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The Order of the Assassin

von

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Die Schlacht beginnt

Langsam kam Bewegung in die Masse und sie begann sich zu teilen. Erst waren es nur ein oder zwei, welche auf meine Seite hechteten um sich vor irgendwelchen Angriffen zu schützen, doch mit dem Minuten die vergingen, wurden es immer mehr.

Am Ende hatte ich schließlich über die Hälfte auf meiner Seite. Stolz drehte ich mich um, als niemand mehr kam und lächelte die anderen an, etwas was meine Mutter niemals getan hatte. Aber ich würde den Teufel tun und in ihre Fußstapfen treten. Ab jetzt würde man den Kindern beibringen, wie man liebevoll und…einfach normal ist und nicht so wie wir. Sorgsam sah ich mich um. Natürlich waren mir die Gesichter bekannt und auch die dazugehörigen Namen fielen mir ein, doch es waren entfernte Verwandte mit denen ich selten zu tun hatte. Als ich mich jedoch wieder umdrehte und zur Seite meiner Mutter guckte, erstarrte ich. Elenas Mutter, Helene, die Halbschwester meiner Mutter, half ihr soeben beim Aufstehen und redete dabei ruhig auf sie ein. Helene war gut fünf Jahre jünger als meine Mutter und entstand anhand einer Affäre meines Großvaters. Sie hatte Glück, dass meine Großmutter nur in der Lage war ein Kind zu bekommen, ansonsten wäre sie schon längst nicht mehr unter uns. Noch eine Sache die ich ändern musste. Normalerweise wurden Uneheliche Kinder getötet, doch auch sie hatten ein Anrecht auf das Leben und die Mütter, oder Väter, gehörten Finanziell unterstützt. All dies ging mir durch den Kopf, während ich die Gegner im Auge behielt. Wütend sah meine Mutter auf, während Helene immer weiter auf sie einredete. „Pass auf, Liebling, gleich geht es zur Sache. Helene ist dabei deine Mutter richtig wütend zu machen. Sorg dafür, dass die Geiseln befreit werden“, zischte mein Vater mir zu, während er die andere Seite genauso im Blick behielt wie ich. Zustimmend nickte ich und wank die anderen, welche wie versteinert auf der Tribüne standen, zu Noah und Elena. Sofort liefen sie oben herum zur Stelle von den beiden, während ich unten lief.
 

„Was geht hier vor?“ verlangte Balthasar direkt zu wissen. Konzentriert sah ich auf das Schloss, welches die Eisenketten zusammen hielt. Es war ein einfaches, beinahe schon beleidigendes, Exemplar. „Meine Tante ist dabei den Zorn meiner Mutter weiter zu schüren. Gleich wird es wirklich gefährlich“, murmelte ich konzentriert, während ich mit der Dolchspitze im Loch des Schlosses rumfuchtelte. Als ein leises klacken ertönte, zog ich den Dolch zurück und lehnte mich zu Elena vor. „Ich will später eine gute Entschuldigung hierfür haben, junge Dame“, murrte ich ihr zu, ehe ich das Klebeband, welches sie am Sprechen hinderte, mit einem Ruck abriss.

Schreiend schlug sie sich die Hände vor den Mund und weinte. Wütend schubste Daemon mich zur Seite und schmiss sich neben seiner Verlobten zu Boden. „Kannst du nicht etwas sanfter sein?!“ fauchte er mich an und zog die Blondine in eine tiefe Umarmung. Auch unser kleiner Sonnenstrahl wurde von den Fesseln gelöst und vom Klebeband befreit. Weinend lag er in den Armen von Vincent und Mei, welche gemeinsam aussahen wie Mutter-Vater-Kind. Das Bild war einfach nur drollig und saugte sich in mein Hirn fest. So wollte ich die drei in Erinnerung behalten. „Was ist jetzt mit deinen Plan? Willst du immer noch Opferlamm spielen?“ fragte Balthasar hinter mir und machte sich nicht einmal die Mühe zu flüstern.

Elender Bastard!

„Opferlamm?!“ Ob die Stimme meines Liebsten nun Wütend oder Entsetzt klang, konnte ich nicht sagen, erst als er mich hart am Arm packte und zu sich hochzog wusste ich, dass es eine Mischung aus beidem war. „Du hast dich vorhin von uns verabschiedet!“ erlangte er die Erkenntnis. Schuldbewusst sah ich auf seine Schulter. Als sich sein Griff verfestigte, wusste ich, dass ich verspielt hatte…fürs erste. „Es war ein Plan B, sollte der Clan sich nicht auf meine Seite stellen oder es zu düster für uns aussehen, hätten meine Brüder und Balthasar, euch hier raus gebracht“, erklärte ich ihm, immer noch nicht in der Lage ihm in die Augen zu sehen. Sichtlich wütend schüttelte der sonst so Ruhige Mafioso mich durch. Regungslos ließ ich es mit mir geschehen. Er hatte leider allen Grund wütend auf mich zu sein.

„Prinzessin?“ erklang eine grollende Stimme hinter mir.

Sofort hörte Giotto auf mich zu schütteln und ich konnte meinen Kopf zur Fremden Stimme umwenden. Feindselig betrachtete Lennart, einer meiner entfernteren Verwandten in meinem Alter, meinen Freund. „Ist okay Lennart. Habt ihr ein Katana oder irgendein anderes Schwer da? Mit Dolchen würde ich nun ungerne Kämpfen.“ Wie die meisten aus der Familie besaß er auch diese widerlichen blauen Augen, welche eines unserer Markenzeichen war. Stolz mir einen Gefallen tun zu können, nickte er. „Sie können meines haben“, bot er an und reichte es mir. Fragend sah ich zu Giotto, welcher den Kleinen mit Blicken zu erdolchen schien. „Lass mich bitte los. Ich verspreche, dass wir später ausgiebig über meine Dummheit reden können“, sprach ich ihm leise zu. Würde er hier und jetzt seine Gelassene Haltung verlieren, wäre ich gezwungen ihm Einhalt zu gebieten, ansonsten würde ich das Vertrauen und den Respekt meiner Verbündeten verlieren, doch genau hier lag das Problem. Lieber würde ich all das Opfern für das ich gearbeitet habe, als das ich mich gegen ihn stellte.

Langsam und sehr widerwillig ließ er mich los, wobei sein Blick mir deutlich versprach, dass ich nicht so leicht davon kommen würde. Schluckend wandte ich mich ab. Einerseits lief das hier besser als gedacht und andererseits…auch wieder nicht. Murrend entriss ich dem Kerl das Schwert und nickte ihm kühl zu, ehe ich wieder an die Seite meines Vaters eilte. „Sie hat sich wieder gefangen“, flüsterte er mir zu, während sein Blick immer noch auf seiner Ehefrau hing, der Frau, die mein Leben und das unzähliger andere Zerstört hatte. Hasserfüllt blickte diese erst ihn und dann mich an. „Wir haben ihre Welt zerstört“, erklärte mein Vater unnötiger Weise. Das störte mich nicht. Wenn es ihm half, bitte, sollte er mir alles erklären was er aus ihrer Körpersprache las, doch das Mitleid in seiner Stimme war etwas das ich nicht so leicht nachvollziehen konnte und dies schien er auch zu merken. Traurig lächelte er mich an. „Sie ist immer noch meine Frau und auch wenn es nicht so aussieht, liebe ich sie immer noch von ganzen Herzen“, erklärte er mir und sah dabei aus wie ein geschlagener Hund. Missmutig verzog sich einer meiner Mundwinkel nach unten.

Ich hatte niemals ein so enges Verhältnis zu der Frau die mich geboren hatte. Sie hat mich Jahre lang nur nieder gemacht, mich als ihren Kummerkasten missbraucht und mir Befehle erteilt. Aber ich konnte meinen Vater schon verstehen. Immerhin würde ich auch nicht wollen, dass Giotto von einem unserer Kinder getötet werden würde…Moment mal!

Ich bin die Frau in der Beziehung! Schärfte ich mir ein.

Die Gören müssten erst einmal an mir vorbei!

„Verzeih, dass ich dich dazu genötigt habe, mir dies zu erklären. Ich werde versuchen sie am Leben zu lassen, um deinetwillen“, versprach ich ihn, doch zu meiner Überraschung schüttelte er den Kopf. „Versprich mir nichts, dass du nicht halten kannst“, bat er leise und wandte sich wieder an die andere. Mit schweren Herzen sah ich ihn hinterher. Es war niemals meine Absicht gewesen meinen Vater zu Schaden…Doch anscheinend war nicht nur ich es, die Opfer bringen musste.

Ohne weiter auf meinen Vater zu achten drehte ich mich um und streckte die Rücken durch, machte mich größer als ich wirklich war, und betrachtete mir meine Seite. Die meisten waren Jung, hatten allerdings ihre Ausbildung schon seit einigen Jahren hinter sich, waren also Gott sei Dank keine Neulinge mehr. „Ich werde niemanden zwingen mit mir zu Kämpfen! Wer Angst hat oder meint, er schafft es doch nicht, kann sich zurückziehen. Es ist auch nicht so schlimm. Es ist eine vollkommen normale Reaktion, jeder Mensch würde so reagieren!“ rief ich in die Menge und sah genau hin. Zwar sagte ich, dass jeder gehen durfte, doch wollte ich schon gerne sehen wer es war, der sich zurückzog, einfach aus reiner Neugierde heraus. Als sich allerdings niemand bewegte, nickte ich einmal in die Runde und drehte mich zu meiner Mutter um. Ihre blauen Augen schienen beinahe Gift zu spritzen, als sie mich ansah. Entschlossen sah ich ihr in die Augen, dachte nicht einmal daran weg zu gucken. Als sich allerdings eine warme Hand um meine legte, unsere Finger verschränkte und begann kleine Kreise auf meinem Handrücken zu malen, war es vorbei mit meiner Konzentration. Lächelnd wandte ich mich von der Frau ab und sah zu meinem Freud, welcher sich leicht zu mir runter beugte.

„Du hast Glück, dass Vincent gut im Erklären ist“, hauchte er mir zu.

Warm strich sein Atmen über meine Haut und bescherte mir eine angenehme Gänsehaut. Siedend heiß sickerte die Erleichterung durch meinen Körper. Ich würde überleben, Giotto war mir nicht mehr böse und das mit meiner Familie würde auch geregelt sein. Wie so oft schon, schien der Italiener meine Gedanken erraten zu haben, denn es wurde leicht gegen meine Haut gekichert, als er meine Hand anhob und einen Kuss drauf tupfte.

„Sobald all das hier vorbei ist, wirst du mich heiraten.“

Es war keine Frage, kein Antrag und hätte vielleicht auch nichts Romantisches an sich. Doch ich wusste, wie schwer es dem sonst so einfühlsamen und sensiblen Mafioso fiel, so dominant zu sein. Aber gerade das gefiel mir und dass er so darauf beharrte mich als seine Angetraute Ehefrau zu haben, gefiel mir umso mehr.

Strahlend nickte ich.

Jetzt hatte ich noch einen Grund nicht zu sterben. Sanft strich die Hand wieder über meine. Es war so unheimlich sanft und beruhigend, als die warme Haut die meine berührte, allerdings war dies nichts gegen den Kuss, welchen ich auf die Wange gedrückt bekam. „Sobald all das hier vorbei ist, kannst du sicher sein, dass du mich niemals mehr los wirst“, versicherte ich ihm schnurrend. War es falsch, dass ich in einer Situation wie dieser Glücklich war?

Wortlos wandte sich Giotto nach vorne und sah meiner Mutter in die Augen, welche uns mit regen Interesse beobachtet hatte. Was sie sich wohl dabei dachte, wenn sie mich und meinen Liebsten so zusammen sah? Bis jetzt hatte Mutter mich immer zu allem gezwungen. Ob es sie wohl wütend machte zu sehen, dass ich ohne ihre Anleitung glücklich geworden bin?

Schwere Schritte neben mir ließen mich Aufsehen. Meine Brüder hatten sich zu uns gestellt und sahen mich und nicht ihre Mutter an. „Was auch immer passiert, wir bleiben zusammen“, grinste Valentin uns beide an und legte seine Arme um sowohl mich als auch um Vincent. Gerührt betrachtete ich meine Brüder. Wir waren gemeinsam durch die Hölle gegangen, einer mehr, einer weniger. Wir hatten uns gestritten, geschlagen und ignoriert und dies ab und zu sogar für mehrere Jahre lang und doch standen wir am Ende hier zusammen. Mit schweren Herzen lehnte ich mich nach oben und drückte jedem von ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich hab euch lieb Jungs“, murmelte ich leise, so dass nur sie es hören konnten. Leise erwiderten beide meine Gefühle. „Leute? Es sieht so aus, als würde die andere Seite sich bereit machen“, schaltete sich Balthasar ein. Schmollend löste ich mich von meinen Brüdern. Wüsste ich es nicht besser, würde ich glatt behaupten, es passte ihm nicht, dass wir so Eng waren. Leider Gottes wusste ich es besser, er hatte nämlich Recht. Ich schaffte es gerade noch so mein Schwert zu ziehen, da begann der Kampf schon.

Der Kampf um die Freiheit.



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