert war, wie das mit dem Rauchen und der Jungfräulichkeit- warum auch immer das dazu gehörte- und von dem anderen nicht wusste, wie er es finden sollte, wie das sie ein Mädchen geküsst hatte.

Sie endete gerade mit ihrer Rede: „aber nun wird sie merken, dass ich nicht ihr kleines süßes Mädchen bin, dem sie noch vor dreizehn Jahren die Zöpfe geflochten hat.“ Unwillkürlich kam Sasuke ihr näher. „Ach Blödsinn. Viel gewachsen bist du ja nicht und das mit den Zöpfen bekomme ich schon hin.“, meinte er grinsend. Selbst Sakura musste darauf lachen, auch wenn dieser Scherz mal wieder auf ihre Kosten war. Die Musik, die die ganze Zeit von innen gedrungen war, verstummt plötzlich und um sie herum wurde es angenehm still.

Wortlos stützte er seine Hände rechts und links neben ihrem Kopf ab. Er wusste nicht, warum er das tat. Wahrscheinlich weil ihm in diesem Moment alles andere vollkommen egal war.

„Sasuke...“, setzte Sakura an und sah zu ihm hinauf. Sie wollte etwas sagen, aber er bemerkte nur, wie ihre schönen, grünen Augen von seinen zu seinen Lippen wanderten und wieder zurück. Sie schien ihn genau zu mustern, zu überlegen, was sie tun sollte. Das war nicht gerade hilfreich, denn nun beugte er sich langsam zu ihr hinab.

Sie waren sich so unglaublich nah, dass er sie atmen hören konnte und sich sicher war, auch ihr Herz hören zu können, dass gerade heftig gegen ihre Brust schlug. Mit halb geschlossenen Augen flüsterte sie: „Danke...“ und stellte sich auf die Zehnspitzen, um den letzten Abstand zwischen ihnen zu überbrücken.

Ihre Lippen berührten sich nicht, die Wärme verschwand. Sakura vernahm nur noch das öffnen der Tür und eine leicht betrunkene Temari, gefolgt von Seto und Itachi. Ihre Lider flatterten leicht und ihr war wieder schwindlig.
 

*~*
 

„Was ist passiert?“, fragte Seto und war nun neben dem jungen Uchiha, der seine Schwester im Arm hielt. „Sie ist plötzlich ohnmächtig umgefallen.“, erklärte Sasuke. „Darf ich?“, fragte Temari den anderen Uchiha kurz. Der große schwarzhaarige musterte sie kurz und nickte dann. „Ist einer von euch mit dem Auto da?“, fragte sie die beiden älteren Brüder. „Ja. Ich.“, sagte Seto und hob seine Hand in der der Autoschlüssel lag. „Ich schlage vor, wir bringen sie zum Auto. Sie atmet, wenn auch etwas unregelmäßig. Wir sollten sie hinlegen, aber nicht hier. Der Boden ist viel zu uneben.“

Gesagt getan. Sasuke trug Sakura zum Auto. Er hatte sie sich nicht einmal von ihrem Bruder abnehmen lassen, weswegen dieser ihn nun ganz genau im Blick behielt.

Er legte sie auf die Rückbank. „Okay folgendes: Erstens brauchen wir Wasser, einen Eisbeutel und ein Kissen oder ähnliches.“ „Ich bezweifle, dass wir das jetzt auftreiben können.“, knurrte Sasuke sie darauf an. „Gut.. ich meine natürlich nicht gut, aber dann solltet ihr jetzt besser fahren, wenn ihr nicht zu weit weg wohnt.“ „Wir sind in wenigen Minuten zuhause. Kommst du mit?“, fragte Seto mit einem zweifelnden Blick auf Sakura. „Ich habe auch nur einen einfachen theoretischen Kurs belegt. Ich hatte noch nicht die Möglichkeit, dass ganze zu üben. Aber Sasuke studiert doch hier Medizin. Er müsste das doch besser können als ich!“ „Sasuke ist nicht mehr ganz nüchtern, ich habe vor knapp Zehn Jahren meinen Führerschein gemacht und Seto genauso. Zusammen müssten wir das doch hinbekommen!“sagte Itachi ihr nun sachlich. Ihre Reaktion verwunderte ihn ein wenig, denn sie nickte nur hastig und stieg ein. Sakura wurde in die Mitte von Temari und Sasuke gesetzt. Die Blonde nahm Sakuras Handgelenk, um ihren Puls zu messen. Nach einer Minute seufzte sie erleichtert. „Er ist ein wenig zu schnell, aber das ist nicht weiter problematisch.“
 

Nur wenige Minuten später, lag Sakura auf der Coach in ihrem Haus und schlief. Sie war zwar nicht aufgewacht, aber ihre Werte waren alle vollkommen okay. Temari lehnte sich erleichtert im Sessel zurück, ehe sie sich ganz aufrichtet. Sasuke saß an die Coach gelehnt auf dem Teppich und Itachi und Seto hatten es sich in weiteren Sesseln um Sakura herum bequem gemacht. „Ich koch mal einen Tee.“, meinte sie nur. „Erstes Regal recht, oberste Schublade.“, rief Seto so leise wie nur möglich. „Ich helfe dir.“, erbot sich Itachi und stand ebenfalls auf. Dankbar sah Temari zurück und ging in die Küche. Der Beschreibung folgend fand sie das passende Regal und zog den Kasten überrascht heraus. Reihen von Teesorten reihten sich vor ihr auf. Itachi schloss die Küchentür, nachdem auch er in die Küche getreten war. „Also ich bin ja für diesen.“, meinte Temari und nahm das Kästchen aus dem großen Kasten heraus, um es Itachi zu reichen. „Mir wäre ein grüner Tee mit dem Aroma von Zitrone...“ Er verstummte, als sich ihre Hände streiften und er gleichzeitig die Aufschrift lesen konnte. „Das ist meine Lieblingssorte.“ Überrascht sahen sie sich an, als sie den Satz im Chor ausgesprochen hatten. „Du steckt voller Überraschungen.“, meinte er lächelnd. „Sie auch.“ Er sah sie noch verwunderter an. „Du kannst mich ruhig duzen. Ich bin nicht viel älter als du. Außerdem kennst du mich doch schon Ewigkeiten.“ Ein wenig irritier klang er dabei schon. Sie lächelte und nickte. Natürlich hatte sie das nicht vergessen, aber es war eben schon ein Weilchen her und sie wollte sich nicht unhöflich verhalten. Das Wasser kochte zwar bereits, aber ihr wurde gerade so zumute, als hätte sie wirklich etwas wichtiges vergessen. Sie musste hier raus, bevor er noch bemerken würde, dass sie rot geworden war. Mit neuem Mut und einemwild klopfenden Herzen drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange und flüsterte: „Mir soll es recht sein.“

Das ihm in diesem Augenblick ein Schauer über den Rücken jagte, ahnte sie nicht, aber sie lächelte ihn einfach nur seelenruhig an und drückte ihm das Kästchen in die Hand. Dann erst verschwand sie gut gelaunt aus der Küche. „Kann ich heute hier übernachten?“, fragte Temari den noch immer im Wohnzimmer sitzenden Seto. Der nickte nur und meinte: „Klar. Die Treppe hoch sind rechts fünf Gästezimmer. Such dir einfach eins aus.“ „Danke. Ihr werdet gar nicht bemerken, dass ich da bin.“, versicherte sie noch unnützerweise, warf noch einmal einen Blick auf Sakura und murmelt: „Ihr solltet lieber schon mal viel Wasser gefrieren. Wenn ich das richtig sehe, werde ich morgen nicht die einzige mit einem Kater sein.“ Sasuke kam ihr auf der Treppe mit einem Stapel Decken und Kissen entgegen. „Nacht.“, sagte er gelassen. Scheinbar war er schon fast wieder vollkommen nüchtern. „Und pass auf, dass du dir nicht die Finger an meinem Bruder verbrennst.“, fügte er noch ein wenig leiser hinzu und sah sie mit einem nachdenklichen Blick an, „Du wärst nicht die erste.“

Die Worte hinterließen in Temari ein seltsames Gefühl, aber sie schluckte ihren Zweifel hinunter und wünschte auch ihm eine gute Nacht. „Pass du lieber auf Sakura auf. Wenn so etwas nochmal passiert, wird dir irgendeiner der hier oder vorhin in der Bar Anwesenden garantiert den Kopf abreißen. Und sei dir nicht so sicher, dass es keinesfalls Naruto ist. Gerade den solltest du besser im Auge behalten.“ Was ihre Worte bei ihm auslösten konnte sie nicht wissen, aber es waren mit Sicherheit ähnliche Gefühle wie bei ihr.

„Pass auf sie auf.“, wiederholte sie noch einmal, dann erst sah Sasuke sie stumm an und sein Blick schien sie in diesem Moment fast zu erdolchen. Sah es so aus, wenn er ein paar Emotionen mal freien Lauf ließ?

Plötzlich todmüde verschwand sie im erstbesten Zimmer und ließ sich ins Bett fallen. Der Tag war auch für sie ein bisschen zu viel gewesen.

Lets play destiny

Lets Play destiny
 

Temari erwachte mit einem gewaltigen Dröhnen ihres Kopfes. Seltsamerweise war ihre Erinnerung an den Abend zuvor nicht mehr besonders eindeutig, hatte auch sie zu viel getrunken. Der Arm, der sich um sie schlang, konnte ihr aber die Gewissheit geben, dass sie doch tatsächlich nicht alleine war. Langsam wandte sie sich, um den jungen Mann- wie sie doch hoffte- ansehen zu können und sie hätte schwören können, dass sie der Schlag traf, als ihr mit dem Anblick der sich ihr bot alles wieder einfiel. „Scheiße.“, murmelte sie. Nun war sie doch ein wenig zu weit gegangen. Sie schloss kurz die Augen und überlegte, wie sie am besten reagieren sollte. Denn das, was sie da getan hatte, war alles andere als verantwortlich.

Und trotzdem schaffte sie es nicht aufzustehen und einfach zu verschwinden. Sie konnte nicht einmal den Blick von seinem Gesicht abwenden und plötzlich lachte sie leise. „Darf ich irgendwann die Augen aufmachen?“, fragte er leise, woraufhin sie die überlegende mimte: „Mal sehen.“ „Dir ist doch sicher bewusst, dass heute er Freitag ist, oder? Musst du nicht in die Uni?“ „Woher weißt du, dass ich studiere?“, fragte sie ein wenig verwirrt. „Du hast es mir doch erzählt.“, meinte er ebenso verwirrt und stützte sich auf seinem Ellbogen. Verwirrt runzelte sie die Stirn und versuchte krampfhaft diese Erinnerung wieder zu finden. „Ihr habt gestern alle ziemlich tief ins Glas geschaut.“, stellte er schmunzelnd fest, als sie ihr Gesicht wegen der Kopfschmerzen verzog. Mit zusammen gepressten Lippen nickte sie. Plötzlich sah sie sich panisch um. „Wie spät ist es denn.“ „mhmm? Kurz vor halb acht.“ „Mist.“ Temari sprang auf. „In einer halben Stunde muss ich in der Uni sein.“, erklärte sie kurz und ein wenig in Panik. Nun war Itachi auch auf den Beinen. Schneller als gedacht waren sie geduscht und angezogen. Während Temari nochmal nach Sakura sehen wollte, köpfte Itachi seinem Freund den Autoschlüssel ab. „Was ist denn mit dir los?“, fragte dieser verschlafen und deutete mit einem Fingerzeig auf die Kommode. „Erklär ich dir später. Du hast was bei mir gut. Hat Sakura heute eigentlich eine Vorlesung?“ „Ich glaube nicht.“ Seto gähnte. „Sie hätte sonst nicht so viel getrunken. Und wenn doch, hat sie Pech gehabt. Ist doch alt genug.“ Darauf sah Itachi ihn kurz zweifelnd an, sagte aber nichts. Dann musste er später eben mit den beiden lernen.

Temari wartete unten bereits mit zwei Kaffeebechern in der Hand. Einen davon reichte sie Itachi, der diese dankend annahm. „Karamell und weiße Schokolade?“, fragte Itachi erstaunt, als er daran genippt hatte. „Oh du hast meinen erwischt.“ Stellte Temari fest und verzog das Gesicht erneut, diesmal aber wegen ihres Kaffees, der komplett schwarz war. „Sasuke hat gesagt, du trinkst ihn extra stark.“ Itachi schüttelte nur den Kopf: „Dafür bring ich ihn um.“ Er nahm ihr den Becher ab und reichte ihr den anderen. Nachdem er sich in der Küche einen gefühlten halben Liter Milch dazu gekippt hatte, stieg er endlich zu ihr ins Auto.

Die Fahrt war ziemlich still, vor allem weil Temaris Kater inzwischen sich irgendwie verschlimmert hatte und sie irgendwie versuchte mit Sonnenbrille noch immer aus ihren Händen ein Dach über ihren Augen zu bauen. „Und wieso trinkst du mitten in der Woche?“, fragte er sie immer noch sehr amüsiert über das Bild, dass sich ihm bot, wenn er nach rechts sah. „Hinata meinte, dass Sakura sich komisch verhalten würde und ich als gute Freundin wollte ihr helfen. Allerdings reagierte Sakura nicht so, wie sie sollte.“ „Ach und wie sollte sie reagiere?“ Itachi lächelte Seelig, als er Temaris nicht halbwegs ernstgemeinten bösen Blick bemerkte. „Sie sollte eifersüchtig werden, aber sich doch nicht dermaßen besaufen.“ Itachi schüttelte abschätzend die Hand. „Vielleicht hatte es ja auch etwas gutes, dass sie gestern umgekippt ist. Ich habe Sasuke noch nie so besorgt gesehen. Noch nie hat er sich so um einen Menschen bemüht.“ Überrascht hob Temari die Augenbraue. Also war es nicht nur ihr aufgefallen. „Ja, auch ich bin nicht blind und habe bemerkt, dass er etwas für sie übrig hat. Die einzigen, die das nicht checken sind die beiden und ich habe schon viel versucht, um Sasuke zur Einsicht zu bringen. Vergeblich! Wir sind da.“ Überrascht sah Temari aus dem Fenster, nur um festzustellen, dass er Recht hatte. Kurz zögerte sie. „Willst du nicht aussteigen?“, fragte Itachi aufmunternd lächelnd. Ihre nächste Handlung überraschte ihn aber irgendwie schon wieder. Sie beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn. „Wir sollten versuchen, die beiden zu verkuppeln.“, meinte sie lächelnd, dann stieg sie aus. Immer noch ein wenig verwirrt sah er ihr hinterher, wie sie mit einem Blick über die Schulter zurück in einem der Gebäude verschwand. „Versteh einer die Frauen.“, murmelte er zu sich selbst und wendete. Diese Frau hatten ihn auf jeden Fall den Kopf verdreht...
 

*~*
 

Im Haus war es vollkommen still, aber sie hatte das Gefühl, als würde ein Hammer gegen ihren Kopf schlagen. Als sie versuchte ihre Augen zu öffnen, wurde dieses Gefühl nur noch schlimmer. Das Licht schien an diesem tag unfassbar hell zu sein und blendete sie. Um sie herum tanzten bunte Lichter und die Benommenheit ließ sie kurz aufstöhnen. „Morgen, Sonnenschein.“, kam es tonlos von dem schwarzhaarigen, der ihr den Rücken zugedreht am Sofa vor ihr lehnte. Sie zuckte zusammen, als er sich zu schnell für ihre Gedanken herum drehte, einen Eisbeutel in ihre Hand legte und diese dann an ihren Kopf drückte. Scharf sog sie die Luft ein, als ein kurzer Schmerz sie durchzuckte und kurz darauf das unangenehme Gefühl gelindert wurde. „Was ist passiert?“, fragte sie leicht stockend und versuchte sich vergeblich an den Vorabend zu erinnern. Sasuke dagegen zog seine Augenbrauen hoch und sah sie beinahe entgeistert an. „Du...“, begann er, brach aber ab, um zum Fenster zu sehen. Kurz überlegte er, was er ihr sagen konnte, was er überhaupt vor hatte zu fragen. Schließlich beendete er die Frage: „Du weißt gar nichts mehr?“ Seine Stimme klang alles andere als begeistert, aber sie konnte ihm ansehen, dass er sich zur ruhe zwang. „Nun, ich weiß nur noch, dass wir ein lächerliches Trinkspiel gemacht haben. Danach ist alles sehr undeutlich.“ Sie hörte, wie er seufzte und fragte sich unwillkürlich, ob an diesem Abend noch etwas außergewöhnliches passiert war. „Mehr brauchst du auch nicht zu wissen.“, antwortete er einfach und ließ ein merkwürdiges Lächeln sehen. Warum es merkwürdig war, wusste sie nicht, aber er schien doch viel mehr enttäuscht, als fröhlich.

sie streckte sich. Das Problem musste warten, nun hatte sie schlichtweg einen Mordhunger, weswegen sie aufstand und sich zunächst orientierte. Wenigstens war sie diesmal nicht an den Uchiha gekuschelt in dessen Haus aufgewacht, sondern in ihrem eigenen auf der Coach. Ins Bett hatte sie es scheinbar nicht mehr geschafft. Plötzlich hielt sie in der Bewegung inne. „Ich bin umgekippt, richtig?“ Sie konnte spüren, wie der Blick des schwarzhaarigen plötzlich auf ihr lag und sie durch dringlich musterte. „Ja.“, gab er tonlos zu und wartete scheinbar auf etwas. „Mist.“, murmelte sie und setzte ihren Weg in die Küche fort. Wie sie schon richtig erwartet hatte, war Seto noch nicht aufgestanden. Stattdessen stand auf der Anrichte ein Korb mit Brötchen, an dem ein Zettel haftete. „Woher kommen die Brötchen?“, rief sie erstaunt und zuckte beim krächzenden Klang ihrer eigenen Stimme zusammen. Kurzerhand griff sie nach dem Korb und kam zurück ins Wohnzimmer. „Hier ist auch noch ein Zettel.“, stellte sie fest, nachdem Sasuke nur gleichgültig reagiert hatte. Nun musterte er sie interessiert und war sofort auf den Beinen. „Was steht drauf?“, fragte er und setzte sichtlich nervös auf das Sofa. Sakura las vor: „Ihr habt sicher Hunger. Guten Appetit und kuriert euch aus.“ Sofort war die Neugier von Sasuke verflossen. „Das war wohl Itachi.“, meinte er ruhig und klopfte auf den Platz neben sich. Nachdem Sakura sich neben ihm niedergelassen hatte und nach einem belegten Brötchen griff, fragte sie: „Willst du meine Gedächtnislücken nicht füllen?“ „Da gibt es nichts zu füllen.“ „Der Abend hat doch sicher nicht damit aufgehört, dass wir ein Trinkspiel gemacht haben und dann nachhause teleportiert worden“

„Doch.“

„Lüg mich bloß nicht an! Was ist passiert?“ Das Sakura wieder etwas lauter geworden war, war wohl ein Eigentor, denn nun zuckte sie wieder heftig zusammen. „Es ist nichts passiert!“, antwortete Sasuke noch immer vollkommen ruhig, vielleicht auch, weil er ihren Kater nicht ausnutzen wollte. Aber eigentlich nutze er ja gerade ihre Gedächtnislücke aus, um irgendetwas zu entgehen. „Ach und warum hat dein Bruder dann hier geschlafen?“ „Weil er zufällig in der Gegend war und uns abgeholt hat.“ „Und was Temari dann hier gemacht?“ „Temari?“ Sasuke spielte den unwissenden, obwohl er selbst schon verwirrt war, dass sie das wusste. „Wie kommst du darauf, dass Sabakuno hier war?“ „Sie hat ihre Portemonnaie hier vergessen.“, antwortete sie und deutete auf die Treppe. „Woher weißt du, dass es ihrs ist?“ Das wollte dem Uchiha einfach nicht einleuchten. „Weil sie eine Farbe wollte, die nicht auf dem freien Markt erhältlich ist. Diese Marke verkauft nur an wenige in der ganzen Welt. In den USA gibt es nur zwei in dieser Farbe von der Marke. Und zufällig hängt das Markenzeichen nach unten. Also, warum war sie hier?“ „Sie wollte überwachen, dass dein Zustand sich bessert.“, antwortete er nun kleinlaut. „Und erklärst du mir dann auch, warum ihr Shirt dort liegt?“ Sie deutete auf eine Sprosse der Treppe ein Stück weiter oben. „Das will ich gar nicht wissen.“ Die Antwort stellte sie überhaupt nicht zufrieden, aber sie schwieg. Würde sie sie eben selbst zur Rede stellen.
 

*~*
 

Temari war alles andere begeistert. Um nicht zusagen sie war wütend. Wütend auf sich selbst. Wieso hatte sie das getan? Sie mochte Itachi, aber so etwas wie eine Beziehung würde nie zustande kommen. Nicht bei ihr! Sie war fast berühmt für ihr Singleleben. Sie hatte nie eine Beziehung gehabt, die länger als einen Monat hielt und hatte es eigentlich schon längst aufgegeben. Nicht, dass sie es nicht mit ihm versuchen wollte, aber nach der Trennung konnten sie keinesfalls mehr Freunde sein. So etwas funktionierte ebenfalls nie! Das Problem war ja, dass sie Itachi schon länger kannte, dass aber niemanden erzählt hatte und jetzt nicht damit rausrücken wollte. Und genau deshalb konnte sie mit keinem über ihr Gefühlschaos sprechen. Keinem außer Itachi. Sie wusste, wo er wohnte, schließlich hatte er dieselbe Universität besucht wie sie und sie war schon bei mehreren seiner Hauspartys dabei gewesen. Und Itachi feierte super Hauspartys, wenn nich sogar die besten. Nun, da hatten sie sich schon näher kennen gelernt, aber nie hatte sich wirklich etwas ernsthaftes entwickelt. Aber jetzt...

Vielleicht sah er das aber auch ganz anders? Für den Typ, der nur auf einen One-nightstand aus war, hatte sie ihn eigentlich nicht gehalten. Aber wer wusste schon, was in einem Mann vorgeht. Sie seufzte. Nein begeistert war sie nicht, sondern vielmehr ratlos. Sie stand vor der Uni und rätselte, ob sie ihn nicht einfach besuchen sollte, um mit ihm zu sprechen. Aber das konnte auch falsch aufgefasst werden. Ihr Blick wanderte zu ihrer Armbanduhr. Eine halbe Stunde. Eine verdammte halbe Stunde stand sie nun schon hier und überlegte, wie sie am besten handeln sollte. „Hey Temari?“ Überrascht drehte sie sich um, als Shikamaru hinter ihr den Weg entlang kam. „Was machst du noch hier?“ Darauf hatte sie keine Antwort, also hob sie einfach nur die Schultern leicht an. Ihn hatte sie beinahe vergessen können, allerdings kam er ja sowieso immer zum „rechten“ Zeitpunkt. Nun war das Gefühlschaos perfekt. Ihr Herz schlug schneller, als er ihr einen misstrauischen Blick zuwarf. „Hast du den Weg nachhause vergessen, oder was?“ „Nein, aber ich...“ Sie biss sich auf die Lippe, dann sprach sie hastig weiter: „Wollte noch einen Freund von mir besuchen.“ Seine Augen verengten sich. Scheinbar gefiel ihm das ganz und gar nicht. „Und worauf wartest du dann noch?“ Hilflos sah sie zu Boden. Normalerweise strotzte sie nur so vor Selbstbewusstsein, aber gerade war das etwas anderes. „Bist du dir etwa nicht sicher, ob du wirklich hin willst?“, fragte er weiter und kurz nickte sie. „Mein Gott. Dann lass es eben!“ „Das ist aber wichtig.“, protestierte sie. „Macht der Typ ärger, oder was? Soll ich mitkommen?“, fragte der Nara nun genervt. Der Jurastudent verstand nicht, was Temari gerade so beschäftigte. Sie seufzte erneut. „Nein.“ „Was soll ich denn sonst machen?“ Die Kriminalistikstudentin war ratlos. Er sollte gar nichts machen. Das war etwas, was sie ganz alleine entscheiden musste. Niemand konnte ihr dabei helfen. „Ich gehe jetzt besser.“, murmelte sie und wich seinem Blick aus. „Okay. Dann bis Montag. Wenn was ist, ruf an.“ Seine Antwort klang nicht gerade froh und plötzlich überkam sie ein trauriges, beklommenes Gefühl. Mochte sie Shikamaru nicht auch? Mit ihm wäre es so viel leichter. Er war ihr bester Freund. Er verstand sie...

Langsam setzte sie sich in Bewegung und lief direkt und zugleich unschlüssig Richtung Wald. Sie wusste, dass dort eine Straße direkt zu dem Anwesen führte. Shikamaru hatte sich noch immer nicht von der Stelle bewegt, aber sie wagte es nicht, länger zurückzublicken, um sein Gesicht zu sehen. Was tat sie da schon wieder?
 

Es war keine weiter halbe Stunde bis zu dem großen Tor und wieder stand sie nur unschlüssig davor. Sollte sie...?

„Was machst du denn hier?“, hörte sie seine berauschende Stimme nahe an ihrem Ohr. „Ich... wollte nur mit dir reden.“, sagte sie und drehte sich zu ihm herum. Er lächelte nur und fragte: „Was gibt es denn?“ „Naja... wegen Sasuke und Sakura.“ „Achso...“ Itachi grinste und deutete mit einem Kopfnicken auf das Anwesen. „Wollen wird dazu nicht lieber rein gehen?“, fragte er. Erst jetzt fiel ihr auf, dass er alle Hände voll hatte. Er trug eine Kiste vor sich her und irgendwie interessierte es sie schon, was da drin war. „Klar. Kann ich dir irgendwie helfen?“, bot sie vorsichtig an. „Brauchst du nicht.“ Er verlagerte das Gewicht auf seinen linken Arm und zog einen Schlüssel aus der Tasche.

„Sasuke hat übrigens dein T-Shirt mitgebracht. Du hattest es wohl bei Sakura vergessen.“, meinte Itachi beiläufig, als er die Haustür aufschloss. Mit einem eingeübten Handgriff schaltete er das Licht ein und ließ den Schlüssel in eine Schale nahe des Eingangs fallen. Unwillkürlich wurde Temari ein bisschen rot. „Achso? Das hatte ich ja ganz vergessen.“ „Es liegt im Wohnzimmer.“, rief Itachi, der gerade in eines der Zimmer verschwunden war. Sie erinnerte sich nicht mehr genau an den Grundriss des Hauses und zögerte deshalb. „Bist du angewachsen?“, fragte Itachi belustigt, als er halb aus dem Zimmer heraustrat und sie noch immer an derselben Stelle sah. „Du warst doch schon mehrmals hier.“ Er hatte recht. Mindestens zehn Mal, wenn nicht sogar noch öfter, aber trotzdem war sie damals meistens nicht mehr ganz nüchtern und es war auch mindestens ein Jahr her, wenn nicht schon als sie angefangen hatte, zu studieren. Nicht viele wussten, dass sie ebenfalls ein Jahr ausgesetzt hatte, weil ihre Mutter an Krebs erkrankt war. Itachi war einer der wenigen, die darüber bescheid wussten und auch, dass sie noch immer sehr unter dem Tod litt. „Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?“, fragte er, als sie das Wohnzimmer betrat. „Wir haben Tee, Kaffee, Saft, Gin und Wein.“, zum Ende seines Satzes hin grinste wieder amüsiert. Er wusste auch, dass sie früher nicht ganz so trinkfest war, wie sie es nun ist und damals war sie betrunken sehr... Es gibt eigentlich kein Wort, um das zu beschreiben. Sie war seltsam, witzig, vielleicht auch ein wenig tollpatschig? Auf jeden Fall war es witzig mit anzusehen und einige zogen sie gerne noch deswegen auf. So auch er. „Ich denke, ein Tee könnte nicht schaden.“, meinte sie nur und streckte ihm belustigt die Zunge heraus. „Weißen, wenn’s geht.“, fügte sie hinzu. Itachi nickte und verschwand in einem anderen Zimmer, das wohl die Küche war.
 

Nur wenige Minuten später saß sie auf dem Sofa, eine Tasse Tee in der Hand. „Ihr habt neue Möbel.“, stellte sie lächelnd fest. „Ja, die alten hatte meine Mutter herausgesucht und ich konnte dieses Stoffsofa nicht ertragen.“ „Und deshalb eine schwarze Ledercoach?“, fragte sie kopfschüttelnd und nippte an ihrem Tee. „Immerhin wirkt sie männlich.“, meinte Itachi gut gelaunt. „Dazu brauchst du aber keine Ledercoach.“ Überrascht hielt sie selbst in der Bewegung inne. Hatte sie das gerade laut gesagt. Sie sah zu Itachi hinüber und einen Moment sahen sie sich nur in die Augen. Dann- vollkommen unverhofft- begannen sie beide zu lachen. „Entschuldige.“, meinte sie, „alte Angewohnheit.“ „Ach was. Ich nehme das einfach als Kompliment.“ Nachdem ihre Worte schon fast wieder vergessen waren, wechselte Temari das Thema: „Aber jetzt zu etwas anderem: Lass uns Schicksal spielen!“ Temaris Augen glitzerten vor Begeisterung. Sie hatte schon Ewigkeiten niemanden versucht zu verkuppeln. „Hast du denn eine Idee, wie wir die beiden zusammen bekommen?“ Itachi schüttelte nur den Kopf. „Ich habe schon so einiges versucht, aber Sasuke ist einfach viel zu stur und Sakura scheint zwar in ihn verliebt zu sein, glaubt das aber selbst nicht.“ „Das Problem liegt wohl auch in ihrer Vergangenheit. Jetzt scheinen sie zwar ganz gut klarzukommen, aber früher haben sie sich beinahe die Augen ausgekratzt. Und auch wenn Sasuke sie heute noch zu ärgern versucht, ist das lediglich ein Necken. Aber was ist, wenn sie plötzlich wieder in ihr altes Muster verfallen? Das will ich Sakura auf keinen Fall zumuten.“ Itachi nickte zustimmend. „Sasuke ist auch seit seiner Rückkehr viel offener und freundlicher geworden.“ „Ich würde sagen, wir bringen sie möglichst oft in eine Situation, in der sie zusammen halten müssen.“ „Zum Beispiel?“, fragte Itachi nun interessiert. „Ich nehme Sakura mit zum Footballtrainig. Ein Freund von mir wollte schon lange, dass ich mal zusehen.“ Diese Aussage gefiel Itachi wiederrum scheinbar überhaupt nicht. „Inwiefern würden sie dann zusammenhalten.“ Ihm ging es doch nicht darum. Das bemerkte selbst Temari. „Das zwar nicht, aber sie erlebt ihn dann mal in seinem Element und außerdem könnte er doch denken, dass sie sich vielleicht für das interessiert, was er gerne macht.“, versuchte Temari ihm die Idee schmackhafter zu machen. „Mhmm.“ Er schien noch nach etwas zu suchen, dass dagegen sprach, aber schließlich stimmte er zu. „Noch was: Sasuke kennt Sakuras Bruder, sagt das ihr aber nicht.“ „Und?“ „Seto könnte Sakura ebenfalls beeinflussen, ohne das Sakura etwas dahinter vermutet. Sie denkt, dass er und Sasuke sich nur sehr flüchtig kennen.“ Diesmal brauchte es all seine Überzeugung, um ihr klarzumachen, dass das ein Vorteil sein würde. „Das könnte vielleicht wirklich hilfreich sein.“, meinte sie schließlich nachdenklich. „Er hat garantiert mehr Einfluss auf sie.“, fügte sie noch hinzu. „Gut, dann ist das besprochen.“, meinte Itachi, „Wie läuft’s eigentlich mit deinem Studium?“ „Ganz gut. Ich bin jetzt im Sechsten Semester und schreibe an meiner Arbeit.“, antwortete sie schon beinahe stolz. Er hatte das alles schließlich bereits hinter sich. „Und wie geht es dir... allein.“ Er war sehr darauf bedacht darauf, wie er es ausdrückte, aber er sah die Tränen, die sich in ihren Augen sammelte. Das verdächtige Glitzern hatte er eigentlich nicht sehen wollen, aber es sprach Bände. „Nicht so gut.“ Ihre Stimme klang plötzlich unsicher, brüchig. Lange hatten sie nicht mehr in diesem Zimmer gesessen und über ihre Probleme gesprochen und noch nie waren sie dabei allein gewesen. „Sie... fehlt mir.“ Mehr konnte sie dazu nicht sagen, aber das brauchte sie auch nicht. Sanft zog Itachi sie in seine Arme und drückte sie tröstend an sich. Sie wollte keinesfalls weinen, aber wie sollte sie es verhindern? „Meinen Brüdern geht es schlimmer.“, schluchzte sie. „Shh.“, machte Itachi nur und wollte sie zum Schweigen bringen. Er wusste, dass sie sich vorwürfe machte. Sie ignorierte das einfach und sprach weiter: „Ich sollte nicht so im Selbstmitleid versinken und mehr für dich da sein.“ „Temari.“ „Ich bin keine gute Schwester.“ „Temari.“ „Sie haben etwas besseres verdient. „Temari!“ Seine Stimme war nun noch ernster und er runzelte die Stirn. Temari verstummte kurz. „Hörst du dir eigentlich noch selbst zu!? Du versinkst in Selbstmitleid und bist nicht gut genug? Das ist Blödsinn. Was redest du da nur? Als meine Eltern verstarben, bin ich abgehauen und habe meinen kleinen Bruder alleine gelassen. Dank mir hat mein Bruder kaum noch Erinnerung an seine Eltern und seine Kindheit. Und trotzdem war ich d Meinung, dass ich derjenige war, der am meisten litt! Du bist einfach noch nicht darüber hinweg und das ist auch okay! Niemand verlangt von dir, dass du das ohne Tränen durchstehst und niemand erwartet, dass du deinen Brüdern ein Vorbild oder eine Ersatzmutter bist. Bleib einfach bei ihnen, solange sie dich brauchen und solange du kannst. Das genügt doch.“ Seine Worte trösteten sie irgendwie und das Gefühl seiner Nähe lullten sie ein. Er war ehrlich gewesen, so wie die vielen Male zuvor. Wieder hatte er es geschafft, dass sie ihm alles glaubte. „Danke.“, murmelte sie an seiner Brust und rückte näher an ihn heran. „Immer wieder gern.“, antwortete er flüsternd. Zaghaft hob sie den Kopf, um ihn ansehen zu können. Man sah deutlich, dass sie geweint hatte. Ein bisschen ihrer Mascara hatte sich unter ihren Augen verteilt und ihre Wangen waren leicht feucht. Außerdem rannen immer noch ein paar Tränen ihre Wangen hinab. In seinen Augen waren Emotionen zu sehen, die sie nie für möglich gehalten hatte, auch wenn sie sie auch früher gesehen hatte. Es war immer wieder erstaunlich, war Itachi sonst doch immer recht gefühlskalt. Ihr Blick wanderte von seinen Augen zu seinen Lippen und unwillkürlich fragte sie sich, ob sie diesen Moment vielleicht doch nutzen sollte. Sie wusste, dass er sie nicht ausnutzen wollte, was er aber tun würde, wenn sie ihn nun küsste. Temari schloss die Augen und ließ ihren Kopf wieder an seine Brust sinken. Nein, das war nicht der richtige Zeitpunkt. Das klingeln des Telefons riss sie aus ihrer Zweisamkeit und nur ungern trennte sie sich von ihm. Er hob ab: „Uchiha Itachi, guten Tag.“ Scheinbar war das keine sonderlich erfreuliche Nachricht, denn sofort sprang er vom Sofa auf und lief hin und her. „Was soll das heißen? Bleib mal ganz ruhig!“ Verzweifelt versuchte er den Anrufer zu beruhigen. Temari betrachtet ihn dabei. Er wirkte nun so viel Geschäftiger. „Na und?“ Seine Stimme klang plötzlich trotzig. „Sie ist doch alt genug.“ Kurz hörte er dem Anrufer zu, ehe er gereizter fragte: „Was soll das denn heißen!?“ Nun konnte Temari gar nicht mehr zuordnen, mit wem oder worüber er sprach. „Warte bis heute Abend und ruf mich nochmal an.“ Er sah kurz zu Temari und schien zu überlegen. „Nein. Ruf einfach später nochmal an.“ Daraus entstand wieder eine Diskussion, bei der ausschließlich der Anrufer sprach. „Ich hab jetzt keine Zeit für sowas.“ Wieder warf er Temari einen Blick zu. So langsam hatte sie das Gefühl, dass es um sie ging. „Ja, mach das. Bis später.“ Itachi legte den Hörer auf die Ladestation und ließ sich seufzend neben ihr auf dem Sofa nieder. „Wer war es denn? Ist etwas passiert?“ Temari versuchte beiläufig zu klingen, aber das gelang ihr nicht so recht. Itachi lächelte über ihre Neugier, antwortete aber trotzdem: „Seto. Anscheinend ist Sakura verschwunden, ohne ein Wort zu sagen.“ „Ist sie nicht alt genug, um selbst zu entscheiden, was sie tut?“ „Stell dir vor, das habe ich auch gesagt.“ Itachi zuckte mit den Schultern. „Sie wird schon ihre Gründe haben...“
 

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Anmerkung: Wie versprochen habe ich die Nebencharaktere mehr mit in das Geschehen eingebunden. Ich hoffe, es hat euch gefallen. ;)

Nochmals vielen Dank für die lieben Kommentare. Ich habe mich sehr darüber gefreut!
 

Ich werde wieder beginnen, die Kapitel zu überarbeiten, aber diesmal nur wegens der Grammatik, REchtschreibung und Schlüssigkeit. Ihr müsst also nicht zwangsweise alles lesen, aber die Fehler stören mich selbst und ich bin ja bekanntlich alles andere als Perfekt.

Danke fürs Lesen, bis zum nächsten Kapitel :)
 

Ganz liebe Grüße

abgemeldet

Shit Happens

Shit Happens
 

Sakura war an diesem Nachmittag noch einmal bei den Ruinen gewesen, um sich um die Pferde zu kümmern. Als sie dann aber nachhause kam, war es vorbei mit der Ruhe, die sie den ganzen Tag genießen durfte. „Sakura?“ Seto klang sehr gereizt und kam sofort aus er Küche marschiert. „Wo warst du!?“ „Spazieren.“, log sie und funkelte ihn an, „Darf ich das nicht mehr?“ „Sag gefälligst das nächste Mal bescheid. Ich hab mir Sorgen gemacht.“ „Ach warum denn? Das deine kleine volljährige Schwester nicht rechtzeitig vom Spielen nachhause kommt.“ „Wohl eher, dass seine kleine Schwester Süßigkeiten von fremden Menschen geschenkt bekommen hat.“ Erschrocken wandte sie sich der Stimme zu. „Was machst du denn hier!?“, knurrte sie. Sasuke kam lässig die Treppe hinab und stellte sich neben Seto. „Er hat mich gebeten dich zu suchen, aber ich konnte dich nicht finden.“, antwortete der Uchiha mit einem Nicken in Setos Richtung. Sakura kochte vor Wut. Er wusste doch ganz genau, wo sie war und er hätte sie im Handumdrehen gefunden, wenn er sie ernsthaft gesucht hätte. „Macht mal nicht so eine Panik. Ich kann schon selbst auf mich aufpassen!“ „Eben nicht! Hier läuft immer noch ein Irrer rum!“ Wieso wurde sie denn von Sasuke zurechtgewiesen? War das nicht eher Setos Aufgabe. „Ach ja? Der wurde ca. 100 Kilometer von hier zuletzt gesichtet! Einhundert!“ Sie verstand nicht, was dieser Aufstand sollte. „Nein.“ Dieses eine Wort, die Behauptung, dass sie falsch lag, brachte sie fast zur Weißglut. Erst als die Erklärung folgte, stockte sie: „Zuletzt wurde er vor einer halben Stunde an der Universität gesehen.“ Sie schluckte. „Was?“ So allmählich beruhigte sie sich und ließ sich auf der Treppe nieder. Vielleicht war sie ihm sogar begegnet. Und selbst wenn nicht, bestand doch die Gefahr, dass sie ihm morgen begegnete. Oder übermorgen. Sie war tatsächlich einer Gefahr ausgeliefert gewesen und dabei unvorsichtig gewesen. Sie vergrub ihr Gesicht hinter ihren Händen und kämpfte mit ihrer eigenen Panik. „Scheiße.“, murmelte sie, als Sasuke sich neben sie setzte und sie betrachtete. „Es ist doch alles gut gegangen.“, versuchte er sie zu beruhigen. Er schien bemerkt zu haben, dass sie gerade selbst Angst hatte.

„Diesmal.“, fügte Seto hinzu und lehnte sich über das Geländer. „Das war nicht sehr hilfreich.“, hörte sie Sasuke zu Seto sagen. Nein, hilfreich war es nicht gewesen, aber nun raffte sie sich auf. „Und es wird auch sonst niemals etwas passieren.“, meinte sie. Ihre Angst stand ihr noch ins Gesicht geschrieben, aber sie wollte nicht weiter darüber nachdenken, also lief sie die Treppe hinauf. Es würde sich sicher noch etwas zum Lernen finden lassen, selbst wenn es nur ein Rezept war. Sie war gerade an ihrer Zimmertür angekommen, als sie das Klingeln ihres Smartphone im Zimmer hörte. Sie hatte es zuhause vergessen. Schnell lief sie ins Zimmer und nahm ab. „Hallo?“, fragte sie. „Hey ich bins“, meldete sich Temari am anderen Ende. Das Sakura ihre Nummer nicht erkannt hatte, war doch recht merkwürdig. „Was gibt’s denn? Was ist das für eine Nummer?“ „Was es gibt? Ich möchte mich morgen mit dir vor der Uni treffen. Gebäude acht, wenn’s möglich ist! Das gibt’s.“ Auf ihre zweite Frage ging sie gar nicht erst ein. „Ah ja und warum?“ „Lass dich überraschen.“ „Und wo bist du gerade?“, fragte Sakura, nachdem sie auf Lautsprecher geschalten hatte und sich die Nummer näher ansah. Es war eine Festnetznummer. „Ist das so wichtig?“, fragte Temari etwas unsicher. „Ich erzähls dir morgen! Versprochen.“ „Ach Temari. Ich kenn doch deine Versprechungen...“, damit wollte sie nicht sagen, dass ihre Freundin log, aber sie löste Versprechen nie so ein, wie man es erwartete. „Also bis morgen!“, meinte Temari fröhlich. Nachdem Sakura zugestimmt hatte und sich verabschiedete.
 

Der Morgen kam schneller als Sakura sich gewünscht hatte und in der letzten Nacht hatte sie auch kaum schlaf abbekommen. Allerdings war sie diesmal nicht verkatert, was ihre Stimmung aber auch nicht mehr heben konnte. Sie hasste Überraschungen. Insbesondere die von Temari. Bisher waren solche nämlich immer in Verkupplungsversuchen ausgeartet und darauf hatte sie heute wirklich keine Lust. Dazu kam noch, dass sie sowieso wusste, wer dabei ihr Ziel sein würde. Sasuke.

Hätte sie Temari doch bloß nicht von ihren Gefühlen erzähl, dann wäre alles so viel einfacher gewesen. Sie seufzte leise und machte sich auf den Weg die Treppe hinab in die Küche. Dabei tippte sie lustlos auf ihrem Handy herum. Stirnrunzelnd löschte sie ihre Facebook-App, die ihrer Meinung nach viel zu viel Akku verbrauchte und stöberte dann die einzelnen Seiten ihres neustens E-Books durch. Mit einem Kaffee kam sie wieder aus der Küche, schnappte sich eine Wolldecke und ließ sich auf dem Sofa nieder. Dann schaltete sie den Fernseher ein, während sie noch immer auf ihren Display starrte. Es war eine alte Angewohnheit, Fernseher und Smartphone gleichzeitig zu benutzen, aber ihr war die Stromrechnung auch relativ egal. Laut ihrer Uhr würde Seto frühestens in zwei Stunden aufstehen, weswegen sie noch etwas Zeit für sich hatte. Aus irgendeinem Grund, passte ihr das überhaupt nicht.
 

*~*
 

Temari wartete nun seit einer halben Stunde vor dem Gebäude , weit und breit keine Sakura. So langsam wurde ihr etwas mulmig zumute. Sakura war normalerweise immer sehr pünktlich, auch wenn sie mal keine Lust zu etwas hatte. Überrascht zog sie ihr Handy aus der Tasche, als sie bemerkte, dass sie eine Nachricht bekommen hatte. Sie ahnten es zwar schon, aber trotzdem war sie nicht gerade erfreut, als ihr auffiel, dass es Sakuras Nummer war. Mit nur wenigen Wörtern hatte sie geschrieben, dass sie nicht kommen würde und das gefiel Temari überhaupt nicht. Sie schnaubte nur und stapfte wütend zum Footballfeld, dass oberhalb des Sportplatzes lag. Dort rannten gerade die Teammitglieder um den Platz, Sasuke voran, dahinter Naruto. Als er sie sah, verließ er seinen Platz und kam quer über das Feld auf sie zu. „Temari.“, begrüßte er sie. Die Beiden kannten sich inzwischen zwar einigermaßen, hatten aber noch keine wirkliche Sympathie füreinander entwickelt. Außerdem wusste er nichts von ihr und Itachi. „Wolltest du nicht noch jemanden mitbringen?“ „Tja... Das ist nicht ganz nach Plan verlaufen.“ „Ah ja... Shikamaru meinte, dass es Sakura wäre.“ War das etwa Enttäuschung, die sich dort in seinen Augen spiegelte. „Enttäuscht?“, fragte sie deshalb leicht grinsend. „Nein. Eher bestätigt.“ „Hä? Wie meinst du das?“ „Naja, sie war gestern sehr aufgelöst, da ist es fast logisch, dass sie nicht raus gehen will.“ Temari sah ihn prüfend an. „Hast du dir Sorgen gemacht?“ Sie konnte deutlich sehen, dass er die Fragerei nicht gerade guthieß. „Ein wenig.“, gab er misstrauisch zu. „Brauchst du nicht. Ihr gehr es prima, auch wenn sie manchmal etwas komisch ist.“ „Sie ist nicht komisch.“ „Was denn sonst?“ Damit hatte Sasuke sich wohl wieder ein Eigentor geschossen, aber jetzt musste er auf die Frage antworten. „Sie ist... verwirrend.“ „Inwiefern verwirrend?“ Nun wurde es ihm doch zu bunt. „Das geht dich doch überhaupt nichts an! Steck deine Nase nicht in den Kram anderer.“ Seine Stimme klang leicht drohend, als er sie anknurrte. Abwehrend hob sie die Hände: „Schon gut. Es sah nur so aus, als...“ „Spars die, Sabakuno! Schon schlimm genug, dass Itachi dich gut leiden kann...“ Er wandte sich ab und ließ sie stehen. Die Welt schien mit einem Mal stehen zu bleiben. Sasuke hatte nicht gesagt, dass Itachi sie lieben würde, aber dennoch ließ aus seinen Worten sich erschließen, dass Itachi sie irgendwann mal erwähnt haben musste. Mit großen Augen wandte sie sich ab, um selbst zu gehen. Die Verkupplungsaktion war reichlich schief gegangen und ihr Kopf war im Moment so voll, dass sie lieber an einen ruhigeren Ort gehen wollte. Eine Berührung an ihrem Arm ließ sie innehalten und sich ihrem Verfolger zuwenden. „Shikamaru.“, kam es überrascht aus ihrem Mund. Der verdrehte nur die Augen und deutete eine Kopfschütteln an. „Nein, der Weihnachtsmann!“ Sein sarkastischer Unterton ließ sie die Augen verengen. „Willst du mir irgendetwas sagen?“, fragte sie und klang dabei deutlich aggressiver als beabsichtigt. Der Nara verzog allerdings keine Miene, sah sie nur kühl an. „Ich wollte fragen, was mit dir los ist. Aber anscheinend bist du gerade zu sehr damit beschäftigt, unschuldige Leute anzugiften.“ „Ach halt doch einfach die Klappe!“, fauchte sie und wandte sich ab, wobei sie ihre Haare zurück warf. Es war nicht ihre Art, aber dieser braunhaarige Idiot hatte sich keinesfalls zynisch zu verhalten, wenn sie schon aufgekratzt war.
 

*~*
 

Auch für Sakura schien der nächste Tag nicht besser werden zu wollen. Zu allererst hatte sie verschlafen, dann hatte Seto noch eine halbe Stunde das Bad blockiert, sodass sie es nicht mehr schaffte, noch zu duschen. Dazu kam noch, dass sie ihr Essen beinahe im Ganzen heruntergewürgt hatte, um mit vollem Mund Richtung U-Bahn zu rennen. Diese war zu allem Überfluss noch ausgefallen, sodass sie den Weg durch den Wald nehmen musste. So kam sie dann zur Uni. Zerzauste Haare, die mit Ästen dekoriert waren, einem schrecklich flauem Gefühl im Magen und einer Laune wie sieben Tage Regenwetter.

Geschminkt war sie auch nicht... Kurz gesagt begann der Tag wie gewohnt unterwältigend!

Wenigstens war sie nur eine dreiviertel Stunde zu spät, sodass sie eventuell keine Probleme bekommen würde, weil in diesem Kurs anwesenheitspflicht herrschte.

Seufzend strich sie sich die Reste ihrer Wimperntusche unter dem Auge fort, schloss diese dafür wenige Sekunden. Genug Zeit, um in jemanden hinein zu laufen. „Pass doch... auf.“ Die letzten Worte hatte sie weniger energisch ausgesprochen, denn ihr blieb die Spucke weg, als sie sah, in wen sie da schon wieder laufen musste. „Dir auch einen wunderschönen guten Morgen.“, kam es nicht minder gereizt von ihrem gegenüber. „Du bist zu spät!“ „Ach sag bloß!“ Sasukes Stimme blieb kühl, aber er schien sie mit seinem Blick erdolchen zu wollen. „Ist ja gut! War keine Absicht. Ich hab kurz nicht aufgepasst.“ Sakura hob abwehrend die Hände. „Eben, dann mecker aber nächstes Mal nicht erst rum! Erst denken, dann handeln.“ „Jetzt weiß ich endlich wieder, warum ich dich überhaupt nicht ausstehen konnte!“ Die Worte waren ihr heraus gerutscht, bevor sie sich im klaren darüber war, was das wohl noch für Auswirkung haben würde. „Ah...“ Die allzu bekannte Stimme riss die beiden aus ihrem Streit. „Mrs. Haruno und Mr. Uchiha, wie schön, dass ich sie hier gleich antreffe. Es ist mir nicht entgangen, dass sie beim heutigen Pflichtprogramm gefehlt haben. Ich weiß ja nicht, was sie an dem Wort „anwesenheitspflicht“ nicht verstehen können, aber eines sage ich ihnen: das wird noch ein Nachspiel haben! Gehen sie nun bitte nach Hause. Sie können sich später die Informationen von einem ihrer Studienkollegen abholen. Ich hoffe Sie nutzen die Zeit, um über ihr kindisches Verhalten und ihre Unhöflichkeit nachzudenken.“ „Entschuldigen Sie bitte, Mrs Tsunade. Es war nicht meine Absicht...“ Sakura versuchte sich noch aus der Affäre zu ziehen, aber vergeblich. Die Leiterin drehte sich nur enttäuscht den Kopf schüttelnd herum. „Deine Schuld!“, zischte Sasuke plötzlich, wandte sich ebenfalls ab und ging auf direktem Weg Richtung Straße. „Du mich auch, Sasuke!“, schrie Sakura ihm nach. Erst danach realisierte sie, was gerade vorgefallen war. Sie hatten nicht nur eine Verwarnung von Tsunade bekommen, sondern waren zugleich noch in einen Streit verwickelt gewesen, wie er zuletzt vor mehr als einem Jahr stattgefunden hatte. Und sie hatte sich auch noch entschuldigen wollen... sollte er doch bleiben wo der Pfeffer wächst!

Schnaubend verließ sie selbst den Campus. Das würde Seto sicher nicht gefallen...
 

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Ja ich weiß, lange ists wieder mal her *seufzt* nun ja, ich hoffe es hat euch gefallen und ich freue mich wie immer über neue Leser und Kommentare (irgendwie habe ich das Gefühl, die werden immer weniger ._. obwohls immer mehr Leser werden) :)

Ich werde so schnell wie möglich das nächste Kapitel hochladen ;)

Diesmal lautet die Frage, welche NEbenpairings ihr euch vorstellen könntet beziehungsweise welche wahrscheinlich scheitern werden.
 

Ganz liebe Grüße

abgemeldet

Little Girl

Hier das nächste Kapitel. Viel Spaß :)

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Little Girl
 

Sie lief auf ihn zu. Gut, es trennte sie noch eine stattliche Strecke von gut zehn Metern, aber scheinbar hatte sie nicht vor auszuweichen. Auch gut. Er würde es keinesfalls machen. Sie würde zu erst ausweichen.

Fünf Meter...

Was bildete sich eigentlich diese Zicke ein? Kam einfach so auf ihn zugestampft, ohne Rücksicht auf Verluste. Wieso sollte er eigentlich ausweichen? Sie hatte das die Woche zuvor an der Tür doch verbockt. Wäre er noch schnell in die Uni gekommen und hätte sich in die Gruppe Studenten gemischt, wäre das sicher kaum aufgefallen, aber wegen ihres blöden Zusammenstoß‘. Allgemein sorgte Sakura doch ständig dafür, dass bei ihm irgendetwas schief ging. Und dann ihr blöder Kommentar. Wenn sie dasselbe wie früher haben wollte, würde er gerne mitspielen.

Zwei Meter...

Er sah überhaupt nicht ein, dass er etwas falsch gemacht haben sollte. Sie hatte nicht aufgepasst, also war es doch auch sein Recht ihr das mitzuteilen. Deshalb musste sie doch nicht gleich so ein Theater machen.

Konnte er doch nichts dafür, dass Itachi eine gefühlte Ewigkeit brauchte, um seine Autoschlüssel zu finden. Er hatte ihn eben um Hilfe gebeten, da sagte man als guter Bruder doch wohl nicht „Nein“!

Sasuke zuckte zusammen, als Sakura genau gegen seine Brust prallte und ihn damit einen leichten Schups gab, dabei allerdings selbst aus dem Gleichgewicht geriet und sie an ihm festhielt. Ihrem Blick nach zu urteilen war sie davon nicht gerade begeistert, aber sie schien es nicht gleich auf ihre eigenen Füße zu schaffen. „Kann ja sein, dass dir das schwer fällt, aber den anderen in deiner Kindergartengruppe fällt es langsam auch auf, dass du absolut nicht Laufen kannst. Du solltest zuhause mal mehr üben, als nur von einem Schrank zum anderen, auch wenn du mit deinen zarten Fingerchen noch nicht ganz bis über die Küchentheke reichst!“ Fassungslos sah Sakura ihn an. Hatte er das gerade wirklich ausgesprochen? Sasuke konnte ein Verdächtiges Glitzern in ihren Augen entdecken. „Ich bitte dich. Zum heulen bist du doch langsam etwas zu alt.“ Dummerweise- oder vielleicht auch glücklicherweise- stand Karin gerade in der Nähe, sodass sie seine Worte deutlich hören konnte. Sofort lachte sie und stimmte ein: „Ach was, Sasuke. In der Krabbelgruppe ist das Heulen noch in Ordnung. Vielleicht solltest du sie besser hinschaffen, sonst verläuft sie sich noch, oder wird überfahren, weil sie einem Ball hinterher gejagt ist.“ Am Liebsten hätte der Schwarzhaarige nun die Augen verdreht, aber er wollte nicht, dass Sakura das sah. Plötzlich schob sich jemand zwischen sie beide. Es war einer der Kunststudenten und dummerweise kannte Sasuke ihn nur zugut. „Aber, aber... Seit wann gehst du denn wieder auf die arme Sakura los.“ Wieso missfiel es ihm so sehr, dass dieser schmierige Typ einen Arm um Sakura schlang. Diese wirkte kein bisschen überrascht davon. War er jetzt ihr Freund, oder was? „Was mischst du dich da ein, Sai?“ „Sieh an, meinen Namen scheinst du noch zu kennen.“ Sai setzte ein kühles, distanziertes Grinsen auf, ausgerechnet das, welches Sasuke über alles hasste. „Wenn so ein Mädchen wie sie zu weinen beginnt, sollte man ihr all seine Aufmerksamkeit schenken.“ Belehrte der Mistkerl ihn etwa? Ohne erst groß darüber nachzudenken, nahm Sasuke Sakura Hand und zog sie von Sai weg. „Jetzt hör mir mal gut zu! Solltest du in irgendeiner weise vorgehabt haben, sie auszunutzen, kann ich dir gleich sagen, dass du dir das schenken kannst! Ich werde das auf keinen Fall zu lassen.“ Mit diesen Worten legte er selbst einen Arm um sie. Den erstaunten Seitenblick von Karin ignorierte er dabei mehr oder weniger gekonnt. Inzwischen war ihm selbst erst klar geworden, was er da gerade getan hatte, aber jetzt würde er sicher keinen Rückzieher mehr machen. Das wäre einfach nicht gut für sein Image. „Sasuke, was soll das?“, flüsterte Sakura tonlos, aber auch das ignorierte er. „Und jetzt schieb ab!“ „Ich bitte dich Sasuke. Lass uns nicht wieder wie in die High-School anfangen. Da stehst du doch inzwischen drüber, oder nicht?“ Sai hob nur eine Hand, als Zeichen, dass Sasuke gar nicht zu antworten brauchte, und ging. „Könntest du mir das jetzt bitte erklären?“, fragte Sakura leicht genervt. „Nein.“ Er schien plötzlich nur noch ein Ziel zu haben und das hieß: Hörsaal.
 

*~*
 

Sasuke war schon ein seltsamer Mensch. In einem Moment machte er sich noch über sie lustig und im nächsten wurde er besitzergreifend. Und dann verschwand er einfach wieder. Wirklich seltsam...

Aber nun hatte sie erstmal ein ganz anderes Problem: Karin. Diese sah sie kochend vor Wut an, man sah ihr deutlich an, dass ihr all das gegen den Strich ging. „Was hast du Schlumpf mit ihm gemacht!“, knurrte sie und drückte sie gegen den Spind. „Nichts.“, antwortete Sakura und versuchte sich loszumachen. Das war nicht gerade das, was sie sich unter einem gemütlichen Freitag Nachmittag erhofft hatte. „Karin.“ Suigetsu, ein weiterer Medizinstudent baute sich neben den beiden Mädchen auf. „Was machst du da schon wieder?“ Er war eher einer d zurückhaltenden Typen, auch wenn er ziemlich unsinnig sein konnte. Noch nie hatte Sakura ihn mit Karin in Verbindung gebracht, vielleicht weil er mal laut verkündet hatte sie nicht ausstehen zu können. Augenblicklich ließ die Rothaarige sie los, was sie schon ein wenig verwunderte. Seit wann hörte Karin denn auf jemanden? „Sorry, Sakura.“, meinte Suigetsu leicht grinsend und reichte ihr die Hand. Und wieso war der nun nett zu ihr? Sofort wiederholte sie die Frage laut: „Wieso bist du so nett zu mir?“ „Na du bist doch die neue Flamme vom Quarterback.“, meinte er vollkommen gelassen. Seine Worte überraschten sie, sodass sie doch ein wenig rot wurde. „Ich bin bitte was?“ „Naja der Uchiha hängt ständig mit dir herum und ihr habt ständig irgendwelche peinlichen Begegnungen, da ist es doch klar, dass ihr aufeinander steht.“ „Bitte was?!“, wiederholte sie ein wenig lauter, woraufhin der weißhaarige nur gluckste. „Vergiss es, Sakura. Du wirst das schon noch früh genug bestätigen.“ Was denn jetzt bestätigen? Hatte sie irgendetwas verpasst oder warum war sie plötzlich mit dem Schulmaskottchen zusammen? „Sakura, Mund zu.“ Erschrocken wandte Sakura sich der Blonden zu, die gerade auf sie zu kam. Ihr Gang war eleganter, als der mancher anderer Frauen, aber das lag wohl an ihren hochhackigen Schuhen. „Hey, Ino.“, begrüßte Sakura sie lächelnd. Endlich jemand, der sie aufklären konnte. „Na wie läuft’s mit deinem Traummann.“ Drehten denn jetzt alle durch? „Sasuke ist doch nicht mein Traummann!“, protestierte sie, konnte es aber nicht verhindern noch ein wenig mehr zu erröten. „Wer redet denn von Sasuke.“ „Du mich auch.“, knurrte Sakura und wandte sich ab. „Ich muss los.“ Sie konnte Ino kichern hören, dann ertönte das Klackern ihrer Schuhe, als sie ihr hinterher lief. „Falsche Richtung, Sakura.“ Ihre Worte trafen sie und peinlich berührt wendete sie. Sie hatte einen guten Abgang hinlegen wollen, aber anscheinend war ihr das nicht vergönnt. Ausgerechnet jetzt musste sie auch wieder auf den Uchiha treffen, der ihr nur einen kurzen, nichts sagenden Blick zu warf. Und dank Inos und Suigetsus blöden Kommentaren schlug ihr erst tatsächlich höher und das Blut schoss ihr in den Kopf. Das hatten die beiden natürlich mal wieder erstklassig hinbekommen. Hoffentlich fiel ihm das nicht auf.

Zu spät. Nun sah er sie ganz deutlich an und zu allem Überfluss folgten die Menschen um ihn herum noch seinen Blick. Mit ihrer Hand schirmte sie ihr Gesicht vor den Blicken ab. Der Tag war wirklich der blanke Horror.
 

*~*
 

Seto öffnete die Tür und sah sich um. Das Cafe war doch ziemlich voll, was ihm irgendwie ein wenig missfiel. Er hielt ausschau nach dem Schwarzhaarigen, der ihn hierher beorderte. Eine Hand hob sich leicht in die Höhe und sofort steuerte der Braunhaarige auf ihn zu. Nach wenigen Sekunden erreichte er den Tisch und ließ sich nieder. „Ihr habt geläutet, Sir.“ Itachi ließ sich kurz zu einem Grinsen hinreißen, dann wurde er wieder ein wenig ernster. „Ich wollte etwas mit dir besprechen.“, begann er und trank galant einen Schluck seines Tees. Man konnte sagen, was man wollte, Itachi sah sexy aus, selbst wenn er nicht im Anzug unterwegs war.

Seto blinzelte kurz, beststellte sich dann einen Kaffee und sah Itachi fragend an. Der schwieg aber nur und tippte etwas auf seinem Handy herum. Geduldig sah Seto aus dem Fenster, wo mehrere Menschen im Mantel vorbei eilten, um noch Einkäufe für Thanksgiving zu machen. Die Kellnerin brachte lächelnd seinen Kaffee, wobei ihm nicht ihr interessierter Blick entging. Einen Moment ließ er sich dazu hinreißen, sich kurz in ein Gespräch verwickeln zu lassen. Itachi linste von seinem Display aus zu seinem Freund hinüber und lächelte leicht. Der Schwarzhaarige mochte sexy sein und einen überraschend erfrischenden Charme besitzen, aber Seto war nochmal eine ganz andere Liga. Es hatte schon seinen Grund, warum er schon so jung geheiratet hatte. Er wirkte zuverlässig und vertrauenswürdig und besaß eine Aura, die allgemein sehr anziehend war und ihn beinahe süß aussehen ließ. Zumindest fanden das die ganzen Frauen. Er hatte schon öfter beobachtet, dass Seto auch gerne mit den verschiedensten Frauen sprach. Er besaß eine Gabe, die potentielle Frauen anzog. Und wie sonst immer auch endete der Flirt der Kellnerin damit, dass Seto seine Hand nach der Kaffeetasse ausstreckte und er sagte, dass seine Frau ebenfalls ein Freund von der jeweiligen Aktivität war. Und schon begann für die arme Frau der Peinlichkeitsspießrutenlauf. Sie wandte sich und versuchte vergeblich eine Ausrede zu finden. Seto lächelte sie derweil so mitfühlend an, dass man meinen sollte, er hätte sich einen Spaß erlaubt. „Ich glaube der junge Mann vom Tisch nebenan könnte sicher noch etwas zu trinken gebrauchen.“, meinte er und bot ihr somit einen Ausweg. „Ich werde mich sofort darum kümmern. Wenn Sie noch einen Wunsch haben, lassen Sie es mich bitte wissen. Egal was...“ Itachi zog ein wenig erstaunt seine Augenbrauen gen Himmel. „Die war ja hartnäckig.“, meinte der Uchiha, entschuldigte sich kurz für seine Unhöflichkeit und erklärte, dass es in der Firma ein Problem gegeben hatte. „Aber trotzdem irgendwie süß.“ „Forderst du das Schicksal nicht ein bisschen zu sehr heraus? Du weißt doch, wie Misaki sein kann.“ Seto lächelte nur in sich hinein. Klar, ihm konnte man nicht lange böse sein, also hatte er auch nichts zu befürchten.

„Also was gibt es denn so dringendes?“ „Ich habe beschlossen, dass wir Sasuke mit Sakura verkuppeln sollten.“ Seto verschluckte sich. „Sicher nicht!“, antwortete er mit einem gequälten Gesichtsausdruck. „Ich habe Sakura nur einmal zu einem Blinddate geschickt und danach hat sie Wochen nicht mehr mit mir geredet. Und dann auch nur wieder, weil meine Oma gestorben war. Sie kann uns nicht noch einmal zusammen schweißen.“ Itachi seufzte leise und schüttelte den Kopf. „Du wirst ja sowieso bald wieder in die Schweiz, was kümmert es dich da, was sie in der Zeit von dir denkt.“ „Ich fliege aber sicher noch nicht morgen. Bist du dir sicher, dass das überhaupt passt?“ „Klar bin ich mir sicher! Ich hab die beiden jetzt schon so oft zusammen gesehen... warte ich ruf Sasuke an.“ Itachi zückte wieder sein Handy und wählte die Nummer. „Was is, Itachi? Ich bin gerade n bisschen beschäftigt.“ „Nur kurz: Was hältst du von Sakura?“ „Lass mich bloß mit dieser Giftspritze in Ruhe. Die soll mal klar kommen!“ Mit diesen Worten legte Sasuke auf. „Und?“, fragte Seto neugierig. „Das ging eher nach hinten los. Ich probier’s bei Sakura.“ Diesmal wählte er Temaris Nummer.

„Ja?“

„Hey, ich bins. Ist Sakura bei dir in der Nähe.“

Es folgte ein Moment der Stille, dann antwortete Temari: „Ja, sie steht jetzt neben mir. Was ist denn los?“

„Frag sie mal bitte, was sie von Sasuke hält.“ Er hörte Temari die Frage für Sakura wiederholen. „Dieser arrogante Trottel kann mich mal. Ruft er etwa an?“ Sakura klang ziemlich aufgebracht. „Du hast es ja gehört..“, meinte Temari und sie war dabei genauso wenig begeistert wie Itachi selbst. „Ist okay. Danke, wir reden später nochmal, okay?“ „Klar, Tschüss.“ Er hätte schwören können, dass Temari gerade lächelte. „Und?“ Seto sah ihn neugierig an. „Was und? Sie sind eben gerade nicht so gut aufeinander zu sprechen, aber das heißt doch gar nichts.“ „Itachi, Sasuke hat Sakura mehrere Jahre lang verspottet und Sakura hat sich damit inzwischen abgefunden, aber mehr als Freunde können sie sicher nicht werden!“ „Wollen wir wetten.“ Die Idee schien doch sehr verlockend zu sein. Itachi streckte Seto die Hand hin und ohne groß zu zögern schlug der Braunhaarige ein: „Von mir aus. Dann wetten wir.“
 

*~*
 

Sakura fühlte sich nicht gut. Um nicht zu sagen schlecht. Temari hatte sie igrendwie dazu überredet, sich das Footballtrainig anzusehen und sie wusste nich so recht, was sie davon halten sollte. Das sie nun direkt auf Sasuke zu ging machte die Situation auch nicht besser. „Du nervst.“, murmelte Sasuke, als Sakura an ihm vorbei ging und am Liebsten wäre sie ihm sofort an die Gurgel gesprungen. „Und du erst.“, fauchte sie, hielt sich aber noch zurück. „Weißt du als kleines Mädchen etwa nicht, wann du die Klappe zu halten.“ „Anscheinend ja nicht.“ „Saku, lass es einfach!“, versuchte Temari ihre Freundin noch zu beruhigen, aber Sasukes nächster Kommentar brachte das Fass zu überlaufen. „Hör lieber auf deine Mamie. Mit jemanden wie mir kannst du dich nicht anlegen. Du spielst in einer ganz anderen Liga.“ Jetzt reichte es. Wie konnte der es wagen sie so zu beleidigen. „Jetzt hör mir mal gut zu, Uchiha. Ich hab über Jahre nichts gesagt, weil ich dachte, dass irgendwann jeder Mal erwachsen werden muss, aber du das nach all der Zeit scheinbar immer noch nicht geschafft hast, gebe ich dir jetzt einen Schups in die richtige Richtung!“ Ehe Sasuke sich versah, hatte er auch schon eine rote, leicht geschwollene Wange. Sakuras Hand tat nun zwar weh, aber das war es wert gewesen. „Beleidige niemals wieder ein Mädchen, sonst sorge ich persönlich dafür, dass du alleine sterben wirst. Wir Mädchen können nämlich viele Gerüchte ins Leben rufen, also halt dich zurück.“ Das hatte gesessen. Um sie herum war es vollkommen still geworden, niemand wagte etwas zu sagen. Niemand außer Temari, die nach Sakuras plötzlichem lossprinten Richtung Footballfeld noch wie angewurzelt stehen geblieben war. „N-nimm es dir nicht so zu Herzen. Ansonsten kann sie dich doch ganz gut leiden.“ Dann rannte sie hinter Sakura her. Nebenbei zog sie ihr Handy aus der Tasche und tippte eine SMS an Itachi.

Sakura hat gerade Sasuke geschlagen! „Saku, jetzt warte doch mal!“, rief sie ihrer Freundin hinterher. Nun war wirklich alles aus den Fugen geraten und sie hatte keine Ahnung, wie sich das wieder richten konnte. Wirklich überhaupt keine...

I’m the Quarterback

Missmutig ließ der Schwarzhaarige sich nach hinten auf das Bett fallen. Erst bekam er von Sakura eine gelangt, und dann musste er sich noch an Itachi vorbeischleichen, weil die Schwellung seiner noch immer geröteten Wange noch nicht zurück gegangen war. Sie hatte doch nicht allzu fest zugeschlagen und von Schmerzen war nichts zu spüren gewesen, wieso war das dann so gut sichtbar?

Plötzlich stand er auf, stütze sich dabei von der Matratze ab. Er wollte nur eins: Rache. Seine Blick wanderte zu dem Zettel, der noch immer auf seinem Schreibtisch lag. Das hatte er ja auch noch zu lösen. Sasuke raufte sich die Haare. Und dann noch sein Studium und das viele Lernen... wie sollte er das alles überhaupt schaffen. Nicht, dass er sich seine Probleme anmerken lassen würde, aber so langsam war es wirklich schwer, die Fassade der heilen Welt aufrecht zu erhalten.

Er streckte sich kurz, dann zog er sein Trikotshirt an. Es war mal wieder Zeit. Er war sich durchaus bewusst, dass er früher oder später Prioritäten setzen musste, aber Football wäre wahrscheinlich das letzte, was er aufgeben würde.

Irgendwie hatte er an diesem Tag trotzdem keine Lust.

Allerdings packte er ohne sich zu beschweren seine Sachen zusammen. Dann ging er den Flur entlang und achtete peinlich genau darauf, Itachi nicht seine Wange entgegen zu halten. „Ich geh jetz“, sagte er monoton, den Blick stur gerade aus gerichtet. Itachi, der gerade in der Küche saß, trank Kaffee und las die Zeitung, blickte zu ihm. „Temari hat angerufen“, sagte er wie nebenbei und trank einen Schluck seines Kaffees. „Und? Ist deine Freundin, nicht meine Sache“, meinte Sasuke gleichgültig. Ihm entging Itachis Reaktion nicht. Dieser hatte sich anscheinend gerade an seinem Kaffee leicht verschluckt und sah ihn mit verzogenem Gesicht entgeistert an. „Sie ist nicht meine Freundin.“, stellte er zunächst klar, was ihm aber nur einen ungläubigen Blick einbracht. „Na gut, und was hat dein Nicht-Freundin nun gesagt?“, fragte der Jüngere und verdrehte genervt die Augen. „Ach irgendwas wegen Sakura, aber du hast ja gerade sowieso keine Zeit.“ Wie er doch manchmal seinen Bruder hasste. Und wie er es hasste, dass er darauf ansprang. Er ließ seine Tasche fallen und kam in die Küche, um sich Itachi gegenüber zu setzten. „Ich werde sie mir nehmen.“, sagte er ruhig. Plötzlich aber grinste Itachi und berührte Sasukes Wange. „Mist“, murmelte Sasuke. „Hab schon gehört, dass du sie ganz schön gereizt hast. Hat’s weh getan?“ „Nein“, murrte Sasuke. Sein Bruder stand auf und ging zu Tiefkühlschrank, nahm die Kompresse heraus und drückte sie Sasuke auf die Wange. „Sieht übel aus“, stellte Itachi klar und grinste Sasuke dabei unverwandt an. „Ich dich auch! Also was war jetzt mit Sakura?“ „Das interessiert dich wohl brennend.“ „...“ Sasuke war sprachlos. Was für ein Spiel wollte sein Bruder denn jetzt spielen? Er musste sich vor dem Training doch noch mit dem Trainer treffen und hatte deshalb für diesen Zeitfresser von Bruder keine Zeit. „Sie ist wohl umgekippt. Wahrscheinlich der Wetterumschwung.“ „Wo ist sie jetzt?“ Itachi zog fragend die Augenbrauen empor, als Sasuke sich halb über den Tisch gelehnt, plötzlich große Sorgen zu machen schien. „Ich dachte sie wäre nervig.“ Er konnte einfach nicht widerstehen. Sasuke zu reizen hatte einfach etwas. „Temari hat es dir erzählt?!“, murmelte Sasuke unglücklich darüber. Augenblicklich stand Sasuke auf, legte die Kältekompresse auf dem Tisch ab und verließ den Raum. „Tschüss.“, rief er noch, ehe er auch die Haustür hinter sich zu zog. Das Itachi inzwischen schon wieder irgendwelche SMS an Temari schrieb, bemerkte er glücklicherweise nicht.
 

*~*
 

Sasuke kam gut zwanzig Minuten zu spät, was dem jungen Trainer gar nicht gefiel. Iruka war zwar ein gutes Stück kleiner als Sasuke, schaffte es dennoch ihn unter Kontrolle zu halten und ihm Respekt zu lehren.

Das Team hatte sich bereits auf dem großen Feld versammelt. Allesamt wirkten ziemlich mies gelaunt. Am Rand standen die Cheerleader und schaute ebenfalls wie Sieben-Tage-Regenwetter drein.

Naruto trennte sich von der Masse und kam mit ausgestreckten Armen und hochgezogenen Schultern auf ihn zu. Bei näherem hinsehen wurde Sasuke klar, dass er ziemlich sauer war.

„Spitzenleistung, Teme!“, rief er wütend und hielt vor ihm, „Wirklich großartig, dass man sich auf seinen Quarterback noch verlassen kann.“ „Ja Mann, es tut mir leid!“, knurrte Sasuke. Auf den Tribünen saßen vereinzelt ein paar Studenten, die das Spektakel miterleben wollte. „Das geht so was von nich klar, Sasuke!“ Das war Kiba, der nun über den gesamten Platz brüllte. Seufzend kam Sasuke näher und wiederholte seine minder ernst gemeinte Entschuldigung genervt. „Wenn wir uns nicht auf dich verlassen können, dann können wir auch gut auf dich verzichten. Das Training hat vor zwanzig Minuten angefangen. Hey Sasuke, hörst du mir überhaupt noch zu?“, fragte Shikamaru ihn entgeistert. Sasuke hörte tatsächlich nicht mehr zu. Am oberen Rand der Zuschauertribünen war eine Person aufgetaucht, die er nicht kannte. Ein schon etwas älterer Mann mit grauen Haaren und einem schmalen Mund, den er zu einem seltsam verrückten Grinsen verzogen hatte.

Sasukes Blick wanderte weiter nach unten, wo der rosafarbene Haarschopf der Haruno deutlich herausstach. Es wunderte ihn, dass sie gekommen war, immerhin redeten sie kaum noch miteinander. Neben ihr stand Temari, die sich aber gerade entfernte.

In seinem Kopf hallte eine Stimme wieder, die ihn anschrie, dass da etwas nicht stimmte.

Sakura sah nicht gut aus. Sie schien erschöpft, was ihm auch so Sorgen bereitet hätte.

Plötzlich hob er dem Finger als Zeichen, dass die anderen kurz mal still sein sollten. Der Mann trat eine Stufe hinab, einen weiteren Schritt auf Sakura zu. Nur noch wenige Schritte, dann würde er sie erreichen.

Gedanklich spielten sich die Nachrichten der vergangenen Tage nochmal vor ihm ab.
 

„Ein Mann ... recht groß ... anfang vierzig ... grauhaarig ... Campus“
 

Ohne weiter darüber nachzudenken ließ Sasuke seine Tasche mitten auf dem Feld fallen und sprintete los. „Sasuke?“, rief Naruto ihm verwirrt hinterher, folgte ihm dann aber sofort. Das restliche Team sah nur verwirrt aus. War Sasuke jetzt etwa verrückt geworden?

Dieser rannte auf das Geländer zu, sprang mit einem Satz darüber hinweg und lief die Treppen hinauf, zu Sakura, die ihn nicht bemerkt zu haben schien, da sie gerade in ein Buch sah. Sasuke fixierte den Mann mit den Augen, sah ihm in diese und sendete eine drohende Warnung aus, ohne ein Wort zu sagen. „Fass sie an und du bist tot!“

Sasuke erreichte Sakura und zog sie in seine Arme. Sie riss erstaunt die Augen auf und schnappte nach Luft. „Sasu ...”, weiter kam sie nicht, denn Naruto blieb neben ihnen. „Sasuke, drehst du jetz durch?“, fragte sein bester Freund stirnrunzelnd. Abrupt ließ er sie los. „Nein“ „Was sollte das?“, fragte Sakura noch immer etwas überrumpelt. Sasuke sah zunächst zu der Stelle, an welcher der Mann gerade noch gestanden hatte. Er sah, wie ein Schatten gerade am unteren Teil der Treppe verschwand. Er hatte sich das doch nicht nur eingebildet oder? „Du solltest nicht hier sein“, knurrte er Sakura an und wandte sich von ihr ab, „Geh zu Ino und trink was, sonst kippst du nochmal um.“ „Woher weist du davon?“ Sakura wurde immer verwirrter.
 

Zu allem Überfluss musste Karin sich dann noch zu ihm gesellen, als er wieder auf dem Feld war. „Sasuke, vergiss sie doch einfach. Sie weiß doch gar nicht zu schätzen, was sie an dir hat.“ „Ich weiß nicht, wovon du sprichst“, sagte Sasuke monoton und ging an ihr vorbei. Er hörte sie tief durchatmen, wandte sich aber nicht noch einmal um. Für so ein Gespräch hatte er einfach keine Nerven mehr. Er war sich den Folgen seiner Handlung noch nicht bewusst.
 

*~*
 

Sakura ließ ihre Tasche im Korridor zu Boden gleiten und strich sich mit einer Handbewegung die Haare aus dem Gesicht. Aus der Küche hörte sie Stimmen und blieb auf halben Weg stehen. „Oh nein ...“, murmelte sie, aber da war es bereits zu spät. „Sakura, Schatz!“ Die Stimme ihrer Mutter, die gerade auf sie zu geeilt kam, ließ sie zusammen fahren. „Ich habe gehört, dass du dich erkältet hattest. Wie geht es dir?“ Sofort wurde sie in die Arme ihrer Mutter gezogen, hinter ihr stand Seto, der sie nur entschuldigend anlächelte und ein „Upps“ mit den Lippen formte.

„Mum, mir geht es gut. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen.“ Schnell hatte sie sich aus der Umarmung befreit, wandte ihrer Mutter kurz den Rücken zu, um Seto zu symbolisieren, dass sie ihm den Hals umdrehen würde, wenn sie ihn zu fassen bekam. „Hast du das von dem Verrückten gehört?“, fragte ihre Mutter weiter und klang dabei ernsthaft bestürzt. „Also derzeit treibt sich nur ein Verrückter auf dem Campus herum“, murmelte sie. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Seto grinste und eine Nummer wählte.

Sakuras Mutter schob Sakura sanft an der Schulter an, führte sie so bis ins Wohnzimmer.

Seto beobachtete sie aus den Augenwinkeln. Endlich hob Itachi ab. „Hey, ich bins!“, meldete sich Seto gut gelaunt am Telefon. „Ich wollte dir nur mitteilen, dass du die Wette wohl verlieren wirst.“

Sakura sah weiterhin durch die geöffnete Tür ihren Bruder an, schnappte dabei einige Wortfetzen auf. Überrascht zog sie die Augenbrauen hoch. Eine Wette?

Sakura versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, denn sonst würde ihre Mutter anfangen sie auszuquetschen und das war das, was sie am wenigsten wollte. „Und Mum, wie war dein Flug? Hast du dich wieder mit Dad gestritten?“, fragte sie hastig. „Gut, aber wie immer viel zu lang. Und wie kommst du darauf nur immer wieder!? Wir hatten nur eine kleine Auseinandersetzung ...“

„Weiß er, dass du hier bist?“

„Natürlich nicht! Es ist immer noch mein Leben.“

„Sicher, aber so ist das eben, wenn man verheiratet ist. Und wann fliegst du wieder?“

„Du klingst schon wieder so, als wolltest du mich los werden wollen! Allerdings war ich nur hier, um mit einem Geschäftspartner zu sprechen und nach meinen zwei Lieblingskindern zu sehen. Apropos: Wie sieht es eigentlich mit Enkeln aus? Gibt es da jemanden, mit dem du dir eine eigene Familie vorstellen könntest?“

Das Blut schoss ihr in den Kopf und hastig verneinte sie: „Mum, dafür bin ich noch viel zu jung! Das könntest du eigentlich mit Seto besprechen ...“

Plötzlich zwinkerte sie Sakura zu: „Keine Sorge, ich habe bereits mit Misaki darüber gesprochen.“

Sakura seufzte leise, widersprach aber nicht mehr. Ihre Mutter wusste nicht, wo die Grenze lag und verstand auch nicht, dass man für gewöhnlich niemanden so überfallen sollte. Nun kam auch Seto ins Zimmer. „Was ist gerade Thema?“ Da war sie, ihre Chance auf wenigstens ein wenig Rache dafür, dass er sie nicht vorgewarnt hatte. „Deine Familienplanung“, sagte sie wie nebenbei und lächelte ihn mit einem Blick an, der deutlich sagte „Wie du mir, so ich dir!“ „Mum“, beschwerte sich Seto und zog die Augenbrauen zusammen. „Nochmal zum mitschreiben: Misaki und ich wollen in den nächsten Jahren keine Kinder!“ „Das sah sie aber ganz anders.“ In diesem Augenblick liebte Sakura ihre Mum, so verrückt sie auch sein konnte. Seto atmete tief durch, schüttelte dann aber nur den Kopf. „Zurück zu deiner Frage, Schatz: Das Land verlasse ich so schnell nicht wieder, allerdings muss ich morgen nach New York City, weswegen wir uns fürs erste nicht so schnell wieder sehen. Aber ich komme nochmal vorbei, versprochen!“

„New York, Mum? Was machst du denn da?“

„Urlaub, eine viel beschäftigte Frau wie ich muss sich auch mal etwas gönnen.“ Sakura bezweifelte zwar, dass das aufregende New York dafür wirklich geeignet war, nickte aber nur stumm. Ihr Blick wanderte zur Uhr. „Wenn du willst, können wir heute noch etwas unternehmen, Mum. Vielleicht in die Stadt oder zur Maniküre?“, fragte Sakura sie, wusste sie doch, wie gerne ihre Mutter diese beiden Dinge tat. Erfreut lächelte diese und nickte: „Wenn es dir keine Umstände macht, nehme ich das Angebot gerne an.“

Sakura seufzte leise, zwang sich aber zu einem Lächeln, bis ihre Mum sich umgedreht hatte, um sich eine Jacke überzustreifen, die möglicherweise den Streit zwischen ihren Eltern versucht haben könnte. Billig war sie jedenfalls nicht. Ihr Blick glitt zu Seto; stumm teilte sie ihm mit, dass sie noch mit ihm reden wollte.
 

Die Sonne schien einfach herrlich, als sie das Haus verließen. Sakuras Blick heftete sich an den Himmel, kurz blieb sie stehen. Sasuke hatte sich merkwürdig verhalten und das war nicht nur ihr oder Naruto aufgefallen. Irgendetwas stimmte nicht. Wenn sie nur wüsste, was ...

Aber eigentlich ging sie das alles nichts an.

Die Situation war kompliziert. Eigentlich hatte sie geglaubt, dass sie Freunde wären, doch irgendwie ließ er das nicht zu. Vielleicht konnte er sie ja auch wirklich nicht leiden. Es war seltsam. Sasuke hatte sich in der Zeit, in der er weg war so sehr verändert, es war unglaublich, dass er noch immer ein und dieselbe Person sein sollte.

Sie wusste nicht, was sie von ihm halten sollte. Sie mochte ihn, irgendwie. Aber er ... er wechselte ständig zwischen Freundschaft, Hass und -. Und was? Was war es, das sie heute für einen kurzen Moment in seinen Augen gesehen hatte, was war es, das sein Verhalten ständig neu beeinflusste, was ihn so unberechenbar machte?

Beim besten Willen, sie wusste es nicht. Ihr Herz zog sich bei dem Gedanken zusammen. Sie dachte zu oft an ihn, dafür, dass sie ihn eigentlich nicht mal richtig kannte.

Sie senkte den Blick. Ja, sie wusste nichts von ihm, wieso sollte da irgendwas sein?
 

Narutos Finger tippten nervös auf der Tischplatte herum, während Temari etwas auf ihrem Smartphone schrieb und Shikamaru die Augen geschlossen hatte. Sie warteten noch immer auf Neji, Tenten und Hinata, doch die drei kamen einfach nicht.

Als dann endlich die Tür zur Bibliothek geöffnet wurde, waren es nur Tenten und Hinata, die sich zu ihnen setzten.

„Neji kann nicht“, sagte Tenten, als sie Shikamaru antippte. Dieser öffnete die Augen und gähnte: „Also was gibt’s?“

Naruto sah seine und Sakuras Freunde verschwörerisch an.

„Dies ist die erste Sitzung im Fall „Sasuke und Sakura“.“ Und während er das sagte, lehnte er sich nach vorne und sah jeden einzelnen am Tisch individuell an, bis sein Blick an Shikamaru hängen blieb, der ein müdes „Einspruch“ murmelte. „Ihr Privatleben geht uns alle nichts an und ich hab kein Bock auf eine dumme Verkupplungsaktion. Wenn sie das nicht hinbekommen ist das ihr Problem. Sie sind doch alt genug“, meint er und rieb sich die Augen.

„Hast du dir mal Sasuke angeschaut? Der ist doch nicht mehr er selbst!“, protestierte Naruto. Shikamaru seufzte: „Na und? Vielleicht tut ihm diese Veränderung mal ganz gut.“

Nun mischte sich auch Temari ein: „Ein Schupps in die richtige Richtung schadet doch nicht ...“ Shikamaru gab sich geschlagen. „Von mir aus! Und was habt ihr vor?“

„Ganz einfach ...“

Naruto grinste wieder, doch eigentlich machte er sich mehr Sorgen um seinen Freund. Sasuke war dabei sein gesamtes Image zu zerstören, dass er sich so mühselig aufgebaut hatte und wenn Sakura Geschichte war, würde er es so sehr bereuen.
 

_________________________________________________________

Tut mir so unendlich Leid, dass ihr solange warten musstet! :(

Ich hoffe ihr seid dank dem Kapitel noch ein bisschen verwirrter, denn eigentlich will ich den Knoten noch nicht lösen. ^^

Liebe Grüße

It’s Football time!

Mehr oder weniger gut gelaunt schwang Sakura die Beine aus dem Bett. Es war Samstag, trotzdem hatte sie in der letzten Nacht kaum geschlafen. Sasuke verhielt sich merkwürdig und das gab ihr zu denken. Vielleicht hätte sie mehr auf ihn eingehen sollen, anstatt das Problem mit einem weiteren Streit zu überdecken. Und eigentlich musste sie sich eingestehen, dass sie ihn gar nicht mehr so scheußlich fand.

Seit ihrer Ohrfeige hatte sich so einiges geändert, was ihr nicht gerade behagte. Sich mit der Hand durch die Haare fahrend ging sie ins Bad, um erst einmal ausführlich zu duschen.
 

Danach ging sie in die Küche. Seto war wohl schon zeitig mit ihrer Mum aufgestanden, da diese unbedingt noch einen alten Freund besuchen und ihn dazu mitnehmen wollte. In einem Körbchen lagen Brötchen, an ihnen heftete ein Zettel
 

Temari hat angerufen. Heute ist ein Football-Match bei euch auf dem Campus und sie möchte dich dabei haben

Nun verstand sie auch, warum das Team in den letzten Tagen so viel trainiert hatte. Sakura schnappte sich ein Brötchen und das Nutellaglas, um sich damit vor den Fernseher zu setzen. Sie wusste noch nicht, ob sie wirklich hingehen sollte, vor allem wegen Sasuke.

Außerdem hatte Suigetsu so eine seltsame Bemerkung gemacht, die ihr noch immer nicht aus dem Kopf ging ... Plötzlich schnaubte sie. Nur weil sie sich nicht gleich an die Gurgel gingen, waren sie noch lange nicht ineinander verliebt. Sie verstand nicht viel von Football, hatte sich es auch nie richtig erklären lassen, also hatte sie überhaupt keinen Grund dort einfach aufzutauchen. Ein Klingeln an der Tür ließ sie einen kurzen Blick auf die Uhr werfen. Es war noch nicht mal um neun, wer das wohl schon war?

Sie stand auf, um nachzusehen, da klingelte das Telefon. Ein wenig genervt hob sie ab: „Ja?“ „Sakura, bist du zuhause?“ Es war Naruto und zu ihrer Verwunderung klang er etwas außer Atem. „Ja, warum?“ „Bleib drin, hörst du!? Bleib auf jeden Fall drinnen, schließ die Türen ab, verriegel die Fenster! Wir sind in fünf Minuten bei dir!“ Die Dringlichkeit in seiner Stimme ließ sie hecktisch werden. Mit zitternden Händen ließ die Jalousien runter, schloss sämtliche Fenster im Erdgeschoss, rannte die Treppe hinauf, um auch dort alle zu überprüfen. „Was ist denn los?“, fragte sie panisch. „Der Typ aus den Nachrichten ...“ Naruto schnappte nach Luft, „Sasuke hat ihn gestern hinter dir auf der Tribüne gesehen!“ Wieder musste er heftig Luft holen. „Die in den Nachrichten meinten, dass er sich seine Opfer aussucht und sie dann bis zu deren Tod verfolgt!“ Sakura lief ein kalter Schauer über den Rücken, sie rannte die Treppe hinab und schob den zweiten Riegel vor die Tür, ihre Hände waren inzwischen leicht feucht geworden und sie zitterte am ganzen Körper. In solchen Momenten bereute sie es, dass sie keinen Spion besaßen. Das Klingeln endete abrupt und sie konnte Schritte hören, die langsam um das Haus gingen. „Beeil dich“, flüsterte sie und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Sakura, ganz ruhig! Schließ dich in der Abstellkammer ein, Sasuke hat gerade Itachi angerufen. Er wurde nur bei dir in der Nähe gesehen, also kein Grund zur Panik!“ „Naruto, hier schleicht jemand um mein Haus“, knurrte Sakura ein wenig ungehalten und sie hörte deutlich Sasukes Stimme durch den Hörer: „Scheiße, Sakura?“ Seine Stimme wurde plötzlich lauter. „Jetzt hör mir mal gut zu! Mach was Naruto gesagt hat! Und bleib einfach ganz ruhig dort!“ Sasukes Atmung ging um einiges ruhiger als die von Naruto. „Könnt ... könnte ihr bitte weiter mit mir reden.“ Einen Moment herrschte Stille, dann war wieder Naruto dran: „Natürlich, wir sehen dein Haus schon, also keine Angst.“ Wieder wurde Narutos Stimme etwas leiser: „Wie weit noch?“ „Einen Häuserblock, dann nach links und wir sind da“, meinte Sasuke. Plötzlich hörte Sakura ein Klopfen an der Scheibe. „Ist jemand da?“, fragte eine raue Stimme, die ihr vollkommen unbekannt war. „Ich habe nur etwas von Ihnen gefunden, das ich unbedingt zurück geben will.“ „Sakura, nicht antworten! Geh hoch.“ Doch das konnte sie gar nicht mehr. Sie stand stocksteif da, ihre Arme hingen an ihrer Seite, das Telefon weit von ihrem Ohr entfernt und sie starrte einfach nur auf das Fenster. Plötzlich klingelte es wieder an der Tür. „Sakura, wir sind da!“, schnaufte Naruto, er schrie es durch die Tür durch. „Was ist denn jetzt wieder kaputt?“ Das war Itachi, wieder klopfte es am Fenster neben ihr. „Mach auf, Kleine. Dir passiert nichts, versprochen ...“, säuselte der Typ. Ihre Hände ballten sich plötzlich zu Fäusten, wie hypnotisiert lief sie auf die Tür zu, schob erst einen Riegel zurück, dann den Zweiten, ehe sie die Tür aufschloss.
 

*~*
 

Er hörte, wie die Tür geöffnet wurde, hoffte inständig das es wirklich Sakura war, da von dieser keine Antwort mehr gekommen war. Die Tür schwang langsam auf und er musste schlucken. „Mein Gott, wie siehst du denn aus?“, fragte er überrascht, was ihm einen Schlag in die Rippen von Naruto einhandelte. Aber er hatte recht: Sie war kreidebleich, ihr Gesicht war ähnlich wie bei einer Puppe zu keine Miene verzogen, aber die Tränen floss ihr über die Wangen wie Wasserfälle. Zu allem Überfluss hatte sie ein Messer in der Hand, wobei sie sich mit diesem gerade selbst in den Finger schnitt. Der Anblick war nicht gerade das, was er sich erhofft hatte. Aber was hatte er sich eigentlich erhofft?

Er griff ohne zu zögern nach der Klinge und entwand sie ihr, zog sie daraufhin in seine Arme, wo sie anfing zu schluchzen. Und wie sie zitterte, viel ihm überwältigt auf. Er drückte sie noch ein wenig fester. „Wieso habt ihr solange gebraucht?“, schluchzte sie leise, sodass nur er es verstehen konnte.
 

Itachi trat hinter ihnen ins Haus, Naruto ging außen herum. Es dauerte nicht lange, da tauchte er schon wieder auf. Fragend sah ich ihn an, doch er schüttelte nur den Kopf: „Der Typ ist weg“ „Mist“, murmelte er leise, dann löste er sich von Sakura, um sie direkt anzusehen. „Du bleibst ab jetzt in meiner Nähe, verstanden?“ Sie öffnete zwar den Mund, bekam aber nicht heraus, was er trotzdem als Zustimmung deutete. „Pack deine Sachen, du kommst mit zu mir und Itachi.“ Sasukes Stimme war fast schon wieder kühl, aber das war der Anstoß, den sie braucht, um sich wieder von der Stelle zu bewegen. „Ich begleite dich hoch“, erbot sich Naruto mit einem besorgten Blick und ging voraus die Treppe hinauf. Sasuke seufzte leise und wendete sich um. „Du weißt, dass das nicht einfach werden wird“, erinnerte sein Bruder ihn an ihren Streit. „Aber ihr Leben ist wichtiger als so ein blöder Streit wegen nichts.“ Itachi schüttelte leicht den Kopf. „Du hast ja keine Ahnung, kleiner Bruder.“ „Ach lass mich bloß damit in ruhe! Krieg das erstmal mit Temari auf die Reihe, dann können wir weiter reden.“ Mit offenem Mund sah Itachi seinem Bruder fassungslos nach. „Wenn ich damals so frech gewesen wäre ...“, murmelte er und folgte den anderen nach oben.
 

*~*
 

Das Wetter war an diesem Tag wirklich herrlich, anders konnte man es einfach nicht beschreiben. Die Sonne schien, die Luft war wunderbar warm und die Menschen waren gut drauf – zumindest die meisten. Sakura war nicht gerade erfreut darüber, dass sie nun rund um die Uhr bewacht wurde, obwohl sie dafür auch dankbar war.

Allerdings hatte Hinata sie mit zum Football-Match geschliffen, da sie dort um einiges sicherer war. Diesmal war Tenten auch dabei, obwohl sie die ganze Zeit beteuerte, dass sie nur mal kurz vorbei schauen wollte. Karin stand unten bei den andern Cheerleadern mit ihren Pompons in der Hand und winkte Sasuke zu, der gerade am Rand des Spielfelds stand. Sakura hatten den Blick zu Boden gerichtet, zählte dort gedankenverloren die Steine. „Hey Sakura“, flüsterte Hinata. „Ist alles okay?“ Schnell sah sie auf und lächelte. „Klar, aber Baseball interessiert mich nicht.“ „Ich will dir jetz nicht blöd kommen, aber die spielen heute kein Baseball ...“ Tenten hatte sich ein Stück nach vorne gelehnt und musterte Sakura nachdenklich. „Du kannst ruhig zugeben, dass du noch etwas neben dir stehst.“ „Ich hole mir etwas zu trinken“, antwortete Sakura nur und musste leider sehen, dass die Beiden auch aufstanden. „Das ist nur ein Stück, solange wird mich schon niemand entführen.“ „Das sagst du jetzt so einfach.“ Erschrocken wandte Sakura sich der bekannten Stimme zu. Sie ragte eine Kopf über ihr auf, ihre Haare zu einem einfachen Zopf gebunden, ihre Klamotten perfekt aufeinander abgestimmt: Ino Yamanaka. „Sieh an, Ino, bist du wieder mal aus der Versenkung aufgetaucht?“, kam ein leicht abfälliger Kommentar von Shikamaru, welcher sich nun auch zu der Gruppe gesellte. Ino schnaubte nur abfällig. „Problem damit?“ „Nicht doch“, abwehrend hob Shikamaru die Hände, während er mit einem ebenso abfälligen Ton sprach. „Schön dich zu sehen“, unterbrach Sakura die zwei und umarmte Ino kurz. „Geht es dir besser?“, fragte sie zögernd, wusste sie doch den wahren Grund für Inos Fehlen: Alkohol.
 

„Ich hab gehört, dass du bei Sasuke übernachtest.“ Ino grinste sie schelmisch an, „Sicher, dass da nichts mit dem Quarterback läuft? Also ich würd mir den an deiner Stelle schnappen!“ War das Inos Art, eine spektakulären Auftritt hinzulegen, oder warum tat sie dies?
 

Aber sie bemerkte ihr eigenes zögern auf die Frage. Sie wusste ja nicht, wie Sasuke es sah, aber irgendwie mochte sie ihn in letzter Zeit eigentlich schon. Mögen nicht im Sinne von lieben, sondern im Sinne ganz okay, aber es war schon mal ein Anfang.
 

„Lass das, Ino!“, knurrte sie ihre Freundin an. Irgendwie fühlte sie sich ertappt.

„Wo willst du denn hin? Das Spiel hat schon angefangen ...“, wechselte die Yamanaka das Thema.
 

„Ich geh mir nur kurz etwas zu trinken holen!“, rief Sakura über die Schulter.
 

Mit einem Smoothie in der Hand setzte sie sich auf die Treppe. Sie wollte nicht zurück zu ihren Freunden, dort konnte sie nicht in aller Ruhe denken, ohne das sich einer von ihnen sorgen machte. Es war nicht böse gemeint, aber sie brauchte einfach etwas Zeit für sich, vor allem nach dem Geschehnis heute.
 

„Ich sollte mir mal einen Psychiater suchen, langsam ist mein Verhalten nicht mehr normal!“, murmelte sie. Sie wusste, dass dies der Wahrheit entsprach.
 

Die Situation verwirrte sie, besonders da sie nun offensichtlich etwas für ihren früheren Peiniger übrig hatte und dieser sie andauernd rettete.
 

Am besten wäre es doch für alle Beteiligten gewesen, Sasuke wäre gar nicht erst wieder zurück gekommen. Aber wünschte sie sich das wirklich?

Ihr Blick glitt über das Feld. Sie empfand diesen Sport doch als sehr brutal, weswegen sie wohl niemals ein Fan davon werden würde.
 

Sie suchte trotzdem nach Sasuke und fragte sich, ob er ihren Zettel gefunden hatte. Unter all den Spielern konnte sie kaum ein bekanntes Gesicht erkennen.
 

Leise seufzte sie. Also Lagecheck: Sie wurde von einem gesuchten Verbrecher verflogt, der es wohl allen Anschein nach nur auf sie abgesehen hatte und derjenige, der sie aus dieser Situation ständig rettete, war zufällig der größte Arsch, den sie kannte.
 

Okay, ihre Zukunft war alles andere als blumig, aber hinzu kam noch, dass sie den Arsch irgendwie mochte und sie ihm anscheinend ja auch nicht ganz egal war. Soweit, so gut ... wäre da nicht der Umstand, dass sie sich entweder wie beste Freunde verhielten oder gegenseitig in kleine Fetzen zerreißen würden und das war wohl doch nicht so gut.
 

Hier Handy klingelte, störte erneut ihre Ruhe. „MEIN GOTT, SAKURA!“, brüllte ihr Bruder ins Telefon. „Hallo?“, fragte Sakura nun doch verunsichert. „Ich komme sofort nach Hause, hab auch schon die Polizei gerufen!“ Seto klang völlig panisch, aufgelöst und dazu noch wütend. „Ich hab Mum zum Flughafen gebracht und hole dich von der Uni ab! Ist alles okay bei dir?“ „Mir geht es gut ...“, log ich, mein Blick lag wieder auf dem Feld. Zwei der Gegner nahmen gerade einen Spieler in die Mangel, was nicht gerade gut klang. Der Eine warf sich auf ihn, sodass die Beiden zu Boden fielen.
 

Ein Raunen ging durch die Menge zu Sakuras Linken, Sakura war aufgesprungen.

Das sah aber nicht gut aus! Überhaupt nicht ...
 

Der Gegner erhob sich, humpelte dabei stark, der untere Spieler bewegte seinen Arm nicht mehr. Ein weitere Spieler der Uni lief auf letzteren zu, sprach kurz mit ihm und führte ihn dann zum Rand.

Dort nahm der Verletzte seinen Helm ab und Sakura sog scharf die Luft ein.
 

Ein Kratzer zog sich durch die linke Wange des Schwarzhaarigen, der Arm hing schlaff an der Seite.

„Hey Sakura!“ Nun wusste sie auch, wer der zweite Spieler war. Naruto!

Sie lief auf ihn zu lehnte sich über die Absperrung. „Was ist passiert?“ „Hast du doch gesehen, das sah echt übel aus ...“, murmelte Naruto und machte sich an Sasukes Schulter zu schaffen. „Er hat sich den Arm ausgekugelt, würde ich sagen.“
 

„Nicht doch, ist nur ein Kratzer.“ Sasukes Stimme war monoton, monotoner denn je. „Ich schaffe das schon, muss schließlich ...“ Scharf schnitt Sakura ihm das Wort ab: „Lass dich untersuchen, du Idiot! Wenn Naruto von ausgekugelten Gliedmaßen spricht, ist Sendepause für dich!“ Es machte sie richtig wütend, aber was genau es war, wusste sie auch nicht. Vielleicht war es, dass er ihr ständig irgendwelche Ratschläge gab und sie zurechtwies, aber selbst nicht einsehen wollte, dass er nicht weiter machen konnte. „Komm mal mit, ich bring dich erstmal ins Krankenzimmer!“ Zu ihrer Verwunderung erhob sich Sasuke und folgte ihr wortlos.
 

„Was denn, kein Widerspruch?“, fragte sie ihn leicht spöttisch, als sie das besagte Zimmer erreichten. „Seit wann hörst du denn auf das, was kleine Mädchen dir befehlen?“ Er schnaubte verächtlich: „Hör schon auf damit. Ich hab einen Fehler gemacht, na und?“ Sakura stockte, hatte er gerade wirklich einen Fehler eingesehen. Was war denn jetzt kaputt?
 

Stumm kramte Sakura im Arzneikasten herum, bis sie ein Schmerzmittel gefunden hatte, dazu suchte sie Handschuhe heraus.
 

Zufrieden sah sie auf ihr Werk hinab. „Also ... der wahre Grund, warum du einfach mitgekommen bist?“, hakte sie nach und tastete seinen Arm ab, das Schmerzmittel schien zu wirken. „Ich steh auf charakterstarke Frauen“, meinte er spöttisch grinsend, woraufhin Sakura doch die Hand ausrutschte und er kurz das Gesicht zu einer Grimasse verzog und die Zähne zusammen biss.
 

„Selber schuld“, murmelte Sakura. Sie wusste sehr wohl, wie sie den Arm wieder einrenken konnte, aber sie hatte es noch nie gemacht und hatte irgendwie auch Angst davor. "Ich kann das nicht. Was bist du auch so blöd und lässt dir das Ding auskugeln?" „Du wirst mal ein einfühlsamer Arzt“, knurrte der Schwarzhaarige sarkastisch und atmete tief durch. „Keine Sorge, die werden dich ins Krankenhaus mitnehmen ...“ Sakura war wieder sauer. Sie half ihm und er war einfach nur spöttisch.
 

„Es war dein Blick.“ Überrascht sah die Haruno ihn an, aber er sah zur Seite weg, wich ihr gekonnt aus. „Was?“, hakte sie nach. „Na dein Blick hat mir gesagt, dass du es ernst meinst. Deshalb habe ich nicht protestiert.“ „Sag mal, bist du high oder so?“ Sie konnte es nicht glauben, dass er so ehrlich zu ihr war. „Ja und du hast mir das Zeug gegeben. "Das brachte sie nun doch zum Lachen und auch Sasuke grinste sie schief an.
 

„Können wir nicht einfach aufhören damit?“ Wieder war es Sasuke, der sie verwirrte, dabei hätte sie es lieber gehabt, es wäre umgekehrt gewesen. „Womit?“ „Na mit diesem sinnlosen Gestreite und dem Ausweichen.“ Sakura überlegte. Eigentlich war ihr das selbst ganz recht, aber sie wollte doch erst Sasukes Beweggründe erfahren: „Woher kommt dieser Sinneswandel?“ „Na von dem Schmerzmittel! Es spricht direkt aus mir ...“ Sasuke grinste sie an, wodurch sie leider registrieren musste, dass sie sich wohl doch mit der Dosis verschätzt hatte.
 

Da merkte man mal wieder, ein richtiger Arzt war sie noch nicht ...
 

„Außerdem bezweifle ich, dass wir uns wirklich hassen“, fügte er hinzu. „Nicht wirklich“, stimmte Sakura ihm lächelnd zu. „Also ist das jetzt eine feste Regel?“ Er schüttelte den Kopf: „Nennen wir es eine Richtlinie.“ „Gut, also versuchen wir uns nicht mehr zu provozieren?“ „Oh Mann, jetzt erhoffst du dir zu viel ... ich meinte, dass man einfach mal ruhiger bleibt.“ Gespielt wütend boxte sie ihn an die Schulter, natürlich die Rechte, welche unverletzt war.
 

„Lass mich das mal auf deiner Wange ansehen“, sagte sie ruhig, kam dabei seine Gesicht schon näher.

Sie griff nach seinem Kinn, drehte seinen Kopf zur Seite, sodass sie die Wunde näher anschauen konnte. „Ist nur eine Platzwunde“, sagte sie, als sie begann das Blut von der Haut des Schwarzhaarigen zu entfernen. „Das wird sicher keine Narbe, hat auch schon aufgehört zu Bluten.“ Sie setzte sich neben ihn auf das Krankenbett.
 

"Also ...", setzte Sasuke an. Vom Krankenwagen war noch nichts zu hören, "Werde ich doch nicht dein erster Patient?" Sakura lächelte ihn an, dann schüttelte sie den Kopf, woraufhin er gespielt erleichtert ausatmete und sich mit der gesunden Hand ans Herz griff: "Gott sei Dank, ich darf weiterleben."

Empört sah sie ihn an, hielt es aber nicht lange aus und grinste: "Ich werde eine hervorragende Ärztin."

Sie sah ihm in die Augen, er erwiderte den Blick.
 

Da war etwas, dass sie so zuverlässig aussehen ließ, so selbstbewusst, als wären all die Zweifel Vergangenheit.

"Ich hab das Gefühl, dass ich ganz schön viel verpasst habe", murmelte er, wandte den Blick dabei wieder ab. "Inwiefern?"

"Ihr alle scheint älter geworden zu sein - und das in nur einem Jahr. Ich finde das einfach unglaublich. Als hätte ich nur weg gehen müssen, damit ihr alle ihr selbst werden könnt. Ich meine, hast du bemerkt, wie verantwortungsvoll Naruto geworden ist?"

Sie lächelte wieder, schüttelte bei dem Gedanken an das vergangene Jahr den Kopf. "Du wurdest hier schmerzlich vermisst", meinte sie, legte dabei ihren Kopf in den Nacken.

Die Stimmung zwischen ihnen hatte so plötzlich gewechselt, dass ihre Gefühle gar nicht hinterher kamen und das Ergebnis reine Verwirrung war.
 

"Du auch?" Sie spürte seinen Blick von der Seite, wendete sich wieder ihm zu, dann hob sie die Schultern: "Vielleicht ein bisschen."
 

Und dann begann Sakura zu verstehen.

Es gibt da diese Momente im Leben, in denen man den Durchblick gewinnt und zugleich nichts als Verwirrung empfindet. Fast so, als würde sich eine Tür zu einem schwarzen Raum öffnen. Man weiß nicht, was einen in diesem erwartet, aber man weiß, man muss ihn betreten.

Diese Momente offenbart die eigene Persönlichkeit, das, was in einem Menschen und zwischen ihnen stattfindet. Öffnet man die Tür, muss man ihn betreten. Worte sind nicht nötig, um zu erklären, was danach passiert, denn man weiß es nicht. Manche nennen es 'Liebe', aber das Wort an sich ist zu stark. Man beginnt in der Dunkelheit zu wachsen und zu empfinden - und der Zufall entscheidet, ob man daran kaputt geht oder ob damit das Leben erst beginnt.
 

"Das ist ein Scherz, oder?", fragte Sasuke leise.

Sie musste nicht darüber nachdenken, sie schüttelte wieder den Kopf.
 

Und dann waren die Worte nicht mehr nötig.

Einer von beiden trat über die Schwelle, ohne es zu bemerken.

Erst langsam, unbewusst.

Doch sie konnte es spüren, wie er seine Lippen auf ihre legte - ganz selbstverständlich, als gehörten sie genau dahin. Ihre Hände griffen in seinen Nacken.

Und sie ging darauf ein.
 

Man tut vieles ohne nachzudenken, aber er küsste sie, weil er darüber nachgedacht hatte. Es war kein Versehen, kein Ausrutscher und auch keine einmalige Sache.

Doch er war es nicht, der die Schwelle überschritt und in die Dunkelheit stolperte.
 

________________________________________________________________

So, ihr tollen Leser!

Neues Kapitel und hoffentlich gaaaanz viel Verwirrung! ;D

In den nächsten Kapiteln gehts dann weiter zu dem Verfolger und ich erkläre auch den Grund, warum ausgerechnet Sakura sein scheinbar nächstes Opfer wird und dann, ganz weit hinten (fast am Ende) erkläre ich auch, warum ich ihn gebraucht habe.
 

So~ das ist dann jetzt offiziel ein SasuSaku-Stückchen gewesen und ja ... nächstes Kapitel gehts weiter :D
 

Liebe Grüße

abgemeldet



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Von:  Kleines-Engelschen
2014-07-04T11:13:36+00:00 04.07.2014 13:13
ein tolles kapitel, ich bin wahnsinnig gespannt wie es weitergeht. mach weiter so

greetz
Von: abgemeldet
2014-07-03T21:37:05+00:00 03.07.2014 23:37
Du verstehst es Situationen so spannend wie möglich darzustellen und die Gefühle der Personen, die sich in so einer Situation befinden, authentisch rüberzubringen.

Das der Irre sich Sakura ausgesucht hat, finde ich eigentlich gar nicht mal so schlecht, denn das baut ja wiederum die ganze Spannung auf. Ich bin jedoch gespannt wer der Irre ist und was noch so Alles passiert.

Tolles Kapitel! Freue mich auf's Nächste! =)

Lg
Kuraiko♥ [εnφα] | Zirkel
Von:  Kaninchensklave
2014-07-03T10:38:00+00:00 03.07.2014 12:38
EIn TOlles Kap

nun das sit echt miestd as der Irre sich ausgerechnet Sakura ausgesucht hat
doch man wird iHn shcon noch er wischen da er erst mal Fersen Geld gegeben hat als er die ganzen Jungs gesehen hat
und Saukra war ja auch ganz shcön durhc den wind nur gut das der Irre sie nciht bekommen hat

Nun es gibt viele Gründe warum wer beim Spiel war tenTen kaufe ich das zufällig nicht ab sonder sie war rien zufällig wegen Hinata´s liebsten Cousin anwesend geauso wie diese auch nur rein zufällig wegen einem Ramen süchtigen Chaos Anwesend war xD

Das Naruto mal vernünftig sein kann leigt wohl daran das es Sasuke war der Verletzt ist und nicht er selber sonst hätte man Ihn wohl erstmal Ko schlagen müssen um Ihm von Feld runter zubekommen, doch genuaso wie Sasuke jetzt hätte er auch eine Liebe volle Krankenschwester an seienr Seite gehabt nach dem Ihn Sakura versorgt hätte ^^

Tja warum habe ich debn Verdacht das bei den Verkupplungs Ideen erst mal zwei andere als Versuchs Kaninchen herhalten müssen bevor am diese versucht bei Sasuke und Sakura an zu wenden

GVLG
Von:  kate332003
2014-06-02T08:56:47+00:00 02.06.2014 10:56
Tolle ff<3 Schreibst du weiter?^^
Von:  Ushia-sama2011
2014-04-29T10:50:14+00:00 29.04.2014 12:50
hammer kapitel

freue mich wenn e sweiter geth
Von:  -Principessa-
2014-04-26T00:19:43+00:00 26.04.2014 02:19
Hey :-)
Eine wirklich tolle FF ! ( wie man an der Uhrzeit sieht, habe ich deine Kapitel hintereinanderweg gelesen ^^ ich konnte einfach nicht mehr aufhören :-D )
Ich mag deinen Schreibstil sehr und auch die Ideen,die Du bis jetzt mit eingebracht hast, gefallen mir wirklich gut. Wie wohl die Kuppelaktion aussehen wird? Auf den Verrückten bin ich auch sehr gespannt, dank Sasuke hat er jetzt bestimmt ein neues Lieblings Ziel... Aber süß war es trotzdem( er wollte sie ja nur beschützen *.* )

Ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht und freue mich auf das nächste Kapitel ^^
Bis zum nächsten Kommi!

liebe Grüße
Antwort von: abgemeldet
26.04.2014 09:53
Oh vielen Dank ... wegen mir hast du also kaum Schlaf bekommen? Ich weiß nicht, ob das so gut ist ;) aber es ist auf jeden Fall ein wahnsinns Kompliment!
Ich hoffe dir gefällt die Fanfic auch weiterhin :)
Lg abgemeldet
Von:  Kleines-Engelschen
2014-04-23T21:31:26+00:00 23.04.2014 23:31
ein klasse kapitel. bin gespannt wie die aktion abläuft. freue mich aufs nächste kapi

greetz
Antwort von: abgemeldet
24.04.2014 00:23
Hallo! ^^
Dankeschön! Ich hoffe es gefällt dir auch weiterhin!

Lg abgemeldet
Von:  Montegirl
2014-04-23T20:18:03+00:00 23.04.2014 22:18
Wieso tust du sowas....ich musste mich erstmal wieder rein lesen, aber du hast recht, ich bin verdammt nochmal verwirrt!!!!!
Aber endlich taucht auch der schon oft angekündigte Verrückte auf....und wenn ich deine Worte richtig deute, wird er es wohl ab jetzt auf Sakura abgesehen haben! Und der liebe Sasuke wird der Retter in der schillernden Rüstung sein :D :D
Das warten hat sich gelohnt! Mach weiter so :D
Antwort von: abgemeldet
24.04.2014 00:21
Gott, bin ich erleichtert.
Zu dem 'Verrückten' gibt es aber noch eine Geschichte, die alles ein bisschen erklärt und ich möchte auch ein bisschen die. Hintergrundgeschichte mit dem alten Sasuke, so wie man ihn eher aus dem Original kennt, aufrollen und seine Veränderung begründen.
ach man, eigenkich wollte ich nocch 6 Kapitel schreiben und dann Ende oder eine Fortsetzung, aber ich hab ständig neue Ideen o.o
Naja, vielen Dank fürs dran bleiben und natürlich fürs Lesen und Kommentieren :)
Von:  Kaninchensklave
2014-04-23T17:08:36+00:00 23.04.2014 19:08
ein Tolles Kap

nun da hat sasuke wohl ein großes Problem
immerhin geht gerade sein Image den Bach runter
und das er der Komischen Kerl einen sehr liebevollen
fass sie an und der Gerichtsmediziner sagt zu dir Hallo

nun aber wer weiss ob niht TenTen und Temari die Operation Sasuke und Sakura nutzen
um auch gleich Naruto mit Hinata zu verkuppeln  wenn man schon beim Kuppeln dabei ist
geht das so neben bei Locker mit ^^

GVLG
Antwort von: abgemeldet
24.04.2014 00:15
Und ich wette du bist mir und meinen Gedanken wieder ein Stückchen voraus und du Bahnsteig bereits, was passieren wird ;)
Ich hoffe ich kann dich irgendwann auch mal richtig überraschen ;D

Tjaha~wer weiß, wer weiß. Narutos und Hinatas Beziehung steht wohl noch in den Sternen, oder etwa doch nicht ;)

Lg abgemeldet
Von:  sasusakulover221100
2014-04-23T16:44:04+00:00 23.04.2014 18:44
Das. War. Einfach. Der. Hammer..!!!! *Q*
Ich liebe diese Story wirklich überalles <3<3<3<3<3<3
Ich bin gespannt was Naruto so vor hat^^
Hoffe du schreibst gaaaaaaaaaaaaanz schnell weiter *-*

Lg yasmin
Antwort von: abgemeldet
24.04.2014 00:11
Aww~ du glaubst gar nicht wie glücklich mich das gerade macht!
Eigentlich will ich jetzt wieder etwas regelmäßiger schreiben ;)
Lg abgemeldet


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